„Als Mann setze ich mich im Zug in Abteile, in denen schon ein Mann sitzt – wenn keines mehr frei ist. „

Der Feminist Philippe Wampfler mit einer weiteren Variante des „als Mann die Straßenseite wechseln, wenn man Nachts eine Frau trifft“ Problems.

Er führt an, dass er das Macht, weil Frauen sich eben zurecht mit Männern in einem Abteil unwohl fühlen.

Das Gegenargument ist, wie bei den anderen Fällen auch: Generell Angst vor Männern zu haben ist irrational, eine Regel, dass Männer darauf Rücksicht nehmen sollten ist  damit ebenfalls irrational. Es verstärkt eher solche Ängste, wenn Frauen meinen, dass ein Mann, der diese Regeln missachtet, eine Gefahr darstellt.

Ich tweete dazu:

Spieltechnisch betrachtet kommt es aus meiner Sicht für die Frage, wie sich ein guter Feminist verhalten sollte, darauf an, für wie real er die Gefahr für Frauen hält:

Da der gute Feminist (TM) ja weiß, dass er die Frau nicht belästigt, müsste er ihr Unwohlsein aufgrund seines Geschlechts gegen die Risikoverminderung durch die Anwesenheit eines Mannes, der sie verteidigen kann bzw einer Person, die Zeuge wäre und insofern einen Täter abschreckt, aufwägen. Ein Belästiger wird sich eher eine Frau, die alleine in einem Abteil sitzt, suchen und eine solche, die in einem Abteil mit einem anderen Mann sitzt, als schlechtes Ziel ansehen. Ist ihr Unwohlsein durch ihn als Mann relativ hoch aber die Wahrscheinlichkeit einer Belästigung sehr gering, dann sollte er sich nicht hinsetzen. Ist jedoch die Gefahr einer Belästigung relativ hoch und ihre Angst berechtigt, dann wäre es evtl dennoch sinnvoller, wenn er sich zu ihr ins Abteil setzt.

Aber natürlich darf sich ein guter Feminist nie als Beschützer aufspielen und nie Unsicherheit verursachen. Es wäre also so gesehen das Beste, wenn er auf dem Flur in der Nähe ihres Abteils bleibt um sie nicht zu stören, aber für den Fall, dass ein anderer Mann (aka ein Belästiger) sich ins Abteil setzt, eingreifen kann.

Die Regel erscheint eh etwas unvollständig: Wenn in dem Abteil bereits ein Mann sitzt, aber auch noch eine Frau, wäre die Frau dann nicht noch mehr bedroht? Oder würde sie sich mit zwei Männern, die sich nicht kennen, sicherer fühlen?

Was ist mit 3 Frauen aber keinem Mann? Fühlen sich die Frauen dann immer noch bedroht? Sie wären ja immerhin in der Überzahl und bieten sich gegenseitig Schutz.

Unter seinem Tweet ist die zu erwartende Diskussion ausgebrochen. Frauen bedanken sich, andere Frauen finden es übertrieben, das Männerlager ist ebenfalls geteilt.

Ich finde es reichen die üblichen Höflichkeitsregeln: Ggfs fragt man, ob hier noch frei ist, man setzt sich, wenn nur eine Person in dem Abteil ist auf die andere Seite und den entferntesten Sitz. Man macht seine Sachen, und kümmert sich nicht großartig um die andere Person, sofern nicht anderweitige Zeichen bestehen. Das sollte für jeden hinnehmbar sein.

58 Gedanken zu “„Als Mann setze ich mich im Zug in Abteile, in denen schon ein Mann sitzt – wenn keines mehr frei ist. „

  1. Ich halte es für falsch, in vorauseilendem Gehorsam eine Geschlechterseparierung voranzutreiben. Der nächste Schritt sind dann Frauenabteile, wie sie hier oder dort bereits umgesetzt wurden. Es dient der Dämonisierung des Mannes, es hat kaum Nutzen für Frauen aber es stärkt das Bild wonach der Mann eine ständige Gefahr für Frauen wäre. Das geschieht nicht nur in Zugabteilen sondern allen Bereichen der Gesellschaft, z.B. auch in der Familie, wenn Kampagnen gefahren werden, in denen düster bedrohlich Männergestalten mit geballter Faust vor verängstigten Frauen zu sehen sind.

