JJ Bola: „Sei kein Mann“

Ein Interview mit dem Schriftsteller JJ Bola zu seinem Buch „Sei kein Mann“

SPIEGEL: Herr Bola, Ihr neues Buch trägt auf deutsch den Titel „Sei kein Mann“. Welche Art von Mann sollen die Leser nicht sein?

Bola: Das gesamte Rollenbild „Mann“ in unserer Gesellschaft basiert auf falschen Vorstellungen. Wenn wir sagen: Sei ein Mann! Dann meinen wir eigentlich: Sei stark, weine nicht, kämpfe für dich. Dabei haben auch Männer Gefühle, genau wie Frauen. Ich sage darum: Sei kein Mann.

Das ist wieder diese Idee, dass Männlichkeit schlecht ist. Dabei ist es kein schlechter Rat, wenn man sagt, dass jemand stark sein soll und für sich kämpfen soll und auch ein Weinen zur passenden Zeit zu unterdrücken kann sehr hilfreich sein. Hier wird aber eine falsche Dichotomie aufgebaut, nach der man entweder ein Mann sein kann oder Gefühle haben kann. Aber das Rollenbild des Mannes verbietet natürlich nicht Gefühle an sich. Es verbietet auch keine Trauer, keine Tränen, keine sonstigen Gefühle an sich. Es gibt viele Situationen bei denen diese vollkommen unproblematisch sind. Eben wenn es zur Situation passt.

SPIEGEL: Sie sind heute Autor, früher entsprachen Sie selbst durchaus diesem Männerbild. Sie waren damals ein ambitionierter Basketballspieler mit Ausblick auf eine Profikarriere. Und, wie Sie schreiben: Sie zeigten wenig Gefühl, waren dafür häufig aggressiv.

Bola: Männer unterdrücken Ängste und Trauer oft und zeigen stattdessen Wut und Aggressionen. Aber auch das sind Gefühle. Als Jugendlicher bemerkte ich deshalb: Die Erwartungen an Männer entsprachen oft nicht dem, was ich empfand.
Dann mag er eine extreme Männlichkeit gelebt haben. Ich kann Mann sein ohne aggressiv zu sein und kann dennoch Ängste und Trauer zulassen. Und natürlich leben auch genug Frauen Wut und Aggression aus, nur im Schnitt seltener körperlich als Männer.

SPIEGEL: Was meinen Sie genau?

Bola: Patriarchat ist ein menschliches Konstrukt, Männlichkeit ist etwas Veränderbares. Es gibt ein Schlüsselerlebnis, das ich als Jugendlicher hatte. In London lief ich mit meinem Onkel durch den Stadtteil Tottenham. Wir hielten Händchen, unter Kongolesen ist das eine Geste des Respekts und der Zuneigung. Im Vereinigten Königreich aber gilt man damit schnell als schwul. Was dort soviel bedeutet wie: unmännlich. Als wir so durch die Straßen gingen, wurden wir von Passanten ausgelacht. Das war mir peinlich. Aber mir wurde auch bewusst, dass Männlichkeit nicht für alle Kulturen das Gleiche bedeutet – auch wenn bestimmte Erwartungen dann doch wieder alle Vorstellungen von Männlichkeit über die Kulturen und Jahrhunderte verbinden.

Klar gehört das Auslachen oder anfeinden von Männern, die Hand in Hand gehen nicht zwangsläufig zur Männlichkeit. Natürlich hat sie kulturelle Argumente. Wo es in einigen Kulturen besonders männlich sein mag sich die Schädel der besiegten Feinde auf einem Spieß vor dem Zelt auszustellen würde dies in anderen Kulturen gar nicht gut ankommen, da drückt man Status und Männlichkeit eher mit einem Luxusartikeln wie einem 9er BMW aus, dem man in der Einfahrt seines Hauses (das einen ähnlichen Status transportieren kann) parkt. Die Aussage kann die gleiche sein: Ich habe Status, entweder als Krieger oder als Geschäftsmann mit hohem Einkommen. Und auch Homosexualität kann entweder in eine intrasexuelle Konkurrenz um Frauen eingestellt werden, womit sich der Homosexuelle quasi disqualifiziert oder es kann in dieser keine Rolle spielen und derartige Ansichten können demjenigen, der sie äußert Abzüge bringen, weil er veraltete Anschauungen hat und meint sich in einer Weise darzustellen, die ihn eher in ein schlechtes Licht rückt.

Es ist ähnlich wie der gern genommene Vergleich von Schuhmode damals und heute: Frühern mögen Adelige feine Absatzschuhe getragen haben, weil sie den Träger größer machten und deutlich machten, dass er sich nicht schnell bewegen muss und keiner körperlichen Arbeit nachgehen musste und sich solche extravaganten Schuhe leisten konnte. Es war damit ein gutes Signal für Status. Heute signalisiert man dies teilweise immer noch, Anzüge etwa sind nicht gerade ideal für einen Kampf von der Bewegungsfreiheit her, machen aber immerhin breite Schultern, das unpraktische in der täglichen Bewegung zu betonen ist aber nicht mehr so opportun für Männer, sie wollen eher tatkräftig etc wirken.

SPIEGEL: Welche?

Bola: Etwa die, dass ein Mann dominant sein soll. Männer haben im Patriarchat meistens die Rolle eines Versorgers, eines Beschützers. Und sie haben Privilegien in unserer Gesellschaft, bekommen zum Beispiel oft bessere Jobs.

Hier könnte man wieder einiges über die Folgen sexueller Selektion schreiben und warum eine gewisse Dominanz für Männer sehr vorteilhaft sein kann. Und auch die Rolle des Versorgers und Beschützers wurde hier evolutionär schon häufiger diskutiert. Das mit den besseren Jobs dürfte auch hinreichend diskutiert sein.

SPIEGEL: Was ist für Männer am Patriarchat dann verkehrt?

Bola: Das Patriarchat ist ein System, das Menschen unterdrückt. Zwar sind Frauen am meisten davon betroffen. Allerdings auch viele Männer: die, die nicht ins typische Bild passen. Die Männer, die von diesem System profitieren, das ist nur eine kleine Elite.

Aber natürlich gilt gleichzeitig „yes all men“. Und alle Männer sind privilegiert und verdienen mehr. Das Narrativ wechselt da je nach dem was man darstellen möchte.

SPIEGEL: Wie macht sich das bemerkbar?

Bola: Stärke ist oft nur eine Maske. Das habe ich als Sozialarbeiter bei jungen Männern immer wieder erlebt. Bei Problemen versuchten sie anfangs hart zu sein. Wenn die Probleme größer wurden, gingen manche daran kaputt. Im Alter schlägt sich das bei vielen auf die Psyche. Von Obdachlosigkeit, Drogenmissbrauch und Selbstmord sind Männer im Schnitt stärker betroffen als Frauen. Männer sollen im Patriarchat für sich selber sorgen und allein mit ihren Problemen klarkommen. Wenn sie älter werden, haben viele deshalb zum Beispiel kein soziales Netzwerk, das sie auffangen könnte.

