„Hört auf Frauen auf ihre Größe zu reduzieren“ als Beispiel dafür, dass Leute meinen ein allgemeines Problem wäre geschlechtsspezifisch

In Zett erschien eine Artikel mit der Überschrift

Hört auf, große Frauen auf ihre Größe zu reduzieren!

Da regt sich die Autorin darüber auf, dass ihre Körpergröße eine Rolle spielt und sieht sich gerade als Frau betroffen:

Ich bin weiblich und 184 Zentimeter groß. Damit bin ich 19 Zentimeter größer als die durchschnittliche Frau in Deutschland. Mich stört das nicht. Es sind vielmehr die Reaktionen anderer Leute, die mich stören. Hört endlich auf, mich immer wieder auf meine Körpergröße anzusprechen!

Auf einer Zugfahrt fragte mich einmal eine ältere Dame, ob ich an meine Bettdecke ein Stück drannähen müsste, damit ich mich vernünftig zudecken kann. Außerdem wollte sie wissen, ob ich meine Wohnung hätte umbauen müssen. Schon klar: Sie wollte mich nicht verletzen, sondern war einfach nur erstaunt darüber, dass eine junge Frau 1,84 Meter messen kann. Aus ihrer eigenen Generation kenne sie das nicht, erklärte sie mir.

Jetzt ist das etwas, was große Männer genau so betrifft, vielleicht sogar noch mehr, weil sie eben noch deutlich größer sind und damit eher noch in einer Menge auffallen. Die entsprechenden Sprüche gegenüber großen Menschen an sich nicht an ein Geschlecht gebunden, wie etwa auch diese Karte zeigt:

Sie wurde von einem Mann erstellt, der keine Lust mehr hatte immer die gleichen Fragen zu beantworten, weswegen er die entsprechenden Karten verteilt, wenn es ihm zu blöd ist.

Genug Geschichten großer Menschen lassen sich überall im Netz finden.

Ihre Opferhaltung scheint sich aber gerade daraus zu speisen, dass man sie als Frau genau so behandelt, wie große Männer. Sie möchte als normal gelten und nicht als besonders groß behandelt werden, auch wenn sie das ist:

Trotzdem: Solche Aussagen geben mir das Gefühl, nicht normal zu sein. Vielleicht denken Menschen, die mich ständig auf meine Größe ansprechen, dass es ein ungewöhnliches Kompliment ist. Womöglich meinen sie das gar nicht böse. Aber ich kann mittlerweile nicht anders, als bei der Aussage „Du bist aber groß“ die Augen zu verdrehen

Wie genug andere große Menschen auch.

Interessant ist, dass sie selbst dann anscheinend dennoch „Größendiskriminiert“:

Oft bekomme ich die Frage zu hören: „Hast du einen abbekommen, der NOCH größer ist als du?“ Ja, es stimmt: Auch als große, selbstbewusste Frau habe ich das Bedürfnis, mich an eine starke männliche Schulter zu lehnen. Ich will mich in den Pulli meines Freunds kuscheln und mich von ihm Huckepack nach Hause tragen lassen.

Wenn ich unterwegs bin, halte ich automatisch Ausschau nach Männern, die mindestens genauso groß sind wie ich. Das macht vieles einfacher; ich habe quasi ein persönliches Raster, durch das viele hübsche Kerle durchfallen.

Mein Freund ist ein paar Zentimeter größer als ich. Ich werde mich wohl nie auf die Zehenspitzen stellen und ihm meine gespitzten Lippen entgegenstrecken müssen. Aber Küssen wird dadurch ja nicht schlechter. Sein klarer Vorteil war, dass er mich, als wir uns das erste Mal sahen, nicht mit dem abgedroschenen Spruch „Wie groß bist du?“ von der Seite angelabert hat.

„Ich arme Frau werde als große Frau auf meine Größe reduziert“ und „kleine Männer behandele schließe ich gleich erst mal aus“ hat schon etwas besonderes. Der ganze Artikel scheint mir vollkommen unreflektiert zu sein und einfach vorauszusetzen, dass sie hier als Frau besonders betroffen ist und das nicht sein kann und deswegen geändert werden muss.

Er kommt mir so vor als habe jemand die typische Opferhaltung zu stark verinnerlicht und schafft es gar nicht mehr mal darüber nachzudenken, ob „Frau“ hier wirklich die richtige Kategorie ist.

Antifeminismus bzw Männerrechte in Südkorea

Ein interessanter Bericht über Widerstände gegen den Feminismus (aber nicht die Gleichberechtigung der Geschlechter) in Südkorea:

„We are a group for legal justice, anti-hate, and true gender equality,“ Moon Sung-ho boomed into a microphone to a crowd of a few dozen men waving placards.
As feminist issues come to the fore in deeply patriarchal South Korea, there’s a growing discontent among young men thatthey’re being left behind. Moon, who leads Dang Dang We, a group „fighting for justice for men,“ is one of them.
He started his group last year after a 39-year-old business owner was sentenced to six months in prison for grabbing a woman’s buttocks in a Korean soup restaurant. The case provoked outrage that a man could be convicted on no evidence beyond the victim’s claims.
While some lashed out at the judge, 29-year-old Moon found another culprit: feminism. Moon and his group held a panel discussion at the National Assembly, Korea’s top legislature, in early September, to expose what they perceive to be the alleged harms of the movement.
Also auch eine Frage, die sich Unschuldsvermutungen und die Möglichkeit von Falschbeschuldigungen dreht.
In der Tat ist die Lage vor Gericht oft so, dass die Beschuldigende als Zeugin auftritt, der Beschuldigte aber als Täter und Richter dazu neigen können, der Zeugin eher zu glauben. Das hätte dann mit der Unschuldsvermutung erst einmal nichts zu tun, die besagt nur, dass der Richter dann, wenn er beide Aussagen für glaubwürdig hält, den Angeklagten frei sprechen muss. Die Einzelheiten des Falles sind hier aber natürlich nicht bekannt.
„Feminism is no longer about gender equality. It is gender discrimination and its manner is violent and hateful,“ he said to applause from his audience of about 40, mostly young, men.
Da könnte man sicherlich zustimmen, gerade wenn man sich die Verrücktheiten des modernen Feminismus anschaut.
The emergence of mainstream feminist voices and ideas came in response to the brutal murder of a young woman near a subway station in trendy Seoul neighborhood, Gangnam, in 2016. The perpetratordeliberately targeted a female victim.
The woman’s death triggered an examination of attitudes towards women in the country, which broadened to include campaigns against sexual harassment, like the #MeToo movement and anti-spy cam protests, dubbed #mylifeisnotyourporn.
To many, the discussion was long overdue in male orientated South Korea, which ranks well below the global average on the 2018 Global Gender Gap report, with major disparities in terms of wage equality and earned income for women.
Campaigners found support from the South Korean government and President Moon Jae-In, who vowed to „become a feminist president“ before he was elected in 2017.
Asien – was die „Weiße Männer sind die Schlimmsten“-Vorwürfe häufig noch irrationaler macht – hat noch immer sehr starke Geschlechterrollen. Natürlich werden diese nicht nur von den Männern aufrechterhalten, sondern viele Frauen sind auch der Auffassung, dass sie in einer Ehe nicht arbeiten müssen und der Mann das Geld zu verdienen hat. Zumindest kenne ich entsprechende Berichte aus China und Japan. Kennt jemand die Lage in Südkorea ?
Since then, there have been several high-profile prosecutions relating to sexual abuse involving politiciansK-pop stars, and regular men. With each court victory, the disquiet among men, especially young men, began to build.
„I don’t support the #MeToo movement,“ said Park, a business student in his early 20s who vehemently disagrees with the notion that young women today are disadvantaged in society. „I agree that (women) in their 40s and 50s (made sacrifices), but do not believe that women in their 20s and 30s are being discriminated against.“
Ich kenne die Lage in Südkorea nicht so genau, aber ich vermute, dass auch dort Frauen inzwischen alle Wege offen stehen und sie studieren und arbeiten können.
South Korean demonstrators hold banners during a rally to mark International Women’s Day as part of the country’s #MeToo movement in Seoul on March 8, 2018.
Park is not his real name. He wants to remain anonymous because he fears repercussions for his views. So does Kim, another student in his early 20s who is about to graduate from university. Kim says he sits apart from women at bars to avoid being falsely accused of sexual harassment. Although he was once supportive of feminism, he now believes it’s a women’s supremacy movement that aims to bring down men.
„When a woman wears revealing clothes, it’s gender violence and sexual objectification. But the same critic will enjoy a similar photo of men. Feminists have a double standard,“ he said.
Er klingt etwas verbittert und übertrieben in die andere Richtung, denn die meisten Frauen haben auch kein Interesse an einer Falschbeschuldigung.
Die Angst vor einer Falschanzeige wird aber aus meiner Sicht in Teilen der Männerbewegung genauso instrumentalisiert wie die Angst vor einer Vergewaltigung im radikalen Feminismus
(…)
Ich meinte damit, dass bei jeder Schilderung von Sex eine Falschbeschuldigungsmöglichkeit in den Raum geworfen wird und damit der Eindruck erweckt wird, dass sich diese Gefahr häufig realisiert.

Das ist aber nicht der Fall und bisher ist mir auch keine Statistik bekannt, die etwas anderes darlegt. Die allermeisten Männer werden in ihrem Leben nie wegen Falschbeschuldigung angezeigt werden, ebenso wie die allerwenigsten Frauen in ihrem Leben vergewaltigt werden. Das bedeutet nicht, dass nicht jeder einzelne Fall beider Taten schrecklich ist, es bedeutet aber auch, dass man keine unrealistische Schreckenskampagne damit fahren muss.

Beide Vorwürfe, nämlich „er kann dich jederzeit vergewaltigen“ und „sie kann dich jederzeit der Vergewaltigung beschuldigen“, sind geeignet dazu, dass Verhältnis der Geschlechter im sexuellen Bereich mit starken Mißtrauen zu belasten. Mißtrauen, dass in den allermeisten Fällen vollkommen unnötig ist. Die allermeisten Männer wollen nicht vergewaltigen. Die allermeisten Frauen wollen weder ein erfundenes Vergewaltigungsopfer sein noch einen Mann falsch beschuldigen.

Die Männerbewegung sollte sich aus meiner Sicht – bei aller Aufmerksamkeit, die das Thema Falschbeschuldigung verdient hat – davor hüten, ebenfalls mit unrealistischen Zahlen a la „jede sechste Frau wurde vergewaltigt“ zu arbeiten.

Das sehe ich auch heute noch so.

