Jenna Behrends, Sexismus in Parteien und intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen

Gerade machen Artikel der Jungpolitikerin Jenna Behrends die Runde, in denen sie deutlich macht, warum Frauen in der Politik es schwer haben.

Jenna Behrends

Jenna Behrends

In einem Artikel in der Huffington Post schildert sie:

Ich hingegen konnte mir lange nicht vorstellen, in irgendeiner Partei Mitglied zu werden. Ich war weder in der Schüler Union noch hatte ich einen Platz in einem Studentenparlament. Politisch gedacht habe ich schon immer, aber Parteipolitik fand ich ziemlich unattraktiv. Ich habe diskutiert und manchmal auch demonstriert.

Mit Freunden saß ich anschließend auf dem Balkon und habe über den Sinn und Unsinn von Demonstrationen nachgedacht. Darüber, was außer den in Social Media veröffentlichten Fotos bleibt.

Ich habe Online-Petitionen unterschrieben und Likes verteilt. Doch einer Partei beizutreten kam für mich nicht in Frage.

(…)

Langsam reifte in mir der Gedanke: Ich will da mitreden und mitdenken. Ich will Parteimitglied werden, denn in unserer Krabbelgruppe werden wir keine Lösung finden

Sie hat also über lange Zeit nicht in einer Partei mitgearbeitet, dann wollte sie es doch mal probieren. Wie erging es ihr nun? Sie schildert es in einem anderen Beitrag:

Du beklagst häufig, dass junge Menschen und insbesondere Frauen sich nicht für dich interessieren. Nach einem intensiven Jahr mit dir weiß ich, woran das liegen könnte: an dir.

Gerne erinnere ich mich an unser erstes Date in einer Bar in Berlin Mitte. Dienstagabend um 20.30 Uhr. Du warst sogar so aufmerksam unser Treffen nicht „Stammtisch“ zu nennen. Dann ging alles ganz schnell: Von der Spargelfahrt nach Brandenburg, über das Sommerfest in einem Biergarten bis zum Kreisparteitag. Dort hast du mich in geheimer Abstimmung auf einen als sicher geltenden Listenplatz für die Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte gewählt.

Da war sie dann gerade einmal, wie man dem Text weiter entnehmen kann, ein Jahr dabei. und hat einen sicheren Listenplatz für die Bezirksverordnetenversammlung. Schrecklich, wie junge Frauen dort untergebuttert werden.

Wer ist sonst von der CDU reingekommen:

CDU Behrends, Jenna 1990
CDU Burkert, Nils 1984
CDU Cegla, Sandra 1979
CDU Fritz, Benjamin 1988
CDU Leuschner, Martin 1971
CDU Pieper, Sebastian 1979
CDU Rauskolb, Diethard 1943
CDU Spallek, Carsten 1971

Sie ist also nicht nur die jüngste dort, sie hat auch die kürzeste Mitgliedszeit. Sie führt selbst an:

Was du aber, liebe Partei, nach meiner Nominierung begonnen hast, zerstört unsere Beziehung und zerstört über kurz oder lang auch dich. Auf den ersten Blick verstehe ich den Missmut, den du gegenüber politischen Quereinsteigern wie mir hegst. Es fühlt sich nicht fair an, wenn man die jahrelange Ochsentour auf sich nimmt, um dann auf einem hinteren Listenplatz zu landen und leer auszugehen. Wenn du dieses Thema offen auf dem Nominierungsparteitag ansprichst, während ich nach meiner Bewerbungsrede alleine auf dem Podium stehe (Wortlaut: „Wie viele Plakate haben Sie denn schon in Ihrem Leben geklebt, Frau Behrends?“), dann kann ich darauf immerhin reagieren. Dann kann ich dir erklären, dass mein Ortsverband mich vorgeschlagen hat, weil er daran glaubt, dass eine junge Frau gut für die Wahlliste und die spätere Fraktion ist und es eine Qualifikation gibt, die sich nicht in der Zahl aufgehängter Plakate bemisst. Der Rest ist dann Ortsverbandsarithmetik und ja: auch Frauenquote.

Das finde ich schon einmal ganz erstaunlich: Sie kann keinen anderen Grund anführen als ihr Geschlecht und ihre Jugendlichkeit. Irgendwie scheint ihr das ein eigene Qualifikation zu sein, die zumindest gleichwertig mit jahrelanger Parteiarbeit ist. Entitlement eben. Als Frau hat sie es einfach verdient, dass sie einen sicheren Listenplatz erhält. Sie ist anscheinend der Meinung, dass das andere, auch solche die jahrelang hart gearbteitet haben, schlicht akzeptieren müssen.

Sie schildert ihre Problem dann weiter wie folgt:

Liebe Partei, ich weiß, du lästerst gerne bei zu viel Bier. Aber die junge Frau, die bereit wäre, sich für ein kommunales Ehrenamt hochzuschlafen, gibt es nur in deiner schmutzigen Fantasie. Die junge Frau, die ständig mit den Gerüchten um ihre angeblichen Affären konfrontiert wird, die gibt es in echt. Kannst du dir in deiner kleinen Welt wirklich nicht vorstellen, dass ich als junge Mutter meine Freizeit lieber mit meiner Tochter und meinen Freunden verbringen würde, als in einer Männerrunde, die mir erklärt, sie seien im Gegensatz zu mir wahre Feministen, weil ich ein Komplettverbot der Burka für falsch halte?

Schrecklich, so eine andere Meinung. Wie soll man damit nur fertig werden? Wer hätte auch gedacht, dass man in der CDU auf Leute stößt, die für ein Burkaverbot sind? Wenn die jemanden widersprechen, dann

Als eine Freundin mich vor kurzem fragte, wie sie sich in der Partei engagieren kann, hätte ich ihr beinahe gesagt: „Lauf weg, so schnell du kannst.“ Ich wollte ihr vom Abgeordneten erzählen, der besonders aktiv Gerüchte über meine angeblichen Affären verbreitetet , weil er mich offenbar als Konkurrenz sieht und Angst um seine erneute Kandidatur hat. Vom Senator, der auf einem Parteitag meine Tochter begrüßte: „Oh, eine kleine süße Maus.“ Der dann pausierte, mich ansah und fortfuhr: „Und eine große süße Maus.“ Derselbe Senator, der einen Kollegen aus dem Abgeordnetenhaus vor meiner Nominierung fragte: „Fickst du die?“

Natürlich kann man sich darüber aufregen, dass Leute solche Gerüchte verbreiten. Und natürlich sollte das nicht sein und ist unfair. Aber man muss sich eben auch bewusst sein, dass bei den Plätzen mit harten Bandagen gekämpft wird. Bei einem Mann hätte er vielleicht andere Gerüchte verbreitet (Drogen, Schulden, Schleimt sich ein und lästert über andere, belästigt Frauen, macht sich an jüngere weibliche Parteimitglieder ran unter dem Vorwand sie zu fördern etc.) Sie merkt noch nicht einmal, dass das Unterstellen, dass ein anderer hoher Politiker mit ihr schläft, nicht nur gegen sie gerichtet ist, sondern diesen auch schädigt: Es lohnt sich nicht mit ihm zu kooperieren, er wird eine Frau fördern, die mit ihm spielt oder mit der er was hat und er wird über diese Affairen eh stolpern. Vielleicht zerstört das Gerücht seine Ehe oder es entzieht ihm Rückhalt von weiblichen Parteimitgliedern. Es ist genauso eine Maßnahme gegen einen Mann, wie gegen eine Frau.  Bei einer Frau, die aus dem nichts heraus gepuscht wird, die nach oben kommt, ohne sich wirklich eingesetzt zu haben, ist der Vorhalt, sie schlafe sich nach oben, natürlich eine effektive Beleidigung und ich würde sogar sagen, dass man auf diese vorbereitet sein muss, wenn man so schnell und rein aufgrund seiner Eigenschaft als junge attraktive Frau nach oben kommt. Wer das nicht will, der kann natürlich den langsamen Weg über die lange Parteiarbeit gehen.

