War Jesus verheiratet und warum wäre das ein Problem?

Nachdem es hier schon einmal um die Kreuzigung Jesus und deren Sinn ging heute mal etwas zu der Frage, ob Jesus verheiratet war.

New scientific tests have turned up no evidence of modern forgery in a text written on ancient Egyptian papyrus that refers to Jesus as being married, according to a long-awaited article to be published Thursday in the Harvard Theological Review.

The findings support the argument of Harvard professor Karen L. King that the controversial text, the first-known explicit reference to a married Jesus, is almost certainly an authentic document.

(…)

The fragment appears to be cut from the middle of a larger document; it contains just eight partial lines, written in a crude hand, one of which says, “And Jesus said to them, ‘My wife,’ ” The next says, “She will be able to be my disciple.”

The first line, according to King’s translation, says in part: “My mother gave me life.”

King believes the document may have been copied from a much earlier Greek text, perhaps composed in the second century, and sees it as an important addition to the study of the development of Christianity as it spread through the Mediterranean world.

King said in the interview this week that her thinking about the meaning of the document has evolved somewhat. She originally hypothesized it concerned debates about discipleship, and whether becoming a Christian meant giving up one’s family to join a spiritual family. But in researching what early Christians said about whether Jesus was married or not, she recognized the importance of early Christian controversies about the spiritual advantages of celibacy. If Jesus were celibate, were Christians who were married or sexually active less fully human, or lesser in the eyes of God?

“Now when I come back and read the fragment, it seems the major issue being talked about was that Jesus was affirming that wives and mothers can be his disciples,” King said.

Es ist interessant, dass die Frage, ob Jesus verheiratet war, so viele Kontroversen auslöst. So gesehen ändert es wenig an seiner Person: Wenn er als Mensch auf die Erde gekommen ist, warum sollte er dann nicht verheiratet sein? Gerade weil in der damaligen Zeit Priester meines Wissens nach verheiratet gewesen sind und dies sogar sein mussten, wenn man sie ernst nehmen wollte, würde ja einiges dafür sprechen.

Aber es macht es eben auch schwieriger ihn abstrakter zu sehen, wenn er mehr Mensch ist, den nötigen Kult aufzubauen, wenn er normal und weniger entrückt ist.

Ein wenig dazu bei trägt dann vielleicht auch das Gefühl, dass Sexualität an sich etwas schmutziges ist, gerade bei Männern, etwas, was Trieben unterworfen ist und was damit schlecht zu einem Heiligen oder dem Sohn Gottes passt. Gerade in einer Religion, die ihren Gott durchaus entmenschlicht und ihm allmächtige Züge zuweist wirft das vielleicht Probleme auf. Die alten Griechen hatten damit weniger Probleme, weil ihre Götter weit weniger mächtig waren und wesentlich menschlichere Züge hatten. Sie interagierten auf einer menschlicheren Ebene mit den Menschen, kämpften mit ihnen in Kriegen, hatten Eheprobleme und gerade auch Zeus einen recht regen Sexualtrieb.

Der christliche Gott ist dagegen absolute Autoritätsperson bei – in der Gestalt des neuen Testaments – hoher Großzügigkeit, also der Archetyp des strengen, aber gerechten Königs, quasi ein Alphamann, der aber einen starken sozialen Bezug hat. Die Verbundenheit wird dabei sogar ins familiäre („Vater unser“) übertragen, was vielleicht auch eine Vorstellung eines ehelichen Sexuallebens schwerer macht.

Eine andere Problemstellung wäre vielleicht, dass uns auch der Umstand, dass wir über die Partnerwahl eine Wertung der Person vornehmen, in die Quere kommt. Welche Frau sollte gut genug sein um eine Partnerin eines Gottes/Gottessohnes/Teil eines Gottes, der in menschlicher Gestalt auf die Erde gekommen ist zu sein.

Natürlich wirft es auch die Frage von Kindern etc auf.

Es schadet also allgemein dem Mythos und damit ist es wie bei jeder guten Geschichte: Eine gute Origin-Story ist wichtig, geht man aber zu sehr ins Detail, dann macht man das mystische kaputt (Midi-chlorians, ihr ward eine schlechte Idee).

 

110 Gedanken zu “War Jesus verheiratet und warum wäre das ein Problem?

  1. Jesus war ein Rabbi, das ein solcher unverheiratet und keine eigne Familie hat ist, ist nach zeitgenössischen jüdischen Verständnis als eher *ungewöhnlich* zu verstehen.

        • @ ddz
          Ich will nur wissen, ob man im Himmel wieder jung wird, und ob es da auch andere schwule Männer gibt. Da die Frage unter Punkt 2 bislang meistens abschlägig beschieden wurde, sehe ich vorläufig keinen Grund ins Himmelreich einzuziehen 😀

        • @ Adrian

          „Und warum sollte man dann dorthin wollen?“

          In der Hölle soll es angeblich noch schlechter sein. Der Himmmel ist also das kleinere Übel.

          Es handelt sich um den psychologischen Trick, alles so darzustellen, als wenn es in dieser Frage nur diese beiden möglichen Alternativen gäbe.
          Mit solchen Tricks arbeiten Religiöse gerne, siehe auch Pascals Wette.

        • „In der Hölle soll es angeblich noch schlechter sein. Der Himmmel ist also das kleinere Übel.“

          Zumindest wäre ich da unter Homos 😀 Und folgt man den reinen Lehren des Christentums, ist der Teufel auch sympathischer als Gott 🙂

        • @Adrian

          * “Der Himmel ist kein Puff oder eine Schwulenbar… Dort sind wir bedürfnislos, haben keinen Spaß und nix zu lachen!!”

          Und warum sollte man dann dorthin wollen? *

          Bekrähe dass nicht so laut. Sonst wird du noch in Himmel kommen müssen – zur Strafe.

          Gott steht im Verdacht, ein Wertkonservativer zu sein.

          Und seine Wege zu Strafen sind unergründlich.

          Wir anderen amüsieren uns derweil in der Hölle. Da geht es feurig ab !

          Das ist die Belohnung dafür, dass wir hier und jetzt so wertkonservativ leben.

          Gruss an JCD

        • @ DDBZ

          „Der Himmel ist kein Puff oder eine Schwulenbar… Dort sind wir bedürfnislos, haben keinen Spaß und nix zu lachen!!“

          Ich weiß nicht, wie es dort mit der Sexualität ist. Aber dass wir dort keinen Spaß und nichts zu lachen haben werden, glaube ich nicht. Man braucht sich nur mal mit Nahtoderfahrungen zu beschäftigen. Da gab es einige Fälle, in denen Menschen, die klinisch tot waren, Dinge wussten, die sie nicht wissen konnten. So z.B. bei diesem „Gebiss-Fall“ (einfach googlen).

