Väter, Mütter und die jeweiligen Schwierigkeiten und Erwartungen an die Rollen

Ein interessanter Text behandelt Schwierigkeiten bei der Aufteilung der Kinderbetreuung und gesellschaftlichen Erwartungen:

Ich heiße Marlene und bin Feministin. Das ist für Sie vielleicht nicht sonderlich überraschend, für mich schon. Ich habe mir nämlich die längste Zeit meines Lebens überhaupt keine Gedanken über Feminismus gemacht. Weil ich es konnte. Weil ich wahnsinnig privilegiert war. Ich durfte, konnte und tat alles, was Männer auch taten. Bis ich Mutter wurde.

Das Kinder bekommen und betreuen ist ja auch das, wo sich die Geschlechterrollen noch am ehesten wieder ins konservative bewegen. Durchaus in Übereinstimmung mit vielen Frauen, die es sich gar nicht vorstellen könnten, dass sie da etwa Vollzeit arbeiten und dann keine Zeit für die Kinder haben. Aber da alle Interessen und alles Verhalten bei den Geschlechtern nicht absolut ist sondern einer Normalverteilung folgt muss das ja auch keineswegs bei allen Frauen gleich sein

Meine Tochter war zarte drei Wochen alt, da musste sie wegen eines Blutschwämmchens am Rücken zum Dermatologen. Mein Mann, ihr Vater, nahm diesen Termin mit ihr wahr. Das war ein Fehler. Zumindest in den Augen der Arzthelferin. Wo denn die Mama sei, fragte die Dame meinen Mann völlig fassungslos. So ein kleines Baby könne man doch noch nicht alleine lassen. Was, wenn es Hunger bekäme?

Mein Mann zeigte die einzig richtige Reaktion auf dieses Verhalten: Er wurde wütend. Er war noch wütend, als er wieder zuhause war und das Kind wieder in meinen Armen lag. Er konnte nicht fassen, dass er als Vater offensichtlich für völlig inkompetent und fehlbesetzt gehalten wurde. Ich war nicht wütend. Leider. Das wäre einfacher gewesen. Ich war traurig, verletzt, ja, sogar beschämt. Ich war ganz neu in der Mutterrolle und diese Aussage einer mir völlig fremden Arzthelferin erschütterte mich zutiefst. Ich sollte mich lange nicht richtig davon erholen. Selbst während ich das jetzt aufschreibe, beinahe sieben Jahres später, fällt es mir schwer, mich nicht zu rechtfertigen. Ich will es Ihnen erklären. Meine Finger wollen über die Tastatur huschen, schreiben, dass ich noch schmerzende Geburtsverletzungen hatte, von meiner körperlichen Schwäche nach der anstrengenden Geburt berichten.

Das sie so etwas so tief trifft ist ja auch wieder kein gutes Zeichen. Denn es ist ja erst einmal nur die Aussage einer Person. Es ist nicht gleich unbedingt die Meinung der ganzen Welt. Man kann sich natürlich ärgern, aber man sollte sie auch nicht überbewerten.

Ich war als Mutter neu im Business. Und ich hatte lediglich ein Ziel: Eine gute Mutter zu sein. Nein, vergessen Sie das: Ich wollte eine sehr gute Mutter sein. Ich wollte diesem kleinen perfekten Wesen die beste Mutter der Welt sein. Das wäre das Mindeste, was dieses Kind verdient hätte.

Gut, dass könnte das Problem sein, dass sie es dann als Kritik an sich gesehen hat und dann aber anscheinend da eine ganz dünne Haut hat und nicht damit umgehen kann.

Aber ich versagte. Ich versagte, als die Arzthelferin mein Fehlen kritisierte. Und von da an versuchte ich, mein Versagen wieder gut zu machen.

Irgendwie eine merkwürdige Reaktion. Hat sie so ein starkes Bedürfnis danach anderen zu gefallen und im Rahmen zu bleiben, dass sie bei den Worten einer Arzthelferin gleich alles umwirft und vollkommen übertreibt? Es wäre ja ein einfaches gewesen, wenn der Mann gesagt hätte, dass sie gerade krank ist und es nicht anders geht und sie zB ohnehin schon abgestillt hat und er eine Flasche dabei hat.

Wobei ich auch schon von einigen „Vorhaltungen“ an Mütter gehört habe. Etwa eine Frau aus Südländerins Muttergruppe, die auch ein paarmal die Geschichte erzählte, wie sie eine Oberschwester zur Sau gemacht hat als sie erfahren hat, dass sie gleich abgestillt hat.

Ich war ab jetzt immer da. Ich war da, als das Kind sein erstes Wort sagte, seine ersten Schritte lief, ich besuchte Krabbelgruppen und Singkreise. Ich war mit dem Kind nicht nur im Zwergenturnen, nein ich wurde sogar gleich auch Übungsleiterin desselben. Vierundzwanzig Stunden bevor ich mein zweites Kind bekam tanzte ich beim Kinderfasching, und war auch vierundzwanzig Stunden nach der Entbindung schon wieder zuhause, um die nunmehr zwei Kinder selbst ins Bett zu bringen. Zwei Tage nach der Geburt meines Sohnes holte ich meine Tochter schon wieder von der Kita ab. Humpelnd. Mit Schmerzen und blutendem Schritt. Aber ich war da. Ich war da. Ich war immer da. Niemand sollte mich je wieder kritisieren.

Es spricht dann doch etwas gegen ihre psychische Stabilität, wenn sie sich da so reinsteigert. Und das alles der Erzählung nach aufgrund einer Aussage. Es klingt etwas als würde sie gut in den Feminismus passen….

Ich war die perfekte Mutter. Und ich war völlig ausgebrannt. Am Ende. Leer. Denn egal, wie gut ich war, die Verletzung heilte nicht. Die Angst, man könnte mich für eine schlechte, eine faule, eine nicht genug liebende Mutter halten, blieb. Sie blieb bis ich zu dem Punkt kam, an der mir auferlegten Perfektion zu zerbrechen oder etwas zu ändern.

Meine Güte, war das die erste negative Bemerkung, die sie über sich gehört hat oder was ist das los? „Die Verletzung heilte nicht“ – es war eine Bemerkung, noch nicht einmal dir gegenüber sondern deinem Mann.

Aber, um etwas zu ändern, muss man erstmal verstehen. Und um zu verstehen, musste ich zum Ursprung zurückkehren. Zur Quelle meiner Angst. Und so sah ich mich Jahre später gedanklich wieder mit der Ausgangssituation und der Frage konfrontiert: Was wäre passiert, wäre damals ich und nicht der Vater mit dem Baby zum Arzt gegangen? Tja, ich sage es Ihnen: Nichts. Genau gar nichts. In den Augen aller mir begegneten Menschen wäre die Welt völlig in Ordnung gewesen. Man hätte den Vater des Kindes bei der Arbeit gewähnt und mich nicht für eine schlechte Mutter gehalten. Freilich auch nicht für eine gute Mutter. Ich hätte einfach nur meine Pflicht getan. Mit hochgezogenen Augenbrauen gefragt, wo denn der Vater des armen Kindes sei, hätte mich niemand. Der Vater wäre kein schlechter gewesen. Der Vater hätte sein Kind nicht vernachlässigt. Der Vater wäre nicht verletzt worden.

Die meisten Mütter wären auch ansonsten nicht verletzt gewesen. Und ja, es gibt eine Erwartung, dass die Mutter sich um das Kind kümmert, schon weil es eben üblicherweise gestillt werden muss, und natürlich kann das einen Druck auf die Mutter ausüben und insofern ist der Vater besser raus, weil auf ihn eben dieser Druck nicht lastet. Aber der Fehler war doch hier, dass sie sich vollkommen übertrieben in eine Situation reingesteigert hat, aufgrund der Aussage einer Frau.

Denn in den meisten Situationen wäre auch wenn der Vater hingegangen wäre nicht passiert. Ich habe auch schon mit einem heulenden Baby in einem Wartesaal gesessen und mich hat keiner nach der Mutter gefragt.

Und so wurde mir plötzlich der Unterschied bewusst. Ich war nicht mehr einfach nur noch eine Frau, die alles durfte, konnte und tat, was Männer auch taten. Ich war jetzt Mutter und wenn ich mich wie ein Mann verhielt, war ich eine schlechte Mutter.

Ja, nach der Meinung einer Frau. Klar gibt es da einen Rollendruck, das will ich auch nicht abstreiten. Aber der geht ja auch in viele Richtungen. Der Mann soll heute zunächst erst einmal Vollzeit arbeiten und Geld verdienen, nach Feierabend aber Vater sein. Es wird von einem modernen Vater erwartet, dass er Windeln wechselt und sich um das Kind kümmert. Und ein Vater mit Baby ist heute doch nun wirklich nichts ungewöhnliches, sondern etwas, was ich zumindest sehr häufig sehe. Sicherlich wird es immer wieder sehr konservative geben, die meinen, dass die Frau alles machen muss. Aber das sie bestimmte Arztbesuche oder andere Sachen nicht dem Vater überlassen kann, dass ist ja nun schon eine sehr veraltete Ansicht. Natürlich: Eine Frau, die die Kindererziehung dem Mann überlässt raubt aus Sicht einiger Frauen vielleicht auch die Legitimationsbasis dafür, dass Frauen nicht nur die Pflicht, sondern auch das Recht haben die Kinder zu betreuen, weil eben nur eine Mutter eine Mutter sein kann. Und ich bin sicher, dass einige diese Position durchaus für wertvoll halten und verteidigen wollen.

Verhielt ich mich aber wie erwartet, aufopfernd, hingebungsvoll, immer da, ja, dann war ich nicht automatisch eine gute Mutter. Dann tat ich einfach nur meine mir von der Gesellschaft auferlegte Pflicht. Dann war ich nicht zu kommentieren. Nicht negativ. Natürlich aber auch nicht positiv. Kein Lob nötig. Egal, wie schnell ich als Mutter rennen würde, es gäbe keinen Zieleinlauf, kein Pokal, keine Blumen. Weil ich die Mutter bin.

Es gibt auch kein Lob für den Mann, weil er das Geld verdient oder normal seine Arbeit macht. Und entgegen ihrer Auffassung ist sie auch gar nicht unter der Dauerbeobachtung, bei der viele Leute bemerken würden, wie schnell sie läuft.

Völlig und ganz und gar anders sieht die Sache aber für den Vater aus. Ein Vater, der samstagmorgens mit zwei Kindern im Supermarkt gesichtet wird ist Superdaddy. Er geht einkaufen. Alleine mit den Kindern. Obwohl er die ganze Woche arbeitet. Der arme Mann. Der hilfsbereite Mann. Der Superdaddy! Wir alle kennen folgende Sätze: „Hilft Dein Mann auch zuhause?“, „Wechselt der Papa denn auch mal die Windeln?“, „Du hast aber ein Glück, dass Dein Mann Dir auch einmal die Kinder abnimmt.“, „Dein Mann ermöglicht Dir so viel“.

Kann man eben genau so umdrehen: Er wird nicht als vollwertiger Betreuer wahrgenommen, auch wenn er mal ganz besonders schnell läuft oder etwas ganz besonders gut macht. Man traut ihm nicht zu, dass er das Kind genau so gut betreut. Er bleibt Elternteil zweiter Klasse. Selbst wenn er die Hauptbetreuungsperson ist. Er bleibt in ihren (gemeint: konservative Leute) Augen immer unfähig, weswegen er auch Lob bekommt.

Hätte ich da jetzt eine Triggerwarnung anbringen sollen? Geht es Ihnen noch gut? Mir nämlich nicht. Ich möchte schreien und weinen. Ich möchte wüten und klagen. Ich möchte kotzen und schlagen. ICH BIN NÄMLICH STINKSAUER! ICH HABE DIE SCHNAUZE VOLL! ES REICHT! Endlich. Endlich. Endlich! Ich bin angekommen. Angekommen bei der Wut, die mein Mann schon vor sieben Jahren spürte. Elternschaft ist ungerechte Scheiße! Mütter müssen alles geben. Mütter müssen kochen, stoffbewindeln, rumfahren, fördern, planen, organisieren, alles wissen, alles können, sexy sein (für eine Mutter!), lieben, Geduld haben, Karriere machen (trotzdem!), erziehen, anziehen, Popos abwischen und das alles auch noch plastikfrei, bio und mit einem Lächeln im Gesicht. Männer müssen nichts. Nichts

Ja, sehr stabil scheint sie nicht zu sein. Einfach mal über den Meinungen eines Teils der Leute stehen zu können würde da bereits helfen. Denn es ist ja nur ein Teil der Leute, häufig ältere, die so denken. Niemand muss im übrigen stoffbewindeln etc. Genug Leute sind auch ganz entspannt bei der Sache. Sie fordern keinen Perfektionismus, sie wissen, dass alles schwierig und stressig ist und haben Verständnis dafür, dass man nicht alles machen kann. Mir scheint, dass ihr Bedürfnis, es allen ganz besonders recht zu machen, sie da einiges dramatischer sehen lässt als es aus meiner Sicht und nach den Schilderungen anderer heute eigentlich ist.