Klar kann Stärke eine Maske sein. Und sicherlich kann jemand in einer Peergroup sein, die ein sehr starkes Männlichkeitsbild forciert. Gleichzeitig sind Männer und Frauen in der Hinsicht auch einfach aus biologischen Gründen sehr verschieden. Sie sind nicht nur wegen rein sozialer Rollenbilder härter, sondern die Rollenbilder sind gleichzeitig auch aus einer Wechselwirkung mit biologischen Grundlagen heraus entstanden. Männer zu Frauen zu erziehen geht nicht. Männer werden Gefühle im Schnitt immer anders ausleben als Frauen. Natürlich kann dies zu Folgeproblemen führen. Das bedeutet aber nicht, dass Lösungsstrategien für Frauen dann auf Männer übertragbar sein müssen.

Hier zb was zu den diesbezüglichen Unterschieden:

SPIEGEL: Wenn die Problemfelder so offen liegen – warum ändert sich dann nichts?

Bola: Die meisten Männer würden die Probleme nicht zugeben. Ein Mann, der sich von außen beeinflussen lässt? Auch so etwas ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Wir Männer wissen auch um der Privilegien, die wir haben und wollen die wenigen Vorteile, die wir in diesem System haben, nicht einfach aufs Spiel setzen. Das System hält sich genau damit selbst am Leben.

Ah, da sind die Privilegien dann wieder, die die Männer abhalten. Es wird auch hier gerne übersehen, dass bestimmte Vorgehensweisen Vor- und Nachteile haben können. Ein Problem selbst zu lösen, nicht aufzugeben, sich nicht einfach seinen Gefühlen hinzugeben und sich an andere wenden kann einen auch voranbringen und erfolgreich machen. Es kann ebenso ins Gegenteil umschlagen. Aber natürlich werden Männer in vielen Bereichen von Außen beeinflusst, haben Vorbilder, Mentoren, Leute von denen sie lernen und mit denen sie zusammenarbeiten und die sie gerade beruflich um Rat fragen. Auch das kann ein Vorteil gewisser Hierarchien sein, in denen es einfach ist den „Oberen“ zu fragen, einfach weil er mehr Wissen hat und das akzeptiert ist. Und weil aus seiner Position wiederum eine „Schutz und Beistandsfunktion“ dem weniger Erfahrenen gegenüber entspringt. Aber auch untereinander arbeiten Männer ja in vielen Bereichen gut zusammen.

Das Problem vieler Männer ist denke ich aber, dass sie weit eher vereinsamen können als Frauen. Und dann können eben wichtige Unterstützungsnetzwerke wegbrechen.

SPIEGEL: Macht und Stärke gilt bei Frauen oft als Vorbild, als Zeichen von Emanzipation. Trügt das? Ist es falsch, als Frau „typisch männliche“ Werte zu übernehmen?

Bola: Ich glaube es ist wichtig, sich künstlicher Rollenbilder bewusst zu sein. Vorbildern sollten wir nicht blind nacheifern. Das bedeutet nicht, das Frauen keine „typisch männlichen“ Verhaltensweisen an den Tag legen dürfen. Es macht aber auch keinen Sinn, Männer- und Frauenrollen einfach nur auszutauschen. Gewalt und Unterdrückung, wie wir sie von patriachialen Gesellschaften kennen, werden ansonsten einfach nur in neuer Form reproduziert.

Männer- und Frauenrollen auszutauschen wird auch schlicht nicht möglich sein. Aber das ist eine andere Sache.
Und natürlich wieder die Gleichsetzung von „Männlichen Rollen“ mit Gewalt und Unterdrückung.

SPIEGEL: Wie lässt sich dann etwas ändern?

Bola: Das Hauptproblem liegt aus meiner Sicht in der Erziehung. Kinder und Jugendliche übernehmen Werte und Verhaltensmuster von uns. In den Medien und in der Werbung sehen wir die Männer als Gewinner, die muskulös sind. Die meisten haben Geld, sind erfolgreich in ihrem Beruf, werden teilweise auch als gewalttätig und aggressiv dargestellt. Wenn zwei Männer sich schlagen, dann finden wir das immer noch „normaler“ als wenn sich die beiden küssen. Man könnte also sogar sagen: Je destruktiver das männliche Verhalten, desto „normaler“ kommt es uns vor. Junge Männer sehen solche Männlichkeitsbilder jeden Tag.

Heute sehen wir ja genug Frauen als Gewinner und Männer als Trottel. Ich bezweifele dennoch, dass es deswegen zu einer Rollenumkehr kommen wird. Und natürlich gibt es auch sehr viele nicht so erfolgreiche Männer im Fernsehen: Al Bundy wäre ein klassisches Beispiel, Homer Simpson ein anderes oder aktuell Jerry von Rick und Morty.

Und viele Jungs sehen auch jede Menge andere männliche Rollenbilder jeden Tag: Etwa nicht gewalttätige Väter, Brüder, Freunde etc. Männliche Bullys sind nichts positives, faires Kämpfen im Sinne eines sportlichen Wettkampfes hingegen schon. Der Gute kämpft auch nicht sinnlos im Fernsehen, er kämpft gegen das Böse, um schwache zu schützen, um die Welt besser zu machen. Er lebt natürlich intrasexuelle Konkurrenz aus, aber das muss ja nichts negatives sein.

SPIEGEL: Heute arbeiten Sie als Schriftsteller. Das ist nicht unbedingt das Klischeebild eines „typisch männlichen“ Berufs. Was hat sich in Ihrem Leben bewegt?

Bola: Als Jugendlicher begann ich ja, frühere „männliche“ Verhaltensweisen anzuzweifeln. Ich wollte sie verlernen. Das Schreiben half mir dabei. Als junger Mann schrieb ich zuerst Tagebuch. Später entstanden Gedichte daraus. Damit konnte ich das, was ich erlebte und empfand, besser verarbeiten. Und ich traf immer mehr andere Männer, die ähnlich fühlten. Darunter auch einige, die mir zeigten, wie man authentisch leben kann.

Schriftsteller ist tatsächlich ein sehr männlicher Beruf, wenn man mal schaut, wer Schriftsteller ist.

Aber auch hier: Es kann auch im Bereich Männlichkeit bzw bei Männern an sich ein breites Spektrum, etwa eine Normalverteilung, geben, und er kann sich eben an deren Rand befinden. Deswegen kann für ihn die Männlichkeit einschränkend sein, für andere aber nicht. Es muss nicht der gleiche Weg für alle richtig sein und es müssen auch nicht alle ein Bedürfnis danach haben, die männlichen Verhaltensweisen anzuzweifeln. Weil es für ihn richtig war muss es für andere nicht auch richtig sein.