Both Park and Kim say men like them are being punished for the crimes of a previous generation. „Patriarchy and gender discrimination is the problem of the older generation, but the penance is all paid by the men in their 20s,“ Kim said.
Park and Kim are not alone. A Realmeter poll last year of more than 1,000 adults found that 76% of men in their 20s and 66% of men in their 30s oppose feminism, while nearly 60% of respondents in their 20s think gender issues are the most serious source of conflict in the country.
Das sind sehr deutliche Zahlen. Interessant wäre, wie es die Frauen sehen. Häufig sind da ja die Zahlen auch sehr hoch, gerade wenn man es etwas mehr auf den radikalen Feminismus bezieht.
What angers Park and Kim most of all is the nation’s policy of compulsory conscription, which forces men their age to serve in the military. At the same time, they think women are getting a leg-up from new government programs that help them enter traditionally male-dominated industries.
For 62 years, South Korean men have been forced to join the army. The tradition, which began with the Korean War, requires all able-bodied men between 18 and 35 to serve between 21 to 24 months in the military. But, unlike their fathers, today’s youth don’t believe in this traditional male duty.
Moon’s government is trying to increasing the number of women in the military, where they currently make up around 5.5% of active troops, according to the latest figures. But right now, women are exempt from compulsory conscription.
Park — who was injured during his time in the army — says he got zero benefit from military service. „It’s unfair that only one gender must serve during their early 20s. We should be pursuing our dreams instead.“
It’s a view backed by surveys of young men conducted last year by Ma Kyung-hee, a gender policy researcher at Korean Women’s Development Institute.
Das man das als unfair empfindet ist ja auch sehr verständlich. Es ist schlicht und ergreifend unfair ein Geschlecht zu einem Pflichtdienst heranzuziehen und das andere nicht.
Ma’s study of 3,000 adult men found that 72% of men aged in their 20s think that the male-only draft is a form of gender discrimination, and almost 65% believe that women should also be conscripted. Almost 83% believe that military service is better to be dodged, if possible, and 68% believe it is a waste of time.
They’re not just concerned about losing two years of freedom. They’re also worried about missing out on opportunities. „If I can’t use that time for self-improvement, won’t I lag behind women in the job market?“ Kim asked.
Auch das durchaus berechtigte Fragen. Im Feminismus würde man vermutlich anführen, dass Männer dennoch privilegiert sind.
In South Korea’s hyper-competitive job market, well-paying jobs at large conglomerates are few and far between.
In the last 10 years, the youth unemployment rate has jumped from 6.9% to 9.9%. If you include youth who are working part time, as well as those who are not in prison, school or the military, that rate soars to 21.8%.
And while the country underwent an economic growth spurt from the 70s to the 90s, the young generation of Korea are working in a sluggish economy. Meanwhile, housing prices remain high: the median price for an apartment in Seoul is $670,000 — while median incomes in the city fall short of $2,000 per month.
In November 2017, the Ministry of Gender Equality revealed a five-year plan to expand female representation in ministries, government enterprises, and public schools. Last February, it was proposed that the plan be extended to the private sector to incentivize large conglomerates to hire more women and change the male-centric corporate culture.
But some men say these measures are giving women an unfair advantage. „I worry whether I would be disadvantaged in finding employment,“ Kim said. „Because before, it was a position that I could have easily won by merit, but due to the gender quota, (if I don’t get the position) it will be unfair.“
Auch das ist eine verständliche Reaktion, weil in den Bereichen dann kein fairer Wettbewerb mehr existiert. Es werden die Stellen für Männer dann deutlich verknappt, so dass diese in eine härtere Konkurrenz eintreten müssen.
Park points to women’s universities as another example. In South Korea, there are more than a dozen women-only universities and no male equivalent. Some of these schools offer courses in highly coveted professions like law or pharmacy — and as the country caps the number of law students, the more places that go to women, the fewer there are for men.
In her report published last year, researcher Ma said South Korea was in a time of „infinite competition where it is impossible to find a stable job.“ The older generation of men grew up at a time when women worked in factories, so while many saw women as weaker beings, they understood that women made sacrifices for them, Ma said. „To men in their 20s, women are seen as a competitor to overcome.“
Und das man Frauen ebenso als Konkurrenten sieht ist ja auch erst einmal eine Sache, die eher für Gleichberichtigung spricht.
Ma found that men who learned about feminism online were more likely to be anti-feminist than those who acquired information offline. She was also surprised to discover that higher-income and higher-educated groups were just as likely to hold anti-feminist views as their lower-income and lower-education counterparts.
Klar, weil man im Internet auch eher noch mal Kritik oder eine deutlichere Auseinandersetzung findet bzw die tatsächliche Theorie findet, während im realen Leben gerne „Feld und Festung“ gespielt wird.

Selbermach Samstag 257 (28.09.2019)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen

Antifa

Im Rahmen der Ausbreitung der intersektionalen Theorien und der Rechts- oder Linksrütsche bzw der Polarisierung der Lager rückt auch die Antifa wieder ins Blickfeld.

Sei es in den USA als Gegenspieler der „Alt-right“ oder teilweise auch schlicht aller Konservativer oder eben auch in Deutschland, wie gerade jetzt in einer Debatte im Bundestag

 

Eine Bundestagsabgeordnete trägt einen Anstecker der Antifa, es gibt Protest auch von der AfD und schließlich einen Ordnungsruf gegen Renner.

Die Positionen sind eigentlich ganz einfach:

  • Die einen führen an, dass „Antifa“ bedeutet gegen Faschisten zu sein. Wie kann man nicht gegen Faschisten sein? Jeder, der gegen Faschisten ist, sei damit „Antifa“ und dagegen sein, dass jemand Antifa ist bedeutet irgendwie dem Faschismus zuzustimmen
  • Die anderen führen an, dass „Antifa“ eigentlich eine weitaus engere Bedeutung hat und für eine radikale und militante Gruppe steht, die im Endeffekt linke Ideen verteidigt und dabei auf klare Feindbilder setzt und in diesem Kampf auch Gewalt als Mittel befürwortet. Es wäre insoweit eine linke Schlägertruppe und wer sich zu ihr bekennt macht damit deutlich, dass er Gewalt als Mittel der politischen Auseindersetzung akzeptiert.

Diese binäre Abgrenzung wird dadurch verkompliziert, dass die „Antifa“ eben aus einer Vielzahl autonomen Gruppen besteht, die sich irgendwie dem Kampf gegen den „Faschismus“ verschrieben haben. Verschiedentlich gibt es noch die Unterscheidung in „Antifa“ und „Antifa-M“, wobei das M für Militant steht und damit den gewaltbereiten Flügel kennzeichnen soll.

