Bücherempfehlungen zur Biologie der Geschlechter

Hier einmal ein paar Bücher, die gut in das Thema einführen

1. Das egoistische Gen

Das egoistische Gen von Richard Dawkins ist ein bereits recht altes Buch (1977), aber es stellt aus meiner Sicht die Theorie des egoistischen Gens und die „Genmathematik“, den Wert evolutionär stabiler Strategien etc nach wie vor aktuell dar. Es legt damit wichtige Grundlagen für das Verständnis der späteren Theorien, auch wenn es selbst nicht sehr intensiv auf das Thema „Biologie der Geschlechter“ eingeht, sondern auch in diesem Bereich nur Grundlagen darlegt.

2. The Red Queen

Das Thema dieses Buches ist, warum es überhaupt die Geschlechter gibt und welche Vorteile, aber auch welche Kosten dadurch entstehen. Es stellt zudem Konzepte wie costly signals, das Handicapprinzip etc dar und bespricht auch bereits einige grundlegende Geschlechterunterschiede. Es legt auch die Vorteile eines Genpools noch einmal dar, die ja gerade in der Red Queen Theorie sehr relevant sind. Gerade der Einstieg dazu, warum es zwei Geschlechter gibt und was damit an Kosten verbunden ist, ist hier aber sehr wichtig.

3. The Mating Mind

The Mating Mind behandelt Sexuelle Selektion. Wer diese im Bezug auf den Menschen verstehen will ist bei Geoffrey Miller richtig aufgehoben und wird hier ebenfalls noch einmal über verschiedenste Wirkungsweisen evolutionärer Selektion wie costly signaling und das Handicapprinzip aufgeklärt.

4. Brain Sex

Die Autoren Moir und Jessel stellen hier die „praktische Seite“ der Geschlechterunterschiede dar: Es wird die Wirkung der pränatalen und postnatalen Hormone intensiv behandelt und die diesbezügliche Forschung aufgezeigt. Das Buch ist ebenfalls bereits etwas äler, meiner Meinung nach aber nach wie vor auf dem Stand der Forschung und die beste mir bekannte Darstellung des Themas.

5. Male, Female

David Gearys Buch „Male, Female“ habe ich bereits intensiv besprochen. Seine Stärken sind der Vergleich mit anderen Tieren und die dabei deutlich werdende Schematik, in die dann der Mensch eingeordnet wird und die ausführliche Erklärung der intrasexuellen Konkurenz und ihrer Auswirkungen auf den Menschen.

6. The Origins of virtue

Matt Ridley behandelt hier die Entstehung des Soziallebens des Menschen, was insbesondere den Zusammenhang mit den egoistischen Genen und der Spieletheorie und damit evolutionär stabilen Systemen aufzeigt und zum anderen auch darlegt, dass vieles, was uns als Kultur vorkommt, sich stark an diese Systeme anlehnt. Dabei wird auch viel auf Geschlechterunterschiede eingegangen, da sich unser Gruppenleben eben auch gerade unter Berücksichtigung dieser ergeben hat. Es wird noch einmal deutlich, warum Status so wichtig für soziale Gruppentiere ist und warum sich gerade darum ein Erfordernis für ein Gedächtnis, Intelligenz etc ergibt. Es zeigt die Gruppendynamiken, die ein solches Leben erfordert auf.

7. Der Affe in uns

Der Autor verspricht mit dem Titel nicht zuviel: Er zeigt den Affen in uns auf. De waal ist dann stark, wenn er das Leben der Affen und deren soziales Gefüge beschreibt, wenn er Parallelen zu menschlichen Verhalten zieht und deutlich macht, dass Affen davon nicht weit weg sind, dass sie viele Verhaltensweisen ebenso in sich angelegt haben, wie heute der Mensch. Er hat nicht die Struktur von David Geary und evolutionäre Einordnungen, wie sie Ridley gelingen, liegen ihm erkennbar nicht, aber seine Schilderung der Affen geben dennoch ein weitaus besseres Bild der Parallelen, die in den anderen Büchern weniger lebendig beschrieben sind, wieder. Gerade im verbund mit Gearys und Ridleys Buch kann man diese Schilderungen meiner Meinung nach wirklich gut nachvollziehen und einordnen.4

8. The Blank Slate

Steven Pinkers Buch gibt in vielen Bereichen noch einmal ein breites Bild und gleicht diese insbesondere auch mit anderen, eher aus dem sozialen Bereich kommenden Theorien ab. Er zeigt auch noch einmal, wie notwendig eine Vorformatierung des Gehirns für den Menschen ist und welche Argumente dafür sprechen. Er streift dabei eine Vielzahl von Bereichen aus Kultur, Geschichte etc. die er in den Kontext des „vorformatierten Gehirns“ einordnet.

