„Privilegierte müssen ihre Privilegien abbauen, nicht Frauen dafür sorgen, dass sie aufschließen“

Anhänger der Privilegientheorien kombinieren diese gerne damit, dass derjenige, der die Privilegien hat, dafür verantwortlich ist, dass die Nachteile daraus nicht eintreten.

Der Benachteiligte soll keine Verpflichtung haben etwas an den Zuständen zu ändern, sondern vielmehr der Privilegierte.

Kürzlich hatte ich eine Diskussion anlässlich der Piratinnenkon, die in ihrer Abschlußbesprechung davon sprach, dass man „männlich-dominantes Verhalten nicht mehr als Norm wiederholen“ solle.

Ich fragte an, ob es auch weibliche Dominanz gibt, es entspannte sich eine kleine Debatte und ich fragte schließlich, ob Frauen nicht einfach dominanter werden könnte. Die Antwort entsprach im Prinzip der obigen Gleichung und lautete:

Die Normopfer sind nicht für das Ändern der Norm verantwortlich.

Aus meiner Sicht ist dieses Konzept – ähnlich wie bei dem ähnlichen Konzept bei sexueller Belästigung – nicht sehr praxistauglich.

Nehmen wir zunächst erst einmal der Einfachheit halber an, dass männlich-dominantes Verhalten den Aufstieg in der Politik erleichtert.

Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die privilegierten Männer ihr männlich-dominiertes Verhalten reduzieren, dann haben sie einen Wettbewerbsnachteil. Jeder Mann hat damit einen Vorteil, wenn er sein Verhalten gerade nur etwas weniger umfangreich reduziert als seine Konkurrenten, weswegen es sich im Endeffekt für keinen der Kandidaten lohnt auch nur etwas zu reduzieren. Wer zuerst reduziert verliert.

Die „Gruppe Mann“ gibt es letztendlich nicht. Es gibt einzelne Männern, die in Konkurrenz mit ihren männlichen und weiblichen Kandidatinnen stehen und nicht als Männer, sonst selbst gewinnen wollen. Die Gruppenbetrachtung führt insofern nicht weiter. Eine Betrachtung muss auf der Einzelebene ansetzen.

Im übrigen muss sich ein solcher Appell schlicht an beide Geschlechter richten. Wer Verhaltensregeln aufstellen will, der muss sie allgemein für einen Wettkampf als Regeln aufstellen. Es müßten also Verhaltensregeln für alle vorgegeben werden, was an dominanten Verhalten (nicht: männlich-dominanten Verhalten) erlaubt ist und was nicht. Denn schließlich können auch Frauen dominantes Verhalten zeigen. Und Männer werden es noch weniger als berechtigt ansehen, dass sie sich zurückhalten, wenn eine Frau entsprechende Taktiken anwendet.

Mir scheint es jedenfalls nicht sehr effektiv auf das Reduzieren von Privilegien abzustellen. Das System sabotiert sich viel zu schnell selbst.

Es wird insoweit auch ausgeblendet, dass der einzelne Mann keinen Grund hat sich zurückzuhalten, weil Frauen in anderen Bereichen zurückhaltender sind und er Bestandteil der Gruppe man ist. Er trägt ja keine Verantwortung für die Gruppe Mann oder die Gruppe Frau.

Es ist auch aus meiner Sicht eine Form des Essentialismus, wenn man eine solche Gruppenverantwortung bejaht.

106 Gedanken zu “„Privilegierte müssen ihre Privilegien abbauen, nicht Frauen dafür sorgen, dass sie aufschließen“

  1. Gibt es eigentlich einen Fall, bei dem die Norm ohne Zwang durch die Normopfer zugunsten der Normopfer abgeschafft wurde? Spontan fällt mir nur die Abschaffung der Sklaverei in den USA ein, aber dafür war auch ein Bürgerkrieg notwendig.

    • @kinch

      Gute Frage: Ich meine nicht.

      Auch die Abschaffung der Sklaverei hatte ja Gründe jenseits der Moral, der Norden konnte sich insoweit eine liberalere Haltung „erlauben“, weil er eher auf Technik setzte und nicht so abhängig war von der Sklaverei.

  2. Ich würde deinem Diskussionspartner, der ja meines Wissens Foucault-Fan ist, empfehlen, mal das ausgezeichnete Buch von Christoph Kucklick „Das unmoralische Geschlecht: Zur Geburt der Negativen Andrologie“ zu lesen, falls er es noch nicht kennt:

    http://www.amazon.de/Das-unmoralische-Geschlecht-Negativen-Andrologie/dp/3518125389/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1366177948&sr=1-1&keywords=christoph+kucklick

    Der vulgär-feministische Mythos vom „Mann als Norm“ wird in dem Buch historisch fundiert widerlegt. Kucklick steht selbst in poststrukturalistischer Tradition – was leider eine gewisse wissenschaftlich nicht haltbare Ausblendung biologischer Faktoren mit sich bringt – sein ansonsten großartiges Werk dürfte allerdings auch für jeden Fan von Foucault interessant sein.

    Hier zwei lesenswerte Artikel von Christoph Kucklick:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/geschlechter-debatte-wie-maenner-seit-200-jahren-verteufelt-werden-a-828723.html

    http://www.zeit.de/2012/16/DOS-Maenner

    Christoph Kucklick ist auch ein gutes Beispiel für das, was ich als „Integralen Antisexismus“ bezeichne: die konsequente Ablehnung jeder geschlechtsbezogenen Diskriminierung, egal welches Geschlecht betroffen ist.

    Davon abgesehen sei kurz erwähnt, dass ich es ohnehin für potentiell problematisch halte geschlechtsbezogene Ansätze mit emanzipatorischem Anspruch primär unter dem Paradigma „Norm-Abweichung“ zu erstellen. Die Erfahrung zeigt, dass dieser Ansatz schnell zu einem undifferenzierten Schwarz-Weiß-Denken führt und dazu tendiert neue Ausschlüsse zu produzieren.

    Die kluge poststrukturalistische Frauenrechtlerin Julia Kristeva schrieb bereits im Jahre 1979 in ihrem Essay „Women´s Time“:

    “Wie jede Gesellschaft, beruht auch eine Gegengesellschaft auf der Ausgrenzung eines ausgeschlossenen Elements, eines Sündenbocks, der jenes Bösen bezichtigt wird, von dem sich die ordnungsgemäß gegründete Gesellschaft dann reinigen kann – eine Reinigung, die diese Gesellschaft von jeder zukünftigen Kritik entlasten wird. Moderne Protestbewegungen haben diese Logik häufig wiederholt und den Schuldigen ausgemacht, um Kritik abzuwehren: (…) Wird Feminismus nicht zu einer Art umgedrehtem Sexismus, wenn dieser Logik bis zu ihrem Ende gefolgt wird?”:

  3. „Die “Gruppe Mann” gibt es letztendlich nicht.“

    Genau das glauben aber bestimmte Feministinnen. Alice Schwarzer sagte kürzlich in einer Fernsehdiskussion: „Für jede Frau die ien Vorstandsposten bekommt, geht ein Mann leer aus“ (Zitat aus der Erinnerung).

    Also es wird unterstellt, dass Männer (alle) sich stillschweigend gegenseitig begünstigen, sowie ein Interessenkonflikt mit Frauen besteht.

    • @El Mocho

      In einer Diskussion über die Quote würde es ja so sogar stimmen, weil diese tatsächlich eine Gruppe Mann und eine Gruppe Frau schafft. Um so höher die Quote, um so geringer die Chancen für den einzelnen Mann.

      Allerdings folgt daraus auch nichts im Konkurrenzkampf um einen Posten. Da ist es dem Mann egal, ob ein anderer Mann oder eine andere Frau den Posten bekommt. Allerdings steigt die Unzufriedenheit natürlich, wenn man davon ausgeht, dass sie den Posten nur aufgrund ihres Geschlechts bekommen hat

      • @ Christian

        *Allerdings folgt daraus auch nichts im Konkurrenzkampf um einen Posten. Da ist es dem Mann egal, ob ein anderer Mann oder eine andere Frau den Posten bekommt. Allerdings steigt die Unzufriedenheit natürlich, wenn man davon ausgeht, dass sie den Posten nur aufgrund ihres Geschlechts bekommen hat*

        Es folgt nicht nur subjektive Unzufriedenheit, sondern ganz objektiv wird der Konkurrenzkampf unter Männern härter.