Anderes als vor dem Kind zumindest. Die Welt retten. Ja, das vielleicht. So Superheldenzeug eben. Aber sie müssen sich nicht als Väter beweisen. Der Samen ist gestreut. Fertig. Wenn sie aber etwas darüber hinaus tun, ja, dann ist aber mal Applaus angesagt. Dann ist Good Boy!

Aber sie müssen sich natürlich in anderer Hinsicht beweisen. Während eine Frau Hausfrau sein darf, darf ein Mann das nicht ohne weiteres.

Da schmelzen die Nachbarinnen am Straßenrand dahin, wenn der Papa mit den Kindern Fahrrad fahren übt und beglückwünschen einen mit tränenverschleiertem Blick zu diesem Prachtexemplar von Mann. Auf Instagram bekommen Daddys mit Baby im Tragetuch drölfzigmillion Likes und Hashtags wie #superdad #tollerpapa und #meinheld erfreuen sich größter Beliebtheit.

Genau, als ob Mütterbilder gleicher Art nicht genau so viele Likes bekommen würden. Hasstags wie #happymum oder #mumslife gibt es ja auch genug. Eigentlich bekommt alles mit einem Baby oder einem Kind drauf viele likes.

Überhaupt war es Instagram, die das kleine Wutflämmchen in mir zu einem lodernden Waldbrand entfachte. Eine Mutter berichtete, wie ihr Mann ihr einen Mädelsabend „ermöglichte“ und das gemeinsame Kind hütete. Nach einiger Zeit rief er sie an, um mitzuteilen, dass das Kind ein wenig Temperatur habe. Sie müsse aber nicht heimkommen.

Da wäre ich ja zu stolz für gewesen als das mitzuteilen, solange es nichts ernsteres ist. Klar, wenn ein Baby gestillt wird und Flaschen nicht annimmt, dann kann es eben mal nötig sein, dass die Mutter zurückkommt um das Kind zu beruhigen. Die ersten Treffen mit Freundinnen von Südländerin waren auch in der Nähe unserer Wohnung, einfach um sicher zu gehen. Aber auch hier ist es ja wieder ein Einzelfall.

Natürlich ist sie trotzdem sofort nach Hause geeilt (ohne sie geht es ja nicht), aber „wie zuckersüß, dass er wollte, dass ich weiter feiere. Er ist so ein SUPERDADDY!“. Hunderte User beklatschten das. Und ich? Ich wurde rasend. Warum heizen ausgerechnet Frauen diese Ungerechtigkeit noch an? Bekommen Mütter Applaus, weil sie das Kind hüten, während der Erzeuger feiern geht? Nein! Niemals! Es ist ihre Pflicht als Mutter. Eine Mutter muss sich gefälligst immer und ständig in den Hintergrund zu stellen. Opfere Dich, Du bist Mutter! Männer sind und bleiben Männer. Danach erst sind sie Väter. Väter können Karriere machen wie Männer, Väter können feiern wie Männer, Väter können Väter sein und Männer bleiben. Frauen sind Mütter. Und erst, wenn die Kinder wirklich und wahrhaftig nachweisbar gut versorgt sind (aber bitte nicht zu lange, sonst verpasst Mutter deren Kindheit und am Besten bei Oma, die ist auch Mutter) dann, erst dann, sind sie Frauen.

Da ist sie etwas unglücklich damit, dass andere die Mutterrolle anders leben, weil sie das als Druck empfindet oder zumindest mehr Anerkennung möchte. Dabei haben wir bisher genau eine Aussage, dass sie blöd angemacht worden ist. Klar haben Männer den Vorteil, dass sie nicht stillen müssen, was ihnen mehr Freiheiten gibt. Und dass das Kind sich oft auch dann von der Mutter gerade auch mit Milch leichter beruhigen lässt. Aber sie scheint es mir dennoch zu überhöhen. Die Frau hätte auch ihre likes gehabt, wenn sie einen erfolgreichen Mädelsabend gefeiert hätte. Oder es hätte schlicht keine Konsequenzen gehabt, wenn sie nicht gegangen wäre und gesagt hätte, dass er alles im Griff hat.

Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt erst langsam begreife, dass ich die rosarote Brille meiner vermeintlichen Gleichberechtigung irgendwo in den chaotischen Zimmern meiner Kinder verloren habe, aber ich habe das Gefühl, die Medien verstärken dieses Bild in letzter Zeit. Natürlich nicht direkt. Nur noch völlig Retadierte schreiben Dinge wie „Mütter an den Herd“. Aber auf Instagram werden Väter, die sich um ihre Kinder kümmern gefeiert und geliebt. Papazeitschriften wollen keinen kritischen Artikel über fehlende Gleichberechtigung abdrucken. Da erwartet man Weihrauch, Myrrhe und Salbei, Awwwwws und Ohhhhs für durchtrainierte moderne Väter mit Baby vor dem Bauch auf dem Wochenmarkt. Die der Mutter den Einkauf „abnehmen“. Etwas Quality Time mit dem Kind verbringen, bevor es wieder zum stressigen Job geht. Bei RTL wird ganz groß eine neue Sendung angekündigt: „Mensch Papa! Väter allein zu Haus“. Darin will RTL herausfinden, was passiert, wenn man Väter zwei Tage allein daheim mit Kindern und dem Haushalt lässt. Dies wird jede Woche von fünf Frauen beobachtet. In jeder Folge steht ein anderer Vater im Mittelpunkt. Die Mütter kommentieren aus sicherer Entfernung und sollen auf diese Weise die unterschiedlichen Ansprüche und Erziehungsansätze zeigen. So sagt RTL. Die Wahrheit ist, Väter verhalten sich wie hirnamputierte Affen, unfähig, einem Kind die Strumpfhose anzuziehen oder Spaghetti auf den Tisch zu bringen und alle lachen verständnisvoll: „Ach, die Männer. Wie putzig sie sich anstellen. Ja ne, ist klar, das kann nur Mama!“.

Natürlich gibt es einen Mutterkult. Und Frauen (und Männer) die diesen feiern und am Leben erhalten. Daneben gibt es auch einen „Arbeitskult“, bei dem man alles für die Firma gibt und alles für die Karriere. Und es gibt auch einen Kult um gleichberechtigte Elternschaft, allerdings kleiner. Mutter ist sicherlich eine starke Identität und viele wollen sie ausleben. Vater ist auch eine starke Identität, aber etwas anders besetzt.

Das erteilt doch einen Freifahrtschein: Männer können sich anstellen wie die letzten Idioten und alle finden es witzig. Frauen könne das einfach besser. Denen ist das in die Wiege gelegt. Aber jetzt mal ernsthaft? Stört der Penis echt beim Wickeln und Brei kochen. Stößt er schmerzhaft an die Wickelkommode oder wie muss ich mir das vorstellen? Sorry, aber Euer Penis bekommt keinen Behindertenausweis.

Da rennt sie offene Türen ein bei vielen. Aber sie müsste wohl etwas differenzieren. Denn es ist ja nicht so, dass Männer diesem schlechten Bild per se zustimmen. Einige sind sicherlich der Auffassung, dass alle Babysachen Sache der Frau sind und der Mann da nichts machen muss. In den allermeisten moderneren Haushalten scheint es mir anders zu sein und man teilt sich natürlich viele Arbeiten. Aber allein schon weil Frauen eben stillen und meist auch den Großteil der Elternzeit haben bleibt natürlich einiges bei ihnen und sie haben dann auch in verschiedensten Sachen mehr Erfahrung.

Menschen in ungewohnte Situationen zu stecken ist ein altes Rezept für Comedy jeder Art. Bei Frauentausch beispielsweise steckt man bevorzugt Frauen aus möglichst gegensätzlichen Haushalten in eine Sendung, damit sie in ungewohnten Terrain sind, mit ungewohnten Menschen, und dabei nicht selten solchen, die ihr Leben nicht gebacken bekommen, damit Konflikte entstehen. Das ist ja oben nicht anders. Man nehme Männer aus einem konservativeren Haushalt und lässt sie Sachen machen, die sie sonst nicht machen und schon ist es zum einen Unterhaltsam und zum anderen kann sich das weibliche Publikum besser fühlen und an der Unfähigkeit ergötzen.

Man stelle sich das Format mal so vor und Achtung, jetzt schwinge ich die Klischee Keule mit viel Schmackes: Frau im Baumarkt und alle Männer beurteilten von zuhause wie sie völlig überfordert und weinend einen Hammer sucht. Die meisten Frauen wissen ja schließlich nicht einmal, was ein Hammer ist. Das gäbe Empörung und Aufschrei. Von Frauen. Weil sie sich nicht als Idioten darstellen lassen wollen. Völlig zurecht.

Klar, weil man Frauen nicht in dieser Form abwerten darf, weil man darauf empfindlicher reagiert.

Und dann gibt es ja noch diesen Werbespot für Amazon Echo: Vater mit Baby alleine zuhause. Mutter gibt Anweisungen über Amazon Echo. Am Schluß viel Lob und I love you von Mutti. Dieser Werbespot würde mit einer Mutter zuhause und einem Vater am Endgerät überhaupt nicht funktionieren. Weil der Mutter diese Aufgabe ohne Drittanweisung jeder selbstverständlich zutraut. Und außerdem, warum sollte man sie loben? Sie tut doch nur ihren Job. Sie wollte es doch so.

Der Spot würde sicherlich mit Frauen und Handwerkarbeiten auch funktionieren, eben weil er auf Geschlechterklischees aufbaut. Und die eben in vielen Fällen bestätigt werden.

 

Diese Sendung, dieser Werbespot, diese Zeitschriften, diese Aaaaawwwwws und Oooohhhs ich mache da nicht mit. Das ist nicht lustig. Das ist nicht süß. Ich möchte Männer nicht wie Dummköpfe behandeln. Möchten Männer selber so behandelt werden? Brauchen Männer ein Zuckerchen, nur weil sie eine Stunde alleine mit ihrem (!) Kind verbracht haben. Ist das nicht beleidigend? Wollen sie wirklich gelobt werden, wie ein zweijähriges Kind, das zum ersten Mal alleine Pipi ins Töpfchen gemacht hat. „Das hat er supi dupi gemacht. Ganz toll! Du bist schon ein richtig großer Junge. So ein braver“. Echt jetzt? Also ich kenne zum Glück Männer, die das nicht wollen. Die brauchen keinen Thron, weil sie ihren Sprössling auf ebendiesen gesetzt haben. Denen wäre das sogar peinlich. Weil sie nämlich kein dressierten Schimpansen sind. Weil der Penis sie nicht am Vatersein hindert.

Lob ist letztendlich dazu da, den anderen zu animieren, dies zu wiederholen und ihm ein gutes Gefühl zu geben. Wenn jemand in einem Bereich unsicher ist, dann kann es natürlich sinnvoll sein zu loben. Und das wiederum hängt natürlich auch von der vorherigen Arbeitsteilung ab und wie man sie praktiziert hat. Wenn diese eben sehr konservativ ausgerichtet war und sie ihn auch in dieser Hinsicht nichts hat machen lassen oder nie etwas eingefordert hat, dann ist es sicherlich nicht verkehrt jemanden, bei dem man merkt, dass es für ihn nicht einfach war, zu loben.

Im Gegenzug wäre es blödsinnig jemanden zu loben, der diese Tätigkeiten ständig ausführt und üblicherweise auch übernommen hat. Bei ihm ist es nichts besonderes, so dass ein Vater, der das entsprechend häufiger übernommen hat sich zu Recht auf den Schlips getreten fühlen könnte, wenn man ihn übertrieben lobt. Insoweit ist es natürlich kontextabhängig.

Ich bin der Auffassung, dass normale Tätigkeiten des täglichen Lebens stets von beiden ausgeführt werden können sollten. Ein Mann sollte insofern kochen können, wissen wir eine Waschmaschine der Spülmaschine zu bedienen ist und natürlich auch einem gemeinsamen Baby die Windeln wechseln und auch entsprechend an dessen Leben teilnehmen. Genauso sollte eine Frau sich nicht davor scheuen eine Bohrmaschine in die Hand zu nehmen oder sich einmal die Hände schmutzig zu machen. Aber es ist natürlich ersteinmal die Sache von den Leuten selbst, wie sie ihr Leben organisieren und inwieweit sie eine strikte Arbeitsteilung betreiben, bei der der andere auch einfache Arbeiten nicht durchführen kann. Das muss ja nicht ungerecht sein und eine ungerechte Verteilung. Der andere macht dann eben in anderen Bereichen mehr, in dem sich der andere nicht auskennt.

Man kann natürlich in diesem Bereich kritisieren, dass Medien und Leute diese Trennung absolut setzen und ich berücksichtigen, dass auch hier schon ein gewaltiger Wertewandel eingetreten ist. das hat allerdings auch nichts damit zu tun, dass ich es schön finde, wenn jemand Zeit mit seinem Kind verbringt und im etwas beibringen. Ich würde auch ein Bild leiten, bei dem eine Mutter ihrem Kind Fahrradfahren beibringt.