  2. Es gibt ja schon Länder mit Frauenwaggons. Das ist wohl das Ziel. Geschlechtertrennung, aber ganz progressiv!

    Am schlimmsten finde ich eigentlich das Philippe Lehrer ist. Ich frage mich ob es solche Sexisten in den Lehrerberuf zieht oder ob die Vermittlung solcher anti-Männer Ansichten mittlerweile Teil der Ausbildung sind.

    Er, die Frauen und Männer die sowas befürworten sollten dann auch ruhig ihren kleinen Söhnen schon verraten, dass sie denken das die halben Bevölkerung später Angst vor ihnen, ihren Söhnen, hat, am Besten noch im Beisein der Tochter.

    Auf ein harmonisches Miteinander!

    • Diese Frauen sondnder Wolf im schafspelz. Sie will dich so zum simpen bringen. Sie hat die Zielgruppe männer entdeckt, die man so melken kann.

      Bitte nicht teilen.

  3. Ich mache das genauso wie der Autor.

    Allerdings aus anderer Motivation. Meiner Erfahrung nach ist in Abteilen mit Frauen weniger Platz für mein Gepäck übrig. Außerdem sind Frauen rücksichtsloser beim Hantieren mit ihren Taschen. Habe nicht mitgezählt wie oft ich einen Rucksack im Gesicht hatte. Bei älteren Frauen kommt dann noch die Erwartung hinzu, ihren mit geführten Hausrat hoch- oder runterzuwuchten.

  4. Ich schaffe mir immer mein eigenes Abteil in der Bahn,
    Wenn ich mit der Bahn verreise dann meist mit meinem Klienkind das findet Bahnfahren zu Opa und Oma toll.
    Dann 2 Plätze im erste Klasse Abteil reservieren.
    Die anderen 4 bleiben dann solange frei bis alle Sitzplätze ausserhalb des Abteils besetzt sind, was in der ersten Klasse eher selten vorkommt.

  5. Wie wären die Reaktionen wohl, wenn ein schwarzer Menschen erklären würde, dass er sich so verhält, damit sich niemand unwohl fühlt?

    Vermutlich würde dies als Beleg (und vielleicht in dem Fall nicht zu Unrecht) dafür genommen, wie rassistisch die Gesellschaft ist, dass sich Menschen neben Schwarzen unwohl fühlen könnten. Das Gedankenspiel zeigt also schnell, wie misandrisch die Gesellschaft ist.

  6. Also ich schaue dem Fahrgast im Abteil von der Tür aus kurz in die Augen – und wenn sich das akzeptabel anfühlt, dann setze ich mich dazu. Ganz ohne Penis-Check.
    Mag heutzutage sonderbar sein, mache ich aber schon immer so.
    Und wenn dem Fahrgast mit mir im engen Raum unwohl sein sollte, kann er sich gerne ein anderes Abteil suchen. Dann kann ich die Füße hochlegen.
    Du bist du. Ich bin ich.

    • Ja, ob man Frauen jetzt als Säulenheilige verehrt oder als unreine Mängelwesen betrachtet kommt im Ergebnis tatsächlich fast auf das Gleiche raus…

  7. Rational betrachte müsste der Phillipe ja Angst vor sich selbst haben, denn er sieht ja nur die Außenansicht von Menschen, und seine hat er ja mit Bart gezielt auf ‚männlich‘ getrimmt, so dass er sofort als (potentieller) Frauenfeind zu erkennen ist.
    Ich glaube, er will sich bei Frauen anbiedern, und dafür betreibt er einfach feministische Propaganda – Propaganda wie sie die BILD auch betreibt (nur die nicht feministisch): auf Wirkung bedacht ohne dass man zu viel darüber nachdenken soll.

    • Gehts darum nicht ziemlich oft bei männlichen Feminstinnen?
      Sich als Moralisch über die anderen Männer stehenden Frauenversteher/beschützer zu präsentieren,
      um endlich mal wieder rangelassen zu werden?

      • Ich kenne persönlich keine Feministen und kann das darum nicht wirklich beurteilen – aber ich denke, du hast recht.
        Das irre ist dabei ja, dass weder die richtigen Frauen noch die feministischen auf solche Typen stehen. Wird P. auch noch merken 😉

        • Wäre mir da nicht mal so sicher. Das mit dem Sexshaming ist immer die einfachste Methode.
          Die andere Seite macht das auch mit den MGTOWS,Incels und Red Pillern ohne das es wirklich stimmt. Keine Ahnung woher das kommt, das man der Gegenseitige immer irgendein sexuelles defizit vorwirft…

          Es wäre tatsächlich mal interessant zu untersuchen ob männliche Feministen im Schnitt mehr oder weniger Sex haben als nicht feministen. Es wird wohl auch einige Frauen geben, die sich in der Rolle der Domina über den Feministen wohl fühlen. Allerdings ist das das Thema, bei dem am meisten gelogen wird….

