Ich hatte schon einen Artikel zu Anne Spiegel aber ebenso wie Arne, der aus der Winterpause zurück ist, sind mir in einem Interview zwei Passagen aufgefallen:
Zuerst einmal das Zitat, welches ich auch schon in dem Artikelnamen hatte:
Mein Mann hat schon bei der Geburt unserer ersten Tochter seinen Job aufgegeben. Bei uns ist also ein bisschen sehr umverteilt worden (lacht). Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Mann, der komplett zu Hause ist und sich um die Kinder kümmert, auch Diskriminierungserfahrungen macht – etwa, wenn ihm im Café überfürsorgliche Mütter zeigen wollen, wie man einem Baby die Flasche gibt.
Das wäre ja durchaus eine positive Sache, sie nimmt wahr, dass Männer auch Probleme haben, und dies durch Frauen, die sie in ihrer Rolle nicht ernst nehmen.
Das ist ja schon einmal eine Erkenntnis, die besser ist als „Mimimi“ was die klassische feministische Antwort wäre, wenn ein Mann über Probleme berichtet.
Allerdings dann:
Eine gleichberechtigte und zukunftsorientierte Partnerschaft bemisst sich daran, dass Männer selbstverständlich die Hälfte der Familien- und Hausarbeit machen.“ Es brauche daher eine neue „Umverteilungsdebatte“, wie Männer mehr im Haushalt helfen und ihre Frauen leichter Karriere machen können.
Ich schrieb dazu auf Twitter:
Es kann natürlich sein, dass sie da Männer als Gruppe meint, also insgesamt müssten mehr Männer die Frauen frei stellen, wenn auch nicht alle Männer die Hälfte der Hausarbeit in dem jeweiligen Haushalt machen müssen.
Aber etwas Selbstreflexion hätte ich hier schon interessant gefunden: Sie ist sozusagen in einer klassischen Karriereposition und ihr Mann hält ihr den Rücken frei. Das wird bei anderen Konstellationen eben auch erforderlich sein und dann sollte sie sich schon die Frage stellen, ob Frauen eben im Schnitt im gleichen Maße Karriere machen wollen.