9 Zusammenfassung

Die oben genannten Bücher haben aus meiner sicht den Vorteil, dass sie bestimmte Teilbereiche sehr gut erklären, eben den Bereich der Gene und deren Zusammenspiel (1), den Grund für Geschlechter und Herleitungen daraus (2) sexuelle Selektion (3) Hormone und Gehirn (4) intrasexuelle Selektion und Einordnung in eine biologische Systematik (5) die evolutionäre Entstehung unseres sozialen Gerüsts (6) und die Nähe zu unseren evolutionären Verwandten und die Anlagen menschlichen Handelns in diesen (7). Pinker liefert dann noch weitergehende Strukturüberlegungen und Abgleichungen nach (8)

Wer neu in dem Thema ist, dem würde ich empfehlen in der oben angebenen Reihenfolge zu lesen, die ich für ein Verständnis am geeignesten halte.

Ich wollte mich eigentlich auf 5 Bücher beschränken, fand aber schließlich die Auflistung in dieser Form am besten.

Mich interessiert natürlich welche 5-10 Bücher ihr einem Neuling zum Thema „Geschlechter“ empfehlen würdet (feministist, maskulistisch, biologisch oder sozial oder bunt gemischt) und warum, welche Teile dieser Bücher bzw. welche in diesen vertretenen Theorien für diese Bücher sprechen. Eigene Listen mit Begründungen dazu gerne in den Kommentaren!

41 Gedanken zu “Bücherempfehlungen zur Biologie der Geschlechter

  1. @ Christian

    Fand ich eine schöne Idee Deine Hauptquellen und Lieblingsbücher zum Thema „Geschlecht“ mal der Reihe nach kurz vorzustellen.

    Komisch finde ich nur, dass David Buss Buch „Evolutionäre Psychologie“ fehlt. Ich finde allein der Vollständigkeit halber, sollte es erwähnt werden.
    Ich konnte mit David Buss immer mehr anfangen als mit Steven Pinker (vermutlich weil er sachlicher auftritt als Pinker, Pinker kommt mir z.T. zu missionarisch und ideologisch rüber). Wenn wir aber schon bei Pinker sind: die ausführlichere Zusammenfassung von Pinkers Ideen zum Thema Geschlecht findet sich ja im Buch seiner Schwester Susan Pinker „Das Geschlechter-Paradox“.

    • @Leszek

      Ich finde es selbst eigentlich etwas erstaunlich, dass ich bisher noch kein Buch von Buss selbst gelesen habe. Muss ich wohl mal nachholen. Wie findest du seine sonstigen Bücher so / was gefällt dir an dem von dir genannten?

      Susan Pinkers Buch fand ich nicht schlecht, aber es bleibt meiner Meinung nach zugunsten der Schilderung von bestimmten Anekdoten relativ an der Oberfläche. Für die Hintergründe finde ich ihr Buch daher nicht so geeignet, auch wenn die Darstellungen darin durchaus gut geschrieben und interessant sind

      • @ Christian

        Außer seinem Lehrbuch zur Evolutionären Psychologie kenne ich von David Buss nur das Buch „Wo warst du? Der Sinn der Eifersucht“. Das ist ganz o.k., aber z.B. insofern problematisch als der aktuelle Stand der Forschung zur häuslichen Gewalt falsch dargestellt wird. Buss bleibt diesbezüglich leider einem Mann-Täter, Frau-Opfer-Schema verhaftet und erwähnt die Forschungsbefunde, die auch eine hohe Zahl von männlichen Opfern häuslicher Gewalt belegen, leider überhaupt nicht.

        Ich besitze nur die (sicherlich inzwischen teils veraltete) deutsche Ausgabe von Buss „Evolutionäre Psychologie“ und kenne die aktuelle englische Originalversion noch nicht, daher beziehen sich meine Äußerungen also nur auf die inzwischen vergriffene deutsche Übersetzung.

        Das Buch „Evolutionäre Psychologie“ ist ja als Lehrbuch konzipiert, es ist sehr klar strukturiert, verständlich geschrieben, deckt natürlich mehrere Felder der Evolutionären Psychologie ab, enthält auch (für mich besonders interessant) ein Extra-Kapitel zum Thema „Kooperation“ (das allerdings nicht mehr auf dem aktuellen Forschungsstand ist, aber dennoch einige grundlegende Theorien gut darstellt).
        Das Thema „Geschlecht und Partnerwahl“ nimmt den größten Teil des Buches ein (naheliegend, da dies ja der Forschungsschwerpunkt von Buss ist), das Kapitel über „Krieg und Aggression“ fand ich auch sehr interessant – ist aber von der Theorie her ganz klar als Erklärungsmodell nicht ausreichend, also zu unterkomplex.)

        Im Gegensatz zu manchen Büchern über Verhaltensforschung aus der Konrad Lorenz-Schule, finden sich bei Buss m.E. auch keine Restelemente von frauenfeindlichen, homophoben und fremdenfeindlichen Tendenzen – jedenfalls ist mir dergleichen bei Buss bisher nicht aufgefallen.

