Geschlechterunterschiede bei dem Kampf um Status

Eine interessante Studie dazu, wie Männer bzw Frauen Statuskämpfe bzw. Konkurrenzkämpfe austragen:

Both sexes benefit from attaining higher status than same-sex peers, but each sex employs distinctive competitive tactics.
Men engage in conspicuous public contests for status and directly interfere with others‘ success. Despite frequent and intense contests which occasionally turn lethal, men typically employ ritualized tactics and accept status differentials within a group.
More recently, research has examined women’s subtle, safe, and often solitary, competitive tactics.
Women’s main competitive tactics consist of maintaining a few long-term alliances and gaining advantages when competitors are not present. When competitors are present, women utilize leveling, social exclusion, and low-cost forms of contest competition to best other women.

Quelle: Contest versus Scramble Competition: Sex Differences in the Quest for Status

Und noch einmal das wesentliche übersetzt:

  • Männer verwickeln sich in auffällige öffentliche Statuswettkämpfe und greifen direkt in den Erfolg anderer ein. Trotz häufiger und intensiver Wettkämpfe, die gelegentlich tödlich enden, wenden Männer in der Regel ritualisierte Taktiken an und akzeptieren Statusunterschiede innerhalb einer Gruppe.
  • Die wichtigsten Wettbewerbstaktiken von Frauen bestehen darin, einige wenige langfristige Allianzen aufrechtzuerhalten und sich Vorteile zu verschaffen, wenn keine Konkurrenten anwesend sind. Wenn Konkurrenten anwesend sind, nutzen Frauen Gleichmacherei, soziale Ausgrenzung und kostengünstige Formen des Wettbewerbs, um andere Frauen zu übertreffen.

Männer führen also eher einen direkteren Wettbewerb und akzeptieren dann Statusunterschiede in einer Gruppe

Frauen suchen eher langfristige Allianzen mit wenigen mit denen sie dann zusammen arbeiten und gehen dann eher in den indirekten Kampf. Im englischen heißt es „Leveling“, die App hat es mit Gleichmacherei übersetzt, Anpassung steht auch noch zur Verfügung. Könnte aber in den Bereich Krabbenkorb passen. Soziale Ausgrenzung ist ein altes Mittel des weiblichen Konkurrenzkampfes.

Aus der Studie (übersetzt):

Geschlechtsunterschiede im intrasexuellen Wettbewerb um den Status sind in verschiedenen Bereichen von der Evolutionsbiologie bis zu den Sozialwissenschaften untersucht worden. Insbesondere die Verhaltensökologie bietet einen wertvollen Rahmen für die Charakterisierung von Geschlechtsunterschieden, indem sie zwischen „Wettkampf“ und „Gerangel“ unterscheidet [3].

Wettbewerb (Contest competition) findet statt, wenn Individuen direkt versuchen, sich gegenseitig zu übertreffen typischerweise in direkten oder nahezu gleichzeitigen Konfrontationen mit Nullsummen- oder Rangordnungsergebnissen. Bei Wettbewerben werden oft die Versuche der Gegner, erfolgreich zu sein, direkt behindert (Interferenzwettbewerb). Beispielsweise können Personen öffentlich kämpfen, um ihre überlegene körperliche oder emotionale Stärke zu demonstrieren oder um die Führung einer Gruppe zu übernehmen. Sie können versuchen, durch direkte Konfrontation wertvolle Ressourcen wie Verbündete, potenzielle Partner, Eigentum und Nahrung von Gegnern zu erlangen, die versuchen, sie zu behindern.

Im Gegensatz dazu geht es beim Scramble-Wettbewerb darum, sich die oft weit verstreuten Ressourcen selbst zu beschaffen. Anstatt um ein und dasselbe Kleidungsstück zu kämpfen, können Individuen beispielsweise Informationen über die Kleidung ihrer Gegner sammeln und dann heimlich bessere Kleidung finden. Ebenso können Individuen potenzielle Verbündete einschätzen und sich dann an die Person mit dem höchsten Status wenden, wenn die anderen anderweitig beschäftigt sind. Der Verdrängungswettbewerb kann zwar eine Beeinträchtigung des Erfolgs eines Konkurrenten beinhalten, wie z. B. die Verunglimpfung eines Konkurrenten gegenüber Dritten, aber er findet nicht in Anwesenheit des Konkurrenten statt.