SPIEGEL: Was ist für Sie heute ein authentischer Mann?

Bola: Ein menschliches Wesen. Einer, der sowohl maskuline als auch feminine Züge in sich tragen kann. Das heißt nicht, dass sich Männlichkeit oder Weiblichkeit als Begriffe vollkommen auflösen müssen. Es sollte aber keine Hierarchien mehr geben. Jeder Mensch sollte sich frei fühlen, seine Identität zu definieren. Und sie bei Bedarf auch zu verändern.

Dazu könnte man sagen, dass mehr Freiheit eben bedeuten kann, dass die Geschlechterunterschiede deutlicher werden. Dazu der Klassiker des Gender Equality Paradox:

64 Gedanken zu “JJ Bola: „Sei kein Mann“

  1. Roger Scruton sagte mal, angesichts unschöner Details der Welt sei der Schlachtruf der einen Sorte Mensch: „Lasst uns ALLES GANZ ANDERS machen. (Wir sind so klug, dass es besser wird, wenn wir alles zerstören, womit WIR nicht klar kommen)“ .
    Der Schlachtruf der Konservativen hingegen sei: „ZÖGERT! (Sonst geht auch Gutes unwiederbringlich verloren)“
    Es ist kein Wunder, dass orientierungslose, ahnungslose und arrogante Menschen das erste attraktiver finden.

    Da kommt also einer aus dem Kongo in eine Welt, in der er vom Gedichteschreiben leben kann und findet, diese Welt muss dringend von Grund auf umgekrempelt werden.( Mehr so wie der Kongo? Wer weiß?)

    Und diese Welt hofiert ihn dafür.

    • „Mehr so wie der Kongo? Wer weiß?“

      Ich bin sicher er findet auch die Geschlechterrollen im Kongo schlecht. Er scheint sie mir allgemein ändern zu wollen. Das hat ja auch erst einmal wenig mit seine Herkunft zu tun. Er greift damit ja typisch westliche Ideen auf

      • „Er greift damit ja typisch westliche Ideen auf“

        So, what you’re saying is… Er will sich hier nur einschleimen?

        Ich bleib bei meiner These, dass er einer ist, der kein Wissen von den biologischen und kulturellen Wurzeln der Gegebenheiten hat, über die er urteilt und es deswegen nicht darüber hinaus schafft, Zeitgeistgeplapper für geistreich zu halten.

          • „Vielleicht überzeugen ihn die Theorien einfach, wie andere Menschen auch.“

            Das wäre dann ja meine These.
            Wer nicht viel verstanden hat, findet Feminismus überzeugend

      • Er greift damit ja typisch westliche Ideen auf

        Sprich – er babbelt nur nach, was er von irgendwelchen Feministinnen gehört hat. Da ist kein einziger origineller und kreativer Gedanke dabei. Er reproduziert lediglich feministische Narrative – und scheint dadurch Erfolg als Autor zu haben. Das ist Geschäftemacherei als feminisitischer Trittbrettfahrer. „Sei kein Ferengi.“

        • „Er reproduziert lediglich feministische Narrative“

          Oh, das geht schon drüber hinaus. Über diese Stelle zB werden die Femis garantiert gar nicht glücklich sein. Das könnte man ja als Kritik verstehen, dass Feminismus sich patriarchale Rollenbilder zueigen gemacht hätte, böse, böse:

          Ich glaube es ist wichtig, sich künstlicher Rollenbilder bewusst zu sein. Vorbildern sollten wir nicht blind nacheifern. Das bedeutet nicht, das Frauen keine „typisch männlichen“ Verhaltensweisen an den Tag legen dürfen. Es macht aber auch keinen Sinn, Männer- und Frauenrollen einfach nur auszutauschen. Gewalt und Unterdrückung, wie wir sie von patriachialen Gesellschaften kennen, werden ansonsten einfach nur in neuer Form reproduziert.

        • Er sagt aber auch: „Wir Männer wissen auch um der Privilegien, die wir haben und wollen die WENIGEN Vorteile, die wir in diesem System haben, nicht einfach aufs Spiel setzen.“
          Ein wenig subversiv ist er also schon.

          • Das sagt er doch nur, um die Männer insgesamt zu kritisieren. ER ist natürlich anders.

            Der Verweis auf die „wenigen Vorteile“ soll sagen, dass das Patriarchat nur den Topshots in die Hände spielen würde, der Rest wird in etwa so ausgenutzt wie die Frauen.

            Bola will also überreden das Glück im Feminismus zu suchen.

    • Richtig – und ich denke so denken die meisten, die das lesen. Wobei ich mich frage, welcher Kerl überhaupt noch den Spiegel liest?

      Ständig wird einem erzählt, wie man doch bitte sein soll – aber vielleicht hats ja auch einen tatsächlichen Nutzen für mich als Einzelnen, wenn beständig normative So-Sollst-Du-Sein-Scheisse über die Männer gekippt wird?

      Nehmen wir mal an, dass sich Malte-Sören und die anderen Soyboys tatsächlich so verhalten, wie sie es gemäss den Wunschvorstellungen der Moralimperialisten tun sollen. Und du selbst, tust es nicht, sondern das genaue Gegenteil: Sei gierig, sei hart, sei unnachgiebig, sei besser als die Konkurrenz, sei unsolidarisch, sei nur auf deinen eigenen Vorteil bedacht. Um mal in einem Bildnis zu sprechen. Sei ein Wolf.

      Ein Wolf unter Wölfen hat keinen leichten Stand, ein Wolf unter Schafen dagegen schon.
      Allerdings sollte der Wolf einen Schafspelz über sich legen, tarnen und täuschen, dann rennen die Schafe nicht gleich vor Angst davon, sondern der Wolf kann sich genüsslich eins nach dem anderen reissen.

      • „Allerdings sollte der Wolf einen Schafspelz über sich legen, tarnen und täuschen, …“

        Das wird die allgemeine Konsequenz sein: alle Männer verstellen sich. Alle Männer sind mehr oder weniger Wolf und alle verkleiden sich als frommes Schaf, reden von Inklusion und von Diversity, von ihren Gefühlen und natürlich von dem vielen Hass im Netz …

        • Man muss unterscheiden zwischen sich anbiedern und täuschen. Jemand der sich anbiedert, erhofft durch sein Verhalten irgendeinen Bonus zu bekommen. Das sind die typisch feministischen Allies, die auch lautstark mit plärren.