        Wenn Frauen z.B. 10 % der Bewerber stellen, aber 30 % der Posten via Quote für sie reserviert werden, müssen 90 % der Bewerber um 70 % der Posten konkurrieren.

        Das bedeutet, Männer werden sehr viel härter ausgesiebt werden als Frauen, Frauen werden sehr viel bequemer aufsteigen als Männer.

        Was ja auch Sinn der ganzen Sache ist.

        Auch die „Pflicht“ des „Normprivilegierten“, die Norm abzuschaffen – ohne dass dem Normopfer die Pflicht auferlegt wäre, nachzuweisen, dass diese Norm überhaupt existiert, dank Defma muss das Opfa sich nur zum Opfa erkkären und schon hat der (!) Privilegierte die Welt zu verändern und es dem „Opfa“ schön, nett und bequem zu machen, ist Ausdruck der Suche nicht leistungsgedeckten Vorteils.

        Darum ist es so attraktiv, in unserer opfakultigen Kultur Opfa zu sein – Feminismus ist hier nur ein wenn auch besonders gravierender Spezialfall.

        Teil unserer Dekadenz.

        Denn wenn es attraktiver wird, Opfa zu sein als Täta = Gestalter, Leister, dann werden wir tendenziell immer mehr Menschen haben, die ihren Lebenserfolg im Versorgt-Werden suchen als im Versorgen, immer mehr, die Bedient-Werden wollen als Menschen, die selbst angestrengt etwas leisten.

        Das ist ein nicht sofort sichtbarer aber epochaler „Klimawechsel“.

        Teil der Feminisierung einer Kultur, denn Frauen sind, im Schnitt, das versorgte und beschützte Geschlecht und, so lese ich ihr unverändertes Verhalten (im Schnitt) auch genau daraufhin intuitiv-instinktiv disponiert („Männer, baut die Welt um, damit sie für uns schön wird! Ebnet die rauhen Wege, damit wir schlanken Fußen leicht darüberhin hüpfen können. Wenn ihr das nicht schafft, dann seid ihr schlechte Männer! Jawoll!!“).

        • „Darum ist es so attraktiv, in unserer opfakultigen Kultur Opfa zu sein – Feminismus ist hier nur ein wenn auch besonders gravierender Spezialfall.“

          Ist es denn mal generell gesehen nicht so, dass es garnichtmal so schlecht ist dass Opfern geholfen wird? (Behinderten u.s.w.)

        • „Ist es denn mal generell gesehen nicht so, dass es garnichtmal so schlecht ist dass Opfern geholfen wird? (Behinderten u.s.w.)“

          Wie schön dass das mal einer sagt. Bei all den Klagen über unsere dekadente Kultur, wird ja allzuoft vergessen, dass wir in unserer Geselslchaft ein noch nie dagewesenes Maß an Solidarität und Mitmenschlichkeit genießen.

        • @Baldasar
          „Ist es denn mal generell gesehen nicht so, dass es garnichtmal so schlecht ist dass Opfern geholfen wird? (Behinderten u.s.w.)“

          Selbstverständlich. Aber das ist ja auch gar nicht der Punkt.
          Das Problem bei der oft kritisierten Opferolympiade ist ja, dass die richtigen Opfer, die Hilfe brauchen, in der allgemeinen Klagerei über Unannehmlichkeiten des Lebens untergehen.
          Diese Klageinflation führt ja dazu, dass die wirklich Hilfebedürftigen eher übersehen werden.

      • @ Christian

        „Allerdings folgt daraus auch nichts im Konkurrenzkampf um einen Posten. “

        W i e bitte? Quote = bestimmte Anzahl
        der Posten nur für Frauen!
        Das ist Quote!
        Und das ist bedeutungslos für den
        Kampf um diese Posten?

        Habe ich Dich wirklich richtig verstanden?

      • @ christian

        „Allerdings folgt daraus auch nichts im Konkurrenzkampf um einen Posten. Da ist es dem Mann egal, ob ein anderer Mann oder eine andere Frau den Posten bekommt.“

        Das ist nicht ganz richtig.

        Wenn es sechs Törtchen für die sechs schnellsten Kinder von 100 gibt, ändert sich die Situation entscheidend, wenn die sechs Törtchen nicht mehr an die sechs schnellsten Kinder, sondern jeweils drei an die drei schnellsten Mädchen und drei schnellsten Jungs gibt.

        Auch wenn 25 Jungs schneller waren als das schnellste Mädchen.

        Du hebelst das Leistungsprinzip (ok, Leistung ist „rechts“) zugunsten einer Gruppenpriveligierung aus.

        (es gebe natürlich noch ein Transenehrentörtchen, eh klar)

        • „ch meinte damit, dass der Konkurrenzkampf an sich nach wie vor bestehen bleibt. Männer kämpfen dann bei ihrem Posten eben immer noch darum, dass sie die Stelle erhalten.“
          Dies hätte ja zur FOlge, dass die Männer auf den verbliebenen Posten die absoluten Top-Fighter wären. Damit träte ja ein eventueller Qualifikations- und Befähigungsunterschied innerhalb des Gremiums noch stärker zu Tage.

          Aber aber aber … es geht ja nicht um den Vorstand, der das operative Geschäft betreibt, sondern um den AUFSICHTSRAT, der in D eigentlich durch die Aktionäre gewählt wird um dann den Vorstand zu berufen. Da der Aufsichtsrat i.A: kein operatives Geschäft betreibt, ist Kompetenz kurzfristig gesehen eher zweitrangig.

        • @ Dummerjan

          *Aber aber aber … es geht ja nicht um den Vorstand, der das operative Geschäft betreibt, sondern um den AUFSICHTSRAT, der in D eigentlich durch die Aktionäre gewählt wird um dann den Vorstand zu berufen. Da der Aufsichtsrat i.A: kein operatives Geschäft betreibt, ist Kompetenz kurzfristig gesehen eher zweitrangig.*

          Der Aufsichtsrat ist doch nur der erste Schritt. Ist der geschafft, geht die Quotendiskussion um Vorstände los.

          Wir landen in einer quotengesteuerten Planwirtschaft, in der das Leistungsprinzip nur noch für weiße, heterosexuelle Männer gilt.

          Irgendeiner muss ja den Schotter verdienen.

          Denn es werden nach der Frauenquote auch die Schwulenquote, die Transenquote, die Türkenquote, die Araberquote, die Negerquote (Maren!), die Einbeinigenquote, die Dickenquote, die Rothaarigenquote, Die Dummenquote (fallls noch nicht durch die Frauenquote abgedeckt – Maren, heißer Tipp, unbedingt sichern, kann gegen mich verwendet werden!) eingeführt werden.

          Natürlich, die weißen, heterosexuellen Männer, die es dann trotzdem schaffen, sind die > 125, also aus dem Stratum, wo’s nun mal doppelt so viele Männer wie Frauen gibt, während die Quotenkonkurrenz durchschnittlicher sein wird.

          Würde sensiblen Naturen natürlich peinlich sein, spüren zu müssen, dass man so deklassiert wird.

          Aber seit wann sind Feminist.I.nnen sensible Naturen?

          Die hocken sich frech und dreist dazu und beeindrucken im Zweifelsfall mit ihrer Kackscheißerhetorik.

          Sie darauf anzusprechen, wäre frauenfeindlich, wenn nicht gar sexuelle Belästigung oder versuchte Vergewaltigung.

          Nein, wenn die Vorstandsquote kommt (nach der Aufsichtsratsquote) wird der Rechtsstaat für weiße, heterosexuelle Männer frauenschützend schon so weit abgebaut sein, dass dummdreiste Frauen nicht mehr dummdreist genannt werden dürfen.

          Sie werden geschützt sein durch die feministisch-femizentrische Staatsmacht wie weiland die dummdreisten Funktionär.I.nnen der SED.

          Enthoben jeder Kritik.

    • “Für jede Frau die ien Vorstandsposten bekommt, geht ein Mann leer aus”
      Ich würde das so formulieren:
      “Für jede Frau die einien Vorstandsposten bekommt, gehen x Männer und x-1 Frauen leer aus” (x ~ 40 Mio.)-

  4. „Der Benachteiligte soll keine Verpflichtung haben etwas an den Zuständen zu ändern, sondern vielmehr der Privilegierte.“

    Wenn man so denkt: Wieso sollten die angeblich Privilegierten eigentlich in dieser Richtung aktiv werden? Was soll sie dazu motivieren? Kriegen sie danach einen Keks? Oder werden sie dann nicht mehr als „böse, böse“ angesehen werden? Aber wer sagt denn, dass das für sie wichtig ist?

