„Wenn etwas unnatürlich ist, warum brauchen wir dann Gesetze dagegen?“

Ein leider häufig zu lesendes Argument (Ich habe es sowohl bei Butler als auch bei Connell gelesen und ansonsten ein paar Mal gehört) gegen biologische Begründungen zur Heterosexualität oder zum Inzest ist das Argument, dass, wenn Homosexualität oder Inzest „unnatürlich“ wären, es keine Gesetze dagegen brauchen würde.

Das ist allerdings ein Strohmann, der auf einem falschen Verständnis der hierzu vertretenden Theorien beruht:

a) Homosexualität

Hier ist der erste Fehler bereits, dass in der Biologie Homosexualität nicht als unnatürlich angesehen wird, es ist aber eher ein Nebenprodukt, dessen evolutionäre Kosten in Kauf genommen werden müssen, um andere Vorteile zu sichern. Das folgt bereits daraus, dass Homosexualität, zumindest in ihrer reinsten Form, eben nicht zu Nachwuchs führt.

Und auch, wenn Homosexualität damit biologisch gut zu erklären und damit nicht unnatürlich ist, kann eine Gesellschaft diesen natürlichen Vorgang regulieren oder unter Strafe stellen.

Das ist dann so gesehen ein Art naturalistischer Fehlschluß, denn es wird aus einer Häufigkeit und dem Umstand, dass Heterosexualität dazu führt, dass Kinder erzeugt werden, geschlossen, dass das andere Verhalten falsch ist. Was daraus aber schlicht nicht geschlossen werden kann, wenn jemand Attraktivitätsmerkmale abgespeichert hat, die auf Personen des gleichen Geschlechts passen, dann folgt daraus, dass er diesem Attraktivitätsmerkmalen und der daraus entstandenen Begierde folgt, nicht, dass man daraus eine moralische Falschheit dieses Verhaltens herleiten kann.

Der klassische Heterosexuelle wird auch ohne Strafe nicht unbedingt auf die Idee kommen, mit einem Mann zu schlafen. Dennoch kann eine Gesellschaft entscheiden, dass sie homosexuelles Verhalten unter Strafe stellt.

Ob Homosexualität oder Heterosexualität biologisch begründet sind, ist dabei egal. Allenfalls zeigt der Umstand, dass Homosexuelle trotz erheblicher Strafen weiterhin homosexuellen Sex hatten, dass eine Umgestaltung der sexuellen Orientierung durch soziale Regeln in solchen Fällen kaum möglich ist.

b) Inzest

Das Inzesttabu beruht wohl im wesentlichen auf dem Westermarkeffekt, also nicht direkt auf Verwandtschaft, sondern auf Nähe in einem jungen Alter, was aber üblicherweise nahe Verwandte ebenfalls recht zuverlässig ausschließt.

In der Tat kommt es dann auch recht selten vor, dass Geschwister miteinander schlafen wollen und wenn, dann sind sie meist nicht zusammen aufgewachsen. Viele gesetzliche Regelungen zum Beischlaf oder der Heirat unter Verwandten wären insofern in Bezug auf miteinander aufgewachsene Kinder mit relativ geringen Altersunterschied nicht erforderlich. Häufig wird die biologisch bestehende Regel aber kulturell noch weiter ausgebaut, nicht selten wohl aus erbrechtlichen Überlegungen, weil man verhindern will, dass eine Familie beispielsweise zuviel Land in ihren Besitz bringt.

Dessen ungeachtet müssen Gesetze auch gar nicht unbedingt die eigentliche Tat aus moralischen Gründen verhindern wollen – der deutsche Inzestparagraph beispielsweise erlaubt so ziemlich alles an sexuellen Aktivitäten unter Geschwistern, von Oral- bis Analverkehr, aber eben kein PIV. Es kann auch bei nur wenigen Fällen, die so etwas machen, etwa Geschwister, die nicht miteinander aufgewachsen sind, das Gefühl bestehen, dass dies falsch ist und insofern eine Strafvorschrift erlassen werden (im Bereich des Inzest halte ich persönlich die Strafbarkeit heutzutage für falsch, aber das ist eine andere Sache).

c) gesellschaftliche Regeln

Auch unterhalb von Strafvorschriften, auf der Ebene sozialer Regeln, wird das Argument häufig gebracht. „Wenn es tatsächlich nur zwei Geschlechter gibt, warum reagiert die Gesellschaft dann so hysterisch auf jede Abweichung? Das macht doch nur Sinn, wenn man ein System gegen Widerstand schützt“ wäre eine Argumentationsmöglichkeit in diesem Bereich. Auch auf diesem Bereich lässt sich aber die Argumentation übertragen: Häufungen, die aus biologischen Gründen auftreten, können als absolute Regeln missinterpretiert werden und im Wege eines naturalistischer Fehlschluss als „das Richtige“ angesehen werden, das bedeutet aber nicht, dass diese Häufungen keine biologischen Grundlagen haben und die Einteilung allgemein falsch ist

 

122 Gedanken zu “„Wenn etwas unnatürlich ist, warum brauchen wir dann Gesetze dagegen?“

  1. Nun ja, die Umdressierungsmaßnahmen schreiten jedenfalls voran:

    Die Jungs, die sich weigerten, sich zum Affen zu machen, wurden wahrscheinlich wegen „Homophobie“ beim Schulpsychologen vorgeladen…

        • @christian
          Die Verbindung aus Gruppen- bzw. Lehrerzwang an solch einen Tag Rock zu tragen und „costly“ signals erschließt sich mir gerade nicht.

          Ich bezweifle zwar durchaus auch, dass jemand direkt zum Schulpsychologen geschickt wird. Jedoch kann ich mir durchaus vorstellen das es von manch einen negativ gewertet wird, wenn man dann nicht teilnimmmt und man bei den Lehrern recht schnell als Querdenker o.ä. gilt.

          • Wenn ein einzelner Junge einen Rock trägt, dann hängt es eben sehr davon ab, wie „cool“ er ist, ob er damit durchkommt.

            Bei der Gruppe denke ich nicht, dass Schulen nicht darauf eingestellt sind, dass Kinder da nicht mitmachen wollen.
            Ich habe bisher auch nur aus Frankreich und das einmal von einer solchen Aktion gehört. Hier jetzt so zu tun als würden Jungs pausenlos gezwungen im Rock rumzulaufen und wenn sie das nicht machen gleich zum Psychologen geschickt werden geht insofern an der Sache vorbei

        • Zementieren solche Aktionen nicht gerade die böse Heteronormativität? Die Jungs und Mädchen sollen sich die Kleidung des jeweils anderen Geschlechts anziehen. Dann müsste man sich natürlich erstmal fragen, was steht für das andere Geschlecht? Somit werden sie aware, dass der Rock eben nicht nur ein Rock ist, sondern ein DAMENrock. Dabei ist doch der Damenrock nur sozial konstruiert und hat erstmal nichts mit dem biologischen Geschlecht zu tun, laut Gender…

          Anderes Beispiel: Transen. Ich sehe nicht wo Transen Geschlechterrollen durchbrechen. Es ist nämlich schon erstaunlich wie diese Weiblichkeit interpretieren und inszenieren, in Kleidung und persönlichen Umgang. Völlig überladen und affektiert, Bsp. Olivia Jones. Es wirkt einfach künstlich.

          Und: Was hat das ganze mit Toleranz gegenüber Männern zu tun, die andere Männer begehren? Toleranz lebt man in Einklang mit seiner individuellen Kultur und der gleichzeitigen Anerkennung der Andersartigkeit des anderen. Gibt es bald einen „Sepik mit Chachia“-Tag wo ich meine Toleranz als Christ gegenüber den Moslems unter Beweis stelle? Total lächerlich…

        • @Christian
          Natürlich ist es beim einzelnen Jungen nochmal was anderes, wobei wir da gerne Mal überlegen können wir attraktiv der sein muss das er dadurch nicht in „Probleme“ kommt, aber beim Beitrag geht es ja nicht um einen einzelnen Jungen.
          Daher sollte man das imho, etwas klarer voneinander trennen.

        • @ Teardown
          „Und: Was hat das ganze mit Toleranz gegenüber Männern zu tun, die andere Männer begehren?“

          Das ist in der Tat eine gute Frage. Mein Impuls, einen Rock anzuziehen, ist relativ gering. Das ist auch nicht das, was meine Homosexualität ausmacht.

          Bye the way: Seit wann sind Schnurrbärte „Kleidungen für das andere Geschlecht? Erstens sind Schnurrbärte keine Kleidung und zweitens trägt kaum noch ein Mann einen Schnurrbart.
          Geschlechtsunspezifische Kleidung ist im Grunde genommen nur für Männer gesellschaftlich problematisch. Frauen dürfen auch Hosen anziehen. Diese Schieflage wurde an der Schule aber vermutlich nicht thematisiert.

        • @ Neutron

          „Jedoch kann ich mir durchaus vorstellen das es von manch einen negativ gewertet wird, wenn man dann nicht teilnimmmt und man bei den Lehrern recht schnell als Querdenker o.ä. gilt.“

          Da das Ganze ja in einem Umfeld passiert,
          das ideologisch ziemlich einseitig verseucht
          ist, so eine Zwangs-Übung als definitiv
          Gesinnungsschnüffelei zu bezeichnen.
          Als Vater würde ich da ziemlich rabiat
          reagieren.

