Frauen als unterdrückte Gruppe in Abgrenzung zu anderen unterdrückten Gruppen

In der Diskussion um Feminismus und Männer als Feindbild ging es auch um die Unterdrückung der Gruppe Frau durch die Gruppe Mann und der Nachteile, die die Frau im Patriarchat hat.

Ein gängiges Gegenargument ist das dort von Adrian wiedergegebene, das darstellt, dass es Frauen dafür, dass sie unterdrückt werden, erstaunlich gut geht in Vergleich zu anderen Gruppen und auch im Verhältnis zu den unterdrückenden Männern:

„Die einzig unterdrückte Gruppe, die länger lebt, eine höhere Bildung, sowei ein höheres reales Einkommen als der Unterdrücker hat und bei ders gesellschaftlich akzeptabel ist, den Unterdrücker für sich arbeiten zu lassen.“

Ich hätte noch das Folgende, was ebenfalls häufig genannt wird:

  • Frauen treffen einen Großteil der Konsumentscheidungen für ihre Unterdrücker
  • Frauen erhalten bei einer Trennung überwiegend die Kinder der Unterdrücker, selbst wenn diese sie behalten wollen

Ich würde dieses Argument gerne näher untersuchen / weiter ausbauen.

Welche Belege gibt es also für die obigen Angaben, inwiefern gibt es dies bei anderen unterdrückten Gruppen nicht, Welche andere Vorteile, die unterdrückte Gruppen üblicherweise nicht haben, haben Frauen?

Und natürlich würden mich auch feministische Erwiderungen hierzu interessieren.

ich vermute einmal sie gehen in die Richtung von:

„Frauen haben zwar gewisse Vorteile, aber sie werden trotzdem in Rollen gezwängt, die sie nicht wollen, sie sind trotzdem abhängig von dem Einkommen ihres Mannes, sie sind trotzdem eingeschränkt bei der Wahl der Möglichkeiten und ihren Aufstiegschancen.“

Wobei dann erst einmal diese Behinderungen darzulegen wären und dann die Verursachung dieser durch „das Patriarchat“ oder die Männer (vgl zu Karriere auch die Beiträge unter „Frauen in hohen Positionen„)

48 Gedanken zu “Frauen als unterdrückte Gruppe in Abgrenzung zu anderen unterdrückten Gruppen

  1. Ist doch ganz einfach! Das „Patriarchat“ unterdrückt nicht nur die Frauen , sondern auch die
    Männer. Daher auch die Nachteile der Männer.
    Der Feminismus hat sich nun aufgemacht das „Patriarchat“ abzuschaffen.
    Er nützt auch den Männern! Denn auch die Nachteile von Männern wären dann, schups, weg.
    Wir hätten dann endlich die heile Welt, ohne Unterdrückung und Hierarchien und Rollenbildern
    und Rollenrollen …..

  2. Also, die soziodemografischen Merkmale der Unterdrückung der Frauen als Gruppe, die mir einfallen (teilweise genannt im Artikel):

    Harte Fakten:

    * Höheres verfügbares Einkommen (inklusive Transferleistungen wie Unterhalt ect.)
    * Höheres formales Bildungsniveau (bei jungen Frauen)
    * Höhere Lebenserwartung
    * Höhere Aufwendungen für Frauen im Gesundheitssystem
    * Geringere Delinquenz
    * Bevorzugung in Rechtsfragen
    – „Frauenrabatt“ bei der Strafzumessung im Strafrecht
    – „komfortablere“ Haftbedingungen, wenn es doch zur Verurteilung kommt
    – eklatante Bevorzugung der Frauen im Ehe- und Familienrecht, insbesondere bei Trennungen und gemeinsamen Kindern.
    * Stärkere Verfügungsgewalt über Konsumausgaben
    * Geringer Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden (absolut und relativ)

    Weiche Faktoren:

    * Höhere öffentliche/mediale Aufmerksamkeit für Frauenprobleme bzw. bei Problemen der Frauen
    * Insgesamt positiveres „Image“
    * Teilweise niedrigeres Anforderungsniveau bei gleichen beruflichen Tätigkeiten
    * Stärkere Schutzvorschriften im Arbeitsrecht, was Zumutbarkeit von Arbeitsbedingungen angeht
    * Vielzahl von frauenspezifischen Förder-, Mentoren- und sonstigen Programmen zur Bewältigung normaler Lebensvollzüge

    Das ist doch schon mal eine ganz beeindruckende Liste, woran man die gesellschaftliche Marginalisierung dieser Gruppe festmachen kann 😉

    Gegenprobe (was mir so einfällt – wenn ich was vergessen habe, dann ist es meiner selektiven Wahrnehmung geschuldet):

    * Nachteile im beruflichen Karriereverlauf im Fall von Schwangerschaften
    * … äh … jetzt fällt mir schon nichts mehr ein …

    • ein weiterer Fakt:
      * bereits bestehende Bevorzugung von Frauen in Arbeitsstellen einstellen

      Äußert sich in Sätzen wie: „Bei gleicher Qualifikation werden Frauen für Stelle X bevorzugt“. Es gibt keine gleichen Qualifikationen, nur ähnliche. Dies führt ganz automatisch zu einer Diskriminierung von Männern. Wollte man Diskriminierung überwinden, würde man anonyme Bewerbungen fordern.

      • Da wollte ich wieder zuviel auf einmal.

        1. Frauen werden eher eingestellt als Männer, um so den Frauenanteil zu erhöhen.
        2. Frauen werden mit ihren Anliegen am Arbeitsplatz wesentlich eher gehört als Männer.

  3. Noch was vergessen bei den harten Fakten:

    * „Apartheitsprogramme“: Von Junior-Proffessuren nur für Frauen bis zu Frauenschwimmen und Frauensauna. Das Muster ist hier immer: Die geschlechtlich nicht beschränkten Programme sind für beide Geschlechter gleichermaßen zugänglich, die Apartheitsprogramm dagegen zusätzlich nur für Frauen.

  4. @ All
    Allein zu den Transferleistungen Folgendes:
    http://www.wgvdl.com/info/frauenfoerderung/transferleistungen-von-maennern-zu-frauen.htm

    Zur Verlogenheit feministischer Propaganda ein Seitenhieb:
    „Wirft man unter dem Motto „100 Jahren Internationaler Frauentag“ einen Blick zurück auf die Lebensbedingungen von Frauen in den letzten hundert Jahren zeigt sich, dass bereits 1910 rund 40% der Frauen zu den Erwerbspersonen zählten, 2009 waren es rund 45%.“ Quelle: http://www.statistik.at/web_de/statistiken/soziales/gender-statistik/index.html

    Das Schmankerl jetzt:
    „Bezogen auf die Einkommenssituation von Frauen und Männern zeigen die Bruttojahreseinkommen auf Basis der Lohnsteuer, dass unselbständig beschäftigte Frauen im Jahr 2009 mit 17.639 Euro um insgesamt 40% weniger verdienten als Männer mit 29.181 Euro brutto. Berücksichtigt man die Unterschiede im Beschäftigungsausmaß (Teilzeit, saisonale Beschäftigung) und beschränkt den Vergleich auf ganzjährig Vollzeitbeschäftigte, dann lagen die Bruttojahreseinkommen der Frauen (29.513 Euro) immer noch um rund 19% unter jenen der Männer (36.597 Euro)“ http://www.statistik.at/web_de/statistiken/soziales/gender-statistik/einkommen/index.html

    Wer erkennt die Fehler? Ein Tipp: Es hat etwas damit zu tun, dass die gegenderte EU vorschreibt, wie solche Berechnungen generell zustande zu kommen haben 🙂

    Ja ja, die geknechtete Frau. Ist es eigentlich auch diskriminierend, wenn man solche Unterschiede nicht mehr untersucht, um dies herauszustellen, da sie ja diskriminierend sein sollten? Vielleicht dürfen wir bald keine Statistik mehr zu den Morden in Österreich machen, weil es die Mörder diskriminieren würde? Wer weiß.

