Zum Sexobjekt degradiert

Eine interessante Frage an Dr. Sex:

Frage von Ella (30) an Doktor Sex: Mein Freund kriegt bei jeder Umarmung von mir eine Erektion. Wir sind nun seit mehr als zwei Jahren zusammen und langsam stört mich das gewaltig. Ich fühle mich zum Sexualobjekt degradiert und auf meine körperlichen Reize reduziert. Die Geborgenheit, die ich in seinen Umarmungen suche, finde ich nicht. Was können wir tun?

Mit 30! durch einen Steifen! ihres Freundes! zum Sexobjekt degradiert.

Passt aber immerhin dazu, dass Frauen eher nichtsexuelle Zärtlichkeiten wollen.

Der Rat ist treffend:

Dass dein Partner einen Steifen kriegt, wenn du ihn umarmst, zeigt in erster Linie, dass er auch nach zwei Jahren noch auf dich steht, dass er dir emotional zugewandt und körperlich gesund ist. Manche Frauen wären froh, wenn das mit der Erektion bei ihrem Partner so einfach funktionieren würde wie bei ihm. Wenn du dich wegen des bisschens Bluteinschuss in den Penis und der Härte in der Hose gleich zum Sexobjekt degradiert und auf deine körperlichen Reize reduziert fühlst, liegt das an deiner Interpretation der Sache. Und, so vermute ich, auch etwas an deinem Selbstvertrauen. Es geht daher nicht um euch als Paar. Und auch nicht um deinen Freund, sondern um dich. Finde heraus, was dich – notabene nach zwei Jahren – plötzlich derart sensibel reagieren lässt und wieso du die Erektionen deines Freundes so negativ bewertest.

120 Gedanken zu “Zum Sexobjekt degradiert

  1. „Frauen sind viel gieriger auf Sex als Männer!

    Frauen suchen den Partner fürs Leben, Männer sexuelle Abenteuer – so die gängige These der Evolutionsbiologie. Doch sie stimmt gar nicht, wie Forscher jetzt herausfanden: In Frauen schlummert eine wilde Lust, und sie eignen sich noch viel weniger für Monogamie als Männer.“

    Fakten, Fakten, Fakten – brandaktuell hier:

    http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/neue-erkenntnisse-lust-sex-forscher-studie-pornografie-frauen-sex-gieriger-als-maenner-7_id_3531597.html

    Ach, und nicht vergessen, die Bundeswehr muss familienfreundlicher werden! Und Väter schaffen immer noch nicht den nötigen Rollenwandel, während Frauen alles alleine machen müssen.

    Man hält’s nicht mehr aus im Kopp mit dieser mehr und mehr dämlichen, sorry, feminisierten Medienlandschaft. Aussteigen, Mann. Jetzt.

    • @revolte

      Der Artikel nimmt mal wieder Bezug auf die Studie von Chivers, die nur leider gar nicht das sagt, was immer aus ihr herausgelesen wird. Ich habe sie hier mal besprochen:

      https://allesevolution.wordpress.com/2013/09/21/sexuelle-erregung-in-den-genitalien-und-in-der-wahrnehmung-meredith-l-chivers/

      Der dortige Rückschluss von der vaginalen Durchblutung auf die Erregung stimmt eben nicht. Beides hat nicht unbedingt etwas miteinander zu tun.

      Sein weiteres Argument:

      „Beobachtungen im Tierreich stützen seine Thesen. Weibliche Affen zum Beispiel sind die Anführer im Sexualleben und suchen aktiv nach sexueller Abwechslung.“

      Ach so. Tiere, die überhaupt nicht auf Paarbindung ausgelegt sind, sondern teilweise auf schlichte Spermienkonkurrenz, haben also ein anderes Sexualleben als Menschen? Wer hätte das gedacht

      • „Weibchen sind die Anführer im Sexualleben. Beobachtungen im Tierreich stützen seine Thesen.“

        Deshalb fühlen sich Frauen wohl auch von einer männlich konstruierten Jägerbildsprache nach dem Motto „kapitaler Hirsch bei der Brunft” oder „dicker Keiler im Unterholz” keineswegs angelockt. Das jedenfalls besagt ein 2008 im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums erstelltes Gutachten (27.000 Euro) mit dem Titel „Gender Mainstreaming”.

  2. Ich finde ja einen anderen Punkt wesentlich interessanter

    ‚Die Geborgenheit, die ich in seinen Umarmungen suche, finde ich nicht.‘

    Die Frau sucht also Geborgenheit, ergo Schutz, also ein Alphamännchen, das bitte beim Sex Beta ist… Evtl. ist das ja ein Grund warum Frauen Zärtlichkeit ohne Sex wollen, weil sie sich dann geborgen fühlen. Für Männer ist dies keine Option, denn sie müssen Geborgenheit geben. Ergo sind Zärtlichkeiten eher uninteressant…

    • @ kai V

      Dass Frauen im Schnitt eigentlich keinen Sex wollen, halte ich für einen der zahllosen Mythen der Sexologie…..sicherlich ist ihnen ein zärtliches Setting (ich rede nicht von der Art der Sexualität!) und eine Bezüglichkeit zum Sexualpartner wichtiger, aber dass generell der Sexualtrieb schwächer ausgeprägt sei, glaube ich nicht.

      • @ratloser

        „Dass Frauen im Schnitt eigentlich keinen Sex wollen, halte ich für einen der zahllosen Mythen der Sexologie“

        Das ist auch eher ein Strohmann. Natürlich wollen sie auch Sex. Nur eben im Schnitt weniger als Männer und unter anderen Bedingungen

        Ich verweise noch mal auf diese Studie:
        https://allesevolution.wordpress.com/2011/07/20/sextrieb-bei-mannern-und-frauen/

        Und hier noch einmal zur Wirkung von Testosteron:

        https://allesevolution.wordpress.com/2012/02/12/testosteron-und-seine-wirkung-auf-den-sexualtrieb/

        Griffin Hansbury, who was born female but underwent a sex change after graduating from college, has another well-informed view of the powers of testosterone. “The world just changes,” he said. “The most overwhelming feeling was the incredible increase in libido and change in the way I perceived women.” Before the hormone treatments, Hansbury said, an attractive woman in the street would provoke an internal narrative: “She’s attractive. I’d like to meet her.” But after the injections, no more narrative. Any attractive quality in a woman, “nice ankles or something,” was enough to “flood my mind with aggressive pornographic images, just one after another…. Everything I looked at, everything I touched turned to sex.” He concluded, “I felt like a monster a lot of the time. It made me understand men. It made me understand adolescent boys a lot.”

        https://allesevolution.wordpress.com/2011/06/15/steven-pinker-zur-biologische-grundlage-der-unterschiede-zwischen-mannern-und-frauen/

        he journalist Andrew Sullivan, whose medical condition had lowered his testosterone levels, describes the effects of injecting it: “The rush of a T shot is not unlike the rush of going on a first date or speaking before an audience. I feel braced. After one injection, I almost got in a public brawl for the first time in my life. There is always a lust peak — every time it takes me unaware.”45 Though testosterone levels in men and women do not overlap, variations in level have similar kinds of effects in the two sexes. Hightestosterone women smile less often and have more extramarital affairs, a stronger social presence, and even a stronger handshake.

        • @ ReVolte

          *das zeigen die für die Zielgruppe Frau produzierten und von selbigen konsumierten Medienformate – die Sache der Frau nicht.*

          Das Machwerk, das der Focus anführt, ist selbst ein für eine bestimmte Leserinnenschaft produziertes Medienformat: Leserinnen, zunächst aus dem Publikum der NYTimes.

          Bergner ist einer der typischen „modernen, aufgeklärten, progressiven“ NY-Times-Schwätzer, die liefern, was die „moderne, aufgeklärte, progressive“ Frau – und der dazu passende Ally = Bergner – gerne glauben und daher lesen wollen.

          Er ist kein Nicholas Wade (der eine Ausnhame im NY-Times-Universum ist).

          Die „moderne, aufgeklärte, progressive“ Frau will „empauert“ werden durch Geschichten, die „beweisen“, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht inhärent, sondern ansozialisiert sind, dass die starke Frau vom Patriarchat unterdrückt wird, sogar in ihrem Sexualtrieb, dass sie deshalb viel weniger Orgasmen hat usw.
          Bergner leistet genau das, bedient dieses Lese-(und Illusions-)bedürfnis.