Wie der Abstract bereits anführt führen Männer eher den ersten Wettbewerb und Frauen eher den zweiten.

Vieles in den Beschreibungen klingt auch klischeehaft vertraut. Die Vermeidung einer direkten Konfrontation klingt für das zum einen schwächere Geschlecht und zum anderen für das Geschlecht, welches (ansonsten schnell in die Konkurrenz geratene) Kinder, die zB auf ein Stilen etc angewiesen sind, betreut durchaus evolutionär vorteilhaft.

Zudem haben Männer ein anderes Interesse daran, dass man den Kampf auch wahrnimmt: Wenn Status attraktiv ist, dann soll auch klar sein, dass man in direkter Konfrontation gewonnen hat und andere sollen sehen, dass man der besser war (Was gleich auch bewirken kann, dass diese sich idealerweise unterhalb von einem selbst anordnen ohne das man erneut kämpfen muss oder einen als Verbündeten wollen etc)

Wieder aus der Studie:

Zur Veranschaulichung dieser beiden Wettbewerbstaktiken wurde ein Spiel für Kinder entwickelt. Bei diesem Spiel, das von Tetrads gleichgeschlechtlicher Freunde gespielt wurde, gewann jeder einen Preis, wenn er genügend Ressourcen vor Ablauf der Zeit gesammelt haben. Die Spieler konnten Ressourcen sammeln von entweder von anderen gleichgeschlechtlichen Spielern oder von der „Bank“. Die Jungen nahmen sich normalerweise gegenseitig die Ressourcen und verringerten damit die Gewinnchancen ihrer Gegner, während Mädchen überwiegend von der Bank nahmen und sich auf ihren eigenen Erfolg konzentrierten

Das ist natürlich ein Nachteil vieler Studien: Sie müssen ein Spiel schaffen, damit man klarere Beobachtungen hat und damit weichen sie immer etwas vom Leben ab, gerade auch weil es üblicherweise um weniger geht als zB wenn es um einen realen Job etc geht.

Dennoch sind die Unterschiede ja interessant.

Aus der Studie:

Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Vorliebe für Wettbewerbe zeigen sich am Ende der frühen Kindheit in verschiedenen Kulturen. Mehr Jungen als Mädchen entscheiden sich für die Teilnahme an einem einem Turnier, während Mädchen eine Akkordvergütung oder einen Wettbewerb gegen die eigene ihre eigene Leistung messen [22]. Dieser Unterschied zwischen den Geschlechtern tritt auch bei verschiedenen Aufgaben in vielen Kulturen zu Tage[4, 10, 23]. Vom Säuglingsalter an und in verschiedenen Kulturen, sind Jungen im Vergleich zu Mädchen eher bereit, Risiken einzugehen [22, 24], und in der mittleren Kindheit zeigen Jungen ein größeres Selbstvertrauen [22]. Obwohl kulturelle kulturelle Unterschiede, insbesondere die Unterstützung durch die weibliche Verwandtschaft [17, 25], die Bereitschaft von Mädchen, an Wettbewerben teilzunehmen erhöhen, spielen angesichts des frühen Auftretens einer Bevorzugung von Wettbewerben bei Männern, wahrscheinlich auch angeborene Faktoren eine Rolle.

Die Fußnoten wären vielleicht auch noch mal interessant um da näher hereinzuschauen.