    Hier wird doch ausgeblendet, dass Menschen bei Änderungen ihres Verhaltens – was häufig mit Aufwand verbunden ist – eine entsprechende Motivation brauchen. Wo soll die in diesem Fall herkommen? Aus einem induzierten schlechten Gewissen? Das soll reichen und längerfristig funktionieren?

    Wampfler mit seinem schmalspurrhetorischen Trick, aus jemandem, der nicht dem Durchschnitt/der Mehrheit entspricht, pauschal ein „Normopfer“ zu machen, scheint das zu glauben. Klar, „Opfer“, ist ja das Zauberwort. Es nutzt sich nur ziemlich ab mit der Zeit …

    „Wer Verhaltensregeln aufstellen will, der muss sie allgemein für einen Wettkampf als Regeln aufstellen.“
    Eben. Aber statt dessen wird bei den Forderungen die Figur wiederholt „die eine Seite ist passiv-leidend und beansprucht, dass auch bleiben zu dürfen, und die andere ist für die Veränderung zuständig.“

    Dieses asymetrische Modell erinnert doch arg an eine Kleinkinderhaltung: Früher erwartete man von Pappi und Mami, dass sie alles richten, heute soll’s die „normierte Mehrheit“ übernehmen.
    Als auffällige Konstante bleibt: Immer sind die anderen verantwortlich.

    • @ Seitenblick

      *Oder werden sie dann nicht mehr als “böse, böse” angesehen werden? *

      Genau das.

      Der Vilifizierte soll hoffen, die Vilifizierung werde enden, wenn er tut, was die Vilifizierende von ihm verlangt.

      Eine leere Hoffnung.

      Seit Jahrzehnten machen wir in Feminismus und die Schraube wird immer weiter angezogen.

      Denn Vilifizierung ist die Peitsche, mit der die Opfa ihr Versorgt-Werden erpressen.

      Sie können, hat man diesen Weg erst mal beschritten, darauf nicht mehr verzichten.

      Darauf wurden schließlich Existenzen gegründet, unter der Prämisse wurde eine Helfer.I.nnenindustrie geschaffen, die davon lebt, dass es Opfa und Täta gibt.

      Die will leben, gut leben, expandieren.

      Also müssen die Täta mehr und mehr leisten, müssen immer böser gemacht werden, damit sie umso eifriger an ihrer „Entschuldung“ arbeiten.

      Die natürlich nie erfolgen wird.

      Die „Lossprechung“ brächte die Einkommensquelle der Beschuldiger.I.nnen versiegen.

      Darum wird sie nie erfolgen.

    • @ Seitenblick

      *Dieses asymetrische Modell erinnert doch arg an eine Kleinkinderhaltung: Früher erwartete man von Pappi und Mami, dass sie alles richten, heute soll’s die “normierte Mehrheit” übernehmen.
      Als auffällige Konstante bleibt: Immer sind die anderen verantwortlich.*

      Und mich beschleicht langsam die düstere Ahnung, dass Frauen (im Schnitt) gar nicht anders können.

      Weil genau diese Haltung ihrer Instinktdisposition entspricht, mit deren Hilfe sie überlebt haben, sich auf Schwangerschaft, Geburt, Säugen und Kinderaufzucht konzentrieren konnten.

    • @Seitenblick „Wieso sollten die angeblich Privilegierten eigentlich in dieser Richtung aktiv werden? Was soll sie dazu motivieren?“ Das hab ich mich auch gefragt, als ich Christians Text gelesen habe. Tatsächlich ist es ja ein widersprüchliches Modell: Einerseits verlassen sich die Vertreterinnen dieser Haltung offenkundig darauf, dass Männer an einem zivilen Ausgleich interessiert sind und sich durch entsprechende Argumente beeinflussen, überzeugen oder manipulieren (wie man’s jeweils sieht) lassen. Andererseits bestreiten sie ja eben, dass das Mann-Frau-Verhältnis grundsätzlich zivil ist, sondern imaginieren eine privilegiengestützte und -produzierende männliche Herrschaft.

      Da lässt sich dieser Widerspruch auch aus meiner Sicht (@ Alexander Roslin) nur plausibel erklären, wenn man davon ausgeht, dass die Vertreterinnen dieser Haltung hier eine rhetorische Struktur zur Sicherung von Vorteilen – also eben: von eigenen Privilegien – aufbauen.

      • @Schoppe

        „Einerseits verlassen sich die Vertreterinnen dieser Haltung offenkundig darauf, dass Männer an einem zivilen Ausgleich interessiert sind und sich durch entsprechende Argumente beeinflussen, überzeugen oder manipulieren (wie man’s jeweils sieht) lassen. Andererseits bestreiten sie ja eben, dass das Mann-Frau-Verhältnis grundsätzlich zivil ist, sondern imaginieren eine privilegiengestützte und -produzierende männliche Herrschaft.“

        Die Auflösung soll glaube ich sein, dass Männer erkennen, dass alles nur auf unverbindlichen Normen beruht und aus einem Gerechtigkeitsgefühl und für eine bessere Welt sich selbst zurücknehmen. In der Tat eine sehr hohe Hürde. Und es klingt auch einfach nicht stimmig.

        Hauptgedanke ist wohl das trotzige „Wegen euch ist es ungerecht, also müsst ihr auch die Arbeit machen, damit es besser wird“.

        Etwas besser wird es in der hegemonialen Männlichkeit: da hat ja nur die Spitze der Männer die größten Vorteile und den meisten Männern würde es nach Aufgabe ihrer Privilegien auch besser gehen, nur innerhalb dieser Strukturen geht es ihnen besser als Frauen. Insofern würden Männer bei der Normauflösung durch Aufgabe ihrer Privilegien erst einmal Nachteile haben, später aber wäre es auch gut für sie selbst.

        Das macht aber auch einige geistige Verbiegungen erforderlich, insbesondere zu den dann bestehenden Vorteilen.

        • @ Christian „Insofern würden Männer bei der Normauflösung durch Aufgabe ihrer Privilegien erst einmal Nachteile haben, später aber wäre es auch gut für sie selbst.“ Ja, das Argument kenne ich, auch (z.B.) schon von Alice Schwarzer in ihrem „Der kleine Unterschied“. Dort sind ihr Mänerinteressen in allen Punkten natürlich herzlich egal, mit Ausnahme dieses einen Punktes, der aber ganz abstrakt bleibt. Die Aussage ist in meinen Augen ein desinteressiertes, ewiges ad hoc-Argument, das eigentlich nur den Anspruch untermauert, Feministinnen würden allgemein für Geschlechtergerechtigkeit eintreten. So dass dann eben ab und zu, mehr oder weniger gelangweilt und meist ohne konkret zu werden, die Behaptung in den Raum gestellt wird, auch Männer könnten auf lange Sicht vom Fminismus profitieren.

          Selbst wenn es so wäre: Auch dann müsste es ja immer noch Sache der Männer sein, selbst zu entscheiden, ob etwas für sie gut ist oder nicht. Es gibt ja keinen vernünftigen Grund, diese Entscheidung ausgerechnet Feministinnen zu überlassen (und sich einzureden, man habe halt nur nicht nicht so richtig verstanden, wie sehr man vom Femnismus profitiert).

          Noch ein zweiter Punkt fiel mir übrigens zu deinem Text ein: Es ist eigentlich kaum klar, um welche Privilegien es geht. Ich empfinde Bildung z.B. als großes Privileg. Es hätte deswegen aber ja nun keinen Sinn, Bildung abzuschaffen, um die weniger Privilegierten zu schützen – besser wäre es natürlich, auch sie würden ihre Bildung (was immer man dann darunter versteht) ausbauen. Aber das müssten sie ja auch schon selbst tun – das könnten doch nicht die Privilegierteren für sie erledigen (wenn sie vielleicht auch Möglichkeiten dazu verbessern könnten).

          Worauf ich hinaus will, ist: Klassische linke Organisationen, wie z.B. Arbeiterbildungsvereine, wären im Traum nicht auf die Idee gekommen, die Verantwortung für die Verbesserung ihrer Situation liege nicht bei ihnen – sondern das müssten schon die Unterdrücker für sie erledigen. Es ist seltsam, dass heute solche Positionen ganz selbstverständlich vertreten werden – und das sogar, ohne dabei lachen zu müssen.