Aber nicht nur da bestanden Probleme:

Liebe Partei, ich will mit dir diskutieren, neu denken, Ideen entwickeln. Die Liste der Probleme, für die wir eine Lösung finden müssen, ist lang: Ich will eine bessere Familienpolitik, echte Chancengleichheit und eine funktionierende Verwaltung. Und wenn ich mir sicher war, dass ich eine Verbündete bei diesem Projekt habe, dann die Frauen Union. Hätte ich bloß an den Satz einer erfahrenen Kollegin gedacht: „Die größten Steine werden dir immer Frauen in den Weg legen.“

Natürlich ging dieser Teil im Medienaufschrei im wesentlichen unter.

Statt „Sisters in Crime“ zu werden, schottete die Frauen Union sich ab und tagte plötzlich nur noch vorstandsintern. Offizielle Begründung: „Das macht man im Wahlkampf so“. Näher an der Wahrheit dürfte aber wohl die inoffizielle Begründung liegen, die ich später hörte: „Die ist so karrieregeil und will bei der nächsten Vorstandswahl auch noch hier Vorsitzende werden.“

Ich vermute mal, dass man auch da ihr Entitlement und ihre Haltung, dass ihr das alles zusteht, schlicht weil sie eine junge Frau ist, wenig angebracht fand und ich würde vermuten, dass man sie für ein arrogantes Miststück gehalten hat (und das in dem Frauenkreis auch die Gerüchte, sie habe sich hochgeschlafen, gerne aufgegriffen worden sind, denn eine Konkurrentin als Schlampe zu bezeichnen ist unter Frauen eine sehr beliebte Abwertung)

Ja, ich gebe zu: Es gab einen Moment, in dem habe ich darüber nachgedacht habe, ob ich für den Kreisvorstand der Frauen Union kandidieren soll. Aber weißt Du auch warum, liebe Partei? Die derzeitige Vorsitzende hatte mich eindringlich gebeten, ihre Nachfolgerin zu werden. Davon war plötzlich keine Rede mehr. Dafür wird immer wieder an mich heran getragen, dass ich von Mitgliedern als nimmersatte Karrieristin bezeichnet werde. Wirklich wichtig ist der Vorstandsposten der Frauen Union zwar nicht – aber offenbar als Instrument zur innerparteilichen Selbstdarstellung wichtig genug, um jede Frau, die gefährlich werden könnte, mit Methoden, die jeder Fairness entbehren, wegzubeißen. Inzwischen übrigens auch die zweite Frau, der derselbe Vorstandsposten angeboten wurde.

Leider schildert sie diese Methoden nicht, wenn es sich nicht um den Ausschluss aus den Vorstandssitzungen bezog. Aber es zeigt, dass man sie allgemein als jemanden wahrgenommen hat, der die Posten will, aber die Arbeit dafür und die passenden Jahre nicht investieren will.

Auch wenn ich mich anfangs mehr am angeblichen Hochschlafen gestört habe, bin ich mir unschlüssig, ob ich den „Die-hat-zu-große-Ambitionen“-Vorwurf von einer anderen Frau nicht noch vernichtender finde. In ihrer Wirkung bei deinen Mitgliedern, liebe Partei, unterscheiden sie sich kaum. In Kombination sind sie unerträglich. Ein Parteimitglied meinte mir deshalb einen guten Ratschlag geben zu wollen: „Sie Sind doch eine außerordentlich hübsche und kluge Frau. Jetzt mischen Sie doch nicht überall in der Partei mit, dann mögen die Sie auch lieber.“ Ich will nicht gemocht werden, ich will mich für mein Land engagieren.

Das ist eine schöne Stelle, an der man ihre Anspruchhaltung sieht: Der Rat ist nämlich ein Guter: Gerade mal ein Jahr dabei und es an allen Stellen besser wissen wollen, mit der Allwissenheit einer Juristin mit ersten Staatsexamen aber ohne Praxiserfahrung, das geht selten gut, wenn man auf bestehende Strukturen stößt. Das ist wie der neue Arbeitnehmer, der dem Chef erst einmal erzählt, was er alles falsch macht, weil er da im Studium ganz andere bessere Theorien vom Professor gehört hat, die der rückständige Chef doch mal bitte schleunigst umsetzen sollte.

Und was antwortet sie auf diesen guten Rat: „Ich will nicht gemocht werden“. In einer Partei. In der Beziehungen so ziemlich alles sind und man ein sorgfältiges Geflecht von gegenseitigen Gefälligkeiten und Vorteilen aufbauen muss, damit man die Machtkämpfe übersteht.

Wenn sie eine so arrogante Haltung hatte, wie es dieses Zitat, dass auch noch von ihr selbst stammt, vermuten lässt, dann ist es kein Wunder, dass sie die Leute abschießen wollten. Das es an ihr selbst liegen könnte, dass sie vielleicht mal etwas zurückstecken und langsam aufbauen musste, dass kommt ihr anscheinend gar nicht in den Sinn. Es würde mich interessieren, ob der Versuch, sie zur Kandidatin aufzubauen, nicht einfach einfach ein Schachzug in einem internen Machtkampf war, weil man dachte, dass eine so arrogante Göre, die keiner mag und die sich für Gottes Geschenk an die Frauenunion hielt, doch ein wunderbares Bauernopfer ist, an dem man intern Bündnisse schmieden und Machtspiele spielen kann. Den soziale Dominanz lässt sich eben wunderbar dadurch darlegen, dass man bestimmt, wer abgeschossen wird.

Diese politische Kultur muss sich ändern

Liebe Partei, ich habe versucht mit dir über Verleumdungen, Gerüchte, Sexismus gegenüber Frauen und teilweise auch durch Frauen zu reden. Aber nicht nur mein Ortsvorsitzender erklärte mir, das alles sei Teil des politischen Auswahlprozesses. Wenn ich damit nicht klar käme, dann sei ich für kein Amt geeignet. Ich hingegen frage mich, was das für Politiker sein müssen, die so ein System produziert.

„Das System ist schlecht, bitte ändert es, ich will es so nicht“. Natürlich hat sie recht, dass es schön wäre, wenn in Parteien ganz wunderbar einvernehmlich die besten gewählt werden, aber politische Ämter werden nun einmal anders vergeben und das, weil sie Macht enthalten und Vorteile bringen. Politik ist schmutzig in dieser Hinsicht und der fromme Wunsch, dass alles viel schöner wäre, wenn alle nett wären, der zählt auch nicht. Zumal sie selbst das ja auch wunderbar genutzt hat: Ihr war es egal, dass andere übergangen werden, solange sie nach oben kam. Sie hat nicht gefragt „Moment mal, werde ich vielleicht benutzt um einen Konkurrenten um einen guten Listenplatz zu bringen, weil die Leute gegen eine junge, hübsche Frau, dazu noch allein erziehend, nichts sagen können, auch wenn sie an starken Entitlement leidet und bisher keine wirkliche Arbeit für die Partei geleistet hat?“ Nein, sie fand es wunderbar, dass man sie auf einen Platz gesetzt hat, der ihr eigentlich nicht zustand. Wenn sich dann das Spiel aber gegen sie wendet, dann soll es doch bitte ganz fair zugehen. Der Ortsvorsitzende hat recht: Sie ist schlicht nicht für die Politik geeignet.

Es ist genau dieselbe Denke, mit der mich ein Parteifreund aus dem Bundesvorstand von diesem Brief abhalten wollte: „Jenna, wenn du das jetzt veröffentlichst, dann wirst du in der Partei nichts mehr. Das ist dir klar, oder?“ Was wäre aber die Alternative? Ein buntes Werbeblättchen mit netten Versprechungen, wie attraktiv Politik doch angeblich für junge Frauen sei?

Was wäre die Alternative? Nicht so arrogant auftreten. Einsehen, dass ein so schneller Posten ohne vorherige Arbeit erst einmal unverdient ist und danach bescheidener auftreten und Lehrgeld zahlen, indem man sich der Parteiarbeit widmet. Andere Ämter erst einmal zurückweisen und ein Netzwerk aufbauen, etwa anbieten die derzeitige Vorsitzende zu unterstützen und von ihr lernen. Deutlich machen, dass man sich die durch Quote erhaltende Position verdienen will, aber eben von unten, nicht indem man alles besser weiß. Gerüchte mit einem Lachen abtun oder intern angehen, aber niemals, niemals niemals nach außen die Partei direkt angreifen. Sich bei den anderen Frauen Rat holen und sexistische Vorfälle nutzen um eine „Sisterhood“ zu etablieren, statt sie einzufordern. Sprich: Genau den Rat umsetzen, den man dir erteilt hat: Daran arbeiten gemocht zu werden und eine Machtbasis aufzubauen. Denn mit jemanden, der eine sichere Machtbasis hat, der Parteiarbeit macht und beliebt ist, legt man sich dann eben auch nicht an. Man versteht dann, warum diese Person irgendwann an wichtige Posten kommt.

