Die Personalberaterin von Boyen argumentiert im Spiegel gegen die Frauenquote und führt drei Gründe an, warum diese Paradox ist:
Die erste Paradoxie der Quote besteht also darin, dass sie Frauen abwertet, bevor sie anderen Frauen helfen kann.
Nämlich die Frauen, die es bereits nach oben geschafft haben und deren Erfolge dadurch entwertet werden, weil sie mit Quotenfrauen in einem Topf geworfen
Die zweite Paradoxie der Quote lautet daher: Sie bringt eine Segnung, die zwar alle gut finden, die aber für sich selbst kaum eine Frau haben will.
Es ist bemerkenswert, wie oft dieses Argument auftaucht und wie selten es im Feminismus und an anderer Stelle aufgegriffen wird. Frauen haben meist eine Lebensplanung, bei der immer höherer beruflicher Status, auch um den Preis einer Einschränkung der sonstigen Lebensqualität eine geringere Rolle spielt als bei Männern. Was nicht so verwunderlich, da für Männer der Wunsch nach einem hohen Status wesentlich wichtiger war, da er über den Fortpflanzungserfolg entscheiden konnte.
Das Ganze war hier schon häufiger Thema:
- Welches Verhältnis wollen Frauen zwischen Beruf und Arbeit?
- Emma, Frauen in Führungspositionen und Halbtagsstellen
- „Frauen wollen gar nicht an die Spitze“
- Beckmann, Basha Mika und „Scheitern Frauen an sich selbst?“
- Hindernisse von Frauen in Führungspositionen
- Mann / Frau: Zufriedenheit und beruflicher Erfolg
- Was Unternehmen machen müssen um Frauen auch gegen ihren Willen zu befördern
Es gibt eine dritte Paradoxie, die für Ärger sorgt: Die Quote will Gleichberechtigung durch Diskriminierung erreichen. Auf der Strecke bleibt eine Menge benachteiligter Männer. Man mag nun einwenden: Was sind schon einige Ungerechtigkeiten gegen die Jahrtausende der Unterdrückung, die Frauen erdulden mussten? Leider wollen aber die wenigsten Männer ihre Karriereentwicklung makrohistorisch deuten. Was sie wollen, ist eine Gehaltserhöhung!
- Frauen sollten auch unverdiente Privilegien annehmen und in dieser Hinsicht „männlich denken“
- Karriereunwillige Frauen sollen es sich noch mal überlegen, Karriere könne Spass machen
- Männer sollten sich, wenn sie sich diskriminiert fühlen an ihren Gleichstellungsbeauftragten (sic!) wenden und etwas dafür tun, dass sie sich an den Frauen vorbeikämpfen können