  5. @ All

    Etwas genauer. Quelle:

    Klicke, um auf bevoelkerung_nach_alter_und_geschlecht_seit_1869_oesterreich_022882.pdf zuzugreifen

    Im Jahr 1910 gab es rund 3.363.643 Frauen in „Österreich“. Davon waren rund 2.372.717 über 14 excl. Angesichts der Tatsache, dass es 1910 noch kein Rentensystem in der heutigen Form gab, und Männer wie Frauen bis ins hohe Alter zu arbeiten hatten kommen wir hier, bei 40% auf eine Zahl von 949.086 erwerbstätigen Frauen. Im Gegenzug dazu für das Jahr 2001 rund 2.713.987 Frauen im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 incl. Davon 45% entsprechen 1.221.294 – allerdings bezogen auf das Jahr 2001.

    949.086 1910 bei einer Bevölkerung von 6.648.310 Personen
    1.221.294 2001 bei einer Bevölkerung von 8.032.926 Personen

    Wahrlich, wahrlich Frauen wurden damals vom Patriarchat am Herd gehalten, vor allem die Frauen der Unter- und Mittelschicht, während die Männer in ihren phallisch, aufgemotzten Fuhrwerken und Auto“mobilen“ durch die Straßen rauschten.

    Fakt ist, dass sich damals, für die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft gültig, sowohl Männer und Frauen bis ins hohe Alter halbtod schufteten. So ist es auch nicht verwunderlich, dass immer bürgerliche, nicht arbeitende Frauen mit hohem Testosterongehalt von Unterdrückung schwadronieren, während der patriarchale Papi das Studium finanziert.

  6. Hallo
    Zum Thema Kaufentscheidungen habe ich mal eine grobe Betrachtung der Kaufentscheidungen aufgrund der mir verfügbaren Daten gemacht: http://dadila.at/2011/07/06/konsumentscheidungen-und-frauen/
    Nach diesen Nielsen Daten sind Kaufentscheidungen Frauen Männer in etwa gleich. Informationen, die dazu fehlen: Die Berechnung der Ausgaben in Geldwert, damit man verfügbares (verdientes) Geld mit Kaufentscheidungen vergleichen kann. So müsste man die Ausgaben, die z.B. für Kleidung und Autos im Laufe von ca 10 Jahren aufgewendet werden erfassen. Wenn z.B. die durchschnittlichen Ausgaben für Autos in 10 Jahren 30.000 betragen, für Kleidung aber 50.000, dann geben Frauen eindeutig mehr aus. Wenn die Ausgaben über die verschiedenen Bereiche ungefähr gleich sind, dann geben Frauen ebenfalls mehr Geld aus, da sie ja lt. Rechnungshofbericht Österreich über 40% weniger Einkommen verfügen (lt. selbigen erbringen sie aber auch 40% weniger Arbeitsstunden siehe auch: http://dadila.at/2007/10/29/40-einkommensunterschied/)
    Was mir ebenfalls zu wenig bekannt ist, inwieweit die „laufenden“ Ausgaben, also z.B. für Essen/Trinken, Kosmetik etc. berücksichtigt sind. Für eine differenzierte Betrachtung müsste man auch Faktoren wie Alter z.B. bei „Pharma“ berücksichtigen. So wird sicher mehr Geld in diesem Bereich von Frauen ausgegeben, da sie ja länger leben und in höherem Alter eher krank sein dürften.
    lg

    • Hallo dadila,

      meines Wissens werden rund 2/3 aller Werbungen – allgemein – auf die Konsumentengruppe „Frau“ hin konzipiert. Frauen verfügen ja, so meine ich, auch an die 70% des „Konsumkapitals“ was in zweierlei Hinsicht feministische Agitation ad absurdum führt. Zum einen wird behauptet, Frauen verfügten über weniger Kapital, zum anderen, Männer würden „ihre“ Frauen davon abhalten, zu arbeiten, um in Hinsicht des Kapitals patriarchale Strukturen über die Frauen zu etablieren.

      Nun, wenn der Großteil der Werbung direkt an Frauen gerichtet ist, ist das ein Indiz dafür, dass Frauen auch über dieses Kapital verfügen. Angebot und Nachfrage. Also, selbst wenn Männer Frauen davon abhalten würden, arbeiten zu gehen, würden Frauen immer noch darüber bestimmen, wie der Großteil des (Konsum)Kapitals verwendet wird. Ein „Zuhälter=Mann als solcher“, der der Frau immer ein Großteil SEINES Kapitals überlässt, damit sie Produkte ihrer Wahl kaufen kann, muss erst erfunden werden.

      • Hallo dadila!

        Du verlinkst auf deinem Blog auf diesen Artikel:
        http://www.profil.at/articles/1129/560/302521/mann-frau-hirnwindungen#nnwflogroot

        Mich stört wieder einmal, dass man nur Kritik üben kann, wenn man darauf Wert legt, dass es zwar angeborene Unterschiede gibt, diese aber überwunden werden können.

        Was soll das heißen? Kein Gleichstellungsfeminismus, da biologische Unterschiede, diese aber überwindbar, ergo Gleichstellungsfeminismus???

        Ein Anbiedern an den Gleichstellungsfaschismus ist das für mich, nicht mehr und nicht weniger. Leben wir wirklich schon in einer solchen Diktatur, dass man nicht mehr eine klare wissenschaftlich fundierte Botschaft an den Mann, die Frau bringen kann?

        Männer und Frauen sind nun ‚mal nicht das unbeschriebene Blatt von Geburt an. Männer und Frauen sind unterschiedlich und das wollen 90% der Menschen auch gar nicht überwinden oder ändern. Genau das zieht uns ja zum anderen Geschlecht. Da gilt es keine neuen Rollen zu etablieren oder sonstwas. Einzig und allein die Gleichberechtigung muss gewährleistet sein und damit hat es sich. Immer dieser nutzlose Linksfaschismus.

  7. Hinsichtlich der Kriminalität fällt eines auf: Wenn eine Gruppe der Bevölkerung überdurchschnittlich häufig zu Gefängnisstrafen verurteilt wird, lässt sich dies in zweierlei Hinsicht interpretieren:

    1) Die entsprechende Gruppe ist überdurchschnittlich kriminell,

    2) die entsprechende Gruppe ist diskriminiert und hat eine Sündenbockfunktion.

    Letzteres lässt sich beispielsweise an den Schwarzen in den USA zeigen, wo ein sehr hoher Anteil an den Gefängnisinsassen (besonders im Todestrakt) sicher nicht zu Unrecht als Zeichen dafür gedeutet, dass sie häufiger verurteilt werden, weil sie sich nicht so gute und teure Anwälte leisten können, von der Jury eher als schuldig betrachtet werden und überhaupt eher verdächtigt werden.
    Ein zweiter Punkt, wenn eine Gruppe tatsächlich mehr Straftaten ausübt, dann womöglich auch, auch weil ihre Angehörigen weniger zu verlieren haben (kaum Chancen in einer legalen Karriere). Dass Schwarze häufiger im Gefängnis sitzen als Weiße, wird wohl nur von Rassisten einer „dem Schwarzen“ innewohnenden kriminellen Energie zugeschrieben.