        Buss kommt m.E. auch wesentlich weniger deterministisch rüber als z.B. Pinker, insofern Buss sehr genau erklärt, dass seiner Ansicht nach evolutionär-psychologische Mechanismen durch Umwelteinflüsse und soziale Strukturen kontextspezifisch aktiviert und deaktiviert werden können, also die Biologie-Umwelt-Interaktion ist bei ihm viel komplexer dargestellt als bei Pinker und eröffnet mehr Möglichkeiten.

        Leider ist die deutsche Übersetzung von „Evolutionäre Psychologie“ (die ich besitze) meines Wissens seit einigen Jahren vergriffen und nicht mehr neu aufgelegt worden, so dass das amerikanische Original vermutlich einige Aktualisierungen des Buches beinhaltet, die ich gar nicht kenne.

        Insbesondere würde mich interessieren, wie die grundlegende Kritik der Evolutionären Psychologie von David Buller von Buss verarbeitet worden ist.

        Ich interessiere mich ja wie gesagt, grundsätzlich für alle Richtungen und Forschungsbereiche der Psychologie, bzw. für deren jeweilige Teilwahrheiten und da fand ich dieses Buch zum Verständnis der evolutionären Perspektive schon hilfreich und interessant.

        • Klingt interessant!

          Aus der Kurzbeschreibung bei Amazon:

          In this fact-driven book, Doreen Kimura provides an intelligible overview of what is known about the neural and hormonal bases of sex differences in behavior, particularly differences in cognitive ability. Kimura argues that women and men differ not only in physical attributes and reproductive function, but also in how they solve common problems. She offers evidence that the effects of sex hormones on brain organization occur so early in life that, from the start, the environment is acting on differently wired brains in girls and boys. She presents various behavioral, neurological, and endocrinological studies that shed light on the processes giving rise to these sex differences in the brain.

          Was hat dir denn an dem Buch besonders gefallen?

      • Was hat dir denn an dem Buch besonders gefallen?

        Das Buch ist weitestgehend frei von
        Ideologie und Wunschdenken. was mich
        in vielen Arbeiten, die die Kondition
        des Menschen behandeln, extrem stört.
        Schön finde ich auch Beispiele die
        zeigen wie Frauen und Männer mit
        komplett unterschiedlichen Strategien
        zu gleichwertigen Resultaten kommen.
        Beispiel beim Navigieren.
        Männer eher nach geometrischen Kriterien
        und Frauen besser im Navigieren
        nach Wegpunkten.
        Diese Unterschiede wurden übrigens, von
        anderen Forschern, mit Labormäusen im
        Labyrinth experimentell untersucht.

  2. @Christian

    Um Dein eindimensionales, monokausales und unterkomplexes Weltbild 🙂 ein bisschen zu konterkarieren, schlage ich folgende Bücher vor:

    1. Rolf Oerter / Leo Montada (Hrsg.)
    Entwicklungspsychologie

    http://www.beltz.de/de/psychologie/fachbuch/klinische-psychologie-psychotherapie/titel/entwicklungspsychologie.html

    „Um die Entwicklung der Geschlechtsidentität umfassend zu beschreiben und zu erklären, sollten die verschiedenen Theorien so integriert werden, dass das Zusammenwirken biologischer, sozialer und kognitiver Faktoren deutlich wird. Betrachtet man die Befundlage, so fällt auf, dass alle Faktoren darauf abzielen, die individuelle Entwicklung in eine geschlechtstypische Richtung zu lenken. Die Ausbildung einer Geschlechtsidentität scheint insofern überdeterminiert zu sein. Geringe Unterschiede der Geschlechter, die von einem Faktor hervorgerufen werden (z.B. evolutionär fundiertes stärkeres Wetteifern bei Jungen), werden durch andere Faktoren weiter verstärkt (z.B. die Unterstützung derartigen Verhaltens durch Eltern und eines entsprechenden Selbstkonzepts bei Jungen). Sind diese Faktoren über längere Zeiträume wirksam, werden die Unterschiede immer grösser und generalisieren auf die verschiedenesten sozialen Kontexten (z.B. Berufswahlen von Männern, für die eine harte Konkurrenz untereinander typisch ist). Die Entwicklung der Geschlechtsidentität ist somit als transaktionaler Prozess zu verstehen. Die Rolle der sozialen Umwelt besteht darin, Informationen bereitzustellen, was es bedeutet männlich oder weiblich zu sein, und Anreize zu liefern, sich konform zu verhalten. Dies regt die Bildung von Geschlechtsschemata an, die nun als „Filter“ für die Verarbeitung geschlechtsbezogener Informationen dienen und das Verhalten regulieren.

    Geschlecht als relationale Variable: Betrachtet man Geschlecht als eine soziale Kategorie und nicht (nur) als ein individuelles Merkmal und nimmt man die zuvor erläuterte Verschränkung individueller Veränderungen und Veränderungen sozialer Kontexte ernst, so ist die Entwicklung der Geschlechtsidentität ausser auf der individuellen Ebene noch auf drei weiteren Ebenen zu betrachten (…).

