„Männer unter dem Pantoffel“

Die Süddeutsche bespricht ein Schmachtwort: „“Alle Männer stehen unter dem Pantoffel

Zu der Grundsituation heißt es da:

Was war das Leben einfach. Früher, als der Mann noch einen klar umrissenen Aufgabenbereich hatte – Beschützer und Geldbeschaffer. Und die Frau wusste, wo ihr Platz ist: daheim, bei den Kindern und Töpfen. Was zählte, war die Meinung des Mannes. Seine Botschaft: Ich hab alles unter Kontrolle.

Also der Aufgabenverlust einer Arbeitsteilung, die heute in dieser Absolutheit wohl nicht mehr so verbreitet oder begehrt ist.

Heute muss er sich eine neue Aufgabe suchen. Denn die Kontrolle, die hat sie. Und seine Meinung sagt er nur noch, wenn die Frau gerade nicht zuhört. Weil die sonst sowieso nur wieder die Augen verdrehen würde. Ihn vor seinen Freunden lächerlich machen würde. Oder schlimmer noch: Ihn an seinen Ohren nach Hause zerren würde.

Das ist natürlich übertrieben. Aber tatsächlich gibt es genug Beziehungen, in denen sie wesentlich mehr zu sagen hat als er oder zumindest einiges an Macht hat. Viele Machtmittel liegen dabei in weiblichen Händen, von Sex über Freeze Outs, Schweigen und dem Umstand, dass Frauen Streitigkeiten häufig länger nachhalten als Männer. Natürlich kann es auch genau andersherum gehen und der Mann hat das Sagen. Oder beide sprechen sich ab und sind tatsächlich gleichberechtigt. Aber die weibliche Beziehungsmacht kommt in Diskussionen aus meiner Sicht häufig zu kurz.

„Meckert eure auch jedesmal, wenn ihr euch mit ein paar Kumpels auf ein Bier treffen wollt?“, fragt einer. „Schlimmer noch“, antwortet ein anderer, „Meine hat mir auf mein Handy ’ne drink less-App installiert, die den Alkoholpegel misst – und besteht darauf, dass ich ihr alle 30 Minuten die Ergebnisse simse.“ Mitleidiges Kopfschütteln von den Umstehenden. „Man muss wirklich ein starker Mann sein, um eine starke Frau zu haben“, ächzt ein smarter Dunkelhaariger, der Pierce Brosnan äußerst ähnlich sieht. „Und man muss ein noch stärkerer Mann sein, um auf diese Frau zu hören.“

„Genau!“, pflichtet ihm ein kleiner Herr mit großer Nase in einem verknitterten Trenchcoat bei, der sich als Dustin Hoffman zu erkennen gibt. „Jetzt verkauft er uns seine Unterjochung gleich wieder als Erfolgskonzept“, tuschelt einer und verdreht dabei die Augen. Und tatsächlich, im nächsten Moment verkündet der Mann: „Ehe funktioniert nur, wenn er eine Heidenangst vor ihr hat!“

Klar, ironisch überspitzt. Aber vielleicht eine Grundlage für eine Diskussion.