Gender Equality Paradox: Das Patriarchat oder die Sozialisation bewirken nicht die Geschlechterunterschiede

Ein einem interessant klingenden Kapitel aus einem Buch zur Evolution der Sexualität wird auch das Gender Equality Paradox besprochen, also der Umstand, dass in Gesellschaften mit mehr Gleichberechtigung die Geschlechterunterschiede deutlicher werden. Der Abstrakt klingt interessant:

Psychologists have uncovered dozens of ways men and women differ in affect, behavior, and cognition. Social role theorists assume that men’s and women’s psychological differences solely result from sex role socialization processes and sociopolitical power differentials, and, as a consequence, social role theorists further assume psychological sex differences will be smaller in cultures with more egalitarian sex role socialization and greater sociopolitical gender equity. In this chapter, evidence is marshaled across 21 data sources that directly challenge this foundational assumption of social role theory. Empirically, sex differences in most psychological traits—in personality, sexuality, attitudes, emotions, behaviors, and cognitive abilities—are conspicuously larger in cultures with more egalitarian sex role socialization and greater sociopolitical gender equity. Even sex differences in many physical traits such as height, obesity, and blood pressure are larger in cultures with more egalitarian sex role socialization and greater sociopolitical gender equity. Three alternative evolutionary perspectives on psychological sex differences—obligate sex differences, facultatively mediated sex differences, and emergently-moderated sex differences—appear to better explain the universal and culturally-variable sex differences reliably observed across human cultures.

Quelle: The Evolution of Culturally-Variable Sex Differences: Men and Women Are Not Always Different, but When They Are…It Appears Not to Result from Patriarchy or Sex Role Socialization

Dies war schon häufiger Thema im Blog:

Einen weiteren Einblick gibt es bei Google Books, ich habe mal ein paar der Ergebnisse herausgezogen.

Geschlechterunterschiede Mann Frau

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Geschlechterunterschiede Mann Frau

Leider liegt mir der gesamte Text nicht vor. Wenn jemand an ihn rankommt, dann wäre ich interessiert.

Sieh auch:

 

29 Gedanken zu “Gender Equality Paradox: Das Patriarchat oder die Sozialisation bewirken nicht die Geschlechterunterschiede

  1. Das habe ich schon immer gesagt. Das „Patriarchat“ schützt doch seine Frauen. Wo kann mann es besser sehen, als bei der „Gewalt gegen Frauen“ (fehlt in den zitierten Tabellen)? Alle Länder mit „patriarchalen“ Gesellschaften weisen eine geringere Gewalt gegen Frauen auf. Alle, auf „Gleichstellung“ gebürstete Gesellschaften fangen an, ihre Frauen zu „verprügeln“. Ist hier Thema gewesen: http://mann-om-man.blogspot.de/2014/08/fra-studie-beweist-das-patriarchat.html

    Muss wohl daran liegen, dass – laut der von Dir zitierten Tabelle – in Gesellschaften die sich mit Gender Mainstreaming brüsten, der Machiavellismus bei Frauen zunimmt ;-).

    • Ja genau so ist es. Das fällt meiner Meinung nach nur nicht so auf, weil in unseren westlichen Gesellschaften das Gewaltpotential INNERHALB der Gesellschaft geringer geworden ist. Aber diese grundlegende Regel der Schützenswertheit von Frauen erodiert meiner Meinung nach, wenn auch zunächst folgenlos. Macht sich vielleicht beim kommenden ökonomischen Kollaps bemerkbar ?.

      Dieser im „Patriarchat“ sozusagen noch kulturell verstärkte biologische Beschützerinstinkt, führt ja zu so absurden Verhaltensweisen, wie wir sie gerade jetzt wieder beobachten.
      „Partiarchalisch“ sozialisierte Terroristen, Entführer etc. nehmen Männer als Geiseln, bzw. lassen sich in Ihrer Deppenhaftigkeit mit schöner Regelmäßigkeit auf die Freilassung weiblicher Geiseln ein.
      Sie können einfach nicht über ihren Schatten springen.
      Könnten sie rational denken, würden sie ausschließlich Frauen, möglichst noch fruchtbare, als Geiseln nehmen.
      Allerdings würde ein solchen Verhalten vielleicht zu dann vollendet anarchischen Zuständen führen.
      Denn im Chaos der um sich greifenden (Bürger)Kriege sind solche tief verwurzelten biologisch fixierten Verhaltenweisen vielleicht noch die einzigen einigermaßen verlässlichen Regeln, wenn erst einmal aller zivilisatorischer Lack ab ist.
      Dann gibt es für Frauen wieder nur eine Sicherheit, den Schutz eines möglichst (gesellschaftlich) starken Mannes.

      • Nachtrag:
        Ich stelle hier aus einem konkreten Grund auf die Bürgerkriegssituation ab:
        letztendlich sehe ich, ähnlich A. Roselin einen Zusammenbruch auf uns zukommen, gespeist aus der unersättlichen Gier des Systems, gepaart mit dem Versprechen alles ist möglich, hat aber niemals nie unerwünschten Konsequenzen, die ich tragen müsste.

        (Der Aristokrat, der es übertrieb, war jedem bekannt, der bekam im schlimmsten Fall das Schloss angezündet.
        Der moderne Geldadel, ist mehr oder weniger unangreifbar hinter pseudodemokratischen Strukturen verschanzt.