    – der interpersonellen Ebene,
    – der Intergruppenebene und
    – der (inter-)kulturellen Ebene.

    Die Geschlechtsidentität wird damit zu einer relationalen Variablen.
    Damit geraten auch sozialpsychologische Ansätze der Geschlechterforschung ins Blickfeld, die in der Entwicklungspsychologie bisher vernachlässigt wurden (…).“ (S. 649 f.)

    2. Sozialisation und Bewältigung
    von: Lothar Böhnisch, Karl Lenz, Wolfgang Schröer (2009)
    Eine Einführung in die Sozialisationstheorie der zweiten Moderne

    Sozialisation ist der lebenslange Vergesellschaftungsprozess, in dem sich die Persönlichkeit im Sozialen entwickelt. Sozialisation wird vor allem unter dem Aspekt der Vermittlung von Subjekt und Gesellschaft betrachtet. Die neuere Sozialisationsforschung setzt auf das Konstrukt Biografie: Gesellschaft wird von den Subjekten biografisch erlebt und die Biografie steuert die soziale Integration. Mit der postmodernen Entgrenzung von Arbeit, Technik und Bildung haben sich die Sozialisationskontexte so verändert, dass das Biografiekonzept allein nicht mehr hinreichend ist, denn es setzt sowohl eine sozial kalkulierbare Gesellschaft wie ein prinzipiell handlungsfähiges Subjekt voraus.
    Eine Sozialisationstheorie der zweiten Moderne muss deshalb vor dem Hintergrund dieser Entgrenzungsprozesse von einem Streben nach biografischer Handlungsfähigkeit als Motor der Sozialisation ausgehen, das wechselnden Bewältigungsdynamiken unterworfen ist. Gleichzeitig hat sich ein ökonomisiertes gesellschaftliches Sozialisationsregime entwickelt, das auf Durchsetzung eines entsprechenden Sozialisationstyps drängt.
    Der vorliegende Band vermisst die in diesem mikro- und makrosoziale Dimensionen verbindenden Bezugsrahmen die für den Sozialisationsdiskurs basalen Bezugskategorien von Entwicklung, Raum, Zeit, Arbeit, Geschlecht, Generation und Lebensalter neu.

    3. Pädagogische Soziologie. Grundlagentexte Pädagogik
    Eine Einführung von Lothar Böhnisch

    Das pädagogische Geschehen in der Schule und im außerschulischen Bereich wird heute mehr denn je als Sozialgeschehen beurteilt. Ansatzpunkte für pädagogische Gestaltung müssen deshalb auch immer in sozialen Beziehungen und durch soziale Probleme hindurch gesucht werden. In diesem Zusammenhang ist soziologisches Wissen gefragt, das sich in erster Linie auf die pädagogischen Handlungsstrukturen bezieht, ohne dabei den gesellschaftlichen Hintergrund von Bildung und Erziehung zu vernachlässigen. Ein solches soziologisches Denken im pädagogischen Bezug liegt in der Tradition einer Pädagogischen Soziologie, wie sie sich in den 20er Jahren in Deutschland entwickelte. Diese Einführung arbeitet die Tradition neu auf und verknüpft sie mit den modernen Konzepten der Soziologie, den Erkenntnissen der Sozialisationsforschung und der pädagogischen Institutionenkunde.
    Entsprechend der pädagogischen Intention wird vom pädagogischen Interaktionsgeschehen ausgegangen und gezeigt, wie es als Sozialgeschehen mit den soziologischen Konzepten der Rolle, der Gruppe, der Generation, des Geschlechterverhältnisses und des sozialen Raums strukturiert werden kann. In einem anderen Teil wird das pädagogische Geschehen eingebettet in den institutionellen und gesellschaftlichen Rahmen der Erziehung. Schließlich wird gezeigt, wie man mit dem soziologischen Anomiekonzept und der Konflikttheorie pädagogisch umgehen kann, sodass Möglichkeiten der pädagogischen Gestaltung soziologisch sichtbar werden.
    http://www.buch.ch/shop/bch_start_startseite/suchartikel/paedagogische_soziologie_grundlagentexte_paedagogik/lothar_boehnisch/ISBN3-7799-0353-9/ID3099116.html?jumpId=66398