          Ich weiß – das ist kein Beweis für ein Jenseits bzw. für eine unsterbliche Seele. Es kann aber ein Jenseits und eine unsterbliche Seele geben. Auch die Überlegung, dass es kaum erklärbar ist, wieso ein Stromkabelgeflecht wie das menschliche Gehirn ein eigenes Ich hat, lässt die These vom Leben nach dem Tod realistischer erscheinen. Selbst Mediziner wie z.B. Walter von Laack oder Pim van Lommel glauben heute, dass es nach dem Tod weitergeht. Wie auch immer genau.

          Was erzählen nahtoderfahrene Menschen? Jedenfalls alles andere als dass sie keinen Spaß und nichts zu Lachen gehabt hätten. Viele fanden es unbeschreiblich schön.

          @ Leszek

          „In der Hölle soll es angeblich noch schlechter sein. Der Himmmel ist also das kleinere Übel.“

          Der Himmel ist – falls es ihn gibt – noch nicht mal ein Übel. Im Gegenteil.

          „Es handelt sich um den psychologischen Trick, alles so darzustellen, als wenn es in dieser Frage nur diese beiden möglichen Alternativen gäbe.
          Mit solchen Tricks arbeiten Religiöse gerne, siehe auch Pascals Wette.“

          Kann sein. Wenn die Erzählungen nahtoderfahrener Menschen nicht auf Halluzinationen beruhen, sondern echte Jenseits-Erfahrungen sein sollten, gibt es weit mehr als nur Himmel & Hölle. Es gibt z.B. eine Lebensrückschau. Die erlebt man angeblich auch aus der Perspektive anderer, z.B. aus Sicht solcher Menschen, denen man was getan hat. Einer hatte einem anderen in die Schnauze gehauen. Er will denselben Schlag dann in der Lebensrückschau selbst abgekriegt haben.

          Ob das alles stimmt, weiß ich nicht. Aber logische Überlegungen über das Leib-Seele-Problem und Nahtoderfahrene, die ihre eigene Operation oder Wiederbelebung gesehen hatten und drüber berichten konnten, und das in Übereinstimmung mit dem OP-Protokoll (wenn das so stimmt), sowas finde ich schon beeindruckend.

          Außerdem gibt es viele klassische Elemente von Nahtoderfahungen, die so kein traum aufweist: Tunnel, extrem helles Licht, Begegung mit Verstorbenen, Lebensrückschau usw. – und danach oft eine völlig veränderte Persönlichkeit, die dann z.B. den Materialismus ablegt, mehr für andere da ist usw.

          @ Adrian

          „Ich will nur wissen, ob man im Himmel wieder jung wird“

          Die Berichte vieler Nahtoderfahrener deuten draufhin, dass man dort in etwa so ist wie mit 18 oder 20.

          „, und ob es da auch andere schwule Männer gibt.“

          Laut den Aussagen von Menschen mit Nahtoderfahrungen, darunter auch Homosexuellen, gibt es dort eindeutig auch schwule Männer.

          Ob diese bzw. die ganzen Heteros im Jenseits immer noch einen Sexualtrieb haben, weiß ich nicht.

          „Da die Frage unter Punkt 2 bislang meistens abschlägig beschieden wurde,“

          Selbst die Kirche hat nicht gesagt, dass Schwule alle in die Hölle kommen. Denn erstens müsste das dann ja auch wirklich eine Sünde sein, und zweitens eine, nicht nicht vergeben wird.

          „sehe ich vorläufig keinen Grund ins Himmelreich einzuziehen “

          Ich glaube nicht, dass man sich das dann hinterher aussuchen kann, wenn man den Löffel abgegeben hat.

          Ich glaube, Homos kommen in den Himmel. Ob sie an der Himmelspforte dann umgepolt werden, weiß ich nicht.

          Selbst Femis kommen aus meiner Sicht in den Himmel. Natürlich nur, nachdem sie in der Lebensrückschau den Kopf gewaschen gekriegt haben und anschließend an der Himmelpforte ihre Raptorenkrallen gestutzt kriegen. Die machen sonst Jagd auf die Engel. So, wie eine Katze mit den Vögeln im Garten. Und die Sauerei duldet der liebe Gott nicht!!!

          Es kommen vermutlich auch sonst alle oder die meisten in den Himmel: Kulturmarxisten, Linke, Atheisten (auch von denen gibt es Nahtodberichte mit Himmelserlebnissen)…

          …das klappt schon!

          „Zumindest wäre ich da unter Homos 😀 Und folgt man den reinen Lehren des Christentums, ist der Teufel auch sympathischer als Gott :)“

          Nein, die Homos sind alle oder überwiegend im Himmel. In der Hölle, falls vorhanden, sind wenn, dann die BÖSEN. Egal, ob Homo oder Hetero. Und am Leibhaftigen ist gar nichts sympathisch. Zumal er vielleicht derjenige ist, der wirklich hinter dem Feminismus und dem ganzen Gender-Quak steht.

          So, ich muss jetzt aus Glaubensgründen einen in Essig getränkten Schwamm runterwürgen…

          …das gehört sich so für einen guten Katholiban!!!

        • @ Matze
          Ich halte ein Leben nach dem Tod aus einem Grund für unwahrscheinlich: Es ergibt keinen Sinn. Wir sind biologische Wesen, entstanden in einem evolutionären Prozess. Die Vorstellung, dass die Spezies Mensch (die auch nur ein paar Millionen Jahre leben wird) etwas Besonderes darstellt, so dass ihre „Seelen“ (was auch immer das sein soll) auf ewig irgendwo weiterexistieren, ist mit nichts vereinbar, was wir über das Leben, die Erde und das Universum wissen.

        • @Matthias

          “ Denn erstens müsste das dann ja auch wirklich eine Sünde sein, und zweitens eine, nicht nicht vergeben wird.“

          So so, eine Sünde die nicht vergeben wird. Auf solch einen Rachegott verzichte ich. Warum hat der mich denn werden lassen? Um mir einige Sünden nicht vergeben zu können?

          Überhaupt wundert es mich, daß die Bibel frei verkäuflich ist, zumindest die Altersfreigabe für unter 18 Jährige sollte mal dringend überprüft werden. Es gibt wenig Bücher mit soviel Gewalt, bishin zu Völkermord.