Ich würde übrigens auch sagen, dass sie sich mit diesem Brief ins eigene Bein geschossen hat. Warum sollte man nun noch mit ihr zusammenarbeiten wollen? Sie hat mehr als deutlich gemacht, dass sie selbst unfair spielt und die Streitigkeiten zur Not auch über die Presse ausspielt, mit der Rolle des armen unterdrückten Mädchens, der alle nur Böses wollen (obwohl sie ohne Vorarbeit direkt auf einen Listenplatz kam). Sie hat sich als jemand dargestellt, der nicht versteht, dass Parteien auf dem Grundsatz von „Do ut des“, ich gebe, damit du gibst, beruhen. Sie hat nicht erkannt, dass sie in ihrem Appell an die Fairness selbst unfair spielt indem sie die Sexismuskarte und die Frauen-als-Opfer-Karte gegen die ganze Partei spielt. Diese Karte zu spielen ist die Forderung, dass Frauen im Wettbewerb anders behandelt werden sollen als der Rest. Dass sie nach oben kommen müssen einfach weil das gut wäre. Nur das klappt nicht lange, weil andere auch nach oben wollen. Durchaus auch andere Frauen.

Ihr Verhalten zeigt, dass sie den Wettbewerb nicht innerhalb des Wettbewerbs spielen kann. Sondern über eine Schuldnummer über die Presse. Das Äquivalent davon, auf dem Pausenhof zur Lehrerin zu rennen und zu heulen, dass alle gemein zu einem sind.

Ehrlicher finde ich die Antwort, die ich meiner Freundin gegeben habe, von der ich dir oben erzählte, liebe Partei: Ich habe ihr nämlich nicht geraten wegzulaufen. Stattdessen habe ich sie ermuntert sich zu engagieren. Politik ist zu wichtig, um sie hauptsächlich alten Männern zu überlassen. Es gibt sie, die tollen, großartigen Frauen in der Union: Angela Merkel, Ursula von der Leyen, Elisabeth Winkelmeier-Becker, Nadine Schön und viele andere. Lassen wir sie nicht alleine, liebe Frauen. Lasst Politiker nicht über uns reden, sondern lasst uns Parteimitglied und Politikerinnen werden. Gemeinsam haben wir eine Chance: Wenn wir sie jetzt nutzen, dann können wir unser Land gemeinsam gestalten.

Auch geil: Ein nicht geringer Teil des Artikels handelt davon, dass die anderen Frauen sie mobben und nicht ausstehen können, aber man soll die Politik „nicht alten Männern überlassen“. Das passt auch gut in das Bild einer Ideologin, die meint, dass Frausein reicht. Die meisten „alten Männer“ haben ihr hier ja schlicht nichts getan. Und sie muss zudem auch natürlich mit ihnen zusammen arbeiten und bereit sein, eine gute berufliche Beziehung zu ihnen aufzubauen.

Von dir, liebe Partei, erwarte ich dann zumindest eins: Behaupte nie wieder, du konntest deine eigene Frauenquote leider, leider nicht erfüllen, weil keine Frau kandidieren wollte.

Behaupte du vor allem nicht, dass du ein Aushängeschild für eine Frauenquote bist. Oder das du dich mit diesem Schwenk von „Für Frauen ist es das fürchterlichste in einer Partei zu sein, weil alle gemein zu einem sind“ zu „Aber wir sollten es trotzdem tun, damit Frauen in der Politik sind und nicht nur doofe alte Männer“ für Frauen einsetzt.

Ein weiterer Artikel ist auch interessant:

Die B.Z. traf sich mit Behrends am Freitagmittag in einem Café in Mitte. Auf die Frage, wer der Senator sei, sagt sie: der „Senator ist Henkel“ – der CDU-Chef, Kreisverbands-Boss in Mitte (wo auch Behrends Mitglied ist) und Innensenator.

Allerdings: Sie habe die Frage „Fickst du die“ nicht selbst gehört. Dass habe ihrer Kenntnis nach Henkel dem Abgeordneten Sven Rissmann (38, CDU) gesagt.

Sven Rissmann: „Ich kann mich nicht daran erinnern“

Der äußerte sich auch am Freitagnachmittag. Dem Tagesspiegel sagte Sven Rissmann: „Es gab Gerüchte, dass Jenna Behrends und unter anderem ich etwas zusammen gehabt hätten. Über diese Gerüchte haben wir uns ausgetauscht. Ich bin von mehreren Parteimitgliedern darauf angesprochen worden. Es ist möglich, dass mich Frank Henkel auch darauf angesprochen hat.“ Zur konkreten Wortwahl, die Henkel ihm gegenüber gewählt haben soll, sagte Rissmann: „Die Wortwahl („Fickst Du sie?“) kann ich nicht bestätigen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass diese Worte gefallen sind.“

Also dann doch auch wieder eine andere Sicht: Eine Affaire, Leute versuchen das abzuklären, die genauen Worte hat sie noch nicht einmal selbst gehört, sie wären dann auch in einem persönlichen Gespräch und nicht in ihrer Gegenwart gefallen und ich halte es bei entsprechenden Gerüchten, bei denen es nach dieser Darstellung keineswegs klar ist, wer sie verbreitet hat, ob Männer oder Frauen, durchaus für eine legitime Nachfrage in einem Zweiergespräch.

Herr Henkel wird dort wie folgt zitiert:

„Ich bin sehr verwundert über diesen Brief, und auch ein bisschen enttäuscht über Inhalt und Stil dieses offenen Briefes. Die CDU Mitte und ich als Kreisvorsitzender haben in der Vergangenheit immer wieder auch Quereinsteigern eine Chance gegeben.

Dass Frau Behrends heute in der BVV sitzt, ist dafür ein gutes Beispiel. Auch bei der Abgeordnetenhauswahl und der letzten Bundestagswahl haben wir Quereinsteigern eine Chance gegeben, z.B. Philipp Lengsfeld und Florian Noell. Wenn sich Frau Behrends mit mir austauschen will, steht ihr meine Tür wie jedem anderen Mitglied meines Kreisverbandes für ein Gespräch offen. Solche Dinge sollten nicht im Raum stehen bleiben, sondern geklärt werden. Versuche einer Kontaktaufnahme durch den Kreisverband waren bislang leider erfolglos.“

Und die Vorsitzende der Frauenunion, Frau Cegla, Polizeikommisarin, sagte:

Die Vorsitzende der Frauen-Union in Mitte, Sandra Cegla, der Behrends indirekt ebenfalls Vorwürfe macht, sagte zur B.Z.: „Auf mich persönlich wirken ihre Vorwürfe äußerst verstörend. Ich empfinde Frau Behrends als eine zweifelhafte Persönlichkeit, der wir als Frauen Union mit offenen Armen begegnet sind. Leider mussten wir schnell feststellen, dass sie uns wenig vertrauensvoll begegnet ist und sogar Unwahrheiten und Intrigen in unseren Kreisen verbreitet hat. Das war der Grund, warum wir uns zunächst von ihr distanzieren mussten.“

Zu den Sexismus-Vorwürfen sagt sie: „Sexismus ist mir persönlich in meinen 4 Jahren aktiver Frauenpolitik nicht begegnet, obwohl ich als junge, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Frau dazu sicher Anstoß gegeben hätte. Die ‚Frauendebatte“ führen wir bereits seit vielen Jahren in unserer Partei, was inhaltliche Aufgabe unserer Frauen Union ist. Dafür haben wir nicht den Anstoß von Frau Behrend benötigt. Die Art und Weise, wie sie angebliche Missstände über unsere Frauen Union und die CDU Mitte in der Öffentlichkeit darstellt, lässt aus meiner Sicht sehr schlechten Stil und keineswegs den Willen zur offenen Debatte sondern Zerstörungswut und Geltungsbedürfnis erkennen.“

Nach dieser Darstellung wäre Frau Behrends keineswegs die Unschuld vom Lande, sondern hätte selbst Unwahrheiten und Intrigen verbreitet. Was der Wahrheit entspricht wird man wohl kaum erfahren. Aber Ich kann mir vorstellen, dass Frau Cegla als Polizeikommisarin sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lässt und sich Respekt verschaffen kann, wenn ihr einer dumm kommt. Weswegen sie dann auch keinen Sexismus erlebt.