    4. Männliche Sozialisation
    Eine Einführung von Lothar Böhnisch

    Diese neue Einführung zur männlichen Sozialisation versucht, die Bedingungen und Möglichkeiten des Aufwachsens von Jungen und die männliche Lebensbewältigung im Erwachsenenalter im gegenwärtigen Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft aufzuschließen und zu systematisieren. Es wird eine dynamische Sozialisationsperspektive entwickelt, in der das Zusammenwirken von gesellschaftlicher Konstruktion der Männlichkeit, alltäglichem Geschlechterverhalten und psychodynamischem Bewältigungsverhalten von Jungen und Männern deutlich wird. Diese Perspektive wird entlang der Lebensalter im biografischen Aufbau des Lebenslaufs entwickelt. Dabei wird deutlich, dass trotz der alltäglichen Nivellierung des Geschlechterverhaltens Männlichkeit und Maskulinität im gesellschaftlichen Hintergrund und in tiefenpsychischen Schichten des Mannseins weiter wirken und unterschiedlich freigesetzt werden. Das Bewältigungskonzept ermöglicht es in diesem Zusammenhang, das für die Geschlechtersozialisation typische aber verdeckte Wirken leibseelischer Antriebe und somatischer Bezüge darzustellen.
    In dem Band werden in diesem Kontext die Persönlichkeitsentwicklung und das Sozialverhalten von Jungen und Männern von der frühkindlichen Ablösungsdramatik bis hin zum Integritätsproblem des älteren Mannes thematisiert. Darin sind auch die neueren Befunde der Jungen- und Männerforschung eingearbeitet.

    http://www.buch.ch/shop/bch_start_startseite/suchartikel/maennliche_sozialisation/lothar_boehnisch/ISBN3-7799-1372-0/ID4606613.html?jumpId=46894

    5. Die Entgrenzung der Männlichkeit
    Verstörungen und Formierungen des Mannseins im gesellschaftlichen Übergang von Lothar Böhnisch

    Das Buch liefert eine umfassende Darstellung und Analyse der Entwicklung von Mannsein und Männlichkeit im Strukturwandel derArbeitsgesellschaft. Im Vordergrund steht die These, dass der neue Kapitalismus nach einer Sozialform Mann drängt, in deren Sog Mannsein und Männlichkeit zunehmend geraten. Im Mittelpunkt des Buches steht die These, dass die neuen technologisch-ökonomischen Strömungen Vergesellschaftungstendenzen freisetzen und nach entsprechenden Sozialformen suchen, die das Geschlechterverhältnis und die Männerrolle und das Mannsein neu, wenn auch ambivalent strukturieren. Vor diesem Hintergrund werden die zentralen Thematiken des bisherigen Männerdiskurses – Männlichkeit und heterosexuelle Matrix, männliche Sozialisation und Krisenbewältigung, Männer-Frauen-Beziehungen, männliche Selbstverständigung, Männer im Sozialstaat, Männlichkeit und Geschlechterdemokratie- neu geordnet und bewertet. Dabei tritt die Perspektive in den Vordergrund, dass nicht primär die Manifestationen von Männlichkeit und Mannsein, sondern die Probleme und Konstellationen der Bewältigung von Männlichkeit im Vordergrund der sozialwissenschaftlichen Betrachtung und der öffentlichen Auseinandersetzungen um den Mann in unserer Gesellschaft stehen sollten.

    http://www.buch.ch/shop/bch_buc_startseite/mehrvonartikel/die_entgrenzung_der_maennlichkeit/lothar_boehnisch/ISBN3-8100-3557-2/ID3135248.html?jumpId=61588

      • @Leszek

        Wenn ich in einem andere Forum/Blog schreiben würde und nicht hier, dann würde natürlich der Chomsky viel mehr zur Geltung kommen. Also wenn es um Krieg, Frieden, Internationale Beziehungen, Israel, Palästina, USA als Hegemon etc. gehen würde! 🙂

  3. Das einzige Buch das ich gelesen habe, war „Der Affe in uns“. Dia anderen werde ich wohl eher nicht anfassen, denn seitenlange Ausführungen über Mann und Frau, deren Unterschiede und Sexstrategien zu lesen ist mir dann doch zu langweilig.

  4. Meine Empfehlung: „Sperm Wars – Infidelity, Sexual Conflict and Other Bedroom Battles“ von Robin Baker
    Die Erklärungen könnten manchen helfen, die Untreue in ihre Partnerschaft zu integrieren. Denn das zu meistern ist absolut geboten, weil der Mensch sich dahingehend entwickelt hat, dass Auswahlprozesse auch über das Sperma im Körper der Frau stattfinden. Untreue gehört für viele Menschen einfach dazu. Versteht man das und lässt das Fremdgehen zu, nutzt es für die Partnerschaft(en) aus, statt sich von ihm die Partnerschaft(en) kaputt machen zu lassen, so wird das Miteinander ein bisschen glücklicher. Das wusste ja schon der olle Kolle, der seine Ratschläge freilich aus einer anderen theoretischen Ecke ableitete als der Evolutionsbiologie. Und er hatte damals schon recht.

