Kathleen Kennedy und „Star wars war schon so viele Jahre auf Männer ausgerichtet, ich schulde ihnen daher nichts mehr“

Mir ist es immer wieder ein Rätsel, warum Firmen nicht merken, wie überaus schädlich radikaler Feminismus für ihr Geschäft sein kann. Ein Beispiel ist für mich Kathleen Kennedy, die Lucas Film leitet.

Kathleen Kennedy Force is Female

Kathleen Kennedy Force is Female

Aus einem Bericht:

While Rogue One is itself projected to open at $130 million, there’s still been some skepticism about the „political correctness“ of having yet another female lead in a historically male-dominated series and genre. Kathleen Kennedy, the president of Lucasfilm, recently told The New York Times that she felt no pressure to consider those skeptics, however:

„I have a responsibility to the company that I work with. I don’t feel that I have a responsibility to cater in some way. I would never just seize on saying, ‚Well, this is a franchise that’s appealed primarily to men for many, many years, and therefore I owe men something.'“

Das ist schon in der Formulierung unnötig aggressiv. Natürlich schuldet sie Männern nichts. Aber Männer sind eben die deutlichste Starwars-Fangruppe. Natürlich wird es auch starke weibliche Star Wars Fans geben, aber die überwiegende Fangemeinde ist männlich. Männer dürften auch weit häufiger diejenigen sein, die Actionfiguren gekauft haben, sich einen Millennium Falcon oder einen Star Destroyer als Bausatz gekauft haben oder 5 oder 6 mal in die Filme gegangen sind, weil sie für sie der absolute Hype gewesen sind. (genauso wie Frauen zB weitaus häufiger in Titanic gegangen sind).

Das liegt daran, dass so etwas weitaus eher Männer anspricht, weil es viele klassische Elemente für Männer bedient: Technischere ScienceFictionwelten waren schon immer eher eine Sache von Männern, der Kampf gut gegen Böse, zwei reiche Gegeneinander ist typische intrasexuelle Konkurrenz unter Männern etc.

Wenn man ihren Satz etwas anders formuliert, dann wird klarer, warum ich ihn so problematisch finde:

Ich sehe nicht ein, warum ich ein Produkt auf die Gruppe ausrichten soll, die bisher den größten Umsatz für dieses Produkt gebracht hat. Statt dessen werde ich dieser Gruppe deutlich machen, dass sie für mich nicht mehr die Zielgruppe diese Produkts sind, sondern ich eine neue Zielgruppe erschließen will und das Produkt auf diese ausrichten werde. Dies inbesondere, weil das meiner politischen Agenda entspricht. Die Zielgruppe soll sich gefälligst diese politische Agenda zu eigen machen, sie hatten lange genug was von unserem Produkt und sollten nun mal anderen den Vortritt lassen.

Was wäre das in jedem anderen Bereich für eine Anmaßung? Niemand würde etwas bei Barbies oder Sex and the City auf die Idee kommen so etwas über Frauen zu sagen. Wenn jemand anführen würde, dass man Sex and the City auf einen männlichen Protagonisten umstellt, weil die Zukunft der Mode männlich ist, dann würde das sofort auffallen.

Wohlgemerkt: Der Ansatz eines weiblichen Heldens muss ja nicht schlecht sein. Auch generell mehr Frauen in Star Wars unterzubringen kann durchaus ein legitimer Ansatz sein. Es gibt genug Bereiche, in denen weibliche Helden von dem insgesamt männlichen Publikum problemlos akzeptiert worden sind. Ich habe da beispielsweise  Agents of Shield vor Augen mit einem gemischten Team:

Agents of Shield

Agents of Shield

Oder selbst Star wars Rebels, bei dem es meines Wissens auch keinen Aufschrei gab, dass dort Frauen vorkamen:

Man kann durchaus weibliche Charaktere einführen ohne eine männliche Fanbase vor den Kopf zu stoßen. Der bisherigen Hauptzielgruppe, die einem den meisten Umsatz bringt, zu sagen, dass man sie in Zukunft nicht beachtet erscheint mir aber etwas, was gerade deutlich macht, dass sie sich Disney nicht verpflichtet sieht (sofern diese das nicht vorgegeben haben).

Die Idee, dass Frauen nur nicht die richtigen Vorbilder hatten, damit sie dann mit Star Wars Actionfiguren spielen, ist kaum haltbar, weil Mädchen allgemein mit Actionfiguren aller Art kaum spielen. Actionfiguren diesen dem spielerischen Darstellen der intrasexuellen Konkurrenz unter Jungs, also kämpferische Auseinandersetzung, während Frauenfiguren eher ein soziales Miteinander betonen, in dem sich bestimmte zwischenmenschliche Beziehungen darstellen lassen. Ich hatte dazu schon einmal hier und hier etwas geschrieben. Man findet auch genug Anekdoten der Art, dass Mädchen, die mit Masters of the Universe spielen, diese dann eben alle zu einem Kaffeetrinken an einen Tisch setzen, He-Mann neben Skeletor, während die Jungs die Barbies zu Schwertern umfunktionieren.

Dass man einem so teuer erworbenen Bereich, welcher eh schon unter den „Prequels“ gelitten hat, so einer riskanten Maßnahme opfert und nicht wesentlich mehr darauf bedacht ist, ihn wieder ans Laufen zu bringen, finde ich wirklich erstaunlich.

Zumal die Frauenfiguren in dem Bereich fürchterlich geschrieben sind. Rey hat man das einzig interessante, ihre Vorgeschichte anscheinend wieder genommen, Rose Tico mag niemand und ihre Entscheidungen sind wirklich bescheuert, Admiral Holdo war unsympathisch und die Story um sie machte wenig Sinn, sie ist zudem tot, ohne das man etwas mit ihr verbinden kann, Captain Phasma hat nichts aber auch gar nichts hinbekommen, obwohl sie ein ganz harter Hund sein sollte, im Gegenteil, sie hat sofort einen Code verraten, ohne das man sie groß foltern musste, der die ganze Station gefährdet.

Es ist keine wirklich gute weibliche Figur vorhanden, vielleicht weil für einen SJW eben das Vorhandensein einer weiblichen Figur wichtiger ist als die Figur selbst. Statt beispielsweise anstelle von Rose einfach die bereits eingeführte Figur Poe auf die Reise zu schicken oder statt der fürchterlichen Holdo einfach Admiral Ackbar zu verwenden, statt ihn nebenher umzubringen, hätte wesentlich mehr für die Figuren gebracht.