          Mit ernstzunehmender empirischer Wissenschaft hat das leider nichts zu tun: Das ist zwischen Buchdeckel geklebtes Empauerungsgeschwalle. – verkauft sich gut an „moderne, progressive, aufgeklärte Frauen“, die Katzenfutterperiode noch nicht vor sich haben, empauert deren ohnehin empauertes Wunschdenken.

          Die Empirie sagt wieder und wieder, dass Männer im Schnitt ein stärkeres sexuelles Verlangen haben als Frauen und dass hier in der Tat Testosteron eine entscheidende Rolle zu spielen scheint.

          Daran ändert auch Bergnersches Geschwalle nichts.

          So was schreibt man, wenn man „moderne, progressive, aufgeklärte“ Frauen glücklich machen will und nicht fürchten muss, dass einen die Gesinnungsfreund.I.nnen in den Medien ob des Unsinns zur Rede stellen.

      • Dass immer wieder auch Männer gegen alle überwältigende Evidenz behaupten, der höhere Sextrieb des Mannes sei ein Mythos, lässt mir den Kiefer runterklappen.

        Auch wenn ich ein gewisses Verständnis dafür habe, dass die eigene normabweichende Erfahrung hier besonders kränkend sein mag. Wer die private Anekdata selbst in solch eindeutigen Fällen wissenschaftlicher Erkenntnis (die auch jedem ohne Studium öffentlich leicht zugänglich ist) vorzieht, auf dessen Urteil kann eigentlich generell wenig Verlass sein.

        Ratloser, das konterkariert doch alles was du sonst hier schreibst (und das ich meist mit Gewinn lese).

        • @ david

          Ich erlebe die weibliche Sexualität nicht als flach, die Appetenz nicht als gering und die Freude an der Lust an solcher nicht für wenig ausgeprägt.

          Es ging mir darum, dass Frauen angeblich keinen Sex wóllen…schaust Du:

          „Dass Frauen im Schnitt eigentlich gar keinen Sex wollen, halte ich für einen der zahllosen Mythen der Sexologie…“

          DAS schrieb ich, ich schrieb nicht, dass ich nicht glaube, dass der Sextrieb gleich intensiv sei…

          😉

        • Der Trieb ist gleich hoch. Frauen können ihn aber wesentlich besser kontrollieren. Dass Männer stärker triebgesteuert sind als Frauen, lässt sich zwar durchaus beobachten. Imho handelt es sich hier aber eher um einen Frame, als um eine unabänderliche Tatsache. Man kann das auch ändern und es wäre vernünftig, das zu tun.

          Wie sind z. B. die Shoshuku Danshi entstanden? Durch Hormone im Trinkwasser? Oder doch vielleicht eher durch eine Veränderungen in den Einstellungen der jungen Männer, als Zeitgeist Phänomen sozusagen?

          Ich hab den Focus Artikel gelesen. Mag zwar sein, dass die Studie nicht richtig interpretiert wurde. Was allerdings interpretiert wurde, deckt sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen. Immerhin.

          • @salvatore

            „Der Trieb ist gleich hoch. Frauen können ihn aber wesentlich besser kontrollieren.“

            Oder sie können ihn besser kontrollieren, weil er niedriger ist

            „Was allerdings interpretiert wurde, deckt sich ziemlich genau mit meinen Erfahrungen. Immerhin.“

            Deine Erfahrungen könnten auch darauf beruhen, dass du als Musiker mit Status einen besonders hohen Reiz ausgesendet hast, verstärkt durch dadurch bedingte Non-Needyness und daher der stärkere Reiz trotz eigentlich niedrigeren Sexualtrieb deine subjektive Einschätzung bewirkt hat

            „Wie sind z. B. die Shoshuku Danshi entstanden?“

            Ich könnte mir vorstellen, dass es kein Zufall ist, dass sie gerade in Asien entstanden sind, der niedrigere Testosteronspiegel begünstigt eine solche Bewegung sicherlich. Die Frage wäre ja, wie sie ihren Sexualtrieb ausleben: Verzichten sie ganz, auch auf Pornos + Selbstbefriedigung oder haben sie eben nur bezüglich Frauen aufgegeben?

          • @rexi

            wie wertest du denn da die Forschung in Bezug auf Testosteron und seine Auswirkungen auf den Sexualtrieb? Die spricht ja recht eindeutig für einen höheren Sexualtrieb des Mannes.

            Die „kontrolltheorie“ passt auch – wenn man nicht immionsche Theorien hier ausbreiten will – nicht dazu, dass der bereits verlinkten Studie nach Männer im Schnitt in allen Abschnitten von Beziehungen mehr Sex wollen. Warum sollten sie in einer Beziehung den gleichstarken Trieb nicht ausleben?

        • z. B. die Shoshuku Danshi entstanden? Durch Hormone im Trinkwasser? Oder doch vielleicht eher durch eine Veränderungen in den Einstellungen der jungen Männer, als Zeitgeist Phänomen sozusagen?

          Dass Menschen ihre Triebe bis zu einem gewissen Grad kontrollieren _können_ steht ja wenig zur Debatte.

          Mal plakativ: dass du einen Hund per Elektroshocks dazu bringen kannst, nicht mehr mit dem Schwanz zu wedeln, sagt nicht, dass das Verhalten nicht veranlagt ist.

        • @ Asiaten haben im Schnitt niedrigere Testosteronspiegel und kleinere Penisse als Weisse…und die wiederum haben im Schnitt niedrigere Testosteronspiegel und kleinere Penisse als Afroamerikaner.

          In gleicher Richtung steigen auch die Promiskuität und die Häufigkeit minderjähriger, alleinerziehender Mütter. Bezüglich durchschnittlicher Intelligenz, Bildungserfolg und durchschnittlichem Einkommen fährt der Zug dann in umgekehrter Richtung.

          Es gibt seit einigen Jahren in den USA soziale Spannungen dadurch, dass zunehmend asiatische Frauen schwarze Partner haben, während schwarze Frauen gar nicht daran denken, sich asiatische Männer zu schnappen.

          Das spricht gegen die Asexualität zumindest asiatischer Frauen…

          • @ratloser

            „Das spricht gegen die Asexualität zumindest asiatischer Frauen…“

            Eine Asexualität habe ich auch nie behauptet. Interessant ist insoweit aber, dass Asiaten teilweise einen höheren pränatalen Testosteronspiegel haben

        • „Warum sollten sie in einer Beziehung den gleichstarken Trieb nicht ausleben?“

          Weil in ihnen eine „wilde Lust“ schlummert, und sie sich „noch viel weniger für Monogamie eignen, als Männer“.
          Die patriarchal konstruierte Monogamie vereitelt das Ausleben jener „wilden Lust“, welche sie durch exzessives masturbieren beim betrachten von Modekatalogen oder der Lektüre von 50 Shades of Gray auszugleichen gezwungen sind, denn Monogamie ist – das zeigen die für die Zielgruppe Frau produzierten und von selbigen konsumierten Medienformate – die Sache der Frau nicht.

          • @Revolte

            „Weil in ihnen eine “wilde Lust” schlummert, und sie sich “noch viel weniger für Monogamie eignen, als Männer”.“

            Da wäre ich ja durchaus dafür. Auch wenn ich es biologisch für sehr unwahrscheinlich halte

        • @ Ratloser

          *Es gibt seit einigen Jahren in den USA soziale Spannungen dadurch, dass zunehmend asiatische Frauen schwarze Partner haben, während schwarze Frauen gar nicht daran denken, sich asiatische Männer zu schnappen.*

          Davon ist mir nichts bekannt.

          Asiatische Frauen suchen sich vermehrt weiße Männer, was asisatische Männer als „Verlierer“ zurücklässt.

          Afroamerikanische Männer finden weiße Frauen hochattraktiv (asiatische dagegen weniger, umgekehrt finden asiatische Frauen afroamerikanische MÄnner nicht sonderlich attraktiv) wie umgekehrt auch weiße Frauen afroamerikanische Männer sehr schön finden, allerdings nur die ab einem gewissen IQ-Level.

          So bleiben hier afroamerikanische Frauen als „Verlierer“ zurück.

          Folge: Asiatische Männer sind wütend auf weiße Männer („Ihr schnappt uns unsere besten Frauen weg!“) und afroamerikanische Frauen sind wütend auf die weißen „Schwestern“ („Ihr schnappt uns unsere besten Männer weg!“).

          Weiße Frauen dagegen finden „Ersatz“ für die weißen Männer, die sich nach attraktiven Asiatinnen umsehen (oft sehr zart, sehr feminin, zumindest optisch) in Gestalt farbiger Männer, weiße Männer finden Ersatz für weiße Frauen, die sich in Afroamerikaner vergucken (oft sehr männlich, sehr schön) in Gestalt der asiatischen Frauen.

