Der intersektionale Feminismus stellt darauf ab, dass zum einen bestimmte Gruppen Privilegien haben und zudem andere Gruppe benachteiligt sind.
Dazu fand ich Teile dieser Diskussion interessant:
ein Privileg ist eine AUSNAHMERegelung. Eben nicht das, was die Mehrheit hat, denn dann wäre es keine AUSNAHME.
Wenn Du den Nachteil beseitigst, dann beseitigst Du je eben nicht das Privileg (den Vorteil), sondern den Nachteil. Du beseitigst die Diskriminierung. Die aktive Handlung dabei war die Diskriminierungsbeseitigung, der Wegfall des Vorteils ist nur eine indirekte Folge.
Und auch der Weg über Abschaffung des Vorteils muss bei einem Privileg möglich sein. Wenn man das angebliche Privileg nicht sinnvoll über direkte Abschaffung seines Vorteils abschaffen kann, dann ist es tendenziell nicht wirklich ein „Privileg“.
Ganz ehrlich…würde irgendwer sagen, „wir wollen das Privileg einiger gut vernetzter Leute abschaffen, dass sie umsonst in den USA über Vitamin B studieren können“, würde das dann irgendwer als „konstenloses Studium für alle“ interpretieren?
Genau das zeigt eben das Beispiel mit den Bürgerrechten. Diese als „Privileg zu entziehen“ um Gleichberechtigung herzustellen macht keinen Sinn. Anders sieht es aus bei den echten Privilegien von z.B. Feudalherren aus. Diese zu entziehen macht zur Gleichberechtigung Sinn.
Das ist etwas durcheinandergewürfelt, weil aus einigen Tweets zusammen kopiert. Aber ich denke es ist doch ganz interessant. Denn mit dem Privilegienbegriff will der Feminismus ja erst einmal erreichen, dass sie bei den anderen ansetzen kann. Diese sollen ihre Privilegien hergeben, weil „Abschaffen der Nachteile“ eben weit weniger Verantwortung auf die „Bösen“ verlagert. Dort kann man auch sagen, dass der andere daran arbeiten soll, diese Benachteiligungen zu überwinden. Aber wenn der andere an Privilegien festhält, dann kann man ihm etwas vorwerfen.
Dabei wird dort ganz richtig angemerkt, dass die Privilegien, die im Feminismus beschrieben werden, oft einen Normalzustand darstellen. Wer „ablebodied“ ist der ist nicht privilegiert, sondern schlicht normal. Er kann seine „Privilegien“ nicht abgeben, man kann nur die Benachteiligungen beseitigen. Und auch der typische weiße Mensch lebt insoweit einfach sein Leben. Er macht nichts negatives und er verhält sich nicht schädlich. Er arbeitet normal, er zieht Kinder groß etc. Auch hier kann man nichts abschaffen, man kann nur Nachteile für andere abschaffen. etc.