        • Was ich an dieser Aktion noch interessant finde: Die Jungs in Röcken wirken m. E. dadurch weder weniger attraktiv, noch weniger männlich:


          Ich könnte mir definitiv einen Trend zum Männerrock vorstellen 😀

        • @Adrian

          >>“Das ist in der Tat eine gute Frage. Mein Impuls, einen Rock anzuziehen, ist relativ gering. Das ist auch nicht das, was meine Homosexualität ausmacht.“

          Diese Karikatur von Homosexualität ist das eine. Aber selbst wenn röcketragende Männer etwas genuin homosexuelles wären, wie belege ich als Hetreosexueller dann meine Toleranz damit, indem ich meine eigene Identität verleugne und die des Anderen annehme. Gerade die Andersartigkeit ist doch das aufregende und spannende, das bunte wie es in dem Beitrag heißt, und nicht die Einheitsuniform…

          Toleranz funktioniert nicht durch einen jährlichen „Skirtsday“, sondern muss täglich gelebt werden, in einem gesunden Verhältnis zu sich selbst, als auch dem anderen gegenüber.

        • @ Christian

          „Immer eine Frage, wie man costly Signals stemmen kann.“

          Costly Signals werden beim Männchen durch Selektionsdruck gefördert, wenn Weibchen eine Präferenz dafür haben. Bzw. wenn in der Population immer mehr Weibchen dies haben.

          Aber welches Mädchen hat denn eine Präferenz für Jungs im Rock? Keine Einzige!

          Die Jungs werden gedemütigt, sie werden lächerlich gemacht. Die Mädchen trifft es nicht so hart mit ihrem albernen Bart. Und dann noch der Hin- und Rückweg von der Schule nach Hause…

          Gut, dass könnte man als costly signal interpretieren. Genau wie teeren & federn. (HA HA HA HA HA)

    • Erinnert mich daran wie wir einst in der Schule von eine(r)Theaterpädagog/in/en dazu aufgefordert wurden Schauspielhaft Mal das andere Geschlecht zu geben. War an sich recht amusant. Es war in sich aber auch meiner Erinnerung nach nicht noch mit irgendwelchen Toleranz-Lehrstunden verbunden, sondern sollte meiner Erinnerung nach wirklich verdeutlichen wie das mit dem in eine Rolle hineindenken beim Schauspiel ist.

      Ansonsten halte ich Aktionen, die im Beitrag, höchstens für ein wenig merkwürdig, bzw. amusant, da die Unterschiedlichkeit der heutigen Kleidung bei Jugendlichen ja relativ begrenzt ist. Keine Ahnung ob da jemand wesentlich andere Erfahrungen gemacht hat als ich, aber bei mir in der Schulzeit trug der weibliche wie der männliche Teil meiner Klasse selten Röcke. Es wird also gewissermaßen das andere Geschlecht übersymbolisiert.

    • @ Ratloser

      „Die Jungs, die sich weigerten, sich zum Affen zu machen, wurden wahrscheinlich wegen “Homophobie” beim Schulpsychologen vorgeladen…“

      Zustimmung! Ich hätte mich auch geweigert, einen Rock zu tragen. Darin käme ich mir nicht mehr wie ein richtiger Mann vor.

      Gerade damals in dem Alter wäre das schlimm gewesen! Im übrigen würde das eh nur von anderen Männchen als Steilvorlage genutzt, um einem unter den Rock zu gucken. Als typische Abwertung im täglichen intrasexuellen Kleinkrieg – so wie „Du Schwuchtel“.

      Oder es würden Videos von gedreht und man dann auch Youtube hochgeladen.

      Ohne mich! Dauert nicht mehr lange und man muss, sofern noch Schüler, einen Tag im Jahr als „Conchita Wurst“ verkleidet zum Unterricht erscheinen.

      Und darf dann nur auf die Mädchen-Toilette. Und anschließend zum Zwangs-Wickel-Kurs. Und dann zum Psycho-„Workshop“, für den dann ein zwei Leutchen von Dissens e.V. extra kommen. Und einem dann erklären, man hätte gar keinen Pimmel.

      Das ist alles nur noch krank!

      Und manch eine Lehrerin von heute (Maren & Robin studieren auf Lehramt!) würde einen dann wirklich lang machen und zum „Homophoben“ stempeln. (Machen wir uns doch nichts vor: Wenn ich jetzt noch Schüler wäre, und Maren und/oder Robin wäre(n) meine Lehrerin(nen) und würde(n) meinen Standpunkt zur Geschlechterpolitik so gut kennen wie jetzt – würde ich wirklich das Abitur kriegen? Ich glaub es nicht!)

      Früher war alles besser!!!

      • auF Youtube hochgeladen, verdammt!

        Nachtrag noch: Wenn die Obrigkeit wirklich Toleranz wollte, könnte sie ja mal was gegen Mobbing an Schulen machen. Da ist wirklich Handlungsbedarf gegeben, wenn es wirklich bald in jeder Schulklasse einen solchen Fall geben sollte.

        Sind viel mehr Fälle als die drei Transsexuellen. Außerdem erreicht man für die mit der Rock-Aktion rein gar nichts.

    • Allein einen der ersten Sätze aus dem Video muss man sich nur mal auf der Zunge zergehen lassen: Sie sollen im Rock kommen, um sich „gegen Sexismus und Diskriminierung“ einzusetzen.

      Was hat denn das Tragen eines Rocks als Mann mit einem Einsatz gegen Sexismus & Diskriminierung zu tun?

      Aber genau das kapieren die Gendersens nicht: Ihre Aktionen sind so stark überdosietund falsch aufgezogen, dass sie damit Abwerhreaktionen provozieren.

      Und damit die Lage für Homos & Transsexuelle schlimmer machen.

  2. Ich denke dass Hauptmissverständnis besteht darin, dass „unnatürlich“ verschiedene Bedeutungen für jemanden hat.

    Ich verstehe darunter etwas, das in der Natur nicht vorkommt. Insofern wäre alles, was existiert, natürlich.

    Wenn jemand sagt, Homosexualität ist unnatürlich, meint er üblicherweise eines von drei Dingen:
    a) sie entspricht nicht den Gesetzen Gottes
    b) sie kommt selten vor
    c) ich mag Homosexualität nicht.

    Missverständnisse sind demnach vorprogrammiert.

      • Sehe ich genauso.

        Der Begriff wird einfach zu oft als blindes Argument gegen alles verwendet, dass einem irgendwie fremd ist und man nicht mag, egal ob Sexualität, Kultur oder Wissenschaft.

        Um zu bestimmen, ob etwas richtig oder falsch ist, gut oder schlecht, ist der Begriff vollkommen ungeeignet.

    • Hast du eigentlich Abitur, Adrian? Man möchte es kaum glauben.

      „Natürlich“ bedeutet in erster Linie „biologisch veranlagt“. Dies ist die allererste Bedeutung, die am meisten und in aller Regel Verwendung findet.

      Ich finde es ja lustig, wie Leute wie du sich immer wieder grandios selbst entlarven und zeigen, wie sehr ihr Denken durch ihren Lebensstil bzw. ihre Selbstverleugnung pervertiert ist.

      Auch die Judenvergasung existierte. Oder die Gefangenschaft in Guantanamo. Man würde wohl erst sehr sehr spät darauf kommen, diese Dinge als natürlich zu bezeichnen.

      Ich bin wirklich fassungslos ob deiner völlig verzerrten und korrumpierten Weltsicht.

      Natürlich sind der Holocaust und die Gefangenschaft in Guantanamo nur insofern, als beides positiv vorhanden war und ist. Das war’s dann aber auch schon, und leider muß man jemandem wie dir wohl beibringen, daß dieser Natürlichkeitsbegriff das Allerletzte ist, woran man in der Alltagssprache denkt.

      Aber sei’s drum. Als Homosexueller mußt du dir ja einiges zurechtdenken. Insofern habe ich Verständnis für deine geistigen Kreationen.

      PS: Ich sehe Homosexualität nicht als biologisch veranlagt an, aber wenn denn alles, was existiert, natürlich ist, wie du glaubst, dann ist ja eigentlich alles bestens und man muß nicht weiter nachdenken.

      • „aber wenn denn alles, was existiert, natürlich ist, wie du glaubst, dann ist ja eigentlich alles bestens und man muß nicht weiter nachdenken.“

        Das ist selbstredend ein naturalistischer Fehlschluss, den Du Dir direkt aus Deinem Arschloch hervorgeholt hast.

        • @ Adrian

          *Gibt es irgendeinen Beleg für einen Amish-Genpool? Gibt es irgendeinen Beleg dafür, dass die spezielle Ethik der Amish genetisch bedingt ist?*

          Wenn Verhaltensmerkmale erblich sind – und sie sind es – entsteht einer innerhalb einer Inzuchtgemeinschaft zwangsläufig, ein Genpool, innerhalb dessen bestimmte Allelmuster häufiger auftreten als in der Umgebungsbevölkerung, mit der man sich nicht vermischt.

          Und zwar gerade die Allele, die Verhalten begünstigen, dass unter dem entsprechenden Satz kultureller Regeln zu besonderem Erfolg/Vermehrungserfolg führt.

          Natürlich wirkt auch Sozialisation, aber einen genetisch auf Amischkeit hin disponierten Menschen kann ich sehr viel schneller und gründlicher zum Amisch erziehen als einen, der nicht so disponiert ist.

          Wie gesagt: Hundezucht funktioniert auch.

          Ein Hütehund aus einer Hütehunderasse ist sehr viel leichter und häufiger zu einem Hütehund erziehbar als ein Kampfhund.

          • Roslin
            „Natürlich wirkt auch Sozialisation, aber einen genetisch auf Amischkeit hin disponierten Menschen kann ich sehr viel schneller und gründlicher zum Amisch erziehen als einen, der nicht so disponiert ist.“

            Was m. E. nichts anderes besagt als, dass Sozialisation der entscheidende Faktor für „Amishkeit“ ist.