          „Zurück“ bleiben mit ihrer Frustation die beiden „Verlierergruppen“: farbige, vor allem afroamerikanische Frauen und asiatische Männer, die entsprechend frustriert sind.

        • @ roslin

          Da hatte ich in der Tat was durcheinander gebracht! 🙂

          Ergänzend:

          „…Here are some of the estimates (there weren’t enough data to do all the interracial permutations) of how much each extra income a man would need to be equally appealing to a woman as would a man of her own race:

          For equal success with an African-American woman, a Hispanic man needs to earn an extra $184,000; a white man needs to earn an additional $220,000.

          For equal success with a white woman, an African-American needs to earn an additional $154,000; a Hispanic man needs $77,000; an Asian needs $247,000.

          For equal success with a Hispanic woman, an African-American man needs to earn an additional $30,000; a white man needs to earn an additional $59,000.

          For equal success with an Asian woman, an African-American needs no additional income; a white man needs $24,000 less than average; a Hispanic man needs $28,000 more than average….“

          http://tierneylab.blogs.nytimes.com/2007/04/13/single-female-seeking-same-race-male/

        • @ Alexander

          Auch die Veränderung der Optischen
          Qualitäten über das Alter ist ja
          verschieden. Wenn es tendenziell
          immer später zu fester Paarbildung
          kommt, sind Asiatinnen im Vorteil.
          Stark pigmentierte Frauen die
          schon mit 14,15 appetitanregende
          T&A entwickelt haben, erreichen
          dann halt teilweise schon Ende
          20 ihr End of Shelf Live.

        • „Und warum tun sie das?“

          Ich schätze mal, weil sie das über eine sehr sehr lange Zeit gelernt haben. Einerseits, weil es gesellschaftlich von ihnen verlangt wurde(was sie heimlich tun, ist eine andere Geschichte) und andererseits, weil es sich für sie lohnt.

          Wer irgendetwas weniger will als jemand anderes ist immer im Vorteil. Dabei ist es nicht wichtig, ob er das wirklich weniger will. Es reicht völlig aus, dass der andere das glaubt.

          Solange Männer den Frame haben, dass Frauen einen geringen Trieb haben, sind sie in der Situation des Käufers und Bittstellers. Würden sie ihre Selbstwahrnehmung reframen, würden die Karten völlig neu gemischt.

          • @salvatore

            „Würden sie ihre Selbstwahrnehmung reframen, würden die Karten völlig neu gemischt.“

            Stimmt in gewisser Weise: Der niedrigere Sexualtrieb stimmt zwar, ist aber gleichzeitig ein „limiting belief“. Es ist insofern vorteilhaft von der Unwahrheit auszugehen und man wird dadurch evtl. gleichzeitig attraktiver, was den Eindruck verstärkt.

        • @ Red Pill

          *Auch die Veränderung der Optischen
          Qualitäten über das Alter ist ja
          verschieden. Wenn es tendenziell
          immer später zu fester Paarbildung
          kommt, sind Asiatinnen im Vorteil.
          Stark pigmentierte Frauen die
          schon mit 14,15 appetitanregende
          T&A entwickelt haben, erreichen
          dann halt teilweise schon Ende
          20 ihr End of Shelf Live.*

          Hier könnte auch eine Rolle spielen, worüber Kanazawa spekulierte (und wofür er heftigst angefeindet wurde, mal wieder): Dass Testosteron hier mitentscheidet, auch hier.

          Das, was afroamerkikanische Männer attraktiv macht (viel Testosteron), könnte afroamerkikanischen Frauen im Vergleich schaden (im Schnitt).

          Das, was asiatische Männer (relativ und im Schnitt) unattraktiver macht (wenig Testosteron), könnte weißen Männern (mehr Testosteron als Asiaten, weniger als Afroamerikaner) bei asiatischen Frauen nützen.

          Rassische Unterschiede darf man natürlich nicht mit natürlichen Unterschieden begründen > hat alles soziokulturell konstruiert zu sein.

          JAWOLL!

          Das linke Paradigma wird wütend verteidigt.

          Umso wütender, je mehr es unter der einlaufenden empirischen Evidenz zerbröselt.

          Da kommt noch einiges an Kämpfen gegen die Realität auf uns zu.

        • @ Salvatore

          *Solange Männer den Frame haben, dass Frauen einen geringen Trieb haben, sind sie in der Situation des Käufers und Bittstellers. Würden sie ihre Selbstwahrnehmung reframen, würden die Karten völlig neu gemischt.*

          Halte ich für Wunschdenken.

          Männliches Wunschdenken in diesem Falle.

          Die Empirie sagt Anderes.

          • @ratloser

            „..Females of many species are just as promiscuous as males…”“

            Aber eben nicht in unserer Spezies. Für viele andere Spezien macht das ja auch durchaus Sinn. Etwa bei Bonobos.

            Eine Vaterschaft (im Sinne einer Bindung an das Kind) kann sich allerdings biologisch nur entwickeln, wenn zumindest eine gewisse Vatersicherheit besteht. Eine zu starke Promiskuität passt da nur schlecht rein

        • @ christian

          Ich bin, was die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Libido und deren praktische Umsetzung angeht, unverändert zweifelnd, ob es da so einen großen biologisch determinierten gap gibt, wie es angenommen wird.

          Dass es vielleicht keine dominierend biologischen, sondern eher psychosoziale Faktoren waren, die diesbezügliche Unterschiede in früheren Generationen entstehen ließen, kann man vielleicht schon daran erkennen, dass in der Generation der 14 – 18jährigen schichtabhängig (!) wahllos promiskuitives Verhalten auch bei Mädchen weitverbreitet ist.

          • @ratloser

            „dass in der Generation der 14 – 18jährigen schichtabhängig (!) wahllos promiskuitives Verhalten auch bei Mädchen weitverbreitet ist.“

            Da wäre einmal die Frage zu welchem Anteil und dann, was promiskuitives Verhalten heißt.

            Ich vermute dennoch, dass die meisten Jungs da problemlos einen draufsetzen könnten, wenn die Mädels es mitmachen würden.

        • @ christian

          „In many societies today, including our own, women who are overtly sexual and pursue multiple male partners often experience moral outrage and “slut shaming” of a kind that is entirely unheard of in other parts of the world. While these cultural attitudes used to look toward science for justification, that position is becoming increasingly difficult to reconcile with the biological evidence. “

          http://www.slate.com/articles/health_and_science/science/2013/12/female_promiscuity_in_primates_when_do_women_have_multiple_partners.html

        • @ christian

          „Ich vermute dennoch, dass die meisten Jungs da problemlos einen draufsetzen könnten, wenn die Mädels es mitmachen würden.“

          May be…

          Aber da geht es dann um quantitative und nicht mehr um qualitative geschlechtsspezifische Unterschiede….

        • @ ratloser

          „Ich bin, was die geschlechtsspezifischen Unterschiede der Libido und deren praktische Umsetzung angeht, unverändert zweifelnd, ob es da so einen großen biologisch determinierten gap gibt, wie es angenommen wird.“

          Über die ganze Lebensspanne gesehen ist
          die Libido der Männer sicher grösser.
          Bei Frauen kann die Lust auf Sex temporär
          und situativ extrem gross sein.
          Kommt dazu, dass Frauen mit Männern
          Sex haben, weil diese Dinge und
          Möglichkeiten haben, auf die Frauen
          noch mehr Lust haben als auf Sex.
          Passt schön in das evolutionäre
          Muster.
          Zu spekulieren welches Geschlecht
          den stärkeren Trieb hat ist eigentlich
          müssig.
          Wichtig ist, die fundamentalen
          Unterschiede im Begehren der Männchen
          und Weibchen unserer Spezies zu
          betrachten.

        • Es gibt sehr viele Männer, die jahrzehntelang ohne Sex (mit einem Partner) zufrieden leben, es gibt auch viele statushohe Männer, die sich freiwillig und ohne Not in Situationen begeben, in denen sie über lange Zeit auf Sex mit einem Partner verzichten müssen.

          Wenn diese Männer ihren Sextrieb unter Kontrolle haben, warum gelingt es dann den anderen nicht?

          Wenn behauptet wird, Männer hätten den höheren Sextrieb und könnten ihn zudem noch schlechter kontrollieren, dann habe ich den Verdacht, daß damit eigenes selbstschädigendes Verhalten – Beziehungen, Ehe – gerechtfertigt werden soll. Die Natur hat mich so gemacht, ich kann nicht anders. Es wurden hier ja auch schon Schwule beneidet, was ein Mann, der seinen Sextrieb im Griff hat, nicht tun würde.

