Es ist schwierig Frauen für bestimmte Arbeiten zu finden, aber leicht Männer zu finden.

Ein Leser hat mich auf diese Tweets hingewiesen, die mal wieder das klassische Problem wiedergeben, dass es enorm schwer ist Frauen zu finden, die bestimmte Sachen erledigen, aber relativ leicht ist, Männer dafür zu finden:

Ich gebe den weiteren Text einfach mal direkt als Text wieder:

Ich habe es so satt, superkluge Autorinnen überreden zu müssen, Texte zu schreiben, die dann doch absagen, weil sie verantwortungsbewusst mit viel Zeit richtig gut schreiben wollen – mit dem Ergebnis, dass ich dann einen Typen frage, der den Text in 2 Stunden aufs Blatt klatscht.

Viele Autorinnen haben die Care-Arbeit am Hals, in der Pandemie um so mehr, plus eine größere Unsicherheit, gepaart mit dem Anspruch, es richtig gut zu machen. Ergebnis: Autorinnen sagen mir wesentlich häufiger ab als Autoren, das bereitet mir dann wieder mehr Stress und Arbeit.

Frage ich einen Mann an, gibt es fast immer eine Zusage, und wenn der eigentlich keine Zeit hat, sagt er es nicht, sondern man merkt es bloß dem Text an, dass da Hektik im Spiel war. Der Inhalt enttäuscht dann zwar, aber hey: immerhin ist meine Seite voll!

Wie geht man damit um? Im Vollstress führt das bei mir dazu, dass ich zwar erst Autorinnen anfrage, die auch sehr spontan arbeiten – das sind wenige. Oder ich frage halt: einen Autoren, mit dem Vorsatz, bei mehr Zeit wieder mehr Autorinnen zu fragen. Aber wann gibts schon Zeit?

Das Problem ist ja nicht neu:

Frauen zu finden ist schwierig, Männer zu finden ist leicht. Und natürlich liegt es an der Care-Arbeit, dass sie nicht abends, wenn die Kinder schlafen, nicht gerade mal noch schnell einen Artikel für ein linkes Blatt zusammen schreiben können.

Das Patriarchat muss ja irgendwie auch wieder schuld sein. 

Das Männer es interessanter finden, solche Artikel zu schreiben, lieber theoretische Diskussionen führen und deswegen auch eher einen Artikel schreiben darf vermutlich nicht sein. 

Es wird eher so getan als würden die Frauen alle in den Startlöchern sitzen, aber bewußt übergangen werden.