            „Wie gesagt: Hundezucht funktioniert auch.“

            Ja, es funktioniert deshalb, weil Hüten und Kämpfen bei Caniden genetisch disponiert sind, und deshalb durch Zucht verstärkt werden können.

            Bei den Amischen wird genetisch m. E. höchstens der Drang zur Gemeinschaft und Autorität verstärkt, etwas das beim Menschen genetisch veranlagt ist. Wie sich diese Anlage letztendlich äußert, das ist wohl eher Sozialisation.

      • Nun ja, da will ich noch der Vollständigkeit halber Adrians Antworten zerlegen:

        Wir reden hier über Homosexualität, und hier bedeutet der Natürlichkeitsbegriff “biologisch veranlagt”. Diesen Begriff kann man natürlich noch erweitern und alles aus der wilden Natur miteinbeziehen wie Steine, Flüsse, Wolken etc.

        Das ist der allgemein geläufige Natürlichkeitsbegriff – von der Natur so vorgesehen. Was Adrian oben ausführt ist weitgehend zurechtphantasiert, um sein homoneurotisches Weltbild zu legitimieren.

        Zitat Adrian:
        Wenn jemand sagt, Homosexualität ist unnatürlich, meint er üblicherweise eines von drei Dingen:
        a) sie entspricht nicht den Gesetzen Gottes
        b) sie kommt selten vor
        c) ich mag Homosexualität nicht.

        Diese Begründungszusammenhänge mag es auch geben, sind aber eher ein Strohmann – der übliche und schon recht peinliche Vorwurf, man habe religiös-fundamentalistische Motive.

        Bezeichnenderweise fehlt in Adrians Liste die Begründung der “biologischen Veranlagung”. Wäre ja zu sachlich und deskriptiv. Immer schön unlautere Motive unterstellen.

        Gänzlich absurd werden Adrians Ausführungen, wenn er seinen eigenen Natürlichkeitsbegriff des schlicht Existierenden nicht kapiert. Das ist schon traurig. Adrian benutzt sehr offenkundig einen universellen Natürlichkeitsbegriff, mit dem man sowohl die Judenvergasung als auch Homosexualität als natürlich ansehen kann. Denn beides existiert(e) ja.

        Nun gut. Aber was hat Adrian davon, seiner Homosexualität dieses Prädikat des Natürlichen zu verleihen?

        Ganz einfach: Er kann sich selbst und anderen suggerieren, seine Neigungen seien natürlich – allerdings um den Preis eines völlig wertlosen und undifferenzierten Natürlichkeitsbegriffs, der rein gar nichts legitimiert.

        Es handelt sich quasi um eine Art Schildbürgerstreich von Homosexuellen und Gutmenschen, die sich selbst belügen, indem sie das schöne Wort “natürlich” endlich für sich verwenden können, allerdings in einer völlig nichtssagenden und tendenziösen Weise.

        Wenn Homosexualität so natürlich ist wie Judenvergasung, Guantanamo oder Massentierhaltung, nun dann ist recht wenig gewonnen mit dieser tollen Aussage. 🙂

        Vielleicht sollte man ja doch einen biologischen Natürlichkeitsbegriff verwenden. Und da gibt es nun mal Zweifel, ob dieser für Homosexualität Verwendung finden kann.

        Ganz nebenbei erkennen wir hier, wie wichtig philosophisches Denken über Begriffe ist – und was für einen Quatsch Adrian zumeist absondert. Das ist fast unbezahlbar: Man kann live erleben, wie sich Homosexuelle versuchen auf Biegen und Brechen selbst zu legitimieren.

        Auch um den Preis denkerischer Redlichkeit. 🙂

        • „Aber was hat Adrian davon, seiner Homosexualität dieses Prädikat des Natürlichen zu verleihen?“

          Gar nichts. Aber das war ja auch gar nicht der Punkt. Es ging darum, verschiedene Definitionen von „Natürlichkeit“ aufzuzeigen. Es ging eben gerade darum, dass diese für verschiedene Menschen verschiedene Dinge bedeuten, und demnach durchaus nichtssagend sein können.

          „Vielleicht sollte man ja doch einen biologischen Natürlichkeitsbegriff verwenden. Und da gibt es nun mal Zweifel, ob dieser für Homosexualität Verwendung finden kann.“

          Simpel: Homosexualität existiert in der biologischen Spezies Mensch. Man kann sie daher durchaus als im biologischen Sinne „natürlich“ bezeichnen. Über Ethik sagt das allerdings überhaupt nichts aus. Aber das hat auch niemand behauptet.

          „Man kann live erleben, wie sich Homosexuelle versuchen auf Biegen und Brechen selbst zu legitimieren.“

          Auch das ist simpel: Die Legitimation der Homosexualität erfolgt durch das gegenseitige Einvernehmen. Es ist für jeden Menschen legitim, Sex mit einem anderen Menschen im gegenseitigen Einvernehmen zu haben. Man kann es auch anders sagen: Wenn Frauen Männer ficken dürfen, dürfen Männer dies selbstverständlich auch. Und vice versa.

        • Nur weil etwas bei biologischen Spezies existiert, muß man es noch nicht als natürlich bezeichnen im Sinne einer biologischen Veranlagung.

          Du bringst hier erneut verschiedene Natürlichkeitsbegriffe durcheinander.

          Wenn ich davon spreche, daß manche Homosexuelle auf Biegen und Brechen versuchen ihre Neigungen zu legitimieren, dann meine ich selbstredend nicht die persönliche Legitimation in einer Partnerschaft, sondern die oft hanebüchenen Begründungsversuche, warum Homosexualität angeblich so natürlich sei.

          Da müssen dann z.B. Tiere herhalten, wo es laut Wissenschaftlern keine homosexuelle Orientierung gibt oder die ganz offensichtlich Instinktprogrammen folgen auch bei verminderter Weibchenzahl etc.

          Es finden also allerlei fragwürdige Erklärungsversuche statt, die so offensichtlich einem politisch-moralischen Kult folgen, daß es schon wehtut.

          Homosexualität kann sich von mir aus gerne einmal als natürlich herausstellen. Nur ist jedem aufgeklärten Menschen eben klar, daß eine gegenläufige pathologisierende Erklärung schlicht und einfach politisch nicht erwünscht ist. Und das ist eben ein Problem. Und dieses Problem existiert nicht von ungefähr. Vieles war einmal unerwünscht und stellte sich später unter Schmerzen als wahr heraus.

          Früher stand die Autorität der Kirche gegen diese nicht erwünschten Wahrheiten, heute sind es politische Korrektheit und Gutmenschentum.

          Es sind auch Erklärungen unerwünscht, die dem feministischen Mainstream entgegenstehen. Deshalb ist es für mich umso erstaunlicher, daß manche dieses Muster bei den Themen Homosexualität oder Islam so systematisch leugnen. Hier finden genau die gleichen Verdrängungsmechanismen statt wie beim Feminismus.

        • „Nur weil etwas bei biologischen Spezies existiert, muß man es noch nicht als natürlich bezeichnen im Sinne einer biologischen Veranlagung.“

          Ach so, darum geht es. Um Veranlagung. Nun, die meisten Wissenschaftler sind sich mittlerweile einig, dass biologische Komponenten eine Rolle spielen.

          „Da müssen dann z.B. Tiere herhalten, wo es laut Wissenschaftlern keine homosexuelle Orientierung gibt“

          Bei zumindest einem Tier schon: dem Homo sapiens.

          „Nur ist jedem aufgeklärten Menschen eben klar, daß eine gegenläufige pathologisierende Erklärung schlicht und einfach politisch nicht erwünscht ist.“

          Die meisten pathologisierenden Erklärungen sind unzureichend, widersprüchlich und gelten als weitgehend widerlegt.

          „Früher stand die Autorität der Kirche gegen diese nicht erwünschten Wahrheiten, heute sind es politische Korrektheit und Gutmenschentum.“

          Du postulierst also eine Wahrheit in Bezug auf die Ursache der Homosexualität? Woher willst Du wissen, dass das die Wahrheit ist?

        • Sollte es sich um eine durch ein Pathogen ausgelöste Orientierung handeln, kann man spekulieren, ob Schafe den Menschen oder Menschen das Schaf infizierten.

          Ich will gar nicht wissen, wie.

        • *Sollte es sich um eine durch ein Pathogen ausgelöste Orientierung handeln, kann man spekulieren, ob Schafe den Menschen oder Menschen das Schaf infizierten.*

          Uranfänglich natürlich nur.

          Am Beginn der Evolution eines möglichen Erregers, der dann wahrscheinlich vom Schaf auf den Menschen überging und dort eine eigene Entwicklung durchmachte.

        • @ ddbz
          „Dann ist allerdings auch Deine geliebte Homophobie natürlich.“

          1.) Nicht unbedingt.
          2,) Selbst wenn, das legitimiert sie nicht. Es gibt einen Unterschied zwischen Natur und Moral.

        • Als Gegenbegriff zu „natürlich“ halte ich „künstlich“ für sinnvoller als „unnatürlich“. Künstlich ist alles, was von Menschen geschaffen wurde bzw. was ohne menschliches Zutun nicht in der Natur existieren würde. Homosexualität wäre demnach natürlich.
          Aber: „Natürlich“ heißt nicht „gut“, und „künstlich“ heißt nicht „schlecht“.

        • @ddbz
          „Wenn aber die Moral auch natürlich ist, wo ist dann wieder dieser Unterschied und wer würde diesen Unterschied bestimmen oder festlegen?“

          Der Einzelne. Moral ist subjektiv.

          „Übrigens legitimiert sich die Homophobie selber! Niemand kann etwas für seine Ängste …“

          Man kann sich seinen Ängste aber stellen. Das ist der Grund, warum Homophobie in der westlichen Welt immer mehr abnimmt.