Da Faschismus auch keine allgemein gültige Definition hat könnte man ebenso anführen, dass die gewaltbereite Antifa selbst einen gewissen (linken) Faschismus lebt, weil sie eine paramilitärische Organisation bildet, die häufig genug ein Spektakel abzieht um Leute einzuschüchtern oder für sich einzunehmen, nur beim „Führerkult“ der oft als weiteres Merkmal aufgegriffen wird, wird es schwierig. Aber das schreckt ja auch die Antifa selbst nicht ab, da sie häufig gegen das Konservative an sich ist, auch wenn kein „Führerkult“ enthalten ist.

Die obige „linkere“ Definition könnte man auch gut und „Feld und Festung“ fassen, also mit dem Umstand, dass man nach Außen hin ein weiter Begriff vorgegeben wird, nach innen aber ein weitaus engerer Begriff vorhanden

Das war hier schon einmal für den Feminismus als beliebtes Argument dargestellt worden:

The feminists who constantly argue about whether you can be a real feminist or not without believing in X, Y and Z and wanting to empower women in some very specific way, and who demand everybody support controversial policies like affirmative action or affirmative consent laws (bailey). Then when someone says they don’t really like feminism very much, they object “But feminism is just the belief that women are people!” (motte) Then once the person hastily retreats and promises he definitely didn’t mean women aren’t people, the feminists get back to demanding everyone support affirmative action because feminism, or arguing about whether you can be a feminist and wear lipstick.

Genauso könnte man anführen, dass die Antifa selbst eben nicht jeden, der nicht einfach nur gegen Faschismus (nach seiner Definiton) ist, sondern das ein Dazugehören weitaus mehr verlangt und wesentlich radikalere Ansätze erfodert.

Ich selbst für Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung keinerlei Verständnis, sei es von links oder rechts. Insofern halte ich eine Distanzierung von der Antifa im engeren, gewaltzugeneigten Sinne, für eine Selbstverständlichkeit des politischen Diskurs und eine notwendige Grundlage für ein politischen Zusammenarbeitens aller politischen Parteien. Eine Distanzierung von solcher Gewalt sollte auch nicht wirklich schwer fallen und ein Antifa-Stecker ist insofern nicht das passende Signal

 

Antrag der FDP zum Wechselmodell im Rechtsausschuss abgelehnt

Wie Arne auch schon berichtete wurde anscheinend ein Antrag der FDP zum Wechselmodell abgelehnt:

Ich habe kurz versucht was auf der Seite des Bundestages zu finden, wurde aber nicht fündig. Anscheinend folgt ja noch eine öffentliche Debatte, aber die dürfte ja meist der Empfehlung des Aussschusses folgen.
Interessant wäre ja auch, wer wie gestimmt hat. Die Grünen hatten sich meine ich dagegen ausgesprochen, weil sie lieber die Alleinerziehende stärken wollten. Auch sonst scheint außer der FDP ja keine Partei richtig an das Wechselmodell ranzuwollen.

Weiß jemand näheres?

Patriarchatssondersitzung: Unsere Barbiestrategie ist in Gefahr!

Liebe Mitpatriarchen,

ich rufe erneut zu einer außerordentlichen Patriarchatssitzung zusammen! Die Gefahr ist groß, denn einer unser wirksamsten Unterdrückungsmechanismen, die Barbie-Puppe, ist bedroht

Hier der bisherige Stand:

Barbie

Man sieht: Schlank, gute Figur, Lebensmittel einkaufend. Klassisches Schönheitsideal.

So haben wir – listig wie wir sind – Frauen von klein an hohe Anforderungen an ihre Körper gewöhnt. Jungen hingegen hatten – wir wollen uns ja selbst keinen Druck machen – keinerlei Anforderungen an sich in ihrem Spielzeug. 

Sicherlich waren wir hier etwas leichtsinnig geworden – kein Wunder, wenn man Frauen ein allgemeines, geheimes Wahlrecht geben kann und sie immer noch vollkommen unterdrückt – und hatten sogar bei dem Produzenten so etwas wie Rechtsanwalt-Barbies oder Computerexpertin-Barbie zugelassen.

Jetzt aber ist der Produzent vollkommen durchgedreht und hat eine „Geschlechtsneutrale Barbie“ auf den Markt gebracht:

 

Mattel bringt eine genderneutrale Barbie raus

Aus einem Bericht im Spiegel dazu:

Doch die klassische Barbie-Puppe einem Geschlecht zuzuordnen fiel bisher nicht schwer. Das soll sich nun ändern: Von Mattel gibt es künftig auch geschlechtsneutrale Barbies.

Kinder sollen sich so beim Styling ihre Puppen nicht mehr zwischen eindeutig männlich oder weiblich entscheiden müssen. Das soll durch abnehmbare Perücken möglich sein. So sollen Kinder bei den Frisuren der Puppen zwischen langen und kurzen Haaren wechseln können. Auch die Outfits würden sowohl aus Kleidern als auch aus Hosen bestehen.

Verrat! Eine Frauenpuppe mit HOSEN und kurzen Haaren?  Das ist ja wirklich vollkommen neutral. Wäre interessant, ob sie ansonsten Brüste haben. Immerhin sind sie noch schlank.

Wir hätten nie einem Produzenten vertrauen dürfen, der es wagt eine männliche Puppe ohne eine der wichtigsten Waffen der Unterdrückung, seinen Penis herauszubringen!

Immerhin, es könnte auch gut die gerechte Strafe auch ohne unser Zutun erfolgen:

Als der Konzern diversere Barbies auf den Markt brachte – darunter eine mit breiteren Hüften, in verschiedenen Hauttönen und ein Modell mit Hidschab – verzeichnete er deutliche Umsatzeinbußen und wollte sehr wahrscheinlich mit dem Ansatz auch das anhaltende Negativimage loswerden.

Nun teilt der Konzern mit, er wolle die neuen Puppen herstellen, da sich Kinder von traditionellen Stereotypen lösen würden. „Wir haben gehört, dass sich Kinder ihr Spielzeug nicht von Geschlechternormen diktieren lassen wollen“, sagte Kim Culmone, die bei Mattel für das Design der Puppen zuständig ist.

