Ist Feminismus überholt?

Die 13 Jährige Olivia hat in Rahmen eines Projekts einen Artikel zu der Frage geschrieben, ob Feminismus überholt ist.

Und weil er so schön die gängigen Wege geht, die man auch anderweitig findet, lohnt es sich den Artikel anzuschauen:

Sexismus gibt es laut vielen Feministen und Feministinnen immer noch, und er ist häufig in unserem Alltag zu finden. Ein Mädchen namens Carla im Alter von 14 Jahren aus dem Umkreis von Flensburg erlebt Sexismus auch in ihrem Alltag in der Schule. Zum Beispiel meinte ihr Lehrer letztens: „Ich brauche einmal ein paar starke Jungs für den Beamer.“ Darauf hat Carla ihn angesprochen, denn wieso soll es denn nur starke Jungs ge-ben?! Und die Mädchen ihrer Klasse haben den Beamer dann auch wieder weggebracht.

Da wird man unproblematisch mitgehen. Allerdings ist es eben auch gleichzeitig:

  1. War, das Männer stärker sind (auch wenn man es für einen Beamer nicht braucht
  2. Sexismus nicht nur gegen die Mädchen, sondern eben auch gegen die Jungs, die mit der Hervorhebung besonders stark zu sein zu arbeiten verdonnert werden

Feminismus ist laut Duden ,,Eine Frauenbewegung, die von den Bedürfnissen der Frau ausgehend eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Normen (z.B. traditionelle Rollen-verteilung) und der patriarchalischen Kultur anstrebt.“ Doch inzwischen gibt es auch männliche Feministen, welche zusammen mit den Frauen gegen Ungerechtigkeiten gegenüber Männern und Frauen (Sexismus) kämpfen.

Nur das es eben keine patriarchale Kultur gibt und gerade der moderne Feminismus damit keineswegs erfasst ist. Es ist eine Definition, die sehr sehr vage ist und damit weniger Angriffsfläche bietet als der moderne Feminismus.

Im Alltag begegnet vielen Jugendlichen ebenfalls Sexismus, wenn das Klischee aufkommt: Jungs seien cool, wenn sie gefühllos, beleidigend und ignorant sind und Mädchen sollten niedlich, dankbar und glücklich sein. So bekommen Mädchen und Jungen das Gefühl, diese Erwartungen erfüllen zu müssen

In vielen Fällen ist es ja auch nicht einfach ein Klischee oder eine Erwartung, die von einer gesichtslosen Gesellschaft an die Leute herangetragen wird:

Der coole Junge kommt eben nicht nur bei seinen Freunden gut an, sondern auch gerade bei den Mädchen.
Und der Junge, der ein „Weichei“ ist kommt gerade nicht gut bei den Mädchen an (was etwas anderes als der Coole Junge, der zur richtigen Zeit und aus dem richtigen Grund Gefühle zeigt)

Auch die Auswahl der Eigenschaften ist etwas selektiv um eben besser zum Ziel des notwenigen Feminismus zu passen:

Jungen sollen nicht gefühllos sein. Sie sollen für die richtige Sache voller Begeisterung kämpfen, sie sollen engagiert sein, sie sollen Gentleman sein etc. Im modernen Feminismus sollen sie sich zudem schämen. Nämlich für ihre toxische Männlichkeit.

Und Mädchen sollen keineswegs nur niedlich, dankbar und glücklich sein. Weitaus eher sollen sie sexy sein, Männer um den Finger wickeln können, eine herausgehobene Position unter ihren Freundinnen haben, die Bienenkönigin sein, die Prinzessin zu der alle neidvoll aufblicken etc.

Sogar in der Medizin findet man Benachteiligung aufgrund von Geschlecht. Eine Medizinerin fand in einer Studie zum Beispiel heraus, dass nur 15 Prozent der Arzneimittel-Zulassungsstudien geschlechtsspezifisch erheben, was bedeutet, dass die Arznei-mittel nur an Männern und nicht an Frauen getestet werden, ob-wohl sie bei Männern und Frauen unterschiedlich wirken.

Das hatten wir hier auch schon mehrmals. Es ist nicht unbedingt ein Vorteil das Geschlecht zu sein, bei dem die Medikamente auf die groben Nebenwirkungen getestet werden.

Aber Feministinnen würden teilweise ja auch schon Bauchschmerzen bekommen, wenn man ihnen sagt, dass Medikamente verschieden wirken.

Viele Kritiker behaupten jedoch, dass Feminismus Männerhass sei. Sie sagen, er sei übertrieben, und es gäbe doch bereits Gleichberechtigung.

Auch da interessant, dass die Autorin zwei Punkte einfach zusammen wirft bzw direkt aufeinander folgen lässt, ohne die Position wirklich darzustellen. Denn in der Tat enthält der Feminismus viel Hass, spaltet in Gruppen, weißt einseitig schuld zu etc.

Und in der Tat gibt es weitaus mehr Gleichberechtigung als Feministinnen dies wahrnehmen wollen. Nur das Männer und Frauen eben andere Interessen und Fähigkeitsausprägungen haben (jeweils im Schnitt) so dass es dennoch nicht zu Ergebnisgleichheit kommt.

Jedoch geht es bei Feminismus um Gleichberechtigung, welche die Rechte der Männer mit einbezieht.

Nein.  In den meisten Teilen des Feminismus ist das eben gerade nicht der Fall. Dort kann es keine eigene Position der Männer geben, sie werden allenfalls insofern bedacht als es eben ihre Aufgabe ist das Patriarchat, welches den mächtigen Männern nützt, aufzuheben weil damit auch bestimmte Nachteile für sie wegfallen sollen

Laut vielen Feministinnen und Feministen werden auch Männer und Jungen benachteiligt, indem man sagt, sie dürften keine Gefühle zeigen, sondern müssten stark, hart oder gefühllos sein. Aber auch Jungen haben Gefühle und können sie zeigen und sollten Dinge an sich heranlassen. Wenn Jugendliche, sowohl Mädchen wie Jungen, sich diesen klischeehaften Erwartungen unterwerfen, wird es für sie unmöglich, eine eigene und authentische Persönlichkeit zu entwickeln.

Das können Männer auch ohne den Feminismus. Und damit entgehen sie dem dortigen sehr toxischen Teil, der verlangt, dass sie sich beständig die Büsserpeitsche auf den Rücken hauen.