    Kolle-Filme, vor allem die späteren, würde ich auch empfehlen. „Dein Kind, das unbekannte Wesen“ ist bis heute unübertroffen in seiner offenen und moralfreien Art der Aufklärung. Dank der Gesetzesinitiativen des Feminismus könnte so ein Film heute nicht mehr produziert werden. Nach heutigen Maßstäben ist das nicht nur Jugendanscheinspornografie, sondern harte Kinderpornografie. Aus diesen Filmen können auch heutige Zuschauer noch einiges Wissen beziehen. Die feministische politische Korrektheit hat nämlich dafür gesorgt, dass gerade Jugendliche heute beim Thema Sexualität wieder ahnungsloser sind. Gerade Mädchen und Frauen, die Feministinnen sowieso, sind für gendertheoretische Indoktrination (etwa über die einschlägigen Frauenzeitschriften) anfällig.

  5. Eine sehr schöne Idee, Bücher zu empfehlen. Die folgenden finde ich auch gut, wenn ich auch nicht alle Positionen teile (aber das wird ja eh niemand bei einem Buch machen):

    1. „Developmental Biology“ von Scott F. Gilbert

    2. „Die Fortpflanzung der Geschlechterverhältnisse“ von Kirsten Smilla Ebeling

    3. „Männer – Das schwache Geschlecht und sein Gehirn“ von Gerald Hüther

    4. „Sexing the Body: Gender Politics and the Construction of Sexuality“ von Anne Fausto-Sterling

    5. „Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud“ von Thomas Laqueur

    6. „Making Sex Revisited: Dekonstruktion des Geschlechts aus biologisch-medizinischer Perspektive“ von Heinz-Jürgen Voß

    • @Daniel

      Interessante Zusammenstellung

      Du scheinst ja eher aus der biologiekritischen Richtung zu kommen, mit Ebeling, Fausto Sterling, Laquer und Voß

      Was hat dir an Sexing the body gefallen? ich fand es nicht so gut, komme aber auch nicht dazu, mal eine Besprechung zu schreiben.

      Meine Besprechung von Making Sex Revisited findest du hier, was hat dich denn an dem Buch überzeugt oder was fandest du darin gut dargestellt?

      Welche Theorien in den Büchern haben dich denn überzeugt?
      Ich würde mich freuen, wenn du zu den 6 Büchern noch kurz eine Anmerkung schreiben könntest.

      • Ich bilde mir gern umfassend meine Meinung und daher hab ich sie gelesen und finde wichtig sie hier zu ergänzen. Deine sehr kritische Haltung zu Voß verstehe ich nicht – ich fand den genetischen und epigenetischen Teil gut dargestellt und überzeugend. Und das ist ja sein Schwerpunkt. Und zu Evolutionstheorien stehen seine Aussagen ja nicht im Kontrast. Das Buch von Sterling finde ich daher gut und spannend, weil es eine Metareview vieler biologiegeschlechtlicher Themen ist und viele Studien geprüft werden. Gerade die Methodenkritiken finde ich hilfreich, um nicht die gleichen Fehler immer wieder zu machen.

        • @Daniel

          „ich fand den genetischen und epigenetischen Teil gut dargestellt und überzeugend“

          Er stellt ja recht wenig aus der aktuellen Forschung dar. Eigentlich lässt er die Wirkung pränataler Hormone vollkommen weg. Und das ist die absolut vorherrschende Theorie seit mehreren Jahrzehnten. Das ist schon sehr schwach. Und zur epigenetik schreibt er ja auch kaum was.

      • Reden wir von dem gleichen Buch? Er führt doch zu jedem Gen derzeit in der Forschung den Forschungsstand auf ??
        und das er viele Faktoren wichtig findet und auch Variantenreichtum ist doch geschenkt – und ist ja evolutionär. Evolution ist eben nach darwin nicht gerichtet und so bilden sich viele Varianten aus, bei denen einige zur Umwelt passender sind und das kann nach einer Umweltänderung auch anders sein. Wenn alles fest wäre, wäre es doch nicht Evolution.

        Ich rede von:

        http://www.amazon.de/Making-Sex-Revisited-Dekonstruktion-biologisch-medizinischer/dp/3837613291/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1337843735&sr=8-2

        • @Daniel

          Ja, reden wir. Wo geht er denn mal auf pränatale Hormone ein und baut dies in seine Theorie ein? Er blendet diesen, die moderne Forschung bestimmenden Bereich vollkommen aus.
          Weil er ihn nicht in seine Theorie einbauen kann.

          Gene können auf Umwelteinwirkungen reagieren und biologische Systeme sind natürlich mit einer gewissen Flexibilität ausgestattet. Aber das bedeutet nicht die von Voss behauptete Beliebigkeit.

          Aber ich wäre an einer ausführlicheren Besprechung von „Making Sex revisited“ durch dich durchaus interessiert. ich würde dir aber raten, auch mal eines der anderen Bücher, von nichtfeministischen Autoren zu lesen. Dann merkst du, welche Auslassungen dort bestehen.

      • die kenn ich – daher die Bücher ja zur Ergänzung. Ich mag nicht eingeschränkten Blick in der Biologie.

        Pränatale Hormone spricht er doch bei der Gewebeentwicklung an, wie sich Eierstöcke und Hoden bilden..? Und das Testosteron viel von der Mutter ist während der Hälfte der Schwangerschaft. Insofern versteh ich die Kritik nicht ??