„Spielzeug ist ein Spiegelbild der Kultur und da die Welt die positiven Auswirkungen der Inklusivität feiert, war es für uns an der Zeit, eine Puppenlinie zu entwickeln, die in keine Schublade gehört.“

Die neuen Puppen kosten knapp 40 Euro.

Ob „woke“ Eltern überhaupt eine Barbie-Puppe für ihre weiblchen Kinder kaufen bleibt erst einmal dahingestellt.

Wie wenden wir die Gefahr ab? Werden wir die Unterdrückung auch weiterhin aufrechterhalten können?

Männer, es geht um den weltweit herausgeholten großzügigen Gehaltsvorteil von mindestens 21%, den jeder Mann auf jeder Stelle gegenüber einer Frau zusätzlich bekommt! Hier sollte also kein Risiko eingegangen werden:

Ich bitte um konstruktive Unterdrückungsideen zum Ausgleich dieses Rückschritts.

Die Sitzung ist eröffnet. Die weiblichen Kommentatoren: Bitte den Kaffee und die Schnittchen servieren.

 

„Klima- und Umweltschutz ist keine Frage der politischen Weltanschauung“ (Gastbeitrag)

Gastbeitrag von Marc in Anschluss an die gestrige Diskussion:

Der menschengemachte Klimawandel ist die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Da wir Menschen nicht von alleine unser klima- und umweltschädliches Konsumverhalten ändern, ist eine höhere Bepreisung ein notwendiges Übel. Die Dinge, die viel CO2 verursachen, werden weniger gekauft, weil sie teurer werden. Firmen müssen nun neue Produkte entwickeln, die weniger CO2 verbrauchen. Da Unternehmen rein gewinnorientiert denken, werden sie nicht von alleine auf den Klima- und Umweltschutz achten. Das ist nur durch staatliches Eingreifen möglich.

Wir haben keinen Planeten B. Die Folgen des Klimawandels sind verheerend: Gletscher schmelzen und der Meeresspiegel steigt (einige Länder/Städte und Inseln werden überflutet) und Extremwetter wie Dürren und Hitzewellen schaden der Landwirtschaft, was zu Hungersnöten führen wird. Nahrungsmittelknappheit schafft den Nährboden für Kriege. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es Millionen Klimaflüchtlinge geben und das dürfte doch vor allem migrationskritischen Menschen missfallen. Die am meisten zitierte Schätzung beläuft sich auf 200 Millionen Klimaflüchtlinge bis 2050. Laut dem Weltklimarat dürfen wir eine Erderwärmung von 1,5 Grad nicht überschreiten. Das ist keine Panikmache/Hysterie, sondern beruht auf wissenschaftlichen Fakten.

Die Kosten, die der Klimawandel für unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft haben wird, wird um einiges höher sein. Was bringen Arbeitsplätze, wenn die Erde nicht mehr bewohnbar ist? Wir müssen uns eh von fossilen Brennstoffen trennen, weil die nur begrenzt vorhanden sind. Unendliches Wachstum ist in einer endlichen Welt nicht möglich. Durch erneuerbare Energien entstehen mehr als doppelt so viele neue Arbeitsplätze. Diejenigen, die ihren Job verlieren, sollten die Möglichkeit einer Umschulung haben. Gleichzeitig wird es als fortschrittlich betrachtet, wenn durch die Digitalisierung und die fortschreitende Automatisierung durch K.I. viele Arbeitsplätze wegfallen. Die Roboter klauen uns die Jobs!

Mit „Aber was ist mit China und Indien?“ will man sich häufig nur aus der Verantwortung ziehen, um weiterhin untätig zu bleiben. Das ist Whataboutism in Reinkultur. Bevor wir mit dem Finger auf andere Länder zeigen, sollten wir zuerst bei uns selbst anfangen. Unser Pro-Kopf-Ausstoß ist viel größer. Wir benötigen Klima- und Umweltschutzgesetze auf EU-Ebene bzw. weltweit, wodurch auch verhindert wird, dass sich Firmen ins Ausland absetzen. Alle Länder müssen gemeinsam den Klimawandel bekämpfen. Deutschland allein kann die Welt nicht retten, aber wir können als Vorreiter mit gutem Beispiel vorangehen, wonach sich andere Länder richten werden. Wer sich nicht an das Klimaabkommen hält, wird später sanktioniert.

Freiheit endet dort, wo die Gesundheit anderer stark gefährdet wird. Fleisch sollte z.B. ein Luxusgut sein (wie damals der Sonntagsbraten). Laut Ernährungspyramide sollen wir max. 2-3x pro Woche Fleisch und 1-2x pro Woche Fisch essen. Es gibt kein Recht jeden Tag Billigfleisch aus der Massentierhaltung zu essen.

Eigentlich lehne ich Verbotspolitik ab und befürworte mehr Anreize zu schaffen, aber bei Kreuzfahrtreisen und Inlandsflügen bin ich anderer Meinung. Wir brauchen Containerschiffe, aber Kreuzfahrtschiffe sind überflüssig. Wenn man innerhalb von Deutschland von A nach B kommen möchte, ist man mit dem ICE, der eine Höchstgeschwindigkeit von 400 km/h erzielt, fast genauso schnell am Ziel. Die Reiselust in ferne Länder könnte man durch den Einsatz von Bio-Kerosin lösen. „Hyperloops“ könnten das Fortbewegungsmittel der Zukunft für lange Strecken werden. Das steckt aber noch alles in den Kindeschuhen.