        • @Schoppe

          Du schreibst:

          Es ist eigentlich kaum klar, um welche Privilegien es geht. Ich empfinde Bildung z.B. als großes Privileg. Es hätte deswegen aber ja nun keinen Sinn, Bildung abzuschaffen, um die weniger Privilegierten zu schützen – besser wäre es natürlich, auch sie würden ihre Bildung (was immer man dann darunter versteht) ausbauen. Aber das müssten sie ja auch schon selbst tun – das könnten doch nicht die Privilegierteren für sie erledigen (wenn sie vielleicht auch Möglichkeiten dazu verbessern könnten).

          Kommentar:

          Vielfach ist auch nicht klar, was ein Privileg ist. Darüber, was ein Privileg ist und was nicht, herrscht vielfach eben auch nicht immer ein Konsens, sondern es ist selbst ein Kampfobjekt. Ist in einer Grossstadt zu wohnen ein Privileg oder ist es eher ein Privileg, wenn man auf dem Land wohnt? Oder anders gefragt: Gibt es objektive Kriterien die bestimmen, was ein Privileg ist und was nicht? Ich denke, es kann höchstens ab und an einen Konsens darüber geben, was ein Privileg ist, weil alle subjektiv das Gefühl haben, dies sei nun wirklich ein Privileg.

          Wer viel Zeit in seine Karriere investiert hat, hat ev. Nachteile in sozialen Beziehungen oder konnte sonst weniger seine Freizeit geniessen etc. Eine gute Karriere (Privileg) geht dann eben ev. auf Kosten von anderen Annehmlichkeiten, kann also immer auch mit Nachteilen verbunden sein.

        • Gibt es objektive Kriterien die bestimmen, was ein Privileg ist und was nicht? Ich denke, es kann höchstens ab und an einen Konsens darüber geben, was ein Privileg ist, weil alle subjektiv das Gefühl haben, dies sei nun wirklich ein Privileg.

          In der Geschichte der Rechtssprechung bedeute Privileg so viel wie bevorteilendes („privilegierendes“) Recht.

          In der heutigen, gängigen Verwendung des Begriffs wird Privileg i.m.h.o synonym zu „gesellschaftlicher Status“ verwendet, was Geschlecht, sexuelle Orientierung, Herkunft, Einkommen etc. und sich daraus ergebende (oder behauptete) Vor- beziehungsweise Nachteile in die Wertung mit einbezieht.

          Merkwürdigerweise steht dabei nicht mehr das Einkommen als primärer Faktor für den gesellschaftlichen Status des Individuums im Zentrum der Betrachtung, sondern sekundäre Merkmale wie Geschlecht, sexuelle Orientierung und Herkunft u.a.

        • In der heutigen, gängigen Verwendung des Begriffs wird Privileg i.m.h.o synonym zu “gesellschaftlicher Status” verwendet,

          Sollte „vorteilhafter gesellschaftlicher Status“ heissen.

  5. @ Christian

    *Im übrigen muss sich ein solcher Appell schlicht an beide Geschlechter richten. Wer Verhaltensregeln aufstellen will, der muss sie allgemein für einen Wettkampf als Regeln aufstellen. Es müßten also Verhaltensregeln für alle vorgegeben werden, was an dominanten Verhalten (nicht: männlich-dominanten Verhalten) erlaubt ist und was nicht. Denn schließlich können auch Frauen dominantes Verhalten zeigen. Und Männer werden es noch weniger als berechtigt ansehen, dass sie sich zurückhalten, wenn eine Frau entsprechende Taktiken anwendet.*

    Das wäre ja GleichBERECHTIGUNG.

    Feminismus steht aber in Wahrheit nicht für Gleichberechtigung, sondern für weibliche Suprematie, für weibliches Versorgt-Werden ohne Pflicht zur adäquaten Gegenleistung, für GLEICHSTELLUNG.

    Weniger Leistung soll mit mehr Leistung im Endergebnis gleichgestellt werden.

    Es geht ja gerade darum, den Wettbewerb für Frauen abzuschaffen, abzumildern, leichter zu machen.

  6. @ Christian

    *Es ist auch aus meiner Sicht eine Form des Essentialismus, wenn man eine solche Gruppenverantwortung bejaht.*

    Das ist doch gängige Praxis im Feminismus. ALLE Männer sind für die Rape Culture verantwortlich. Es spielt keine Rolle, dass ich kein Vergewaltiger bin. Als Mann bin ich verpflichtet, die von Feminist.I.nnen definierte und diagnostizierte Rape Culture abzuschaffen.

    „Nur Männer können Vergewaltigungen stoppen!“

    Mein Hinweis darauf, dass ich für einen Vergewaltiger so wenig verantwortlich bin wie eine Frau, die mit dem nichts zu schaffen hat, wird vom Tisch gewischt.

    Ich bin MANN, daher in dieser kollektivisierenden, „sozialistischen“ Ideologie kein Individuum, sondern Vertreter der Klasse „Mann“, der Unterdrücker und Ausbeuter.

    • @ roslin

      jajajajajaaaaaaaa

      Aber wird uns nicht schon schwindelig von im Kreise drehen?

      Ich musste gestern beim Anschaun der Rocky Horror Femen Show an Christian denken. An sein bemühen durch Ratio, durch besonnene Analyse und Dialogbereitschaft den Status quo zu ändern…für Einsicht zu sorgen.

      Mir wurde angesichts des traurigen Spektakels einmal mehr vor Augen geführt, dass wir emotional motivierte Haltungen…Handlungen…Sichten nicht durch rationale Einwürfe erreichen können.

      Also was ist die Konsequenz: weiter schwindelig werden, Strategien überlegen oder Rückzug in die möglichst erträglich soziale Nische?

      • »dass wir emotional motivierte Haltungen… Handlungen… Sichten nicht durch rationale Einwürfe erreichen können.«

        Die fraglichen Haltungen, Handlungen und Sichtweisen sind aber nicht emotional geprägt, sondern Ergebnis kühlen, geradezu betriebswirtschaftlichen Kalküls: Minimiere Einsatz, maximiere Ertrag aka Minimax-Prnzip.

        Solange es funktioniert, mit bloßem Jammern reale Vorteile (sichere, gut bezahlte „Arbeits“plätze im überflüssigen Dienst), lebenslange Lebensstandardgarantie etc. und natürlich das Recht, irgendwie missliebige Männer durch Falschbeschuldigung abschießen zu dürfen) besteht doch nicht der geringste Grund, am eigenen Verhalten etwas zu ändern.

        »Also was ist die Konsequenz: weiter schwindelig werden, Strategien überlegen oder Rückzug in die möglichst erträglich soziale Nische?«

        Man könnte den Mädels auch vermitteln wie ihr Verhalten bei Erwachsenen ankommt.
        Irgendwie schonend vermitteln. So dass man nicht gleich eine Klage wegen sexueller Nötigung an die Backe geklebt bekommt … Ok, ich nehme auch den Rückzug.

      • @Ratloser:
        „Also was ist die Konsequenz: weiter schwindelig werden, Strategien überlegen oder Rückzug in die möglichst erträglich soziale Nische?“

        Wäre für „Strategien überlegen“.
        Die Männer sind durch eine Mischung aus Schweigen und Übergeduld doch Kollaborateure – man schaue sich nur mal Elmars Erzählungen über sein gefaktes Dasein als Frau an.
        http://jungsundmaedchen.wordpress.com/2012/02/12/ich-als-frau/
        Brav, brav, wie sie sich alles gefallen lassen und/oder zu dem größten Blödsinn – wie es so ihre Art ist – schweigen. Das können sie ja auch am Besten. Nur unter sich, da wird dann tatsächlich mal Unsinn als Unsinn bezeichnet.

        So was Spaßguerillamäßiges wäre doch was. Wie wäre es mit einem offiziellen „Männer sagen Stopp zu Rumgezicke“-Tag?
        Mit Luftballons, T-Shirts und Einkaufstüten mit „Rumgezicke kommt mir nicht in die Tüte oder so? ;-).

        • @ Seitenblick

          Das Dumme ist: ES WERDEN SICH NICHT GENUG MÄNNER BETEILIGEN.

          Denn:

          Der klagende Mann = der schwache Mann

          Der schwache Mann = der unerotische Mann

          Feminismus ist teuflisch präzise berechnet auf die Instinktidispositionen BEIDER Geschlechter hin, beutet beide aus: die Schutz -und Versorgungswilligkeit der Männer (um sexueller Vroteile willen, de für die meisten allerdings illusorisch bleiben), die Mir-muss-geholfen-werden-darauf-hab‘-ich-Anspruch-Haltung der Frauen (evolviert, weil sie tatsächlich darauf Anspruch hatten als das schwangere, säugende, Kleinkinder aufziehende Geschlecht, das bei Kampf und Jagd nicht sonderlich erfolgversprechend einsetzbar war).