          Seit aber die Bibel auch bei uns zur Begründung für Menschenrechtsverletzungen herhalten musste – Beschneidung 8 tägiger männlicher Babys- halte ich das Ding wieder für eine gefährliche Schrift.

          Die Bibel ist scheinbar mehr als unser Grundgesetz. Lächerlich und erschreckend solche Zustände!

        • @ DDBZ

          Ich glaube nicht, dass man bibelfest sein muss, um in den Himmel zu kommen.

          @ Adrian

          „Ich halte ein Leben nach dem Tod aus einem Grund für unwahrscheinlich: Es ergibt keinen Sinn. Wir sind biologische Wesen, entstanden in einem evolutionären Prozess.“

          Aus rein evolutionsbiologischer Perspektive würde ich es auch für unwahrscheinlich halten.

          Aber es gibt eben das Leib-Seele-Problem und diese Nahtoderfahungen. Warum erleben von denen so viele so ähnliches? Zufall? Warum können einige davon über Dinge erzählen, die sie nicht wissen können?

          Auch Leute, die Halluzinationen kennen UND eine Nahtoderfahung hatten, sagen, dass Letztere was ganz anderes ist.

          Klar: Es ist schwer zu interpretieren, was dann dieses Leben hier eigentlich soll. In diesem Fressen & Gefressen werden-System.

          „Die Vorstellung, dass die Spezies Mensch (die auch nur ein paar Millionen Jahre leben wird) etwas Besonderes darstellt, so dass ihre “Seelen” (was auch immer das sein soll) auf ewig irgendwo weiterexistieren, ist mit nichts vereinbar, was wir über das Leben, die Erde und das Universum wissen.“

          Doch, wie gesagt mit den Nahtodberichten und einigen logischen Überlegungen über das Leib-Seele-Problem.

          Das Jenseits bzw. die paranormale Welt soll auch mit der Physik in Einklag zu bringen sein.

          Dass die Spezies Mensch aus evolutionsbiologischer Sicht nichts besonderes darstellt, macht nichts: Tiere kommen dann halt auch in den Himmel. In einigen Nahtoderfahrungen gab es ein Wiedersehen mit dem eigenen Hund, der schon länger tot war.

          Wer weiß…

        • @ Matze
          „Doch, wie gesagt mit den Nahtodberichten und einigen logischen Überlegungen über das Leib-Seele-Problem.“

          Ich halte das nicht mal für ein Problem. Seele ist ein gedankliches Konstrukt. Und Nahtoderfahrungen? Das Gehirn ist halt komplex. Wir träumen jede Nacht, da sollte es kein Problem sein, dass das Gehirn so etwas konstruiert. Dieses Erkärung ist jedenfalls sehr viel wahrscheinlicher als alles, was Seele und Unsterblichkeit voraussetzen würden.

          „Tiere kommen dann halt auch in den Himmel.“

          Was, alle Tiere vom Archaikum bis jetzt im Holozän? Der Himmel ist dann also bevölkert mit Trilobiten, Gorgonopsiden und Dinosauriern? Und wir alle schwirren dann irgendwo auf ewig im Raum, auch wenn die Erde schon längst nicht mehr da ist, und wenn unser Sonnensystem implodiert ist?

        • Adrian,
          Du kannst dem Glauben nicht mit Logik begegnen.
          Mit Gläubigen zu diskutieren ist noch witzloser, als es mit Feministinnen zu tun.
          Je größer die kognitive Dissonanz, desto verbissener wird das Abstruse verteidigt.

          Und was es mit der“Seele“ auf sich hat, hat sich mir in 47 Jahren nicht erschlossen. Es Gibt einen Körper und es gibt einen Geist, und beide sind enger verbunden, als man glaubt.
          Aber was die mysteriöse unsterbliche Seele sein soll, abgetrennt von unserem Denken, verstehe ich nicht.

        • Mir fällt gerede ein: Selbst Arne hat darüber mal ein Buch geschrieben:

          http://www.amazon.de/Lexikon-Jenseits-Arne-Hoffmann/dp/3898451151

          und hat einen – wenn auch kaum betriebenen – Blog darüber:

          http://spoekenkieker.blogspot.de/

          Warum „selbst“ Arne? Er wirkt auf mich eher wie ein ausgesprochener Realist. Und er wirkt nicht gerade strenggläubig, wenn man sich einige seiner Buchtitel anguckt.

          Aber das ist es gerade: In unserem Zeitalter sind es nicht so sehr die Geistlichen, die vom Jenseits sprechen, sondern z.B. Mediziner:

          Das hier ist auch interessant:

        • @ Adrian

          „Ich halte das nicht mal für ein Problem. Seele ist ein gedankliches Konstrukt. Und Nahtoderfahrungen? Das Gehirn ist halt komplex. Wir träumen jede Nacht, da sollte es kein Problem sein, dass das Gehirn so etwas konstruiert. Dieses Erkärung ist jedenfalls sehr viel wahrscheinlicher als alles, was Seele und Unsterblichkeit voraussetzen würden.“

          Glaub ich nicht. Träume krempeln die Betroffenen ja nicht völlig um wie Nahtoderfahrungen.

          „“Tiere kommen dann halt auch in den Himmel.”

          Was, alle Tiere vom Archaikum bis jetzt im Holozän? Der Himmel ist dann also bevölkert mit Trilobiten, Gorgonopsiden und Dinosauriern? Und wir alle schwirren dann irgendwo auf ewig im Raum, auch wenn die Erde schon längst nicht mehr da ist, und wenn unser Sonnensystem implodiert ist?“

          So ist es! Vielleicht gibt es aber auch Wiedergeburt. Vielleicht waren wir früher mal Trilobiten & Dinosaurier. Und haben uns dann zum Säugetier „hochgearbeitet“.

        • @ overthehill…

          „Du kannst dem Glauben nicht mit Logik begegnen.“

          Doch. Einfach die Videos von den Medizinern gucken. Das ist Logik.

          „Mit Gläubigen zu diskutieren ist noch witzloser, als es mit Feministinnen zu tun.“

          Hey, da bleibt einem ja fast der in Essig getränkte Schwamm im Halse stecken!!!

          „Je größer die kognitive Dissonanz, desto verbissener wird das Abstruse verteidigt.“

          Nein. Das ist nicht bei jedem so.