Was Emissionen angeht, sind E-Autos zwar besser als Autos mit Verbrennungsmotor (besonders was die Luftverschmutzung in Städten betrifft), aber die Akkuherstellung ist sehr umweltschädlich, weil sie viel Energie verbraucht. Der Strombedarf wird durch mehr E-Autos weiter steigen, der aktuell nur zu 40% aus erneuerbaren Energien stammt. Erst nach 60.000 gefahrenen Kilometern haben E-Autos eine bessere Klimabilanz. Daher sollte das eigentliche Ziel sein den Individualverkehr auf ein Minimum zu reduzieren.

Lösungsvorschläge:

  • Wenn wir die Spritpreise erhöhen, müssen wir gleichzeitig den ÖPNV ausbauen, der pünktlich und nicht überlastet ist. Bus- und Bahnfahren müssen durch günstigere Ticketpreise attraktiver gemacht werden
  • Wir müssen die Geringverdiener z.B. in Form einer Klimadividende finanziell entlasten. Das Klimapaket darf nicht unsozial sein, denn sonst kommt es hierzulande auch zu Gelbwestenprotesten
  • Menschen, die auf dem Land bzw. in strukturschwachen Regionen wohnen, und noch keinen Zugang zu Bus oder Bahn haben, müssen berücksichtigt werden. Dafür sollten Härtefallfonds eingerichtet werden
  • Wir brauchen einen früheren Kohleausstieg und müssen erneuerbare Energien mehr fördern
  • Unternehmen müssen durch strengere Vorschriften dazu bewegt werden energieeffizienter zu handeln
  • Wir brauchen mehr fahrradfreundliche Straßen, die besser geschützt sind. Pro Jahr gibt es ca. 90.000 Radunfälle, wovon 450 tödlich enden
  • Fleisch aus der Massentierhaltung muss teurer werden (Ich fordere kein Fleischverbot!)
  • Weniger Plastik in Verpackungen (Druck auf Unternehmen ausüben)
  • Wir müssen den Gütertransport von der Straße (LKWs) mehr auf die Schienen verlagern

Man kann auch schon viel Positives bewirken, wenn man auf seinen ökologischen Fußabdruck achtet:

  • Regionales und saisonales Obst und Gemüse kaufen
  • Den Fleischkonsum aus der Massentierhaltung reduzieren (Ich fordere kein Fleischverbot!)
  • Stoffbeutel zum Einkaufen mitnehmen
  • Stück Seife kaufen statt Flüssigseife
  • Weniger Lebensmittel wegschmeißen. Es heißt „mindestens haltbar bis“ und nicht „sofort tödlich ab“
  • Möglichst unverpackt einkaufen und Plastikmüll versuchen zu vermeiden
  • Nicht jedes zweite Jahr ein neues Smartphone kaufen (oder gleich ein Shift- oder Fairphone kaufen)
  • Nicht jeden Monat einen Shopping-Großeinkauf tätigen (oder gleich Fair Trade Kleidung oder Second Hand Kleidung kaufen)
  • Leitungswasser trinken (Das hat in Deutschland eine sehr hohe Qualität. Wer Angst vor einem verkalkten Wasserhahn hat, kann sich eine Filterkanne zulegen)
  • Kreuzfahrtreisen und Inlandsflüge vermeiden
  • Bambuszahnbürsten verwenden
  • Ökostrom beziehen
  • Bei gutem Wetter häufiger kurze Strecken mit dem Fahrrad fahren

Das hängt auch maßgeblich vom eigenen Portemonnaie ab, weil sich so eine Umstellung nicht jeder finanziell leisten kann. Armen Menschen kann man da keinen Vorwurf machen.

Das Ziel sollte sein mehr auf Nachhaltigkeit zu achten und insgesamt den eigenen Konsum zu reduzieren. Frei nach dem Motto „Weniger ist mehr“. Da muss ich aber gestehen, dass ich auch kein Heiliger bin und immer wieder sündige. Für ein rein minimalistisches Leben bin ich nicht geschaffen. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Da wird einem dann schnell Heuchelei vorgeworfen wie z.B. einem Veganer, der Lederschuhe trägt, aber es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Die Alles-Oder-Nichts-Einstellung ist kontraproduktiv und nicht zielführend. Niemand ist perfekt, aber jeder kann seinen Beitrag dazu leisten. Keiner muss sein gesamtes Leben umstellen. Lieber ein bisschen was Gutes tun als gar nichts.

Ich will hier keine Menschen missionieren und erhebe auch nicht den moralischen Zeigefinger. Lebt wie ihr es für richtig haltet.

„PS:

Ich lehne radikale Forderungen ab. Sei es, dass dazu aufgerufen wird keine Kinder mehr in die Welt zu setzen oder Insekten statt Fleisch zu essen. Aktivisten sollen weder Flughäfen/Straßen/Brücken blockieren noch „Du stinkst“-Zettel auf SUVs kleben. Flugscham, Fleischscham, Bauscham…bei den Begriffen bekomme ich Fremdscham.

Das sind alles Idioten, die die ganze Bewegung in ein schlechtes Licht rücken. Schenkt ihnen keine Aufmerksamkeit!“

 

Warum eine CO2 Reduzierung nicht funktionieren wird

Gerade wird überall protestiert und demonstriert und die Regierung hat darauf einige belanglose neue Maßnahmen beschlossen, die auch keine wirkliche Reduzierung bringen.
Aus meiner Sicht wird eine CO2-Reduzierung – abseits einer Umstellung auf Atomstrom oder noch besser auf funktionierende Fusionsreaktoren etc – nicht klappen.