        • @Roslin, David

          „Dass immer wieder auch Männer gegen alle überwältigende Evidenz behaupten, der höhere Sextrieb des Mannes sei ein Mythos, lässt mir den Kiefer runterklappen.“

          „Männliches Wunschdenken in diesem Falle. Die Empirie sagt Anderes.“

          Man muss aber betonen, dass diese Empirie auch eine stark subjektive Komponente hat und ein unansehnlicher, hässlicher Mann den sexuellen Antrieb von Frauen mit Sicherheit als niedriger erleben und einschätzen wird, als ein gutaussehender und attraktiver Mann. Dies könnte vermutlich der Schlüssel für die völlig gegensätzlichen Ansichten Roslins, Christians und Davids gegenüber denen von Salvatore oder auch meinen eigenen sein.

        • „Halte ich für Wunschdenken.

          Männliches Wunschdenken in diesem Falle.

          Die Empirie sagt Anderes.“

          Die Empirie bestätigt den Frame, wie sollte es auch anders sein. Man sieht, was (aktuell oder in der Vergangenheit) ist, nicht was sein könnte. Das sagt aber Nichts darüber aus, ob es notwendigerweise so sein muss. Wir können Entwicklungen nicht vorhersagen, in dem wir die Vergangenheit betrachten, obwohl das gern getan wird.

          Meine These ist, der schwächere Trieb der Frauen ist ein Frame, er ist nicht hardwired. Es kann sich ändern. Jeder kann es für sich ändern, so wie die meisten anderen Dinge auch.

          Abgesehen davon, Empirie hin oder her. Jeder Mann der mit einer mindestens dreistelligen Zahl von Frauen Sex hatte, oder beispielsweise auch von ihnen dafür bezahlt wurde(davon gibt es gar nicht so wenige), hat Seiten an Frauen gesehen, die dem Großteil der Männer verborgen bleiben. Da ändert sich die Perspektive.

        • Man muss aber betonen, dass diese Empirie auch eine stark subjektive Komponente hat und ein unansehnlicher, hässlicher Mann den sexuellen Antrieb von Frauen mit Sicherheit als niedriger erleben und einschätzen wird, als ein gutaussehender und attraktiver Mann. Dies könnte vermutlich der Schlüssel für die völlig gegensätzlichen Ansichten Roslins, Christians und Davids gegenüber denen von Salvatore oder auch meinen eigenen sein.

          Guter Konter zumindest 🙂

          Letztlich aber für studierte Leute ziemlich peinlich was auf dieser Seite passiert. Hier scheinen einige ernsthaft der Ansicht zu sein, eigene Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht hätten auch nur irgend eine Aussagekraft hinsichtlich der Fragestellung.
          Nochmal: die Relevanz der durchschnittlich 0-10 Sexpartnerinnen und ihrem Triebverhalten im Beisein der einen männlichen Person (n=1) für die man sprechen kann, geht nahe Null.

          Auf dieser Seite steht so viel naiver Müll, dass ich gar nicht erst anfange das alles richtig zu stellen. Jeder zweite, der sich wahrscheinlich für einen logisch-rational und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse argumentierenden Männerrechtler hält, verlässt diesen Pfad umgehend, sobald er sich mit Eigenempirie oder Wunschdenken kreuzt. Ob das nun an Potenzproblemen, Testosteronmangel, zu blendendem Aussehen liegt oder doch dem Gedanken, das Image des weniger genitalgesteuerten Geschlechts sei das Opportunere.

          Die empirische Evidenz hat mit subjektiver Anekdata wenig zu tun und spricht eine sehr eindeutige Sprache. Alle relevanten Operationalisierungen des Triebs zeigen interkulturell weitgehend stabil dasselbe Muster. Das zeigt sich zwar auch sehr augenscheinlich in gesellschaftlichen Verhältnissen wie dem Partnermarkt, Pornographiemarkt und dem Prostitutionsmarkt, deren Betrachtung allein aber fehleranfällig ist (beispielsweise haben Frauen grundsätzlich viel häufiger extrinsisch motivierten Sex)

          Man darf nur aus der erotischen Plastizität (bei Frauen etwas größer), die in der Tat vor allem durch inhibitorische Faktoren bedingt ist (nicht durch appetenzsteigernde) keine beliebige Formbarkeit schließen. Das ist Genderisten/Nurturisten-Denke, in die hier einige verfallen (und es gar nicht merken).

          http://psr.sagepub.com/content/5/3/242.abstract

          Das spontane sexuelle Appetenzverhalten ist unter vergleichbaren Bedingungen bei Männern im Schnitt deutlich größer. Oberhalb einer gewissen Reizschwelle kann das durchaus anders aussehen.
          Ändert aber nichts an den Tatsachen.

        • Der Text von Salvatore könnte 1:1 von einer Genderistin stammen.

          die dem Großteil der Männer verborgen bleiben.

          Eben. Warum bleibt das wohl dem Großteil von Männern verborgen, wenn der weibliche Trieb doch so groß ist.

          Weil die Reizschwelle (sprich: „Alpha“-Männer, die dreistellige Anzahl von Frauen bekommen können), die dieses Verhalten auslöst (auch nur bei einer selektiven Minderheit), sehr viel höher ist als bei Männern.

          Da ändert sich die Perspektive.

          Daher vertraut man ja auch besser auf eine objektive, nicht eine subjektive.
          Dein Datensatz hat absolut keinen Wert.

        • „Daher vertraut man ja auch besser auf eine objektive, nicht eine subjektive.“

          Ich glaube, die Erfindung einer objektiven Perpektive steht noch aus. Du magst zwar Daten bekommen, aber du wirst es dir gewis nicht nehmen lassen, diese zu interpretieren. Die Interpretation erfolgt anhand deiner ohnehin schon vorhandenen Betrachtungsweisen. Objektiv ist das nicht.

          Man wird schon beobachten können, dass Männer sich weitaus mehr um Sex bemühen als Frauen, rein quantitativ. Aber was sagt uns das? Es kann vieles bedeuten: dass Frauen es nicht nötig haben, weil sich Männer ja sowieso bemühen. Also können sie auch ruhig abwarten und trotzdem genug Sex bekommen. Es kann sein, dass Frauen sich ihre Wünsche auf dem Gebiet nicht eingestehen mögen und deshalb unzufrieden in ihren Beziehungen dümpeln und nicht genau wissen warum. Es kann heissen, dass Männer vielleicht gar nicht so grelle auf Sex als solchen sind, aber denken, es könnte was mit ihnen nicht stimmen, wenn sie keine Lust haben.
          Es gibt so viele Interpretationsmöglichkeiten des gleichen Datensatzes, davon sind exakt 100% subjektiv. Wie sagts der Quantenphysiker? Das Beobachtete ist abhängig vom Beobachtenden.

          Um die Frage zu beantworten, warum es den meisten Männern verborgen bleibt: Sie schauen einfach an dieser Stelle nicht genau hin, weil sich es sich nicht vorstellen können. Es ist außerhalb ihres Frames, deshalb sehen sie es nicht.

          Persöniche Erfahrungen sind dann interessant, wenn sie nicht anekdotisch sind, sondern immer wieder auftauchen, und wenn sie den eigenen, vorher bestehenden Erwartungen widersprechen, du sie also nicht durch deine vorgefertigten Vorstellungen erzeugt hast, und du diesen Umstand erkennst und akzeptierst. Dann hast du nämlich die Chance, deinen Erwartungshorizont zu erweitern. Ansonsten interpretierst du weiterhin vermeintlich objektive Zahlen in deine begrenzte Perspektive hinein.

          Seit Ewigkeiten diskutiert man nun die Frage, ob der Mensch nun biologisch determiniert oder gesellschaftlich geprägt sei, oder vielleicht eine Mischung aus beidem. Eigentlich müsste das ja längst geklärt sein, dennoch sagen die einen so und die anderen so. Wie kann das sein? Vielleicht ist es ja auch was ganz anderes: freier Wille, Karma etc.
          Ich sag jetzt mal ausnahmsweise etwas wirklich objektives: Wir haben nicht den blassesten Schimmer.

