Baut der Reichtum der westlichen Welt bzw die Armut und der afrikanischen Länder auf der Ausbeutung der Kolonien auf?

Wir hatten hier anscheinend noch keinen Artikel zum Kolonialismus. Dabei ist es ja innerhalb der intersektionalen Theorien ein beliebtes Argument.

Einmal wäre da der reine Transfer von Gütern, zum anderen aber auch einmal eine moralische Schuld aufgrund der dortigen Verhaltensweisen und aufgrund der Folgen der Kolonialisierung.

Ein Gegenargument wäre wohl das klassische „was haben die Römer schon für uns getan?“ Argument: die afrikanischen Länder waren, ähnlich wie die Länder, die seinerzeit Rom unterworfen hat, schlicht nicht konkurrenzfähig und natürlich gab es auch einiges an Transferleistungen in die andere Richtung in Sinne von Straßen, Verwaltung etc.

Dagegen könnte man anführen, dass es wesentlich später war und damit die Gräueltaten dort aufgrund des höheren „Zivilisationsstandards“ eine ganz andere Vorwerfbarkeit haben.

Hätte man Afrika in Ruhe gelassen, sich vermute es ginge ihm heute wahrscheinlich wirtschaftlich schlechter.

Hätte man „fairen Handel“ geführt dann vielleicht besser. Aber das war bei der technischen Unterlegenheit (gerade auch im militärischen Sinne) kaum zu erwarten.

Letztendlich von ich aber mit der Diskussion wenig vertraut. Es erscheint mir das typische Spiel mit der Gruppenschuld zu sein, bei der die Privilegierten ihre Privilegien aufgeben sollten und bei den Nichtprivilegierten keinerlei Handlungsbedarf gesehen wird. Aus meiner Sicht gerade in Afrika eine verheerende Ansicht, weil es die Probleme vor Ort nicht löst.