Die Gründe dafür:

  • Klima ist ein Allmendenproblem: Es ist eine frei verfügbare, aber begrenzte Ressource, die nicht effizient genutzt werden und durch Übernutzung bedroht sind, was auch die Nutzer selbst bedroht:
    Es ist für jede Gesellschaft und auch für den Einzelnen interessant, eine gut laufende Wirtschaft und einen hohen Lebensstandard zu haben, es ist interessant, ferne Länder zu bereisen, es ist bequem, überall hinfliegen und hinfahren zu können und damit wird mehr CO2 produziert als für das Klima gut ist, was langfristig auch dem Einzelnen schadet.
    Die Problematik wird noch verschärft, weil man die direkten Auswirkungen seines Handelns nicht wirklich sehen kann (Das Klima verschlimmert sich nicht für einen selbst durch den eigenen CO2 Ausstoß, sondern langsam durch den allgemeinen CO2 Ausstoß)
  • Eine CO2 Reduzierung erzeugt erhebliche Kosten und verlangt erhebliche Einschränkungen. Jeder will am liebsten, dass diese nicht bei ihm oder zu seinen Lasten erfolgen und er so weiterleben kann wie bisher. Jeder will also die Ressource weiter nutzen (deren Nutzung er dazu noch nicht einmal wirklich bemerkt) und nach Möglichkeit eine Reduzierung an anderer Stelle
  • Das gesamte System ist zu komplex um wirklich etwas sinnvolles bewirken zu können.
    Selbst wenn Deutschland und andere Industrieländer absolut grün werden, werden es andere Länder nicht. Vielleicht werden sogar Produktionen an Länder verlagert, bei denen dann der CO² Ausstoß effektiver ist oder es werden Maßnahmen eingleitet, die anderweitig CO2 produzieren.
    Ein Beispiel wäre das Elektroauto: Dessen CO2 Bilanz und seine Umweltbilanz sind zumindest umstritten, weil dessen Herstellung erhebliche Mengen CO2 und andere Schadstoffe produziert. Genauso wie besser gedämmte Häuser zwar wenige beheizt werden müssen, aber dafür mit Dämmstoffen gedämmt werden, deren Herstellung auch problematisch sein soll. Auch Solarzellen benötigen zur Herstellung große Mengen Energie, die je nach Herstellung erhebliches CO2 mit sich bringen kann.
  • Alle alternativen Ideen lösen das Problem der Grundlast nicht.
  • Viele energierelevante Tätigkeiten werden gar nicht als solche wahrgenommen. Wer Netflix schaut, der beschäftigt Computer, die die erheblichen Datenmengen an einen versenden müssen. Wer Videos in höherer Auflösung anfordert, weil er einen größeren moderneren Fernseher hat, der verbraucht sowohl für den Datenversand als auch für den größeren Bildschirm mehr Strom. Pornhub, Netflix und Co sind enorme Stromfresser, ebenso wie unsere Dauervernetzung.
    Aber auch viele andere Nutzungen sind schwer abzuschalten: Natürlich braucht man einen großen Wagen, auch wenn man meist mit ihm nur alleine zur Arbeit fährt, weil man damit dann auch Familienausflüge oder Familienreisen als Familie unternimmt und dann der Kombi und der SUV es einfacher machen alles Gepäck zu verstauen. Natürlich will man ein großes Haus mit viel Raum, auch wenn es klimaschädlicher zu beheizen ist. Natürlich möchte man etwas von der Welt sehen, auch wenn eine Reise nach Südamerika eine verherrende Klimabilanz hat.
  • Selbst wenn wir satt genug sind um unseren Konsum etwas einzuschränken gibt es genug, die überhaupt erst einmal auf das Niveau kommen wollen und für die Umweltschutz eine wesentlich geringere Rolle spielt. China, Russland, Afrika etc sind in ihrem Wachstum wahrscheinlich wesentlich entscheidender, ebenso wie die Ärmeren in den Industrieländern, die sich kein neues Auto mit geringeren Verbrauch leisten können oder gar nicht vor der Entscheidung stehen, ob sie ihr Haus dämmen oder nicht, weil sie es nicht nicht leisten können.
    Wenn wir unsere Autoindustrie kaputt machen, dann werden Autos eben in China unter wesentlich umweltschädlichen Bedingungen produziert.
  • Politiker haben nur ein sehr eingeschränktes Interesse an der Klimarettung: Wenn Klimarettung mit einem wirtschaftlichen Abschwung verbunden ist, dann kostet sie dies üblicherweise mehr Stimmen als ihnen die Klimarettung bringen wird. Die Wahlperiode ist deutlich kürzer als die Zeit innerhalb der gravierende Folgen des Klimawandels Wahlergebnisse nach unten ziehen würden bzw da die Krise eh nicht abzuwenden ist kann man sich da wenig auf die eigenen Fahnen schreiben: Man hat immer zu wenig gemacht und wird immer doppelt bestraft werden (jetzt für Sparmaßnahmen, dann für zu wenige Sparmaßnahmen) bzw es wird dann  interessanter sein, wer das bessere Programm für die Folgen hat.
  • Wahltechnisch ist es insofern interessant, dass man jetzt nicht so darsteht, dass man nicht genug macht, dabei aber die Wirtschaft nicht zu sehr beeinträchtigt, sondern eher kosmetische Punkte anbringt (da eine Erhöhung der Benzinpreise, hier eine Erhöhung der Pendlerpauschale), also ein „Wir machen das“-Appell. Nischenparteien können eher draufhauen, aber um so größer sie werden und um so eher  sie Regierungsverantwortung übernehmen, um so eher müssen sie auch darauf achten, dass sie andererorts nicht zu viel kaputt machen.
  • Natürlich gab es schon erhebliche Bemühungen umweltschädliche Mittel aus dem Verkehr zu nehmen, die auch etwas gebracht haben: Aber die Lösung war meist erst mit neuer Technik erfolgreich. Wir brauchen etwa kein verbleites Benzin mehr als die dafür erforderlichen Motoren entwickelt worden sind (die auch entwickelt worden sind, weil man die Schädlichkeit des Zusatzes erkannt hatte). Wir haben andere Treibmittel in Sprühflaschen und Kühlschränken eingesetzt als deren Umweltfeindlichkeit erkannt wurde. Aber CO² wird sich nicht so einfach verbieten lassen, sofern wir keine technischen Durchbrüche haben.
  • Das sieht man auch bei den meisten Demonstrationen: Alle Demonstrieren für eine Absenkung, aber keiner hat wirklich eine Ahnung, wie das umgesetzt werden kann. Und die Urlaubsflüge haben sich meines Wissens nach trotz der erheblichen Proteste nicht reduziert. Es zeigt sich auch bei Grünen Vielfliegern oder Umweltaktivisten, die dennoch privat und für den Umweltschutz um die Welt jetten.
  • CO2 Verzicht gibt und keine Glücksgefühle, weil man ihn häufig schlecht darstellen kann. Eine Urlaubsreise an interessante Orte gibt und Glücksgefühle. Auf eine Reise zu verzichten ist aber ein schlechtes Signal. Es ist auch leicht zu fälschen. Viele Leute fahren nicht in den Urlaub, weil sie das Geld nicht haben. Und darüber zu reden, dass man nicht in den Urlaub fliegt ist vergleichsweise uninteressant, weil es eben ein nichts ist. Hunderte Kilometer in eine interessante Stadt zu reisen um für weniger CO2 zu demonstrieren ist das weitaus bessere Signal für Hingabe, aber hier eben klimaschädlich. Demonstrieren ist gut. Nicht online sein um Strom zu sparen ist schlecht. Etc