87 Gedanken zu “Jenna Behrends, Sexismus in Parteien und intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen

  1. Die hat auf jeden Fall das Zeug zum Politiker, ist mir nämlich gleich unsympathisch.

    Die CDU kennt das doch schon. Von der Leyen hat doch auch häufiger erst die Presse informiert und dann die Kollegen.

    Es ist bestimmt ein Problem selektiver Wahrnehmung, aber man kriegt oft das Gefühl das ein Grossteil der Politikerin Frauenpolitik macht, also Politik nur fur Frauen. Oder das zumindestens als eine der obersten Prioritäten ansieht.

    • aber man kriegt oft das Gefühl das ein Grossteil der Politikerin Frauenpolitik

      ja natürlich, was denn sonst ? Ein Großteil der Frauen interessiert sich halt nur für weibliche Belange. Das ist das rein instrumentelle Verhältnis das viele Frauen zu Männern haben.
      Daneben gilt aber auch hier die alte Weisheit:
      Nichts solidarisiert Frauen schneller und besser, als wenn es um (gegen) Männer im Allgemeinen geht. Und nichts entzweit Frauen schneller und besser als wenn es um bestimmte Männer im speziellen geht.

    • „Die hat auf jeden Fall das Zeug zum Politiker“

      Unbedingt. Behrends verkörpert den aufkommenden Neofeudalismus geradezu perfekt. Man reiche ihr die Tränenamphore und ein grosses Stück Marie-Antoinette-Torte.
      Wenn das für den Nachwuchs bei der CDU nicht ausreicht, dann sollte die ihre Katzen, Hunde und Reitpferde zu Abgeordneten machen, auf den Vorzugslistenplätzen. Denke mal einer an die armen Tiere!

  2. Bevor es hier wild zugeht, will ich an den Werdegang unserer Kanzlerin erinnern:

    – Parteieintritt in der Wendezeit
    – 1991 gleich mit Doppelquote (Frau+Ossi) zum Amt als Bundesumweltministerin (Schweigen wir mal über Asse usw.)
    – 1999 Veröffentlichung des Brandbriefs in der FAZ, der den Sturz ihres Hauptförderers Kohl einläutete und Ursache dafür gewesen sein dürfte, dass sie Parteichefin wurde
    – seit 2005 außerdem Bundeskanzlerin

    Ich glaub irgendwie nicht, dass diese Spitzenpolitikerin großartig Plakate geklebt hätte XD

    Allerdings wird bei ihr auch nicht der Vorwurf aufgekommen sein, sie hätte sich womöglich hochgeschlafen (ohne Belege an sich eine strafbare Verleumdung, nich?). Ein unschätzbarer Vorteil.

    • „ohne Belege an sich eine strafbare Verleumdung, nich“

      Wenn es dich nicht gäbe, ich zweifle, ob man dich erfinden könnte.

      Jeder, wirklich jeder, kann den Unterschied erkennen zwischen

      „Hallo Zeitung? Die hat was mit dem. Drucken Sie das“

      und

      „Wieso förderst du denn grad DIE? Hast du was mit der?“

      Jeder.
      Außer dir.

  3. „weil er daran glaubt, dass eine junge Frau gut für die Wahlliste und die spätere Fraktion ist …“
    klar, Sex sells

    „Das finde ich schon einmal ganz erstaunlich: Sie kann keinen anderen Grund anführen als ihr Geschlecht und ihre Jugendlichkeit.“

    Was ist daran erstaunlich, junge Frauen, zumal wenn leidlich gut aussehend, haben doch einen Bonus in der Gesellschaft, mal abgesehen vom weiblichen Konkurrenzkampf, und sie wissen das meist selbst nur allzu genau und allzu genau zu nutzen. Dazu brach es gar kein Hochschlafen, das funktioniert viel subtiler.

    Das man dann aber rein sachlich nicht so ernst genommen wird liegt doch in der Natur der Sache, damit muss man dann halt leben als Frau.
    Wie man umgekehrt als Mann damit leben muss, das man selbst mehr oder weniger gar nichts zählt, sondern nur über seine Leistung definiert wird.

    Im Übrigen wird diese gesellschaftsstörende Kraft pupertierender Mädchen und junger Frauen, ja in manchen Kulturen als so gefährlich eingeschätzt, das sie starken Reglementierungen unterworfen werden bis hin zu so drastischen Maßnahmen wie Beschneidung..

    Es ist eben immer wieder ein Problem, der Umgang mit der Sexualität, dem muss ich jede Kultur immer wieder neu stellen und Wege des Umgangs finden. Gegenwärtig stehen sich in der Welt da ja mit Westen und Islam 2 extreme Lager gegenüber.

  4. Zu Sandra Ceglas Kommentaren:

    „Zu den Sexismus-Vorwürfen sagt sie: „Sexismus ist mir persönlich in meinen 4 Jahren aktiver Frauenpolitik nicht begegnet, obwohl ich als junge, in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Frau dazu sicher Anstoß gegeben hätte. …“

    Sexismus ist der „aktiven Frauenpolitik“ natürlich völlig fremd…. Frauen und Frauenpolitik kann nach Cegla sicherlich gar nicht sexistisch sein ….

    Was sie der Behrends eigentlich sagt: don´t rock the boat.

    Es wäre ja nur „sehr schlechter Stil“.

    „Zerstörungswut und Geltungsbedürfnis“

    Wer die Krokodile füttert, muss sich nicht wundern, von denen schliesslich auch als Futter angesehen zu werden.

    • Wer die Krokodile füttert, muss sich nicht wundern, von denen schliesslich auch als Futter angesehen zu werden.

      Das ist der eigentliche Punkt hier: Wenn man Frauen mit „wohlwollendem Sexismus“ fördert, dann wird das dazu führen, dass sie sich über „feindseligen Sexismus“ beschweren um weiter zu kommen. Das ist genau dasselbe wie in individuellen Beziehungen mit Frauen: Je mehr man sich auf sie einstellt, je mehr man tut, was sie sagt, umso mehr wird sie fordern und umso weniger wird man ihren Ansprüchen gerecht werden können.

      So ein Verhalten ist auch nicht irgendwie „bösartig“, sondern die schlichte Konsequenz, wenn man keine abstrakten Ideale und Werte hat, anhand derer man absolute Maßstäbe für z.B. Sexismus definieren kann. Man kann nicht das „Opfer“ definieren lassen, wodurch es „Opfer“ wird.

  5. Ein Unterton dieser ganzen Geschichte ist, dass es für die Auswirkungen auf den Ruf einer Frau so ziemlich dasselbe ist, ob sie sich hochschläft oder über eine Quote nach oben kommt.

  6. Pingback: Das „Barbie-Gate“ der CSU | emannzer

  7. Diese Empathielosigkeit schockiert mich. Da kommt eine junge, hübsche, cis-weibliche Frau ganz frisch in eine Partei, erhält nur einen Teil der Vorzugsbehandlung, die ihr ihres Geschlechts wegen zusteht und selbst darüber mokieren sich alte weiße Männer und Frauen? Nur weil die selbst ein paar Jahre Plakate engepappt, Flyer verteilt und sonstigen Basismüll gemacht haben? Weil sie Erfahrung haben? Keinen Nervenzusammenbruch bekommen wenn man sie mit Kleinnagern vergleicht, sondern eventuell gegenargumentieren?
    Hier ist noch sehr viel Awarenessarbeit zu leisten. Zum Glück für sie hat sie sich mit ihrem offenen Brief selbst ein ausgezeichnetes Zeugnis ausgestellt; jede Partei und jedes Unternehmen wird sich nun um sie reissen, denn solche Kämpfernaturen, die Interna auch intern lassen, die werden überall gebraucht. Wir werden sicher noch viel von ihr hören – und ihr guten Käse zum Whine reichen dürfen.