Meine Freundin und ich fragten uns viele Jahre bevor wir Kinder hatten einmal, warum wir immer viel wütender auf unsere Mütter als auf unsere Väter waren. Letztlich kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir von Frauen viel mehr erwarteten. Mit Männern waren wir milder. Denen trauten wir von Anfang an gar nicht so viel zu. Weniger Erwartung, weniger Enttäuschung. So einfach war das. Und so falsch.

könnte auch daran liegen, dass Frauen untereinander solche Konflikte mitunter viel eher austragen, einmal weil es eine Form der intrasexuellen Konkurrenz betrifft und zum anderen, weil sie ihre Aggressionen indirekter ausüben und mit der Mutter zugleich eine Hierarchieebene zu klären ist, dieser also häufig nicht akzeptiert, dass sie nicht nach wie vor in der Mutterrolle ist, in der sie es besser weiß als das minderjährige Kind. Aus dieser Lage kann dann ein erheblicher Konflikt entstehen.

Unsere Erwartungshaltung muss sich sich loslösen, sich befreien von alten Rollenklischees. Emanzipation der Erwartungen! Väter und Mütter müssen endlich gleichberechtigt behandelt werden. Die gleichen Erwartungen, die gleichen Ansprüche, die gleichen Chancen, die gleichen Hürden, das gleiche Lob. Und ja, nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Lob ist toll. Wichtig und richtig. Anerkennung ist notwendig! Aber eben nicht so völlig ungerecht verteilt, wie es derzeit der Fall ist.

Klingt nach einem relativ unpraktischen Ansatzpunkt. Weil er eben nicht auf das Individuum abstellt. Das scheint doch die eigentliche Lösung des Problemes zu sein. Man stellt nicht mehr darauf ab, ob ein Mann oder eine Frau etwas macht, sondern ob man weiß, dass es für ihn konkret etwas besonderes war. das kann natürlich dazu führen, dass man dann Männer insgesamt noch eher dafür gelobt, dass sie etwas machen, was rund täglich machen und umgekehrt.

Wobei ihr Problem ja auch letztendlich nicht ist, dass sie jemand ungerecht gedruckt wird, sondern dass sie meint, dass dadurch ihr gegenüber ein Erwartungsdruck entsteht, dass sie perfekt sein muss. Effektiver wäre es wohl, wenn sie sich einmal damit auseinandersetzt, ob sie damit überhaupt richtig liegt. Vielleicht muss sie die Sache einfach nur entspannter nehmen und sich von diesen Erwartung freimachen. Dann wird sich leicht merken, dass die Leute dies durchaus akzeptieren.

 

Meine rosarote Brille der vermeintlichen Gleichberechtigung ist für immer verloren. Ab jetzt werde ich laut. Ich heiße Marlene und bin Feministin!

da wird sie sich gegen die Ungerechtigkeiten der Welt, die man so ohne weiteres nicht ändern kann, weil Leute nunmehr wird nun mal sich auf eine bestimmte Weise verhalten und sich das nicht ohne weiteres und über Nacht ändern lässt und dabei würde sie viel besser tun, wenn sie etwas an sich selbst arbeitet. es ist durchaus wichtig daraufhin zu arbeiten, dass Männer und Frauen als Eltern akzeptiert werden und dass es keine Voranstellung der Frau gibt. Aber das erreicht man sicherlich auch nicht, indem man von allen verlangt, dass sie bestimmte Häufungen ausblenden und bestimmte Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht wahrnehmen.

 

94 Gedanken zu “Väter, Mütter und die jeweiligen Schwierigkeiten und Erwartungen an die Rollen

  1. Das Problem ist eher das geringe Selbstbewusstsein der meisten Frauen. Sie haben nie Ablehnung erfahren müssen, bitte einen Korb bekommen, jeder war nett zu ihnen und nun kritisiert sie eine andere Frau.
    Buhuhu, mir kommen die Tränen. Vielleicht sollte die Gesellschaft aufhören Frauen immer mit Samthandschuhen anzufassen. Dann werden auch selbstbewusste Frauen draus.

  2. Himmel ist das eine blöde Ziege. Natürlich gibt es diese schwachsinnige Erwartungshaltung von Stoffwindeln, Bioessen Supermama. Aber von wem denn? Von Frauen! Wenn ich irgendwas immer wieder mit Frauen erleben darf, dann dass es den meisten völlig unmöglich ist eine 80 Prozent Lösung zu akzeptieren. Da wird aberwitziger Aufwand betrieben um möglichst nahe an hundert Prozent zu gelangen. Und das machen die meisten Männer einfach nicht. Und weil Männern dann die Meinung von anderen bei Facebook und Instagram oder von irgendwelchen Leuten im Supermarkt nicht wichtig ist, leben die auch entspannter. Meine Exfrau ist auch regelmäßig wegen irgendwas im Supermarkt von Frauen kritisiert worden. Keine Ahnung ob mir das auch passiert ist. Entweder habe ich das nicht wahrgenommen oder man hat mich damit in Ruhe gelassen. Sicher ist nur, dass meine Jungs sich beim Einkaufen regelmäßig wie die Axt im Wald aufgeführt haben. Aber dann werde ich eben auch mal laut. Das wiederum vermeiden Frauen in der Öffentlichkeit gerne. Auch so ein Ding. Bloß nicht auffallen. Da muss ich regelmäßig klar stellen, dass es mir wirklich egal ist ob jetzt irgendwelche Leute irgendwas von mir denken. Ich bin da überzeugt, dass das Problem die Frauen unter sich sind. (und nebenbei bemerkt kenne ich wenige Frauen die passabel kochen können. Das ist bei Frauen aus den 70er Jahrgängen eher selten)

    • Ja, über das mit dem Kochen musste ich auch lachen. Welche Frau unter 50 kocht denn (was anderes als Salat) ? Keine, die ich kenne. Das machen immer die Männer. Zumindest, wenn ich dabei bin.

      • Exakt. Das hat zwei Gründe, einerseits die falsch verstandene Idee „das muss Frau nicht“ verwechseln mit „das darf Frau nicht“ und andererseits die Unfähigkeit etwas nicht perfekt zu machen (kochen ist eben auch der Umgang mit nicht perfekten Zutaten)

  3. Was beeindruckend an diesem Artikel ist, sind einige Dinge.
    – Hass auf Männer. Wahrscheinlich auf ihren Mann
    – ungefestigte Persönlichkeit. Nicht nur, dass sie eine wildfremde durch einen Kommentar in eine sieben Jahre lange Sinnkrise stürzt, nein, die Schuld daran haben dann „die Männer“, obwohl doch ihr Mann alles richtig gemacht hat.
    – giert nach Lob. Wie schlimm, dass bei Instagram Männer gelobt werden. Wie schlimm, dass Männer im Supermarkt bewundert werden. Oder beim Fahrradfahren. Na und?!

    Sie ist vor allem labil und fremdbestimmt. Und zwar durch Frauen. Nicht in der Lage ihrem Mann zu vertrauen.
    Und mal ganz ehrlich, 24 Stunden nach Geburt nach Hause? Da hätts von mir aber einen Anschiss gegeben. Dann die Tochter aus der Kita abholen ist nicht Supermami. Sondern dämlich und gesundheitsgefährdend. Auf der anderen Seite: 24 Stunden vor der Niederkunft auf dem Fasching? Ja was soll sie denn sonst machen? Ab der 32. Woche nur noch neben der Tasche sitzen und auf die Uhr schauen?

    Sie verkraftet nicht, dass andere gelobt, während sie, die Supermami, nicht gelobt wird. Aber Schuld an ihrem verschobenen Selbstbild ist natürlich nicht sie.
    Schuld ist auch nicht die Politik, die Eltern das Leben schwer macht.
    Schuld sind auch nicht die, die sie nicht loben.

    Nein, schuld sind die Männer.
    Liebe Marlene, ein Gruss von einem Mann: Wir können nix dafür, dass die Stilldemenz Deinen Intellekt verwüstet hat. Auch nicht für Deine Probleme mit Deinem Mann. Oder für Deine verschobene Selbstwahrnehmung, oder Deinen nicht mit ständigem Lob gefütterten Narzissmus.

    Das ist alles Dein eigenes Ding. Lass uns da raus.

  4. Watt ne durchgeknallte Feminarzisstin! Geliefert wie bestellt! Und noch zu blöd, fordert sie „mehr davon“! Isses geil!
    Tja, wenn man sich in völlig widersprüchlche Botschaften verstrickt, kann man damit im Alltag in ernsthafte Konflikte geraten, newahr?.
    Nun, immerhin rantet sie schon mal gegen den Mutterkultfeminismus, ein erster Schritt. Aber, daß das auch bloß ein Feminismus ist, hat sie noch nicht gerafft, traut sich wahrscheinlich ( noch, man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben ) nicht.
    Es sind doch die Femis, die immer davon schwadronieren, daß Alleinverziehung total toll sei und Männer alles unerträglich blöde Primitivlinge wären. Und dann rasten sie aus und werden eklatant eifersüchtig, wenn ein Mann dafür gelobt wird, daß er das Gegenteil ganz selbstverständlich beweist.
    Erst züchten sie den Mutterkult, pöbeln auf die Männer ein, dann machen sie auf hysterisch kreischendes Opfa, wenn wer drauf anspringt und sich freut, daß es doch nicht so schlimm ist mit den Dreibeinern.

    Sollen sich gern noch weiter bloßstellen, desto schneller sterben sie aus, dusselige Femizicken!

    • Aber schon interessant, daß die – als Femi wohlgemerkt – bei passendem Anlass sofort aufhört „Gleichstellung“ aggressiv zu fordern und in das glatte Gegenteil umschwenkt und plötzlich GleichBERECHTIGUNG für doch besser hält. Nur, wie sie die mit Feminismus ( also wiederum dem Gegenteil ) erreichen will, da fehlt ihr noch die ultimative Spruchkasperei zu ( was Wunder ). Also gröhlt sie jetzt für noch mehr Feminismus.
      ( Sind die bescheuert, kannse Dir nich ausdenken, sowas! )

  5. Meines Erachtens muss man solche Drama-Typen gegen den Strich lesen. Diese Dramen dienen dazu, andere zu manipulieren, oft leider mit Erfolg.

    Wenn sie z.B. schreibt, dass sie wegen einer einzelnen Aussage einer Arzthelferin in die 100%-Mutter-Rolle geschlüpft ist, lese ich das eher so, dass sich lieber alleine um das Kind kümmern will und die Arzthelferin nur ihr Vorwand ist.

    Es ist auch die Frage, was von, das sie erzählt, überhaupt stimmt. Sie versucht auf jeden Fall, einen in die Problemchen ihrer kleinen Welt hineinzuziehen. Dass sie mit der großen Keule patriarchale Gesellschaft ankommt, ist sowieso lächerlich, das kann man doch gar nicht ernstnehmen.

    • „patriarchal“ passt eigentlich nicht. Sie erhöht ihre persönlichen Probleme zu gesellschaftlichen. Aber sie prangert keine männliche Vormachtstellung an.

  6. Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt erst langsam begreife, dass ich die rosarote Brille meiner vermeintlichen Gleichberechtigung irgendwo in den chaotischen Zimmern meiner Kinder verloren habe

    Aha, bei ihren Kindern herrscht das Chaos. Könnte es sein, dass sie neidisch ist auf andere Mütter, die es besser hinkriegen?

    • Vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt erst langsam begreife, dass ich die rosarote Brille meiner vermeintlichen Gleichberechtigung irgendwo in den chaotischen Zimmern meiner Kinder verloren habe

      Aha, bei ihren Kindern herrscht das Chaos. Könnte es sein, dass sie neidisch ist auf Mütter, die es besser hinkriegen?

  7. Anstatt sich zu überlegen was für sie selbst richtig ist und was ihr nützt macht sie so ein Drama um die Schablonen dieser Welt. Das ist genau der Grund, warum Männer Frauen auch im Job in den Schatten stellen: Sie tun, was getan werden muss, egal, ob das woke ist oder Rollenbilder stärkt oder nicht und lassen diesen „Es sollte die Welt aber anders sein“-Blödsinn einfach ersatzlos weg.

    Ich frage mich immer, wie Männer wie ihrer mit so einem Scheiß klarkommen. 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 12 Monate im Jahr, vielleicht 30 Jahre lang. Ich glaube, die meisten Männer schalten ganz zu Recht ab, wenn Frauen wie diese mit ihrer Leier anfangen.

  8. Wenn sich die Geschichte tatsächlich so zugetragen hat, so ist es erschreckend, was eine einzige Äußerung dieser Arzthelferin, die vermutlich lediglich freundliches Interesse zeigen wollte, angerichtet hat.
    Warum macht sich diese Marlene so völlig abhängig von der Meinung anderer? Wieso lässt sie ihr Verhalten und ihr Selbstbild derart stark davon beeinflussen, was andere von ihr denken?
    Und weshalb bezeichnet sie sich aufgrund dieser Begebenheit als Feministin?

  9. Viel Lärm um (fast) nichts!
    Eine Frau, die in der heutigen Zeit der „Individualisierung“ und der damit verbundenen Notwendigkeit zur Selbst-Darstellung (neudeutsch: „impression management“) krampfhaft versucht, ihre Persönlichkeitsprobleme an naheliegende gesellschaftliche „Erklärungsmuster“ anzuknüpfen.
    Wieviel allgemeine Aufmerksamkeit verdient dieses „Psycho-Drama“?