Kurz: Wir sind zu bequem und der Einzelne hat zu wenig Einfluss um wirklich einen Anreiz für eine Umstellung zu haben. Zudem ist das System zu kompliziert um ein Sparen einfach zu machen.

Die Grünen wollen „Gewicht“ als eigenes Merkmal in die Antidiskriminierungsgesetze bringen

Aus einem Antrag der Grünen Berlin:

Diskriminierungsmerkmal „Gewicht“ ins Landesantidiskriminierungsgesetz

Die Frauen*VV möge beschließen:

Bündnis 90/Die Grünen Berlin sprechen sich dafür aus, das Diskriminierungsmerkmal „Gewicht“ ins neue Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) aufzunehmen. Der Landesvorstand, die Abgeordnetenhausfraktion, die grünen Mitglieder des Senats und insbesondere die Senatsverwaltung für Antidiskriminierung sind nun gefragt, diese Forderung aufzugreifen.

Wir begrüßen, dass die rot-rot-grüne Regierungskoalition in Berlin die langjährige grüne Forderung nach einem Landesantidiskriminierungsgesetz umsetzt, Schutzlücken schließt und Berlin zur Vorreiterin im Bereich Antidiskriminierung macht. Jedoch fehlt im Gesetzentwurf bisher das Merkmal „Gewicht“. Durch den aktuellen Merkmalskatalog ist Gewichtsdiskriminierung nicht abgedeckt. Wir fordern daher, „Gewicht“ als eigenständiges Diskriminierungsmerkmal im neuen Landesantidiskriminierungsgesetz zu berücksichtigen. Sofern hier ein übergeordneter Merkmalsbegriff wie „äußeres Erscheinungsbild“ eingesetzt wird, ist Gewicht explizit als erläuternder Zusatz zu nennen. Nur so können wir für die Betroffenen Rechtssicherheit schaffen und der Fehlannahme begegnen, Gewicht sei veränderbar und daher kein körperliches Merkmal im eigentlichen Sinne.

Gewichtsdiskriminierung ist eine Form von Diskriminierung, die genauso stark wirkt und genauso inakzeptabel ist wie Diskriminierung aufgrund der Merkmale, die bereits im Katalog des LADG erfasst sind. Wie diese läuft Gewichtsdiskriminierung den Menschenrechten zuwider. Daher ist „Gewicht“ als eigenständiges Diskriminierungsmerkmal im neuen Landesantidiskriminierungsgesetz zu berücksichtigen.

Begründung:

Ein hohes Gewicht führt nachweislich zu Stigmatisierung. Gewichtsdiskriminierung und Körperhass durchziehen unsere gesamte Gesellschaft, bisher gibt es jedoch kaum ein Bewusstsein dafür. Insbesondere Jugendliche und Frauen* sind dadurch einer erhöhten Gefahr für Ess- und Körperbildstörungen ausgesetzt.

Antidiskriminierung und Diversity gehören zu unserem Markenkern. Leider wird die Vielfalt von Körperformen häufig nicht mitbedacht, wenn es um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit geht. Wir Grünen (bzw. die Grüne Jugend) sind aktuell eine der wenigen Parteien, die Themen wie Fat-Shaming und positive Körperbilder auf die Agenda setzen und ins öffentliche Bewusstsein tragen. Die JUSOS Berlin und die SPD Mitte haben aktuelle Beschlüsse, die die Aufnahme ins LADG befürworten. Hier dürfen wir nicht den Anschluss verlieren, zumal bereits fruchtbarer Boden für das Anliegen besteht. Wir Grüne und mit uns die Rot-Rot-Grüne Koalition sollten jetzt die Chance nutzen, dieses gesamtgesellschaftliche Anliegen zum Gesetz zu machen.

Das macht für intersektional denkende Grüne natürlich Sinn. Denn Fatshaming muss entsprechend entgegnet werden.

Könnte interessant werden. Es werden sicherlich Leute dann breitere Sitze oder andere Gerätschaften anfordern, die auf dickere Menschen zugeschnitten sind. Und zu dünne oder zu dicke oder zu normale Leute werden klagen, dass man Menschen mit anderen Körpermaßen eingestellt hat.

Wahrscheinlich werden auch hübsche Leute klagen, dass sie nicht eingestellt worden sind, weil die Frau des Chefs es besser findet, wenn seine Sekretärin dick ist.

Es werden sich Leute beschweren, weil man ihnen gesagt hat, dass Dick sein ungesund ist etc.

Etwas inkonsequent da nicht gleich noch weitere der im intersektionalen Feminismus verbreiteten Kategorien aufzunehmen.