    Bei Männern wird dies im Prinzip umgedreht, ihnen wird eine per Geschlecht innewohnende kriminelle Energie unterstellt und paradoxerweise auch noch als gesellschaftlich legitimiertes Machtinstrument (der Vergewaltiger hält „im Auftrag des Patriarchats“ die Frauen in Angst und alle Männer profitieren davon). Besonders auffällig ist dabei, dass viele einsitzende Gewalttäter natürlich doppelt zugehörig sind zu 1) einer als diskriminiert angesehenen Gruppe (Schwarze, Migranten) 2) den Männern.

    • Es gibt noch einen weiteren Aspekt und das ist die Frage, welches sozial nicht erwünschte Verhalten überhaupt als Straftat angesehen wird.

      Wenn eine Frau einem Mann ein Kuckuckskind unterschiebt, dann wird das nicht als Straftat betrachtet. Jede andere Form von Betrug hingegen, die den gleichen finanziellen Schaden verursacht, ist mit einer Haftstrafe belegt. Dabei sind der emotionale Schaden so wie die versäumten Fortpflanzungschancen des Mannes noch nicht einmal eingerechnet.

      Männertypische Formen des Verbrechens werden also als solche verfolgt, bei einer Reihe von Frauentypischen Formen des Verbrechens wird dies aber versäumt.

  8. Was würdet ihr gerne verändern, damit geschlechtliche Diskriminierung aufhört? Oder seid ihr eigentlich ganz zufrieden, möchtet aber nicht mehr als Feindbild zur Gruppe zusammengefasst werden? Oder gibt es keine geschlechtliche Diskriminierung, sondern nur hausgemachte Probleme?

    Mir ist noch nicht ganz klar, worin die Ziele der Männerrechtsbewegung, des Maskulismus und des Anti-Feminismus liegen. Gehe ich überhaupt richtig in der Annahme, dass es drei verschiedene Dinge sind?

    Macht ihr den Frauen, den fundamentalistischen FeministInnen oder der Politik einen Vorwurf? Wie sieht eure „ideale Welt“ aus? Ist eure Haltung eher „Hört auf zu maulen und tut etwas“ oder „Hört auf, euch einzubilden, ihr könntet Besseres leisten als Männer“ oder „Frauen sollten sich auf ihre biologisch vorgegebene Aufgabe rückbesinnen“?

    Ich freue mich auf die Antworten 🙂

    • „Macht ihr den Frauen, den fundamentalistischen FeministInnen oder der Politik einen Vorwurf?“ etc. etc.

      Ich kann im Prinzip nur für mich reden, keine Ahnung was andere Leute wollen und denken. „Den Frauen“ mache ich sicher keinen Vorwurf, das ist genauso unsinnig, wie „den Männern“ am Zeug zu flicken.

      „„Hört auf, euch einzubilden, ihr könntet Besseres leisten als Männer“ oder „Frauen sollten sich auf ihre biologisch vorgegebene Aufgabe rückbesinnen“?“

      Das habe ich jetzt aus keinem Kommentar hier herausgelesen. Wäre es nicht besser, wenn du konkret auf bestimmte Punkte, die wirklich geäußert werden, bezug nehmen würdest?
      Fragen zur „idealen Welt“ etc. sind ja doch ziemlich vage, außerdem kann man auch zurecht Zustände kritisieren, ohne eine Vorstellung der „idealen Welt“ zu haben.

    • PS:
      Schau dir doch mal das von Holger verlinkte Video an. Wenn ein Mann seine Partnerin in der Öffentlichkeit misshandelt, schreiten die Passanten ein. Wenn eine Frau ihren Partner misshandelt, grinsen die Leute und drücken ihre Zustimmung aus.
      Kannst du nachvollziehen, dass man da eventuell ein Problem sehen könnte, dass Gewalt gegen Männer als etwas Positives erscheint?

    • @Helena
      „Was würdet ihr gerne verändern, damit geschlechtliche Diskriminierung aufhört?“

      Also, dieses „Ihr“ schüchtert mich ja schon ein wenig ein. Wie kann ich etwas für andere Menschen, andere Männer schreiben. Ich kann nur sagen, worum es mir geht.

      1. Ich will gar nicht die „Diskriminierung“ verändern. Warum auch? Was unterschiedlich ist, soll unterschiedlich behandelt werden. Solange in dieser Unterscheidung im Wortsinne – nichts anderes bedeutet ja „Diskriminierung“ – keine Wertung verbunden ist. Das eine sei prinzipiell gut, dass andere prinzpiell schlecht. Es ist eben nur anders – mit jeweils spezifischen Vor- und Nachteilen.
      Natürlich soll auch die Schattenseite der „Männlichkeit“ beleuchtet werden. Aber nicht nur. Und natürlich auch die spezifischen und einzigartigen Stärken des Weiblichen – aber eben nicht nur.

      2. Was mich wirklich stört, ist die Mode gewordenen Abwertung alles Männlichen. Um es mit den Worten von Doris Lessing auszudrücken: „Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird“.
      Mich treibt dieser kulturelle Diskurs um, dessen Entstehung in den 70ern hautnah miterleben durfte und der inzwischen wirklich so weit „Mainstream“ geworden ist, dass es kaum noch jemanden auffällt.
      Nur ein Beispiel – pars pro toto: Es gibt kaum eine Filmkommödie und kaum eine SitCom, in deren Verlauf nicht Männer geschlagen, in die Eier getreten oder sonstwie mit Gewalt traktiert werden – und das soll dann lustig sein. Bei den SitComs gibt es dann das immer gleiche Gelächter vom Band …
      Was wir hier schon einmal hatten unter „Penis abschneiden ist lustig“ ist die Spitze dieses Eisberges, von dem 7/8 unterhalb der Wasserlinie des Bewussteseins liegen. Das ist es, was Lessing meint, wenn sie sagt, es sei so sehr Teil unserer Kultur geworden, dass es schon kaum noch wahrgenommen werden kann.

      Dieses simple manichäische Weltbild, die Einteilung der Welt in Gut und Böse an der Geschlechterlinie, schadet m.E. nach allen beteiligten. Es macht die Frauen und Mädchen „die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet“ und führt für die Jungs zu „während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde“. (Alles in Anführungszeichen Zitate von Doris Lessing anlässlich von Beobachtungen in einer englischen Grundschule.)

      3. Für mich ganz persönlich ist noch ein dritter Punkt wichtig – aber das mag meine persönliche Marotte sein. Da ich nun mal ein Intellektueller bin – mit allen Vor- und Nachteilen, welche das so mit sich bringt – gibt es eines, was mich wirklich anekelt: Intellektuelle Unredlichkeit beim Argumentieren. Wahlloses Rosinenpicken.
      Und das findet man in der feministischen Szene leider bis zum Erbrechen. Beispiel – erneut pars pro toto – : Wenn mehr Männer in Knästen sitzen, ist das ein Beleg für die dem Manne inhärente Gewalttätigkeit, Asozialität und Delinquenz. Wenn mehr Männer in Vorständen sitzen, ist es gesellschaftliche Diskriminierung der Frauen. Wo es also Verteilungsunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt, werden sie je nach erwünschtem Ziel mal soziologisiert, mal naturalisiert. Das ist von einer solchen haarsträubenden Beliebigkeit, dass ich da jedesmal die Krätze kriege. (Aber gut – das mag nun wirklich meine ganz persönliche Macke sein.)

