Was ist Antifeminismus?

Lucas Schoppe bespricht in einem wie immer lesenswerten Artikel die Reaktionen darauf, dass das Forum soziale Inklusion 400.000 Euro vom Staat erhalten soll (der Link auf meinen Artikel dazu)

Dabei hält er den Kritikern vor weniger auf Inhalte einzugehen, sondern eher mit Schlagwörtern wie Antifeminismus zu arbeiten und stellt dabei die Frage, was eigentlich genau Antifeminismus ist:

Nun ist der Begriff „Antifeminismus“ heute allerdings kaum noch zu definieren, schon weil der Begriff „Feminismus“ kaum noch zu definieren ist. Zu vielen Fragen – zur Transsexualität zum Beispiel, zum Islam oder zur Prostitution – haben Feministinnen heute radikal konträre, unvereinbare Positionen. Es ist kaum möglich, irgendeine feministische Position zu beziehen, ohne damit aus anderer Perspektive als irgendwie antifeministisch dazustehen.

In der Tat gibt es da einige Grabenkämpfe, die gerade führende Ideologie, der intersektionale Feminismus lehnt eh alle anderen als Falsch ab und verteilt Schuldzuweisungen wie „Terf“, „Swerf“ oder auch schlicht Rassist. 

Aber natürlich ist klar, dass etwa Alice Schwarzer, auch wenn sie von vielen intersektionalen Feministinnen abgelehnt wird oder sogar nicht als Feministin bezeichnet wird, weil sie kritisch dem Islam gegenüber ist (Zum „Altfeminismus vs intersektionalen Feminismus“ vergleiche hier) deswegen noch keine Antifeministin ist. Hingegen werden sich viele Feministinnen durchaus einig sein, dass jeder Männerrechtler, mit Ausnahme derer, die eigentlich feministisch argumentieren und damit keine wirkliche Vertretung von Männern vornehmen, sondern allenfalls Schuld der Männer abbauen wollen, „antifeministisch“ sind.

Lucas möchte dann auch Hedwig Dohm abstellen, aber eine solche „Historische Auslegung“ des Begriffs greift für den heutigen Feminismus etwas kurz bzw das Zitat geht schon in die richtige Richtung, ist aber noch nicht abschließend zu sehen.

Lucas schreibt:

Hedwig Dohm  hat 1902 „Die Antifeministen“ am Beispiel der „Herrenrechtler“ so beschrieben:

Die Charakterschwachen machen Front gegen die Frauenbewegung – aus Furcht. Sie haben immer Angst, von der Frau – besonders von ihrer eigenen – unterdrückt zu werden. Weil sie sich heimlich ihrer Schwäche bewußt sind, betonen sie bei jeder Gelegenheit ihre Oberhoheit.

Antifeministen bestehen bei Dohm aus religiösen oder egoistischen Gründen auf einer klaren Geschlechterhierarchie, auf einer klaren Trennung der Sphären von Mann und Frau, und sie betonen ihre Stärke, weil sie Angst davor haben, Erfahrungen der Schwäche einzugestehen.

Das ist exakt das Gegenteil dessen, was das Forum Soziale Inklusion vertritt: Dem geht es darum, dass die Sorge für Kinder gleichermaßen Verantwortung von Müttern und Vätern ist – und dass offen darüber gesprochen werden kann, wenn eben auch Männer Erfahrungen der Schwäche, der Hilflosigkeit und der Gewalt machen und dabei Hilfe brauchen.

Wer das als „Antifeminismus“ bezeichnet, zeichnet damit ein erbärmliches Bild des Feminismus.

Ich würde es etwas anderes fassen (aus der Sicht des Feminismus). Ich hatte hier schon einmal eine wie ich finde sehr schöne Darstellung der Gemeinsamkeiten aller feministischer Theorien von Griet Vandermassen zitiert:

„Sie beginnen regelmäßig damit, dass Frauen (und gelegentlich Männer) die Quellen der Unterdückung in ihrem Leben suchen und versuchen, sich von diesen zu befreien“.

Antifeminismus muss damit das Spiegelbild des Feminismus sein, also:

Männer, die die (im jeweiligen Feminismus angenommen) Unterdrückung der Frau nicht anerkennen wollen und ihre in Geschlechterfragen alleinige Opferrolle nicht akzeptieren, sondern meinen selbst Opfer sein zu können oder aber die Unterdrückung der Frau dadurch zu schmälern, dass sie Frauen für Aspekte davon selbst verantwortlich machen (und so die Befreiung der Frau verhindern)

Man lese unter dieser Definition die Kritik aus dem TAZ-Artikel noch einmal:

Der Verein diskreditiere alleinerziehende Mütter und die Gleichstellung von Frauen, so Ulle Schauws. Auf der Webseite des „Forums Soziale Inklusion“ heißt es zum Beispiel: Die Belange von Jungen, Männern und Vätern würden durch die Bundespolitik oft „vorsätzlich unsichtbar gemacht“. Deshalb sehe sich der Verein gezwungen, sich „deutlich den Bedürfnissen“ von Männern zu widmen.

Das sei ein typisch antifeministisches Argumentationsmuster, so Schauws: Die Benachteiligung von Frauen einfach umzudrehen und die Bekämpfung von Diskriminierung als unberechtigte Bevorzugung von Frauen darzustellen.

Das passt aus meiner Sicht durchaus. Denn der Angriff auf die (Allein)stellung im Geschlechterbereich als Opfer ist das große Problem. Das darf nicht wirklich sein.

Dohm könnte man auch einordnen:

Bei ihr sind die Männer feige Angsthasen, die Frauen kleinhalten wollen. Sie akzeptieren die Opferstellung auf eine andere Weise nicht: Sie sagen, dass Frauen keine Opfer sind, sondern ihr natürlicher Platz unterhalb der Männer ist, weil Männer eben überlegen sind. Wobei dies für Dohm eben selbst aus Sicht der damaligen Männer eine Scheinposition ist, die nur dazu dienen soll die Frauen kleinzuhalten.

Lucas hat Recht, dass diese Definition auf das Forum soziale Inklusion nicht zutrifft. Aber das bringt wenig, weil die Opferstellung durch diese ja dennoch angegriffen wird. 

 

 

73 Gedanken zu “Was ist Antifeminismus?

    • Und das Interessante: die Plattitüden, um diese zu diffamieren, haben sich seit über hundert Jahren nicht im Geringsten verändert. Schon damals wurde ihnen vorgeworfen, weinerliche Schlappschwänze zu sein, die Angst vor starken Frauen hätten und Frauen aus diesem Grunde klein halten wollten. Also die merkwürdige Melange aus Frauenunterdrücker und „kein richtiger Mann“. Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass auch damals schon ein großer Teil der „Herrenrechtler“ nicht im Entferntesten in diese Schublade passte? Es wäre ja bei Weitem nicht der einzige Punkt, bei dem von feministischer Seite extremer Geschichtsrevisionismus betrieben würde. Um genau zu sein, ist es jedes Mal, wenn sich Feministinnen über vergangene Zeiten äußern, extremer Geschichtsrevisionismus…

  1. Ich denke schon, dass die Gemeinsamkeit aller feministischer Positionen die Bevorzugung von Frauen ist. Verkauft wird das natürlich als Kampf gegen eine angebliche Unterdrückung der Frau, die aber bekanntlich im Detail nicht wirklich feststellbar ist.