          Passt wie Arsch auf Eimer, ist meiner Ansicht nach nur auflösbar, wenn’s auch Frauen richtig, RICHTIG weh zu tun beginnt.

          Das aber wird erst zu allerletzt geschehen, bevor Männer das zulassen.

          Es wird dann geschehen, wenn Männer schlicht nicht mehr können.

          Dann allerdings wird es auch zu spät sein, noch irgendwas zu retten.

          Die Sonne steht tief im Westen.

          Ich erwarte die Nacht.

          • @Roslin
            „Das Dumme ist: ES WERDEN SICH NICHT GENUG MÄNNER BETEILIGEN.
            Denn:
            Der klagende Mann = der schwache Mann
            Der schwache Mann = der unerotische Mann“

            Nein, nicht „Das Dumme“, sondern „Der Dumme“.
            Ein Mann, der klar sagt „das ist jetzt für mich zu viel sinnfreies Gezicke“, der kommt nicht als Jammerfigur rüber. Sondern als jemand, der weiß, was er will. Man kann auch Rollenangebote ablehnen und dabei souverän wirken.

            „Feminismus ist teuflisch präzise berechnet auf die Instinktidispositionen BEIDER Geschlechter hin, beutet beide aus:“

            Das ist mir zu fatalistisch. Wo bleibt der Efindungsgeist, wo bleibt die Fähigkeit, sich auf komplizierte Bedingungen einzustellen und passende Aktionsformen zu finden?
            Da war doch was – von wegen „Widerstand braucht Phantasie“ und so ;-).

        • »Einkaufstüten mit “Rumgezicke kommt mir nicht in die Tüte“ …«

          Mein Libretto zum offiziellen “Männer sagen Stopp zu Rumgezicke”-Musical: (aka das kürzeste Musical aller Zeiten)

          Er: (kommt mit ihren Slip-Einlagen in “Rumgezicke kommt mir nicht in die Tüte“-Tüte nach hause, die Welt ist schön, die Kirschen blühen, die Vögel zwischern, er hat ihre Slip-Einlagen nicht vergessen und freut sich auf das verdiente Lob. Außerdem: Er hat die verdammten Einlagen so schnell in die verdammte Tüte gepackt, dass die ver…flixte Verkäuferin diesmal nichts sagen konnte. Die Welt ist noch schöner.
          Im Hindergrund läuft „Land des Lächelns“)

          Sie: (packt die Tüte aus und lächelt ihn an)

          Sie: (streicht die Tüte glatt um sie nochmal zu verwenden. Ihre Stirn umwölkt sich, die Hintergrundmusik wechselt zu „Walkürenritt“).

          Sie (vibierende Stimme): „Findest DU etwa dass ICH rumzicke???

          Er: (wird leichenblass)

          Vorhang: (fällt)

          Notärzte: (eilen zu mehreren Zuschauer, die akute Anzeichen von WPS (Wilde Panik Störung) zeigen)

          • @B.E.

            Das Libretto ist schön.

            ABER: Was haben wir im Projektmanagement gelernt?
            Man kann einen Elefanten essen. Aber dafür muss man ihn in Portionen zerteilen, die auf einen Teller passen.
            Heißt:
            In komplizierten Fällen – und darum handelt es sich hier – muss mit langsamer und sorgsamer Steigerung der Dosis gearbeitet werden. Vielleicht so:

            Phase 1: Die Verknüpfung von Rumgezicke und Unattraktivität aufbauen.
            Ziel von Phase 1: Um Abwehrreaktionen zu unterlaufen, soll erst mal nur ganz allgemein im Kopf der Betreffenden die Verknüpfung von „Unattraktivität“ und „Rumzicken“ entstehen.
            Zeitplan: Für diese Phase würde ich mindestens ein halbes Jahr einkalkulieren.
            Vorgehen: Beiläufig im Gespräch über eine andere Frau die Bemerkung fallen lassen „die wirkte am Anfang ja recht interessant. Aber dann kam so ein verkniffenes Gezänke über ihre Kollegen – da wirkte die plötzlich so unattraktiv. Komisch, xy ging es auch so.“

            Wenn Rückfragen kommen „bin ich etwa auch zickig?“, in Phase 1 auf keinen Fall „ja“ sagen. Man muss dem neuronalen Netz Zeit geben. Der Konnex ist ja neu, der muss sich erst mal als Selbstverständlichkeit festsetzen. Und das geht nicht so schnell.

            Dabei die Dosis langsam steigern: im ersten Monat nur eine derartige Bemerkung. In Monat 2 auf den Zweiwochenrhythmus gehen, dabei die Reaktionen beachten und je nachdem das Tempo langsam (!) steigern oder absenken.

            Wenn Phase 1 erfolgreich verlaufen ist, hat man einen wichtigen Punkt erreicht. Die Verknüpfung betrifft ja die Attraktivität, und das ist für die Gegenseite ein Wert, den sie nicht verlieren will.
            Ist wie bei Männern der Sex ;-).

            Danach kommt Phase 2, die Transferphase. Auch hier muss man langsam vorgehen:
            Zuerst nur ein Mal pro Monat ein beiläufiges „das war jetzt etwas zickig.“ Dann keine Diskussion, einfach das Thema wechseln. Die eigene Zickigkeit ist im Kopf ja erst mal eine undenkbare Möglichkeit, dementsprechend wieder nur ganz langsam steigern. Die Anlässe gut aussuchen, bloß nicht Lappalien damit kommentieren!

            Wenn die erweiterte Verknüpfung ganz zaghaft im Gehirn angekommen ist, hat man eine neue Situation.
            Beide Seiten ahnen langsam, dass sie mit bestimmten Verhaltensweisen den anderen abturnen.
            Jetzt könnte es die Möglichkeit zu symmetrischen Verhandlungen geben.
            Dabei geht es um die harte Erkenntnis, dass keine Seite alles kriegt, dass man mit manchen Sachen leben muss – aber auch darum, dass man den Bogen mit manchen Verhaltensweisen überspannt (im Kopf blitzt dann hoffentlich auf: Oh, die Zanktirade macht mich unattraktiv, das ist ein zu hoher Preis.)

            Und ein weiteres Jahr später kann man mit der Tüte mit den Slip-Einlagen und dem Aufdruck nach Hause kommen.

            Und wenn nicht, hat man wenigstens etwas Spaß gehabt ;-).

        • @ Seitenblick

          *Zeitplan: Für diese Phase würde ich mindestens ein halbes Jahr einkalkulieren.

          Ich 500 – 1000 Generationen.

          Und das auch nur bei konsequenter männlicher Weigerung, sich mit Zicken zu paaren.

          Völlig illusorisch.

        • @Seitenblick

          »Und ein weiteres Jahr später …«

          Optimist 😉

          Kurze Szene gerade beobachtet: Nachbars Kinder (Mädchen ca. 8, Junge ca. 7) spielen Federball.
          Mädchen gibt die große Schwester: „Mach‘ das so … halt den Schläger so … Nein, der Rand ist hier … Nein, mach das anders“.
          Junge schmeißt den Schläger in den Vorgarten und schreit: „Ich will ja spielen, aber duuu… du willst die ganze Zeit reden!“.
          Schwester: „Nun benimm dich aber mal wie ein normaler Mensch!“

          @Roslin

          »bei konsequenter männlicher Weigerung, sich mit Zicken zu paaren« …

          … ist Homo Sapiens nach exakt einer Generation ausgestorben.
          Sorry, that’s my humble opinion (Betraure, das ist meine Hummel Zwiebel)

          • @ B.E.
            „Schwester: “Nun benimm dich aber mal wie ein normaler Mensch!”“

            Und der kleine Junge wird älter, und er wird lernen, sich dieser Anforderung der (Hetero-)Normativität zu widersetzen, wie es so viele Jungen (und andere Menschen) vor ihm getan haben.
            Das haben die in den Genen ;-).
            In der Szene geht es doch nur um einen ganz normalen menschlichen Machtkampf, und dabei wird natürlich auch die Sprache eingesetzt. Nichts erstaunliches. Groß geschlechtsspezifisches sehe ich da nicht so. Die Szene findet auch mit vertauschten Rollen statt.