      • @ratlos

        Ich denke auch nicht das alle Männer in der Regel mehr Sex wollen wie Frauen. Ich denke es gibt auf beiden Seiten Dominique Straus Kahn bzw. die Nymphomanin und alle Abstufungen…

        Mein Beitrag bezog sich eigentlich auf den Verlinkten alten Beitrag von Christian, in dem er über Zärtlichkeit und hey, sie will Sex, geschrieben hat. Für ihn ist Zärtlichkeit ein Signal für, hey sie will Sex, für Sie aber ein Reiz um sich auch mal gut zu fühlen. Wie auch hier, sie will Geborgenheit und unterstellt ihm Sex zu wollen.

        Das er evtl. gar keinen Sex will, trotzdem erregt ist, sieht sie dabei nicht.. Das es eben auch den Zustand der sexuellen Erregung gibt, ohne gleich Sex zu wollen, wie auch die Morgenerektion, die es bei Frauen auch gibt, ohne gleich den Partner oder die nächste 90/60/90 anzuspringen, sondern sich gerädert auf einen Kaffee zu freuen, sollte hier eigentlich Beispiel genug sein.

        Gruss
        Kai

    • @ Kai V.

      Ich glaube das hat nix mit Alpha oder Beta oder angeblichem desinteresse von Männern an Zärtlichkeit zu tun.

      Sie findet nicht die Geborgenheit, die sie in seiner Umarmung sucht, wegen der störenden Erektion,
      sondern die Erketion stört weil sie sich bei ihm aus einem anderen Grund nicht mehr Geborgen fühlt.

      • @ elmo

        Manchmal hat einer auch nur ne Meise; man sollte dann bei sich selber Ursachen nicht für die Meisenausgestaltung des Anderen, sondern für die eigene Hingezogenheit zum Meisenbesitzer suchen…

        • Meise = Erektion?

          Aber mal ganz im ernst wenn beim Kuscheln die Erektion stört, kann man ja mal in einer anderen Position kuscheln in der Frau die Erektion nicht spürt und wenn sich dann immer noch kein geborgenheits Gefühl einstellt…

        • @ Atacama

          ich denke wenn die Dame bereits das sehen/spüren der Erektion stört, weil sie sich dadurch zum Sexobjekt degradiert fühlt, wird sie ungerne Hand anlegen um die Erektion zu entfernen.

        • @ Atacama

          „Oder man entfernt die Erektion einfach, das dauert vielleicht ein, zwei Minuten. Wieso immer so kompliziert denken?“

          Wieso soll sich ein Mann mit einer
          Frau abmühen die sich an seiner
          Erektion stört?
          Ratschlag: next!

        • @ red pill

          „Wieso soll sich ein Mann mit einer
          Frau abmühen die sich an seiner
          Erektion stört?“

          Da nähern wir uns der Lösung so mancher intergeschlechtlicher Konflikte!

    • Dass nur Frauen Zärtlichkeit wollen, ist doch ausgemachter Humbug. Mir ist noch kein Mann begegnet, der nicht auch mal das starke Bedürfnis nach Zärtlichkeit, Geborgenheit und Nähe ohne Sex hatte. Im Gegensatz zu Frauen fällt es Männern aber schwerer, dieses Bedürfnis zu zeigen, weil offenbar von Männern erwartet wird, dass sie immer stark sind. Vor allem außerhalb der eigenen vier Wände.

      Im übrigen erstaunt es mich doch sehr, dass hier noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass die weibliche Libido starken zyklischen Schwankungen unterworfen ist. Hier wird doch ständig von Hormonen gesprochen. Der weibliche Hormonhaushalt ist eine monatliche Achterbahn, rauf runter rauf runter. Wie soll denn da eine konstante Lustkurve zu halten sein?! Der Sexualtrieb dient doch nicht unserer persönlichen Belustigung, sondern der Fortpflanzung. Wenn eine Befruchtung der Eizelle nicht möglich ist, und das ist nunmal ca. drei Wochen im Monat so, macht Lust auf Sex überhaupt keinen Sinn im biologischen Sinne. Vor allem bei Frauen, die nicht hormonell verhüten, ist der zyklische Verlauf der Lust deutlich nachzuvollziehen. Schon während der Monatsblutung baut sich die Libido kontinuierlich auf, erreicht ihren Peak in der fruchtbaren Woche und sinkt danach wieder bis dann während der PMS-Phase, die bis zu einer Woche dauern kann, überhaupt nichts mehr geht. Ich denke, während der fruchtbaren Zeit kann es ein Mann, der die 25-30 überschritten hat, mit einer gesunden Frau an Lust kaum aufnehmen. Bei Frauen, die hormonell verhüten, sieht es anders aus. Da ihrem Körper dauerhaft eine Schwangerschaft vorgegaukelt wird, haben sie überhaupt keinen Eisprung mehr, haben dadurch weniger Schwankungen, haben aber kontinuierlich wahrscheinlich auch weniger Lust, weil sie ja eigentlich schon schwanger sind, jedenfalls hormonell.

      Und damit der Mann das schmale Befruchtungszeitfenster nicht verpasst, kann sich die Natur nicht auch noch einen männlichen Zyklus erlauben. Deswegen kann/will ein Mann eigentlich immer und steht parat, wenn’s soweit ist. 🙂

      • @13inches

        „Dass nur Frauen Zärtlichkeit wollen, ist doch ausgemachter Humbug.“

        Das wird ja auch nicht behauptet. Sondern nur ein mehr.

        „Im übrigen erstaunt es mich doch sehr, dass hier noch niemand auf die Idee gekommen ist, dass die weibliche Libido starken zyklischen Schwankungen unterworfen ist.“

        Selbst unter Berücksichtugung dieser Schwankungen ist der Testosteronspiegel im Schnitt aber niedriger

        „Und damit der Mann das schmale Befruchtungszeitfenster nicht verpasst, kann sich die Natur nicht auch noch einen männlichen Zyklus erlauben. Deswegen kann/will ein Mann eigentlich immer und steht parat, wenn’s soweit ist.“

        Zumal er ja nicht nur das Fenster der einen Frau nutzen kann und die Kosten einer Schwangerschaft nicht unbedingt tragen muss

        • @ Christian

          „Zumal er ja nicht nur das Fenster der einen Frau nutzen kann und die Kosten einer Schwangerschaft nicht unbedingt tragen muss.“

          Gerade in der Zeit dieses Fensters sind
          Frauen im Schnitt empfänglicher für
          sexuelle Reize von Bad Boys ausserhalb
          der angestammten Beziehung.
          Wenn sie dieser Versuchung nachgeben
          sind sie nie selber schuld.

  3. Die arme Ella….

    Immerhin scheint eine gewisse Ambivalenz von ihr auszugehen, denn ohne entsprechende Signale gäbe es auch keinen Steifen.

    Die Ambivalenz macht der armen Ella zu schaffen, die eigene sexuelle Begierde, die sie, der Teufel weiss warum und trägt vermutlich Prada, sich nicht auszuleben traut, projiziert sie auf den ebenso armen Typen, dem zu wünschen ist, es handelt sich um einen singulären Unfall bei der Partnerwahl und keinen Angelhaken, den er schon von langer Zeit geschluckt hat und ihn immer wieder zu neurotischen TroublemakerInnen zieht.

    Genderneutrales dating gefällt mir….so ganz von Mensch zu Mensch…so dass nur das wesentliche wichtig ist…mon dieu…help David help….rette all die krummen Seelchen vor sich selber…..

    ömmm….

    „In Challenging Casanova, noted expert on teenage and adult masculine behavior Andrew Smiler debunks the stereotype that teenage boys and young men are barely able to control their sex drives; he argues this belief may lead to destructive hyper-sexuality, unwanted pregnancy, and sexually transmitted diseases.“

    Ich wusste es, als ich 16 war, hat manfrausiees mir nur alles eingeredet……schönen Tach!

    🙂

    • he argues this belief may lead to destructive hyper-sexuality, unwanted pregnancy, and sexually transmitted diseases.

      Wie genau argumentiert er da?

    • naja es ist doch schon komisch, dass es hierzulande weitestgehend klappt, imSommer ins Schwimmbad oder an den FKK Strand zu gehen ohne nennenswertes Aufkommen von Vergewaltigungen, während in manchen arabischen Ländern suggeriert wird, Männer währen diesbezüglich völlig machtlos in Gegenwart einer unverschleierten Frau.
      Da gab es mal ein großes Aufklärungsplakat in Ägypten wo ein unbehelligter verschweister Lolli (verschleierte Frau) einem unverschweisten Lolli (unverschleierte Frau) von Fliegen (Männern) übersäten Lolli gegenübergestellt wurde.

      http://www.welt.de/welt_print/kultur/article6698306/Magazinrundschau-Frauen-als-Lolli-in-Aegypten.html

      Ich denke schon, dass solche gesellschaftlichen Verhältnisse bis zu einem gewissen Grad auch etwas mit „Einreden“ zu tun haben.