          „Und was es mit der”Seele” auf sich hat, hat sich mir in 47 Jahren nicht erschlossen. Es Gibt einen Körper und es gibt einen Geist, und beide sind enger verbunden, als man glaubt.
          Aber was die mysteriöse unsterbliche Seele sein soll, abgetrennt von unserem Denken, verstehe ich nicht.“

          Ja, es gibt einen Körper und einen Geist. Und auch wenn es kaum erforschbar ist: Es ist nicht naiv, anzunehmen, dass dieser Geist nach dem Tod des Körpers dann eben ohne Letzteren fortbesteht.

          Es spricht einiges dafür. Es kann jedenfalls sein.

          Verbissen verteidige ich da gar nichts. Nur: Man sollte es sich nicht so einfach machen, das einfach so abzutun nach dem Motto „Das kann nicht sein.“

        • @ Matze
          Nahtoderfahrungen beweisen doch überhaupt nichts. Und schon gar nicht die Existenz einer Seele oder eines Himmels.

          „Ja, es gibt einen Körper und einen Geist.“

          Nö. Der „Geist“ ist das, was wir „Denken“ und „Fühlen“ nennen – und das ist nichts weiter als das Produkt unseres Gehirns, welches sich evolutionär entwickelt hat.

        • @ Adriatze

          „Nahtoderfahrungen beweisen doch überhaupt nichts. Und schon gar nicht die Existenz einer Seele oder eines Himmels.“

          Ich habe auch nicht behauptet, dass sie zweifelsfrei irgendetwas beweisen.

          Ich schrieb oben: „Ich weiß – das ist kein Beweis für ein Jenseits bzw. für eine unsterbliche Seele. Es kann aber ein Jenseits und eine unsterbliche Seele geben.“

          Es sind eben Hinweise, die man nicht einfach so mit den Worten „Ach Quatsch!“ für unbedeutend erklären sollte. Damit macht man es sich zu einfach.

          „Nö. Der “Geist” ist das, was wir “Denken” und “Fühlen” nennen – und das ist nichts weiter als das Produkt unseres Gehirns, welches sich evolutionär entwickelt hat.“

          Denken, Fühlen und Geist sind für mich nicht dasselbe. Wir denken und fühlen mithilfe des Gehirns. Aber der Geist – also der Empfänger von dem, was wir Menschen fühlen – ist vermutlich was anderes.

          Aber gut: Ich weiß nicht, wie es ist. Es ist schwer zu erforschen.

          Ich verteidige hier auch nichts verbissen.

          Ich habe eher den Eindruck, dass das materialistische/atheistische Weltbild von vielen verbissen vertreten wird.

          Nehmen wir an, es gibt eine unsterbliche Seele und ein Leben nach dem Tod.

          Wo ist das Problem für Dich? Ist doch schön, wenn wir dann weiterleben und es besser haben als jetzt.

          Wenn wir vielleicht sogar unkaputtbar sind und unsterblich.

          Oder hast Du Angst, Du kämest nur wegen Deinen „Schwulitäten“ in die Hölle?

        • P.S.: Ich freue mich jedenfalls schon drauf, wenn der Robin, der Maren, der Stephi und der Rexi später im Lichttunnel bei der Lebensrückschau die ganzen Auswirkungen ihrer Gedanken und Taten aufgezeigt werden (Natürlich nach einem langen und erfüllten Leben. Gönn ich auch denen.)…

          …und der Alice Schwarzer erst mal!

        • @ Matze
          „Nehmen wir an, es gibt eine unsterbliche Seele und ein Leben nach dem Tod.
          Wo ist das Problem für Dich?“

          Ich habe damit kein Problem. Ich richte mein Leben nur nicht nach Phantasien aus.

          „Oder hast Du Angst, Du kämest nur wegen Deinen “Schwulitäten” in die Hölle?“

          Nö.

        • Heute ist noch nicht Ostern. Es ist Karfreitag 🙂

          Der Widerstand ist relativ leicht zu erklären (bei mir ist immer alles leicht zu erklären 😀 ):

          Das Christentum ist eine Autoritätsreligion, eine Moralphilosophie steck da nicht dahinter, sie ist mehr oder weniger auf den autoritären Gott angewiesen, der einen bei Wohlgefallen belohnt und bei Missfallen bestraft. Ein Hinterfragen dieses Gottes soll möglichst vermieden werden. Deshalb ja auch die Darstellung von Gott als Wesen mit Superkräften, gegen den man eh nicht ankommt, weshalb man sich besser gut mit ihm stellt.

          Wie Du schon herausgearbeitet hast, darf ein solcher Gott nicht allzu menschlich erscheinen, weil er dann Autorität verliert.

          Sexualität und Ehe sind aber nun etwas zutiefst menschliches; hätte Jesus so etwas gehabt, wäre er mehr Mensch als Gott, was die Grundlagen der Autorität unterminieren würde. Aus dem gleichen Grund sind ja katholische Priester und der Papst den Menschen entrückt und gleichsam asexuell.

          Es ist erstaunlich wie gut ein solches Konzept funktioniert; es ist erstaunlich, wie viele Leute Autorität und Moral verwechseln.

        • „Wie Du schon herausgearbeitet hast, darf ein solcher Gott nicht allzu menschlich erscheinen, weil er dann Autorität verliert.“

          FWIW: Das ist auch regelmäßig Problem von Jean Luc Picard.

    • Im Übrigen vermute ich, dass der uns eingeimpfte, christlicheSchuldkomplex die Basis für das Sündenbocksyndrom des Feminismus ist.
      Deshalb funktioniert Femiinismus auch nur in westlichen, christlich geprägten Gesellschaften.
      Bei allen anderen Männern auf der Welt wird der Vorwurf an den Übeln der Welt Schuld zu sein und nur durch die Gnade der Frau Erlösung erlangen zu können, nur Kopfschütteln auslösen.

      Aber wem man erzählen kann, mit Erbsünde beladen zu sein, ohne die Möglichkeit sich aus eigener Kraft zu befreien, dem kann man auch glauben machen, als Mann per se schlecht zu sein.

    • So langsam wird die Kommentarfolge etwas unübersichtlich.
      Weshalb kann man denn einige Beiträge direkt kommentieren, andere erst drei Bildschirmseiten später?
      @Matthias
      „Man sollte es sich nicht so einfach machen, das einfach so abzutun nach dem Motto “Das kann nicht sein.”“

      Es geht nicht, um nicht sein dürfen.

      Die Frage ist einfach, warum sollte?
      Es gibt keinen rationalen Grund für all die religiösen Randkonstrukte, wie Leben nach dem Tod, Seele etc. ausser das wir sie gerne hätten.
      Klar die Aussicht auf ein einziges, endliches und oft unschönes Leben ist zuerst mal bitter. Aber das ändert sich nicht dadurch, das wir uns etwas anderes einreden.