  8. „Da war sie dann gerade einmal, wie man dem Text weiter entnehmen kann, ein Jahr dabei. und hat einen sicheren Listenplatz für die Bezirksverordnetenversammlung.“

    Soweit ich weiß, wurden die Listenplätze für die BVVs schon im Herbst 2015 verteilt. Da war sie sogar nur ein halbes Jahr dabei.

  9. Was konkret trägt sie denn eigentlich als Begründung für einen „Sexismus in der CDU Berlin“ vor? Soweit ich das erkennen kann:
    1. Ein Abgeordneter habe (unzutreffende?) Gerüchte über Affären von ihr verbreitet, und
    2. ein anderer Abgeordneter (anscheinend Henkel) habe sie „große süße Maus“ genannt und (offenbar in einer privaten Unterhaltung) einen anderen Abgeordneten gefragt, ob er sie „fickt“.
    Selbst wenn beide Behauptungen wahr wären (woran es ja wohl Zweifel gibt), reicht das doch hinten und vorne nicht. Wie schaffen es solche dünnen Sachen immer wieder in die Öffentlichkeit, nur weil sie von Feministinnen kommen?

    • Die Arme muss den Sexismus ja auch ständig im Alltag erleiden. So schreibt z.B. Frau Grit Mallien auf der Facebook-Seite von Jenna Behrends zu einem Foto mit ihrem Kind folgenden ähnlich sexistischen Kommentar wie Henkel:

      „Lovely. And so cute, both of you. [Herzchen, Herzchen, Herzchen]“

      Der angebliche Satz „Fickst Du sie“ wurde unter Frauen sicher auch noch nie so oder so ähnlich verwendet, wenn diese das Gefühl haben, dass andere Personen scheinbar übervorteilt werden. Gerade Frauen sind doch die größten Lästermäuler, Neider und Zicken. Wie oft habe ich mir bitte von einer guten Freundin schon anhören dürfen, dass irgendeine beliebige Frau XYZ nur den Job/Beförderung/Nominierung/Listenplatz erhalten hätte, weil angeblich alle Männer ihr Gehirn in der Hose hätten und schwanzgesteuert seien. Und zu ihrem Entsetzen gebe ich ihr dann einfach nur recht und erkläre, dass es in der Tat schwer zu erkennen ist, warum ein Mann mit einer Frau ansonsten als Ballast und jederzeit wegen Belanglosigkeiten explodierbare Tretmine in einem Team zusammen arbeiten wollen sollte.

      So ist doch bekannt, dass Frauen in Gruppen in der Regel nur gut für das Erzeugen von absurden Konflikten aufgrund von Belanglosigkeiten und Bagatellen sind bzw. man sich ständig um die Lösung dieser Konflikte kümmern muss. Besonders hoch ist das Konfliktpotential in reinen Frauengruppen.

      http://diepresse.com/home/science/1569996/Das-kooperative-Geschlecht-Das-maennliche

      Das, was in dem Artikel steht, ist ja nichts Neues. So geben selbst die meisten Frauen in Umfragen an, dass sie viel lieber mit Männern oder unter männlichen Chefs arbeiten. Auch hatte ich mal in Bezug auf die Marsmission von Tests gelesen, wonach nach man versuchte, Männer, Frauen und gemischte Gruppen über einen langen Zeitraum auf engsten Raum zusammen forschen zu lassen, um zu simulieren, ob Menschen so lange Zeit so eng zusammen leben und forschen können. Auch da soll die reine Männergruppe angeblich am konfliktfreisten zusammen gelebt und die besten Ergenisse geliefert haben, während in der gemischte Gruppen viele Streitigkeiten (meistens durch die Männer) geschlichtet werden mussten und die reinen Frauenguppen angeblich schon nach kurzer Zeit aufgrund zu großer Konflikte vorzeitig abgebrochen werden mussten.

      Wären Männer daher nicht „schwanzgesteuert“, würden sie vermutlich ansonsten zunehmend einen riesengroßen Bogen um Frauen machen, weil man rational und sachlich betrachtet, alles andere sehr viel wahrscheinlicher in reinen Männergruppen besser, konfliktfreier, günstiger und entspannter erlangen könnte.

      Es ist daher sicherlich eine ziemlich geniale Strategie, dass der Staat/Feministinnen den wesentlichen Antrieb (= sexuelles Interesse an Frauen) zerstören bzw. gesellschaftlich ächten wollen, die Männer überhaupt nur dazu bringt, Frauen trotz ihrer asozialen Verhaltensweisen großzügiger, nachsichtiger bzw. blind gegenüber zu sein. Man muss vermutlich schon ein zienlich ideologisch verblödetes Milchmädchen sein, um auch nur ansatzweise ernsthaft zu glauben, dass Männer – die Frauen nicht mehr als (Sexual)-Objekte wahrnehmen – Frauen dann als leistungsfähige gleichberechtigte Menschen wahrnehmen würden. Ich glaube eher, dass Männer sich dann zunehmend viel eher die Frage stellen werden, ob sie dem Lebensrisiko „Frau“ nicht besser aus dem Weg gehen und ihre Ziele nicht ohne den Ballast besser erreichen können. Man muss dann halt nur gucken, wie man das AGG umgeht.

    • Frauen Union Mitte
      am Freitag
      Hier lesen Sie das Statement unserer Kreisvorsitzenden Sandra Cegla zu den Sexismusvorwürfen von Jenna Behrends:
      „Die Vorsitzende der Frauen-Union in Mitte, Sandra Cegla, der Behrends indirekt ebenfalls Vorwürfe macht, sagte zur B.Z.: „Auf mich persönlich wirken ihre Vorwürfe äußerst verstörend. Ich empfinde Frau Behrends als eine zweifelhafte Persönlichkeit, der wir als Frauen Union mit offenen Armen begegnet sind. Leider mussten wir schnell feststellen, dass sie uns wenig vertrauensvoll begegnet ist und sogar Unwahrheiten und Intrigen in unseren Kreisen verbreitet hat. Das war der Grund, warum wir uns zunächst von ihr distanzieren mussten. (…)“

      Die Waffen der Frauen??????

  10. Ich finde Eure ganzen Kommentare ganz schön gemein!

    Wenn Ihr auch nur einen Funken Anstand hättet, dann würdet Ihr Geld zusammenlegen und der Jenna Behrends eine Matratze kaufen.

    Die wird sie nämlich bald dringend brauchen 😛

  11. Auch die CDU-nahe „Welt“ übernimmt das Narrativ Behrends, wie zu erwarten war:

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article158369846/Jenna-Behrends-stoert-die-sexistische-Gesamtstimmung.html

    „….Sie holt dann ihr Telefon aus der Tasche. Was sie vielleicht mehr überrascht hat: dass sie so viel Unterstützung bekommen hat. Und Zustimmung. Von Frauen aus vielen anderen Parteien, „sogar Bundespolitikerinnen von der SPD!“ ….“

    😀 Wer hätte denn das gedacht?!

    „Es war überhaupt nicht meine Absicht, der Partei zu schaden. Ich glaube eher, die CDU wird sich selber schaden, wenn sie das Thema nicht offen diskutiert.“

    Jetzt kommt sicherlich die übliche SJW-Taktik, die jede Schwäche und jedes Nachgeben nur als Grund für weitere Forderungen und Unterstellungen nimmt. Und so kann Behrends mit vollenden, was Merkel anfing, die Demontage der CDU, zum Nachteil der dort noch relativ geballten Demokraten (Grüne & SPD würde ich als Parteien kaum mehr als demokratisch bezeichnen).

    Wenn Merkel demnächst abtritt, vieleicht kürt sie ja Behrends zu ihrer Prinzessin, wie Kohl das einst mit ihr machte. Das würde wirklich passen.

    Steht die Sonne der Kultur tief, werfen auch Zwerge lange Schatten (K Kraus).