Die Wettkämpfe der Männer sind in der Regel ritualisiert, und die Regeln verlangen oft Versöhnung und Akzeptanz von Statusunterschieden innerhalb einer Gruppenhierarchie. Auch tauschen Männer eher als Frauen vor und nach körperlichen und kognitiven Wettkämpfen [26, 27] freundliche Berührungen aus, die wohlwollende Absichten signalisieren. Männer haben daher mehr Spaß daran, gegen gleichgeschlechtliche Freunde [28] und Arbeitskollegen [29] anzutreten als Frauen. Die Ergebnisse bestimmen die Rangordnung innerhalb einer hierarchischen Gruppe [10, 11]. Rang und Allianzen schwanken, wenn sich das Vermögen und die Fähigkeiten eines Mannes sowie der physische und soziale Kontext Kontext ändern [30], und durch Versöhnung können ehemalige Gegner zu Verbündeten werden
[26]. In der mittleren Kindheit sind auch Jungen eher als Mädchen bereit, sich zu versöhnen nach einem Wettbewerb mit Freunden [10, 31].
In extremeren Fällen jedoch, z. B. wenn nur wenige Ressourcen vorhanden sind oder ein oder wenn der Status eines Mannes öffentlich herabgewürdigt wurde, kann ein Mann seinen Konkurrenten verstümmeln oder sogar töten Konkurrenten [32]. Männer töten 10-mal häufiger als Frauen nicht verwandte gleichgeschlechtliche Konkurrenten. Im Gegensatz dazu führen Wettkämpfe bei Frauen, die zwar selten tödlich enden, zu lang anhaltende negative Emotionen und schaden dadurch den Beziehungen [33]. Während der gesamten auch in der Kindheit werden die körperlich schädlichsten Formen des Wettbewerbs mehr zwischen Jungen als zwischen Mädchen [34]. Abbildung 1 zeigt, wie der Wettbewerb zwischen Männern sowohl weniger als auch mehr nachteilige Folgen hat als der Wettbewerb zwischen Frauen (siehe Abbildung 1).

Die Abbildung 1 ist da in der Tat recht deutlich:

Da sieht man, dass bereits ein vergleichsweise geringer Wettbewerb bei Frauen schnell dazu führen kann, dass die Freundschaft beendet wird, während dies bei Männer deutlich später ansetzt – toxische Männlichkeit eben mal wieder.

Auch die zusammenfassende Übersicht finde ich interessant:

Weiter aus der Studie:

Evolutionsbiologen und Sozialwissenschaftler haben sich auf die männliche Wettbewerb, weil Männer so auffällig konkurrieren und Männer mit hohem Status mehr Paarungschancen erhalten [5, 7]. Langsam beginnen die Forscher, die die eher einsamen und subtilen Wettbewerbstaktiken der Weibchen zu untersuchen [41]. Berichte über den größeren Reproduktionsvorteile eines hohen Status für Männchen vernachlässigen die Tatsache, dass zumindest bei Säugetieren zumindest bei Säugetieren und insbesondere bei Primaten, die Weibchen nicht nur die Nachkommenschaft am Leben erhalten, sondern auch dazu beitragen sie beim Heranwachsen zu fördern. Dies gilt insbesondere für Menschen, deren Kinder eine ausgedehnte mütterliche Betreuung benötigen, oft über Jahrzehnte

Die Gene eines Mannes werden nicht weitergegeben, wenn die Mutter nicht in das Überleben und den Status ihrer Kinder investiert.
Anders als andere Säugetiere haben menschliche Mütter im Laufe der Geschichte Mütter in verschiedenen Gemeinschaften regelmäßig Kindermord begangen und ihre Kinder missbraucht oder vernachlässigt [42, 43]. Ob sich eine Mutter um ein Kind kümmert hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von ihrer Einschätzung, ob sie das Kind das Kind erfolgreich aufziehen kann, ohne sich selbst oder ihre anderen Kinder zu verletzen. Soziale Unterstützung ist die wichtigste Determinante [14, 42]. Frauen konkurrieren also in erster Linie in erster Linie um soziale Unterstützung.

Auch eine interessante Gegenüberstellung. Männer konkurrieren um sich fortpflanzen zu können. Frauen konkurrieren um  soziale Unterstützung um die Kinderaufzucht zu sichern.

Frauen können ihre Eigeninteressen am besten durch ihre eigene harte Arbeit und Beharrlichkeit, indem sie Taktiken anwenden, die mindestens drei Prinzipien folgen, die mit alleine durchgeführter scramble competition übereinstimmen

Erstens: Die Taktik muss sicher sein. Frauen können können es sich nicht leisten, ihre eigene Gesundheit oder die ihrer (zukünftigen) Kinder zu gefährden, da ihr langfristiges ihr langfristiges Wohlergehen notwendig ist, damit ihre Kinder und oft auch ihre Enkelkinder am gedeihen [14].

