Ein Betrieb mit nur weiblichen Angestellten

Der Spiegel berichtet über einen Betrieb, in dem außer dem Chef nur Frauen angestellt sind.

Zu seinen Gründen für diese Einstellungspolitik:

Mägli zählt ihre Qualitäten an beiden Händen auf: Eine Frau sei kommunikativer, zielstrebiger, kostenbewusster, besser in Fremdsprachen und besser im Team, zudem setze sie schneller Prioritäten als ein Mann. Vor allem aber tue sie eines, sagt Mägli: „Eine Frau dient der Sache.“ Dies sei das entscheidende Merkmal. „Männer kämpfen um die eigene Position, um Geld und den Status. Frauen tun dies bei uns – meines Erachtens – nicht.“ (…)

Die unterschiedlichen Arbeitsweisen von Mann und Frau seien ihr da erst richtig bewusst geworden. „Wenn Männer im Team arbeiten, schaut jeder nur für sich. Sie kommunizieren weniger und lassen sich kaum helfen.“ Im reinen Frauenteam sei dies anders: „Dann geht es weniger um Hierarchien, sondern darum, gemeinsam die vorhandene Arbeit zu bewältigen.“

Nur Frauen unter sich, kommt es da nicht zum Zickenkrieg? „Nein“, sagt Vogt. „Aggressives Verhalten wird bei uns nicht belohnt. Wer manipuliert und intrigiert, kriegt hier keinen besseren Job – im Gegenteil.“ Das eigentliche Geheimnis dieses Erfolgsmodells sei es nämlich, die richtigen Frauen für die richtigen Aufgaben zu finden. Und darin sei Mägli nun einmal unschlagbar.

Interessant wäre, was passieren würde, wenn er Männer ebenfalls entsprechend selektieren würde.

Eine Studie, die in die gleiche Richtung geht:

Although theory suggests that testosterone should facilitate competitive performance, empirical evidence has been mixed. The present study tested the hypothesis that testosterone’s effect on competitive performance depends on whether competition is among individuals (individual competition) or among teams (intergroup competition). Sixty participants (50% women) provided saliva samples and were randomly assigned to complete an analytical reasoning test in individual or intergroup competition. Testosterone was positively related to performance in individual competition, but testosterone was negatively related to performance in intergroup competition. There were no sex differences in performance or in the magnitude of testosterone-performance relationships. These results are consistent with the hypothesis that high testosterone individuals are motivated to gain status (good performance in individual competition), whereas low testosterone individuals are motivated to cooperate with others (good performance in intergroup competition). Theoretical and practical implications are discussed.

Quelle:  When are low testosterone levels advantageous? The moderating role of individual versus intergroup competition

Demnach kommt es also sehr darauf an, was für ein Geschäft man führt. Sind in dem Geschäftsbereich Einzelwettbewerbe häufiger, dann lohnt es sich Personen mit viel Testosteron anzustellen, kommt es auf den Gruppenerfolg an, dann lohnt es sich Personen mit einem geringen Testosteronlevel anzustellen.

Es scheint aber als würde der Testosteronspiegel relativ zum Normalstand des Geschlechts eine Rolle spielen, da sich in der Studie keine Vorhersage nach dem Geschlecht ergab:

The sex of the participant did not predict performance (t(53) =.25, p N .80), nor did it interact with competition condition (F(1, 51) =.43, p N .50) or T level ((F(1, 51) =.14, p N .70) to predict performance. In addition, the sex ×T ×competition condition three-way interaction was also non-significant (F(1, 47) =.33, p N .50). Thus, participant sex was excluded from the following analysis.