  10. Ich mag bei solchen Artikel, die von einer sittlichen Reife der Autorin auf dem Niveau einer 13-jährigen zeugen, gern schauen, in welchen Kreisen sie so verkehrt. In diesem Fall der Stammtisch des „Damengedecks“
    (Was kommt eigentlich nach Dirne -> Weib -> Frau -> Dame? Wird unsern geliebten Narzisstinnen „Göttin“ dann doch zu doof sein und sie finden eine Zwischenform oder sind sie so schmerzbefreit, wie es in den 50 Grauschattierungen schon angedeutet ist?)


    Brennt heute für ein diverses und inklusives Arbeitsrecht.
    …und morgen?


    Mutterschaft hat mich zu einer wütenden Feministin gemacht. Und ich will nicht mehr wütend sein. Ich will Gerechtigkeit.
    Was hat ‚Feminismus mit Gerechtigkeit zu tun?


    Brennt für die Demokratie, so langweilig das klingt. Und Frauensolidarität, und Kinderrechte, Gewaltschutz für Frauen, und für Inklusion, weil ich ein autistisches Kind habe. Ach, und Europa!
    = MEINE Anliegen (Kind) sind soooo wichtig. Und Männer sind mir egal


    Brennt für die Schönheit, die in der Möglichkeit liegt, dass jede/r alles immer auch ganz anders sehen könnte.
    …außer natürlich die Sichtweisen von Maskuärschen. Die gehn gar nicht.


    Ich brenne für Work-Life-Love-Balance für Frauen.
    Wohlgemerkt: NUR für Frauen.


    Schwer entsetzt über die Lage der Frauen in der heutigen Zeit
    Solange irgendwo auch nur irgendeiner Frau auch nur irgendeine kleine Unbill geschieht, herrscht keine Gerechtigkeit und ich bin entsetzt!

    Wieso werden solche Leute ernst genommen?
    Wie soll das mit der Vernunft und der Aufklärung je funktionieren, gegeben solche Menschen?

  11. Die gesellschaftlich internalisierten Klischees/Glaubenssätze zwingen diese Frau also, zu tun, was die Anderen wollen. Und weil man sich über die Unfähigkeit von Männern lustig macht, muss es Männern gefallen für unfähig gehalten zu werden (obwohl ihr eigener Mann durch seine wütendende Reaktion das Klischee eigentlich schon widerlegt haben sollte). Und jetzt will sie für die Abschaffung der Elternschaftsklischees kämpfen? Was genau will sie denn erreichen? In der Regel beansprucht die Frau die Hoheit über Heim und Herd, wofür sie pränatal auch für ungefähr 2 Jahre hormonell geprägt wird (temporärer Rückgang der Hirnmasse bedingt vmtl evolutionär eine bessere Fürsorge durch verstärkte Intraversion in die eigene Familie). Natürlich ist es auch die Masse an Berufsmüttern, die den Mann dann als unfähig darstellen, um sich selbst in ihrer Rolle als superior befähigten Charakter zu sehen (Self-serving-bias). Es wird also nicht von Männern propagiert, sondern von Frauen. Noch lächerlicher wird es, als sie ihre Pflicht betont, zusätzlich noch Karriere machen zu MÜSSEN. Dabei ist Mutterschaft genau das Event, dass von jeder Erwartung außerhäuslicher Ambitionen befreit. Niemand wird schlecht über eine Mutter denken, die nebenbei einen Minijob als Kassiererin hat. Bei umgekehrter Arbeitsteilung würde man dem Mann freilich Lebensunfähigkeit attestieren und sich ggf. fragen, warum sie den Mann finanziell aushält, außer sie stellt klar, dass sie die Arbeitsteilung so will.

    • „Bei umgekehrter Arbeitsteilung würde man dem Mann freilich Lebensunfähigkeit attestieren und sich ggf. fragen, warum sie den Mann finanziell aushält,“

      In der Tat. Ein Mann der sich nicht selbst versorgen kann wird als Kind hingestellt, während bei Frauen selbst die Versorgung durch andere schon als Selbstversorgung angesehen wird. Sie hat Anspruch darauf!

  12. Ich war die perfekte Mutter.

    In meinen Augen ist ein eine Helikopter-Mutter und die sind m.M.n. alles andere als perfekt.

    es war eine Bemerkung, noch nicht einmal dir gegenüber sondern deinem Mann

    Der Mann wurde als unfähig angesehen, über sie hat die Arzthelferin gar nichts gesagt – aber das wirkliche Opfer ist SIE! Die Frau steigert sich zu sehr in die Mutterrolle rein und hat nichts anderes mehr aus dem sie Selbstwert ziehen kann.

    Verhielt ich mich aber wie erwartet, aufopfernd, hingebungsvoll, immer da, ja, dann war ich nicht automatisch eine gute Mutter. Dann tat ich einfach nur meine mir von der Gesellschaft auferlegte Pflicht. Dann war ich nicht zu kommentieren. Nicht negativ.

    Überhöhung der eigenen Tätigkeit und Wichtigkeit. Der Rest: Geht ihr also wie den meisten Angestellten.

    Ein Vater, der samstagmorgens mit zwei Kindern im Supermarkt gesichtet wird ist Superdaddy. Er geht einkaufen. Alleine mit den Kindern. Obwohl er die ganze Woche arbeitet. Der arme Mann. Der hilfsbereite Mann. Der Superdaddy! Wir alle kennen folgende Sätze: „Hilft Dein Mann auch zuhause?“, „Wechselt der Papa denn auch mal die Windeln?“, „Du hast aber ein Glück, dass Dein Mann Dir auch einmal die Kinder abnimmt.“, „Dein Mann ermöglicht Dir so viel“.

    Habe ich noch nie erlebt. Das müssen völlig andere Kreise sein, in denen die verkehrt. Die Erwartungshaltung ist das auch der Mann zu Hause hilft und sich neben seiner Erwerbsarbeit um die Kinder kümmern. Das erwartet man. Wenn es aber nicht so läuft, ist das auch kein Thema das irgendwie eingehen diskutiert oder kritisiert wird.

    Mütter müssen alles geben.

    Überhöhung der eigenen Tätigkeit und Wichtigkeit. Viele Mütter scheinen überaus glücklich damit zu sein, viel Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Dass das ein Opfer ist und nicht ein Ziel, scheint auffällig häufig unter Feministinnen eine verbreitete Ansicht zu sein.

    Karriere machen (trotzdem!)

    Ich habe mir da jetzt keinen Link zu gespeichert, aber Männer ist i.d.R. egal was die Frau arbeitet und ob sie Karriere macht. Eine zu starke Fixierung auf die Arbeit wird eher als Abtörner gesehen. Wer also, außer Feministinnen, redet Frauen immer wieder ein das sie Karriere machen müssen und was bedeutet überhaupt Karriere machen für Menschen mit Durchschnittseinkommen?

    Männer müssen nichts. Nichts

    Sie leitet ihre Lebenswirklichkeit in Bezug auf Männer nicht zufällig aus der Serie Mad Men ab und da auch nur aus den Szenen in denen sie Whisky trinken?

    Da schmelzen die Nachbarinnen am Straßenrand dahin, wenn der Papa mit den Kindern Fahrrad fahren übt und beglückwünschen einen mit tränenverschleiertem Blick zu diesem Prachtexemplar von Mann.

    Das Frauen deswegen dahinschmelzen ist natürlich völliger Unsinn, aber ein Mann mit Freundin oder Ehefrau und dann auch noch mit gemeinsamen Kind, ist in den Augen von Frauen attraktiver wie der gleiche Mann als Single. Frauen verlassen sich bei der Partnersuche sehr auf die Meinungen von anderen und wenn eine Frau diese einen Mann schon als für so gut befunden hat, das sie Kinder mit ihm kriegt, dann ist das für andere Frauen wie ein Gütesiegel: Vatermaterial.

    Eigentlich bekommt alles mit einem Baby oder einem Kind drauf viele likes.

    Ja, aber wenn Männer es auch bekommen, ist das schlecht. In den Augen von Madame geben Mütter ALLES und Väter machen NICHTS.

    Nach einiger Zeit rief er sie an, um mitzuteilen, dass das Kind ein wenig Temperatur habe. Sie müsse aber nicht heimkommen.

    Hätte er sie nicht angerufen hätte es Mecker gegeben und das er sie weiterfeiern läßt, zeigt nur das er selbst kein Kind mehr ist.

    Warum heizen ausgerechnet Frauen diese Ungerechtigkeit noch an?

    Am bemerkenswertesten finde ich ja das sie als Feministin hier nicht automatisch dem Patriarchat die Schuld gibt.

    Erzeuger

    Da zeigt die Gebärende mal wieder ihren Hang zur Selbstüberhöhung.

    Opfere Dich

    Das erteilt doch einen Freifahrtschein: Männer können sich anstellen wie die letzten Idioten und alle finden es witzig. Frauen könne das einfach besser.

    Und was passiert wenn irgendwer heute sagt das Männer etwas besser können? Was veranstalten Feministinnen dann?

    Das gäbe Empörung und Aufschrei. Von Frauen. Weil sie sich nicht als Idioten darstellen lassen wollen. Völlig zurecht.

    Umgekehrt lachen Männer einfach.

    Mutter gibt Anweisungen über Amazon Echo. Am Schluß viel Lob und I love you von Mutti. Dieser Werbespot würde mit einer Mutter zuhause und einem Vater am Endgerät überhaupt nicht funktionieren. Weil der Mutter diese Aufgabe ohne Drittanweisung jeder selbstverständlich zutraut.

    Feministinnen würden den Mann als patriarchalen Unterdrücker hinstellen, der Frauen die ganze Arbeit machen lässt.

    /projectionmode on
    Brauchen Männer ein Zuckerchen, nur weil sie eine Stunde alleine mit ihrem (!) Kind verbracht haben. Ist das nicht beleidigend? Wollen sie wirklich gelobt werden, wie ein zweijähriges Kind, das zum ersten Mal alleine Pipi ins Töpfchen gemacht hat. „Das hat er supi dupi gemacht. Ganz toll! Du bist schon ein richtig großer Junge. So ein braver“. Echt jetzt? Also ich kenne zum Glück Männer, die das nicht wollen. Die brauchen keinen Thron, weil sie ihren Sprössling auf ebendiesen gesetzt haben.
    /projectionmode off

    Letztlich kamen wir zu dem Ergebnis, dass wir von Frauen viel mehr erwarteten. Mit Männern waren wir milder. Denen trauten wir von Anfang an gar nicht so viel zu

    Ist das nicht genau das was Feministinnen bei Frauen in der Arbeitswelt beklagen. Die feministische Lösung wäre dann also das Frauen sich kritisch mit ihrer toxischen Weiblichkeit auseinander setzen und jede Menge Reflektionen. Die Ideologie der Weiblichkeit muss abgeschafft werden… u.s.w. u.s.f.

  13. Guter Artikel, danke.

    Schönes Beispiel für den häufigen Einstieg in Feminismus: man stellt sich nicht selbstbestimmt und als Individuum den persönlichen Problemen und Defiziten (und davon hat Marlene, die Feministin, reichlich). Man leidet an sich selbst, kann nicht über sich hinauswachsen, sich entwickeln, sich entfalten, die Probleme als Hinweise zur eigenen noch nicht voll entwickelten Persönlichkeit betrachten, die Defizite nicht als etwas, das man ausgleicht, durch inneres Wachstum überwindet.

    Und dann kommt eine Ideologie daher, die Dich in Deiner Passivität bestätigt, denn Du bist nicht selbst für Dich verantwortlich, sondern das Schuldige ist außerhalb von Dir, in einem System: in der Gesellschaft, den „Rollenbilder“, dem „Patriarchat“, etc.

    Und nun kannst Du den ganzen Widerwillen gegenüber Dir selbst nach außen wenden, kannst aggressiv sein, wütend, haßerfüllt. Da Du dadurch die tatsächliche Quelle deines Unbehagens – Dich selbst – nun noch viel weniger betrachten und bearbeiten mußt, ist diese Wut, dieser Haß, dieses Gefühl, ungerecht Opfer vom System zu sein, nicht zu stillen, nicht zu besänftigen, nicht zu entfernen. DURCH NICHTS.

    Die Gesellschaft, das „Patriarchat“, etc. können tun, was sie wollen. Sosehr sie Dich in Deinem „Feminismus“ bestätigen, Dir Zugeständnisse machen, Dich bevorzugen, legislativ und kulturell, sie bestätigen Dich immer nur darin, daß Du RECHT hattest, RECHT hast, Deine inneren Defizite als Mensch zu externalisieren, sie ins „Politische“ umzudeuten.

    Das ist ein Hauptgrund (der andere ist schlicht Berechnung und Vorteilsnahme) warum der Genderismus so hysterisch und ressentimentgetrieben sich immer perverser und aggressiver entfaltet. (Obwohl alle berechtigten, sinnvollen und notwendigen Forderungen des „Feminismus“ von der Gesellschaft in relativ kurzer Zeit, wenigen Jahrzehnten, mehr als eingelöst wurden.)