  9. @ ichichich

    Ach so, da hab ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Meine Vorgaben waren die ersten Klischees, die mir so in den Kopf gekommen sind. Ich interessiere mich für eine Zusammenfassung der Ziele des Maskulismus, Anti-Feminismus und der Männerrechtsbewegung. (Sind das denn drei verschiedene Bewegungen oder nur unterschiedliche Bezeichnungen für das selbe Ding?) Bisher habe ich hier hauptsächlich Widerlegungen feministischer Behauptungen gelesen, polemische Überspitzungen und teilweise ziemlich hasserfüllte Frustexplosionen. Das bringt mich zu der Frage, ob die o.g. Bewegungen reine Gegenbewegungen sind, die den Feminismus sozusagen regulieren wollen, oder sind es eigenständige Bewegungen, die bessere Entwürfe haben und nachvollziehbare Ziele verfolgen.

    Weißt du, ich brauche mir das Video gar nicht anzuschauen, weil ich auch so weiß, dass weibliche und männliche Aggression/Gewalt unterschiedlich bewertet werden. Mag daran liegen, dass man Frauen grundsätzlich weniger zutraut, ernsthaften Schaden anrichten zu können. Nur ’ne Vermutung.

    • „Ich interessiere mich für eine Zusammenfassung der Ziele des Maskulismus, Anti-Feminismus und der Männerrechtsbewegung. (Sind das denn drei verschiedene Bewegungen oder nur unterschiedliche Bezeichnungen für das selbe Ding?) “

      Wenn’s dich ernsthaft interessiert, würde ich empfehlen, mal bei Arne Hoffmann reinzulesen. „Sind Frauen bessere Menschen?“ hatte ich gelesen, es gibt inzwischen aber auch neuere Bücher.

      „polemische Überspitzungen und teilweise ziemlich hasserfüllte Frustexplosionen“

      Keine Ahnung, was du da konkret meinst. Polemik ist erst einmal eine legitime Form der argumentativen Auseinandersetzung. „Hasserfüllte Frustexplosionen“ – die gibt es auf beiden Seiten in unterschiedlicher Ausprägung. Und klar gibt es auch Antifeministen, die Frauen als minderwertig, verlogen etc. betrachten, ebenso gibt es deren Äquivalente auf feministischer Seite. Frauenhasser, Männerhasserinnen sind alles keine Märchengestalten.

      • Aber mich interessiert nicht Arne Hoffmanns Meinung, sondern eure.

        Wenn das eine zu persönliche Frage ist, kein Problem. Aber so ausweichende Antworten, wie bspw., dass Verhalten X vorhanden ist, aber bei den anderen auch, bringen ja nichts.

        Ich habe mir das Video doch mal angesehen. Reine Augenwischerei. Die Protagonisten sind vollkommen unterschiedlich vorgegangen. Der aggressive Mann war viel größer als die deutlich sichtbar verängstigte Frau. Die aggressive Frau war hysterisch und der angegriffene Mann war deutlich sichtbar vollkommen gelangweilt von ihrem Ausraster. Die eine Situation weckt den Beschützerinstinkt, die andere reizt den Lachmuskel. Und zwar nicht, weil ein Mann geschlagen wird, sondern, weil diese übertriebene Hysterie auf ein genauso übertriebenes Desinteresse trifft.
        Die verängstigte Frau hat sich nicht getraut, sich zu wehren, hat nur nein nein nein gewimmert. Wenn der gelangweilte Typ sich gewehrt hätte, hätte er sie im Nu fertig machen können.Da hätte schon eine körperlich sichtbar überlegene Frau einen schmächtigen, verängstigten Mann bedrohen müssen, um eine vergleichbare Situation zu schaffen.

      • @ Helena

        „Ich interessiere mich für eine Zusammenfassung der Ziele des Maskulismus, Anti-Feminismus und der Männerrechtsbewegung.“

        „Aber mich interessiert nicht Arne Hoffmanns Meinung, sondern eure.
        Wenn das eine zu persönliche Frage ist, kein Problem.“

        Sorry, für mich ist das nicht zu persönlich, sondern einfach zu umfangreich. Außerdem sind die „Ziele des Maskulismus, Anti-Feminismus und der Männerrechtsbewegung“ ja keine persönliche Meinung. Mir fällt halt auf der Theorieseite nur Hoffmann ein, auf Englisch Warren Farrell.

    • @Helena (Fortsetzung)
      „Ich interessiere mich für eine Zusammenfassung der Ziele des Maskulismus, Anti-Feminismus und der Männerrechtsbewegung.“

      Ich schrieb ja schon einmal etwas in anderem Zusammenhang zur Unterscheidung von „Frauenrechtsbewegung“ als politisch-soziale Bewegung und Feminismus.
      Ähnlich ist es mit Männerrechtsbewegung und Maskulinismus. Letzterer ist zumindest in Teilen einfach ein Feminismus mit umgekehrten Vorzeichen. Und damit genau so sexistisch. Bei der Männerrechtsbewegung geht es im Fokus dagegen um den Abbau von faktischer Ungleichbehandlung insbesondere im Familien- und Scheidungsrecht. Für Männer, die auch Väter sind, eine existenzielle Frage.
      Der Lakmustest ist auch hier derselbe: Ist es vorstellbar, dass eine Bewegung sagt: Unser Ziel ist erreicht – wir können aufhören zu kämpfen? Für Feminismus und Maskulinismus ist das nicht denkbar. Der Feind – und die Konstruktion des Feindbildes – ist ja identitätsstiftend. Für die Frauenrechtsbewegung und die Männerrechtsbewegung ist dies dagegen schon vorstellbar.
      Die Fraurechtsbewegung hat bereits aufgehört zu existieren in den westlichen Industriestaaten. Weil alle Ziele erreicht sind. Die Männerrechtsbewegung kann ebenso prinzipiell aufhören zu existieren, wenn die Ziele denn erreicht sind. (Und echte Männerrechtler wären froh, wenn sie ihre Tätigkeit einstellen könnten.)

      Mit dem Anti-Feminismus ist es etwas schwieriger. Das ist ein Hybrid zwischen diesen beiden Polen. Er speist sich motivational aus beiden Richtungen. Und er hat wie jede Selbstdefinition aus dem Negativen heraus das Problem, gerade dem was man bekämpft Energie und Aufmerksamkeit zuzuführen.
      (Das geht jedem Raucher so, wenn er seine Sucht bekämpft und Nicht-Raucher werden will. In jedem Gedanken, den er dazu denkt, steckt das Rauchen immer mit drin. Ich kann nicht denken, ich möchte Nicht-Raucher werde, ohne an das Rauchen zu denken und diesem damit mentale Energie zuzuführen.)

  10. @ Helena
    „Mag daran liegen, dass man Frauen grundsätzlich weniger zutraut, ernsthaften Schaden anrichten zu können. Nur ‘ne Vermutung.“

    Natürlich, weil Frauen „schwächer“ sind, dürfen sie kloppen, immer schön drauf los auf den Mann, der gebunden ist an die noch von Altersher rührende, „patriarchale“ Konvention, Frauen nicht zu schlagen und sich im Regelfall auch nicht zur Wehr zu setzen. Du enttarnst dich mit dieser Aussage selber, stellt sie doch implizit eine Verteidigung von weiblicher Gewalt an Männern dar, die so tief im Mainstream verankert ist, dass man sie jeden Tag zu Hauf in Filmen und Werbungen sieht. Von der obligatorischen Ohrfeige bis zum Wurf mit Gegenständen.

    Was Maskulismus ist, guckst du hier: http://www.maskulist.de
    Die Ziele, guckst du hier: http://sonsofperseus.blogspot.com

    Wahre Gleichberechtigung sieht so aus (schon einmal gepostet, ich weiß :):

    Tschü

  11. Hallo Helena,
    hinsichtlich deiner Frage nach den konkreten Zielen der Männerrechtsbewegung könnten die beiden folgenden Links vielleicht hilfreich sein.