          Jemand, der täuscht, betreibt keinen Aktivismus um Anerkennung zu bekommen, er betreibt selbst wohl eher keinen Aktivimus, da das ihm ja eigentlich selbst schadet. Er widerspricht halt nicht gross öffentlich, so dass er den anderen Schafen nicht auffällt, zieht seinen Nutzen als Wolf, aber wenn es die Situation her gibt.

          Ein Beispiel: Der Wolf lernt ein junges, idealistisches grün-linkes Schaf kennen, welches aufgrund ihrer Jugend dem Wolf gefällt. Während dieses ihre idealistischen Reden hält, widerspricht der Wolf nicht grossartig, eigentlich ignoriert er es auf argumentativer Ebene sogar komplett, nimmt es nicht mal ernst, und fährt sein „Game“ mit typisch archaischem Flirtverhalten, um sie letztlich ins Bett zu kriegen. Sobald der Wolf sein Ziel erreicht hat und das Schaf mit ihrem Gequatsche einer besseren, gerechteren Welt zunehmend auf die Nerven geht, zieht der Wolf weiter. Allerdings hinterlässt er keine verbrannte Erde, sondern trennt sich im ‚Guten‘, da er keine weiteren negativen Konsequenzen danach haben möchte.

        • Man muss unterscheiden zwischen sich anbiedern und täuschen. Jemand der sich anbiedert, erhofft durch sein Verhalten irgendeinen Bonus zu bekommen. Das sind die typisch feministischen Allies, die auch lautstark mit plärren.

          Jemand, der täuscht, betreibt keinen Aktivismus um Anerkennung zu bekommen, er betreibt selbst wohl eher keinen Aktivimus, da das ihm ja eigentlich selbst schadet. Er widerspricht halt nicht gross öffentlich, so dass er den anderen Schafen nicht auffällt, zieht seinen Nutzen als Wolf, aber wenn es die Situation her gibt.

          Ein Beispiel: Der Wolf lernt ein junges, idealistisches grün-linkes Schaf kennen, welches aufgrund ihrer Jugend dem Wolf gefällt. Während dieses ihre idealistischen Reden hält, widerspricht der Wolf nicht grossartig, eigentlich ignoriert er es auf argumentativer Ebene sogar komplett, nimmt es nicht mal ernst, und fährt sein „Game“ mit typisch archaischem Flirtverhalten, um sie letztlich ins Bett zu kriegen. Sobald der Wolf sein Ziel erreicht hat und das Schaf mit ihrem Gequatsche einer besseren, gerechteren Welt zunehmend auf die Nerven geht, zieht der Wolf weiter. Allerdings hinterlässt er keine verbrannte Erde, sondern trennt sich im ‚Guten‘, da er keine weiteren negativen Konsequenzen danach haben möchte.

          Ein anderes Beispiel:
          Der Wolf arbeitet zusammen mit Schafen. Vordergründig gibt er den Teamplayer, ggf. auch Lippenbekenntnisse zu Inklusion und „Diversity is our greatest strength“, aber streng genommen arbeitet er nur für sich, strengt sich an, arbeitet hart und mehr als die Non-Performer. Zusätzlich achtet er darauf, dass seine Mehrleistung zwischen den Zeilen auch oben ankommt und die Chefs wissen wer der eigentliche Leistungsträger ist. Hilft er Kollegen aus, weil sie unfähig sind, kommuniziert er ihnen gegenüber das aus Hilfsbereitschaft und Teamspirit, zeigt Verständnis, erzählt aber dem Boss die Tatsachen, dass er mal wieder Feuerwehr spielen musste um den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

      • „Allerdings sollte der Wolf einen Schafspelz über sich legen, tarnen und täuschen, dann rennen die Schafe nicht gleich vor Angst davon, sondern der Wolf kann sich genüsslich eins nach dem anderen reissen.“
        Das ist es doch das, was virtue Signaling tut. Und anstatt die Taten von Menschen zu bewerten, wie dies Männer eigentlich immer machen, bewerten die Leute das Gelaber dieser Menschen, wie das Frauen normalerweise machen.
        Wir müssen wieder zurück zu dem „an ihren Taten sollt ihr sie erkennen“ und „Worte sind Rauch und Schall“.

        • Das greift durchaus ein Topos auf, was schon mehrmals angesprochen wurde. Beispiel GamerGate, was ja angeblich dominiert wurde von frauenhassenden, rassistischen und alle Arten von xxx-istischen und xxx-phoben Monstern; so zumindest das von ihren Gegnern erfolgreich medial etablierte Narrativ.

          Und bis heute: sexueller Übergriffigkeit aktenkundig gewordene „GamerGater“: Null. Sexueller Übergriffigkeit aktenkundig gewordene GamerGate-Gegner: Puh, ist da noch jemand mit dem Zählen nachgekommen?

          Es liegt ja immer wieder der Verdacht nahe, dass gerade wildes Virtue Singalling betreibende SJWs oft in Wahrheit selbst weit weniger ihren eigenen Wertvorstellungen genügen, als die klare Mehrheit jener, die sie mit endlosen Vorwurfsbombardements belegen. Es ist halt sehr entlastend, individuelle Charaktermängel wild auf eine eher abstrakte und in jedem Fall sehr große Gruppe zu projizieren, dadurch seine eigenen Mängel irgendwie als „dass sie da sind, dafür kann ich nix“ zu klassifizieren und sich über das jederzeit schrillstmögliche beklagen dieser Mängel bei angeblich anderen als einer der besonders davon geläuterten zu inszenieren.

      • Mein Kommentar ist irgendwie nicht durchgekommen, schreibe daher nochmal, hoffentlich kein Doppelpost.
        Das Bildnis vom Wolf passt gut, finde ich. Um das weiterzudenken: Der Wolf ist nicht als Einzelkämpfer stark, sondern als Rudelwesen. Es heißt: „When the snows fall and the white winds blow, the lone wolf dies but the pack survives.“ (nach Game of Thrones) Übertragen auf die moderne Arbeitswelt: Wenn man erfolgreich sein will, braucht man Kollegen, die was drauf haben. Von denen kann man lernen und auch selber wachsen. In der Gruppe entwickelt man Ideen, auf die man alleine nicht gekommen wäre. Wenn man Gelegenheit hat, Wissen, Fähigkeiten und Können weiterzugeben, lernt man dabei auch selber. Wenn die Kollegen meine Tätigkeit begutachten, können Fehler beseitigt werden, bevor sie Schaden anrichten bzw. mein Arbeitergebnis wird einfach besser. Ich kenne das aus der IT, dass gute Leute gezielt dahingehen, wo sie so ein Umfeld vorfinden. Gute Leute machen sich wie ein gutes Wolfsrudel gegenseitig stärker. Der Einzelkämpfer, der so ein Umfeld nicht hat, wird gegenüber dem Rudel immer im Nachteil sein. Natürlich kann man dabei immer noch gierig und unnachgiebig sein, in einem guten Team potenziert sich der Effekt davon sogar.