    Deshalb kann man den Genderismus nicht durch Zugeständnisse mäßigen und nicht durch Argumente und Tatsachen modifizieren und besänftigen.

    Die Lehre daraus: nach Möglichkeit Mitgefühl mit den vom Genderismus Befallenen; gleichzeitig aber den Genderismus als das batrachten, was er im Kern ist: eine sexistische, reaktionäre, aggressive und dumme Ideologie, kurz gesagt: als politischen Feind, den man – im Sinne einer möglichst fairen, funktionierenden, lebendigen Gesellschaft – ohne jeden Kompromiß (und ohne jede illusionäre Hoffnung auf dessen Lernfähigkeit aus sich selbst heraus) bekämpfen sollte wo und wie man irgend kann.

    Gelassen bleiben dabei und selbstkritisch! Sonst wird oben beschriebener Mechansimus nur gespiegelt und widerholt.

    • Ja, das „Problem“ hast Du aus meiner Sicht gut und richtig erklärt und zugeordnet.
      Ich fand dieses vor Selbst-Mitleid zerfließen dieser Person, „geschickt“ verbunden mit einem Ressourcen-beanspruchen, bei gleichzeitig offensichtlich ganz anderen Problemen, einfach nur nervig und abstoßend, sich damit überhaupt näher zu befassen.

    • „(Obwohl alle berechtigten, sinnvollen und notwendigen Forderungen des „Feminismus“ von der Gesellschaft in relativ kurzer Zeit, wenigen Jahrzehnten, mehr als eingelöst wurden.)“

      Damit meinst Du was genau?

      • Gute Frage, es ging eben überhaupt nicht um feministische Forderungen, sondern um allgemeine Anpassungen und Modernisierunen.
        Die Femis kleben sich da lediglich irgendwas an’s Revers um sich Heldentum unberechtigterweise einzureden.

        • Der Kita-Ausbau bspw. ist als feministische Forderung anzusehen.
          In wenigen Wochen werden wir voraussichtlich hören, wieviele Plätze derzeit nun mindestens fehlen.
          Soviel ist jedenfalls (so gut wie) sicher: erneut wird die Zahl sechsstellig sein.
          „Mehr als eingelöst“ ist hier erkennbares Schönreden.

          • „Der Kita-Ausbau bspw. ist als feministische Forderung anzusehen.“

            Stimmt! Ich sach es ja immer: Femischeiß ist dissozial und familienfeindlich!

  14. Sie: „Unsere Erwartungshaltung muss sich sich loslösen, sich befreien von alten Rollenklischees. Emanzipation der Erwartungen! Väter und Mütter müssen endlich gleichberechtigt behandelt werden. Die gleichen Erwartungen, die gleichen Ansprüche, die gleichen Chancen, die gleichen Hürden, das gleiche Lob. Und ja, nicht, dass Sie mich falsch verstehen. Lob ist toll. Wichtig und richtig. Anerkennung ist notwendig! Aber eben nicht so völlig ungerecht verteilt, wie es derzeit der Fall ist.“

    Christian: „Klingt nach einem relativ unpraktischen Ansatzpunkt. Weil er eben nicht auf das Individuum abstellt. Das scheint doch die eigentliche Lösung des Problemes zu sein.“

    REINGEFALLEN!
    Von der gleichen Marlene ist an gleicher Stelle zu lesen (kursiv von mir):
    „Wenn ich morgens meine Arbeitsstelle betrete, halte ich ihn an ein kleines Kästchen.
    Piep. Mittags, bevor ich gehe, mache ich das nochmal. Piep.
    Das Kästchen zählt die Stunden und Minuten meiner beruflichen Anwesenheit. Selbstverständlich entspricht die Anwesenheit auch meiner tatsächlichen Arbeitszeit. Selbstverständlich. Morgens zeigt mir die Uhr minus vier Stunden und sechs Minuten an. Mittags null. Das ist der beste Moment des Tages. Ich habe genug getan.“

    D.h. sie hat einen Stino-Teilzeitjob und arbeitet vier Stunden am Tag.
    Das ist ihre tatsächliche Praxis und so gedenkt sie also ihre Forderung: „Emanzipation der Erwartungen! Väter und Mütter müssen endlich gleichberechtigt behandelt werden.“ umzusetzen.
    Sie wäre mit einem Teilzeitjob gar nicht in der Lage, sich selbst und zwei Kinder zu finanzieren, von „gleichen Erwartungen, gleichen Ansprüche, gleichen Chancen, gleichen Hürden“ kann gar keine Rede sein.

    Das modernisierte Rollenbild „Vater“ ist Vollzeitarbeit PLUS Hälfte Haushalt PLUS Hälfte Kinderbetreuung. Es ist das traditionelle Rollenbild PLUS die neuen Erwartungen, die auf die alten oben drauf gepackt werden.

    Sie wird mit ihrem Einkommen am Durchschnitt des weiblichen Beitrags von 23% des Haushaltseinkommens liegen; wenn man sie fragen wird, wird sie das für eine gerechte Verteilung halten.
    Ist es aber im doppelten Sinn nicht.
    Auch wenn ich den ökonomischen Betrag der Erwerbsarbeit gleich setze, dann steht sie rein vom zeitlichen Kontingent jeden Wochentag 2 Stunden bei ihrem Mann in der Kreide, die sie für ihn arbeiten müsste. Sie geht also mit 10 Stunden Schulden auf dem Arbeitszeitkonto ins Wochenende.

    Die Crux am bürgerlichen Feminismus ist, dass dieser völlig bizarre Vorstellungen von „Gerechtigkeit“ produziert und das sieht man auch bei Marlene. Ihre Theorie passt überhaupt nicht zu ihrer gelebten Praxis und ihr gelingt es Dank dieser Ideologie, diesen Umstand völlig zu verdrängen.

    • Was unterscheidet eigentlich den „bürgerlichen“ vom „linken“ Feminismus?
      Oder anders gefragt: Als selbsternannter Linker, wie stellst Du Dir denn eine Gesellschaft vor, unter besonderer Berücksichtigung der Geschlechterrollen?

      Ich vertrete ja den liberalen Feminismus: Gar kein Feminismus. Gleiche Rechte und Pflichten für Männer, Frauen und was auch immer. Eigenverantwortung. Individuelle Freiheit. Marktwirtschaft. Soviel Staat wie nötig, sowenig Staat wie möglich.

      • @Adrian

        Der Gegensatz zum bürgerlichen war der proletarische oder sozialistische Feminismus.

        „Gleiche Rechte und Pflichten für Männer, Frauen und was auch immer.“
        War in der DDR – mit Einschränkungen – umgesetzt.
        Die Folgen kannst du heute noch umfassend besichtigen – Christian hatte mal eine Landkarte der „gender pay gaps“ erstellt und man konnte den einstigen Grenzverlauf deutlich erkennen. 😉

        Diese – immer noch existierende – andere Mentalität z.B. zur Frage der ökonomischen Selbstständigkeit und zur Eigenverantwortung ist selbst nach dreißig Jahren in allen Umfragen erkennbar.
        Der entscheidende Unterschied zu West-Frauen ist, die Theorie wird in die Praxis umgesetzt.
        Man konnte Umfragen im Dutzend beziehen, wo sich bspw. die „modernen Ansprüche“ von Frauen an Partnerschaften zeigten, praktisch umgesetzt wurden diese hingegen nicht.

        Das zeigt sich dann in solchen Artikeln (kursiv von mir):
        „85 Prozent der etwa 2000 befragten teilzeitbeschäftigten Frauen fanden es demnach „super“ in Teilzeit zu arbeiten, 75 Prozent erklärten, derzeit „auf keinen Fall“ Vollzeit arbeiten zu wollen. 60 Prozent gaben an, möglichst bis zur Rente in Teilzeit arbeiten zu wollen.

        „Die Ergebnisse sind erschreckend“, sagt Studienautor Carsten Wippermann, „weil sich viele dieser Frauen freiwillig und dauerhaft in die finanzielle Abhängigkeit ihres Partners begeben.“

        Über die Folgen sind sich die meisten bewusst: 68 Prozent aller teilzeitbeschäftigten Frauen sind sich der Studie zufolge sicher, von ihrer eigenen Rente später nicht leben zu können. 25 Prozent sagen, dass sie sich mit ihrer Rente nicht mehr befassen, weil sie das Thema zu sehr deprimiert.

        Immerhin: In zehn Jahren wollen die meisten Frauen, die in Teilzeit arbeiten, ihre Stundenzahl deutlich erhöhen; so arbeiten Frauen in Teilzeit der Umfrage zufolge im Schnitt 21,5 Stunden pro Woche.“
        https://www.spiegel.de/karriere/teilzeit-die-meisten-frauen-in-teilzeit-jobs-sind-zufrieden-a-1243712.html

        Wie sich die „modernen Ansprüche“ der Frauen mit einem veränderten Rollenbild von Männern vertragen soll, wenn sie „auf gar keinen Fall“ ökonomisches burden sharing leisten wollen, wäre eine nahe liegende Frage.
        Deshalb stellt sie Spon auch.
        NICHT.
        Vielmehr wird hier geschwurbelt: „Knapp die Hälfte der Beschäftigten will demnach ihre wöchentliche Arbeitszeit im Schnitt um neun Stunden verkürzen; das betrifft vor allem Menschen mit Vollzeitjobs.“
        Die „Menschen“ mit Vollzeitjobs haben netterweise kein Geschlecht und die Frage ist, ob diese „Menschen“ nicht mit einer Partnerin zusammen sind, die „auf gar keinen Fall“ – ich glaube es ist klar, woraus ich hinaus will.

        • Die Sache die Du übersiehst ist, dass sich DDR-Familien eine Teilzeitarbeit oder Hausfrauentätigkeit schlicht nicht leisten konnten. Um Dein Konzept umzusetzen müsste man die Gesellschaft also erst einmal ärmer machen, so dass

          1. die Tätigkeit von Männern nicht mehr ausreicht, um Frauen mitzuversorgen

          2. der ökonomische Output so ineffezient ist, dass der Staat darauf angewiesen ist, Frauen zu beschäftigen.

          3. Einen Druck auf Frauen auszuüben, arbeiten zu gehen.

          Man bedenke: Arbeiten, schöpferisch, intelelktuell und kreativ tätig sein, Grenzen austesten und sich beweisen; das alles sind keine Tugenden von Frauen – das waren sie auch zu DDR-Zeiten nicht. Frauen sind biologisch darauf geeicht, Ressourcen durch Sexualität zu erkaufen, nicht, diese selbst zu erwirtschaften.

          Dank zunehemnd linker Wirtschaftspolitik (plus der angekündigten grünen Klimaplanwirtschaft) könnte der Status Quo a la DDR allerdings schneller erreicht sein, als einem lieb ist.

          • „Die Sache die Du übersiehst ist, dass sich DDR-Familien eine Teilzeitarbeit oder Hausfrauentätigkeit schlicht nicht leisten konnten.“

            Weil? Wenn eine 100qm-4-Zimmer-Wohnung 96 Mark warm kostet, Lebensmittel spottbillig sind, es Kredite gibt, die man abkindern kann, und schlicht nicht genug Konsumgüter da sind, um viel Geld auszugeben (am Ende waren die Zinsgewinne auf Privatkonten in der DDR mehr als das, was in den Läden tatsächlich zu kaufen war), da reichen 400 oder 500 Mark Monatslohn durchaus locker aus, um eine Familie zu ernähren. Meine Oma war auch die meiste Zeit Hausfrau, und in dem Aufgang des Wohnblocks, in dem meine Familie gewohnt hat, waren in drei von zehn Familien die Ehefrauen Hausfrauen.
            Es gab schlicht die Erwartung an die Frauen, dass sie berufstätig sind, und es wurde viel getan, um sie schon in der Schule an Arbeit heranzuführen und ihnen auch das Gefühl zu geben, dass sie mit ihrer Arbeitskraft wichtig sind und sie beitragen sollten. Wirtschaftliche Zwänge standen dahinter eher selten.

          • „Dank zunehemnd linker Wirtschaftspolitik“ hust, hust.

            Die letzte linke Wirtschaftspolitik in Deutschland gab es in den 70er Jahren.
            Seitdem wurde das Mantra „der Markt wird es schon richten“ gepredigt.
            Bis zur Finanzkrise, in der faktisch der Kapitalismus mit kräftiger Verschuldung des Staates gerettet worden ist. In D alleine rechnet man mit ca. 68 Milliarden Euro Kosten.
            Übrigens: kein Linker beteiligt.

            Weiter:
            „1. die Tätigkeit von Männern nicht mehr ausreicht, um Frauen mitzuversorgen“

            Ist jetzt schon so. Die Reallöhne sind für die meisten Pi mal Daumen auf dem Niveau von 1992 stehen geblieben. Ist aber nur die halbe Wahrheit, für einzelne Berufsgruppen sind sie drastisch gesunken.