Zweitens können die stetigen, einsamen Bemühungen einer Frau besser sein als Allianzen mit anderen Frauen einzugehen, um Ressourcen und Status zu erlangen, die dann Wettbewerbe zur Ermittlung der Auszahlungen erfordern würden. Dies gilt insbesondere, wenn Frauen weniger Unterstützung von gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen erhalten als von Verwandten oder ranghöheren Männern [10, 36, 44, 47] und mehr Schwierigkeiten als Männer haben, Konflikte mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen zu lösen [26, 27, 33].

Drittens sind die Objekte, die Status für Frauen erzeugen, oft weit verstreut, so dass jede Frau ihre eigenen finden kann [37]: Das Bilden und
Aufrechterhaltung von Allianzen mit einigen wenigen Verwandten, einer Partnerin und möglicherweise einer Kollegin mit hohem Status oder weiblichen Verbündeten; das Aufziehen von Kindern mit hohem Status; das Sammeln von nahrhaften Nahrungsmitteln und Materialien Kleidung und die Sicherung eines wertvollen Hauses und Gartens lassen sich am effizientesten am effizientesten durch anhaltende, individuelle Anstrengungen oder durch Konkurrenzkampf erreicht werden [37].
Obwohl auch Männer die Taktik des Wettstreits anwenden, ist die Auswahl an Taktiken bei Frauen begrenzter.

Vielleicht auch der klischeehafte Grund, warum Frauen lieber als Männer shoppen. Es ist eben die Suche nach den weit verstreuten Ressourcen. Es ist kein direkter Konkurrenzkampf, aber dennoch einer, bei dem die bessere eigene Kleidung, die Kleidung der Kinder, das schöner eingerichtete Haus von den Konkurrentinnen bewertet wird

Frauen nutzen den Verdrängungswettbewerb auch (scramble comepetiton), um einen Partner mit hohem Status zu finden. Sie Selbstvermarkten, indem sie Merkmale betonen, die für potenzielle oder aktuelle Partner attraktiv sind, wie z. B. große Augen, hervortretende Brüste und Hüften sowie klare und weiche Haut [7].
Wenn relativ wenige Männer mit hohem Status verfügbar sind, konkurrieren die Frauen härter. Wenn die wirtschaftliche Ungleichheit zunimmt und relativ wenige Männer mit hohem Status übrig bleiben, posten Frauen mehr sexy Fotos in den sozialen Medien und geben mehr Geld für Schönheitsprodukte Produkte aus [54]. Wenn Männer mit hohem Status nicht verfügbar sind oder ihren Status verlieren, werden Frauen sich von den Männern ab und bekommen weniger Kinder [55]. In modernen Kulturen beginnen Mädchen bereits in der in der frühen Kindheit, wie sie Männer anziehen können, indem sie sich verkleiden und Puppen in weiblicher Form

Und auch interessant:

Wenn Frauen jedoch von nicht verwandten, gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen umgeben sind, ist der Konkurrenzkampf weniger effektiv. Hier sind andere Taktiken gefragt.

Wenn man darauf besteht, dass gleichgeschlechtliche Kolleginnen am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit gleichberechtigt sind, wird das Spielfeld geebnet [10, 56]. Wenn man von anderen Frauen verlangt, intime Schwachstellen preiszugeben, wie es unter Freundinnen erforderlich ist [10], erhält man Informationen, die später als Waffe eingesetzt werden können [56]. Eine Frau mit hohem Status, die gegenüber anderen Frauen explizit Dominanz zeigt oder sich nicht mit ihnen anfreundet, wird durchweg missbilligt und schlecht behandelt, was ihre Autorität am Arbeitsplatz und in ihrem Privatleben ernsthaft untergraben kann [52, 57, 58]. Umgekehrt können die Versuche einer Frau mit niedrigem Status, ihren Status zu erhöhen von einer Frau mit hohem Status vereitelt werden [59-61]. Dies beginnt in der frühen Kindheit, wenn Mädchen auf Gleichheit mit gleichgeschlechtlichen Gleichaltrigen bestehen, und in der mittleren Kindheit wenn die Offenlegung von Verwundbarkeit unter Freunden obligatorisch wird [10, 62

Deswegen haben viele Frauen auch ein Problem mit weiblichen Chefs würde ich mal vermuten.