  8. Rational betrachte müsste der Phillipe ja Angst vor sich selbst haben, denn er sieht ja nur die Außenansicht von Menschen, und seine hat er ja mit Bart gezielt auf ‚männlich‘ getrimmt, so dass er sofort als (potentieller) Frauenfeind zu erkennen ist.
    Ich glaube, er ist kein Frauentyp und will sich bei Frauen anbiedern. Dafür betreibt er einfach feministische Propaganda – Propaganda wie sie die BILD auch betreibt (nur die natürlich nicht feministisch): auf Wirkung bedacht und ohne dass man zu viel darüber nachdenken soll.

    • Ich fasse die Frage noch etwas weiter auf: wie kann die Gesellschaft vor dieser Entwicklung geschützt werden? Feminismus zerstört ja eine ganz wesentliche Grundlage unserer Gesellschaft: den Wille, miteinander auszukommen.

  9. Der Typ kommt entweder aus einer anderen Zeit, oder möchte gern damit rumposen, dass er erste Klasse fährt. Da soll es noch Abteilwagen geben. Und die Waggons sind eher leer, da setzt man sich nicht ohne weiteres zu anderen.

    • „Da soll es noch Abteilwagen geben.“

      Ich bin ja kein Zugfahrer mehr, aber hätte gedacht es gibt gar keine Abteile mehr, schon seit ca. 20 Jahren nicht mehr.

      Aber dass dieser Typ aus der Zeit gefallen wäre, wundert nicht, denn diese Spinner leben doch immer in allen möglichen Zeiten parallel, um sich gerad rauszusuchen, was sie brauchen.

  10. „Am schlimmsten finde ich eigentlich, dass Philippe Lehrer ist. Ich frage mich ob es solche Sexisten in den Lehrerberuf zieht oder ob die Vermittlung solcher anti-Männer Ansichten mittlerweile Teil der Ausbildung sind.“ Die Lehrer / Pädagogen in meinem Bekannten-/Freundeskreis sind politisch meist eher linksliberal eingestellt, was vielleicht mit einer gewissen Korrelation zwischen „ist überdurchschnittlich an sozialen Themen interessiert“ und „unterstützt [vorgeblich] soziale Politik“ zusammenhängt. Die wenigen konservativen Lehrer haben es, zumindest in den meisten urbanen Ballungsgebieten, mit derartigen Kollegen bzw. vor allem Kolleginnen nicht immer leicht.
    Vielleicht ist das ostentative „Virtue Signaling“ bei diesem Lehrer ein, wie von Frau Wernli angesprochen, prophylaktischer Versuch, mögliche kommende Vorwürfe im Keim zu ersticken. Oder er hat sich ideologisch verrannt.

    • Man muss doch nicht mal konservativ sein. Nicht-feministisch anti-sexistisch reicht doch schon um solchen Ansichten, wie Philippe hier vertritt, zu widersprechen.

    • Naja die einstelling ist vielleicht Links aber nicht liberal,
      Genaugenommen ist seine Ansicht das gegenteil von Liberal, sie ist Autoritär.

      Im Grunde sind die miesten die sich heute als Linksliberal bezeichnen weder das ein noch das andere. Richtig wäre die Bezeichnung „woke-autoritär“

    • Das wird wohl wie bei den Journalisten sein, dass sich ein bestimmter Schlag von Menschen dort sammelt. Früher warens Kreative, die nicht so sehr wert auf Geld, sondern eher auf die Missionierung und „Freude am Job“ gelegt haben. Mit denen konnte in der Fabrik keiner was anfangen. Kreative haben damals sehr wenig verdient.
      Das Geld kam, als sie bereits eine gewisse Menge relevanter Leute bekehrt hatten und diese dann die Fördertöpfe auszuschütten begannen, sodass jetzt nicht nur die Idealisten, sondern auch Opportunisten in diese berufe strömen. Lehrer sollten wie in den USA bezahlt werden. Schlecht, außer sie taugen was.
      In D gehören selbst Grundschullehrer mittlerweile mit der E13 zur höheren Schicht.
      PS: FUn Fact: Wer in Thüringen kein Bock auf die Kinder hat, macht inklusionslehrer. Eins zu eins Betreuung. Und wenn der kleine Alphakevin es halt nicht packt, wars sein ADHS, kann der Lehrer nix machen;D.