            „2. der ökonomische Output so ineffezient ist, dass der Staat darauf angewiesen ist, Frauen zu beschäftigen.“

            Das ist eine schöne Beschreibung des ÖD. 😉

            „3. Einen Druck auf Frauen auszuüben, arbeiten zu gehen.“

            Stummer Zwang der Verhältnisse zzgl. staatliche Propaganda.

            Warum glaubst du, steht das hier im Artikel: „Die Ergebnisse sind erschreckend“, sagt Studienautor Carsten Wippermann, „weil sich viele dieser Frauen freiwillig und dauerhaft in die finanzielle Abhängigkeit ihres Partners begeben.“?
            Weil der Staat auch Scheidungsstatistiken lesen kann.
            Wenn diese Frauen nicht über ihre Partner im Lebensalter quer subventioniert werden, dann werden die Kosten beim Staat auflaufen.

    • 4 h und 6 min pro Tag klingt nach einer 50%-Beamtenstelle. Also auch noch die Sicgerheit der Verbeamtung mit geregelten Arbeitszeiten. Da sie nur von „kommen“ und „gehen“ als Buchung redet, hat sie offensichtlich auch keinen Außendienst.

    • Das modernisierte Rollenbild „Vater“ ist Vollzeitarbeit PLUS Hälfte Haushalt PLUS Hälfte Kinderbetreuung. Es ist das traditionelle Rollenbild PLUS die neuen Erwartungen, die auf die alten oben drauf gepackt werden.

      Aber Curmar, du vergisst hier völlig die Doppelbelastung der Frauen!

  15. Also die ganzen negativen Reaktionen hier verstehe ich überhaupt nicht. Marlene setzt sich doch voll für Männer ein:

    „Ich möchte Männer nicht wie Dummköpfe behandeln. Möchten Männer selber so behandelt werden? Brauchen Männer ein Zuckerchen, nur weil sie eine Stunde alleine mit ihrem (!) Kind verbracht haben. Ist das nicht beleidigend? Wollen sie wirklich gelobt werden, wie ein zweijähriges Kind, das zum ersten Mal alleine Pipi ins Töpfchen gemacht hat. „Das hat er supi dupi gemacht. Ganz toll! Du bist schon ein richtig großer Junge. So ein braver“. Echt jetzt? Also ich kenne zum Glück Männer, die das nicht wollen. Die brauchen keinen Thron, weil sie ihren Sprössling auf ebendiesen gesetzt haben. Denen wäre das sogar peinlich. Weil sie nämlich kein dressierten Schimpansen sind. Weil der Penis sie nicht am Vatersein hindert.“

    Was stört Euch denn jetzt an der Aussage?

    Und, ja den Perfektionsdruck den man als Mutter hat, kenne ich sehr gut. Zusätzlich zum Druck der Verantwortung und den ganzen Ängsten etwas vergessen zu haben oder falsch zu machen. Und Mutter sein ist nunmal ein 24/7 -Ding ohne Feierabend.

    Und, ja, es gibt eine Erwartungshaltung der anderen, dass gute Mutter sein keine besondere Leistung ist, sondern das Minimum was frau mit Kind abzuliefern hat. Daher gibt es auch kaum Lob, dafür aber umso schneller kritische Bemerkungen wenn etwas nicht ganz perfekt lief.

    Den einzigen Aspekt den ich in meinem Umfeld nicht so ganz sehe und kenne ist das kritiklose Hochjubeln von marginalen väterlichen Hilfestellungen oder Beteiligungen.

    Aber möglicherweise ist das im Umfeld der Autorin aber tatsächlich so verkitscht überdreht üblich.

    P.S: Drei Wochen alt halte ich tatsächlich ein bisschen zu früh für eine längere Trennung von der Mutter. Also ich hätte da meine Bella nicht weggegeben…

      • @GOI

        „Wer oder was macht dir konkret Druck, eine perfekte Mutter zu sein?“

        Wir sind doch keine Einsiedler. Sondern in Beziehungsgeflechten mit anderen eingebettet. Da ergibt sich das automatisch. Rückblickend betrachtet denke ich schon, dass viel Druck wohl selbstgemacht ist. Da kommen halt Unsicherheit und Ängste dazu, dem Kind zu schaden.

        Mit Institutionen hat das wenig bis nichts zu tun.

        „höchstens ein paar Stunden“

        Eine Horrorvorstellung. Kennst Du das nicht aus anderen Situationen wie sich Minuten wie Stunden anfühlen können? Und Du dabei die ganze Zeit eine quälende Ungewissheit hast?

        • Ich weiß was Du meinst. Ich sage dazu immer „Babyweh“ (jetzt bei meinem dritten Kind, mein letztes :'(, bin ich sehr gluckig, nervt mich selbst, der Bubi braucht das eigentlich gar nicht.)

          Letztendlich ist das Kindlein aber doch beim Papa, also alles gut, ich finde es sogar sehr vorbildlich, dass sie mit der schlimmen Geburtsverletzung ihr Wochenbett hütet und der Vater zum Arzt fährt.

        • „Eine Horrorvorstellung. Kennst Du das nicht aus anderen Situationen wie sich Minuten wie Stunden anfühlen können? Und Du dabei die ganze Zeit eine quälende Ungewissheit hast?“

          Eindeutig eine psychosoziale Störung ( Eingebildeter Kindesbesitz ). Meine Empfehlung: In fachliche Behandlung begeben!

        • @Claudia: Nun, da hatte war meine Frau wohl wählerischer als du bei der Wahl ihres Partners.
          Genau wie @Feya schreibt: meine Frau war froh wieder, in Ruhe auf die Beine zu kommen und dass sie mal zwei Stunden Ruhe hatte. Immerhin war das Kind ja beim Vater.

          • @Fiete: ich gebe es zu. Wir sind auf den ersten Blick langweilige Spießer, die eine Familie gegründet haben. Übrigens ZUSAMMEN.

          • @GOI:
            Auch das noch! Gut, daß Du selbst „Spießer“ erwähnst, ich wüßte nicht, was ich alternativ hätte als Bezeichnung wählen können.
            Das sind mir die Richtigen …. 😉

    • Ein Termin bei einem Dermatologen ist für dich „eine längere Zeit“?
      Wir leben in Deutschland. Sowas dauert höchstens ein paar Stunden.

    • Erkläre ich dir gerne: weil sie eine psychisch labile Heuchlerin ist.

      Sie hat ein Problem damit, sich von gesellschaftlichen Ansprüchen abzugrenzen, die sie – für sich – als Zumutung empfindet.
      Für diese einfache Erkenntnis hat sie nicht nur Jahre gebraucht – man könnte auch sagen verschwendet – sie externalisiert nun ihr Problem und macht dafür die Gesellschaft in toto verantwortlich.

      Den Perfektionsdruck macht sie sich jedoch selbst und ursächlich war auch kein Mann der Auslöser, sondern die Reaktion einer Frau auf ihren Mann.
      Statt mit einer Therapie an den persönlichen Defiziten zu arbeiten, die sie bisher nicht in die Lage versetzten, solche Zumutungen abzulehnen, soll nun „die Gesellschaft“ sich ändern, „faire“ Anforderungen an beide Geschlechter zu richten.

      Zeitgleich geht aus ihrer Vita hervor, sie arbeitet lediglich halbtags, während dies für ihren Mann aller Voraussicht nach nicht zutreffen wird.
      Die „marginalen väterlichen Hilfestellungen oder Beteiligungen“ werden also nach einer Vollzeit-Stelle Erwerbsarbeit erbracht.
      Wenn ihr Arbeitstag endet – Mittags, nach eigener Aussage – beginnt die zweite Hälfte des Arbeitstags ihres Mannes.

      Dass sie den gesellschaftlichen Erwartungsdruck auf Männer die Familie finanziell zu versorgen nicht einmal aus den Augenwinkeln wahrnimmt, ist ausgesprochen vielsagend, was ihre Vorstellungen von „Gerechtigkeit für beide Geschlechter“ betrifft.
      Denn irgendwer hat ihr erst finanziell ermöglichen müssen, ihre Mütterlichkeit in vollen Zügen ausleben zu können.

      Die Selbstverständlichkeit, mit der sie diesen Umstand voraussetzt, von einem Mann in ihrem selbst gewählten Lebensmodell subventioniert zu werden, wird von uns als Provokation, Frechheit und als Heuchelei empfunden.

      • @crumar,

        psychisch labil wirkt sie in dem Artikel auf mich nicht. Sie versucht halt ein von ihr wahrgenommenes Phänomen mit einer persönlichen Anekdote zu beschreiben.

        Und über ihre finanzielle Situation und die Aufteilung der Funktionen in ihrer Ehe wissen wir doch nichts. Das sind doch nur Spekulationen.

        • Hase, es steht alles da, du musst es nur lesen WOLLEN.
          DASS sie auf die Reaktion einer FRAU hin völlig durchgedreht ist und UNANGEMESSEN reagierte steht im Text.
          Diese Frau ist die Personifikation von „Ich haben einen an der KLATSCHE.“ und ihrem MANN gebührt mein Mitleid.
          All ihren Wahn der „Selbstfindung“ hat dieser arme Kerl finanzieren müssen.
          Nun hat sie also zum Feminismus gefunden – HALLELUJAH!
          DAS finanziert er ebenfalls.
          Sie stempelt Punkt MITTAGS – glaubst du wirklich, sie könnte sich das leisten mit zwei Kindern im Hintergrund?
          IHR Feminismus geht auf SEINE Kosten.
          So einfach ist das.

          • @Crumar:
            Nur damit jetzt keiner denkt, es wäre in sich widersprüchlich, einerseits erst „Crumar’s These“ aufzustellen, wonach @Claudia unmöglich wahrnehmen kann, was Du schreibst und andererseits ( ihr ) alles mögliche immer wieder zu verdeutlichen zu versuchen.
            Gib es zu, Du hast erstens Spaß daran ( das IST eine gute Rechtfertigung! ) und zweitens wirkt die dadurch bewerkstelligte Verdeutlichung wunderbar als anekdotische Bestätigung für möglw. noch unsichere Mitleser.

            ( Keine Pank, das ist kein Verrat, die haut deshalb nicht ab, versprochen! )

          • @Fiete

            Ich muss in meinen Beiträgen mehrere Dinge auseinander halten.
            Manchmal gelingt mir das und manchmal scheitere ich.

            Fakt ist, was ich bereits schrieb: „Das modernisierte Rollenbild „Vater“ ist Vollzeitarbeit PLUS Hälfte Haushalt PLUS Hälfte Kinderbetreuung. Es ist das traditionelle Rollenbild PLUS die neuen Erwartungen, die auf die alten oben drauf gepackt werden.“

            Es hätte einen tatsächlich modernen Diskurs geben können, in dem Frauen hätte verdeutlicht werden müssen, gleichberechtigte Teilhabe an einer Partnerschaft und Familie bedeutet auch, die Hälfte der ökonomischen Lasten zu tragen.
            Das sind 50% und nicht – wie aktuell – 23%.
            Eine moderne Partnerschaft würde also voraussetzen, dass Männer ihre Erwerbsarbeit reduzieren und Frauen die ihre aufstocken.
            Die Erkenntnis ist simpel.

            Dass Frauen in der Ehe juristisch behandelt worden sind wie unmündige Kinder ist vom Feminismus berechtigt kritisiert und beseitigt worden.
            Der Zwang zur Versorgung der Frau durch den Mann blieb jedoch bestehen.
            Dabei handelt es sich um zwei Seiten derselben Medaille: weil die Frau als Mündel des Mannes verstanden worden ist, galt der Zwang zu ihrer Versorgung.
            Die Frau wurde nicht als Erwachsener angesehen, für die die eigene finanzielle Versorgung und die hälftige der Kinder zumutbar ist, sondern auf der einen Seite stand der Mann und auf der anderen die Kinder und das Co-Kind, nämlich die Frau.

            Der bürgerliche Feminismus mit seiner spezifischen Vorstellung von „Gerechtigkeit“ wendet sich an Frauen, in deren Vorstellung die gleiche Verteilung der ökonomischen Lasten einer Familie nicht nur nicht vorkommt, sondern sie können sich mit ihrer Erwerbsarbeit nicht einmal selber ernähren.
            Nur ein Kind hat jedoch einen Anspruch auf Versorgung durch Erwachsene.

            Aber es geht sogar noch eine Ebene tiefer: das weibliche Bewusstsein zu kritisieren, für die eigene Existenzsicherung nicht zuständig zu sein, klammheimlich in der Gewissheit zu leben, einen Mann finden zu können, der diese (später) übernimmt, wäre Aufgabe eines tatsächlich auf Emanzipation abzielenden Feminismus gewesen.
            Diese Kritik am ausbleiben der Überwindung der weiblichen Unmündigkeit gab es nicht und es gibt sie (noch) nicht.