  12. Tja, nichtmal im Studentenparlament war sie. Und Plakate hat sie auch keine geklebt.
    In einem der letzten Spiegel resümieren einige Piraten-Größen, warum die Partei den Bach runter gegangen ist. Einer von ihnen (Martin Haase, ein Professor aus Bamberg) nannte als Grund: „Leute wie Christopher Lauer oder Julia Schramm waren plötzlich Politik-Popstars.Als intern Gegenwind und Konflikte kamen, schmissen sie hin. Das haben die anderen Parteien uns voraus: Da kann man sich das gar nicht leisten. In der CDU und der SPD muss man zehn oder zwanzig Jahre hart für seine Prominenz arbeiten, man muss Würstchen am Wahlkampfstand verkaufen, Kassenwart im Ortsverein sein, man muss so lange in der Parteimaschine rackern, dass man nicht wegen jedem Mist einfach aufhört.“ (Spiegel 37/2016, S. 32).
    Tja, welch Parallele. Von Null auf Bezirksparlament in weniger als einem Jahr. Und dann gibt’s Sprüche. Und dann ist Skandal!
    Aus eigener Erfahrung (Zwei Jahre StuPa und mindestens 100 geklebeten und aufgehängten Plakaten) kann ich nur sagen: hättest du auch machen sollen….

  13. Also ich bin ja neulich auch einer Partei beigetreten. Hatte mal wieder Lust mitzumischen. Als ich noch jung war da hatte ich manchmal Lust zu provozieren und gleichzeitig für mein Land was zu tun.
    Heute bin ich „alt“ und etwas ruhiger und arbeite eher für meine eigenen Interessen.
    Mann darf eine politische Partei einfach nicht zu ernst nehmen insgesamt. Lustiger Verein.
    Leider aber auch zur Elitenrekrutierung genutzt, wie ich mal im Studium gelernt habe. Doch ich merkte in dem Seminar an:
    „Die Leute in den Parteien die dort dann nach oben gepusht werden, sind doch oft gar keine Eliteleute in dem Sinne. Manche von denen haben zwar studiert oder so aber nicht die besten Leute sondern eher zweite Wahl“.

    Da sagte die Dozentin: „Ja, die Leute in den Parteien sind intellektuell nicht sonderlich gut, aber sie stellen dann nun mal die Elite im politischen Sinne“.

    Mit anderen Worten: Da sind mittelmäßige Leute die dann nach oben geschoben werden immer höher in der Politik. Merkel hatte Kohl als Förderer usw.
    Wie schlau Merkel tatsächlich ist, weiss ich nicht.

    Fest steht: Da kommen Leute nach oben die zwar viel reden können aber die auch was die soziale Kompetenz angeht nicht viel drauf haben. Einzelne vielleicht schon. Aber viele eben nicht.

    Und ja, ich finde es „Beta“ und nicht in Ordnung sexistische Sprüche abzulassen. Aber da sowieso schon alles von Mädels beherrscht wird, ist es ja auch egal. Da kann der Mann lästern wie er will, die Mädels geben den Ton heutzutage an.

    Zum Thema „Frauen die sich überall reindrängen und dann dort zerstören“ habe ich eine kleine Artikelserie verfasst:
    https://maennlichimausnahmezustand.wordpress.com/2016/09/18/manche-kapieren-es-einfach-nicht-teil-2/

    https://maennlichimausnahmezustand.wordpress.com/2016/09/19/manche-kapieren-es-einfach-nicht-teil-3/

    Fazit: Manche Frauen kapieren es nicht und schaden sich auf lange Sicht durch ihr verhalten selbst. Aber lest bitte selbst in meinen Texten was ich damit genau meine.

    • Aus Teil 2:

      „Während die amerikanische Frau mit Männern um Arbeitsplätze konkurriert, konkurriert die deutsche Frau eher mit anderen deutschen Frauen um die geilsten 3er-BMW-Fahrer und die zuverlässigsten Bohrmaschinenmänner.“

      Das reicht Ester Vilar das Wasser 🙂

      Aus Teil 3:

      „Man kann gar nicht genug betonen, dass die Auswahl der Frauen die einen umgeben, und das betrifft nicht nur die Partnerin die man sich aussucht sondern auch die sonstigen Mädels im Umfeld, von äußerster Wichtigkeit ist.“

      Wie früher Frauen müssen Männer jetzt das auswählende Geschlecht sein. Die Bürde der Lage ist ganz auf Seiten der Männer und daher ist es von entscheidener Bedeutung, wenn dann eine nicht-korrumpierte Lebenspartnerin zu haben.

      Deine Ausdrucksweise ist aber wirklich krass 😉

      • Nun ja meine Ausdrucksweise ist nicht gerade Gentleman-like. Das muss ich zugeben. Eigentlich bin ich ein echter Gentleman und behandle Frauen grundsätzlich respektvoll und höflich. Dennoch habe ich eine sehr kantige Meinung und der verleihe ich Nachdruck mit einer scharfen Wortwahl.

  14. „Sässe man mit 70 endlich im Roadster auf dem Weg zur Villa, stünde in der Prantlhausener Zeitung, dass kein Mensch mehr als 250 PS braucht, in der ZEIT würde eine Genderautorin über alte, weisse Männer in schnellen Autos rassisteln, die fettakzeptierende Latzhosenfrauen mit Lastenrädern voller Vegankörnern überholen, und sogar im Münchner Merkur täte so ein Grattler den Mund aufreissen und behaupten, 7 lumpige Zimmer würden für einen Menschen reichen und man sollte doch eine Einliegerwohnung für Migranten hergeben, deren Lohn noch subventioniert werden muss.“

    „Polnische Kirche, polnische Nationalisten, Leute, gegen die die AfD wie ein queerfeministisches Multikultifestival wirken, entscheiden über andere, als wäre es die islamische Republik Iran. Das wird ohne Frage Auswirkungen auf Deutschland haben, Stichwort Abtreibungstourismus, und da hätte man nun wirklich mal alles zusammen, was Frauenfeindlichkeit und Patriarchat ausmacht. Deutsche Medien bringen eine Meldung, das war’s.

    In Deutschland werden Grundrechte mit Füssen getreten, denn gibt es ein gerade verabschiedetes, angebliches Prostitutionsschutzgesetz, ….es macht sie erpressbar und, wenn sie aus Ländern mit Verbot und Verfolgung von Prostitution stammen, möglicherweise auch zu Opern staatlicher und privater Willkür. ….

    Und was ist das grosse Frauenthema in den vulgärsozialistischen Iwan-Medien, die mich enterben möchten?

    Eine 26-jährige Akademikerin aus Berlin, die in einem Internetbeitrag ihre angeblichen Erfahrungen mit der CDU schildert ….

    Eine unzufriedene, 26-jährige angehende Juristin mit Mandat, errungen als Seiteneinsteigerin in eine Partei: Nur sie ist relevant und schafft es auf die Titelseiten.

    Aber diese Leute in den Medien, sie könnten entscheiden, was sie in ihren Medien besprechen: einen selbststilisierten Einzelfall oder massenhafte strukturelle Benachteiligung, Entrechtung und Diskriminierung. Sie reden über die Verteilung meines Reichtums und über das Schicksal der deutschen Akademikerin in einer Partei. Die anderen sind dagegen irrelevant. Die jungen Akademiker in den Medien bringen die junge Akademikerin in der Partei.“

    http://blogs.faz.net/stuetzen/2016/09/25/keinen-mueden-cent-fuer-den-privilegierten-gender-iwan-6952/

  15. Hochschlafen ist _nicht_ besser als hochkleben? Skandal!

    Dass Parteiarbeit ein Hauen und Stechen ist, habe ich mir fast schon gedacht.
    Wenn hübsche junge Frauen aber wirklich eher gewählt werden als hässliche, alte Säcke, hat ihre Nominierung aber tatsächlich einen Sinn. Einen sexistischen Sinn zwar, aber immerhin.

    • Nettes Interview. Bezeichnend fand ich z.B. folgende Stelle:

      Ich war eigentlich immer gegen die Quote. Ich habe gedacht, das muss nicht sein, gute Frauen setzen sich schon durch. Aber jetzt habe ich erkannt, dass die Quote sein muss. Weil nämlich sonst niemand auf die Idee käme, wenigstens darüber nachzudenken, welche Frauen überhaupt infrage kämen. Durch die Quote ging die Suche nach geeigneten Kandidatinnen überhaupt erst los.

