Selbermach Samstag 290 (16.05.2020)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema oder für Israel etc gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, auch gerne einen feministischen oder sonst zu hier geäußerten Ansichten kritischen, der ist dazu herzlich eingeladen

Kommt der Feminismus trotz aller Widersprüche und Löcher in seinen Theorien damit durch, weil ihn die Leute ignorieren?

Lucas Schoppes Festschrift enthielt auch diese These

sche Bewegung aber, die mittlerweile über 70 Jahre alt ist, die sich umfassend in Universitäten, staatlichen Institutionen und Parteien institutionalisiert hat und die voller ungelöster und scharfer innerer Widersprüche ist – eine solche Bewegung wäre normalerweise, auch bei größtem Wohlwollen, längst zum Gegenstand scharfer, ätzender Kritik in der Öffentlichkeit und in den politischen und wissenschaftlichen Institutionen geworden.

Warum ist das beim Feminismus ausgeblieben? Warum hat sich eine seltsame Melange aus Desinteresse und Kritiklosigkeit etabliert, und dies ausgerechnet in Milieus, die – wie die Parteien oder die soziologischen und politikwissenschaftlichen Institute – von der kritischen Auseinandersetzung leben?

Ein Grund für das traditionelle Desinteresse ist nach meiner Einschätzung, dass insgeheim viele Männer und auch eine ganze Reihe von Frauen Themen nicht recht ernst nehmen, die als typische Frauenthemen erscheinen. „Gedöns“ nannte das einmal ein Kanzler.

Ich kannte in meinem eigenen Germanistik-Studium linke, aufgeklärte Kommilitonen, die über jeden die Nase rümpften, der irgendein entlegenes Gedicht von Brecht nicht kannte – die aber völlig selbstverständlich niemals einen Text von Ingeborg Bachmann oder Marie von Ebner-Eschenbach gelesen hatten. Über eine feministische Professorin, bei der ich wirklich viel gelernt habe, erzählte eine Mitstudentin, dass sie ja leider in ihrem Horizont sehr auf Frauenthemen begrenzt wäre. Das stimmte nicht, passte aber ins Klischee.

Wer mit einem solchen Desinteresse gegenüber feministischen, frauenpolitischen oder auch schlicht geschlechterpolitischen Themen lebt, wer sich deshalb dann eben auch niemals ernsthaft mit feministischen Theorien auseinandersetzt – der lebt dann am sichersten, wenn er diesen Thesen zur Not unkritisch zustimmt und gar nicht erst riskiert, als Frauenfeind oder Masku dazustehen.

Das wären zwei Bestandteile:

  • das Thema ist vielen Leuten nicht wichtig. Das kann ich mir auch vorstellen, denn im Gegensatz zu der Vorstellung von Feministen (aber auch Maskulisten) sehen sich die allermeisten Männer und Frauen nicht in einem Kampf Frauen gegen Männer um Macht, sie haben kein Interesse daran zu gendern, sie haben auch nichts von Frauen in Führungspositionen (weil sie gar nicht in eine solche kommen) und sie empfinden sich in ihrem Job nicht als diskriminiert, weil sie das gleiche bekommen wie die anderen, die dort arbeiten
    Ich hatte auch schon mal angeführt, dass viele der im Feminismus aufgeworfenen Probleme für die meisten Leute kaum eine Rolle spielen. Klar werden Frauen mitunter belästigt, aber eben nicht von DEN Männern, sondern von bestimmten Idioten. Und sie wollen deswegen auch nicht, dass ihre Männer sich unterwürfig für ihre Männlichkeit entschuldigen. Das normale Paar möchte weit eher seinen Hauskredit abbezahlen, es mit den Kindern irgendwie hinbekommen und auch noch in den Urlaub fahren können.
    Etwas anderes ist es in bestimmten Schichten. Dort sind diese Theorien durchaus sehr beliebt und bestimmen den Diskurs, eher in gehobeneren Schichten und in Arbeitsbereichen wie Medien.
  • wer sich dagegen stellt, dem drohen erhebliche Folgen.
    Weil der Feminismus jeden, der Kritik übt, gleich als Frauenfeind und Sexist beschimpft und es zu erheblichen Angriffen führen kann hält man sich eher zurück. Es entsteht eine unterdrückte Meinung, bei der viele bestimmte Sachen eigentlich nicht mittragen, aber sich auch nicht dagegen aussprechen. Vielleicht setzen sie sie sogar in ihrem Beruf um, weil es dort so verlangt wird, etwa bei Lehrern, die von SuS (Schülerinnen und Schülern) sprechen und viele Sachen gendern etc, auch wenn sie das selbst lästig finden.

Es entsteht eine merkwürdige Mischung, bei der einige wenige in leider bedeutsamen Positionen bestimmte Sachen sehr wichtig finden und alle anderen es eher egal ist. Daraus resultieren dann Filme die floppen, Medienkampagnen die auch nicht wirklcih interessieren und „go Woke, go broke“.