        Ich mag so aufgeladene Begriffe zu Biologie nicht. Wenn der eine mehr Varianten betont, findest du das nicht gut, aber dann doch Flexiblität als wichtig… Da komm ich nicht mit… das kommt doch gut zusammen.

      • Deine Kritik an Voß finde ich komisch. Er beschäftigt sich doch in dem Buch gar nicht mit Verhalten… ?? das ist doch gar nicht sein Thema.. Thema ist doch wie die Genitalien entstehen. und dafür nennt er die Faktoren die da beteiligt sind. und für Genitalien schreibt er zu Hormonen mehrere Seite, mit den somatischen Zellen, Primordalkeimzellen das…
        und zufälligkeit von geschlechterausbildung finde ich einfach ist Evolution. Wenn das alles fest wäre, würde es doch keine Evolution geben oder sie gerichtet sein… daher ist es logisch, dass viele Varianten entstehen können. und davon pflanzen sich dann einige fort. wo ist das problem??

        • @Daniel

          Er beschäftigt sich damit, wie die Geschlechter entstehen, was die Rollen bewirkt. Der Stand der Forschung der letzten Jahrzehnte, der dies mit pränatalen Hormonen und weiteren Hormonschüben in der Pubertät in Verbindung bringt, wird von ihm in drei Sätzen zitiert und dann übergangen.
          Er geht sozusagen nur auf die körperliche Wirkung der Hormone ein, nicht auf die Wirkung auf den Geist (der ja über das Gehirn auch Körper ist, aber gut).

          Damit verfehlt er meiner Meinung nach das Thema. Eine biologische Abhandlung zur Entstehung von Geschlecht, die die letzten 50 Jahre nahezu weglässt ist allenfalls geschichtlich interessant.

          „und zufälligkeit von geschlechterausbildung finde ich einfach ist Evolution“

          Nein, dass ist nicht Evolution. Evolution an sich ist zufällig, erzeugt aber deswegen nicht selbst ein System, das ein zufälliges Endproukt auswirft. Wie soll so etwas auch funktionieren? Man kann einen Menschen ja nicht beliebig zusammenbauen und er funktioniert dann? Wenn wir soviel Spielraum für Zufall hätten, dann hätten wir schlicht eine sehr sehr sehr hohe Anzahl an Fehlgeburten. Gene sind auf Stabilität ausgerichtet, deswegen brauchen evolutionäre Veränderungen sehr viel Zeit.

  6. Must Read

    „Baby Wars“ von Robin Baker

    http://www.amazon.de/Wars-Fortpflanzungswettbewerb-Familienstrategien-Robin-Baker/dp/3809030163

    Auch gut:

    Howard Bloom (alles von ihm, aber insbesondere):

    „Luzifer Prinzip“

    http://www.amazon.de/The-Lucifer-Principle-Scientific-Expedition/dp/0871136643/ref=pd_bxgy_eb_text_b

    Und der Dauerbrenner:

    Marvin Harris‘
    „Menschen. Wie wir wurden was wir sind“

    http://www.amazon.de/Menschen-Wie-wir-wurden-sind/dp/3423305304/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1337816254&sr=8-3

    Etwas veraltet, aber immer noch ein Augenöffner.

    • @yxcv

      „Baby Wars“

      Sperm Wars habe ich gelesen und fand es sehr gut. Das Buch klingt auch interessant:

      Beinahe das ganze Jahrhundert streiten sich die Verhaltensforscher nun schon, ob Umwelt oder Vererbung den Menschen bestimmen, und trotzdem gelingt es Robin Baker noch neue, revolutionäre Thesen zu formulieren.
      Wie schon in seinem ersten Buch Krieg der Spermien betrachtet Robin Baker kritisch das Verhalten von Männern und Frauen, diesmal besonders innerhalb der Familie, und arbeitet eindeutig eine Dominanz der Gene heraus. So beispielsweise ist die unangenehme Übelkeit während der Schwangerschaft genauso wie die quälende postnatale Depression der Frau ein genetisch geprägtes Verhalten.

      Jede seiner kurzen, prägnanten Situationsbeschreibungen zerlegt er streng nach den Gesetzen der Evolutionsbiologie: „Bei jedem Aspekt des menschlichen Verhaltens fragt der Evolutionsbiologe als erstes, wie dieses Verhalten sich auf das Fortpflanzungsergebnis auswirkt. Und bei jedem verbreiteten Verhaltensschema nimmt er an, dass es dem Fortpflanzungserfolg dient.“ Obwohl Baker den Menschen damit extrem eindimensional reduziert, überzeugt er auch Skeptiker mit seinen Beispielen rasch. Schlüssig erklärt er, warum das Geschrei von Babys derart nervenaufreibend sein muss und wieso sich Geschwister phasenweise dauernd streiten.

