Männer, die sich für Frauen beschweren

Ich unterhielt mich neulich mit jemanden, der an der Rezeption einer Ferienanlage arbeitet. Das Thema kam irgendwie auf Beschwerden und das sich einige Leute auch wegen Kleinigkeiten beschweren. Er beschwichtigte das dann etwas:

Eine Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass sich häufig die Männer beschweren und sich dann sogar dafür entschuldigen, weil sie es eigentlich nicht so schlimm finden. Aber man müsse verstehen: Ihre Freundin oder Frau würde es leider ganz furchtbar finden und hätte sie geschickt, dass zu regeln.

Und das ist etwas, woran man dann nicht vorbeikommt: Wenn die Frau nicht glücklich ist, dann wird es kein schöner Urlaub.

Dass deckt sich durchaus mit meiner Erfahrung: Ich wurde schon oft vorgeschickt irgendwas zu reklamieren. Die Freundin wollte das häufig nicht selbst machen und solche „Auseinandersetzungen nach außen“ fallen dann üblicherweise in den Zuständigkeitsbereich des Freundes. Macht man es nicht, dann ist schlechte Stimmung und man selbst fällt in der Gunst, weil man nicht mutig für sie kämpft. Denn das ist die Aufgabe des Mannes. Das sie selbst es auch machen könnte, aber „mutlos“ ist, spielt dabei keine Rolle. Es ist ein potentieller Konflikt und damit – natürlich nur im Schnitt – eher seine Aufgabe in der Beziehung.

Natürlich gibt es auch Fälle, wo die Frau weitaus eher diejenige ist, die so etwas regelt. Aber die Erfahrung des Rezeptionisten über gewisse Geschlechterdynamiken scheint mir schon ganz passend zu sein. Deckt es sich mit euren Erfahrungen?