      Die Frauenquote in Parteien führt also dazu, dass man überhaupt erst einmal Frauen suchen muss, um die Quote zu erfüllen, weil sich ansonsten offenbar nicht nur nicht genügend gute, sondern nicht einmal ausreichend interessierte Frauen zur Verfügung stellen. Die Männer der Partei müssen also quasi die eigene Konkurrenz, die dann mit der Quotensänfte an ihnen vorbeigetragen wird, auch noch selbst suchen.
      Frau Behrends findet das gut und richtig, sieht dagegen Sexismus zulasten der Frauen.

      Oder auch:

      Ich habe erst letzte Woche in meinem Ortsverband den Antrag gestellt, zusätzlich zum Sitzungsbeginn auch ein Sitzungsende festzulegen. Das ist wichtig, wenn zu Hause der Babysitter wartet. Man kann Dinge durchaus in anderthalb Stunden besprechen, finde ich.

      Na, also wenn sie es mit der Einstellung nicht bis ganz nach oben schafft, dann kann das nur an allumfassender Frauenfeindlichkeit liegen.

      • „Frau Behrends findet das gut und richtig, sieht dagegen Sexismus zulasten der Frauen.“

        Na klar, wollen die Feministinnen das. Mit ihrer „Ausbildung“ sind sie zu nichts anderem qualifiziert als Chef zu sein. Die Quote ist ihr Freifahrtsschein, jedenseits aller Qualifikation.
        Bei der Quote geht es natürlich gar nicht um Frauen, sondern um die feindliche Übernahme durch Feministinnen.

      • Sitzungsende. Haha. Dann kommt auch die Forderung, dass alle anschließend dann unter Aufsicht alleine nach Hause gehen. Denn wie alte Parteikämpen wissen. Entscheidend ist nach dem Spiel. Da versucht sich eine junge Dame das (Partei-Politik)Leben so zu gestallten, wie es ihr passt.

  16. Pingback: Debatte über Sexismus in der CDU | stapelchipsblog

  17. Der Feminismus scheint schon längst in der Berlin-CDU angekommen zu sein:

    „Empört ist Cegla, dass Behrends sich als Vorkämpferin gegen Sexismus darstelle: „Ausgerechnet Jenna, die ihre weiblichen Reize spielen ließ und den Männern halb auf dem Schoß saß – ein Hohn.“ Cegla will mehrfach auf dieses Verhalten angesprochen worden sein.

    Schriftlich ergänzt Cegla ihre Erinnerung um ein Vier-Augen-Gespräch mit Behrends am 15. April 2016 bei einer Parteiklausur, das Peter Tauber, Generalsekretär der Bundes-CDU, ins Spiel bringt. Sie zitiert Behrends: „Mit dem Peter Tauber, das muss jetzt aber unter uns bleiben, die Gerüchte stimmen. Ich hatte ein Verhältnis mit ihm.“ Cegla: „Hierzu kann ich eine Versicherung an Eides statt abgeben.“ Da sei es verwunderlich, dass Behrends sich beschwere, ihr würden Verhältnisse angedichtet.

    Behrends blieb bei ihrer Darstellung: „Ich hatte kein Verhältnis mit Peter Tauber.“

    Allerdings: Zana Ramadani, Frauenrechtlerin in der CDU, legte dem KURIER einen Chat mit Behrends vom Herbst 2015 vor. Die Frauen machen sich da Gedanken, ob „Peter“ homosexuell sei. Behrends schreibt (und beendet den Satz mit einem Zwinker-Smiley): „Also so, wie der auf mich reagiert, kann ich das ausschließen.“

    http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez—stadt/cdu-im-chaos-luegen-vorwurf-gegen-jenna-behrends–24803616

    Kein Wunder, dass die CDU bei der Wahl so unter die Räder kam. Allein das ist alles ein guter Grund.

    Die interessanteste Figur ist natürlich diese Sanda Cegla, die hier die Rolle des Alpha-Frauchens übernimmt. Ist viel in der Scientology- und New Age-haften Branche des „Consulting“, „Coaching“ etc unterwegs, zB:

    http://wtm-consulting.de/wow-was-fuer-ein-start-wtm-auf-der-women-connexx-2014-in-karlsruhe/

    Mit ihrem Namen ist auch gleich die Traditionslinie in finsterste Zeiten zu finden:

    http://www.mechthild-rawert.de/inhalt/2015-11-27/gratulation_150_jahre_deutscher_staatsb_rgerinnen_verband_ev

    „Deutscher Staatsbürgerinnen Verband“.

    „Im März 1894 wurde ein neuer Dachverband, der Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) gegründet, dem um 1913 etwa 500 000 Frauen angehörten. In der BDF-Tradition steht der heutige Deutsche Frauenrat.“

    „Nach 1918 erweiterte der ADF seine Aufgaben auf allgemeinpolitische Frauenarbeit und nannte sich ab 1920 Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband. 1933 löste sich der Verein selbst auf, um nicht mit nationalsozialistischen Verbänden „gleichgeschaltet“ zu werden. Unter dem Namen Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband nahm er 1947 seine Vereinstätigkeit bis heute wieder auf. Sein Zweck und seine Ziele sind in der Satzung festgeschrieben.“

    Auch interessant:

    „Aus dem Nähkästchen plauderte Prof. Dr. Dr. Jutta Limbach: „Traut euch mehr zu!“

    „Liebe Ladies“ begrüßte uns die mittlerweile 81-jährige Jutta Limbach, die wie immer witzig-spritzig Wahrheiten zur Gleichstellung zur Sprache brachte. Als ehemalige Professorin an der Freien Universität Berlin, als Berliner Justizsenatorin und als Präsidentin des Bundesverfassungsgerichtes hat sie Karriereleiter bis wirklich an die Spitze erreicht. Dass die gesetzliche Frauenquote nun kommt, ist unbestreitbar ein Meilenstein. Trotz der Vorbildfunktion durch die nun ab 2016 geltende mindestens 30-prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten existiert nach wie vor eine 22 prozentige Entgeltungleichheit für Frauen. „Quoten reichen alleine nicht aus, um alle Frauen zu fördern.“ Deshalb sind die anstehenden Gesetze von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig auch so entscheidend. Gerade der gender pay gap und der daraus resultierende gender pension gap sei unerträglich.

    Jutta Limbach hat sich während all ihrer Laufbahnen nie beirren lassen: Sie wollte und will die Stellung der Frauen in der Gesellschaft verbessern. Sie scheut auch vor schwesterlicher Mahnung nicht zurück: So sei es unabdingbar, sich solidarisch mit den Frauen zu zeigen, die unsere Haushalte reinigen. Sie verlangt die Einhaltung der ILO-Konvention 189. Diese fordert, dass „Hausangestellte“ als Arbeitnehmerinnen mit allen Rechten und Pflichten zu betrachten sind.

    Frauen wie Männer entscheiden sich in einer Demokratie, wie sie leben wollen. Von den Frauen erhofft sie sich eine größere Friedenssehnsucht und eine größere Gewaltverachtung. Sie setzt auch auf einen Wandel im Verhältnis von Frauen und Macht. Politische Macht sei in einer Demokratie die Voraussetzung dafür, tatsächlich auch etwas gestalten zu können. …..“

    Von daher weht der Untertanengeist des Kaiserreichs also heute noch….

    • „Mit dem Peter Tauber, das muss jetzt aber unter uns bleiben, die Gerüchte stimmen. Ich hatte ein Verhältnis mit ihm.“

      Das würde erklären, weshalb Tauber sie sofort nach Veröffentlichung unterstützt hat.

      • Genauso kann es sein, dass Cegla einfach lügt. Auch eine eidesstattl. Versicherung ist nunmal gar nichts wert, wenn dieses „Bekenntnis“ unter 4 Augen geäussert worden sei. Dieser Art von Nachdruck scheint mir eher gegen Cegla zu sprechen.

        Tauber und Behrends können ja auch rein aus ideologischen Gründen gemeinsame Sache machen. Vielleicht geht es ja um die Öffnung der CDU für „Diversity“, also für den Islam.