      Immer lauern Darwin und die rebellischen Gene im Hintergrund, bereit sofort zuzuschlagen in ihrem permanenten Kampf ums Überleben und ihre erfolgreiche Verbreitung. Fragen der Moral werden da vollständig außer Kraft gesetzt — es gilt das strategische Recht der Natur, der Genetik!

      Das Luzifer Prinzip:

      This exploration of the roots of violence in human society finds a villain in biology: not in the genetic urge that drives each organism to reproduce, but in the forces that create larger „superorganisms“ that seek to perpetuate themselves. Bloom (whose credentials range from cancer research at Roswell Park Memorial Cancer Research Institute to experimental graphics, programmed learning, and founding a public relations firm that represented many well-known rock artists) draws on an impressive range of historical, anthropological, and biological research to support his thesis. (The 333 pages of text are followed by an additional 117 pages of notes and bibliography.) From this massive body of material, he arrives at a conclusion that such philosophers as Hobbes would find congenial: Aggression is not an aberrant force in society, but its very foundation. From Caesar to Khomeini, Bloom finds that those who have lead great nations are propagators of memes–the core bodies of a culture’s key ideas that are the ideological equivalent of genes. History is not so much the contest of armies as of memes, and a strong meme drives out the weak as surely as the genes of an alpha male in a chimpanzee herd dominate those of his lesser competitors. While Bloom often gives cogent analyses of the currents of history, his thesis has an unfortunate potential for being warped to the service of chauvinism and racism. His attempts to draw lessons for the future (with comments on the predatory nature of Muslim society or the inability of African nations to transcend their tribal memes) are dubious at best, and potentially inflammatory at worst. And his ideas are often developed more by example than by exploration of their deeper consequences. Bloom’s basic thesis is thought-provoking and often full of valuable insight; it is unfortunate that the implications he derives from it are so likely to encourage the worst aspects of human nature to come to the fore.

      Die Meme Idee von Dawkins also noch mal etwas weiter ausgeführt? Was hat dich denn an seinem Buch besonders fasziniert?

      Marvin Harris: Menschen

      Dazu habe ich nicht viel gefunden. Was schreibt er denn so?

    • @yxcv

      Von Grammer hatte ich hier schon mal eine Studie besprochen

      Wie liest er sich denn so?

      Aus dem Text zu dem Buch bei Amazon:

      Wenn Sie glauben, Liebe beginnt mit dem ersten Blick, dann täuschen Sie sich – sie beginnt schon lange vorher. Mehr oder weniger verhängisvolle Affären beginnen, ohne dass die darin verwickelten Personen auch nur die geringste Ahnung davon haben. Und im Kampf der Geschlechter haben wir ein großes Arsenal geheimer Waffen eingesetzt. In einem breit angelegten Forschungsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft und des Wiener Ludwig-Boltzmann-Instituts für Stadtethologie sind die Verhaltensforscher den geheimen biologischen Faktoren, die unser Beziehungsverhalten beeinflussen, auf die Spur gekommen. Wissenschaftlich fundiert wird aufgezeigt, welche Mechanismen und Gesetze die Kontaktaufnahme, die Wahl eines Partners und die dazu gehörigen Strategien bestimmen, welche Rolle Schönheit, erotische Attraktivität, Selbstdarstellung spielen, was die Körpersprache signalisiert und mit welchen Tricks und Finessen der Wunschpartner umgarnt wird. Es entsteht ein erstaunlich klares und strukturiertes Bild, das die oftmals verborgenen Muster der Liebe verdeutlicht und unser eigenes Verhalten erklärt und verstehbar macht.

  7. Ich würde die Liste gerne noch um zwei Bücher ergänzen, die zwar nicht unmittelbar mit Sexualität zu tun haben, aber doch zeigen, wie der biologistische Ansatz auch auf anderen Gebieten fruchtbar gemacht werden kann.

    Zunächst wäre da dieses:

    http://www.amazon.de/Arm-Reich-Schicksale-menschlicher-Gesellschaften/dp/3596172144/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1337841354&sr=1-1

    Diamond zeigt da sehr überzeugend die Wichtigkeit natürlicher Faktoren (Klima, Geografie, Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten) für die Entstehung und Entwicklung von Zivilisationen in der Weltgeschichte auf. Wer die Geschichte verstehen will, muss dieses Buch lesen.

    Ferner „Moral Minds“ von Marc D. Hauser: http://en.wikipedia.org/wiki/Moral_Minds

    Hauser legt darin die den verschiedene Moralsystemen zugrunde liegenden biologischen Tiefenstrukturen dar und kritisiert überzeugend Lern- oder Sozialisationstheorien, die moralisches Verhalten als rein erlernt betrachten.

    • Inwieweit ist denn »Klima, Geografie, Vorkommen bestimmter Tier- und Pflanzenarten« ein biologistischer Ansatz? Das klingt mehr nach einer Umwelttheorie, die problemlos auch mit kulturalistischen Ansätzen vereinbar ist.

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