    Dabei kann es um die offene Bevorzugung von Frauen bei der Besetzung von (Führungs-)Positionen gehen (Quote), die Etablierung eines Sexualstraf- und Familienrechts, welches einseitig auf die Interessen von Frauen ausgerichtet ist oder auch um die Etablierung anderer, weiblicher Statushierarchien.

    Antifeminismus, den ich weiterhin für die Gemeinsamkeit aller Männerbewegungen halte, ist dann lediglich die Gegnerschaft dessen. Man kann sich das mit einer gewissen Berechtigung als bloßen Humanismus schönreden, aber nötig ist das aus meiner Sicht nicht.

    Richtig ist allerdings, dass bloße Gegnerschaft immer etwas hässlich und unbefriedigend ist. Vielleicht sollten wir mal ernsthaft die Revolution wagen und ganz offen Männerbevorzugung fordern?

    • Ich finde es in Diskussionen zielführender, mit positiven Forderungen aufzutreten, dann fällt es den Feministinnen deutlich schwerer, mir „Anti-Feminismus“ vorzuwerfen. Wenn man auf den „Anti-Feminismus“ direkt reagiert, insbes. lang und breit darlegt, warum man das nicht, kommt man sofort in eine Defensiv-Position. Die andere Möglichkeit zu sagen „Ja, ich bin Anti-Feminist“, ist nicht mein Ding.
      Wenn ich z.B. Gewaltschutzwohnungen oder gar -häuser auch für Männer fordere, dann muss die Feministin inhaltlich reagieren und kann sich nicht auf das platte „Anti-Feminist“ zurückziehen. Meist kommt allerdings dann von denen nichts mehr.

        • Konkret: „What about ze menz“, um durch das so angedeutete Lispeln und die falsche Pluralbildung dem bösen Gegenüber gleich noch eine grundsätzlich debile Geisteshaltung unterzuschieben.

          Aber außerhalb feministischer Filterblasen kommt man alleine mit solchen eingeübten Beschämungsfloskeln nicht weit, schon gar nicht, wenn man mit Leuten zu tun hat, die all diese Floskeln kennen und diese oft schon vorhersehen und sich bereits Antworten zurecht legen können, bevor sie geäußert wurden.

          Z. B. hier: https://hpd.de/artikel/offensive-gegen-geschlechtsbasierte-gewalt-gefordert-18702

          Das Ablenken seitens der Userin „Petra Pausch“ war für jeden, der feministische Rhetorik kennt, schon 100 Meter gegen den Wind zu riechen, lange bevor sie ihren Kommentar abgesetzt hat, in dem sie die deutlich häufigeren Gewaltwiderfahrnisse von Männern damit abtun wollte, dass auch die Täter meist Männer sind – beim Thema „Hilfe für Gewaltopfer“, wo es natürlich unglaublich wichtig ist, wer der Täter war… Diesen billigen Move kennt man schon zur Genüge.

          Darum ist es eigentlich auch gar nicht so schwer, Feministinnen vor unbeteiligten Mitlesern vorzuführen. Man muss nur bestimmte Knöpfe drücken, welche bei ihnen kalkulierbare Reaktionen hervorbringen und sie diskreditieren sich selbst mit dem Müll, den sie dann hervorwürgen.

          • Interessanterweise hat diese Frau Pausch auch nie ihre Deckung verlassen und mal eine konkrete Meinung geäußert, sondern immer nur irgendwelche Andeutungen gemacht, indem sie Fakten erwähnt hat, ohne sie in ein Argument einzubinden. Ganz nach dem Motto: Die ‚richtigen‘ werden es schon in meinem Sinne deuten, aber so mache ich mich am wenigsten angreifbar. Daran sieht man, wie schwach ihre ‚Position‘ (welche auch immer das sein mag) tatsächlich ist.

      • „dann fällt es den Feministinnen deutlich schwerer, mir „Anti-Feminismus“ vorzuwerfen“

        Statt dem Vorwurf auszuweichen, bekenne dich dazu und mach denen klar dass Antifeminismus nichts Schlechtes ist,. Die Ablehnung einer totalitären Ideologie ist etwas Positives, vgl. Antifaschismus. Dann kann die eigentliche Diskussion losgehen, nämlich zu zeigen was am Feminismus totalitär ist und warum er deswegen abgelehnt gehört.

      • Nicht? Ich bin ganz klar bekennender Anti-Feminist. Ganz einfach weil der (moderne) Feminismus nichts anderes als Frauenbevorzugung ist. Und da dagegen zu sein halte ich für durchaus legitim.

    • „Revolution wagen und ganz offen Männerbevorzugung fordern“

      Da musste ich schon schmunzeln. Jetzt kommen die harten Kerle, die Gnadenlosen, nehmen ihren ganzen Mut zusammen und fordern auch mal was für Jungen und Männer. Z.B. Psychosoziale und gesellschaftliche Maßnahmen der Männergensundheit, um das Todes-Gap zu schließen und Männer ähnlich lange leben zu lassen. Oder Förderprogramme für Jungs in der Schule, damit die auch eine angemessene Chance auf einen guten Bildungsabschluss bekommen. Oder Schutzräume für Männer, die Opfer von Gewalt werden. Wehrpflicht für alle Erwachsenen. Doppelresidenz…

      Erstmal würden sich die Feministen schlapplachen, dann protestieren, dann das Böse des Männlichen beschwören und schließlich gegen die 400.000 Euro (oder waren es Cent?) mobil machen. Die Ära der Gender-Verteilungskämpfe wäre eingeläutet. Die Spirale der Geschlechterspaltung würde sich immer höher drehen.

      Ich finde, das Ziel muss es sein, wie es ja auch unsere Grundrechte fordern, dass eine Bevorzugung oder Benachteiligung nur aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit verboten sein sollte. Dafür brauchen wir einen Konsens, der eben nicht durch eine Bekämpfung und Übervorteilung des jeweils anderen zu erreichen ist.

      Feminismus ist grundgesetzwidrig und die Sympathisanten müssten unter Beobachtung durch den Verfassungsschutz gestellt werden, weil sie gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung agieren.

      Wir müssten es zumindest mal schaffen, uns klar als Antifeministen zu sehen, ohne gleich Angst und ein schlechtes Gewissen zu empfinden. Beim Faschismus geht das ja auch.