      Im Übrigen ist nichts Hoffnungsloser und erschreckender als die Aussicht, das es kein Ende geben wird.

      Nahtoderfahrungen sind ein recht dünnes Indiz für solche Dinge.

      Erwachsene sollten lernen, sich mit den Widrigkeiten des Lebens auseinander zu setzen, anstatt sie weg zu phantasieren.

      • “ wie Leben nach dem Tod, Seele“

        Wieso, einige leben doch weiter. Als zB tausende Würmer.

        Und wenn denn Tiere eine Seele haben, dann doch sicher auch die Würmer. Das wäre doch eine riesen Sache, so eine richtige Seelenvermehrung … Wir haben sicher schon mehr Seelen als Atom auf diesem Planeten. 😉

      • @ overthe…

        „Die Frage ist einfach, warum sollte?
        Es gibt keinen rationalen Grund für all die religiösen Randkonstrukte, wie Leben nach dem Tod, Seele etc. ausser das wir sie gerne hätten.“

        Möglicherweise basiert vieles von Religionen auf dem, was Nahtoderfahrene erlebt haben.

        „Klar die Aussicht auf ein einziges, endliches und oft unschönes Leben ist zuerst mal bitter. Aber das ändert sich nicht dadurch, das wir uns etwas anderes einreden.“

        Die These mit dem Wunschdenken ist natürlich auch eine plausible Erklärung. Die hatte ich aber mitberücksichtigt.

        „Im Übrigen ist nichts Hoffnungsloser und erschreckender als die Aussicht, das es kein Ende geben wird.“

        Das sehe ich nicht so.

        „Nahtoderfahrungen sind ein recht dünnes Indiz für solche Dinge.“

        Aus meiner SIcht sind sie das nicht. Aber das merkt man erst nach ausführlicherer Beschäftigung damit. Wie gesagt: Es gibt mehrere dokumentierte Fälle, in denen Betroffene nach ihrer Erfahrung DInge erzählen konnten, die sie nicht wissen konnten. Z.B. welche Gegenstände/Personen im Nebenraum waren, den sie noch nie betreten hatten.

        Dann erleben so viele dieses helle Licht, den Tunnel, die Lebensrückschau, die Begegnung mit Verstorbenen und nicht mit noch Lebenden…

        …das alles lässt ein Leben nach dem Tode nicht gerade als Unmöglichkeit erscheinen. Wieso sollten alle sowas in der Art nur halluzinnieren? Ist doch unwahrscheinlich.

        Und wieso sollten so viele ausgerechnet eine Lebensrückschau halluzinieren, und das auch noch u.a. aus der Perspektive anderer, mit denen sie im Leben zu tun hatten?

        Und wie halluziniert man eigentlich bei einem Kreislaufstillstand? Zum Halluzinieren braucht man höchstwahrscheinlich schon ein intaktes Gehirn mit Blutversorgung. Halluzinationen gehen nämlich mit starker Stoffwechselaktivität im Gehirn einher, nicht mit Stillstand.

        Und dann diese konstruktiven Veränderungen der Persönlichkeit nach einer Nahtoderfahrung. Z.B. das Abschwören vom Egoismus und vom Materialismus.

        Okay – ich weiß nicht wie es wirklich ist. Nur: Ein Jenseits/eine Seele/eine höhere Macht für möglich halten ist keineswegs unbedingt ein naives Wunschdenken.

        „Erwachsene sollten lernen, sich mit den Widrigkeiten des Lebens auseinander zu setzen, anstatt sie weg zu phantasieren.“

        Ein Glaube an ein Jenseits hat überhaupt nichts zu tun mit einem Wegphantasieren der Widrigkeiten des irdischen Lebens.

        Mit letzteren setze ich mich hier doch ständig auseinander – also in Sachen Geschlechterfragen.

        Und das mit einem derart stark evolutionsbiologischen Blickwinkel, dass jemand anders, der das liest, meist kaum glauben können wird, es mit einem eher gläubigen Menschen zu tun zu haben.

    • Es gab zu der Zeit eine Vielzahl Jesusse und Reformer.
      Die Analogie zu anderen Religionen ist offensichtlich.
      Auch Mohammed war ein Reformer.
      Buddha selbst war ein Reformer des Hinduismus und einige hinduistische Einflüsse sind auch noch im Buddhismus anzutreffen.
      Wobei der Buddhismus keine Relgigion im klassischen Sinne ist, sein Ziel war das Ausbrechen aus dem irdischen Daseinskreislaufs des Leids, wobei es keine zentrale Rolle spielt, ob ein Gott existiert oder nicht.
      Zumindest Buddha und Jesus haben wohl gespürt dass die institualisierte Religion und „Verkirchlichung“ eine Sackgasse ist.
      Tja und irgendwann sind sie dann selbst zu Götzen verkommen.
      Es ist viel mehr bittere Ironie, dass der leidende und sterbende Jesus zur Ikone einer eigenen verheuchelten, verrotteten und ewiggestrigen Bewegung wurde, mit deren geistigen Inhalten er und sein Leben nicht das geringste zu tun hatte.

  2. War Jesus überhaupt ein Mann? War er verheiratet, geschieden gar? Hatte er Kinder und mit denen regelmäßig Umgang? War Jesus nicht Feminist und hat die Hälfte der Hausarbeit erledigt?

    Zumindest konnte er keine Teufel, Schweine und verdorrte Bäume nicht leiden. Da wurde er auchmal jähzornig. Also ich denke wenn er verheiratet war, flüchtete seine Frau bestimmt ins Frauenhaus. Oder ist er etwa wegen der Wegweisung nach Gewaltschutzsgesetz obdachlos durch das Land gezogen …

    Ein weites Forschungsfeld für die feministische Theologie! „Arbeit“ und Einkommen für Jahrzente. 😉

  3. „Die alten Griechen hatten damit weniger Probleme, weil ihre Götter weit weniger mächtig waren und wesentlich menschlichere Züge hatten. Sie interagierten auf einer menschlicheren Ebene mit den Menschen, kämpften mit ihnen in Kriegen, hatten Eheprobleme und gerade auch Zeus einen recht regen Sexualtrieb.“

    Das erklärt übrigens auch den höheren zivilisatorischen Stand der Antike im Gegensatz zum Christentum der Vor-Aufklärungszeit. Wenn die Götter menschlicher sind, dann ist die Ethik eine ganz andere.