  2. Was meint der eigentlich mit „Privileg der besseren Jobs“?

    Besser, weil angenehmer, gesünder, weniger aufreibend?

    Wer hat da ein Privileg?

    • Wahrscheinlich meint er diese tollen Jobs, die dazu führen, dass 95 % der jährlichen Arbeitstoten Männer sind. Die tollen Jobs, die dazu führen, dass man mit Ende 40 / Anfang 50 arbeitsinvalide und berufsunfähig wird. Oder meint er diese begehrten Berufe, die daraus bestehen, regelmäßig durch die übelst stinkenden Kanäle zu waten, um Rohrleitungen von den Tampons zu befreien, die Vertreter des unterdrückten Geschlechts im Klo runtergespült haben.

      Das ganze hier mal wieder abgesonderte Geschwätz über „Patriarchat“ und „Privilegien“ lässt sich mit einem einzigen erklärenden Begriff zusammenfassen: Gipfeltrugschluss.

  3. Es ist immer das selbe: Sei kein Mann, wirf deine männlichen Eigenschaften von dir, denn Männlichkeit ist das Attribut des Bösen, des Mannes.

    Und dann stehst du da und fragst dich, wie du denn sonst sein sollst? Dann wirst du weich, weinerlich, lässt dich von deiner Partnerin dominieren und verprügeln und guckst zu, wie die schließlich mit einem aggressiven Alpha-Stecher durchbrennt.

    Ich frage mich ernsthaft, wie das gesellschaftliche Mainstream-Idealbild von einem Mann aussieht. Überall wird gesagt, wie er nicht sein soll – was man aber einem Jungen als Zukunftsbild für sich aufmalen könnte, bleibt komplett unklar.

    Da sollten die Feministen dringend mal aus der Deckung kommen und ihre Vorstellungen artikulieren. Das wäre in vielerlei Hinsicht erhellend.

    • „was man aber einem Jungen als Zukunftsbild für sich aufmalen könnte, bleibt komplett unklar.“

      Das kann ich dir verraten, was die als heimliches Männerideal im Kopf haben: sieh dir einen DDR-Soldaten im Stechschritt an, dann hast du es. Das kommt dann nach der Revolution, dann wird auf Maskulinismus umgeschaltet. Heute so, morgen das Gegenteil und vor allem: es war schon immer so! 2+2=5.

  4. „Sei stark, weine nicht, kämpfe für dich.“

    Gefällt mir persönlich besser als „Sei schwach, heule und lass andere für Dich bluten.“

  5. Vieles von dem, was JJ Bola sagt, finde ich gold richtig. Er meint doch irgendwie, dass die traditionelle männliche Rolle den Männern schadet. Stimmt! Er meint doch irgendwie, dass Männer die traditionelle männliche Rolle ablegen sollten. Stimmt auch!

    Erinnert mich sehr an die Thesen von Esther Vilar. Männer sollten sich nicht mit anderen Männern anlegen, um Frauen zu beeindrucken, zu gewinnen, zu verwöhnen, zu beschenken oder auch nur zu behalten. Nein, das sollten Männer nicht tun. Männer sollten auch nicht nach Status streben, um Frauen zu beeindrucken, zu gewissen, zu verwöhnen, … usw. Nein, das sollten Männer nicht tun!

    Was ich nicht so gut finde, ist: dass JJ Bola den Männern nicht sagt, was die Konsequenzen davon sind, dass ein (normaler) Mann die traditionelle Männerrolle ablegt. Eine wesentliche Konsequenz wäre dann z. B., dass er keine weibliche Partnerin bekommt, ja, dass die meisten Frauen ihn einfach nur verachten.

    Ich denke schon, dass man Männer auf eine solche Konsequenz hinweisen sollte.

    Und was ich überhaupt nicht gut finde, was ich auch überhaupt nicht verstehe: warum JJ Bola nicht genau das tut, was er von anderen Männern fordert: sei kein Mann! Warum macht er das nicht? JJ Bola benimmt sich wie ein typischer Mann, wie ein typischer traditioneller Mann. Warum befolgt er seine eigene Forderung an Männer nicht? Warum ist er nicht einfach kein Mann?

    • Ich sehe das Hauptproblem an seinen Argumenten darin, dass er krampfhaft versucht, durchaus reale Probleme für Männer in den Patriarchatsmythos reinzudrücken. Damit ist jeder Analyseversuch von vornherein zum Scheitern verurteilt. Damit einher geht dann natürlich auch, dass er den üblichen Fehler macht, einfach nur alles irgendwie negative als angeblich irgendwie männlich zu framen. Woher kommt dieser Quatsch eigentlich. Wieso denken solche Leute bei Männlichkeit zuerst an „Alda, isch hau disch auf die Fresse!!!“, wo auch die Mehrheit der großen Erfinder, Poeten, Maler, Musiker und herausragenden Wissenschaftler Männer waren und sind? Liegt das daran, dass diese Männer alle „keine Männer“ waren oder hat sich in unserem frauenunterdrückenden Patriarchat einfach nur ein verheerendes, misandrisches Bild von Männlichkeit entwickelt?

      • Korrekt, dass er: „krampfhaft versucht, durchaus reale Probleme für Männer in den Patriarchatsmythos reinzudrücken. Damit ist jeder Analyseversuch von vornherein zum Scheitern verurteilt.“

        Danach gibt es nur noch „confirmation bias“; es wird krampfhaft versucht, männliche „Privilegien“ zu finden, während man bei den Nachteilen versucht zu „erklären“, dass das „Patriarchat“ eben „auch“ Männern schadet.
        Diese Nachteile sind aber so umfassend – stellte sich „das Patriarchat“ im feministischen Sinne unter Männern zur Wahl, es wäre nicht mehrheitsfähig und würde abgewählt.

        Deshalb muss das „Patriarchat“ gleichzeitig unsichtbar und überall sein um zu erklären, warum Männer eine Gesellschaftssystem erfunden haben, welches ihnen objektiv nicht nützt.

      • Ich sehe das Hauptproblem an seinen Argumenten darin, dass er krampfhaft versucht, durchaus reale Probleme für Männer in den Patriarchatsmythos reinzudrücken.

        Was ihn zur Überzeugung führt, dass sich die Welt ändern müsse, aber um das zu erreichen, müssen sich nur die Männer ändern. Dabei klingt ab und zu an, dass Männer mit Erwartungshaltungen konfrontiert werden, die eben nicht seinem propagierten Ideal entsprechen. Diese Erwartungshaltungen werden nicht nur, aber vor allem von Frauen eingenommen.
        Er geht ein Schrittchen vorwärts, um dann augenblicklich umzukehren, um wieder auf die feministische Linie einzuschwenken.