            Aus diesem Grund könnten wir uns m.E. eventuell alle dahingehend beruhigen, dass sich bürgerliche Feministinnen nicht nur anhören wie pöbelnde, randalierende und narzisstische Arschlochkinder, sondern sie sind es. 😉

          • Sehr schön zusammengefasst, @Crumar!
            Zwei Punkte würde ich etwas anders betrachten:

            „Eine moderne Partnerschaft würde also voraussetzen, dass Männer ihre Erwerbsarbeit reduzieren und Frauen die ihre aufstocken.
            Die Erkenntnis ist simpel.“

            Als emanzipatorisches Einheitsmodell könnte man das so sehen und wenn es nur um eine „gerechtere“ partnerschaftliche Ökonomie ginge, würde es sich wohl so zum üblichen Standard entwickelt haben. Allerdings bin ich weder Feminist noch modern, bestehe v.dh. auf unverbrüchliches Recht auf Privatsphäre. W.h.: das Private darf auf keinen Fall politisch sein!
            Meinethalben können Sexualpartner eine BDSM-Beziehung in jeder möglichen Form führen und sie kann auf ihm, mit seinem Geld in der Hand, zum Supimaakt reiten, solange sie ihren üblichen Bürgerpflichten einigermaßen nachkommen. Das beinhaltet dann aber selbstverständlich auch, daß sie NICHT dritten die Ohren volljammern, um Sonderstreicheleinheiten mittels Partnerverrat abzustauben versuchen, oder gar Dritte auszubeuten. Wenn Kinder im Spiel sind, muß es für die natürlich ausreichend Vergleichs- u. Informationsmöglichkeiten geben, damit die ihre vorhandene soziale Bandbreite selbst nach eigenem Ermessen gestalten können. Das würde ich als „freiheitliches Prinzip“ bezeichnen.

            „Dass Frauen in der Ehe juristisch behandelt worden sind wie unmündige Kinder ist vom Feminismus berechtigt kritisiert und beseitigt worden.“

            Ähm, nein, als Absolutaussage passt das nicht. Die Möglichkeiten waren offiziell vorhanden und wurden von Frauen überwiegend so akzeptiert, großteils wohl auch unterstützt. Aber selten, wenn überhaupt je umgesetzt. Wir hatten hier ja schon das Thema mit dem angeblichen „Arbeitsverbot durch den Gatten“, welches sich bei näherer Betrachtung als lauwarmes Lüftchen ohne nennenswerte Substanz erwiesen hat. Ich denke es gab schon immer im Großen und Ganzen Gleichberechtigung unter Partnern, nur eben deutlich weniger von oben reguliert und je nach Zeitgeisttrend mit irgendwelchen mehr oder weniger ausgeprägten Schräglagen. So schlimm wie heute war es aber wahrscheinlich nur selten und nie sehr lange, wobei auch jetzt die meisten Menschen über diesen wirren Mist nur lachen und einfach ihr Ding machen.
            Und die Fortschritte in den entsprechenden Bereichen kann sich, afaik, auch kein einziger der bekannten Feminismen aneignen. Sie wurden im Laufe einer allgemeinen Entwicklung von normalen Menschen entwickelt und durchgesetzt, die Femis waren immer nur Stör- u. Behinderungsfaktoren, bestes Beispiel E. Pankhurst, oder diese SPD-Schranze, die den Art. 3 GG versaut hat ( Abschaffung der Pflichten ).
            Was NICHT bedeuten soll, daß es nie Frauenbewegungen gegeben hätte! Ich kenne zwar keine, gehe aber davon aus, daß dieselben ggf. aus normalen Frauen bestanden und nicht aus Femibekloppten.
            Der Unterschied ist schnell erklärt: Wenn es einen Grund gibt, der eine Frauenbewegung notwendig erscheinen lässt, dann gehen die Damen, nachdem sie den Mißstand – wie auch immer – los sind, nachhause und das Ding ist durch.
            Femis … ( brauche ich wohl nicht erklären, denke ich … 😉 )

          • @crumar:
            „Aber es geht sogar noch eine Ebene tiefer: das weibliche Bewusstsein zu kritisieren, für die eigene Existenzsicherung nicht zuständig zu sein, klammheimlich in der Gewissheit zu leben, einen Mann finden zu können, der diese (später) übernimmt, wäre Aufgabe eines tatsächlich auf Emanzipation abzielenden Feminismus gewesen.
            Diese Kritik am ausbleiben der Überwindung der weiblichen Unmündigkeit gab es nicht und es gibt sie (noch) nicht.“
            —————–
            Das sollte und müßte man(n) den „Aktivist*_Innen“ bei ihren „rührigen Mätzchen“ immer wieder entgegenhalten!
            Auch ansonsten schlüssige Argumentation!

          • @Seerose @Fiete

            Vielen Dank für dein Lob!

            „Allerdings bin ich weder Feminist noch modern, bestehe v.dh. auf unverbrüchliches Recht auf Privatsphäre. W.h.: das Private darf auf keinen Fall politisch sein!
            Meinethalben können Sexualpartner eine BDSM-Beziehung in jeder möglichen Form führen und sie kann auf ihm, mit seinem Geld in der Hand, zum Supimaakt reiten, solange sie ihren üblichen Bürgerpflichten einigermaßen nachkommen.“

            Ähmm.
            Ich hatte mir unter „Privatsphäre“ doch eher etwas anderes vorgestellt.
            Außerdem bekomme ich jetzt das Bild nicht mehr aus dem Kopf! 😦

            „Ich denke es gab schon immer im Großen und Ganzen Gleichberechtigung unter Partnern, nur eben deutlich weniger von oben reguliert und je nach Zeitgeisttrend mit irgendwelchen mehr oder weniger ausgeprägten Schräglagen. So schlimm wie heute war es aber wahrscheinlich nur selten und nie sehr lange, wobei auch jetzt die meisten Menschen über diesen wirren Mist nur lachen und einfach ihr Ding machen.“

            Wenn man „Gleichberechtigung“ als gleiches Zeitkontingent verbraten im Rahmen der Arbeitsteilung der Geschlechter, dann glaube ich das Pi mal Daumen auch.
            Es gab tatsächlich eine ungefähr ein Jahrzehnt andauernde Mehrbelastung (da wo Doppelbelastung tatsächlich eine solche war) für Frauen, die interessanterweise mit der Entstehung der zweiten Welle zusammen fällt. Danach änderte sich das Verhältnis wieder und heute arbeiten Männer tendenziell länger (Erwerbsarbeit plus Haus- und care-Arbeit), vor allem aber arbeiten beide länger, als noch in den 70er Jahren.

            „Und die Fortschritte in den entsprechenden Bereichen kann sich, afaik, auch kein einziger der bekannten Feminismen aneignen. Sie wurden im Laufe einer allgemeinen Entwicklung von normalen Menschen entwickelt und durchgesetzt, die Femis waren immer nur Stör- u. Behinderungsfaktoren, bestes Beispiel E. Pankhurst, oder diese SPD-Schranze, die den Art. 3 GG versaut hat ( Abschaffung der Pflichten ).“

            In den USA gab es die Gesetze bereits durch die Erfolge der schwarzen Bürgerrechtsbewegung (Equal Pay Act). D.h. sie mussten nichts erkämpfen, weil es bereits schon existierte. In den Ostblockländern war Frauenförderung und Gleichberechtigung Bestandteil der Ideologie des Staates.
            Man darf nie die Systemkonkurrenz vergessen, die damals herrschte.
            Entweder war das Modell, sich diesen anzunähern (skandinavische Länder) oder aber es gab ein konservatives Gegenmodell (z.B. eben USA und D) als Alternative.
            Und man darf drei mal raten, welches Geschlecht die Konservativen gewählt hat.

            „Der Unterschied ist schnell erklärt: Wenn es einen Grund gibt, der eine Frauenbewegung notwendig erscheinen lässt, dann gehen die Damen, nachdem sie den Mißstand – wie auch immer – los sind, nachhause und das Ding ist durch.“

            Ja, nur darf man nicht vergessen, dass der institutionalisierte Feminismus, der Staatsfeminismus sozusagen, nicht sagen kann: „So, unsere Anliegen sind durch, hat sich erledigt!“
            Dann wären sie nämlich erledigt und ihren Job los.

      • Deine Analyse bzgl. ihrer persönlichen Probleme, bzw. ihres Persönlichkeitsproblems halte ich für sehr einleuchtend.
        Allerdings muß ich Claudia dahingehend zustimmen, wenn sie schreibt:
        „Und über ihre finanzielle Situation und die Aufteilung der Funktionen in ihrer Ehe wissen wir doch nichts. Das sind doch nur Spekulationen.“
        ——–
        …wenngleich ich da schon so meine Vermutungen habe, die wohl eher übereinstimmen mit denen von crumar…

        • Wie ich schon weiter oben erwähnte, deutet ein 4h-6min-Tag auf eine halbe Beamtenstelle hin (ein Beamter hat eine 41h-Woche. Das sind 8h 12 min täglich).
          Falls sie im höheren Dienst ist also min. A13 ist das für eine 50%-Stelle nicht schlecht.
          Hat der Mann etwas Vergleichbares, kann die Familie mit 20h oder 30h von ihm durchaus über die Runden kommen.

    • „Und, ja den Perfektionsdruck den man als Mutter hat, kenne ich sehr gut. Zusätzlich zum Druck der Verantwortung und den ganzen Ängsten etwas vergessen zu haben oder falsch zu machen. Und Mutter sein ist nunmal ein 24/7 -Ding ohne Feierabend.“

      Dein Problem, wenn Du unbedingt so eine beknackte Rolle spielen willst. Paranoid und bescheuert.

      „Und, ja, es gibt eine Erwartungshaltung der anderen, dass gute Mutter sein keine besondere Leistung ist, sondern das Minimum was frau mit Kind abzuliefern hat.“

      Natürlich ist es völlig normal, daß gute Eltern nunmal gute Eltern sind, das ist kein Minimum, sondern eben der Normalzustand. Typisch femibeknackt ist, Männer dabei gezielt abzuwerten ( s.u. ) oder gleich ganz totzuschweigen, wie Du es machst.

      „Daher gibt es auch kaum Lob, dafür aber umso schneller kritische Bemerkungen wenn etwas nicht ganz perfekt lief.“

      Dein und Deinesgleichen Problem, normale Menschen haben das nicht. Die funktionieren unabhängig vom Geschlecht, halt hinreichend vor sich hin.

      „Den einzigen Aspekt den ich in meinem Umfeld nicht so ganz sehe und kenne ist das kritiklose Hochjubeln von marginalen väterlichen Hilfestellungen oder Beteiligungen.“

      Warum sollte man Marginalien ( s.o. ) auch „hochjubeln“? Das wollen nur Femis! Unter normalen Menschen werden außergewöhnliche Leistungen gelegentlich gelobt, normale Leistungen erwartet und Marginalien als dünne betrachtet. Nur mal so zur Info, damit Du mal die Chance hast etwas über die Normalität wenigsten gelesen zu haben.

      Es bleibt aber Deine gans eigene Entscheidung, kein normaler Mensch sein zu wollen, da mußt Du dann durch …

      „Aber möglicherweise ist das im Umfeld der Autorin aber tatsächlich so verkitscht überdreht üblich.“

      Typisches Femiumfeld ( sicherlich obere Mittelklasse ), dürfte sich von Deinem nicht allzusehr unterscheiden, wie Du ja auch selbst gerade aufgezählt hast.

      „P.S: Drei Wochen alt halte ich tatsächlich ein bisschen zu früh für eine längere Trennung von der Mutter. Also ich hätte da meine Bella nicht weggegeben…“

      Es ist hier bekannt, daß Du mutterkultfetischistische Kindesbesitzerin bist, das brauchst Du nicht nochmal extra betonen. Die normalen Menschen halten Kinder übrigens für eigenständige Individuen und Väter für gleichberechtigte Elternteile. Nur mal so zur sinnlosen Info, die Du sowieso nicht begreifst.

        • „„Die normalen Menschen halten Kinder übrigens für eigenständige Individuen“

          Drei Wochen alte Säuglinge????“

          Nicht nur das, @Claudia. Die Wissenschaft ist sich weltweit einig, daß Kinder ab kurz nach Zeugung, also ungefähr ab Einnistung/Zellteilung, eigenständige Individuen sind.

          Daß Dich diese uralte, sachliche und weltweit konsente Erkenntnis so erschreckt, daß Du vier ( in Zahlen: 4 ) Fragezeichen brauchst, um Dein Entsetzen zum Ausdruck zu bringen, überrascht allerdings nicht.
          Ich denke, Du bist pychosozial erheblich defizitär. Mit einem Tennisschläger wäre m.E. Dir und noch mehr dem Kind wahrscheinlich deutlich besser gedient.

          • @Claudia: ich bin sowas von überhaupt nicht von dir beeindruckt.
            Die ersten Wochen (Monate, Jahre?) das Kind niemals abgeben und dann in einem anderen Thread rumheulen, dass immer alles an der Mutter hängen bleibt…
            Kleiner Tipp für alle, die das Abenteuer Elternschaft wagen wollen: mein Kind hat von Geburt an ähnlich viel Zeit an meinem Körper verbracht wie an dem meiner Frau. Und siehe da: es ist ihm im Schnitt egal, wer von uns da ist (am liebsten natürlich beide)…

        • „Drei Wochen alte Säuglinge????“

          Du hast keine Kinder, stimmt’s?