        Kaum zu glauben, dass Behrends hier eigenmächtig handelt. Es ist eher davon auszugehen, dass sie die Drecksarbeit für Leute wie Tauber macht.

        • „Es ist eher davon auszugehen, dass sie die Drecksarbeit für Leute wie Tauber macht.“

          Das kann durchaus sein. Mir fiel nur allgemein das Zusammentreffen auf.
          Wobei ich in diesem Fall bei Tauber weniger ideologische sondern eher parteiinterne Gründe vermuten würde.

        • Dass es um den Islam geht, war jetzt nur geraten. Schaut man sich die statements Taubers an, dann wird klar, dass es ein prototypischer Fürsprecher für den Islam innerhalb der CDU ist:

          http://www.kath.net/news/50884

          „Tauber: Den Satz (/Islam gehört zu D/) haben lange vor Angela Merkel sowohl Wolfgang Schäuble als Innenminister als auch der damalige Bundespräsident Christian Wulff geäußert. Bei über 4,5 Millionen muslimischen Mitbürgern, von denen über 2 Millionen Deutsche sind, gehört nun mal auch der Islam zu Deutschland. Und wir wollen, dass mehr davon in unserer Partei mitarbeiten – das C ist für uns an die Adresse dieser Menschen gerichtet eine Brücke. Aber natürlich nur, wenn sie einen Glauben leben, der mit unseren Werten vereinbar ist. Nicht jede Form des Islams kann einen Platz in unserer Gesellschaft und erst recht in einer Partei wie der CDU haben. Aber es ist selbstverständlich möglich, sich als gläubiger, demokratisch orientierter Moslem in der CDU politisch für dieses Land zu engagieren.“

          „Unser Ziel als Volkspartei muss es aber sein, noch besser den Querschnitt der Bevölkerung abzubilden.“

          Mit anderen Worten: „Diversity“ ist angesagt.

          Darum wird es gehen. Behrends ist auch von dieser Sorte „Intersektionalismus“.

        • @Hugor

          Da Behrends die volle Rückendeckung der Führung der CDU haben dürfte, ist zu erwarten, dass die Zana Ramadani bald den Abgang macht, Cegla opportunistisch die Klappe hält und Behrends für höhere Weihen zur Verfügung steht. Und dass bei der CDU Kopftücher in Mode kommen.

        • „Genauso kann es sein, dass Cegla einfach lügt.“

          Kann sein. Sie ist aber nicht die einzige, welche Vorwürfe gegenüber Behrends erhebt:

          Ramadani, eher Gegnerin Henkels, widerspricht: „Wir leugnen nicht, dass es Sexismus in der CDU gibt. Aber Jenna missbraucht das wichtige Thema für ihre Zwecke und verhöhnt echte Opfer.“

        • Ja, die Ramadani scheint (für eine Feministin ausnahmsweise) anti-Islam zu sein. Ob die dann zur AfD gehen wird? Dies dürfte umso wahrscheinlicher sein, als die AfD ins rechtsextreme Fahrwasser geleitet werden wird.

          • @alex

            Ramadani ist keine intersektionale Feministin, intersektionaler Feminismus und Femen verstehen sich überhaupt nicht. Ramadami und ihre „Blackface“-Aktion waren ja Anlass des Streits in der Mädchenmannschaft, der zu starken Zerwürfnissen führte.

            Ramadami vertritt weitaus eher einen Schwarzer Feminismus, der sich gegen Prostitution richtet, wobei sie stark auf „sexuelle Befreiung der Frau“ setzt und in ihrer Sexualität sehr offen ist.

        • @chris
          Ja, sagen wir mal, die steht im Prinzip für einen klassischen Radikalfeminismus, insofern als dass sich dieser nicht unter das Primat „Rasse“ unterordnen will. Genau das kulminiert ja schliesslich in der Haltung zum Islam hierzulande, der ja auch „humanitär“ rassistisch bzw neorassistisch gelesen werden soll und groteskerweise als „Emanzipation“ und „Selbstbestimmung“ uminterpretiert wird.

          Das mit der „Mädchenmannschaft“ wusste ich gar nicht.

          Dann scheint die Ramadani ja doch einigermassen wichtig zu sein und man könnte vermuten, dass die ganze Intrigen-Schlammschlacht wenigstens zum guten Teil um ihre Person geht, ganz indirekt natürlich.

        • „Ramadami vertritt weitaus eher einen Schwarzer Feminismus,“

          Zana Ramadani ist in ihrer kritischen Analyse der konservativ-islamischen Erziehung fortschrittlicher als Alice Schwarzer.
          Zwar gelingt es leider auch Zana Ramadani noch nicht, eine Perspektive einzunehmen, die die Nachteile der archaischen konservativ-islamischen Geschlechterrollensozialisation für beide Geschlechter kritisch herausarbeitet, aber sie erwähnt klar die wichtige Rolle konservativ-islamischer Mütter in der Erziehung, sie verdeutlicht also, dass Frauen im konservativen Islam nicht nur Opfer, sondern oft auch Täterinnen sind:

          https://www.welt.de/vermischtes/article150989935/Seid-wuetend-auf-die-muslimischen-Frauen.html

  18. Ich bin gespannt, wie sich ihre Karriere jetzt entwickelt. Ich würde sagen, dass die CDU verbrannte Erde ist – andere Parteien, wie dieLinke ihr sicherlich gerne ein neues Zuhause bieten werden.

    Mich erinnert diese Geschichte an die britische Juristin, die eine Anfrage eines älteren Herren über LinkedIn bei Twitter veröffentlichte und sich dabei über Sexismus beschwerte und später über den Sexismus in ihrer Branche – denn ihr Arbeitgeber sah das Vertrauensverhältnis nach diesem Tweet gestört und sie suchte sich ein neues Betätigungsfeld als Meinungsschreiberin.

    Vielleicht war das auch ihre Intention. Sie hat jetzt einen sicher Platz für 4 Jahre und kann danach in andere Bereiche einsteigen.

  19. Pingback: Jenna Behrends und unfaire Gerüchte über Affären | Alles Evolution

  20. Pingback: Weder Sexismus noch Debatte « man tau

  21. Nur mal so als begleitende Info:

    „Bezirksverordnete sind ehrenamtlich tätig[2] und erhalten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 15 % der Diät eines Abgeordneten im Berliner Abgeordnetenhaus.[3] Der Betrag wird abgerundet bis er voll durch fünf teilbar ist. Bei einer Diät von 3601 Euro[4] beträgt die Grundentschädigung 540 Euro. Hinzu kommen Sitzungsgelder (20 Euro pro Fraktions- oder Ausschusssitzung sowie Sitzungen der Ältestenräte, 31 Euro für eine Plenarsitzung) und eine Fahrgeldentschädigung in Höhe von 41 Euro pro Monat. “

    Wer also glaubt, ein BVV-Mandat sei ein heftig begehrter Job, der irrt! Man ist mit Minilohn 5 Jahre lang gebunden und wenn man es GUT machen will, durchaus Vollzeit beschäftigt.
    Manche verbringen ihr Leben in der BVV, weil sie dadurch alle anderen Chancen verloren haben….

    Und ja, die Parteien müssen etwas dafür tun, dass sich JUNGE MENSCHEN und FRAUEN überhaupt noch zu einer Mitarbeit bereit erklären. Seit Jahren ist klar, dass die Parteien Mitglieder verlieren, weil ihre Binnenkultur einfach nicht mehr zeitgemäß ist. Der sexistische Umgang mit jungen Frauen ist da nur ein kleiner Aspekt eines großen Problems!

    • „Wer also glaubt, ein BVV-Mandat sei ein heftig begehrter Job, der irrt! “

      Niemand hat behauptet, dass ein BVV-Mandat ein Traumjob sei. Aber für ehrgeizige Jungpolitiker es ist eine wichtige Stufe auf der Karriereleiter und deshalb sehr wohl begehrt und wertvoll.

      „Und ja, die Parteien müssen etwas dafür tun, dass sich JUNGE MENSCHEN und FRAUEN überhaupt noch zu einer Mitarbeit bereit erklären.“

      Stimme ich zu. Aber leistungslose Frauenbevorzugung und Sexismusdebatten aufgrund von Bagatellen sind da wohl kaum ein zukunftsträchtiger Weg.

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