      • @ atacama

        „naja es ist doch schon komisch, dass es hierzulande weitestgehend klappt, imSommer ins Schwimmbad oder an den FKK Strand zu gehen ohne nennenswertes Aufkommen von Vergewaltigungen, während in manchen arabischen Ländern suggeriert wird, Männer währen diesbezüglich völlig machtlos in Gegenwart einer unverschleierten Frau.“

        Um Frauen nicht als sexuelle Wegwerfartikel anzusehen, muss man aber nicht gleich eine „genderneutrale“ Haltung einnehmen.

        In den muslimischen Kulturen (auch in denen, die sich in Deutschland angesiedelt haben) geht es wohl weniger um eingeredete Triebhaftigkeit, sondern mehr um religiös kulturelle bedingten Triebstau und selektive Enthumanisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen.

      • @atacama

        Ein Faktor kann auch sein, dass der Anblick einer unverschleierten Frau auch wesentlich mehr erregt, wenn man sonst nur verschleierte sieht. Als ich nach einiger Zeit Grundwehrdienst zum ersten Mal wieder in die Öffentlichkeit kam hatte ich plötzlich das Gefühl, dass die ganze Stadt von Modells bevölkert ist. Den anderen Wehrdienstleistenden ging es genauso.

        • @ christian

          Der von Dir beschriebenen Kontrasteffekt hat jetzt aber nichts mit der kulturellen Gabe, andere Frauen selektiv als einen Sexwegwerfartikel zu betrachten, zu tun.

        • naja udn hast du dann welche gegen ihren willen angegrabscht oder vergewaltigt?
          vermutlich nicht aber vielleicht hättest du das, wenn dir von klein auf nicht nur in der Familie sondern in der gesamten Gesellschaft beigebracht wurde, dass Männer sich halt nicht kontrollieren können (und auch nicht müssen, weil die Frau die eigentliche Schuldige ist wenn man sie sehen kann).

          So in etwa deute ich den von ratloser zitierten Abschnitt.

          • @atacama

            Natürlich, es muss ein abwertender Gedanke dazu kommen, etwa der, dass alle Frauen, die sich so offen zeigen, Schlampen sind und damit Freiwild oder was weiß ich.

            Insoweit ist natürlich eine stark kulturelle Komponente dabei, wie man Sexualität überwacht und einschränkt.

      • Ein Problem, das sich (beidseitig) sehr leicht lösen lässt:
        Trennung.

        (Ganz ehrlich: Wenn mein Freund zu mir sagen würde, dass ihn das total stört, wenn ich beim Kuscheln o.ä. feucht werde, wäre ich schneller weg als ihm lieb ist.)

        • @ Aurelie

          „Ein Problem, das sich (beidseitig) sehr leicht lösen lässt:
          Trennung.

          (Ganz ehrlich: Wenn mein Freund zu mir sagen würde, dass ihn das total stört, wenn ich beim Kuscheln o.ä. feucht werde, wäre ich schneller weg als ihm lieb ist.)“

          Wegen so einer Kleinigkeit würdest Du Dich gleich trennen? So können nur Leute reden, die sehr leicht an einen Partner drankommen!

          Was Deinen Kommentar oben betrifft: Zustimmung. Ist ein Luxusproblem. Zumal es doch erwünscht ist, wenn der eigene Partner/die Partnerin durch eigene Zuwendung in Erregung kommt.

          • @Matthias

            Wegen so einer Kleinigkeit würdest Du Dich gleich trennen? So können nur Leute reden, die sehr leicht an einen Partner drankommen!

            So können nur Leute reden, die schon an schlechtem bzw. fehlendem Sex in der Beziehung verzweifelt sind und sich das nicht die nächsten 10 Jahre antun wollten. Egal, wie gut die Beziehung sein mag.
            Aber das hat was mit meinen persönlichen Präferenzen zu tun. Andere würden sich deshalb nicht trennen. (Ich rede nicht von Phasen, in denen der Sex nicht ganz rund läuft. Das kann mit dem Job, mit einer Geburt oder anderen Umständen zu tun haben. Diese Phasen gibt es in jeder Beziehung. Aber im obigen Fall geht es darum, dass Ella scheinbar eine vollkommen gegensätzliche Auffassung von Nähe und Sex hat als ihr Partner.)

        • @ Aurelie

          So sieht die Sache schon anders aus.

          Aber das ging ja aus dieser Bemerkung

          „Ganz ehrlich: Wenn mein Freund zu mir sagen würde, dass ihn das total stört, wenn ich beim Kuscheln o.ä. feucht werde, wäre ich schneller weg als ihm lieb ist.“

          nicht zwangsläufig hervor.

          Gute Frage: Gibt es wirklich Männer, die sich daran stören, wenn ihre Freundin beim Kuscheln feucht wird?

          • @Matthias

            Gute Frage: Gibt es wirklich Männer, die sich daran stören, wenn ihre Freundin beim Kuscheln feucht wird?

            Gegenfrage: Gibt es wirklich Frauen, die es stört, wenn ihr Freund beim Küssen eine Erektion bekommt?

            Anscheinend ja, siehe Ella!

            So ist jeder anders. Und es gibt genügend Männer, die in Beziehungen plötzlich keine Lust mehr auf Sex haben. Frauen reden nicht drüber, weil die Beschwerde eventuell nymphoman rüberkommen könnte. Männer reden nicht drüber, weil ein richtiger Mann schließlich immer Lust auf Sex hat!

            (Ernsthafte Antwort auf deine Frage: Rein praktisch gesehen ist es schwer zu überprüfen, ob eine Frau feucht ist. Klar könnte man bei jedem Kuss „nachfühlen“. Das fänd ich aber etwas creepy … naja, wobei 😀 )

        • @ Aurelie

          „So ist jeder anders. Und es gibt genügend Männer, die in Beziehungen plötzlich keine Lust mehr auf Sex haben.“

          Nun neben individuellen Unterschieden,
          sowie Schwankungen über die Zeit,
          gibt es auch die Situationen wo
          keine Lust auf Sex heisst: Ich
          habe keine Lust mehr auf Sex mit
          diesem Mann, mit dieser Frau.

  4. Warum wird eigentlich immer von „Reduzieren“ geredet, sobald es um Sexuelles geht?

    Macht man doch in keinem anderen Bereich.

    „Hey, du kannst gut Zeichnen!“ „Du Arsch! Siehst mich wohl nur als Bleistift!!!“

    „Wow, du bist richtig klug!“ „Soll das heissen, ich bin schlecht im Bett?!“

    Lächerlich.

    • @keppla

      ganz ähnlich dazu Wendy McElroy

      https://allesevolution.wordpress.com/2010/09/30/abwertung-der-mannlichen-sexualitat-und-frauen-als-obkjekte/

      The assumed degradation is often linked to the ‘objectification’ of women: that is, porn converts them into sexual objects. What does this mean? If taken literally, it means nothing because objects don’t have sexuality; only beings do. But to say that porn portrays women as ‘sexual beings’ makes for poor rhetoric. Usually, the term ‘sex objects’ means showing women as ‘body parts’, reducing them to physical objects. What is wrong with this? Women are as much their bodies as they are their minds or souls. No one gets upset if you present women as ‘brains’ or as ‘spiritual beings’. If I concentrated on a woman’s sense of humor to the exclusion of her other characteristics, is this degrading? Why is it degrading to focus on her sexuality?

  5. „Ich fühle mich zum Sexualobjekt degradiert und auf meine körperlichen Reize reduziert.“

    Wohl das Ergebnis feministischer Indoktrinierung. Schön sein wollen sie alle, auch im Bikini oder im Dirndl, aber es darf keiner geil finden. Irgendwie shizophren.

    „Die Geborgenheit, die ich in seinen Umarmungen suche, finde ich nicht. Was können wir tun?“

    Das Problem könnte hier sein: Wenn er die Erektion nicht kriegen würde, und sich so verhalten würde, dass sie sich bei ihm geborgen fühlt, dann würde er sich damit vermutlich in einigen Fällen in die Friendszone katapultieren.

    Denn es gibt ja viele Frauen, die zum Sex einen aufregenden und hochpotenten Mann suchen – man könnte unterstellen: einen, der ihnen eben keine oder wenig Geborgenheit schenkt – und für die Geborgenheit einen nehmen, der dann ganz oder teilweise in der Friendszone steckt. So einen lieben halt.