      Denn Antifeminismus hat nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. Im Gegenteil. Antifeminismus nimmt Frauen endlich mal für voll, weil er davon ausgeht, dass Frauen selbstverständlich ohne Pampern ihre Ziele anstreben und erreichen können. Dass sie sich auch ohne permanente Extrawürste behaupten können.

      Wir müssen ihnen nur noch einmal helfen – nämlich aus dem Mantel des Feminismus. Dann wird es ihnen zwar kühler, aber sie werden sich freier fühlen. Und wenn sie dann arbeiten oder Merkelsche Kniebeugen machen, dann wird ihnen auch schnell wieder warm. Und sie werden so stolz sein, Dinge aus eigener Kraft geschafft zu haben…

      Das ist keine Revolution, das ist ein pädagogischer Auftrag.

    • Gegnerschaft zu einer bekloppten Ideologie ist Inhalt genug. Man muss keine Ersatz-Ideologie anbieten, im Gegenteil kann das bedeuten man treibt den Teufel mit dem Beelzebub aus. Sicher ist Männerbevorzugung kein erstrebenswertes Ziel, auch nicht wenn sie nur als Witz gemeint ist.

      • Ich meine das durchaus ernst. Wenn man in Verhandlungen etwas erreichen will, sollte man zuerst einmal mehr fordern, als man braucht. Und was wäre (um z.B. an mein obiges Beispiel anzuknüpfen) so falsch daran im Sexualstrafrecht zu verankern, dass die Strafbarkeit entfällt oder gemildert wird, wenn die Frau zuvor sexuelle Signale gesandt hat? Oder Unterhaltsleistungen generell steuerlich absetzbar zu machen? Eine Männerquote im Jugendamt wäre ohnehin so ziemlich das beste, was man für die Qualität von Jugendämtern tun könnte?

        • „Und was wäre so falsch daran im Sexualstrafrecht zu verankern, dass die Strafbarkeit entfällt oder gemildert wird, wenn die Frau zuvor sexuelle Signale gesandt hat?“

          Dass es davon ausgeht dass Frauen immer Opfer und Männer immer Täter sind. Es gibt auch Frauen die Frauen nötigen, Männer die Männer nötigen und Frauen die Männer nötigen. Die beste Lösung ist deshalb, solche Paragraphen geschlechtsneutral zu formulieren. Das ist gleichzeitig gerecht und wird Feministen grün und blau ärgern 🙂

          „Eine Männerquote im Jugendamt wäre ohnehin so ziemlich das beste, was man für die Qualität von Jugendämtern tun könnte?“

          Geschlechterquoten sind immer falsch, auch umgekehrte.

  2. In den Artikeln von taz und Spiegel Online offenbart sich ein populistische Autoritarismus: „Seid Ihr nicht für uns, seid Ihr gegen uns“. Diese bedingungslose Polarisierung, die Betrachtung der eigenen Sache als Krieg, bei dem es keine Neutralität geben darf, eine Revolution, bei der abweichende Meinungen der Feind sind, diese Polarisierung ist höchst undemokratisch, gefährlich und entlarvend.

    Von Jesus bis Lenin, Mussolini, ob Bush Jr. oder Hillary Clinton, viele haben diese Rhetorik schon verwendet. Und nie zum Guten. Es geht immer darum, die eigene Position zur moralischen Alternativlosigkeit zu erklären. Und den Gegner als Feind zu brandmarken.

    Ein tatsächlicher Antifeminismus würde ja die Gleichberechtigung attackieren. Wenn Antifeminismus bereits ist, für Jungen und Männer einzutreten, ist Feminismus nur noch eine rücksichtslose Lobbybewegung, um Frauen Geld und Macht zu verschaffen.

  3. „oder aber die Unterdrückung der Frau dadurch zu schmälern, dass sie Frauen für Aspekte davon selbst verantwortlich machen (und so die Befreiung der Frau verhindern)“

    Nun das erklärt die Argumentationsstruktur beim Thema Gender Wage Gap.
    1. Frauen arbeiten in schlechter bezahlten Berufen!
    2. Gegenargument: freie Berufswahl, Lohnstruktur kann erfragt werden, Möglichkeit des Arbeitskampfes,…
    3. Antifeminist!

  4. Kritik an etwas ist nicht gleichzusetzen mit „Anti-„. Dazwischen gibt es viele Nuancen.

    „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ ist ein ziemlich kindliches Argumentationsmuster.
    Damit bügelt man begründete, sachliche Kritik ab, ohne darauf eingehen zu müssen.

    • Es ist aber auch selbstentlarvend. Wenn man mal schaut, welche Standpunkte bereits regelmäßig, geradezu rituell als „antifeministisch“ gelabelt werden und dann die logisch konsequente Schlussfolgerung zieht, wofür denn der Feminismus gemäß seiner eigenen Anti-Zuschreibungen steht, sehen Feministinnen nicht mehr signifikant sympathischer aus als Nazis und Co.

    • Nee überhaupt nicht. Es ist in einer Demokratie völlig legitim, jede hergelaufene politische Theorie, jede x-beliebige Weltanschauung, jedes Konglomerat an Forderungen vollständig abzulehnen. Wäre ja noch schöner wenn nicht, was für Sachen müssten wir da alles akzeptieren. Wenn man schon einräumt, dass es irgendwie was Schlimmes sei den Feminismus als Ganzes abzulehnen, ist man schon in die rhetorische Falle gegangen. Es ist das Normalste von der Welt, und niemand muss sich dafür entschuldigen.

    • Wenn ich so anfange, darüber nachzudenken… ja, ich. Steuern sind für den Staat zur Erfüllung seiner Aufgaben gedacht. Wenn er diese Aufgaben an Private auslagert, schwindet die demokratische Kontrolle und erhöht sich die Anfälligkeit für Korruption.

          • Vlt einfach falsch formuliert Deinerseits, wenn Du von schwindender demokratischer Kontrolle schreibst, die es ja schon seitens Abgeordneter kaum gibt.

          • Ich gehe davon aus, dass die Verwendung öffentlicher Gelder durch eine Behörde einer besseren Kontrolle unterliegt, als wenn die Gelder an einen privaten Verein gegeben werden. (Nirgends schrieb ich, dass diese Kontrolle perfekt oder auch nur gut sei. Es geht um den Vergleich.)

      • Da bin ich hin und hergerissen. Auf der einen Seite verhält es sich ja im Idealfall so, dass sich die Parteien in Parlamenten über so etwas verständigen und die Verteilung der Gelder an Vereine in Bezug auf deren Standpunkte dann – wie gesagt: im Idealfall – auch in etwa den entsprechenden Repräsentanzen dieser Standpunkte in den gewählten Parlamenten entspricht.