          Natürlich sind Säuglinge schon ab Geburt (und vermutlich auch früher, aber da sieht man sie halt nicht und kann nicht so interagieren) klar individuen mit persönlichkeit.
          Das bringen dir die kleinen bei, sobald sie da sind.
          Und das zweite ganz anders als das erste. Vom ersten Tag.
          Aber sowas von.

          • @maddes8cht

            Du kannst wohl nicht lesen. Es ging hier um „eigenständig“ im Sinne von können auch mal längere Zeit von der Bezugsperson getrennt sein. Und das sind drei Wochen alte Säuglinge definitiv nicht.

            Was Du meinst ist „eigene Persönlichkeit“. Ja, die zeigt sich da schon. Aber darum ging es nicht.

          • Fietes Aussage lautete
            „Die normalen Menschen halten Kinder übrigens für eigenständige Individuen und Väter für gleichberechtigte Elternteile.“

            Der Kontext, auf den er Bezug nahm, ist die Geschichte, in der auch die drei Wochen genannt werden, und zwar so:

            „Meine Tochter war zarte drei Wochen alt, da musste sie wegen eines Blutschwämmchens am Rücken zum Dermatologen. Mein Mann, ihr Vater, nahm diesen Termin mit ihr wahr.“

            „Es ging hier um „eigenständig“ im Sinne von können auch mal längere Zeit von der Bezugsperson getrennt sein.“
            empfinde ich als arge Einschränkung der möglichen Bedeutung.

            Was „längere Zeit“ ist, und wer „Bezugsperson“, hängt durchaus von der Persönlichkeit der beteiligten – hier sowohl vom Vater wie vom Kind – ab, und der Vater kann das möglicherweise besser beurteilen als das Klinikpersonal.

            Es ging ja nicht um einen Mehrtägigen Klinikaufenthalt, sondern einen „Termin“. Für den man sich sogar ohne „zufüttern“ mit abgepumpter Milch eindecken kann, wegen Hunger und so.
            Wenn der Vater in diesen drei Wochen hinreichend präsent war, wird er wohl auch als „Bezugsperson“ des Kindes gelten können – was für ein antiquarisches Weltbild ist das denn bitte, dass es für ein drei Wochen altes Kind nur die Mutter als Bezugsperson geben kann ???

          • @maddes8cht,

            das darfst Du gerne antiquiert nennen, aber es ist halt meine Meinung dazu. Mindestens die Stillzeit ist für mich eine Fortsetzung der Schwangerschaft. Und der Säugling sollte hier die Nähe der Mutter spüren und ihre Stimme hören können. Nähe ist nicht immer Hautkontakt, aber Nähe spüren geht auch über 1-2 Meter hinweg.

          • Doch, @Claudia, genau darum ging es. Du hast eindeutig die Eigenständigkeit von Kindern bestritten und es ist völlig blödsinnig, jetzt mittels rhetorischer Primitivtricksereien, daran herumrelativieren zu wollen, um Deinen egozentrischen Besitzanspruch pseudorechtfertigen zu wollen.

            Selbstverständlich kann und sollte jedes Kind vom ersten Tag an mehrere Bezugspersonen haben und an erster Stelle stehen dabei beide Eltern.

          • „Du hast keine Kinder, stimmt’s?“

            maddes8cht Du bist so ein richtiger Blitzmerker 😉

            Claudia spricht von Ihrem Welpen Bella, den kann sie nicht alleine lassen.

          • „Claudia spricht von Ihrem Welpen Bella, den kann sie nicht alleine lassen.“

            … der ihr sonst die Pantoffeln zerbeißt, die Blumenpötte ausbuddelt und die Bude vollkackt.
            Und dafür hätte ich sogar ein gewisses Verständnis.
            Von Menschen, speziell Kindern, familiären Konstellationen gar, hat sie aber null Dunst, weshalb mir auch letztendlich auch der Hund leid tut.
            Meine Empfehlung wäre deshalb der schon erwähnte Tennisschläger, o.ä., oder z.B. ein 4K-TV und ’ne Playstation, kann ja gern so ein japanisches Pseudolebewesenspiel ( Ich vergesse immer wie die heißen ) drauf sein, das man elektrisch füttern und windeln kann. Macht ja nix, wenn sie das elektrisch sterben lässt, kann se ja einfach ein neues Spiel starten.

          • Das ist nicht antiquiert, sondern schlicht egozentrisch, auch in der jetzigen – mehrfach abgespeckten – Formulierung.
            An anderer Stelle blähst Du das dann wieder erwartungsgemäß bis in ein symbiotisches Verhältnis auf. Es ist ja nicht so, daß Deine Argumentationsmuster nicht locker identifizierbar wären.

          • „Mindestens die Stillzeit ist für mich eine Fortsetzung der Schwangerschaft. Und der Säugling sollte hier die Nähe der Mutter spüren und ihre Stimme hören können. “

            Säuglinge schlafen auch bei ihren Vätern zB prima im Tragetuch, manchmal sogar länger, weil es nicht dauernd nach Milch riecht. Sie kennen die Stimme ihrer Väter bereits aus dem Mutterleib und beruhigen sich bereits ganz frisch geboren prompt, wenn sie hochgenommen und von Papas Brummstimme beruhigt werden. Geschwisterkinder erkennen sie auch.
            Es ist selten, dass sie keinen anderen Menschen außer Mama akzeptieren. Meine zweite Tochter war so extrem, sie hat in Todesangst gebrüllt, wenn sie nicht bei mir war, Tag und Nacht.
            Die anderen beiden nicht.

          • @Freya:
            „Sie kennen die Stimme ihrer Väter bereits aus dem Mutterleib und beruhigen sich bereits ganz frisch geboren prompt, wenn sie hochgenommen und von Papas Brummstimme beruhigt werden.“

            Kann ich aus der Praxis bestätigen. Meine Ex-Tochter kannte ich als erstes, weil Mama nach dem Kaiserschnitt in Vollnarkose geschickt wurde. Funktionierte absolut problemlos, als hätten wir nie was anderes gemacht ( was für sie ja auch stimmte ). Allerdings bin da möglw. auch ein wenig begabter als mancher andere, immerhin wußte ich auch vor der Mutter, daß sie schwanger ist, habe die Abtreibung des Kindes verhindert ( heutzutage strafbar hat mir mal wer erklärt ) und hab vor den entsprechenden Untersuchungungen schon klar angesagt, daß es ein Mädchen wird. Überflüssig zu erwähnen, daß ich DER Stabilitätsfaktor in der familiären Triangulation war.

    • „Ich möchte Männer nicht wie Dummköpfe behandeln. Möchten Männer selber so behandelt werden? Brauchen Männer ein Zuckerchen, nur weil sie eine Stunde alleine mit ihrem (!) Kind verbracht haben. Ist das nicht beleidigend? Wollen sie wirklich gelobt werden, wie ein zweijähriges Kind, das zum ersten Mal alleine Pipi ins Töpfchen gemacht hat. „Das hat er supi dupi gemacht. Ganz toll! Du bist schon ein richtig großer Junge. So ein braver“. Echt jetzt? Also ich kenne zum Glück Männer, die das nicht wollen. Die brauchen keinen Thron, weil sie ihren Sprössling auf ebendiesen gesetzt haben. Denen wäre das sogar peinlich. Weil sie nämlich kein dressierten Schimpansen sind. Weil der Penis sie nicht am Vatersein hindert.“

      Was stört Euch denn jetzt an der Aussage?

      Es wird suggeriert, dass es so wäre, dass Männer für jede Kleinigkeit gelobt würden. Ich kann das nicht bestätigen, allerdings betreibe ich auch kein „fishing for compliments“ in den „sozialen Netzwerken“. Es ist eher so (wenn auch abnehmend), dass die Leute durch Männer verunsichert sind und es daher absichtlich ignorieren. Ist zumindest mein Eindruck.

      Allerdings ist es irgendwie auch menschlich, dass man jemanden lobt, wenn er entgegen den Erwartungen/Klischee, bei etwas gut abschneidet oder zumindest guten Willen zeigt. Mache ich bei meiner Frau auch, wenn sie was an ihrem Auto selbst richtet oder ein Zimmer tapeziert (außer es gefällt mir nicht 🙂 ).

      Natürlich stellt man sich wissensmäßig mit einem Lob über die zu lobende Person, man sollte also genau überlegen, gegenüber wem man das macht, sonst kann es zu einem Sprung ins Fettnäpfchen werden, zu einer Beleidigung.

      „Und, ja den Perfektionsdruck den man als Mutter hat, kenne ich sehr gut. Zusätzlich zum Druck der Verantwortung und den ganzen Ängsten etwas vergessen zu haben oder falsch zu machen.

      Ich glaube da machen Frauen sich gegenseitig sehr viel Druck. Andererseits gibt es auch da die „Leck mich am A*sch-Fraktion“ man muss sie halt finden und darf sich von anderen möglichst nicht beeindrucken lassen.

      Und Mutter sein ist nunmal ein 24/7 -Ding ohne Feierabend.“

      Vater sein auch. Deshalb ist ja empfehlenswert, sich gegenseitig hin- und wieder Freiräume zu schaffen.

      „Und, ja, es gibt eine Erwartungshaltung der anderen, dass gute Mutter sein keine besondere Leistung ist, sondern das Minimum was frau mit Kind abzuliefern hat. Daher gibt es auch kaum Lob, dafür aber umso schneller kritische Bemerkungen wenn etwas nicht ganz perfekt lief.“

      Ein Vater der darüber klagt, immer nur arbeiten zu müssen, wird auch nicht ernst genommen. Aber es stimmt schon, Haushaltstätigkeiten sind typische Negativarbeiten, sie fallen nur auf, wenn sie nicht oder schlecht gemacht wurden. Aus diesem Grund arbeite ich ja auch Teilzeit, das gegenseitige Verständnis der Ehepartner erhöht sich ganz ungemein, wenn sie sich mit solchen Sachen abwechseln.

  16. Von besonderem psychologischen Interesse wäre ihre Kindheit. Gab es einen Vater und Geschwister in der Familie? Wie war die Mutter drauf etc.?

    Was sie da zusammenkonstruiert, klingt doch sehr neurotisch. Dass heutzutage alles zum Klischee oder zum Kult erhoben wird, und man sich damit auch noch in den „sozialen Netzwerken“ feiern lässt, nervt zweifelsohne, aber es zwingt einen niemand, einem Klischee zu folgen und sich dem Wettbewerb auf eben jenen Netzwerken auszusetzen.

  17. Ich glaube der guten Marlene kein Wort. Ich bin schon vor 15 – 20 Jahren mit meinen Kindern ganz selbstverständlich beim Arzt, dem Spielplatz etc. aufgekreuzt. Nie hat jemand auch nur mit der Wimper gezuckt.

    Außerdem geht aus dem Text ganz klar hervor, dass sie diese lächerliche Petitesse mit der Arzthelferin dankbar angenommen und mental ausgeschlachtet hat, um sich endlich voll in die Mutterrolle fallen lassen zu können. Aber eben in der von Crumar so treffend skizzierten Variante, da ca. 3/4 des gesamten Arbeitsaufkommens dem Mann aufhalst.

    Und sie ist überhaupt nicht in der Lage, sich von der Meinung anderer (Frauen) zu emanzipieren und macht für diese geistige Unreife die Gesellschaft verantwortlich.

  18. Mein allgemeiner Tip für die Marlenes dieser Welt:
    Hört auf von-Frauen-für-Frauen-Zeitschriften zu lesen! Und zwar egal ob feministisch (EMMA, editionf, usw.) oder nicht-feministisch (Brigitte, usw.). Der Schrott macht euch doch nur kirre…
    Lieber mal der Oma zuhören, damit ihr hört, wie gut ihr es heute habt…

    • Ich weiß nicht, ob das so ein guter Tipp ist, es gibt da wirklich auch sehr hartherzige Exemplare. Aber ja, prinzipiell gilt, jammern hilft halt nix. 😉
      Es ist halt immer und immer wieder dieses extreme Vergleichen miteinander, diese Instagram-Zeigekultur befeuert das alles noch in einem Maße, das macht uns bald alle gaga.
      Ich befinde mich auch regelmäßig in panischer Auflösung, dann übe ich mich darin, auf MEINE Familie zu schauen, was brauchen DIE jetzt WIRKLICH.

      • Die deutsche Hausmannskost hat ihre Wurzeln in der Versorgung schwer arbeitender Landbevölkerung und ist schon eher hochkalorisch. Sahne, Butter, Schmalz, juchuuuu!
        Es gab halt früher nicht jeden Tag immer alles.
        Die Kuchenrezepte meiner Oma sind der Kracher und werden schon nur vom Lesen zu Hüftgold. 🙂

  19. „Die Kuchenrezepte meiner Oma sind der Kracher und werden schon nur vom Lesen zu Hüftgold.“
    ——————
    Ja, in Maßen genießen; es müssen ja nicht immer noch die mehrfach randvoll gefüllten Teller der früheren Landarbeiter sein, und vor allem benötigt man dann Bewegung bzw. sportlichen Ausgleich.
    Aber beherrschen sollten man die Kenntnisse der guten alten Koch- und Backkunst doch!

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