Selbermach Samstag 252 (24.08.2019)

Welche Themen interessieren euch, welche Studien fandet ihr besonders interessant in der Woche, welche Neuigkeiten gibt es, die interessant für eine Diskussion wären und was beschäftigt euch gerade?

Welche interessanten Artikel gibt es auf euren Blogs? (Schamlose Eigenwerbung ist gerne gesehen!)

Welche Artikel fandet ihr in anderen Blogs besonders lesenswert?

Welches Thema sollte noch im Blog diskutiert werden?

Für das Flüchtlingsthema gibt es andere Blogs

Ich erinnere auch noch mal an Alles Evolution auf Twitter und auf Facebook.

Es wäre nett, wenn ihr Artikel auf den sozialen Netzwerken verbreiten würdet.

Wer mal einen Gastartikel schreiben möchte, der ist dazu herzlich eingeladen

„Frankfurter Hauptschule“ gegen Goethe: „Das ist humoristische Vergewaltigungslyrik“

Goethe, das miese sexistische Schwein, hat endlich, endlich eine verdiente Strafe erhalten:

 Mit Klopapier will eine Künstlergruppe in Weimar gegen Goethe protestieren: Die „Frankfurter Hauptschule“ bekannte sich in einem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, dazu, mehrere Rollen Toilettenpapier auf das Grundstück des Gartenhäuschen des Dichters geworfen zu haben. Der Grund: „Goethes Werk strotzt vor erotischen Hierarchien zu Ungunsten seiner Frauenfiguren, die von ihm oft als „naive Dummchen“ gestaltet werden.“ Darauf werde zu selten eingegangen, hieß es.

Zu den Gründen aus einem anderen Artikel:

In Weimar hat das Künstlerkollektiv „Frankfurter Hauptschule“ das Gartenhäuschen des Dichters mit Klopapier beworfen. Goethes Werk strotze vor „erotischen Hierarchien zu Ungusten seiner Frauenfiguren“, sagen sie. Speziell richtet sich ihre Kritik gegen das Gedicht „Heidenröslein“, in dem Goethe eine Vergewaltigung verharmlose.

Die Künstlerinnen und Künstler, hauptsächlich Studierende aus dem Raum Frankfurt, veröffentlichten ein Video ihrer Aktion – unterlegt mit einer Vertonung des Gedichtes. In der letzten Strophe heißt es da: „Und der wilde Knabe brach / ’s Röslein auf der Heiden; / Röslein wehrte sich und stach, / Half ihm doch kein Weh und Ach, / Mußt’ es eben leiden.“

Die Werke eines Autoren der von 1749 bis 1883 lebte hat also überraschenderweise Geschlechterrollen, die dem modernen Künstlerkollektiv nicht passen. Wer hätte es gedacht?

Aus dem gleichen Artikel und einem dortigen Interview:

„Die Frauenfiguren in seinen Werken wirken häufig eher schwach: ‚Faust‘ ist ein gutes Beispiel. Gretchen ist 14 Jahre alt und wird eher dumm und naiv dargestellt. Faust dagegen ist der schlaue, rastlose Denker. Bei Goethe sind meist die Männer die Handelnden und die Frauen passiv.

Auch in Goethes Leben gab es ja einige etwas komische Episoden mit jungen Frauen: Als 40-Jähriger verführte er die 23-Jährige Christiane Vulpius und schwängerte sie. In der Folge hielt er sie von seinem Wohnhaus im Zentrum Weimars fern, da er sich für die nicht standesgemäße Verbindung mit einer Putzfrau schämte. Er schob sie in sein Gartenhaus ab. Noch mit weit über 70 bedrängte Goethe die 17-Jährige Ulrike von Levetzow. Immer wieder beutete er Frauen emotional aus, ließ seine Partnerinnen sitzen und verschwand. Außerdem befürwortete er als Jurist vehement die Hinrichtung einer verwirrten, mittellosen Dienstmagd, die ihr Neugeborenes umgebracht hatte.“

Klar, sich mit Goethe anzulegen gibt Öffentlichkeit. Bringt aber natürlich auch wenig.

Aber da in dieser Runde ja gewiss einige Goetheexperten sind oder solche die es werden wollen:

Wie bewertet ihr Goethes Werk in Hinblick auf die Geschlechterrollen?
War er „sexistischer“ als es seiner Zeit entsprach? Welche Starken Frauenrollen enthalten seine Werke? Sollte man Goethe umschreiben?