        • @ ddbz

          *@Roslin, weißt Du ob die Homophobie auch bei den Schafen vorkommt?*

          Mir nichts bekannt. „Schwule“ Böcke werden nicht ausgegrenzt, meines Wissens.

        • @ Adrian

          *Man kann sich seinen Ängste aber stellen. Das ist der Grund, warum Homophobie in der westlichen Welt immer mehr abnimmt.*

          Das ist die Frage.

          Ich glaube, es nimmt eher die Neigung ab, sich zu Homophobie zu bekennen, d.h., die Unehrlichkeit wächst, die Kontrolliertheit des Verhaltens wächst.

          Keine sichere Bank, denn wenn der Ordnungsrahmen zusammenbricht, bricht das Zurückgedämmt sich wieder Bahn.

          Diversität auszuhalten, Toleranz zu üben – das ist anstrengend, eine zivilisatorische Hochenergieleistung, die unseren Instinktdispositonen abgetrotzt wird.

          Man sollte Menschen darum nicht überfordern, eher niedriges Profil wahren, Diversität nicht feiern und lautstark propagieren, sondern zurückhaltend leben – gälte für alle Gruppen, aber besonders für Minderheiten, denn wenn die mit hohem Energieaufwand aufrechterhaltene Ordnung zusammenstürzt – wg. Ermattung – dann sind vor allem auch die Minderheiten gefährdet.

        • „“Schwule” Böcke werden nicht ausgegrenzt, meines Wissens.“

          Und das obwohl schwule Böcke ihre Orientierung völlig offen und schamlos zur Schau stellen, und das sogar in der Schafschule vor den Augen junger Lämmer.

        • @ Roslin
          „Ich glaube, es nimmt eher die Neigung ab, sich zu Homophobie zu bekennen, d.h., die Unehrlichkeit wächst, die Kontrolliertheit des Verhaltens wächst.“

          Du meinst die Gesellschaft ist noch genau so homophob wie vor 50 Jahren? Vor 100 Jahren? Worauf stützt Du das?

        • @ Adrian

          *Der Einzelne. Moral ist subjektiv.*

          Auch das ist die Frage.

          Vielleicht ist herrschende Moral das, was sich evolutionär bewährt hat, das was langfristig „energieoptimiert“ ein relativ spannungsarmes Zusammenleben ermöglicht ohne allzu große Friktionen/Provokationen, das auch noch abgestimmt auf den je besonderen lokalen Genpool und den von ihm ausgebildeten Set an „Charakterdispositionen“.

          Das, was in einer Gruppe dauerhaft gut funktioniert, kann für eine andere unerträglich sein.

          Wobei natürlich jede langfristig aufrechterhaltene Kultur mit ihrem Regelwerk sich ihren Genpool heranzüchtet, der dann zur gelebten Kultur passt.

          Was andererseits bedeutet, dass jede Veränderung des Genpools in kurzer Zeit unausweichlich mit massiven kulturellen Änderungen einhergeht.

          Wie durch Schaffung einer kulturell definierten „Inzuchtgemeinschft“ vielleicht gerade eine neue „Rasse“ entsteht, zeigen möglicherweise die Amisch in den USA, begründet von ca. 200 Einwanderern im 18. Jhdt (heute 200000, ihre Zahl verdoppelt sich alle 20 Jahre, im Schnitt 7 Kinder pro Paar, ca. 15 % wandern ab/fallen ab > immer noch 6 Kinder übrig, die weiter machen und für das rasante Wachstum sorgen, das durch Vermehrung erzielt wird, nicht durch Mission).

          http://takimag.com/article/race_of_the_amish_steve_sailer#axzz33PvbdixY

          Geborene Amisch werden mit den strikten Regeln der Gemeinschaft sehr viel leichter zurechtkommen als bekehrte Amisch, die von außen, aus Nicht-Amisch-Familien kommend, zuwandern (tun eh nicht viele).

          Weil die, deren Mindset auf diese Kultur abgestimmt ist, sich seit Generationen in ihr vermehrten, die dazu nötigen Dispositionen vererbten, die dazu nötigen Genmuster sich im Amisch-Genpool anreicherten und die, die nicht gut hineinpassen, abwandern können, sozusagen aus dem Genpool heraus verdunsteten.

          Was übrig bleibt und sich vermehrt ist somit immer besser auf die Regeln der Amischkultur hin abgestimmt, auf sie hin optimiert.

          Ein Vorgang ähnlich dem, der Aschkenazim – auch lange eine Inzuchtgemeinschaft durch Ghettoisierung von innen und von außen – auf ihre intellektuelle Leistungsfähigkeit hin optimierte (nur dass die Amischlebensweise eher handwerklich-bäuerliche Fähigkeiten „honoriert“, weniger intellektuelle).

        • @ Roslin
          Gibt es irgendeinen Beleg für einen Amish-Genpool? Gibt es irgendeinen Beleg dafür, dass die spezielle Ethik der Amish genetisch bedingt ist?

          Du unterschätzt m. E. die Bedeutung von Sozialisation, gerade was Religion und gesellschaftliche Regeln angeht.

        • @ Adrian

          *Du meinst die Gesellschaft ist noch genau so homophob wie vor 50 Jahren? Vor 100 Jahren? Worauf stützt Du das?*

          U´.a. auf die Beobachtung, wie schnell sicher geglaubte zivilisatorische Errungenschften zusammenbrechen.

          Wer hätte um 1900 gedacht, dass 1940 ff Deutsche, ausgerechnet Deutsche, Schlachthöfe für Juden planen, bauen betreiben.

          Schienen Juden doch in keinem anderen Land Europas so erfolgreich integriert wie in Deutschland.

          Juden bauten stolz ihre prachtvollen Synagogen in allen deutschen Großstädten, stadtbildmitbestimmend.

          Wurden sie eingeweiht, gaben sich die Honoratioren der Stadt die Klinke in die Hand – Ausdruck des ökonomischen Erfolges, des Angekommenseins, nicht einfach nur der widerwilligen Toleranz, sondern tiefer Akzeptanz – scheinbar.

          Dann sieh nach Frankreich, wie leicht es ist, Millionen auf die Straßen von Paris zu bringen, die gegen die Schwulenehe demonstrieren.

          Christen/Moslems/Juden und Sozialisten.

          Dabei hat die Katholische Kirche nicht mal mobilisiert, kein Johannes Capistran hat die Kanzel bestiegen und donnernde Predigten gehalten.

          Wir gehen alle immer nur auf dünnem Eis.

          Wer das vergisst, bricht ein.

        • „Wer hätte um 1900 gedacht, dass 1940 ff Deutsche, ausgerechnet Deutsche, Schlachthöfe für Juden planen, bauen betreiben.“

          Niemand, aber war die Judenvernichtung Ausdruck des deutschen Volkswillens, der Mehrheit der deutschen Gesellschaft? Eher fraglich.

          „Dann sieh nach Frankreich, wie leicht es ist, Millionen auf die Straßen von Paris zu bringen, die gegen die Schwulenehe demonstrieren.“

          Dennoch ist die Mehrheit aller Fanzoden für die Homo-Ehe. Leute die gegen etwas sind, mobilisiert man immer leicht.

          „Dabei hat die Katholische Kirche nicht mal mobilisiert,“

          Die KK mobilisiert, seitdem das Thema auf der Tagesordnung ist.

        • Verrutscht, mal wieder, also noch mal hier

          @ Adrian

          *Gibt es irgendeinen Beleg für einen Amish-Genpool? Gibt es irgendeinen Beleg dafür, dass die spezielle Ethik der Amish genetisch bedingt ist?*

          Wenn Verhaltensmerkmale erblich sind – und sie sind es – entsteht einer innerhalb einer Inzuchtgemeinschaft zwangsläufig, ein Genpool, innerhalb dessen bestimmte Allelmuster häufiger auftreten als in der Umgebungsbevölkerung, mit der man sich nicht vermischt.

          Und zwar gerade die Allele, die Verhalten begünstigen, dass unter dem entsprechenden Satz kultureller Regeln zu besonderem Erfolg/Vermehrungserfolg führt.

          Natürlich wirkt auch Sozialisation, aber einen genetisch auf Amischkeit hin disponierten Menschen kann ich sehr viel schneller und gründlicher zum Amisch erziehen als einen, der nicht so disponiert ist.

          Wie gesagt: Hundezucht funktioniert auch.

          Ein Hütehund aus einer Hütehunderasse ist sehr viel leichter und häufiger zu einem Hütehund erziehbar als ein Kampfhund.

        • @ Adrian

          *Die KK mobilisiert, seitdem das Thema auf der Tagesordnung ist.*

          Nicht so, wie sie es könnte.

          Die Masse der Kirche, der Priester, der Bischöfe agiert sehr zurückhaltend, sehr defensiv.

          Hetzpredigten mit rhetorischem Prunk, die Kathedralen zum Toben bringen und Kreuzzüge einleiten, wurden noch nicht gehalten.

          Ich habe z.B. noch keine Kanzel bestiegen.

        • „Die Masse der Kirche, der Priester, der Bischöfe agiert sehr zurückhaltend, sehr defensiv.“

          Vermutlich, weil sie den Quatsch selbst nicht ganz für voll nehmen.

        • @ Adrian

          *Niemand, aber war die Judenvernichtung Ausdruck des deutschen Volkswillens, der Mehrheit der deutschen Gesellschaft? Eher fraglich.*

          Nicht die Vernichtung, aber eine Aversion gegenüber Juden („fremd, irgendwie anders“) war weit verbreitet.