        Dass das so aber nicht funktioniert, zeigt sich ja eben in genau dem Bereich der Geschlechterdebatte. Die feministischen Narrative sind inzwischen in allen etablierten Parteien zu Dogmen verkommen, vor allem durch ideologische Unterwanderung der Parteien von internen Frauengruppen, die oft mit den sonstigen Parteithemen wenige bis gar keine Berührungspunkte mehr haben und sich zwischen den Parteien stark ähneln bis völlig gleichen. Diese Frauengruppen scheinen mir inzwischen alle Parteien, die von ihnen infiziert wurden, auf Linie geprügelt zu haben, indem sie ihre Standpunkte parteiintern einfach unilateral zum „Konsens“ erklären und hinter den Kulissen mit äußerst aggressivem Verhalten (Mobbing, Intrigen) gegen Abweichler von der reinen Lehre vorgehen. Und wer halbwegs prominent in der Politik tätig ist, muss befürchten, dass dann auch noch die Medien den Frauengruppen beispringen und ihn auch noch öffentlichkeitswirksam diffamieren.

        Dadurch sind die immensen Zahlungen an unzählige maximal einseitig agierende feministische Vereine schon quasi feste Institutionen. Kein Politiker, der noch an einer Karriere interessiert ist, würde es sich wagen, mit der Forderung zu kommen, Zahlungen an diese Vereine im Zusammenhang mit deren Positionen und wie sie sie vertreten (öffentlich artikulierter Männerhass gehört bei vielen dieser Vereine ja zum Guten Ton) einer kritischen Revision zu unterziehen. Bei diesen Vereinen geht es gar nicht mehr um die Frage, ob sie weiter Gelder bekommen sollen, sondern es geht nur noch um die Frage, ob diese Gelder erneut aufgestockt werden oder – gaaanz skandalös – mal ein Jahr ne Nullrunde gefahren wird.

        Und da stimme ich Tristan zu: die Korruption beginnt nicht erst bei der Veräußerung an Vereine, sondern sie ist schon längst fester Bestandteil der vorgelagerten politischen Gremien.

    • Ich kann mir nicht vorstellen, wie Vereinigungen von Menschen nachhaltig etwas auf die Beine stellen könnten, wenn sie dafür nicht nur ehrenamtlich ihre Lebenszeit einbringen, sondern auch noch das notwendige Kapital aufbringen müssten.

      In einer pluralistischen Gesellschaft sollte das bürgerliche Engagement vielfältig gefördert werden, damit nicht alle nur zuhause rumhängen und auf die Politik schimpfen, sondern sich auch einbringen können.
      Die Alternative wäre sonst, dass urkapitalistisch Coca Cola oder Mr. McDonald Gelder bereitstellen würden zur Unterstützung von Engagement. Aber da würde dann zum Beispiel der Verein für Ernährungsgesundheit auf der Strecke bleiben.

      • Ja klar, klingt erstmal mal super. Problem ist bloß, dass der Staat alle gleich behandeln sollte. Und demnach nach Deiner Maßgabe jede Vereinigung fördern müsste.
        Da ist es mir ehrlich gesagt lieber, wenn jeder Bürger selbst die Möglichkeit hat, den Verein und das Anliegen zu unterstützen, den/das er auch unterstützen möchte, ohne durch den Staat gezwungen zu werden, Geld für etwas auszugeben, was er nicht möchte.
        Im Übrigen: Wenn Dir der Verein für Ernährungsgesundheit so wichtig ist, dann unterstütze Du ihn doch. Warum muss ich da mitmachen?

        • Damit im Ergebnis nicht einfach nur die Vereine das meiste Geld erhalten, deren Ziele denen von Menschen mit viel Geld entsprechen, das sind einige wenige Menschen, sondern auch die Vereine, deren Ziele mehr im Sinne der Allgemeinheit sind, die sich also um die Anliegen von vielen Menschen kümmern. Der Gedanke dahinter lautet Demokratie vs Monetokratie o.s.ä.

          • Oh, das geschieht auf indirektem Wege, wir haben ja eine parlamentarische Demokratie 😛

            Im Ernst: Ob und wie unsere Demokratie funktioniert (meiner Meinung nach: schlecht), ist ein anderes Thema. Der von mir angesprochene Gedanke bleibt davon unberührt.

        • „Wenn Dir der Verein für Ernährungsgesundheit so wichtig ist, dann unterstütze Du ihn doch. Warum muss ich da mitmachen?“

          Ich zahle ja nicht für diesen Verein, sondern für bürgerliches Engagement.
          Du kannst auch nicht sagen: Wachtmeister Müller ist nett, dem zahle ich sein Gehalt, Wachtmeister Schulz aber nicht, der hat mich verdachtsunabhängig kontrolliert.

          Die Verteilung der Fördergelder ist schon sehr befremdlich. Da wäre es langsam mal Zeit für eine Demokratisierung. Das könnte man zum Beispiel wie beim TV-Zuschauerpreis voten lassen.
          Wobei ich aber auch dann dafür wäre, dass immer noch Geld und Platz für wirklich abgedrehte und neuartige Initiativen bleiben sollte. Uneigennützige Ideen und Bewegungen sollten eine Chance bekommen auch ohne Crowdfounding.

          • „Ich zahle ja nicht für diesen Verein, sondern für bürgerliches Engagement.“

            Bürgerliches Engagement wäre, sich selbst und mit seinem eigenen Geld zu engagieren. Und nicht, seine Mitmenschen über Steuergelder das erledigen zu lassen.

          • „Wachtmeister Müller ist nett, dem zahle ich sein Gehalt, Wachtmeister Schulz aber nicht, der hat mich verdachtsunabhängig kontrolliert.“

            Es gibt allerdings nur eine Polizei. Und nicht mehrere. Außerdem sind Vereine etwas anderes.

            Aber bitte, wenn Du der Meinung bist, alle sollten für Modelleisenbahner und Dackelclubs zahlen müssen, bitte.

          • „Uneigennützige Ideen und Bewegungen sollten eine Chance bekommen auch ohne Crowdfounding.“

            Haben sie. In einer Marktwirtschaft. Die Chancen werden umso geringer, je mehr der Staat bestimmte Anliegen finanziert und damit für Ungerechtigkeit durch Verzerrung des Wettbewerbs sorgt.

          • „Haben sie. In einer Marktwirtschaft.“

            Das ist mir zu darwinistisch. Arbeitslose oder Männer, die von ihren gierigen Ex-Frauen auf den Mindestbehalt gedrosselt wurden, würden so mit ihrem Engagement auf der Strecke bleiben.

            Ich bin ja deiner Meinung: Die Verteilpraxis ist befremdlich. Trotzdem finde ich das Instrument als Motivation für Initiativen jenseits des Mainstreams und der Parteien wirklich sinnvoll.