Und:

Wenn eine alleinstehende Frau die ehelichen, öffentlichen oder betrieblichen Bindungen bedroht, können andere Frauen mächtige Koalitionen schmieden, um sie auszuschließen. Eine kleine Koalition von eng verbundenen weiblichen Gleichgesinnten kann das Leben einer einzelnen Frau zerstören und sie manchmal dazu zwingen aus der Gemeinschaft vertrieben werden [10, 52, 57, 61]. Diese Allianzen bieten gleichzeitig Schutz vor Ausgrenzung bieten.
Frauen mit niedrigem Status schließen sich zusammen, um eine Frau mit hohem Status auszuschließen, indem sie sie verunglimpfen und zahlenmäßig übertreffen [52, 57, 58]. Frauen mit hohem Status verbünden sich ebenfalls, um die Versuche einer Frau mit niedrigem Status zu blockieren, einen höheren Status zu erlangen [60, 61]. Das Ergebnis ist, dass Frauen mehr Angst haben als Männer, sozial ausgegrenzt zu werden bzw  gesellschaftlich ausgeschlossen zu werden [10, 63]. Bereits in der frühen Kindheit beginnen Mädchen eher, soziale Ausgrenzung als Wettbewerbstaktik einzusetzen als Jungen [10].

Frauen bilden also Gruppen gleichen Status und passen genau auf wen sie da reinlassen, und zwar in beide Richtungen und leben eher in der Angst aus ihren Gruppen ausgeschlossen zu werden. Sie setzen soziale Ausgrenzung auch eher als Waffe ein.

Nur eine Frau, deren hoher Status gesichert ist, kann sich von der Bedrohung durch Nivellierung oder sozialer Ausgrenzung. Sie kann sich dann auf sichere Formen des Wettbewerbs einlassen. So können leistungsstarke Mädchen oder junge Frauen in angesehenen Schulen auf der ganzen Welt an einigen Wettbewerben genauso teilnehmen wie Jungen und Männer [64, 65].
Allein die Zuweisung von Frauen zu hohen Statuspositionen erhöht ihre Bereitschaft, sich an kostengünstigen Wettbewerben zu beteiligen, in gleichem Maße wie bei Männern [66].
Wenn viel auf dem Spiel steht, werden alle Frauen sich auf sichere Formen des Wettbewerbs und der Einmischungswettbewerbs wie Männer einlassen. Frauen konkurrieren und mischen sich in die Partnerwahl oder die Berufsaussichten einer anderen Frau genau wie Männer ein, indem sie negative Informationen über sie in ihrer Abwesenheit an andere, einschließlich Männer und potenzielle Partner, weitergeben [56, 67]. Experimentell gesehen erzählen Frauen, wenn sie mit gleichgeschlechtlichen Konkurrenten konfrontiert werden kleine (aber keine großen) Lügen genauso häufig wie Männer [68]. Auch wenn die Kinder einer Frau Nutznießer sind, beteiligen sich Frauen genauso stark am Wettbewerb wie Männer [69].

Schließlich nehmen ältere Frauen, die sich nicht mehr um die Kindererziehung kümmern müssen sicheren Wettbewerben genauso häufig wie Männer [70]. Dies beginnt bereits in der Kindheit: Wenn die einzige Möglichkeit zu wenn die einzige Möglichkeit, zu gewinnen, darin besteht, den Erfolg eines anderen zu verhindern, nehmen Mädchen genauso häufig an Wettbewerben mit geringen Kosten teil wie Jungen [4]. Abbildung 1 zeigt, dass Beziehungen zwischen Frauen durch niedrige und als zwischen Männern durch niedrigen und mittleren Wettbewerb geschädigt werden, sind Frauen sich nur selten auf die hohen Wettbewerbsniveaus einlassen, die am schädlichsten sind.