            @Roslin
            „Ich 500 – 1000 Generationen.“

            Wenn ich mir anschaue, wie variabel und anpassungsfähig menschliches Verhalten so ist, bin ich da nicht ganz so pessimistisch.
            Man darf ja eines nie vergessen: Die Männer haben sich doch weitgehend noch gar nicht artikuliert. Bisher reden beim Thema Geschlechter doch fast nur die Frauen. Es gibt bis jetzt doch gar keinen Dialog, sondern nur einen endlosen Jammer- und Forderungs-Monolog.
            Einigen Frauen ist doch gar nicht klar, wie sehr sie mit manchen Sachen rumnerven. Und dass es ihnen nicht klar ist, liegt auch daran, dass die Gegenseite keine klare Ansage macht.

            Für die 500 – 1000 Generationen-Fraktion gilt dann aber wohl das alte „if you can not change it, leave it or accept it.“

            Heißt in dem Fall wohl: Dann azeptiert es. ;-).

        • @ Seitenblick

          *Es gibt bis jetzt doch gar keinen Dialog, sondern nur einen endlosen Jammer- und Forderungs-Monolog.
          Einigen Frauen ist doch gar nicht klar, wie sehr sie mit manchen Sachen rumnerven. Und dass es ihnen nicht klar ist, liegt auch daran, dass die Gegenseite keine klare Ansage macht.*

          Was, wenn es nie anders war?

          Wenn es nie einen Dialog zwischen den Geschlechtern gab?

          Von glücklichen Ausnahmen abgesehen.

          Wenn also Männer und Frauen in weitgehend getrennten Welten lebten, in einer männlichen und einer weiblichen Sphäre?

          Findet man ja in vielen Kulturen heute noch.

          Was, wenn das ganz weise war?

          Früher flohen Männer vielleicht vor dem weiblichen Jammermonolog in männerdominierte Refugien.

          Die wurden geschleift.

          Und strampelten sich ansonsten ab, um den Jammerarien zu entgehen durch Befriedigung der Forderung der Jammernden.

          Außerdem war’s schlicht überlebensnotwendig: 7-8 Kinder beschäftigten die Frau, 12-14 h Arbeitstage, 6 Tage die Woche, den Mann, auch die Frau hat kaum weniger gearbeitet.

          Da war kaum Raum für Dialog.

          Nun ist das

          flächendeckend.

          Wohlstand und Freiziet machen es möglich.

          Fernsehen, Radio, Zeitungen sind voll von den Jammerarien der unholden Weiblichkeit.

          Auf Twitter kiekst der # Aufschrei.

          Vielleicht war es allein die Härte der Lebensbedingungen/Umstände, die das Nachgeben der Männer gegenüber diesem „Nerven“ begrenzte, die das Nerven selbst begrenzte.

          Viele Frauen nervten immer, aber die Umstände begrenzten die Wirksamkeit des Nervens.

          Vielleicht kommen wir genau dahin wieder zurück – harte Lebensumstände, die das Nachgeben der Männer begrenzen.

          Sollten sie zum Grenzensetzen so wenig befähigt sein wie die fordernden Feminist.I.nnen.

          Die ja nicht viel eigenständig aufbauen.

          Sondern Gebautes „erobern“ und Männer animieren, Gebautes nach ihren Forderungen umzubauen.

          Wie das klappen und funktionieren soll?

          Men Gott, nicht deren Problem.

          Dafür sind die Männer da.

          Das Jo-Jo-Spiel der Geschichte im ewigen Wechsel von Barbarei-Zivilisation-Dekadenz-Barbarei-Zivilisation-Dekadenz-Barbarei …usw.

          Angetrieben vom Nerven der Frauen und der Charakterlosigkeit der Männer, ihrer sexuellen Korrumpierbarkeit bei Luxuria.

          Muss da auch an Herkules denken.

          Und Omphale.

          Wieviel Wahrheit steckt in alten Mythen und Legenden?

          So viel wie in Stereotypen?

          Dann würde mir blümerant.

          • @Roslin

            Bei der Lektüre regt sich etwas Widerspruchsgeist.

            Mal ganz abgesehen von den vielleicht nur rhetorischen Fragen wie

            >Was, wenn es nie anders war?
            Was, wenn ich nur träume, hier zu kommentieren?

            >Was, wenn das ganz weise war?
            Was, wenn es vielleicht für eine bestimmte Situation unter bestimmten Rahmenbedingungen weise war, mehr aber auch nicht?

            Also davon mal ab. Aber was ab hier kommt
            „Früher flohen Männer vielleicht vor dem weiblichen Jammermonolog in männerdominierte Refugien… “

            wirkt wie die Ouvertüre zu einem etwas einseitigen Entwurf: Die männliche Geschichte als Leidensgeschichte aufgrund der Jammerneigung der Frauen.

            Ne, solche umfassenden Leidensgeschichten überlasse ich den weiblichen Mythenkonstrukteuren.

            Die Männer haben immer schon dafür gesorgt, dass sie bei allem Gejammer drum herum noch ihren Spaß hatten. Zum Glück ;-).
            Sie sollten nur langsam mal für die aktuelle Situation etwas nachjustieren.

    • @Roslin

      „Ich bin MANN, daher in dieser kollektivisierenden, “sozialistischen” Ideologie kein Individuum, sondern Vertreter der Klasse “Mann”, der Unterdrücker und Ausbeuter.“

      Ja, die Entschuldungsmöglichkeit wird zwar theoretisch eingeräumt („Wenn du alles richtig machst, dann bist du ja nicht mitgemeint“), aber in dieser Ideologie kann man eben nicht alles richtig machen.

      • »aber in dieser Ideologie kann man eben nicht alles richtig machen.«

        In dieser Ideologie kann man(n) gar nichts richtig machen.
        Deine Folgerung: Der (garantiert erfolglose, das haben schon ganz andere versucht) Versuch die Ideologie freundlich und sozialverträglich zu …äh… dekonstruieren.
        Bisherige „Erfolge“ dieses Vorgehens: A.S. wurde mit div. Bundesverdienstkreuzen dekoriert, Gendermainstreaming offizielle Regierungspolitik und Judith Butler schreibt bei Suhrkamp.

        Meine Folgerung: Wenn ich schon genetisch bedingt ein Sexist, Privilegist, Unsensibilist, Biologist, Genetist, Essentialist, Rassist, Unterdrücker etc. pp. bin, kann ich auch gleich den Perd über dem Haus sein Dach fliegen lassen.
        Ist der Ruf erst ruiniert, lebt Mann gänzlich ungeniert.

        • @BE

          „Bisherige “Erfolge” dieses Vorgehens: A.S. wurde mit div. Bundesverdienstkreuzen dekoriert, “

          Ich blogge seit Mai 2010
          Gendermainstreaming gab es vorher, Schröder ist wohl die gemäßigte Frauenministerin seit langem und Butler schrieb auch vorher schon bei Suhrkampg

          Bleiben Schwarzers Auszeichnungen:
          http://de.wikipedia.org/wiki/Alice_Schwarzer#Auszeichnungen

          1991: Von-der-Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal für ihr Lebenswerk
          1992: Dr. Kurt Neven DuMont Medaille der Westdeutschen Akademie für Kommunikation
          1996: Bundesverdienstkreuz am Bande
          1997: Schubart-Literaturpreis der Stadt Aalen
          1997: Frau des Jahres 1997 des Verbandes Deutscher Staatsbürgerinnen
          2003: Zivilcourage-Preis des Berliner CSD für ihr Lebenswerk
          2004: Goldene Feder der Bauer Verlagsgruppe (Ehrenpreis)
          2004: Bambi für die Sendung „Wer wird Millionär?“ mit Günther Jauch
          2004: Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier dans l’Ordre National de la Légion d’Honneur)
          2004: Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
          2005: DANUBIUS Donauland-Sachbuchpreis
          2005: Bundesverdienstkreuz Erster Klasse
          2005: Journalist des Jahres (Branchenzeitschrift „Medium-Magazin“)
          2006: Ehrengabe der Heinrich-Heine-Gesellschaft
          2008: Ludwig-Börne-Preis
          2010: Mercator-Professur der Universität Duisburg-Essen[78]

          Also lediglich im Anfangsjahr eine Mercator Professur, danach nichts mehr

          Ich scheine also durchaus Erfolg mit meiner Vorgehensweise zu haben 😉

        • @ Bellator eruditus

          *Meine Folgerung: Wenn ich schon genetisch bedingt ein Sexist, Privilegist, Unsensibilist, Biologist, Genetist, Essentialist, Rassist, Unterdrücker etc. pp. bin, kann ich auch gleich den Perd über dem Haus sein Dach fliegen lassen.
          Ist der Ruf erst ruiniert, lebt Mann gänzlich ungeniert.*

          Du gibst dann die Vorhut.