    • „Er meint doch irgendwie, dass die traditionelle männliche Rolle den Männern schadet. Stimmt! Er meint doch irgendwie, dass Männer die traditionelle männliche Rolle ablegen sollten. Stimmt auch!“

      Zuerst sollten sich doch Männer mal fragen, warum ihnen ihre traditionelle Rolle schadet. Ist diese Rolle denn so schlecht, verwerflich oder böse? Die Familie zu beschützen, zu versorgen, zu jagen – auch in schwerer Not noch standhaft, mutig und entschlossen zu sein. Das eigene Leben für die Liebsten zu riskieren und zu opfern. Überstunden zu schieben und Vorstandsposten anzustreben, um Frau und Kindern ein tolles Haus und viel Wohlstand zu bieten.

      Ich denke, die Gesellschaft unter Führung der Feministen hat diese Rolle einfach nur umgedeutet, dass sie jetzt aussieht wie eine schlimme Krankheit, von der sich der Mann heilen lassen sollte.

      Zumal weder Bola noch der Mainstream artikulieren können oder wollen, was von den Männern eigentlich übrigbleibt, wenn sie von ihrer Krankheit traditionelle Männlichkeit geheilt sind.

      • Eigentlich stimme ich ihm zu. Der Punkt ist aber, dass das Rollenbild Männern schadet, weil es Frauen nützen soll, und nicht etwa anderen Männern.
        Wenn zwei Männer gegeneinander kämpfen, tun die beides das vllt. aus völlig egoistischen Motive, aber es kann auch den Grund haben, dass der eine eine Frau verteidigt. Wenn zwei Männer einander küssen, eher weniger.

        Und da ist das Feminismus-Narrativ im Weg: es wird schlicht bestritten, dass Männer etwas für Frauen tun, oder das Frauen von Männerproblemen profitieren können.

      • Zuerst sollten sich doch Männer mal fragen, warum ihnen ihre traditionelle Rolle schadet. Ist diese Rolle denn so schlecht, verwerflich oder böse? Die Familie zu beschützen, zu versorgen, zu jagen – auch in schwerer Not noch standhaft, mutig und entschlossen zu sein. Das eigene Leben für die Liebsten zu riskieren und zu opfern. Überstunden zu schieben und Vorstandsposten anzustreben, um Frau und Kindern ein tolles Haus und viel Wohlstand zu bieten.

        Das ist doch der springende Punkt. Dieses (typisch) männliche Verhalten ist es, das Männern schadet. Nicht im Allgemeinen, sondern auf breiter Fläche dem Individuum.
        Geld, Macht, Status, das sind alles Dinge, auf die Frauen (auch Feministinnen) stehen. Und wenn Frauen darauf stehen, sind sie paarungswillig und so sichern Frauen und Männer den Arterhalt. Letztendlich doch wieder nur diese einfache, biologische Komponente.

        Das ist dann auch quasi der kollektive Nutzen für Männer. Den Schaden trägt der einzelne Mann, indem er z.B.. mit 80 und mehr Wochenstunden Maloche Raubbau an seinem Körper begeht. Es ist kein Zufall, dass Männer häufiger und früher sterben.

        Hier müsste der Mann sein traditionelles Rollenbild verlassen und „kein Mann“ mehr sein. Aber auch das schmeckt den Frauen (und Feministinnen) natürlich nicht. Denn wie sonst sollten die beschwingt und frei mit einer ausgewogenen Work-Life-Balance durchs Leben gehen – gut versorgt und weitestgehend sorgenfrei.

        Die Männer, die trotz Bemühungen auf dem Partner-Marketplace weniger erfolgreich sind oder gar scheitern, haben halt Pech gehabt oder müssen sich mit dem schäbigen Rest abgeben. Es gibt ja glücklicherweise nicht nur Alpha-Männer und Alpha-Frauen.

        Selbstverständlich schadet der ständige Wettlauf in den alten Rollenbildern (vor allen Dingen) den Männern selbst, Frauen – Feministinnen eingeschlossen – werden sich aber mit ziemlicher Sicherheit nicht mit weniger zufrieden geben.

        • Ja, vielleicht meint er ja wirklich, Männer sollten MGTOWs werden, kennt aber nur den Begriff noch nicht.

          Sie sollten auf den Partnermarkt pfeifen, dann können sie auch nicht ausgesaugt und rund um die Uhr gegängelt werden. Und die Unmengen von Geld, die sie so sparen, können sie für hochklassigen ehrlichen Kauf-Sex ausgeben.

          • Geheimtipp: Du musst nicht auf den Partnermarkt verzichten.
            Gibt ja diesen einen Schreiberling hier, PfefferUndSalz: Der ist auch auf dem Partnermarkt unterwegs, wird aber nicht ausgesaugt.

            Abgesehen davon ists ja nicht so, dass es gar keine Frauen gibt, die long term brauchbar sind.

          • „Sie sollten auf den Partnermarkt pfeifen, dann können sie auch nicht ausgesaugt und rund um die Uhr gegängelt werden. Und die Unmengen von Geld, die sie so sparen, können sie für hochklassigen ehrlichen Kauf-Sex ausgeben.“
            Also ich mag keine Nutten, der Sex mit denen macht einfach keinen Spaß. Hab es ausprobiert, die einzigen Sachen die OK sind, sind Gangbangs, weil man zwischendurch mit den anderen Jungs über Fußball quatschen kann.^^
            Jetzt mal ernsthaft: Du kannst auf jeden Fall eine Beziehung führen, du darfst halt nur nichts reininvestieren. Also Gefühle und Geld bleiben bei dir. Jedenfalls in einer Frau-Mann Beziehung.
            Die Problematik ist, dass nicht jeder so ein abgebrühter Bastard wie ich bin und damit nicht klar kommt.

            Nichtsdestotrotz gibt es eine Lösung:
            Ich habe z.B. auch eine Beziehung die ich aktiv pflege und die mir sehr viel bedeutet, eine Bromance.
            Ich denke gerade darüber ernsthaft nach meinen Bro, als meinen Alleinerben einzusetzen. Wir verstehen uns super, können über alles reden und teilen uns sogar oft dieselben Frauen. Er bedeutet mir sehr viel und obwohl er ein weißer Ritter ist und das will etwas heißen.

      • „Ist diese Rolle denn so schlecht, verwerflich oder böse? Die Familie zu beschützen, zu versorgen, zu jagen – auch in schwerer Not noch standhaft, mutig und entschlossen zu sein. Das eigene Leben für die Liebsten zu riskieren und zu opfern. Überstunden zu schieben und Vorstandsposten anzustreben, um Frau und Kindern ein tolles Haus und viel Wohlstand zu bieten.“

        Nein, das ist weder schlecht, verwerflich oder böse.