    Arne Hoffmann – Was die Männerbewegung will

    http://www.vaetersorgen.de/Maennerbewegung.html

    Manndat – Was wir wollen

    http://manndat.de/ueber-manndat/was-wir-wollen

    Viele Ziele der Männerrechtsbewegung werden hier gut zusammengefasst, so dass man einen ersten Eindruck bekommt. Um sich eine fundierte Meinung darüber zu bilden, welche Forderungen der Männerrechtsbewegung inwieweit berechtigt sind, bedarf es bei vielen Themen allerdings weitergehender Recherche. Und man sollte sich selbstverständlich auch mit der Kritik an Maskulismus/Männerrechtsbewegung befassen.

    • Wie so oft teile ich Vieles von dem, was du von dir gibst nicht.
      Maskulismus, wie ich ihn – und wohl auch Viele mit mir – verstehen, lässt sich an folgenden Sätzen runterbrechen:

      Gleichberechtigung JA, Gleichstellung NEIN.
      Gleichwertigkeit der Geschlechter JA, Gleichartigkeit der Geschlechter NEIN!

      Zudem fordert der Maskulismus, dass sich der Staat im Weiteren – der Sicherstellung von gesetzlicher Gleichberechtigung, Schutzfunktion usw. – aus den Geschlechterverhältnissen herauslässt. Keine „positive Diskriminierung“, keine Umerziehungsversuche, offen oder versteckt.

  12. Ein weiteres Indiz für die Unterdrückung der Frau ist die Tatsache, dass die schmutzigsten, gefährlichsten, gesundheitsschädlichsten Berufe bis auf eine Ausnahme (Ballettaänzer) fast reine Männerberufe sind.

    Weshalb Männer 95 % der Berufsunfalltoten stellen und 2/3 der Berufsinvaliden.

    Auch im Haushalt sterben vor allem Männer (entgegen beliebter feministischer Gerüchte).

    Das kehrt sich nur um bei den über 75jährigen, weil dann viele Männer bereits tot sind, also von der Witwe nicht mehr auf die Leiter geschickt werden können, weil dann viele Frauen allein leben, also keine Männer mehr im Haushalt sterben können.

    Aber Mittelstandsfrauen/Luxusweibchen fühlen sich unterdrückt und Alphamänner eilen den von Drachen bedrohten Prinzessinnen zu Hülf.

    @ Helena

    Was Männer erwarten?

    GLEICHBERECHTIGUNG.

    Keine frauenexclusiven Fördermaßnahmen mehr, keine Quoten, keine Mentoringprogramme nur für Frauen usw.

    Keine Frauenquoten in der Politik nach dem Muster 20 % Frauen beim Fußvolk, aber 40 oder 50 % auf den Vorstandsposten, auf den interessanten Posten usw.

    Keine einseitigen Pflichten mehr (Abschaffung der Wehrpflicht, ich meine wirklich Abschaffung, nicht nur Aussetzung).

    Sollte sie wiedereingeführt werden müssen, weil dieses Land in einen großen Krieg verwickelt wird, der mit Freiwilligen allein nicht zu führen ist, weil nicht nur ein paar Dutzend pro Jahr umkommen, sondern ein paar hundert oder tausend, dann Wiedereinführung für BEIDE Geschlechter.

    Revision der Prinzipien der heutigen Pädagogik, die auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet ist, für diese auch relativ gut funktioniert (57 % der Abiturienten weiblich, nur noch 43 % männlich, Tendenz sinkend, dafür 2/3 der Sitzenbleiber, Sonderschüler, Schulabbrecher männlich und 80% der ritalinisierten Kinder, unglaublich, wie wenig Aufmerksamkeit diese Zustände öffentlich finden).

    Wenn nötig, Abschaffung der Koedukation.

    Beendigung des Schweigens über weibliche Gewalt in Partnerschaften gegenüber Kindern und Männern.

    Aufhören mit dem Verbreiten von propagandistisch nützlichen halben Wahrheiten und ganzen Lügen (wieder häusliche Gewalt – nur Männer werden als Gewalttäter benannt – Kampagnen à la „Gewalt gegen Frauen und Kinder stoppen!“ – Was ist mit der Gewalt gegen Männer, mit der Gewalt von Frauen gegen Männer und Kinder?)

    Benennen des Problems der hohen Falschbeschuldigungsraten bei Vergewaltigungsvorwürfen, schuldangemessene Bestrafung von Falschbeschuldigerinnen.

    Änderungen im Ehe – und Ffamilienrecht: gleiche Absicherung von Rechten des biologischen vaters wie der der Mutter.

    Ehescheidung soll tatsächlich SCHEIDUNG bedeuten und nicht die Verpflichtung fast ausschließlich der Männer zu nachehlicher Solidarität.

    Revisiion in der Gesundheitspolitik, gleiche Aufmerksamkeit für Mädchen UND Jungen, Frauen UND Männer.

    Es ist ein Skandal, wie gleichgültig diese Gesellschaft dem Faktum gegenübersteht, dass sich Jungen bis zu 8 mal häufiger töten als Mädchen (Männer 4 mal häufiger als Frauen), dass Männer im Schnitt 6 Jahre vor Frauen sterben, die Masse der chronisch Kranken stellen, der Suchtkranken usw. und TROTZDEM wesentlich mehr Geld für Frauen-als Männergesundheit ausgegeben wird.

    Mit einem Wort: WEG MIT DEM FEMIZENTRISMUS dieser Gesellschaft, die um die Wünsche und Bedürfnisse von Mädchen/Frauen tanzt wie um’s Goldene Kalb bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Wünsche und Bedürfnisse von Jungen/Männern.
    Oder: Neben die goldene Kuh gehört auf ein gleich hohes Podest ein genauso goldener Stier.

    Mehr fällt mir auf die Schnelle nicht ein.

    • PS:

      Noch eins – wahrheitsgemäße, differenzierte Berichterstattung über die Lohnlücke von 23 %, die nicht besteht, weil Frauen diskriminiert werden, sondern höchst freiwillig ANDERE Berufe wählen als Männer, in denen aus guten Gründen alle Beschäftigten weniger verdienen, auch Männer, die weniger erwerbsarbeiten als Männer, die häufiger wg. Kinderbetreuung aussetzen (höchst freiwillig, dafür muss der Partner dann mehr arbeiten) usw.

      All das ist den PropagandistInnen wohl bekannt.

      Trotzdem tun sie so, als würde eine missgünstige patriarchale Clique armen Frauen den gerechten Lohn für gleiche Arbeit vorenthalten, quasi Mundraub begehen.

      Propagandalügen auch beim Thema „Hausarbeit“ – Frauen müssen 2 Schichten arbeiten, Männer nur eine, Frauen leisten Haus-und Pflegearbeit unentgeltlich usw.

      Männer arbeiten mehr als Frauen, Frauen arbeiten mehr in Haushalt und Familie, Männer mehr im Erwerb, aber insgesamt, alle Arbeitsleistugnen zusammengenommen, arbeiten Männer mehr als Frauen.

      Das erzeugte Bild – faule Männer ruhen sich auf den Knochen fleißiger, ausgebeuteter Frauen aus – ist eine dreiste Lüge.

      Haus-und Pflegearbeit ist nicht unbezahlt, dafür bezahlt der erwerbsarbeitende Partner.
      Auch hier wieder: Viele Frauen wählen sich ihren Langzeitpartner nach Beantwortung der Frage: „Verdient er genug für mich und MEINE Kinder?!“

      Und werden dann zu Opfern der Verhältnisse erklärt, an denen selbstverständlich alleine Männer schuld sein sollen.

