Ich hatte mal wieder eine Diskussion, in der dann auch angeführt worden ist, dass Frauen ja selbst zB an der Differenz des Durchschnittslohns etwas ändern können.
Es kam dann dieser Tweet dazu:
Und Vergleichbares ist ist mir schon häufig untergekommen:
- Unterschiede werden mit Diskriminierung gleichgesetzt
- Diskriminierung kann immer nur von einer Seite ausgehen und liegt daran, dass eine Seite alle Macht hat
- Die Seite mit der Macht muss sich ändern, damit die Diskriminierung abgebaut wird.
- Wer von der diskriminierten Seite verlangt, dass sie selbst etwas ändert, damit sie besser abschneidet, der betreibt Victim Blaming und das ist eine unerhörte Frechheit.
Ich stelle mir dann immer vor, wie albern so etwas klingen würde, wenn ein Mann es über seine Arbeit sagen würde:
Er: Alle haben sich gegen mich verschworen! Da ist diese Gruppe von Leuten, die alle ´Geheimabsprachen sprechen und deswegen kommen Leute wie ich nie nach oben! Ich bin überall benachteiligt. Ich verlange, dass die Leute wie mich auch nach oben lassen
Anderer: Aber die arbeiten auch viel mehr als du und haben die Jobs studiert, die man für das Nach-oben-kommen braucht.
Er: Es ist total ungerecht, weil das nur an der Art liegt, wie die Gesellschaft strukturiert ist. Warum wird ein Studium in rhythmischen Ausdruckstanz nicht genauso gut bezahlt wie ein Studium in den Ingenieurwissenschaften? Die hätten mich so erziehen sollen, dass ich genau so gerne Ingenieurwissenschaften studiert hätte wie Leute, die nicht in meiner Gruppe sind! Sonst ist das Diskriminierung
Anderer: Aber es hat dich doch niemand abgehalten, dass zu studieren und du kannst doch auch in deinem Bereich aufsteigen, wenn du hart arbeitest und damit wettbewerbsfähig bist. Fang doch mal bei dir an, die passenden Änderungen zu machen
Er: Nein, ich verlange, dass sich alle anderen ändern, ich bin ja das Opfer dieser Machenschaften und muss daher gar nichts machen. Die müssen dafür sorgen, dass Leute wie ich nach oben komme!
Man würde ihn für ein trotziges kleines Kind halten, dass zu recht nicht nach oben kommt.
Wer nie die Fehler bei sich sieht, aber immerimme anderen, der ist eben auch nicht fähig sich zu verbessern.
Und da man den Gender Pay Gap beispielsweise stark bereinigen kann bleibt eine Menge Platz für eigene Verbesserungen. Selbst wenn man ihn teilweise bereinigen kann bliebe Platz für Verbesserungen. Und Teile davon liegen natürlich auch in den Händen der Frauen (die aber häufig wiederum gar kein Interesse daran haben eine schlechtere Life-Work-Balance einzugehen).
Gerade im übrigen wenn die Gehirnwäsche durch das Patriarchat so schlimm wäre, dann würde sich vieles anbieten: Von Abhärtungstraining für Frauen bis zum absoluten Drillen auf Status und Ressourcenerwerb durch eigene Arbeit oder auch das Abstellen darauf, dass man für eine Partnerwahl gelobt wird, bei der der Partner sehr gut dafür geeignet ist einem den Rücken für die 60 Stunden Woche im Büro freizuhalten.
Aber natürlich macht es die schöne Opferhaltung kaputt, in der man einfach nur fordern kann.
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