  11. Ich war mal als einziger Mann mit einer fünfköpfigen Frauenband im Liegewagenabteil. Die dachten, sie hätten das Abteil für sich. Tja …

  12. Muss Anfang der 90er gewesen sein. Hatte eine lange Zugfahrt vor mir, war dann ein Abteil. Hatte ein paar schöne Bücher dabei und mich aufs Lesen gefreut. Dann setzte sich eine ältere Dame zu mir und die fing an zu erzählen. Ihr ganzes Leben inklusive einer Vergewaltigung. Fand ich schon etwas anstrengend insgesamt.

  13. Man stelle sich mal vor, alle würden so handeln. Und dann füllt sich der Zug und eine Frau muss sich in ein Abteil setzen, in dem sonst nur Männer sitzen. Geht gar nicht.

    Die feministisch korrekte Lösung ist also, dass die Hälfte der Sitze Frauen zusteht. In einem Abteil muss der erste Sitzplatz von einer Frau besetzt werden. Dann können die weiteren Sitze abwechselnd von Männern und Frauen besetzt werden.

    Angst vor der Zahl 13 zu haben ist ebenfalls irrational. Ist eine Regel, auf die 13 zu verzichten damit ebenfalls irrational? Ich denke da an die oft fehlende Sitzreihe 13 in Flugzeugen.

    • „Die feministisch korrekte Lösung ist also, dass die Hälfte der Sitze Frauen zusteht. In einem Abteil muss der erste Sitzplatz von einer Frau besetzt werden. Dann können die weiteren Sitze abwechselnd von Männern und Frauen besetzt werden.“

      Fast richtig. Analog zum Frauenstatut der Grünen muss die feministisch korrekte Lösung aber noch ein wenig weiter gehen: Grundsätzlich stehen ALLE Sitzplätze potentiell den Frauen zu, Nur für Männer gilt, dass ihr Anteil *pro Abteil“ maximal die Hälfte oder weniger betragen darf. Komplett mit Frauen besetzte Abteile sind nicht nur ausdrücklich erlaubt, sondern selbstverständlich auch überaus wünschenswert.

      Konkret lautet die feministisch korrekte Regel also:
      „In einem Abteil muss der erste Sitzplatz von einer Frau besetzt werden. Danach können die weiteren geraden Sitzplätze notfalls auch von Männern, besser aber von Frauen, sowie die weiteren ungeraden Sitzplätze ausschließlich von Frauen besetzt werden.

      • Allerdings gilt es nicht nur die Sitzplatzvergabe feministisch zu regeln, sondern auch die Gesprächskultur. Auch hier kann das grüne Frauenstatut Beispiel sein: Falls Männer im Abteil anwesend sind, dürfen sie nur sprechen, wenn zuvor eine Frau etwas gesagt hat. Haben die Frauen keine Lust, etwas zu sagen, entscheiden die Frauen, ob die Männer sich trotzdem unterhalten dürfen.

  14. Ich würde gezielt nach einzelnen, unbeschützten Frauen suchen, rein ins Abteil und dann rituellen Suizid begehen, natürlich nicht mit Messer (Blut) oder Knarre (Lärm), mit Gift am besten, und vorgefertigtem Abschiedsbrief, der die Frau entlastet, nicht dass sie sich am Ende schuldig fühlt, denn lebend wäre ich eine zu große Gefahr für eine Frau im Zug.
    Im Abschiedsbrief würde ich alle anderen Männer auffordern, es mir gleichzutun.

  15. Ich glaube es handelt sich weniger um Feminismus als um Masochismus. Er gefällt sich in der Erniedrigung und offensichtlich bereitet sie Lust und Freude, sonst käme man ja nicht auf so abseitige Gedanken.
    Allein die Idee, dass der Mann per se – warum eigentlich nicht der Feminist selbst? – eine Bedrohung für die Frau sein könnte, spricht Bände. Selbstdemontage, bzw. des männlichen Geschlechts. Eine bewährte Methode die Anwendung findet, wenn die Wirbelsäule fehlt zum aufrechten Gang.

  16. Das mache ich schon immer so, aber hauptsächlich deswegen, weil ich es bin, der gewisse Ängste hat. Die Frau kann ja hinterher alles möglich behaupten, und wem glaubt man dann?

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