  13. Ach, die Ärmsten sind abhängig vom Einkommen ihres Mannes. Ich helfe gerne, diese perfide Form der Unterdrückung zu beenden. Wo seid ihr, ihr feministischen Millionärinnen? Bitte unterdrückt mich, nehmt mit eurem ganzen Vermögen an mir Rache für Jahrmillionen der männlichen Unterdrückung, ihr Anhängerinnen der Kollektiv- und Erbschuldhypothese! Fesselt mich an die Villa, hindert mich daran, mich in einem 60-Stunden-Job in der Kläranlage selbst zu verwirklichen! Straft mich mit der Langeweile, den Haushalt nicht machen zu dürfen (unser Personal macht ihn schon). Quält mich unablässig mit der Entscheidungsfreiheit, wie ich euer Geld ausgebe. Und nach der Scheidung seid so emanzipiert, dass ihr mir die Verantwortung für euer gesamtes Vermögen aufbürdet. Einsam in unserer riesigen Villa, lebenslang abhängig von euren Millionen, bin ich gestraft genug.

    (Wer Ironie findet, ist keine echte Feministin und zum männlichen Feindgeschlecht übergelaufen.)

  14. „Keine frauenexclusiven Fördermaßnahmen mehr, keine Quoten, keine Mentoringprogramme nur für Frauen usw.“

    Zustimmung

    „Keine Frauenquoten in der Politik nach dem Muster 20 % Frauen beim Fußvolk, aber 40 oder 50 % auf den Vorstandsposten, auf den interessanten Posten usw.“

    Zustimmung

    „Keine einseitigen Pflichten mehr (Abschaffung der Wehrpflicht, ich meine wirklich Abschaffung, nicht nur Aussetzung).“

    Zustimmung

    „Sollte sie wiedereingeführt werden müssen, weil dieses Land in einen großen Krieg verwickelt wird, der mit Freiwilligen allein nicht zu führen ist, weil nicht nur ein paar Dutzend pro Jahr umkommen, sondern ein paar hundert oder tausend, dann Wiedereinführung für BEIDE Geschlechter.“

    Ich wäre auch mit so hundert Jahren Wehrpflicht nur für Frauen einverstanden. Quasi als ausgleichende Gerechtigkeit,

    „Revision der Prinzipien der heutigen Pädagogik, die auf die Bedürfnisse von Mädchen ausgerichtet ist, für diese auch relativ gut funktioniert (57 % der Abiturienten weiblich, nur noch 43 % männlich, Tendenz sinkend, dafür 2/3 der Sitzenbleiber, Sonderschüler, Schulabbrecher männlich und 80% der ritalinisierten Kinder, unglaublich, wie wenig Aufmerksamkeit diese Zustände öffentlich finden).“

    Zustimmung

    „Wenn nötig, Abschaffung der Koedukation.“

    Ablehnung. Koedukation bereitet auch aufs Leben vor. Das wahre Leben besteht nun mal aus Frauen und Männern. Auch wenn man Frauen an sich nicht braucht 😉 Aber das ist meine pers. Meinung 🙂

    „Beendigung des Schweigens über weibliche Gewalt in Partnerschaften gegenüber Kindern und Männern.“

    Zustimmung

    „Aufhören mit dem Verbreiten von propagandistisch nützlichen halben Wahrheiten und ganzen Lügen (wieder häusliche Gewalt – nur Männer werden als Gewalttäter benannt – Kampagnen à la „Gewalt gegen Frauen und Kinder stoppen!“ – Was ist mit der Gewalt gegen Männer, mit der Gewalt von Frauen gegen Männer und Kinder?)“

    Zustimmung

    „Benennen des Problems der hohen Falschbeschuldigungsraten bei Vergewaltigungsvorwürfen, schuldangemessene Bestrafung von Falschbeschuldigerinnen.“

    Zustimmung

    „Änderungen im Ehe – und Ffamilienrecht: gleiche Absicherung von Rechten des biologischen vaters wie der der Mutter.“

    Zustimmung

    „Ehescheidung soll tatsächlich SCHEIDUNG bedeuten und nicht die Verpflichtung fast ausschließlich der Männer zu nachehlicher Solidarität.“

    Zustimmung

    „Revision in der Gesundheitspolitik, gleiche Aufmerksamkeit für Mädchen UND Jungen, Frauen UND Männer.“

    Zustimmung

    „Es ist ein Skandal, wie gleichgültig diese Gesellschaft dem Faktum gegenübersteht, dass sich Jungen bis zu 8 mal häufiger töten als Mädchen (Männer 4 mal häufiger als Frauen), dass Männer im Schnitt 6 Jahre vor Frauen sterben, die Masse der chronisch Kranken stellen, der Suchtkranken usw. und TROTZDEM wesentlich mehr Geld für Frauen-als Männergesundheit ausgegeben wird.“

    Zustimmung

    „Mit einem Wort: WEG MIT DEM FEMIZENTRISMUS dieser Gesellschaft, die um die Wünsche und Bedürfnisse von Mädchen/Frauen tanzt wie um’s Goldene Kalb bei gleichzeitiger Vernachlässigung der Wünsche und Bedürfnisse von Jungen/Männern.
    Oder: Neben die goldene Kuh gehört auf ein gleich hohes Podest ein genauso goldener Stier.“

    Zustimmung

    „Noch eins – wahrheitsgemäße, differenzierte Berichterstattung über die Lohnlücke von 23 %, die nicht besteht, weil Frauen diskriminiert werden, sondern höchst freiwillig ANDERE Berufe wählen als Männer, in denen aus guten Gründen alle Beschäftigten weniger verdienen, auch Männer, die weniger erwerbsarbeiten als Männer, die häufiger wg. Kinderbetreuung aussetzen (höchst freiwillig, dafür muss der Partner dann mehr arbeiten) usw.“

    Zustimmung

    „Männer arbeiten mehr als Frauen, Frauen arbeiten mehr in Haushalt und Familie, Männer mehr im Erwerb, aber insgesamt, alle Arbeitsleistugnen zusammengenommen, arbeiten Männer mehr als Frauen.“

    Zustimmung

    „Das erzeugte Bild – faule Männer ruhen sich auf den Knochen fleißiger, ausgebeuteter Frauen aus – ist eine dreiste Lüge.“

    Zustimmung

    „Haus-und Pflegearbeit ist nicht unbezahlt, dafür bezahlt der erwerbsarbeitende Partner.
    Auch hier wieder: Viele Frauen wählen sich ihren Langzeitpartner nach Beantwortung der Frage: „Verdient er genug für mich und MEINE Kinder?!““

    Zustimmung

    • @ Adrian

      *Ablehnung. Koedukation bereitet auch aufs Leben vor. Das wahre Leben besteht nun mal aus Frauen und Männern. Auch wenn man Frauen an sich nicht braucht Aber das ist meine pers. Meinung *

      Du meinst, Jungs können gar nicht früh genug lernen, dass Mädchen ekelhafte Petzen in rosa Kleidchen sind und keinerlei Sinn für Fairness haben?

      Gut, das wäre natürlich ein zu beachtender Pluspunkt der Koedukation.

      Andererseits, Jungen entwickeln sich langsamer als Mädchen, liegen vor der Pubertät bis zu 2 Jahre in ihrer Entwicklung hinter den kalendarisch gleich alten Mädchen in ihrer Klasse zurück, die damit den guten Maßstab vorgeben, an dem Lehererinnen unwillkürlich auch die Jungen messen.

      Dieses ständige Gemessenwerden an Mädchen, die einfach weiter sind als sie, demütigt und frustriert viele Jungen.

      Die Zeit nach ihrer Pubertät, mit der sie Mädchen in ihrer Entwicklung ein-und nicht selten sogar überholen, erleben viele Jungen gar nicht mehr in diesem Bildungssystem, weil sie vorher schon wütend das Handtuch werfen, einfach nichts mehr zu tun haben wollen mit einer Schule, die sie als ihnen gegenüber extrem unfair erleben.