          • Wenn man „bürgerliches Engagement“ belohnen will, dann wäre es sinnvoller allen politisch Aktiven (schriftlicher Nachweis der Vereinsmitgliedschaft) einen Bonus aufs Privatkonto zu überweisen, um den Zeitaufwand auszugleichen.

          • „Das ist mir zu darwinistisch. Arbeitslose oder Männer, die von ihren gierigen Ex-Frauen auf den Mindestbehalt gedrosselt wurden, würden so mit ihrem Engagement auf der Strecke bleiben.“

            Und Du erwartest vom Staat, der der Ex-Frau diese Macht gibt, dass eh zugleich das finanziert, was Dir zusagt?

          • „Und Du erwartest vom Staat, der der Ex-Frau diese Macht gibt, dass eh zugleich das finanziert, was Dir zusagt?“

            Ja. Das schließt sich nicht aus. Der Beweis sind die 400.000 fürs Forum Soziale Inklusion, die ja der Urknall dieser Diskussion sind.

          • @anorak2

            „politisch Aktiven (schriftlicher Nachweis der Vereinsmitgliedschaft) einen Bonus aufs Privatkonto “

            Nein, genau das Gegenteil. Es sollten wirklich nur die Unkosten getragen werden. Ansonsten entstehen ja überall Abgreifer-Vereine, die als Vereinszweck in Wahrheit nur individuelle Habgier haben. Der feministisch-industrielle Komplex würde solche Vereine am Fließband produzieren.

      • @beweis Für politisches Engagement braucht man kein Kapital, nur Zeit. Das Problem damit wenn die Regierung einzelne politische Vereinigungen mit Geld beglückt ist, dass sie sich eine unkritische politische Landschaft heranzüchten kann, indem sie der Opposition einfach nichts gibt.

        • @anorak2

          „Für politisches Engagement braucht man kein Kapital, nur Zeit.“

          Leider doch. Wenn du eine Initiative startest, kannst du niemanden wirklich erreichen, wenn du keine Plattform hast, keine Homepage, keinen Newsletterverteiler, keine Flyer, die in Beratungszentren ausliegen. Vielleicht brauchst du eine angemietete Räumlichkeit für Versammlungen. Es geht nicht ohne finanziellen Einsatz. Und wenn du nix hast, ist halt nix mit deinem Willen und deiner Zeit.
          Keiner redet von Abermillionen, wie sie in feministisch-queere Projekte fließen – aber ganz ohne geht es nicht.

          Ich werde nie die kleine Initiative vergessen, die sich in Flensburg 2010 als einzige bundesweit angeboten hat, männlichen Kinder und Erwachsenen, die Opfer sexuellen Missbrauchs wurden, Unterstützung zu bieten.
          Die hätte es ohne eine minimale staatliche Unterstützung nicht gegeben, sei es auch nur für Porto oder Homepage, damit man sie überhaupt finden kann.

  5. Eine Sichtweise auf den Feminismus ist schlicht daß es eine sexuelle Strategie ist; daß jeglicher Feminismus in Quintessenz darauf zielt so viele Einschränkungen weiblicher Sexualität wie möglich abzubauen und gleichzeitig männliche Sexualität so weit wie möglich einzuschränken und zu regulieren.

    Antifeminismus wäre dann das, was als „Red Pill“ bezeichnet wird. Aufklärung über die weibliche Natur, Dinge wie „Alpha fucks – Beta bucks“, „Shit Tests“, „Shaming Language“, weibliche Manipulationsstrategien usw. Also das weibliche Betriebsgeheimnis auszuplaudern.

    • „Also das weibliche Betriebsgeheimnis auszuplaudern.“

      Interessanterweise bemerkt man wenn man das macht bei westlich sozialisierten Männern nicht selten eine mentale Sperre. Das radikale Ausblenden von Aspekten toxischer Weiblichkeit um das eigene Frauenbild aufrechterhalten zu können.

      Also das Äquivalent zur weiblichen Hypergamie die ihren Blick auf „den Mann“ stark reduziert.

    • Ich halte Femischismus vielmehr für die Strategie der innerlich/äußerlich Hässlichen, doch noch an die Beta Bucks heranzukommen. Da sie im direkten Konkurrenzkampf mit normalen Frauen hoffnungslos unterlegen sind, infiltrieren sie den Staat und erzwingen die begehrten durch Gewalt bei gleichzeitig maximaler Ausbremsung aller Geschlechtsgenossinnen, die es auch ohne Gewalt drauf haben.
      Beispiel: Das Werbeplaket mit dem Bikinimodel ist sexxistisch!! -> Anzeige wird eingestellt und wieder ist ein Model arbeitslos, während die Staatskohle für die nächste Kampagne bereits reserviert ist. Läuft.

  6. Antifeminismus ist einfach Gegnerschaft zum Feminismus, dh Ablehnung der Behauptungen und politischen Forderungen die der Feminismus aufstellt. Dass Antifeminismus frauenfeindlich sei ist natürlich Käse. Das ist die gleiche „Logik“ nach der Antifaschismus deutschfeindlich sei.

    Ceterum Censeo: Bitte nicht „Feministinnen“, denn die weibliche Form unterstellt dass entweder alle Anhänger des Feminismus Frauen seien, oder dass du aus irgendeinem Grund nur über die weiblichen Anhänger sprichst und nicht über die männlichen. Beides ist ja nicht der Fall. Das ist der Grund für die zunehmend verwendete geschlechtsneutrale Bezeichnung „Feministen“.

    • Besser „Feminista“ (plural: Feministas), da gibt es als Kunstwort mit Adaption aus dem Spanischen keine gewohnheitsmäßige Gender-Zuordnung im Deutschen.

      • Ich finde den generischen Begriff zwingend, wie auch Anorak2 sagt. Feminismus ist eine Bewegung, deren Anhänger gleichermaßen männlich wie weiblich sind. Ich kenne sehr viele Frauen, die keine Ferministinnen sind und sehr viele Männer, die ganz klar Feministen sind.
        Da springe ich nicht über das feministische Stöckchen, indem ich im Kopf und Sprachgebrauch wie gefordert das Geschlecht über den Inhalt stelle.

  7. Der Feminismus basiert ja auf einer Kombination von deskriptiven Aussagen
    „Frauen und Männer unterscheiden sich in Denk- und Verhaltensweisen nicht aufgrund biologischer Faktoren“ und normativen Behauptungen
    „Frauen und Männer sollen gleich sein.“

    Die deskriptiven Aussagen sind ja eigentlich Aussagen der Wissenschaft und sollten dort, möglichst ideologiefrei, geprüft werden.
    Natürlich hängen die normativen Aussagen auch immer an den deskriptiven Prinzipien, Brückenprinzipien.