    • @ Adrian

      „Das erklärt übrigens auch den höheren zivilisatorischen Stand der Antike im Gegensatz zum Christentum der Vor-Aufklärungszeit. Wenn die Götter menschlicher sind, dann ist die Ethik eine ganz andere.“

      Der höhere zivilisatorische Stand erklärt sich m.E eher daraus, dass dir frühen Christen das antike Bildungssystem ruiniert haben.

      (Vgl. hierzu Karlheinz Deschner – Kriminialgeschichte des Christentums Band 3, Die alte Kirche, Der Ruin der antiken Bildung, S. 333 – 388)

      Alphabetisierung und Bildung sind aber die notwendigen Voraussetzungen für kulturelle Modernisierung:

      http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-78522341.html

      http://www.amazon.de/Die-unaufhaltsame-Revolution-islamische-ver%C3%A4ndern/dp/3492051316/ref=la_B001IXQD6S_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1397811448&sr=1-2

      • „Der höhere zivilisatorische Stand erklärt sich m.E eher daraus, dass dir frühen Christen das antike Bildungssystem ruiniert haben.“

        Ja, aber warum haben sie das gemacht? Weil ihre Religion Bildung für überflüssig hält, weil das ganze Leben des Menschen nur eine Prüfung und Vorbereitung auf das Danach ist.
        Eine solche Anschauung ist in eines Gottessystem mit „menschlichen“ Göttern kaum durchzuhalten. Hier kommt es eher auf das konkrete Leben der Menschen an, auf das Leben vor dem Tod.

        • „Ja, aber warum haben sie das gemacht? Weil ihre Religion Bildung für überflüssig hält, weil das ganze Leben des Menschen nur eine Prüfung und Vorbereitung auf das Danach ist.“
          Die ersten Christen hatten eine ausgeprägte Endzeitvorstellung und ähnelten insofern eher einer Weltuntergangssekte als einer typischen Kirche, wie wir sie heute kennen.

        • „Weil ihre Religion Bildung für überflüssig hält, weil das ganze Leben des Menschen nur eine Prüfung und Vorbereitung auf das Danach ist.“

          Weil die Urchristen glaubten, in der Endzeit zu leben. Vieles wird unwichtig, wenn man annimmt, dass die Welt eh in 10-20 Jahren untergeht.

        • Endzeit

          Was die Urchristen anbelangt gibt es daran wohl wenig Zweifel.

          Als dann die politische Macht der Kirche gefestigt war, musste man natürlich stark relativieren:

          Ab Mitte des 3. Jahrhunderts wurde der Chiliasmus auch innerhalb der katholischen Kirche bekämpft. Die Erwartung eines irdischen Gottesreiches wurde nun überflüssig, denn der katholischen Kirche ging es materiell zunehmend besser und der politische Einfluss stieg. Dies interpretierte man als Zeichen, dass das Reich Gottes bereits begonnen habe. Man betonte die angebliche „Endlosigkeit“ des Reichs Christi und erklärte die gegenteilige – auch durch Paulus vertretene – Anschauung von einem befristeten (äonischen) Messiasreich offiziell zur Häresie. Die Kirche bemühte sich, das chiliastische Schrifttum in seiner Bedeutung in den Hintergrund treten zu lassen.

          Augustinus verwarf den Millenarismus nach anfänglicher Befürwortung zugunsten eines Konzeptes, das den Anbruch des Millenniums bereits mit dem ersten Erscheinen Jesu Christi gleichsetzte (Amillenarismus). Als 1000 n. Chr. Christus jedoch nicht erschien, wurde es für die Anhänger des Amillenarismus notwendig, auch die Dauer der 1000 Jahre allegorisch aufzufassen. Jetzt sollten die 1000 Jahre für einen unbestimmten Zeitraum zwischen den beiden Kommen Christi stehen. Satan sei zwar gebunden, aber noch nicht ganz – das gegenwärtige Zeitalter sei, nach Augustinus, als Kampf zwischen Gemeinde und Welt, zwischen „Stadt Christi“ und „Stadt des Teufels“ zu sehen (Augustinus, De civitate dei 20,11). Diese allegorische Sicht setzte sich weithin im Christentum durch.

          http://de.wikipedia.org/wiki/Chiliasmus

          Die Renaissance setzte dennoch erst ca. 1000 Jahre (Ironie der Geschichte?) später ein.

          Man sieht also, dass Gesellschaften in Gleichgewichtszustände „einrasten“ können, die im Widerspruch zu ökonomischen Modellen stehen. Erst der Schwarze Tod und diverse andere Ereignisse machten den Gleichgewichtszustand labil und damit den Weg frei, sich der Antike zu erinnern.

        • Danke, dass du Dentons Posting nochmal für uns paraphrasiert hast, es war so schwer zu verstehen 😉

          Vielleicht hat sie die Seite nicht zuvor aktualisiert, passiert mir auch öfter.

    • Wäre die wissenschaftliche und technische Enwicklung von den Griechen über die Römer natlos weiter gegangen, wäre die Menschheit um 1000n.Chr auf dem Mond gewesen.
      Es ist aber schwer zu entscheiden, ob das Aufkommen des Christentums Ursache oder Symptom des römischen Niedergangs war.
      Auf jeden Fall das die religiös motivierte Introvertiertheit den Erkenntnishorizont der Menschheit weit zurück geworfen.

      • „Wäre die wissenschaftliche und technische Enwicklung von den Griechen über die Römer natlos weiter gegangen, wäre die Menschheit um 1000n.Chr auf dem Mond gewesen.“

        Ja, viel Elend wäre uns erspart geblieben.

        • „him ..das hiesse aber auch das der Mensch seit ca 1000 jahren zugang zu Gentechnik und Kerntechnik haben würde….“
          Dann wären wir heute also genetisch optimierte Supermenschen, die mit Hilfe der Kerntechnik das Sonnensystem kolonisiert hätten? Gefällt mir.

          • Ich bin mir sicher das wäre nicht ohne entsprechen Unfälle und Dergleichen abgelaufen, nur das nicht der Gedanke aufkommt die Menschheit würde seit Tausend Jahren das irdsche Paradis haben…

        • Wissenschaft und Technik sind einfach Erkenntnis und Gestaltungwillen.
          Überspitzt formuliert streng männliche Eigenschaften.