        Ich sehe aber nicht die bösen Kapitalisten als Letztursache, sondern die gewisse Unersättlichkeit oder ewige Unzufriedenheit, die leider zu vielen Frauen steckt. Ich habe mal auf einem (inzwischen glaube eingestellten Blog) gelesen, im Grimmschen Märchen vom Fischer und seiner Frau sei dies archetypisch dargestellt. Die Frau des Fischers hat immer neue Wünsche, sobald er ihr einen erfüllt hat,den Nächsten, am Ende verlieren sie Alles.

        • @dr caligari

          So ähnlich nehme ich das auch war.

          Diese systemische Dekadenz, die immer weiter ins private greifende pllitische Korrektness, der immer gròßer werdende nicht mehr nachhaltbare Staat, totalitäre Tendenzen, Zensur, einheits Boulevard und Mobpresse, …

          Das ist eine Folge der Feminsierung und der offensichtlichen Unfähigkeit von Frauen sich verantwortlich zu zeigen, ihrem Neid und ihrer Selbstsucht.

          Hypoagenz und Hypogamie tun ihr Übriges.

      • „“Partiarchalisch” sozialisierte Terroristen, Entführer etc. nehmen Männer als Geiseln, bzw. lassen sich in Ihrer Deppenhaftigkeit mit schöner Regelmäßigkeit auf die Freilassung weiblicher Geiseln ein.“

        Naja, das hat oft auch mit Rationalität zu tun ;-). Der Arzt Albert Gervais, der sein Leben in China vermutlich zwischen den beiden Weltkriegen im Buch „Ein Arzt erlebt China“ beschreibt, berichtet über die Entführung seiner chinesischen Frau durch eine Räuberbande. Die stellten eine Geldforderung an ihn. Bevor er die geforderte Ablöse zahlen konnte war seine Frau wieder da: Sie erzählte der Räuberbande, dass der europäische Arzt froh wäre, sie loszuhaben, denn er könnte sich mit dem Geld, das die Typen verlangten, eine neue chinesiche Frau kaufen. Damit haben die Typen sehr rational gehandelt.

        Unter Schlagfertigkeit findet man bei Tante Wiki den Spruch: „Bei einer von Churchills Reden im Unterhaus ruft eine oppositionelle Hinterbänklerin: „Wenn ich mit dem Mann verheiratet wäre, würde ich ihm Arsen in den Kaffee geben.“ Darauf Churchill: „Und wenn ich mit der Dame verheiratet wäre, würde ich ihn trinken.““

        Es müssen manchmal ähnliche Überlegungen eine Rolle spielen, bei der Freilassung weiblicher Geiseln ;-).

        Rationalität spielt allerdings überhaupt keine Rolle, wenn es darum geht, uns Gender Mainstreaming als „Geschlechtergerechtigkeit“ zu verkaufen.

        • „Rationalität spielt allerdings überhaupt keine Rolle, wenn es darum geht, uns Gender Mainstreaming als “Geschlechtergerechtigkeit” zu verkaufen.“

          Doch! Tut es oft, so denke ich. GM wird als Tarnmittel benutzt, die eigennützigen Ziele zu verstecken. Es geht um Geld, Pöstchen und Macht. Die Gerechtigkeit ist hier wirklich nicht von Interesse.

        • „Doch! Tut es oft, so denke ich.“
          Die Methode GM durchzusetzen ist macchiavellisch, also rational.

          Gleichstellung als Gleichberechtigung, „Geschlechterdemokratie“ als Label für GM, das ist irrational.

          Würde jeder ein wenig nachdenken, würde er die Orwellsche Taktik dahinter erkennen.

  2. „Leider liegt mir der gesamte Text nicht vor. Wenn jemand an ihn rankommt…“

    Fände ich auch interessant. Dieser David P. Schmitt hat enorm viel publiziert, davon viel zusammen mit David M. Buss.
    Schmitt scheint eine beachtliche wissenschaftliche Größe zu sein. Er leitet das „International Sexuality Description Project“, das mehrere, teils sehr umfangreiche Literaturübersichten erstellt hat, die als PDF hier zugänglich sind:
    http://www.bradley.edu/academic/departments/psychology/faculty/schmitt/

  3. Das Phänomen des besonders geschlechtstypischen Verhaltens wird ja in Harald Eias „Gehirnwäsche“ im ersten Film „Das Gleichstellungs – Paradox“ eingehend behandelt: https://www.youtube.com/watch?v=3OfoZR8aZt4

    Richard Lippa aus Kalifornien, der interfjuht wird, hat sogar ein Buch geschrieben:

    Von 2005 sogar, oha.

    Delikaterweise zeigen ja unsere Genderfem-Frauen diesen Effekt ganz besonders. Was studieren linke Frauen? Zum Beispiel Anneleinchen Wizorek: Deutsch, Skandinavistik und Vergleichende Literaturwissenschaft.
    Also Blümchenfächer; nur tauglich für Lehramt, Uni-Sebsterhaltung oder Redaktion.

    Auch gern genommen: Fremdsprachen, Gender studies (klar), Politik, irgendwas-mit-Medien, Soziologie, seltener Psychologie.

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