    Was mich ein wenig zu der Frage bringt: Es wurde ja oft in diesem Forum schon geschrieben dass es mittlerweile belegt sei dass sich Frau und Mann im Mittel signifikant in Verhaltens- und Denkweisen unterschieden. Während dies im Mainstream-Feminismus noch geleugnet wird und darüber hinaus jeder der den Blank-Slate Mythos leugnet als „Frauenfeind“, „Reaktionär“ und Schlimmeres gebrandmarkt wird.

    Wie kann eigentlich der Mainstream oder Blank-Slate-Feminismus wieder existieren, wenngleich er diese Unterschiede leugnet. Besonders in einem Zeitalter, wo z.B. beim Thema Klimawandel oder auch Corona, gerade immer maximale Wissenschaftlichkeit gefordert wird?

    Wie jede Ideologie hat auch der Feminismus genügend Möglichkeiten um sich von Kritik zu immunisieren. Wobei das häufigste Mittel die Diffamierung des Gegners als „Frauenfeind“ oder „Antifemist“ ist.

  8. Feminismus ist nichts anderes als Propaganda mit einer gut geschmierten Propagandamaschinerie dahinter: „Frauenministerin will mehr Frauen in Führungen “ https://www.badische-zeitung.de/frauenministerin-will-mehr-frauen-in-fuehrungen wie z.B. die dpa und den nicht kritikfähigen Medien. Der Artikel wurde am 16.10.20 Online gestellt und tauch aktuell wieder auf der BZ homepage auf. Somit ist das Thema omnipräsent, nach der Devise: eine Lüge wird wahr, wenn sie nur oft genug wiederholt wird.
    Jeder kennt dies bestimmt, wenn auf ZON/Spiegel mal wieder eine feministische Relotius-Geschichte in die Öffentlichkeit gedrückt wird und die Kommentarfunktion nach zahlreichen Löschungen gesperrt wird oder die Accounts gesperrt werden. Kritk ist nicht erwünscht, rationale Kritik noch weniger, es könnte ja tatsächlich etwas dran sein und die Kritiker Recht behalten – ALLLES NAZIS!

    Mit der Bezeichnung Antifeminismus tue ich mich auch schwer, weil ich eher die berechtigte Kritik vorbringe, als einfach nur dagegen zu sein. Es gibt aber immer mehr Ausnahmen, bei denen das Wort „Anti“ sein Berechtigung hat, etwas beim paritätischen Wahlrecht (Genderama Link https://www.cicero.de/innenpolitik/gleichstellung-paritaet-parlamente-thueringen-brandenburg) oder die Quotenregelungen für Frauen.

    Für mich bedeutet Feminismus heute, dass Männer aktuell darunter massiv leiden und Nachteile erfahren (Gesundheitlich, im Job, gesellschaftliche Ausgrenzung). Diese Herabsetzung ist strukturell und eben genau so, wie es feministische Verbände seit Jahrzehnten mit dem Patriarchat behaupten.

    Das erste Ziel einer berechtigten Kritk am Feminismus muss sein, die feministisch geprägte Begriffshoheit (Täter, Opfer, Missbrauch, toxisch, etc) in Frage zu stellen. Dies wird nur gelingen, wenn einfach immer mehr Männer und Frauen diese Begriffe und die Deutung hinterfragen und auch eine Sichtweise der Männer/Männlichkeit mit einbringen. Stattdessen wird in einem Pamphlet des Ministerium für alles außer Männer gefordert die Klappe zu halten und einfach nur zuzuhören. Warum? Das hysterische Geschrei der Feminismus-Intrigantinnen wird um so lauter, je mehr sie an Gegenwind bekommen. Und auch eine SPD weiß, dass sie an der nächsten Regierung wohl nicht mehr beteiligt sein wird. Es muss jedem bewusst sein, dass R-R-G einem bodenlosen Fall in unüberwindbare feministische Strukturen bedeutet, was gerade für liberale Linke (dazu zähle ich mich auch) ein Albtraum wird.

    Geht raus und zeigt, dass es Argumente und Meinungen gegen feministische Propaganda gibt. Gebt euch eine Stimme in Foren, Briefe an Abgeordnete, Zeichen im öffentlichen Raum.

    • ich denke sie wissen eigentlich, wie schwach begründet ihre Positionen sind, und dass sie keine echte wissenschaftliche Überprüfung aushalten. Daher die ganze Aggressivität und Emotionalität. Die Diskurshoheit muss um jeden Preis aufrecht erhalten werden; deshalb löst die kleinste Bewegung in die Gegenrichtung (wie das Thema dieses Fadens) solch hysterische Reaktionen aus. Wenn die Diskurshoheit verloren geht, versiegen auch die staatlichen Gelder.

      • +1
        Wer den Diskurs bestimmt entscheidet meistens die Propagandakünste, Emotionalität und Reichweite der Vertreter eine Ideologie nicht die Tatsache ob sie die Wahrheit vertreten.
        Die feministische Diskursmacht und ihre Durchsetzung von Institutionen, bis hin zur CDU, wieder zurückzudrängen ist eine Mammutaufgabe.

        Über die Gründe warum der Feminismus so erfolgreich war kann man spekulieren. Ich denke zum Einen ist es für Frauen akzeptierter sich in eine „Opferrolle“ zu stellen. Viele Männer sind gerne in der Rolle von „white knights“. Politische Dynamiken, der Aufstieg der feministischen Grünen in den letzten Jahren, der „Run“ um weibliche Wählerstimmen werden auch eine Rolle spielen.

        Irgendwann wird die feministische Ideologie an der Realität scheitern, spätestens dann hilft keine Propaganda mehr.

    • Aber wie könnte denn Feminismus ausgeformt sein, wenn du nicht grundsätzlich gegen ihn, also antifeministisch bist? Meinst du wirklich der Feminismus, dessen Name schon verdeutlicht, dass er die Frau in den Mittelpunkt stellt, der würde die Aufgabe haben, eine faire Definition von Männern und Männlichkeit zu liefern?

      Feminismus kann seine Existenzberechtigung nur aus zwei Faktoren ableiten:
      1. Frauen werden ob ihres Geschlechts benachteiligt
      und/oder
      2. Frauen sind die höherwertigen Menschen

      Beide Behauptungen treffen nicht zu. Was soll der Feminismus also, außer die Geschlechter zu spalten und einseitige Bevorzugungen zu generieren?

      • „Beide Behauptungen treffen nicht zu.“

        Tatsächlich ist die Ableitung doch eher wie folgt (Schwerpunktsetzung variiert kulturell):

        1. Frauen sind gegenüber Männern (aufgrund ihrer ungebeten bei der Geburt mitgegebenen Rolle bei der Fortpflanzung) benachteiligt.
        2. Frauen sind bei der Fortpflanzung der limitierende Faktor, also entscheidender als die Männer.
        3. (Hetero-)Männer begehren Frauen sexuell und akzeptieren dafür einiges an Zumutungen.
        4. Jeder Mensch war mit einer Frau für ca 9 Monate symbiotisch verbunden und ist daher Frauen verpflichtet

        Die Mischung reicht ganz offensichtlich argumentativ in der (westlichen) Realität derzeit aus um eine Besserstellung schadlos einfordern zu können.