          Die sorgte für Gleichgültigkeit, natürlich auch begünstigt durch den Druck des Krieges – warum fragen, wo der jüdische Nachbar abgeblieben ist, wenn der eigene Sohn/Bruder etc. an der Front ständig in Lebensgefahr schwebt.

          Der jüdische Nachbar ist weg?

          Na schön, wurde halt umgesiedelt, außerdem gibt’s jetzt billig Hausrat – weiter geht’s.

        • „Nicht die Vernichtung, aber eine Aversion gegenüber Juden (“fremd, irgendwie anders”) war weit verbreitet.“

          Aber eben diese Aversion nimmt gegenüber Homos in der westlichen Welt ab.

        • stell dich bitte nicht so störrisch, @adrian:

          *Simpel: Homosexualität existiert in der biologischen Spezies Mensch. Man kann sie daher durchaus als im biologischen Sinne “natürlich” bezeichnen.*

          der @captain hat doch schlüssig und unwidersprochen dargelegt, dass dieser definition nach, jede jemals von einem lebewesen realisierte verhaltensweise, „im biologischen sinne natürlich“ ist. ich weiß, dass das nicht alle jemals denkbaren verhaltensweisen sind, aber es ist ’ne menge. eine in diesem „biologischen sinn natürliche“ verhaltensweise, heißt nur: das hat schon irgendeine spezies mal gemacht. was soll dies begründen? gottesanbeterinnen verspeisen ihr männlein regelmäßig während des liebesspiels. menschen sind auch äußerst kreativ. na und?

        • Nun ja, sagen wir es mal so. Ich finde es hochinteressant, daß die homosexuelle Orientierung nur beim Hausschaf existiert. Tiere unter der Herrschaft des Menschen sind bekanntlich in ziemlich unnatürlichen und traumatisierenden Zuständen.

          Ich finde es ja amüsant, wie hier offenbar viele ausblenden, daß auch bereits in der freien Natur z.B. unter Primaten zahlreiche Pathologien existieren. Affen sind schließlich auch soziale und psychische Wesen.

          Und dies noch: Die obige Antwort von Adrian ist wieder einmal an Schlichtheit nicht zu überbieten. Im wesentlichen ein Ausweichen vor meinen Argumenten oder ein Verzerren.

          Ich postuliere keine Wahrheit, sondern weise daraufhin, daß die Wahrheit sich in der Geschichte oft unter größten Schmerzen durchsetzte und daß wir heute bei einigen Themen in der westlichen Welt gewisse Diskursstrukturen haben, die frappierend den politischen und religiösen Korrektheiten der vergangenen Jahrhunderte ähneln.

          Adrian, du bist mir wirklich ein Rätsel. Hast du mal darüber nachgedacht, was du in der Kindheit so an traumatischen Erfahrungen gemacht haben mögest? Das sollte jeder Mensch tun.

  3. Homosexualität sehe ich z.B. nicht als unnatürlich. Ich spüre doch, dass es das gibt und akzeptiere es als gegeben. Ohne Wertung. Sogar als Bereicherung im Sinne des Füllhorns, dass das Leben bereithält, wenn man z.B. die Natur betrachtet. Nicht in Besser-Schlechter Kategorien.

    Das wird erst zum Issue, wenn da gewertet wird, herausgestellt wird. Ich gewertet werde. Ggf. als homophob abgestempelt werde. Das macht es unangenehm und ruft Defensive hervor. Berechtigterweise.

    Mit Inzest ist das was anderes. Das fühlt sich nicht gut an. Weiß jetzt nicht genau wieso. Ruft sogar etwas Ekel hervor. Wahrscheinlich nehme ich das als unnatürlich wahr. Das sitzt aber tiefer als gesellschaftliche Konventionen, Regeln etc.

    • „Mit Inzest ist das was anderes. Das fühlt sich nicht gut an. Weiß jetzt nicht genau wieso. Ruft sogar etwas Ekel hervor. Wahrscheinlich nehme ich das als unnatürlich wahr. Das sitzt aber tiefer als gesellschaftliche Konventionen, Regeln etc.“

      Das hättest Du vor 40 Jahren über Homosexualität vermutlich ebenfalls gesagt. Würden Inzestuöse aber einige Jahre lang Lobbyarbeit betreiben, Inzest-Pride-Paraden abhalten und sich ins Bewusstsein der Mehrheitsgesellschaft einnisten, dann, so behaupte ich, würde Deine Empfindung, dies sein unnantürlich/ekelhaft, recht schnell verschwinden.

      • Nein, Adrian.

        Genau das glaube ich im Fall von Inzest nicht. Das ist irgendwie tatsächlich anders gelagert.
        Obwohl ich nachvollziehen kann, dass man den Gedanken haben könnte.

        Kann ich nicht beweisen. Aber wer kann das schon.

        • Da kommt mir noch ein Gedanke.

          Was ich über Homosexualität und mein Gefühl darüber gesagt habe … daran hat keine Lobbyarbeit etc. Etwas geändert. Das war einfach vorhanden. Ohne Einfluß von außen.

          Denke, dass das bei vielen so ist. Bei manchen allerdings so wie ich es beim Inzest beschrieben habe. Trotzdem ist Letzteres was anderes, weil der Trigger anders besetzt ist. Kann allerdings nachvollziehen, wenn man denkt hier sei es der gleiche Ursprung.

          Ich glaub es ist nicht so. Das ist verschieden voneinander.

        • „Denke, dass das bei vielen so ist.“

          Umfragen und Untersuchungen belegen allerdings das Gegenteil. Man erkennt in der westlichen Welt über Jahrzehnte einen eindeutigen Trend von der Ansicht Homosexualität sei unmoralisch, hin zum Gegenteil.
          Die Meinung zur Homosexualität ist dabei stark abhängig
          a) wie religiös man ist
          b) davon, ob man persönlich Homosexuelle kennt
          c) wie der gesellschaftliche Diskurs darüber verläuft
          d) von dem was man animmt, was andere Menschen über diesen Sachverhalt denken

        • @ pp

          Klar, als Zeitreisenmigrant zB wäre das vorstellbar, aber kaum als Eingeborener.

          Dann wärst Du nämlich dort der Unnatürliche …

          Soweit ich weiß, hätten sich die Ägypter auch vor unserer Sitte geekelt, zumindest hätten sie kein Verstängnis dafür, Tote in der Erde vergammeln zu lassen. Das hätten sie niemals freiwillig für ihre Toten zugelassen.

          Ich weiß allerdings nicht ob sie gegen eine solche Unnatürlichkeit Gesetze hatten.

        • „Man erkennt in der westlichen Welt über Jahrzehnte einen eindeutigen Trend von der Ansicht Homosexualität sei unmoralisch, hin zum Gegenteil.“

          Oh, ich erzähle an der Stelle gerne, wie mir erstmals vermittelt wurde, dass wir einen Homosexuellen in der Familie haben.

          Meine ziemlich katholische Oma sagte zu mir Steppke:

          „Du, der Dieter, der ist schwul, aber das macht nix, das ist so ne liebe Jung!“

          Gott hab sie selig.

  4. @ddbz

    Vielleicht wär das dann so. Kann ich als imaginierter Zeitreisenmigrant eben nicht sagen.

    @Adrian

    Diese ganzen Rationalisierungsstudien vernachläsdigen die Rolle menschlicher Instinkte. Die sind unbekannt animalisch. Dennoch gibt es sie mit Sicherheit. Nur bei uns vermischen sie sich mit Bewusstsein.Identität.

    Das ist vermutlich auch keine komplette Einbahnstrasse, aber da gibt es dann doch noch die Eidechsenschichten. Das wird wohl weniger sozial tangiert.

    Ein gemischtes Bild. Aber das für ausschließlich sozio-kulturell bzw. „sozial konstruiert“ zu halten ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit falsch … schaut man z.B. auf den evolutionären Charakter der Realität.

    • @petpanther

      „Diese ganzen Rationalisierungsstudien vernachläsdigen die Rolle menschlicher Instinkte. Die sind unbekannt animalisch. Dennoch gibt es sie mit Sicherheit. Nur bei uns vermischen sie sich mit Bewusstsein.Identität.“

      Es ist aber durchaus möglich, gegenüber einem als unangenehm empfundenen Reiz, wenn er sich häufig genug wiederholt, abzustumpfen und das ist kein ungewöhnlicher biologischer Vorgang.
      Es ist eine Kalibirierung auf die Umgebung.

      Gerade bei Inzest scheint mir das sogar für den Betrachter einfacher, denn es ist ja im Endeffekt eine Heterosexuelle Beziehung wie man sie sonst häufig sieht. Man muss sozusagen nur den Geschwisterteil ausblenden

      • @Christian

        Natürlich ist es das. Aber es ist ein Eingriff in die menschliche Persönlichkeit, in sein inneres Gefüge. Per Zwang, Gewalt.

        So ist alles möglich. Totalitär.

        Und es macht wohl auch krank. Psychisch und wahrscheinlich auch physisch.

        Ich habe selbst Geschwister und kenne das Gefühl, dass dort – zumindest bei mir – keine sexuelle Erregung ist. Es ist eine andere Form von (liebender) Bindung bzw. Beziehung.

        Bei anderen mag das anders sein. Allerdings glaube ich nicht, dass das bei einer Mehrheit so ist. Das ist alles evolutionär der Umwelt, d.h. auch sozial, angepasst und nach einer Verteilung (wahrscheinlich Gauß’sch oder zumindest dem ähnlich) aufgegliedert.

