Männliche und weibliche Superhelden und Attraktivität

Ich gucke Spiderman 3 mit einer Freundin.

Wir kommen etwas ins philosophieren. Ich meine, dass Peter Parker ein ziemlicher Beta mit einer Oneitis ist, dazu noch mit einer recht stressigen Frau. Mit dem Status als Spidermann müssten eigentlich massenhaft Frauen hinter ihm her sein.

Aber es ist eben das alte Superheldendilema. Viele wie Spiderman sind eher Looser außerhalb ihrer Superheldenidentität, damit der Leser sich besser mit ihnen identifizieren können und dann den Aufstieg zum Superheld erleben können. Und Superheld bedeutet ja auch nichts anderes als Status pur. Der Gedanke eines solchen Doppellebens ist für viele Jungs denke ich sehr verführerisch, weil sie davon träumen können, dass in Wahrheit alles besser ist. Es ist das männliche Aschenputtelmärchen, wo sie eine unscheinbare Putzmagd ist und dann plötzlich als schön erkannt wird.

Als Peter Parker ein Weichei, als Venom sozial unangepasst und needy.

Als Spiderman könnte er es sich echt einfach machen. Ich jedenfalls könnte mir recht gut vorstellen, dass man da bei so einigen Frauen gut mit landen könnte. Das einzige Problem wäre es wohl, eine Frau zu finden, die die Klappe hält über die geheime Identität.  Aber selbst wenn man keine dauerhafte Freundin haben wollte wäre das Sexleben als Spiderman mit einer leichten Veränderung des Kostüms sicherlich gar nicht so schlecht.

Ich frage sie, was sie machen würde, wenn sie Spiderwomen wäre.

Sie versteht mich erst einmal falsch, überlegt, was sie machen würde, wenn sie mit Spiderman zusammen wäre. Meint, dass sie jedenfalls sehr eifersüchtig wäre.

Wir spinnen etwas rum. Das Spidermankostüm ist nicht so vorteilhaft. Sie meint, dass die meisten Frauen über eine Frau in einem solchen Kostüm wohl sagen würden, dass sie entweder zu fett dazu ist oder das sie wie eine Schlampe aussieht. Dazu noch die Glatze, es wäre eine modische Katastrophe, das Kostum wäre einfach nicht für Frauen gemacht.

Womit sie denke ich durchaus recht hat:

Hier ein weiterer Versuch, der zeigt, dass ein solches Kostüm zwar gar nicht so schlecht aussehen kann, die Kapuze es aber immer noch gewaltig runterzieht:

Tatsächlich hatte Spider-Women in anderen Kostümen dann auch Haare:

Sie ist auch relativ muskulös in der Zeichnung, was ihr, wenn sie nicht so enorme Brüste hätte, sicherlich auch nicht stehen würde.

Superheldenkostümen wird gerne vorgeworfen, dass die Frauen zuviel Haut zeigen und auf zu sexy getrimmt sind. Meiner Meinung nach zeigt dies aber allenfalls die Bedeutung von sexueller Anziehungskraft bei Menschen. Ein nicht begehrenswerter Held bietet eben wenig Identifikationspotential und erfährt bereits dadurch eine Abwertung. Beide Geschlechter müssen als Superhelden attraktiv sein, Männer haben allerdings den Vorteil, dass bereits der Umstand, dass sie als Superhelden Status haben, attraktiver macht, während Frauen hiervon nicht profitieren. Ihnen bleibt insoweit nur der Körper, weil Status für Männer keine so hohe Bedeutung hat. Attraktion is not a choice, was sexy ist, kann man sich eben nicht aussuchen. Es ist das gleiche Problem, das auch ansonsten bei Rüstungen besteht. In effektiven Rüstungen kann man kaum sexy aussehen.