    Ich bin mir in dem Punkt nicht sicher, halte es aber für möglich.

    Andere Erklärung: Durch die Latte wirkt er needy, wenn er sie zu oft kriegt, bzw. needy im Bezug auf Sex.

    Sie hätte lieber einen, der nur dann eine Latte kriegt, wenn sie Sex will, und dann auch sofort und eine knallharte. Aber sonst nicht. Damit würde er dann schon Attraktion aufbauen.

    Aber mach einer mal einer Frau was recht…

  6. „[…] Ich fühle mich zum Sexualobjekt degradiert und auf meine körperlichen Reize reduziert. Die Geborgenheit, die ich in seinen Umarmungen suche, finde ich nicht. [..]“

    Das ist aus dem kurzen Text nicht wirklich rauszulesen, aber ich könnte mir vorstellen, dass Ella insgesamt mit ihrem Sexleben unzufrieden ist und deutlich weniger Lust verspürt als ihr Partner. Sei es, weil es insgesamt kriselt, weil die beiden von Natur aus sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben oder weil ihre Libido derzeit aus anderen Gründen gedämpft ist (hormonelle Verhütung, Stress, etc.).

    Dann könnte sie jede Erektion als Aufforderung zu sexuellen Handlungen interpretieren, der sie jedoch nicht nachkommen kann/möchte. Das macht es ziemlich schwierig, einfache Zärtlichkeiten wie eine Umarmung zu genießen, weil diese immer mit Druck verbunden sind.

    Dem Partner deshalb vorzuwerfen, dass er sie zum Sexobjekt degradieren würde, finde ich deutlich übertrieben. Sofern meine obige Analyse aber halbwegs zutrifft, kann dennoch verstehen, dass Ella diese Situation als belastend empfindet.

    • „Dann könnte sie jede Erektion als Aufforderung zu sexuellen Handlungen interpretieren, der sie jedoch nicht nachkommen kann/möchte. Das macht es ziemlich schwierig, einfache Zärtlichkeiten wie eine Umarmung zu genießen, weil diese immer mit Druck verbunden sind.“

      Das wirds sein.

      Und nu, Dr. h.c. Denny Sex?

      • Tja, blöde Situation würde ich mal sagen.

        Dr. Sex wird so wenig eine Lösung liefern können, wie ihr Partner die Erektion einfach abstellen kann.

        • Der tatsächliche Dr. Sex hat (neben vielem unwichtigen) auch geschrieben:

          „Was du wissen musst: Ein erigierter Penis bedeutet nicht automatisch, dass ein Mann spitz ist oder an Sex denkt.“

          Das ginge in die (richtige) Richtung, die – neben „das gemeinsame Gespräch suchen“, eh der Nr. 1-Rat – darin läge, ihr den Druck, den sie sich womöglich ganz allein macht, zu nehmen.

          Erektionen sind ja auch eher selten schmerzhaft und bleiben in den aller-aller-meisten Fällen ohne sexuelle Handlungsfolgen.

          Die Herausforderung läge also eher darin, ihr die internalisierte Konditionierung als „gutes Weibchen“ zu nehmen. Insofern „das Problem“ nicht vielmehr darin liegt, dass er sich doch entsprechend aktiv darum bemüht, jede Schmuse-Situation in einer Kopulation enden zu lassen (wobei mich da dann wieder die Methoden interessierten)…

        • Ich stimme dir zu, insbesondere bei:
          „‚das gemeinsame Gespräch suchen‘, eh der Nr. 1-Rat“

          Allerdings denke ich, dass sich die Probleme auf Dauer nur lösen lassen, wenn die beiden eine halbwegs kompatible Libido haben. Denn selbst wenn sie lernt, dass nicht jede Erektion zu Sex führen muss, nimmt das möglicherweise den Druck von ihr, führt aber zu Frust beim Partner.

          Natürlich sollte er nicht erwarten, dass sie immer springt, wenn er das möchte. Andererseits kann ständige Zurückweisung auch keine Lösung sein. Deshalb müssen sie nach den eigentlichen Gründen suchen und versuchen, diese zu eliminieren. Wenn das nicht geht, wird das Fortführen einer Beziehung mMn ziemlich schwer.

        • Was mich an der ganzen sache immer noch irritiert ist, das die Zwei „mehr als 2 Jahre“ zusammen sind aber es erst jetzt „langsam gewaltig stört“.

          Meiner Meinung hat das entweder von Anfang an gestört und die Dame hat gehofft das das mit der Zeit nicht mehr ständig Störend im Weg steht.

          Oder die Probleme liegen, wie von mir vermutet, wo anders und werden nur an der Erektion aufgehängt.

        • @ Denny

          „selbst wenn sie lernt, dass nicht jede Erektion zu Sex führen muss, nimmt das möglicherweise den Druck von ihr, führt aber zu Frust beim Partner.“

          Die Frage ist eben, ob der Frust nicht jetzt schon da ist und demnach der eigentliche Grund für ihre – nennen wir es mal – Schuldgefühle.

          @ St. Elmo

          „Was mich an der ganzen sache immer noch irritiert ist, das die Zwei “mehr als 2 Jahre” zusammen sind aber es erst jetzt “langsam gewaltig stört”.“

          Das könnte womöglich bloß der Coolidge-Effekt sein, richtig rum verstanden allerdings:

          „the Coolidge effect makes exactly the wrong prediction since it should be the male partner, not the female, whose sexual desire should flag with time.“

          Klicke, um auf sexmotiv.pdf zuzugreifen

          • @muttersheera

            „Das könnte womöglich bloß der Coolidge-Effekt sein, richtig rum verstanden allerdings:“

            Ich hatte dir die Stelle schon mal erklärt: Er will nicht den Coolidge Effekt umdeuten, er ist für diese Situation schlicht nicht anwendbar.
            Bei Coolidge geht es darum, dass der neue Reiz stärker ist und die Erholungsphase verkürzt. Mit einem neuen Huhn kann man also eher Sex haben als mit seinem bekannten Huhn.

            Das auf das Absinken sexueller Lust in der Partnerschaft anzuwenden passt eben nicht. Denn in dieser Gleichung kommt gar kein neues Huhn und keine Erholungsphase vor.

        • @Sheera, Christian:
          die Frage ob es einen Genderbias im Coolidge-Effekt gibt und in welche Richtung er geht, finde ich interessant.
          Ich kenne dazu nicht ausreichend Empirie, müsste ich mal recherchieren.

          Der Zusammenhang ist womöglich ja etwas komplexer.
          In höheren Altersbereichen scheint er mir bei Männern größer zu sein (kann aber überlagert sein von Errektionsstörungen).
          Es spricht aber auch einiges dafür, dass er bei Frauen in niedrigen Altersbereichen höher sein könnte. Dabei dürfte aber eine wesentliche Konfundierung mit dem Partnerwert vorliegen bzw eine Interaktion mit der Hypergamie.
          Ein Durchschnittsmann wird wohl bei seiner Partnerin einen höheren Coolidge Effekt auslösen als eine Durchschnittsfrau bei ihrem Partner.

          Ist jetzt aber mal nur laut gedacht.

        • @ Christian

          Du sprichst hier nicht grundlos von Hühnern (oder anderen Tieren), nehm ich an. Direkt davor steht ja schließlich auch, dass der Coolidge-Effekt bisher nicht für männliche Menschen bestätigt wurde.

          „Das auf das Absinken sexueller Lust in der Partnerschaft anzuwenden passt eben nicht. Denn in dieser Gleichung kommt gar kein neues Huhn und keine Erholungsphase vor.“

          Die Erholungsphase ist schonmal nur für männliche Wesen (ab einem bestimmten Alter) eine Notwendigkeit, das zum Einen. Zum Zweiten: bei jedem physischen Kontakt mit körperlicher Erregung zu reagieren, dürfte nah am Maximum des überhaupt-Möglichen sein (selbstverständlich könnte den betreffenden Mann die Umarmung jeweils eines begehrenswerten „neuen Huhns“ _subjektiv_ stärker aufgeilen – bei ihr wäre das ziemlich sicher sogar der Fall). Zum Dritten: welche (biologische, oder so) Erklärung bietest Du denn eigentlich auf für die augenscheinlich „normale“ Entwicklung, dass die Sex-Lust bei Frauen deutlich stärker nachlässt nach einer gewissen Partnerschaftsdauer als bei Männern?