        Es ist nur einfach dumm sich für andere aufzuopfern 😉

        Jetzt wird mir wahrscheinlich wieder Rücksichtslosigkeit und Egoismus vorgeworfen, aber bedenkt mal Folgendes: Ich als männlicher Egoist muss liefern und hart dafür arbeiten (idR gott sei Dank weniger als 80h pro Woche), damit ich in Wohlstand leben kann. So trage ich zumindest noch irgendwo zur Gesellschaft bei (neben den knapp 50% meines Einkommens). Es gibt aber auch weibliche Menschen mit ähnlicher Persönlichkeitsstruktur, die können sich aufgrund der durchschnittlichen Dummheit/Aufarbeitung solcher oben beschriebener Männer ein faules und bequemes Leben im Reichtum mit Hilfe ihres Südpols ‚erarbeiten‘.

        • interessanter Gedanke, insofern stimmt es tatsächlich, das ein Mann per se überhaupt kein Egoist sein kann, weil er um zu leben immer etwas tun muss, was für die die Gesellschaft, also andere von Nutzen ist. Ob das immer sinnvoll ist, z.B Investmentbanker zu sein, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber egoistisch zu 100% sein zu können ist so gesehen tatsächlich ein weibliches Privileg.
          Interessanter Fall dazu: alle lästern über den Egoisten/Egozentriker Trump, z.Z Präsident. Niemand scheint Anstoß an der Parasitin zu nehmen, die ständig an seiner Seite zu sehen ist, mit nichts beschäftigt als sein ergaunertes (?) Geld auszugeben und ihre Eitelkeiten und Fetischismen auszuleben, und die ihn eventuell auch noch in seinem Handeln antreibt.

          Da gehen Feminismus und klassisches männliches Rollenverständnis wieder Hand in Hand, eine Frau kann noch so Ursache von Problemen sein, nach außen werden die von Männern, auch untereinander, ausgetragen, die Frau geht aus jedem auch noch so großem Desaster, das sie verursacht unbeschadet hervor und blickt halb amüsiert auf die Männer zurück, die es für sie ausbaden, oft auch noch freiwillig.

          Vielleicht ist das Bola’s tieferes Unbehagen, als Mann immer der Depp sein zu müssen, er ist zweifellos noch ein Suchender, der eventuell irgendwann MGTOW entdeckt.

    • „Er meint doch irgendwie, dass die traditionelle männliche Rolle den Männern schadet. Stimmt! Er meint doch irgendwie, dass Männer die traditionelle männliche Rolle ablegen sollten. Stimmt auch!“

      Das meinst aber nur du, ein Missverständnis.

      Implizit lehnt Bola die traditionelle Rolle ab, aber nur deshalb, weil er eine progressive Rolle will. Die sogar noch schlimmer und reaktionärer ist als jede traditionelle Rolle….

  6. Ein Interview mit dem Spiegel, klar. Ich bin sicher, dass er nicht so redet, wenn er mit anderen Kongolesen zusammen isst, da wäre er nämlich schnell unten durch.

    Er plappert halt nach, was die Feministinnen sagen, weil man sich damit beliebt macht und Geld dafür bekommt.

    • „… weil man sich damit beliebt macht und Geld dafür bekommt.“

      Stimmt natürlich. JJ Bola bewirbt einfach sein neues Buch: Promotion halt. Was will man da schon erwarten?

      Aber man kann ja trotzdem über seine Inhalte reden …

      • Ich würde generell solcherlei Geschreibsel nicht als „Inhalte“ zählen. Jeder ~Ratgeber~, der sich einzig und allein auf „Tu X nicht“ bezieht und keine Alternativen aufzeigt und ausführt, ist nicht mal das Papier wert, auf dem er gedruckt wird (oder den Strom, mit dem er durch die Leitungen gepumpt wird).

  7. Solche Typen, die einem erzählen wollen wie man zu sein hat nerven. Feministen, egal ob Männer oder Frauen, haben nicht das Mandat für mich zu sprechen. Ich bezweifle auch, dass sie das Mandat für alle Frauen zu sprechen. Erinnert mich immer an die NPD, die sich anmaßt für alle Deutschen zu sprechen. Doch während die NPD dafür verbal eine auf Maul bekommt, werden die Feministen und ihre Arschlecker gefeiert und hofiert. Sehr unangenehm.

  8. Während ich die Evolutionsansätze von Dir, Christian, teile, sehe ich das auch gerne aus der Richtung der Spieltheorie:

    Ich sehe in solchen Botschaften oft eine Form von Manipulation. Auf der einen Seite kann man so die Konkurrenz dazu überreden, weniger in ihre Stärken zu investieren. Heißt, man muss sich selbst auch weniger aus dem Fenster lehnen. Wenn die anderen Männer nicht ins Fitti rennen, um den Frauen zu gefallen, muss ich das auch nicht – vor allem wenn ich keinen Bock auf Fitti habe.

    Auf der anderen Seite ist es natürlich auch für „die Frau“ sehr verlockend, einen Mann zu haben, der mit offenen Karten spielt – vor allem, wenn sie nicht dazu angehalten wird. Getreu dem Motto: „Sag mir, was Du möchtest, damit ich weiß, was ich will.“

    Festzuhalten bliebe, das Ehrlichkeit durchaus ein Tugendsignal ist; aber der Träger dieser Tugend auch schlau genug sein sollte, die Leute zu erkennen, die ihn dadurch übers Ohr hauen wollen.

  9. Männliche Verhaltensweisen sind im Job von Vorteil. Lösungsorientiertheit. Emotionen nicht zulassen. Konflikte austragen, aber dann nicht nachtragend sein. Risiken eingehen. Das bringt Erfolg.

    Und das Gerede von den femininen Männern ist doch Humbug. Keine Frau will mit einem Weichei ins Bett. Das ist immer nur Gerede. Auch gerne von Frauen, die nicht auf Männer stehen. Wenns drauf ankommt, sieht man die ganzen netten Jungs in der Friendzone, wie sie sich wundern, warum ausgerechnet das Arschloch schon wieder mit der Angebeteten davon zieht.

    Tatsächlich müssen Männer doch lernen, dass sie mit sich selbst klar kommen müssen. Dass keiner Mitleid mit ihnen hat. Dass all ihre Probleme immer nur ihnen selbst zugeschrieben werden. Dass nur sie und ihre Freunde, und eventuell ihre Familie für sie da sind.

    Und falls sie es nicht gebacken kriegen, und sich umbringen, wird es heißen „Der Feigling, wie kann er Frau und Kind allein zurücklassen.“ und nicht „Der Arme, keiner hat ihm geholfen.“

    Sind echt super Privilegien, die wir da haben.

    • Flin, das klingt so verbittert, was du schreibst.