          Die Vorhut der neuen Barbaren.

          Bißchen früh.

          Ich wollte mich doch noch zurückziehen können in ein Eigenheim.

          30000 m² Vorhof – die wollen erst mal erarbeitet sein.

          Die sind jedoch auch bitter nötig.

          So, wie ich die kommende Entwicklung einschätze.

          Wenn vorne am Gitter der Pöbel … , äh, das Peuple souverain schellt, habe ich noch Zeit genug, mich in die hinter’m Haus wartende Kalesche zu werfen und in die Schweiz zu kariolen.

          Meine treue Tippse deckt den Rückzug.

          Indem sie sich, ganz femenmäßig, die Bluse aufreißt.

          Wenn die die Treppe hochstürmen.

          Das würdest Du doch für mich tun, Tippse?

          Tippse?

          Tippse!

          Wo willst Du denn hin?!!

          Lass den Koffer stehen!

          Bleib hier!!!

          Um Gottes willen, Tippse!!!!!

        • @Christian

          »Ich scheine also durchaus Erfolg mit meiner Vorgehensweise zu haben«

          Dann haben wir also Schröder dir zu verdanken, statt diverser CDU-Quoten (Landesverband, Flügel, etc)? Aber gut, dafür dass A.S. nicht noch ein Bundesverdienstkreuz bekommen hat, muss man wohl kleinere Pannen akzeptieren. 😉

          @Roslin

          »Le chateau de Montgeoffroy«

          Dein Herz soll doch nicht so an weltlichen Gütern hängen! Sagt nicht die Bibel „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“?

          Um deines Seelenheiles willen bitt‘ ich dich: Gehe in dich und lerne den rustikalen Charme des Jurtenzeltes der neuen Hunnen zu lieben. Den Nachfahren im Geiste jener Hunnen, die schon einmal das römische Reich zu Fall brachten. Tippse wird dir sicher ergeben folgen und dir abends einen leckeren Buttertee bereiten, der dir hilft dich nach den anstrengenden Stunden des Marodierens zu entspannen.

          Und ich? Ich freue mich schon auf den Tag, an dem der neue Attila sagt: „Dein Plan, Der-mit-den-bescheuerten-Ideen, hat wider Erwarten funktioniert. Niemand soll sagen, Attila sei undankbar. Nenne deinen Wunsch!“ und ich mit malizösem Lächeln antworte „Bring‘ mir Robin Urban. Und einen Lehrer der Sprache-hinter-dem-großen-Wasser.“.

  7. In einem anderen Forum steht zum gleichen Thema folgender Beitrag:

    „Erstens geht es lange nicht nur um gesetzliche Privilegien. Zweitens kann mensch selbst dann nicht einfach entscheiden sie zu nutzen oder es zu lassen, das Beispiel bringst Du doch selbst: Du hast mit Deinem deutschen Paß einfach Vorteile und nutzt sie jeden Tag. Du bist einfach und ganz selbstverständlich frei von z.B. Residenzpflicht, Arbeitsverbot oder Abschiebung. Und könntest das auch nicht wählen selbst wenn Du wolltest – und dann würde es so absurd wie Günter Wallraff mit schwarzer Farbe im Gesicht, nämlich abwaschbar.“

    http://che2001.blogger.de/stories/2237304/#2241745

    • @ El_Mocho

      Erst

      „Erstens geht es lange nicht nur um gesetzliche Privilegien“

      Dann

      „.. frei von z.B. Residenzpflicht, Arbeitsverbot oder Abschiebung. …“

      also doch gesetzliche Privilegien.

      Das ist was die wollen, noch mehr
      gesetzliche Vorteile nur für Frauen.

    • Ja natürlich, der Besitz eines Passes ist natürlich ein gesetzliches Privileg.

      Problematisch finde ich die implizite Unterstellung, dass Menschen ihr Verhalten ändern müssen aufgrund von Sachverhalten, für die sie nicht verantwortlich sind, sprich: aus moralischen Gründen.

      Konsequenz wäre dann wohl, jedem der noch keinen hat, einen deutschen Pass zu geben, und zwar subito.

      • So eine Art deutscher Weltpass?

        Ähh, bekommt man den deutschen Pass
        aus moralischen Gründen?
        (Davon, das moralische Gründe auch
        mit dem freiwilligen (Fehl)Verhalten
        der einzelnen Menschen liegen können,
        hast Du schon gehört? -Mord, -Raub,
        uns so Sachen)

        Seltsam hier, heute.

  8. @ ratloser

    *Rückzug in die möglichst erträglich soziale Nische?*

    Das ist meine Entscheidung.

    Ich halte diese Zivilisation für tödlich verrottet, für unheilbar.

    Ich kann mir das leisten, weil ich keine Kinder habe.

    Werde mich dafür aber vor Gott zu verantworten haben, denn es ist Sünde, so zu „desertieren“.

    Aber ich kann mich nicht dazu motivieren, in einer Lage, die ich für hoffnungslos verfahren halte, noch zu kämpfen.

    Es ist darüberhinaus so angenehm, die Beine hochzulegen und sich das Schauspiel im Ohrensessel hockend, zu betrachten.

    Zumal es genug gibt, aus dem Erbe stammend, das wir verfressen, was dieses Zuschauen genießbar macht.

    Und überhaupt: Vielleicht, vielleicht schaffen die Alphamädchen und ihre Pudel sehr viel mehr, als ich ihnen zutraue.

    Obwohl rein gar nichts darauf hindeutet.

    Im Gegenteil.

    Aber, wie gesagt, wer Kinder hat, muss kämpfen.

    Umd der Kinder willen.

    • „Ich halte diese Zivilisation für tödlich verrottet, für unheilbar.“
      Ach was.

      Nur weil Dummheit nie aus der Mode kommt, muss man doch nicht gleich alles für dumm halten.

  9. Die Normopfer sind nicht für das Ändern der Norm verantwortlich.

    Normopfer?! Die sollten besser mal die Opfernorm hinterfragen. Der Opferstatus wird allmählich selbst zum Privileg. Nichts gegen Hilfe für tatsächliche Opfer.
    Nichts als jämmerlich begründete Privilegiengeilheit.

  10. Aus meiner Sicht entsteht die seltsame kognitive Dissonanz bei diesem Thema aus einer Umdeutung des Wortes „Privileg“.

    Lange zeit bedeutet dieses Wort das Vorrecht einer Personengruppe aufgrund der zufälligen Zugehörigkeit zu einer Gruppe, zu der andere prinzipiell keinen zugriff hatten, wie z.B. zum Adel, zu Zünften etc, welche häufig auch erblich war.

    Diese Gruppen sind weitestgehend aufgelöst.

    Jetzt wird der begriff des Privilegs für etwas verwendeT, was jemand aufgrund seiner Anstrengungen und seiner Leistung erreicht hat.
    Das dabei ein gutes Stück Glück dabei ist und natürlich sind manche Menschen von Geburt an benachteiligt und können diese Errungenschaften nur schwer erzielen zu erzielen.

    Aber das ändert doch eigentlich nichts an der prinzipiellen Erreichbarkeit bestimmter ziele (wie Einkommen, Konsum, Position).

    Aber auf einmal wird daraus durch die Anwendung des Begriffs „Privileg“ etwas angeborenes, rein Willkürliches, was es in den allermeisten Fällen nicht ist.

    Warum sollte jemand der sich plagt, z.B. ein Insrument zu spielen, es akzeptiene, dass jemand der zu faul war dies zu lernen einfach seine Vorstellugnkaputtmacht indem er dilletantisch dazwischenbläkt. Bei Kindern mögen wir das akzeptieren, aber bei Erwachsenen?

    Mit anderen Worten, anstelle selbst Leistung zu erbringen, will man die Leistungswilligen und Leistungsfähigen durch soziale Repression zwingen, sich faul zu stellen.

    Wenn wir das akzeptieren würden verlieren alle.

    Diese Umdeutung von begriffe im Sozialen Kontext hat zur zeit Hochkonjunktur. Inzwischen wird ja versucht Zensur dadurch demokratiefähig zu machen, indem man behauptet, dass freie Meinungsäußerungen nicht gegen bestimmte Wünsche des Rezipienten geäußtert werden darf.