    • „Wie ist da die maskulistische Szene vertreten?“

      Die tut sich schwer damit, auf dem Bahnhofsklo eigene Pickel zu knipsen, dies in sozialen Medien einzustellen UND dafür dann positive Aufmerksamkeit zu erhalten.

      Diese Maiku sieht echt voll scary aus. Wo bekommst Du bloß solche Geisterbahn-Posts her?

  9. Weil es gerade in die Debatte passt https://www.youtube.com/watch?v=hrrZ606TNKY Intoleranz, offene Debattenkultur und Cancel Culture. Kubicki und Flasspöhler versprechen Spaß.

    Außerdem möchte ich hier noch etwas vorbringen, was als nächste Eskalationsstufe feministischer Propaganda gewertet werden kann (ich mach das mal so).

    1. https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/new-york-times-erhebt-schwere-vorwuerfe-gegen-pornhub-17089653.html „Die „New York Times“ erhebt gegen die Pornoseite „Pornhub“ schwere Anschuldigungen. Dort fänden sich massenhaft Videos mit Kinderpornographie und Vergewaltigungen. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück.“ Inkriminierung vorwiegend männlicher Nutzer. Sicher wird es hier entsprechende Ermittlungen des BKA geben und die ein oder andere private Idylle zerstört. Bevor man bei Pornhub irgendwie etwas anklickt, kann man aber nicht wissen, was sich dahinter verbrigt. Du bist also immer Täter (passt ja wunderbar zum Feminismus).

    2. https://www.lawblog.de/archives/2020/12/14/viel-kritik-an-schaerferem-sexualstrafrecht/ „Viel Kritik an schärferem Sexualstrafrecht“ „Kritisiert wurde unter anderem die Qualifikation jeder
    Form des Kindesmissbrauchs als Gewalt und die Streichung sogenannter minder schwerer Fälle. Ein ausführlicher Bericht findet sich in der Legal Tribune Online.“ https://www.lto.de/recht/hintergruende/h/sexualisierte-gewalt-kinder-kindesmissbrauch-kinderpornografie-gesetz-groko-anhoerung-inkrafttreten-vertagt-verzoegerung/ „Bis auf eine Sachverständige waren sich alle Experten einig, dass die neue Begrifflichkeit ’sexualisierte Gewalt‘ irreführend ist und sogar zu einer Verharmlosung der Taten führen kann.“ Die SPD spielt eine herausragende Rolle, wenn es um den Unsachverstand geht.

    • Zu der pornhub-Geschichte: das kann ich mir auch ums Verrecken nicht vorstellen, dass an den Vorwürfen was dran ist. Pornhub ist einer der größeren Player im Segment der pornographischen Tube-Channels. Diese werden für gewöhnlich sehr scharf moderiert bei hochgeladenem Content. Die geben in der Regel nichts frei, wo bei sich filmenden rammelnden Jugendlichen auch nur der Verdacht bleiben könnte, dass mindestens ein Beteiligter minderjährig sein könnte. Die passen da schon aus Eigeninteresse auf, denn die Betreiber verdienen sich damit schließlich ihren Lebensunterhalt und wenn dort offensichtlich illegale Inhalte reinkommen und stehenbleiben, dann ist da schneller der Laden dicht, als sie hoppla sagen können. Da helfen auch keine Disclaimer der Marke, man würde nicht für hochgeladene Inhalte haften. Spätestens jemand, der mit solchen Angeboten auch noch ganz gut Geld macht, kann sich so leicht nicht aus seiner Verantwortung für seine Seite winden.

      Und dass sich dort dann geradezu MASSENHAFT Kinderpornos finden lassen sollen, also nicht nur eventuell noch minderjährige Jugendliche, sondern ganz klar mit präpubertären Kindern… Halte ich zumindest für sehr unwahrscheinlich.

      Und die Vergewaltigungsvideos, die – was Femis ja auch triggert bis zum geht nicht mehr – mehr von Frauen als von Männern geguckt werden sollen, sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit (mindestens fas) alle gefaket. Welcher Vergewaltiger filmt sich denn bitte schön beim Vergewaltigen und stellt das dann ins Internet auf eine Seite, auf die jeder kostenlos zugreifen kann? Da müssteste doch schon wirklich mit dem Klammerbeutel gepudert sein oder könntest dich auf jeden Fall auch gleich zum nächsten Polizeirevier aufmachen, um den Cops den Weg zu deiner Abholung abzunehmen.

      • Du hast Recht.
        Was halt irgendwie mal wieder gerade Zufall ist, dass die Pornhub Vorwürfe und die Gesetztesänderung zusammenfallen. Ein Schelm, wer hier feministischeh Netzwerke sieht.

    • Bei Pornhub gibt es gerade auch Änderungen

      Würde mich nicht wundern wenn da jetzt ein Großteil der Videos gelöscht wurde.

      Würde mich auch nicht wundern wenn andere Geldinstitute folgen und anderen Seiten auf die Liste kommen.

      Auch interessant das da ein Geldinstitut entscheidet, was du mit deinem Geld machst.

    • Ich ärgere mich schon lange über die Rede von „sexualisierter Gewalt“, endlich sagt mal jemand etwas dagegen! Im NDR Radio z.B. wird nur noch ausschließlich dieser Begriff gebraucht anstatt von Kindesmissbrauch. Begründung ist angeblich, dass „Kindesmissbrauch“ implizit unterstellt das es auch so was wie einen legitimen „Kindesgebrauch“ gäbe.

      Der Gedanke dahinter dürfte die feministische Idee sein, dass Sexualität immer ein Machtverhältnis impliziert.

  10. Vielen Dank, Christian, dass Du aus dem Artikel zitierst. Mir ging es grundsätzlich darum zu zeigen, dass der Begriff „Antifeminismus“ völlig inhaltsleer ist. Gerade deshalb lässt er sich ja auch gut völlig beliebig verwenden. Er ist wiederum deshalb inhaltsleer, weil auch der Begriff „Feminismus“ keine klare Bedeutung hat.

    Steht er dafür, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sein sollen? Dann sind die letzten verbliebenen Antifeministen, neben ein paar marginalen Winzgruppen, die Mütterlobbys und die unterstützenden Parteien, Grüne, Linke, SPD. Das wollte Ulle Schauws jedoch offenbar nicht sagen. Was aber dann?