          Genauso wie das Christentum im Kern eine extrem feministische Religion ist.
          Frei von eigener Verantwortung und eigenen Handlungsmöglichkeiten

        • @overthehillsandfaraway:

          den unverantwortlichen Umgang mit dem Fortschritt stelle ich nicht nicht in frage, der ist gegeben doch ohne währe der Mensch noch in der Höhle, fortschritt ist Folge von Evolotion.
          Doch wir wären nicht einfache eine seit 1000 Jahren raumfahrende Spezies sondern hätten auch 30 Generationen Erfahrung in Gen- und Kerntechni,k etc pp, ich gehe da von aus das dies nicht dazugeführt hätte das wir einfach zu einer „Startrek“-spezies gewurden wären…

        • Was daraus wird kann man vorher nie sagen.
          Der Weg in die Zukinft verläft nie geradlinig, aber er hat eine Grundrichtung, und die ist sicher positiv.
          Wir haben ein Maß an Sicherheit und persönlicher Freiheit für einen immer größer werdenden Teil der Menschheit erreicht, von dem frühere Generation nur träumen konnten.

        • @adrian: ich rede nicht von „klassischer“ Gentechnik: bewusste Zucht durch den Menschen,
          Sonder dem direkten Zugang zur DNS und deren Manipulation.

    • Während gewisse Religiöse Strömungen in allen möglichen Ländern immer wieder den Fortschritt behindert haben mögen, waren meines Erachtens die Zusammenhänge meist etwas komplizierter als ihr sie darstellt.
      Wir hatten meines Wissens nach eine Pestwelle beim Untergang der Antike bzw. des weströmischen Reichs und ebenfalls den Einfall diverser Reiterstämme aus den Osten in die Mitte Europas. Alles Dinge welche meines Erachtens den Verfall mitbeeinflußt haben dürften. Aber seis halt drum…

      Was man imho festhalten kann ist, dass gerade auch nicht-christliche Regionen ,Zeitperioden existieren, in welchen keine erhebliche (wissenschaftliche/technische) Entwicklungen geschehen zu sein scheinen.

      • @ Neutron

        *Während gewisse Religiöse Strömungen in allen möglichen Ländern immer wieder den Fortschritt behindert haben mögen, waren meines Erachtens die Zusammenhänge meist etwas komplizierter als ihr sie darstellt.*

        In der Tat.

        So erlahmte der naturwissenschaftliche Impetus der Antike Jahrhunderte vor Christi Geburt (ca. 200 v.Chr.) und der Zerfall der antiken Hochkultur war Folge von Barbareneinfällen, dem Bankrott und schließlichen Zusammenbruch des Römischen Reiches, nicht Folge des Christentums, das den Schutthaufen erbte.

        Auch Nicks dusselige Bemerkung, die Pest habe Europa zur Renaissance befreit, übergeht die zahlreichen Renaissancen in früherer Zeit, spätestens seit Karl dem Großen (die Domschulen an allen großen Bischofssitzen, Scholastik – Stichworte: Thomas von Aquin und Dante – ohne Aristoteles nicht denkbar usw., weiß gar nicht, wo hier anfangen, um Bildungslücken zu schließen, wäre glaube ich, bei vielen der hier versammelten „Brights“ eh sinnlos).

        • Auch Nicks dusselige Bemerkung, die Pest habe Europa zur Renaissance befreit..

          Spielen wir wieder Strohmannabfackeln, ja?

          ->“Erst der Schwarze Tod und diverse andere Ereignisse machten den Gleichgewichtszustand labil“

          Man kann auch vom Ende des Mittelalters und vom Beginn der frühen Neuzeit sprechen.

          ..übergeht die zahlreichen Renaissancen in früherer Zeit,

          Die Tatsache, dass man von der Epoche der Renaissance, als Übergang vom Mittelalter hin zur frühen Neuzeit, spricht ist natürlich wieder mal kulturmarxistische Geschichtsklitterung.

          spätestens seit Karl dem Großen (die Domschulen an allen großen Bischofssitzen, Scholastik – Stichworte: Thomas von Aquin und Dante..

          Das Mittelalter war nicht so finster, wie es den Anschein hat – oh Wunder. Gesellschaftliche Verschiebungen sind in aller Regel Prozesse – oh Wunder.

        • So erlahmte der naturwissenschaftliche Impetus der Antike Jahrhunderte vor Christi Geburt (ca. 200 v.Chr.) und der Zerfall der antiken Hochkultur war Folge von Barbareneinfällen, dem Bankrott und schließlichen Zusammenbruch des Römischen Reiches, nicht Folge des Christentums, das den Schutthaufen erbte.

          Selbstverständlich tauchten nicht plötzlich christliche Aliens auf und zerstörtern die antike Hochkultur.

          Das Christentum bildete allerdings eine Beharrungskraft. (->Gleichgewichtszustand)

          Und selbstverständlich steht es damit nicht alleine da.

  4. @adrian:

    die Leute verwechseln Nichts: Sie folgen einer autoritären Moral: dieser ist unhinterfragt zufolgen, was sich „verkürzenden“ auf die Geschlossenheit/ Wiederspruchsfreiheit des Moralsystems und das „Benutzen“ ebendesselben „vereinfacht“, auch würde ja ein hinterfragen zu Authentizität/Valitität und Randbedingungen des Systems zwingen: zu kompliziert für viele…

  5. Religion ist organisiertes „so tun als ob“. Jeder Gläubige weis z.B. das Beten wirkungslos ist*, aber man tut so, als wäre es nicht so. Das bringt die, die die Geschichte kontrollieren („auslegen“), in eine Machtposition, da sie von den Gläubigen quasi beliebiges verhalten fordern können.

    Wenn nun irgendwer daher kommt und irgend ein Detail an der Geschichte ändert, ist das – egal wie unwichtig das Detail ist – extrem gefährlich für die Geschichtenerzähler, weil es bedeutet, dass jemand anderes die Kontrolle über die Geschichte übernimmt, was gleichbedeutend mit Revolte ist. Die Geschichte ist für den Erzähler nur Mittel zum Zweck, wenn er nicht mehr selber erzählt, hat er verloren.

    Vergleichbares sieht man auch im radikaleren Feminismus, der ja interessanterweise auch von „narrativen“ redet: die „Rape Culture“ anzuzweifeln gefährdet die Möglichkeit, andere zu zwingen, so zu tun als ob jeder Mann ein Vergewaltiger ist. „Intersektionalität“ ist eine Geschichte, um die nervigen Konkurenten mit anderer Hautfarbe vom Geschichtenerzählen abzubringen, „CIS-Normativ“, um nahezu jeden, dessen Sexualität bekannt ist, auszugrenzen.

    Und deshalb wird vom Feminismus auch ähnlich aggressiv auf Statistiken Reagiert, wie von Religiöser Seite auf die Evolution.