      Ich finde man sollte das von der positiven Seite sehen:
      Man(n) hat Eigenverantwortung und ist damit wahrlich der eigene Schmied seines Glückes.

      • Nein, ich bin nicht verbittert in Bezug auf Männlichkeit. Ich bin auch nicht verbittert in Bezug auf die Verantwortung, die man als Mann für sich selbst und seine Familie übernehmen muss. Oder im Job. Wenn man das weiss, und es einem klar ist, ist das eine sehr befreiende Angelegenheit.

        Verbittert bin ich über diese Gefühlsscheisse, die jungen Männern, die zu 20% ohne Vater aufwachsen, von Frauen eingeredet wird, die ihnen aber null komma null weiterhilft, weil sie nur zum Fiffi werden. Und sich dann wundern, was eigentlich schief läuft, obwohl sie doch ihr bestes geben, alles richtig zu machen.

  10. Hier wie auch bei anderen Entwürfen zum Neuen Feministischen Mann frage ich mich, was Konditionierung für eine Rolle spielt. Die diskutierte Predigt kommt mir widersprüchlich vor und ich sehe nicht wie der Widerspruch sich lösen ließe. Der Vorwurf ist ja einerseits, dass Männer überkonditioniert sind, also zB nicht einfach wie ein Kind weinen und toben, wenn sie traurig sind, sondern das verbergen. Dass sie abwägen, was sie zu gegebener Zeit an Gefühlen rauslassen können. Andererseits wird im Umgang mit Frauen Disziplin verlangt: Dem Verlangen nach Nähe und Berührung nicht einfach freien Lauf lassen, sondern immer sorgfältig prüfen, ob die eigene Gegenwart durch eine begehrte Frau erwünscht ist, vor jeder Berührung explizit fragen. Wenn man in der Bar oder so einer Frau begegnet, die man gut findet: Im Zweifelsfall, wenn sie keine Signale sendet, eher nicht ansprechen.
    Die Vorstellung, dass man, wenn man eine Abfuhr bekommt, das gefühlsmäßig ausdiskutieren will, ist doch absurd. Gerade ein Beispiel von Twitter: „nimms hin und mach dich nicht lächerlich“ Ist natürlich korrekt, aber wie würde der Neue Feministische Mann da jetzt reagieren? https://twitter.com/ardenthistorian/status/1294654496316981251

    • Kann dir sagen, wie ich (und wohl jeder vernünftige Kerl) nach der ersten Absage-Nachricht von Ihr an seiner Stelle reagiert hätte: Gar nicht mehr.

      Achja, so einen anbiedernden Scheiss hätt ich sowieso nicht geschrieben….

      Ich glaube aber dass der neue feministische Mann gar nicht in so eine Situation kommen würde.
      Wie wir ja beim Gilette Werbespot gelernt haben, ist es „not cool, Bro“ Frauen überhaupt anzusprechen.

      • Abgesehen davon, dass ich nie so schleimen würde, mach ich das immer ganz einfach und lösche die Person wenn da kein Interesse ist. Wozu Zeit vergeuden mit jemanden der nicht will? Ist ja nicht so, dass sie die einzige Frau auf der Welt ist. Ein Swipe weiter und die Frau ist vergessen.

        • @EinLeser, @PfefferundSalz
          Ihr habt natürlich recht. Mit meinem Kommentar wollte ich nur sagen: „Be careful what you wish for.“ Der diskutierte Autor plädiert ja dafür, dass Männer ihre Emotionen unmittelbarer als bisher ausleben sollten und Frustrationen nicht einfach schlucken, sondern das an Ort und Stelle aushandeln. In den Medien stoße ich nun allerdings bereits jetzt des öfteren auf Berichte von Frauen, die über Männer klagen, die ein Nein nicht einfach akzeptieren, sondern das noch ausdiskutieren wollen. Als aktuelles Beispiel habe ich den besagten Tweet angeführt. Ich weiß nicht mal, ob dieser skurrile Dialog echt oder Fake ist, da ich mir schwer vorstellen kann, dass jemand wirklich so einen Stuss schreibt.

          • Gibt bestimmt Männer, die das tun. Ist so ähnlich, wie wenn man nicht in einen Club reinkommt, da gibt es auch immer Spezis die das mit dem Türsteher ausdiskutieren wollen. Und dann sauer sind, wenn er bei seiner Entscheidung bleibt.
            Wenn eine Frau kein Interesse hat und es einem sagt, dann ist das das zweitbeste, was einem passieren kann. Viel schlimmer ist es, wenn sie es nicht sagt oder so indifferent ist. Das ist vollkommene Zeitverschwendung. Gerade im Tinder Zeitalter.
            Frustration ist hingegen etwas, dass Männer lernen müssen. Mal gewinnst du, mal verlierst du. Wichtig ist zu lernen, damit klar zu kommen und aus seinen Fehlern zu lernen.

  11. Es ist auch irgendwie lustig gesagt zu bekommen: sei ein Mann, indem du kein Mann bist. Es ist doch genau die gleiche Art der Selbstverleugnung, die man von den traditionalistischen Männerrollen der Härte her kennt .. und hasst.

    • den Geist kriegt man nicht mehr in die Flasche, besonders nicht mit „Fortschritten“ in der Hormon- und ästhetischen Behandlungstechnologie. Manche Männer fühlen sich als „Frau“ einfach wohler und das war auch schon bei den alten Römern oder Osmanen so. Ich find’s auch nicht gut, aber da ist man auf verlorenem Posten.

    • Männer im Krieg und auf’m Bau verheizen? Nein danke.

      Beziehungsweise: Es gab nie ein Patriarchat, wenn man dieses so definiert, es handele sich um eine Gesellschaftsform zum Vorteil des Mannes.

  12. Gefällt mir gut dieses Interview und diese moderne Einstellung von – sei kein Mann – denn die althergebrachten Klischees gehören endlich hoffentlich bald der Vergangenheit an. Männer haben genausolche Gefühle wie Frauen, aber sie dürfen diese immer noch nicht zeigen. Unsere Erziehung ist immer noch nicht darauf ausgerichtet, aber solche Beiträge wie dieser hier, machen Mut.
    Danke
    Heike

    • Man darf nie vergessen, wer mehrheitlich Männer erzieht. Stichwort „alleinerziehende“ Mütter, oftmals bei entsorgtem Vater ohne jede Chance, sich einzubringen. Danach: Kita, Schule etc., mehrheitlich weiblich dominierte Erziehung. Die Statistik spricht da Bände.

    • Naja diese Beschwörungsformeln bringen recht wenig, wenn Frauen hinsichtlich ihres Selektions- und Balzverhaltens noch in völlig archaischen Mustern feststecken und die Devise von Feministinnen und den Bolas lautet: Nur Männer müssen sich ändern.

  13. Pingback: Sei kein Mann! – apokolokynthose

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