      Das beginnt ja schon im Kindergarten, dieses Frustrieren der Jungen durch eine mädchengerechte Pädagogik.

      Außerdem funktioniert bei Jungen gut,was bei Mädchen vielleicht sogar eher schadet und umgekehrt, weshalb ich nicht glaube, dass man beide Geschlechter in derselben Klasse gleich gut fördern kann.

      Ich will den fetten, ekelhaften Petzen in ihren rosigen Kleidchen ja nicht schaden, sie haben Anspruch darauf, dass man auf ihre Eigenart optimal eingeht, schließlich wird aus mancher fetten, ekelhaften Petze im rosigen Kleidchen eine sehr brauchbare Tippse.

      Also: mit 16, nach Ende der Mittelstufe, wenn auch viele Jungs die Pubertät hinter sich haben und Mädchen gegenüber konkurrenzfähig sind, ist noch Zeit genug, die Grundlagen des Geschlechterkrieges am und mit dem Feind zu studieren.

      Vorher sollte die Koedukation abgeschafft werden, zumal kein Junge daran gehindert ist, in gemischten Vereinen, in seiner Freizeit, festzustellen, was für unfaire, ekelhafte Petzen in rosigen Kleidchen Mädchen doch sind.

      • „Du meinst, Jungs können gar nicht früh genug lernen, dass Mädchen ekelhafte Petzen in rosa Kleidchen sind und keinerlei Sinn für Fairness haben?“

        Richtig.

        „Andererseits, Jungen entwickeln sich langsamer als Mädchen, liegen vor der Pubertät bis zu 2 Jahre in ihrer Entwicklung hinter den kalendarisch gleich alten Mädchen in ihrer Klasse zurück, die damit den guten Maßstab vorgeben, an dem Lehererinnen unwillkürlich auch die Jungen messen.“

        Wie wäre es, wenn Lehrer einfach auf beide Geschlechter und ihre Unterschiede eingehen würden, anstatt zu separieren?

      • „Das beginnt ja schon im Kindergarten, dieses Frustrieren der Jungen durch eine mädchengerechte Pädagogik.“

        Das liegt aber an der mädchengerechten Pädagogik udn nicht an der Koedukation.

      • Nein!
        Frauen können erst mit extra „Frauenuniversitäten“ studieren lernen!
        Wegen den bösen Männern!
        Vor allem dieser bösem Graf …Alexander oder so Roslin?
        Frauen scheinen wie Behinderte, wenn die Frauen Quotenkrücken brauchen?

  15. Danke für die Linktipps. Ich habe sie mal überflogen. Und ich habe endlich mal den gruselige Begriff Gender Mainstreaming nachgeschlagen. Aber so gruselig ist der Ansatz gar nicht.

    „Gender Mainstreaming
    bedeutet, bei allen gesellschaftlichen Vorhaben die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und regelmäßig zu berücksichtigen, da es keine geschlechtsneutrale Wirklichkeit gibt.“

    http://www.gender-mainstreaming.net/gm/root.html

    Nach meinem Verständnis ist dort genau die richtige Adresse, um auf herrschende Ungleichbehandlung / Benachteiligung aufmerksam zu machen.

    Dass dort Frauenthemen überwiegen, ist unübersehbar. Aber wenigstens schreiben sie es sich dort auf die Fahne, auch die Bedürfnisse und Belange der Männer einarbeiten zu wollen. Die guten Vorsätze müssen nur noch mit Leben gefüllt werden.

    Geschlechtergleichstellung ist aber auch ein selten dämliches Wort für ihre Ziele…

    @ terminator

    Mir aufgrund meiner Vermutung, dass die generelle Unterschätzung weiblicher Zerstörungskraft möglicherweise zur Trivialisierung weiblicher Gewalt führen könnte, Verteidigung weiblicher Gewalt oder gar internalisierten Männerhass zu unterstellen, ist Unsinn!!!

    @Roslin

    „Um die Bildungssituation insbesondere von Mädchen zu verbessern, wurde in Schule und anschließend sukzessive auch in der Jugendhilfe Ab Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre die Koedukation eingeführt. Sie galt als wesentliches Demokratisierungs- und Chancengleichheitsinstrument und war der ganze Stolz der Reformer der Jugendhilfe in den siebziger Jahren. Und genau an diesem Instrument, das gerade mal frisch installiert war, machte sich die feministische Revolution in der Jugendhilfe fest. Denn „Jugendarbeit ist Jungenarbeit“ hießt nichts anderes als „die Koedukation benachteiligt Mädchen!“. Sie benachteiligt sie, weil lediglich ehemalige Jungenräume für Mädchen geöffnet wurden, ohne diese konzeptionell für die gemeinsame Erziehung von Mädchen und Jungen weiterzuentwickeln.
    Das war vor 30 Jahren – und es war en Schlag ins Gesicht der Modernisierer, die die Einführung der Koedukation ja auch und gerade als Chancenerweiterung für Mädchen begriffen.“

    Aus http://www.claudia-wallner.de/vortraege/Was%20macht%20Maedchenarbeit%20zukunftsweisend%20in%20Genderzeiten.pdf

    Ohoh, ist da etwa eine übereinstimmende Ansicht zu entdecken? Mit umgekehrten Vorzeichen selbstverständlich 😉

    • Nach meinem Verständnis ist dort genau die richtige Adresse, um auf herrschende Ungleichbehandlung / Benachteiligung aufmerksam zu machen.

      Das ist ja wohl nicht zu fassen! Bist du etwa eine ermächtigte genderkompetente Leitungskraft, die Vorgaben machen darf?

      Wo kämen wir denn da hin, wenn JEDER meint er oder sie könne einach „auf herrschende Ungleichbehandlung / Benachteiligung aufmerksam“ machen? Wie willst du denn denn in einer sexistischen Gesellschaft Sexismus austreiben, wenn du Sexisten an der Gestaltung der antisexistishen Maßnahmen partizipieren lässt? Das ist wohl ein Scherz. Demokratische Kontrolle ist hier mal ausdrücklich nicht vorgesehen, und das aus gutem Grund.

      Gender Mainstreaming ist Top-Down, d.h. die berufenen LEITUNGSKRÄFTE setzen die Interpretationsmuster und Agenden.

      Schnauze halten und parieren, bitte.

      http://www.gender-mainstreaming.net/gm/wissensnetz,did=16808.html

    • @ Helena

      Ja, ich bin der Ansicht, dass man Jungen und Mädchen getrennt unterrichten muss, weil Jungen und Mädchen verschieden sind.

      Ungleichartiges gleich zu behandeln bedeutet, einer oder beiden Eigenarten Unrecht zu tun.

      Welcher Eigenart die heutige Pädagogik nicht gerecht wird, das zeigen die Zahlen eindeutig.

      Ich erwarte nicht, dass Mädchen von der Abschaffung der Koedukation sonderlich profitieren könnten, denn die heutige Schule ist, im Gegensatz zur Ansicht von Frau Wallner, meiner Überzeugung nach eine Mädchenschule, die für Mädchen ja auch recht gut funktioniert.

      Für Jungen funktioniert sie nicht.

      Ich fürchte nur, dass eine auf Jungen hin optimierte Schule Mädchen schaden könnte.

      Darum meine Forderung, die Koedukation bis zum 16. Lebensjahr aufzuheben.

      So könnte man pädagogische Konzepte, die für Mädchen funktionieren, beibehalten und solche, die für Jungen funktionieren, einführen, ohne Mädchen zu schaden und vermeiden, dass das mit Mädchen passiert, was mit Jungen passierte: Gezwungenermaßen zu werden in ein Pädagogikkonzept eingespannt zu werden, das nicht auf sie hin entworfen wurde, dass ihrem Wesen nicht gerecht wird, dass ihnen schadet.