    *) wer’s nicht glaubt, kann gläubige ja mal zum Essen einladen, vor einen leeren Tisch setzen, sagen „ich hab um essen gebetet, aber es kam nichts. seine Wege sind unergründbar“ und gucken, ob die eingeladenen auf ihn sauer sind oder was von „Glaubensprüfung“ faseln.

    • Hmm. Ich denke schon, dass das Narrativ der sexuellen Askese Jesu für die katholische Kirche besonders wichtig war.

      Der Klerus grenzte sich auch wesentlich vom gemeinen Volk dadurch ab, dass er eben im Zölibat lebte. So konnte er seine Autorität untermauern.

      Vergleichbar vielleicht mit dem Politlesbianismus: Man grenzte sich vom gemeinen Volk dadurch ab, dass man für sich beanspruchte nicht mehr in den „patriarchatserhaltenden“ Dynamiken der heterosexuellen RZB* „gefangen“ zu sein, nunmehr also einen „unbefangenen“ Zugang zur gesellschaftlichen Realität habe. Man begründete eine „Frauenkultur“ (cultural feminism), die letztlich tatsächlich Inkubator für den institutionalisierten Feminismus wurde.

      Mit der Etablierung politischer Macht wurde allerdings das „Zölibat des Radikalfeminismus“ dysfunktional: Man beanspruchte, für AlleFrauen zu sprechen, aber die Gesellschaft „war leider noch nicht so weit“, die Autörität des feministischen Zölibates anzuerkennen. Im Gegenteil, „Kampflesbe“ war eine wirkungsvolle Trope zur Abwehr dieser Anmaßung. Politilesbianismus disqualifizierte eher die Legitimation, für AlleFrauen zu sprechen, man unterließ es deshalb bald, ihn außerfeministisch zu kommunizieren. Innerfeministisch hat er weiterhin eine gewisse autoritätsbegründende Bedeutung (->“cisheteroprivilegien“

      Das klerikale Zölibat hat sich etwas schlauer angestellt..

      *) Romantische Zweierbeziehung

  6. @ Christian

    Die Frage, ob Jesus verheiratet war oder nicht, hätte wohl für die meisten christlichen Denominationen HEUTE keine große Bedeutung, wohl aber für die katholische Kirche, vor allem für ihre Struktur (Ehelosigkeit der Priester).

    Andererseits halte ich es für witzlos, diese Frage angesichts eines Papyrus zu diskutieren, der grosso modo aus dem Jahre 750 nach Christuns stammt, Jahrhunderte nach dem Zusammenstellen der kanonischen Schriften.

    Die Welt ist voll von apokryphen „Evangelien“ und religiösen Texten aus dem Umkreis diverser christlicher Sekten, dass es wohl nur am antikatholischen Propagandainteresse des Müllstroms liegen kann, wenn ausgerechnet diesem Papyrus so viel Bedeutung beigemessen wird.

    Ein Symptom UNSERER Zeit und nichts, was das Leben Jesu erhellt, vor allem auch nichts, was die Una Sancta Catholica aus der Ruhe bringt.

    • Du meine Güte, steht ja sogar in dem von Christian verlinkten Artikel:

      *The results of a carbon dating test found that the papyrus probably dates to eighth-century Egypt, about 400 years later than King originally thought, but still in ancient times.*

      Ein Witz, ein Medienwitz, aber bezeichnend.

  7. Weil heute Karfreitag ist

    Benvenuto Cellinis Gekreuzigter Christus, 1,85 m groß, 1562 gearbeitet für sein eigenes Grab, dann Philipp II. geschenkt.

    So hängt er heute im Escorial, der Gottesburg aus Guadarrama-Granit, hart, kalt und groß, wie die Idee jenes Katholischen Weltreiches, die sein Schöpfer Philipp II. bis zur Selbstzerstörung fanatisch verfolgte.

    Und doch ist er schön, der Escorial, hat Würde bis in die Nadelspitzen der Türme hinauf, ein Werk der Architekten Juan Bautista de Toledo (der wichtigere, Schüler Michelangelos) und seines Nachfolgers Juan de Herrera, der den 1563 begonnen Bau 1584 vollendete.

  8. Auch in Bezug auf die Heiratsfrage kann man sich an anderen Figuren orientieren. Buddha selbst war verheiratet und hatte sogar Kinder.
    Selbes gilt wohl auch für Augustinus.

    Bloss ab einem gewissen Punkt wird klar, dass es einen eklatanten Interessenkonflikt gibt, wenn man gleichzeitig Welterlöser und Ehemann sein will.
    Als Ehemann ist man schon in diverse Verpflichtungen eingebunden, die in Abhängigkeiten resultieren, welche weltlicher nicht sein können.
    Man hat quasi das Böse der Welt im eigenen Haus und steht unter seiner Fuchtel.

    • @ Gedankenwerk

      *Man hat quasi das Böse der Welt im eigenen Haus und steht unter seiner Fuchtel.*

      Du meinst das hier?

      Sokrates und Xanthippe: Es kann der Weise nicht in Frieden leben, wenn’s dem bösen Weibe nicht gefällt

      Aritoteles und Phyllis (ca 1485, Meister des Hausbuches): Aristoteles als Ally

      Weise Männer und embauerde Wummen oder die Geschichte der Freiheitskämpferinnen gegen das Patriarchat oder Intellektuelle sind selten Alpha.

      Kein Wunder, dass die Katholische Kirche dem Zölibat eine so bedeutungsvolle Rolle zuschreibt (obwohl es für Weltpriester als Verpflichtung aufgehoben werden sollte, meiner Meinung nach – es hat seinen Platz in Klöstern und Orden, aus denen man Bischöfe und Päpste rekrutieren kann, klappt bei den Orthodoxen auch).

      Ein Wunder andererseits, dass Sokrates nicht zum Religionsstifter wurde.

      Er hatte doch beste Voraussetzungen:

      Manche Frauen machen weltflüchtig.

      Ich glaube, der Feminismus führt eine großartige spirituelle Erneuerung Europas herauf.

      Wenn auch anders als geplant.

      • Ja, ganz genau.

        Und natürlich zusätzlich, wie Vilar als Motto auf ihr Buch schrieb:

        „Dieses Buch ist denen gewidmet, die darin nicht erwähnt werden:
        den wenigen Männern, die sich nicht dressieren lassen,
        den wenigen Frauen, die nicht käuflich sind –
        und den Glücklichen, die keinen Marktwert haben, weil sie zu alt, zu häßlich oder zu krank sind“ (zu arm oder zu „unalpha“ hat sie vergessen.)

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