        Mein Gefühl dabei ist, dass das tatsächlich angeboren ist und wir es hier mit natürlichen Instinkten (Eidechsenhirn, zum großen Teil evolutionär hart gelötet) zu tun haben. Und die können sich zum Teil umweltbeeinflußt ändern. Je nachdem um welche es sich handelt. Bei sexuellen Dingen ist vermutlich ein ganz großer Teil recht starr implementiert. Diese gehen aber bzgl. ihres Footprints vermutlich auch über die verschiedenen Hirn- /Bewusstseinsebenen hinweg und sind vertikal mehr oder weniger flexibel beeinflussbar verlinkt.

      • @ christian

        Das Inzesttabu erscheint mir im wesentlichen kulturell bedingt und ansozialisiert (unabhängig vom erbbiologischen SINN, der vorhanden ist).

        Die generelle Desensibilisierungstheorie gegenüber aversiv empfundenen Reizen halte ich für gewagt.

        Regelmäßige Schmerzerlebnisse führen so z.B. zur ERNIEDRIGUNG der Schmerzschwelle. Wer wiederholt gezwungen wird, etwas zu essen, was ihm zuwider ist, entwickelt keinesfalls eine Gewöhnung, sondern kotzt auf den Tisch.

        Die genderpädagogische Umdressur der Menschen durch gezielte Reizüberflutung wird den (zum Glück) bislang gesellschaftlich tolerierten Minderheiten irgendwann um die Ohren fliegen…da wird sensibilisiert…allen Lippenbekenntnissen diversitätserweiterter Gymnasiasten in Röckchen zum Trotz.

        Das bescheuerte Erlebnís mit Rock in die Schule gehen zu müssen verknüpft der Schüler emotional nämlich nicht mit den ideologisierten Schulbehörden oder seiner strunzblöden Lehrerin sondern mit den Minderheiten, die als „normal“ wahrzunehmen, er angehalten und dressiert wird.

        Kultur heisst, sozial unerwünschte, potentiell destruktive Instinkte, Prädispositionen einzuhegen, zu befrieden.

        Der Versuch sie abzutrainieren, führt zur Barbarei, nicht zum Neuen Menschen.

        • @ratloser

          „Das bescheuerte Erlebnís mit Rock in die Schule gehen zu müssen verknüpft der Schüler emotional nämlich nicht mit den ideologisierten Schulbehörden oder seiner strunzblöden Lehrerin sondern mit den Minderheiten, die als “normal” wahrzunehmen, er angehalten und dressiert wird.“

          Meinst du wirklich, dass das eine so traumatisierende Erfahrung für die Jungs ist? Es kann ja genauso tatsächlich ein Spass sein, wenn es einen tag betrifft und es eh alle machen

        • @ Ratloser

          *Die genderpädagogische Umdressur der Menschen durch gezielte Reizüberflutung wird den (zum Glück) bislang gesellschaftlich tolerierten Minderheiten irgendwann um die Ohren fliegen…da wird sensibilisiert…allen Lippenbekenntnissen diversitätserweiterter Gymnasiasten in Röckchen zum Trotz.*

          Allerdings halte ich das Inzesttabu nicht für kulturell konstruiert, eher seine Überwindung (Pharaonendynatien, Inkas).

          Eben weil ein Selektionsdruck seine Entstehung begünstigte.

          Übrigens ist das Einfordern natülicher Mehrheitsddispositionen via Gesetz/Verbot/Strafe der Tatsache geschuldet, dass auch diejenigen, die solches fordern, „Soziokulturalisten“ sind, rechte halt.

          So wie es ja auch linke Kreationisten gibt (Genderisten/Gleichheitsfeminist.I.nnen).

          Diese rechten Soziokulturalisten sehen in homosexueller Orientierung keine angeborene Haltung, sondern eine bewusste, perverse Entscheidung, ein Übelwollen, eine böswillige Rebellion gegen den Schöpferwillen Gottes, eine Haltung,die der Willensausübung des Menschen untersteht, der darum, wenn er z.B. schwul liebt (nicht lebt!), dokumentiert, dass er bewusst böse ist.

          Darum die harte Bestrafung.

          Hinzu kommt, dass sich alle diese gesetzlichen „Vereindeutigungn“ natürlicher Mehrheitsdispositonen auf eine mehr oder weniger starke instinktive (!) Ablehnung in der Mehrheitsbevölkerung stützen können, die zwar abmilderbar, aber nicht ausrottbar ist.

          Die nicht nur abgemildert werden kann, sondern auch zweckdienlich befeuert.

          Eine Versuchung, der kaum ein Politcondottiere widerstehen kann.

          Man kann so wunderbar politisches Kapital daraus schlagen, wenn die Zeiten danach sind.

          Der gleiche Mob, der heute, zeitgeistkonform, weiß, was er bei Umfragen zu antworten hat, wird morgen Schwule durch die Straßen hetzen, wenn die Posaune tönt und die Zeiten danach sind (z.B. Bürgerkriegssituationen mit heftigem Kampf um karge Ressourcen, wenn es sich lohnt, „befestigte“ Lager zu schaffen, „eiserne Fronten“ – ich denke ja, wir steuern solchen Zeiten entgegen und werden dann auch die Condottieri wieder sehen, die zu solchen Zeiten passen, in ihnen florieren).

        • @ christian

          „Meinst du wirklich, dass das eine so traumatisierende Erfahrung für die Jungs ist? Es kann ja genauso tatsächlich ein Spass sein, wenn es einen tag betrifft und es eh alle machen“

          Nö, das ist nicht traumatisierend.

          Aber für die Mehrzahl pubertierender Jungs ist es vermutlich unangenehm, in Folge sozialen Drucks in einem Rock zur Schule gehen zu „müssen“.

          Ein aversives Moment, dessen negative emotionale Konnotation für die Jungs durch die phrasenhafte moralistische Überhöhung des Röckchentragens nicht wirklich neutralisiert wird.

          Aversiv ist es auch, in der Schule und im Fernsehen pädagogisch dick aufgetragene Genderpropaganda über sich ergehen lassen zu müssen, in dem Bewußtsein, dass der Ausdruck von darüber Genervtsein, negativ sanktioniert wird.

          All das sind keine Traumen, aber wiederholte aversive Reize.

          Und die sensibilisieren. Die verstärken Ressentiments statt sie zu mindern.

          Davon abgesehen, dass es für mein Dafürhalten Aufgabe der Schule ist, Bildung und nicht die richtige Gesinnung zu vermitteln. Aber diesbezüglich bin ich hinter der Zeit, das ist mir bewusst.

        • @ Christian

          *Meinst du wirklich, dass das eine so traumatisierende Erfahrung für die Jungs ist? Es kann ja genauso tatsächlich ein Spass sein, wenn es einen tag betrifft und es eh alle machen*

          Wenn ich bei dem Video richtig hinsah, haben das eben nicht alle gemacht, wohl nicht mal die Mehrheit, deutet immerhin an, dass die Aktion zwar leher- = obrigkeitsgefördert war, aber doch (noch) freiwillig.

          Natürlich „traumatisiert“ das nicht alle und jeden, manchen wird es Spass machen, zumindest den Conchita-Hanswursten der Klasse.

          Andere wird es ärgern.

          Mich z.B. hätte es geärgert.

          Der Anspruch, ich solle meine Gegnerschaft zu „Sexismus“ dokumentieren, indem ich im Röckchen auftrete.

          Gesslerhüte der Linken, die ich damals schon, als Gymnasiast, obwohl noch links, aus Prinzip nicht gegrüßt hätte.

          Vielleicht auch erblich, wenn schon Großpapa sich stur weigerte, den Hitlergruß zu zeigen, obwohl das doch keine große Sache war und es doch alle machten/machen mussten, zumindest auf Ämtern.

          Er hielt Hitler aber nun mal für den Antichristen, ja, den aus der Bibel, „dummer“ ungebildeter, katholisch-konservativer Bauer, der er war.

          Und hatte damit sehr viel mehr recht als der hochgebildete Heidegger und viele andere.

          Man sollte seinen instinkten öfter vertrauen.

        • @ ratloser

          *Eine ganz interessante Übersicht zu grundlegenden Aspekten des Inzesttabus:*

          Der Westermarkeffekt ist aber kein soziokulturell konstruierter, wirkt er doch z.B. auch dort, wo er soziokulturell gar nicht erwünscht ist („Adoptionsehen“ in China – der ausersehene Partner wird bereits als Kind in die Familie aufgenommen und wächst als Adoptivgeschwister seines zukünftigen Ehepartners auf > chinesische Unterschuchungen zeigten, dass solche Ehen wenige Kinder produzieren als andere arrangierte Ehen, das sexuelle Appetenzverhalten der Eheleute ist nicht sonderlich groß, der Drang, miteinander zu schlafen, gering).

          Ähnliche Erfahrungen machten Kibbuzim, deren Kinder ja lange Zeit auch kollektivistisch erzogen wurden, also in großer Nähe zueinander aufwuchsen, die längste Zeit des Tages mit ihrer Alterskohorte verbringend.

          Ehen innerhalb des Kibbuz waren dementsprechend selten, obwohl die Kinder bzw. die späteren Erwachsenen nicht miteinander verwandt waren.

          Möglicherweise wird hier via körperliche Nähe (Pheromone?) eine „Abstoßungsreaktion“ getriggert, die Lust aufeinander erschwert.

        • @ roslin

          Ich behauptete ja nicht, dass der Vortrag meine Theorie von der hauptsächlich „nurture“-bedingten Genese des Inzest-Tabus unterstützt.

          Aber er ist trotzdem ganz informativ.

          😉

        • Die Gegenargumente der Kibbuz-Studie halte ich für schwach. Dass es inzestuöse Anwandlungen gibt und diese sich unter kulturellen Extrembedingungen fördern lassen, widerlegt nicht das Inzesttabu.

          Der Westermark-Effekt ist im Moment State of the Art.

    • @ roslin

      weiße, nichtmuslimische, heterosexuelle Männer????