    Steht er für die Meinung, dass sich gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse grundsätzlich als Herrschaft von Männern über Frauen beschreiben lassen? Dann ist sein Kern eine sachliche Einschätzung, die man richtig oder eben auch mit guten Gründen falsch finden kann, ohne dadurch „anti“ zu werden. Wer es für widerlegt hält, dass die Erde eine Scheibe ist, wird deswegen ja auch nicht als „Antischeibler“ bezeichnet.

    Tatsächlich geht es, wie breakpoint ja auch schon andeutet, einfach darum, Kritik beliebig abwehren zu können. Feminismus ersetzt so in einem bestimmten Milieu tatsächlich die Religion, und „Wie hältst Du’s mit dem Feminismus?“ wird dort zu einer neuen Gretchenfrage, auf die niemand einer Gegenfrage („Mit welchem denn?“) rechnet.

    Deshalb hatte ich nachgesehen, wie der Begriff „Antifeminismus“ denn historisch verwendet wird, um vielleicht dort etwas mehr Klarheit zu finden. Hedwig Dohm war eine zentrale Figur der bürgerlichen Frauenbewegung, und Fabrikantentochter. Sie hat mit ihrer „Antifeministen“-Beschreibung Männer eines ganz bestimmten, winzigen, großbürgerlichen Milieus im Kopf. Der Begriff „Arbeiter“ kommt in ihrer Schrift überhaupt nicht vor. („Arbeiterin“ nur ein paar Mal.)

    Bezeichnend ist, dass dieser radikal verengte Blick heute – in einer Gesellschaft, die nicht mehr durch die starren Strukturen des Kaiserreichs geprägt ist – sich nicht etwas erweitert hat, sondern dass er zum EINZIGEN als legitim präsentierten Blick der Geschlechterpolitik geworden ist. Zu Dohms Zeiten hingegen gab es wenigstens noch eine proletarische Frauenbewegung, von der heute nichts mehr übrig ist.

    Das heißt: Eine Gruppe wie das Forum Soziale Inklusion kann mit dieser Bezeichnung gar nicht gefasst werden – die Männer (und auch Frauen), die dort aktiv sind und vertreten werden, kommen faktisch im etablierten Diskurs der Geschlechterpolitik überhaupt nicht vor. Die Diskreditierung durch die Bezeichnung „Antifeministen“ funktioniert nur, weil sich alle längst daran gewöhnt haben, dass diese Bezeichnung eigentlich völlig inhaltsleer ist. Sie bedeutet faktisch nichts anderes als: Die gehören nicht zu uns.

    Zugleich ist es ein Signal an Dritte: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!

    Der Blick des heutigen Feminismus auf Männer reproduziert so mit erstaunlicher Genauigkeit den Blick von Töchtern aus gutem Hause, die auf der Suche nach geeigneten Heiratskandidaten sind. Wahrgenommen werden Männer mit einem besonders hohen sozialen Status, so dass völlig selbstverständlich Quoten in Vorständen, aber nicht etwa in den Schulen oder gar in gesundheitsgefährdenden berufen gefordert werden. Der weitaus größte Teil der Männer kommt dort überhaupt nicht vor – was auch erklärt, dass an den meisten Männern rituelle feministische Aufregungen spurlos vorbeisausen, wenn sie nicht gerade als Trennungsväter oder Gewaltopfer direkt mit ihren Konsequenzen konfrontiert sind.

    • „Die Diskreditierung durch die Bezeichnung „Antifeministen“ funktioniert nur, weil sich alle längst daran gewöhnt haben, dass diese Bezeichnung eigentlich völlig inhaltsleer ist. Sie bedeutet faktisch nichts anderes als: Die gehören nicht zu uns.

      Zugleich ist es ein Signal an Dritte: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!“

      Ich bin jetzt mal ketzerisch radikal und manchem wird das jetzt bitter aufstoßen: Der Begriff „antifeministisch“ setzt die gleiche Wirkung frei, wie das „kaufe nicht bei Juden“ von den Nationalsozialisten. Ausgrenzung ohne weitere Hinterfragung, ohne Begründung, ohne Sachverstand.

      Der „Antifeminist“ ist nicht gesellschaftsfähig, auch nur darüber zu reden oder nachzudenken es wäre anders, brandmarkt die Person als Sympathisant über den auch gerichtet werden darf: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!

      Bitte um kritische Auseinandersetzung mit diesem Vergleich, aber unter Deutung aller feministische Zeichen, finde ich diesen auch angebracht.

    • „… reproduziert … den Blick von Töchtern aus gutem Hause, die auf der Suche nach geeigneten Heiratskandidaten sind.“

      Einfach nur genial!

  11. Keine Ahnung, was Anti-Feminismus ist, Feminismus ist auf jeden Fall ein Eigentor.
    Nicht nur, dass Frauen gewissermaßen entmündigt werden, weil Feministinnen ihnen vorschreiben wollen, was sie zu denken und zu fühlen haben.

    Gemäss Studie „Sexismus im Alltag“ (2020) gibt es einen Schutzmechanismus, sich von Übergriffen und Angriffen auf die sexuelle Selbstbestimmtheit und Würde nicht betreffen zu lassen. Der Mechanismus besteht darin, sexistischen Übergriffen Harmlosigkeit zuzuschreiben
    2/

    — Franziska Schutzbach (@f_schutzbach) December 14, 2020

    Manchmal wird die Frauenbevorzugung zum Bumerang und es muss eine Geldbuße bezahlt werden, weil tatsächlich auch mal erkannt wird, dass Männer diskriminiert werden.
    Zu viele Frauen in Chefposten: Paris muss Strafe zahlen
    https://orf.at/stories/3193895/

    Beides bei Danisch gefunden.

    Ich muss gestehen, dass ich leichte Schadenfreude verspüre. 😉

  12. Tja, das wird bei jedem Ketzer versucht, zu oft erfolgreich. Feministische Wahrheiten leben davon das niemand sie in Frage stellt. Ein freier Geist ist für diese Ideologie immer eine Gefahr. Aber im Augenblick haben sie Allmacht und wenn sie wollen das jemand seinen Job verliert, wie Knowland hier, der auch sein Haus verlieren wird, dann schaffen die das auch. Die Führungen knicken i.d.R. vor dem feministischen Mob ein.

    Währenddessen hat die Feministin Suzanna Walters, die eine Artikel „Why can’t we hate men“ schrieb natürlich keinerlei berufliche Konsequenzen zu tragen. Welcome to Patriarchy.

  13. Der Begriff „Feminismus“ lässt sich schon definieren, als männerfeindliche Verschwörungstheorie, wonach sich Männer global gegen alle Frauen verschworen hätten und sich so fiese Institutionen wie Ehe und Familie ausgedacht haben, um Frauen kollektiv zu unterdrücken, zu schlagen, zu vergewaltigen und zu benachteiligen. Auf diesem Fundament beruhen sämtliche Spielarten von Feminismus.

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