      Deine Hoffnung, Helena, Jungen-/Männerbelange könnten bei Mainstreamern Gehör finden, teile ich nicht.

      Gendermainstreaming ist nur ein anderes Wort für Frauenförderung und Männerdiskriminierung, wurde das Konzept doch von genderfeministischen IdeologInnen genau dazu entworfen.

      So, wie Frauenbeauftragte zu Gleichstellungsbeauftragten umbenannt wurden, ohne dass sich etwas an ihrer frauenfördernden und männerdiskriminierenden Vorgehensweise als feministische Politruks geändert hätte, so ist Gendermainstreaming nur Etikettenschwindel.

      Zu erwarten, dass ausgerechnet diese IdeologInnen, die überzeugt sind, sie müssten männliche Privilegiern abschaffen und unterdrückten Frauen zu noch mehr Optionen verhelfen, sich um die Benachteiligungen/Probleme von Jungen/Männern kümmern würden, ist mehr als blauäugig.

      Das Wohlergehen von Jungen/Männern ist für FeministInnen zweitrangig, nur dann und insoweit interessant, als es es die Nützlichkeit/Ausbeutbarkeit von Männern als Diener und Abfederer weiblicher Selbstverrwirklichung sicherstellt.

      Gender Mainstreaming, das ist die verlogene Propagandafloskel einer Ideologie, der feministischen.

      Von Gendermainstreaming ist für Jungen/Männer nichts zu erhoffen außer noch mehr und immer noch mehr vom Falschen.

    • @Helena
      Ich glaube, du möchtest uns hier etwas foppen. Du stellst dich dümmer, als du bist.

      Ich nehme an, der Begriff „gender“ im Unterschied zu „sex/Geschlecht“ mit seinen ideologischen Annahmen ist dir bekannt. Ferner nehme ich an, dass dir der Unterschied zwischen Gleichberechtigung und Gleichstellung bekannt ist.

      Aber zur Gruseligkeit nicht des BEGRIFFS, sondern der „gender mainstreamin“- PRAXIS hier einmal ein Auszug aus einem SPIEGEL-Artikel von 1997:

      „… und gründete „Dissens“, einen Verein für eine „aktive Patriarchatskritik“. …
      Spezialgebiet des Vereins ist Jungenarbeit. Von dieser hat Dissens eine sehr eigene Vorstellung, denn es geht dabei auch darum, Jungs früh zu Kritikern des eigenen Geschlechts zu erziehen. Es gibt ein einprägsames Beispiel, wie die Gender-Theorie Eingang gefunden hat in die angewandte Pädagogik.

      So spielten Dissens-Mitarbeiter bei einer Projektwoche mit Jungs in Marzahn einen „Vorurteilswettbewerb“, an dessen Ende die Erkenntnis stehen sollte, dass sich Männer und Frauen viel weniger unterscheiden als gedacht. Es entspann sich eine heftige Debatte, ob Mädchen im Stehen pinkeln und Jungs Gefühle zeigen können, Sätze flogen hin und her. Am Ende warfen die beiden Dissens-Leute einem besonders selbstbewussten Jungen vor, „dass er eine Scheide habe und nur so tue, als sei er ein Junge“, so steht es im Protokoll.

      Einem Teenager die Existenz des Geschlechtsteils abzusprechen ist ein ziemlich verwirrender Anwurf, aber das nahmen die Dissens-Leute in Kauf, ihnen ging es um die „ZERSTÖRUNG VON IDENTITÄTEN“, wie sie schreiben. Das ZIEL einer „nichtidentitären Jungenarbeit“ sei „nicht der andere Junge, sondern GAR KEIN JUNGE“.

      Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,457053,00.html (Hervorhebungen von mir)

      Eigentlich überflüssig, zu erwähnen, dass solcherlei „Identitätszerstörungsarbeit“ natürlich nur Jungen angedeihen soll. Von entsprechendem bei Mädchen hat man noch nicht gehört.

      Helena, hast du Kinder?

      Ich selber habe eine Tochter und einen Sohn. 15 und 12 Jahre alt. Ich finde so etwas wirklich „gruselig“. Ganz ohne Ironie. Wenn man meinem Sohn eine solche „Umerziehung“ angedeihen lassen will, bin ich am selben Tag noch auf den Barrikaden. (Bezüglich meiner Tochter mache ich mir da weniger Sorgen. Komisch, ne?)

    • @ Helena. Wenn du dem Gender Mainstreaming seine Berücksichtigung der Männer abnimmst, nimmst du den Politikern Ihren Drang nach sozialer Gerechtigkeit auch kommentarlos ab?
      Gender Mainstreaming ist nur dem Feminismus geschuldet, das hat einerseits mit der Erfindung dieses Begriffes zu tun, andererseits darin, dass es als Grundlage dafür nur „feministische“ Wissenschaften dienen (was immer das auch sein soll). Das Problem ist nicht ein theoretisch richtige Ansatz, beide Geschlechter zu berücksichtigen, sondern die Praxis geht davon aus, dass Gleichstellung erzielt werden muss und da nach feministischer Logik die Frau sowieso nur diskriminiert ist, muss innerhalb des Gender Mainstreaming alles mögliche für Frauen getan werden, damit diese Gleichstellung erzielt wird. Deshalb gibt es auch Frauenberichte, Frauengesundheitsberichte, Förderungen für Frauen, „Gender Studies“ und Frauenbefragungen (nach ihren, wenn man Gender ernst nehmen würde, eigentlich nicht vorhandenen, sondern nur durch Rollenbildern erzeugten Wünschen und Vorstellungen).
      Gender Mainstreaming geht davon aus, dass alle politischen, sozialen und technischen Entwicklungen bisher nicht nur von Männern dominiert wurden, sondern auch davon, dass diese immer nur für Männer gemacht wurden und nicht im Interesse beider Geschlechter (warum es dann nur das Frauenwahlrecht und Anderes gibt?). Benachteiligungen oder gar die Wünsche von Männern kommen gar nicht vor (mir sind zumindest keine diesbezüglichen Studien bekannt…). Es gab zwar (in Österreich) während der ÖVP-FPÖ Koalition einen Männergesundheitsbericht und Studien über die Rolle des Mannes in den Medien, das waren aber Initiativen, die sich darauf begründeten, dem Gender Mainstreaming etwas entgegenzusetzen (oder es gar ernster zu nehmen als die Feministinnen). So benannte man das Frauenministerium auch kurzfristig in Männerministerium um…
      Man versucht nicht für soziale und politische Problemstellungen eine Lösung zu finden, sondern unterteilt das Problem zuerst in Geschlechter, dann in Gender und sexuelle Orientierungen, beleuchtet dahingehend die „patriachale Geschichte“, welche Rollenbilder wir verändern müssen und welche Maßnahmen gesetzt werden sollen, damit wir alle entdeckten Diskriminierungen verhindern und sei es auch mit Mitteln wie der positiven Diskriminierung. Wir wissen dann zwar was wir alles angeblich berücksichtigen müssen, ob sich aber deshalb etwas an den Ursachen und Problemen ändert bzw. verbessert, sei dahingestellt.
      Gender Mainstreaming behauptet, für beide (oder alle 😉 Geschlechter da zu sein. Also dass, was schon immer behauptet wird, diesmal aber aus feministischer Sicht…

  16. Das Matriarchat unterdrückt nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen. Das Matriarchat brauchen die Menschen genauso wenig, wie das Patriarchat, denn Beides sind Herrschaftsformen.

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