      Antifeministen?

      Hosenträger??

      Mon dieu…immer diese panphobische Propaganda….

  5. Den Vorgang nennt man übrigens biologisch Adaptation, die durch das Bewusstsein wahrnehmbare Komponente (also psychologisch) Habituation.

    Ratloser hat insofern Recht, dass Ekel eine Basisemotion ist, die nicht besonders gut habituiert. Ganz im Gegensatz zu Angst zum Beispiel, die sowohl physiologisch als auch psychologisch gut habituiert.

    Mit der Sensibilisierung von Schmerzen hat das allerdings nicht so viel zu tun, das nozizeptive System funktioniert dann doch etwas anders, da spielen verschiedene Prozesse eine Rolle (zentralnervöse Langzeitpotenzierungen, plastische Veränderungen im sensorischen Kortex vor allem im Kindesalter, gestörte Hemmung, Wind-up, peripherer Rezeptorumbau, Koppelung mit negativen Emotionen und schmerzbezogenen Verhaltensweisen).

    Das lässt sich aber nicht auf jegliche dispositionellen oder erlernten Aversionen generalisieren.
    Ressentiments und Stereotype lassen sich ja durchaus abbauen, die Geschichte ist voller Positivbeispiele. Würde ja auch dem einen oder anderen hier helfen, etwas mehr Zeit mit dem anderen Geschlecht zu verbringen.

    Die Beweislage zum Inzesttabu sieht inzwischen tatsächlich eher so aus, dass es eine biologische Disposition dazu gibt. Früher hat man das noch psychoanalytisch begründet.

    Bei der Homophobie, bzw. der Aversion gegen homosexuelle Handlungen (!) gehe ich mittlerweile auch von einer biologischen Grundlage aus, sie ist einfach historisch und kulturell zu stabil (und zu sehr an das männliche Geschlecht gekoppelt, Frauen stört das paradoxerweise weniger)
    Was aber ja offensichtlich nicht heißt, dass sie ein festgeschriebenes Schicksal aller Homosexuellen sein muss. Sieht man ja schon daran wie weit sich der Großteil innerhalb vieler westlicher Gesellschaften da in nur wenigen Jahrzehnten bewegt hat.
    Ich wollte dazu irgendwann mal was längeres schreiben.

    Ich denke der Effekt ist mit dem „uncanny valley“ gut zu vergleichen. Ein diskonkordantes Verhalten, also ein von der Kategorisierung „männlich“ abweichendes, wird als störend empfunden, wenn bestimmte neuronale Netzwerke sich reziprok hemmen.
    Ein Mann, dessen weibliches Verhalten unsere sexuelle Appetenz antriggert und gleichzeitig antagonistisch hemmt, erzeugt Ekel.
    So wie eine saure Gurke im Nutellaglas, eine Frau mit Vollbart oder Milch, die nach Bier schmeckt. Wir ekeln uns vor einem Schimmelpilzgeflecht auch sehr viel weniger, wenn wir es nicht gerade auf der Rückseite eines prallen Apfels entdecken.

    Ist aber denke ich ein ganzes Stück weit „habituierbar“. Die Aversion wird ja bei den meisten eher durch eine tuntige Gestik u. Mimik getriggert und nicht durch den Fakt, dass jemand von seinem gleichgeschlechtlichen Lebenspartner erzählt.

    Wenn jemand sagt, er sei schwul und man bei sich eine viszerale Reaktion bemerkt, ist das nicht genetisch, sondern einfach eine rückständige Weltanschauung, eine beschissene Einstellung.
    Die gleiche Aversion hätte ja Roslin auch, wenn sich jemand als Kulturmarxist outen würde.

    • @david

      „Die Beweislage zum Inzesttabu sieht inzwischen tatsächlich eher so aus, dass es eine biologische Disposition dazu gibt. Früher hat man das noch psychoanalytisch begründet.“

      Das man nicht mit seinen Geschwistern schlafen will, da würde ich das auch so sehen. Die Frage ist, wie es ist, wenn andere mit ihren Geschwistern schlafen. Wäre interessant, ob man sich daran gewöhnen kann.
      Ich vermute mal, dass da die Spiegelneuronen (oder was auch immer) vielleicht immer wieder die Frage einschleppen würden, ob man das mit seiner Schwester auch machen wollte und daher ein unwohlsein kommen würde. Vielleicht ordnet man sie aber auch einfach in eine andere Katgorie ein.

    • @ david

      Mir geht es um die perniziösen Auswirkungen der angewandten Methode.

      Die nicht einmal subtile Genderindoktrination führt eben nicht zu einer „Habituierung“ von Ressentiments gegenüber sexuellen Minderheiten, sondern genau zum Gegenteil.

      Eine natürliche Gelassenheit wäre völlig ausreichend. Es muss nicht die kollektive Übernahme dieses komischen Genderkonstrukts sein, nach dem einerseits alle gleich, andererseits manche aber besonders gut oder schlecht sein sollen.

      Die in allen Medien und immer mehr pädagogischen Anstalten anzutreffenden Genderparolen erinnern mich fatal an das formelhafte Wiederkäuen kommunistischer Phrasen in der DDR, die man auch überall – schon sprachlich als Propaganda erkennbar – antraf.

      Die Assoziation von „natürlichen“ Aversionen mit dem unangenehmen Erlebnis der Gesinnungserziehung erzeugt – leider! – Ressentiments gegenüber den Gruppen, die vorgeblich „geschützt“ werden sollen.

      Kurz: es geht eigentlich gar nicht um Toleranz, sondern um Anderes…um gesellschaftliche Macht…um Privilegien zum Beispiel.

      • @ ratloser

        *Kurz: es geht eigentlich gar nicht um Toleranz, sondern um Anderes…um gesellschaftliche Macht…um Privilegien zum Beispiel.*

        Ginge es um Toleranz, wäre Sein-Lassen sinnvoller, weniger Penetranz, weniger Polkatanzen auf den Hühneraugen anderer.

        Aber es geht vor allem auch (proximat sozusagen, ultimat um den Umsturz der verhassten „bürgerlich-kapitalistischen“ Gesellschaft mit ihrer böse repressiven Familienstruktur) um „angemessen“ („Ich habe immerhin studiert. Und sogar Foucault gelesen!!“) bezahlte Posten für Menschen, die anderweitig nicht produktiv beschäftigbar sind, da für ihre „Expertise“, unter dem Eindruck persönlichen Leidens erworben, kein Bedarf besteht, für die niemand, der nicht an seinem Sosein leidet, freiwillig zahlt.

        Weshalb man die Nichtleidenden leiden machen muss (sie müssen sich schuldig fühlen, -phob, krank, rassistisch, sexistisch, was weiß ich), damit sie einsehen, dass sie therapiert werden müssen.

        Und man muss die zu „Therapierenden“ zwingen, zu zahlen.

        Das geht nur über den Staat.

        Darum die Top-Down-Unterwanderung von (über-)staatlichen Institutionen durch die Gendersekte, von der UN-/EU-Ebene abwärts bis zur Gleichstellungsbeauftragten im Dorfschulzenamt.

        Der Steuerzahler muss, MUSS Kunde werden – er kann gezwungen werden, zu zahlen.

        • @ roslin

          „Der Steuerzahler muss, MUSS Kunde werden – er kann gezwungen werden, zu zahlen.“

          Er muss nicht, er DARF.

          Ist nicht schon der kleinste Unwillen bei der Finanzierung des großen Projekts ein signum mali ominis…ein bedenkliches Warnzeichen ob der Fähigkeit des latent Unwilligen, sich dem GEMEINWILLEN hinzugeben und so nicht nur sich selber, seinen Mitmenschen sondern auch dem übergeordnet GUTEN zu dienen? Freiwillig, und aus Überzeugung! Reinen Herzens…vorwärts immer, rückwärts nimmer?!

          Und um den „Gemeinwillen“ geht es.

          Rousseaus vs. Tocqueville

          Der Gemeinwillen legitimiert ALLES…es gibt, es darf keine Ausnahmen geben.

          Im Interesse der Menschen, die noch nicht zu hoffen gelernt haben, von sich erlöst zu werden .

          Der „Gemeinwille“ ist sogar so übergeordnet, dass er der Majorität von der kleinen Machtelite, die den „Gemeinwillen“ zum Glück entdeckt hat, als solcher, wenn auch mit pädagogisch gutmütigem Nachdruck, vermittelt werden muss.

    • @ david

      „Mit der Sensibilisierung von Schmerzen hat das allerdings nicht so viel zu tun,“

      Die Pathophysiologie ist natürlich eine gänzlich andere. Mir ging es lediglich darum, dass eine ganze Reihe aversiver Reize durch wiederholte Exposition als nicht weniger aversiv erlebt werden.

      • Um mal die Brücke zum Inzest zu schlagen: wer mit einem schwarzen oder erkennbar schwulen Adoptivgeschwisterchen zusammen aufwächst, wird wohl später keine Volkserziehung mehr in dieser Hinsicht benötigen.

        Dass diese oft aufdringlich und ungeschickt ist, stößt mir auch auf. Mäeutik schlägt Didaktik.
        Kognitive Umstrukturierung ist aber grundsätzlich möglich und passiert tagtäglich. Andern sich die kognitiven Bewertungsmuster, ändern sich auch die affketiven.

        Absolute Aussagen zu treffen wie „verschiebt sich alles ins Unbewusste“ ist mir ein wenig zu esoterisch.

        • @ david

          Aber so, wie man das im Moment versucht, ist es dennoch KONTRAPRODUKTIV.

          Von den Motiven derer, die den Popanz abziehen, mal ganz abgesehen.

