Eine weitere Studie bestätigt, dass die Geschlechterunterschiede in der Persönlichkeit größer werden, wenn die Länder gleichberechtigter sind:
Aim:
findings on sex differences in personality are robust and stable across countries. Previous studies have also shown that these differences are greater in countries with greater gender equality. However, earlier studies have shortcomings as they either
(a) did not use valid indicators of gender equality and development,
(b) only studied broad domains of personality,
(c) did not address issues of measurement invariance.
The aim of this study is to replicate previous findings on the correlation between gender equality and sex differences in a methodologically robust way.
Method:
a large, multinational (N = 926,383) dataset was used to examine sex differences in Big Five facet scores for 70 countries. Difference scores were aggregated to a multivariate effect size (Mahalanobis‘ D).
Results:
effect sizes were large (average D = 1.96), but varied across countries. Countries‘ difference scores were related to an index of gender equality, revealing a positive weighted correlation of r = .335.
Conclusion:
using multivariate effect sizes derived from latent scores with invariance constraints, the study of sex differences in personality becomes more robust und replicable. Sex differences in personality should not be interpreted as results of unequal treatment, but as indicator of successful gender equality policies.
Quelle: Gender equality and sex differences in personality: evidence from a large, multi-national sample (Abstract / Full)
Auch hier also wieder der gleiche Effekt, der sich auch schon in anderen Studien zeigte.
Dazu auch zwei Grafiken aus der Studie:
Interessant ist in der Tat, dass Länder wie Island sehr große Geschlechterunterschiede zeigen, obwohl sie eine sehr hohe Gleichberechtigung aufweisen, Länder mit sehr strikter Geschlechtereinteilung wie etwa der Iran und Japan aber vergleichesweise geringe, wenn auch dort noch deutliche Geschlechterunterschiede vorhanden sind.
Ein Abstellen auf den Gender Pay Gap ist natürlich relativ gefährlich: Denn teilweise haben Länder, die sehr traditionelle Geschlechterrollen haben auch einen sehr niedrigen Gender Pay Gap. Und arme Länder haben auch oft einen niedrigen Gender Pay Gap, weil alle gleich schlecht verdienen.
Auch diese Werte fand ich interessant:
Aus der Besprechung:
DiscussionIn a large, multinational sample of personality data, the universal nature of gender differences in personality was demonstrated again.Effect sizes of differences were large and comparable to previous studies (Booth & Irwing, 2011; Del Giudice et al., 2012; Giudice, 2009).The relatively high heterogeneity coefficients can be explained by the fact that not all personality facets contribute to the global differences equally.The main contributors to sex differences were mainly related to the domains of agreeableness, negative affect and emotionality. Main contributors to the correlation between sex differences and gender equality were found on all domains
- Geschlechterunterschiede in der Persönlichkeit
- Geschlechterunterschiede in der Persönlichkeit
- Geschlechterunterschiede in der Persönlichkeit
- Messungen weltweiter Geschlechtsunterschiede in der Persönlichkeit
- „Big Five“
- Männer und Frauen in Führungspositionen zeigen gleiche Persönlichkeitseigenschaften
- Werte in wissenschaftlichen Studien zu Geschlechterunterschieden
- „Persönlichkeitsmerkmale haben größeren Einfluss auf Gehaltsunterschiede als Geschlecht“
- Unterschiedliche berufliche Interessen von Männern und Frauen
- Geschlechterunterschiede im Bereich Neuroticism (Neurotizismus, emotionale Labilität)
- Nocheinmal: Geschlechter als Spektrum oder als Pole
- Gender Equality Paradox: Das Patriarchat oder die Sozialisation bewirken nicht die Geschlechterunterschiede
- Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Effektstärken
Der Gender Pay Gap trifft den Nagel quasi auf den Kopf. On Ländern, in denen die Gleichberechtigung am geringsten ausgeprägt ist, ist er am niedrigsten. Hierzulande liegt der tatsächliche GPG bei ca. 2 Prozent. Das wiederum passt zur praktisch nicht vorhandenen Gleichberechtigung.
So lange Hashtags wie „MenAreTrash“ möglich sind, kann man wohl kaum von Gleichberechtigung sprechen.
PS: Die Ironie-Tags sind leider bon der Kommentarfunktion unterschlagen worden. 😉
Du hast da was vergessen zu zitieren aus der Studie:
„countries in which women scored higher than men on
achievement-striving and assertiveness, gender equality was also higher. Conversely, countries
in which men scored higher on self-consciousness than women showed higher equality as well.
These findings speak against a purely evolutionary interpretation and could be interpreted as
the influence of societal change on human personality.“
Der Vollständigkeit halber.
Man könnte natürlich genauso auch die These ziehen, dass dies ein Beleg für eine kontraproduktive Wirkung des Feminismus und seit neuestem auch des Gender Mainstreaming ist. Da wäre ein Vergleich mit sozialistischen Ländern auch interessant, da dort die Frauenpolitik ohne solche Elemente betrieben wird.
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