    Mangels besserer Begründungen nennt man das „hate speech“.

    Ähnliches trifft auch auf den Begriff Diskriminierung zu.

    Dies alles hat erschreckende Ähnlichkeit mit orwells Neusprech oder otto Klemperers LTI.

    • @ Dummerjan

      *Warum sollte jemand der sich plagt, z.B. ein Insrument zu spielen, es akzeptiene, dass jemand der zu faul war dies zu lernen einfach seine Vorstellugnkaputtmacht indem er dilletantisch dazwischenbläkt. Bei Kindern mögen wir das akzeptieren, aber bei Erwachsenen?*

      Bei Erwachsenen wird das auch akzeptiert.

      Wenn die Erwachsenen Frauen sind, Erwachsene mit dem eingebauten Kinderprivileg (müssen geschützt und versorgt werden, darf man nicht so hart beurteilen, sie sind ja so niedlich, schön, dass sie wenigstens schon allein auf’s Töpfchen kann usw.).

      • Und ich sage es noch einmal: Das alles geht auf das Konto der Männer.

        Männer sind es die Frauen umsorgen, behüten, von den Schwierigkeiten des Lebens fernhalten, ihnen die Rechnung bezahlen, für sie kämpfen, sie sanft anfassen, sie nachsichtig beurteilen.

        • Ohne Frauen wäre mein Leben ziemlich sinnlos, folglich umsorge und beschütze ich sie.
          Ich habe leider die Angst dass das umgekehrt nicht so der Fall ist.

        • Nein, ich meine, dass Frauen im Leben von Männern eine größere Rolle spielen als umgekehrt. Und, ja, in gewisser Weise auch, dass Männer eher bereit sind, sich für Frauen zu opfern als umgekehrt.

        • „Und, ja, in gewisser Weise auch, dass Männer eher bereit sind, sich für Frauen zu opfern als umgekehrt.“

          Und woran liegt das deiner Meinung nach? Ich frage nur, weil ich den Verdacht habe, dass das eigene Geschlecht hier wiedermal überhöht werden muss…

        • „Und woran liegt das deiner Meinung nach?“

          Biologisch gesprochen: an „Zuchtwahl“ und Female Choice“. Und am unterschiedlichen Sextrieb. Derb ausgedrückt: „Wer ficken will, muss freundlich sein.“ – Und da Männer öfter ficken wollen, ergibt sich der Rest von selbst.

        • @ Stephi

          *Und woran liegt das deiner Meinung nach? Ich frage nur, weil ich den Verdacht habe, dass das eigene Geschlecht hier wiedermal überhöht werden muss…*

          Meiner Meinung nach liegt das instinktiven, evolvierten Dispositionen.

          Bei dem letzten Kinomassaker warfen sich 3 Männer schützend über ihre Freundinnen und starben.

          Sie hatten keine Zeit zu planen, nachzudenken.

          Es war eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen, reflexhaft.

          Von keiner einzigen Frau wurde Ähnliches berichtet.

          Ich glaube tatsächlich, dass Männer sich für das Wohlergehen von Frauen viel verantwortlicher fühlen als Frauen für das Wohlergehen von Männern.

          So machen weibliche Politiker in erster Linie Frauenpolitik Lehrerinnen bevorzugen Mädchen (Lehrer behandeln die Geschlechter gleich).

          Und männliche Politiker machen auch in erster Linie Frauenpolitik.

          Männerpolitik (Männerförderung) macht niemand.

        • „Der Mann kommt aber nicht mehr zum ficken, wenn er sich geopfert hat.“

          Verkürzte Analyse. Siehe Roslin.

          „Ach nee, du bist ja vom anderen Ufer…“

          Was hat das denn damit zu tun?

        • @ Stephi

          *Der Mann kommt aber nicht mehr zum ficken, wenn er sich geopfert hat. Scheiße, wa? *

          Um mich Deiner Diktion anzupassen:

          Er kann sie nicht mehr ficken, aber andere Mitglieder seines Clans konnten sie ficken, vielleicht Brüder, Vettern.

          In der Zeit, als dieses Instinktverhalten sich entwickelte.

          So hat sich der Einsatz doch genetisch gelohnt.

          Women Sharing ist effektiver als Men Sharing.

          Weil ein Mann mit mehreren Frauen auch mehrere Kinder pro Jahr produzieren kann.

          Eine Frau aber, selbst wenn sie sich von 100 Männern / Jahr ficken lässt, nur genau 1 Kind (Mehrlingsgeburten außer acht).

          Allerdings hätte man so eine Frau aus dem Clan gekickt.

          So war das damals.

          Bei den Barbaren.

        • @Roslin
          “Männerpolitik (Männerförderung) macht niemand.”

          Und warum? Weil Männer nicht aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt sind, sondern immer aufgrund anderer Gründe.
          Aber dir als Verfechter u.A. der These, dass Unterschicht = doof ist, erzähl ich ja nix Neues, oder?

        • Maren

          „Und warum? Weil Männer nicht aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt sind, sondern immer aufgrund anderer Gründe.“

          Das wäre, selbst wenn es stimmen würde, aber kein Grund männliche Benachteiligungen und soziale Problemlagen politisch zu ignorieren.

          Allerdings müsste deine Behauptung schon etwas genauer begründet werden. Was sind denn bezüglich männlicher Benachteiligungen die tatsächlichen Gründe, wenn geschlechtsbezogene Diskriminierung, wie du meinst, keine Rolle spielt?

          http://www.vaetersorgen.de/Maennerbewegung.html

          http://manndat.de/ueber-manndat/was-wir-wollen

          Ich persönliche vertrete ja die Ansicht, dass Feminismus wie Maskulismus die einfachen monokausalen Erklärungsansätze (das Patriarchat ist an allem schuld, der Feminismus ist an allem schuld) zugunsten einer Öffnung für multikausale Erklärungsmodelle hinter sich lassen sollten.

          Ich bin aber durchaus der Ansichten, dass bei mehreren der männlichen Benachteiligungen die Nachteile der traditionellen Geschlechterrolle für Männer UND radikalfeministische Männerfeindlichkeit in die gleiche Richtung wirken und sich gegenseitig verstärken.

          Was sind denn deiner Ansicht nach die wesentlichen Ursachen männlicher Benachteiligungen und warum spielt geschlechtsbezogene Diskriminierung keine Rolle?
          Eine diesbezügliche Analyse von deiner Seite fände ich natürlich interessant.

          • @Leszek

            „Ich persönliche vertrete ja die Ansicht, dass Feminismus wie Maskulismus die einfachen monokausalen Erklärungsansätze (das Patriarchat ist an allem schuld, der Feminismus ist an allem schuld) zugunsten einer Öffnung für multikausale Erklärungsmodelle hinter sich lassen sollten.“

            Ja, alle Erklärungen über ein Geschlecht greifen wesentlich zu kurz. Ich glaube ja, dass spieletheoretische Ansätze da einiges an Klarheit bringen würden. Sie sind ideologisch relativ neutral und berücksichtigen Strategien beider Geschlechter und die jeweiligen Gegenstrategien (die biologischen Grundlagen der Geschlechter müsste man entsprechend einbauen)

            „Eine diesbezügliche Analyse von deiner Seite fände ich natürlich interessant.“

            Da würde ich mich anschließen

        • @ marenleinchen

          Das fängt doch schon bei Jungen
          männlichen Jugendlichen an.
          Die sind aufgrund ihres
          Geschlechts in der Schule
          benachteiligt.

          Darum ist die Quote auch so
          verlogen. Von wegen Potentiale
          nutzen.
          Nix als Feministinnengerede!
          Ekelhaft sowas.
          Politiker und insbesondere
          feministische Politiker sind doch
          ein Lügenpack.
          Quote, Gewaltschutz, Beschneidung,
          usw.

        • @ Maren

          *Aber dir als Verfechter u.A. der These, dass Unterschicht = doof ist, erzähl ich ja nix Neues, oder?*

          Wo verfechte ich denn die These, dass Unterschicht = doof ist?

          Bitte Zitat.

    • „Wenn wir das akzeptieren würden verlieren alle.“

      genau das ist der punkt. es geht diesen leuten nicht darum, dass es allen gut geht, sondern dass es niemandem besser geht. derjenige ist der maßstab, dem es am schlechtsten geht. es ist ein wettbewerb nach unten, bei dem nicht be-fähigt sondern ent-fähigt werden soll.

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