          • @muttersheera

            Der Effekt ist nach einer zeitgenössischen Anekdote über den US-Präsidenten Calvin Coolidge (1872–1933) benannt: Der Präsident und seine Gattin Grace Coolidge besuchten einen Musterhof und wurden getrennt herumgeführt. Als sie darüber staunte, dass es im Hühnerstall nur einen einzelnen Hahn gab, erklärte man ihr, der Hahn vollziehe den Paarungsakt bis zu zwölf Mal am Tag. Darauf soll Mrs. Coolidge gesagt haben: „Sagen Sie das meinem Mann.“ Als dieser später davon erfuhr, hakte er nach: „Jedes Mal dieselbe Henne?“ – „Nein, jedes Mal eine andere.“ Darauf Coolidge: „Sagen Sie das meiner Frau.“

        • @ Christian

          Du willst mir doch nicht weismachen,
          dass Du noch nie mit einem Huhn
          geschlafen hast, und bei Dir dabei
          nicht auch manchmal Bilder von
          anderen Hühnern im Kopfkino
          gelaufen sind. Also quasi virtueller
          Coolidge Effekt.

      • @ Christian

        Weiß ich doch aber, dass das Ding ursprünglich bloß ein Witz war.

        Ändert aber nix daran, dass nach Stand der Dinge empirisch tatsächlich nachweisbar ist, dass Frauen diejenigen sind, denen die Anfangsgeilheit schneller und gründlicher abhanden kommt.

        Du bestreitest doch nicht etwa, dass Paare, die frisch zusammen sind, im Normalfall noch kein Problem hinsichtlich der Frequenzabstimmung haben, weil hier die Attraction und daraus abgeleitet der Sexdrive für beide noch ähnlich hoch liegen?

        Wäre mal eine Gelegenheit, z. B. die sogenannte „Betaisierung“ biologi(sti)sch zu untermauern…

        • @Sheera: Ich will wie oben gesagt absolut nicht ausschließen, dass unter bestimmten Bedingungen Frauen der Coolidge-Effekt bei Frauen größer ist. Empirie nehme ich immer gern entgegen.

          Leider ist dir bei deiner oberflächlichen Recherche nur mal wieder ein grandioses Eigentor unterlaufen.
          Oder willst du dich tatsächlich dem von dir zitierten Author anschließen, dass die anfänglich hohe Beischlaffrequenz bei Frauen nur instrumentellen Charakter hat und ihrem (psychosozial erklärten) Bindungsbedürfnis gilt?

          Der die Theorien eines genuin höheren männlichen Sextriebs, Sperm Wars, Sexual Conflict, Ovulationary Shift unter Bezug auf die gehasste „EvoPsych“ vertritt?

        • „Oder willst du dich tatsächlich dem von dir zitierten Author anschließen, dass die anfänglich hohe Beischlaffrequenz bei Frauen nur instrumentellen Charakter hat und ihrem (psychosozial erklärten) Bindungsbedürfnis gilt?“

          Nur kurz: Steht wo genau?

        • Jaja, gut, gleich zu Anfang schon:

          „The course of female sexual desire is assumed to reflect an adaptive function: to boost attachment in order to establish the bond“

          Nö, so wie der Diskurs geführt wird mag ich mich generell natürlich nicht anschließen.

        • Nachtrag:

          Ich bin bemüht, die Übernahme eines blindwütigen Naturzwang-Diskurses, der uns zu bloßen Genvehikeln degradieren will, zurückzuweisen. _Gerade_, wenn es um Sexualität geht, denn hier zieht die Masche ja außerordentlich gut.

          Demnach hätte ich – so Du nicht innerhalb des Strangs die Bezugnahme auf eigene Erfahrungen strikt zurückgewiesen hättest – betonen wollen, inwieweit es auch einer regelmäßigen bewussten Entscheidung FÜR Sex bedarf.

          Dass diese _ausschließlich_ bei Männern als „natürlich“ und letzthin unbewusst-getroffen geframt wird, ist mir selbstredend ein Ärgernis.

        • Ich sehe keinen „Naturzwang-Diskurs“. Biopsychologisch bedingte Mittelwertsunterschiede habe mit einem Zwang doch nichts zu tun. Im Gegenteil, hier herrscht eine riesige Diversität und ja, Sex setzt immer eine bewusste Entscheidung voraus. Wobei wir wieder beim freien Willen wären, der so ganz frei halt auch nicht ist.

          Nö, so wie der Diskurs geführt wird mag ich mich generell natürlich nicht anschließen.

          Das dachte ich mir. Die Frage ist halt, warum du überhaupt jemanden („Ändert aber nix daran, dass nach Stand der Dinge empirisch tatsächlich nachweisbar“) zitierst, wenn du nach dem Lesen des Abstracts umgehend wieder selektiv von dessen Thesen verschreckt zurücktrittst.
          Da geht halt viel Kredibilität flöten, wenn wissenschaftliche Evident für dich ganz offensichtlich nur Mittel zum Zweck ist. Ist auch nicht das erste Mal.

          Dass diese _ausschließlich_ bei Männern als “natürlich” und letzthin unbewusst-getroffen geframt wird, ist mir selbstredend ein Ärgernis.

          Das interpretierst du viel zu absolut, hier wird nicht Frauen Berechnung unterstellt, sondern Bindungswunsch. Ich bin sicher, wären Frauen und Männer im Text vertauscht, fändest du es genauso frauenfeindlich.

          Ich muss dir übrigens danken, ich bin schwer beeindruckt von den Daten.

          Ein ziemlich großes Sample (knapp 2000) deutscher Studenten, die Datenqualität scheint auch hoch, wenn man sieht wie gut die Angaben sich zwischen den Geschlechtern ineinanderfügen (Sexfrequenz, Lifetime partners), hat er sich wohl einen selten geringen reporting bias eingefangen.

          Er zeigt sehr, sehr deutlich einen weiblich emphasierten Coolidge-Effekt (in dieser Altersgruppe). So deutlich, dass man ihn nicht wegdiskutieren kann. Die Betagewichte in der logistischen Regression sind der Hammer.
          Allerdings lässt der sich schwerlich in einem polygameren Bedürfnis begründen, das findet sich auch auf männlicher Seite.
          Männer würden gerne fremd gehen, Frauen tun es einfach (zumindest geringfügig häufiger als Männer), trotz geringerem Bedürfnis.
          Überrascht mich nicht.

          Frauen stehen mehr auf Zärtlichkeiten als auf Sex.

          Männer masturbieren eher, und wesentlich häufiger.

          Es gibt zu jedem Zeitpunkt der Beziehung einen deutlichen Überhang underfuckter Männer, die Schere geht mit Beziehungslänge auseinander (female coolidge!!) und die Datenlage ist beeindruckend stimmig (genderreziprok).

          Zu guter letzt: Feministinnen sind nicht signifikant libidonöser, aber auch zumindest keine Klemmschwestern.

    • Ich denke sie fühlt sich aus einem anderen Grund nicht mehr richtig geborgen bei ihm und die Latte wird jetzt als die störende Ursache dafür vorgeschoben, dass sie sich nicht mehr bei ihm geborgen fühlt.

      Also das Symptom „störende Latte“ wird zur Ursache gemacht und die eigentliche Ursache „fehlende Geborgenheit“ wird zum Symptom umdefiniert.

      • Das ist auch eine Möglichkeit.
        Ich schrieb ja, dass Probleme in der Beziehung zu verminderter sexueller Anziehungskraft führen können, das kann also durchaus Hand in Hand gehen.

        Natürlich kann es auch sein, dass es wirklich nicht um das eigentliche Sexleben geht, sondern nur um fehlende Geborgenheit. Vielleicht fühlt sie sich noch auf ganz anderen Ebenen nicht mehr ernst genommen. Dazu würde auch ihre abwertende Formulierung passen.

        Jedenfalls bin ich auch der Meinung, dass die Latte nicht das eigentliche Problem ist.

        (Ich fühle mich gerade an Textinterpretationen im Deutschunterricht erinnert :D)

  7. Oh man. Erstens mal muss die Verhärtung nichts mit ihr zu tun haben 😉
    Und zweitens, was ist das für eine KontrollFreak.I.n, festlegen zu wollen, wie der Typ gerade körperlich reagiert?!

    Der Junge sollte schnellstens Schluß machen und ne Frau suchen, die keinen derartig an der Waffel hat.

  8. Meine kurze Theorie dazu:
    Die Anfrage an Dr. Sex enthält eine ordentliche Portion Kokettiererei, nach dem Motto: „Schaut alle mal, wie sexy mein Freund mich findet“. Richtig schlimm wird es erst, wenn er keine Erektion mehr kriegen würde.

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