        • @ David

          *stößt mir auch auf. Mäeutik schlägt Didaktik.
          Kognitive Umstrukturierung ist aber grundsätzlich möglich und passiert tagtäglich. *

          Wer entscheidet denn über die Erlaubtheit dieser Umstrukturierung?

          Wer hat das Recht, Kinder kognitiv zu strukturieren?

          Warum sollten sich z.B. katholische Eltern es gefallen lassen müssen, dass ihre Kinder kognitiv umstrukturiert werden entgegen der Struktur, die sie diesen Kindern vermitteln wollen?

          Mit welchem Recht missachtet der Staat, der indoktrinierende Staat, hier das Elternrecht?

          Das läuft allmählich darauf hinaus, dass diese Eltern vor die Entscheidung gestellt werden, wem sie mehr gehorchen wollen: diesem Staat, der ihre Kinder zwangsbeschult, oder ihrer Kirche.

          Dann dauert es nicht mehr lange, bis gekämpft wird.

        • @Roslin: ja, das ist eine andere Frage, auf die ich aber keine einfache Antwort sehe.
          Ich habe aber ein gewisses Verständnis für die, die die heftige Kollision mit ihrem Glauben verletzt, gerade nach dem vermeintlichen Comeback der „Religionsfreiheit“ in Sachen Beschneidungsgesetz.

    • @ David

      *Die gleiche Aversion hätte ja Roslin auch, wenn sich jemand als Kulturmarxist outen würde.*

      Eine viszerale Aversion, die Du mir mal eben flott unterstellst.

      Ich leide an keiner „Kulturmarxistenphobie“ – ich halte sie für gefährlich Irrlehrer, mit guten, rationalen Gründen, die zerstörend wirken, sicher in guter Absicht, wie üblich.

      Meine viszerale Aversion gegen Conchita Wurst kann ich dagegen nicht rational untersetzen.

  6. Noch mehr davon Jungs in Röcke zu zwingen und eine Identität als Mädchen anzunehmen. Zur Strafe oder zur demütigenden Machtdemonstration. Feministische feuchte Träume. Erinnert an Molesting und hinterlässt ggf. Trauma – Schläge gegen die Psyche, den Selbstwert und die Identität von männlichen Kindern.

    Deutlicher Mißbrauch.

    Feminist respond with tremendous approval to a story of mothers using psychological abuse to discipline their sons.

    http://www.experienceproject.com/stories/Empowering-Gender-Role-Reversal/3798523

      • Und erst die Antwort darauf. Das scheint sogar institutionalisiert zu sein.

        „No problem ct, many people have similar views until they learn the benefits of petticoating. Most mothers are fairly skeptical at first that petticoating would never work for them. Fortunately in most of these cases we were able to arrange a meeting between a perspective mother and existing petticoating mother. Being able to talk and witness first hand a little brat being petticoat opens a lot of eyes.“

        Das ist wohl eher das wahre Gesicht des Feminismus … und wie Frauen ihre Söhne offenbar gern missbrauchen und misshandeln … wie auch der Antrieb den sie in Richtung Männer zu haben scheinen.

        So viel auch zur Mutterliebe. Leider offenbar bei vielen Frauen heutzutage ein Mythos. Schaut man sich beispielsweise nur einmal die Achtung von dem Leben der KInder mit dem Vater an. Vom Vater ganz zu schweigen.

        Denke das ist nur die Spitze eines Eisberges. Da kommt sicherlich noch mehr von solchem weiblichen Schweinkram an männlichen Schutzbefohlenen und anvertrauten Buben.

        Und es passt auch stimmig zum grotesk narzisstischen Verhalten von vielen Frauen heutzutage. Und auch zum Gendern und seiner eugenisch-feuchten Rassennähe.

        Sie haben sich da ja prächtig entwickelt und emanzipiert. Unsere besten Frauen. Eine wirkliche kulturelle Weiterentwicklung. Respekt.

        Da müssen für diese armen Opfer doch noch mehr Quoten her. Denn alles andere was sie so von sich geben stimmt ja sicherlich auch.

    • Lass das bitte eine Satire sein.

      Zu lesen wie ein Kind von der eigenen Mutter so gedemütigt und seiner Würde beraubt wird, bereitet einem ja fast körperliche Schmerzen.

      • The big day arrived, I told Jeffery we needed to do some school shopping. He crumbled under his breath like little boys do when they don’t want to do something. As we drove to Donna store he sat in the back playing with his stupid game boy unaware that he playing with dolls and tea sets soon. When we arrived he seemed to take notice of the rows and rows of dresses in Donna shop. For a second, I thought he might run instead he just looked confused. Mom, why are we here? Hold on honey we just need to pick something up from mommy friend. I handed the unknowing boy several boxes full of girly dresses and we drove off to Angela house. Jeffery start complaining mom where are we now this is going to take all day. I said “Just carry in the packages and we will be going home before you know it”. Once inside Angela and I went to work, first removing all of Jeffery boy clothes, I still remember the yelling and crying as we put him into his first dress. He kept trying to take the dress off as I button him into it. I think he even tried to bite me a few times. After nearly an hour of fighting Jeffery sit next to Darlene exhausted and crying. Chris texted me and said she had a big surprise for Miss Jeffery, I just laughed. When Chris arrived she was not alone triumphantly walking behind her was Charlie in her tournament baseball uniform, she was number #10, the same number Jeffery had been when he was on the team. Charlie had a huge smile on her face and went over to Jeffery whose tear filled eyes added fuel to Charlie fire. Charlie teases became too much and Jeffery tried to push her this was a huge mistake; Dakota seized the opportunity and flipped up Jeffery dress exposing his panties which had multiple rows of ruffles and lace. Charlie and Dakota gave each other a high five. They have become best friends and torment poor Jeffery and Darlene.

        Miss Jennifer was born that night, it was Charlie idea to rename Jeffery. Well now 5 years later and Miss Jennifer is a sweet and prissy girl. It was not easy, lots of fighting and tears (including my own). Ms. Birch and Angela, plus Donna and Chris have all been a huge help and I couldn’t have succeed without them

        Offener Kindesmissbrauch im Namen der Genderideologie.

        Was bei John Money noch von wissenschaftlichem Übermut geleitet war, passiert hier durch radikalfeministischen Sadismus.

    • @ petpanther

      Ist das ernst gemeint?!

      Oder Satire?

      Wo hast Du denn die ausgegraben?

      In den Kellern der Reichskanzlei?

      Verschütt gegangen, mumifiziert, wiederbelebt und nun mit neuem Endsiegoptimismus, ganz im Stil der neuen Zeit, begabt?

      Unter den Autor.I.nnen auch ein Mann, Zitat:

      *I am an effeminate male and i believe in it.. but i can’t see why any male cannot.. its so obvious that i don’t think you’ll have to say its not true.. shut the door on that ego guys and support them!*

      http://www.experienceproject.com/stories/Empowering-Gender-Role-Reversal/3912466

      Vielleicht der Erfinder des Ganzen.

      Das liest sich ja alles, als seien es die feuchten Träume eines männlichen Masochisten.

      Aber wir leben nun mal in Zeiten, wo zwischen Satire und Realsatire kaum noch unterschieden werden kann.

      „Wen die Götter vernichten wollen, dem rauben sie zuerst den Verstand!“

      Mehr Stories vom Petticaoting, dieser neuen Sozialtechnik zur Beförderung des Endsieges des Matriarchates.

      *Females we have a choice we can surrender to our male masters or embrace our destiny. In order to ensure true female freedom we must eliminate masculinity completely from all males. Create a complete gender reversed society; where women wear the pants and make all the rules and males are feminized into the traditional feminine role. This will not be an easy road there will be resistance, leaders need to make touch choices if we fail society will be lost, if we succeed all humans (Women and Men) will be better off.

      Chris – A Radical Feminist*

      http://www.experienceproject.com/stories/Empowering-Gender-Role-Reversal/2891549

      Es gibt noch mehr davon:

      http://www.experienceproject.com/groups/Empowering-Gender-Role-Reversal/610521

      Das Ende ist nahe.

  7. Die Behauptungen von Connell und Butler zeigen mal wieder, wie unbedarft und ideologisiert diese Pseudowissenschaftler sind.

    Es passiert auf Erden alles Mögliche, was man nicht als natürlich bezeichnen kann – übrigens schon auf tierischer Ebene. Pathologisches Verhalten existiert überall.

    Das Inzesttabu ist sowohl eine körperlich-emotionale Realität – allerdings eben nur bei sexuell nicht mißbrauchten Menschen – als auch eine darauf beruhende soziale Norm. Das Inzesttabu ist schwer verletzt bei Menschen, die als Kinder sexuell mißbraucht wurden. Deshalb wundert es mich auch nicht, daß solch krude Theorien von Judith Butler oder Robert Connell stammen, die offenkundig ebenfalls als Kinder sexuell mißbraucht wurden und daher trans- bzw. homosexuell sind.

    Dieser ganze Firlefanz zeigt einmal mehr, daß die Gender-Theorien einzig und allein der Legitimation sexueller Abnormitäten und Lebensentwürfe dienen.

    Nur Menschen, die als Kinder sexuell mißbraucht wurden, können davon ausgehen, daß so etwas nicht widernatürlich sei. Allerdings um den Preis eines pervertierten Bewußtseins, daß die jeweiligen Personen vor dem verdrängten Schmerz des Mißbrauchtwordenseins schützt.

    Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn sich einige Leute mal tiefere Gedanken darüber machen, wie all der feministische Unsinn über Sexualität überhaupt zustande kommen kann. Menschen denken sich so etwas ja nicht zum Spaß aus, sondern in der Regel aus einer persönlichen Betroffenheit heraus.

    http://www.alice-miller.com 🙂

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