Das statushohe Frauen sich eher auf Wettbewerbe einlassen ist interessant. Es passt etwas zu Quotenüberlegungen („wenn sie erst mal Status haben werden sie den Wettbewerb schon mitmachen“). Aber es verringert natürlich die Zahl auch ganz erheblich und eine Quotenfrau wird sich auch nicht gerade als Statushoch ansehen.

Auch interessant der Hinweis darauf, dass Frauen sich dann auch nur lediglich an Wettbewerben mit eher geringen Risiken beteiligen und die mit den höheren Risiken meiden. Wäre interessant, ob das auch auf finanzielle Risiken und den Umgang damit zu übertragen ist.

 

Intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen und verschieden hübsche Frauen in Bikinis

Diesen Tweet fand ich ganz interessant:

When an obese woman poses in bikini, feminists call her: „confident, brave & beautiful“

When a hot woman poses in bikini, feminists get mad and say: „Eww that’s degrading to women“

Strange how that happens…

Truth is, feminists only support women they aren’t jealous of.

Weibliche intrasexuelle Konkurrenz ist für mich immer interessant, weil sie oft mit ganz anderen Waffen ausgetragen wird als bei Männern.

Ist evtl dicke Frauen als besonders schön loben auch nur eine Form des Krabbenkorbeffekt? Also indem man dick sein eine gewisse Schönheit beimessen will und so andere Frauen zufriedener macht um dann selbst evlt besser abzuschneiden in der Konkurrenz.

Oder ist es nur Signalling: „Ich treibe die intrasexuelle Konkurrenz unter uns nicht an, ich tanze nicht aus der Reihe, ich finde jeder Körper ist hübsch“. Also ein beschwichtigen als Signal an die Gruppe?

Ist das Unschöne etwas, wo man Komplimente ausleben kann ohne das man beschuldigt werden kann ein zu hohes Niveau zu verlangen?

Erfüllen TransFrauen eine ähnliche Funktion wie dicke Frauen in dieser Hinsicht?

vgl auch.

Vanilla Girls (und intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen)

Anscheinend gibt es einen neuen Trend des „Vanilla Girls“ und natürlich ist er „problematisch“:

In der Generation TikTok macht mal wieder eine neue Jugendästhetik von sich reden: die der „Vanilla Girls“. Es geht um junge Frauen, die sich in Cremefarben mit Duftkerzen in ihren hellen Wohnungen inszenieren. Aber wofür steht der beige Perfektionismus?

Sie sind zu schön, zu perfekt, zu beige, um wahr zu sein: die Wohnungen, Schlafzimmer, Bäder und Küchen der jungen Frauen, die ihr Leben, beziehungsweise die passenden Ausschnitte daraus, auf Instagram und/oder TikTok inszenieren. Diese Frauen leben in Creme, sie kleiden sich in Beige, ihr Haar ist auch meist passend gefärbt, ihre Fingernägel dezent, aber perfekt in hellen Tönen manikürt.

 Sie werden inzwischen als „Vanilla Girls“ betitelt, ihre Ästhetik gilt als Konzept, in den sozialen Netzwerken teilen junge Menschen Anleitungen, Produktlisten, Ausstattungstipps und zahllose Fotos und Videos unter dem Hashtag #vanillagirl (rund 400 Millionen Aufrufe allein auf TikTok) und seinen diversen Varianten von #vanillagirlbedroom bis #vanillagirlmakeup.

Nun also die beigen Lebenswelten der gemütlich, aber minimalistisch lebenden Vanille-Mädchen. Es geht dabei um junge Frauen, die nach außen perfekt scheinen wollen, makel- und daher demonstrativ fleckenlos, duftend, rein. Ein unaufgeregtes, skandalfreies Leben auf dem Landsitz der Familie oder der feinen, clean eingerichteten Dachgeschosswohnung.

Die TikTok-Jugend reduziert diesen Anspruch, diese provokant-unschuldige Inszenierung auf bestimmte Produkttypen: Zopfpullover von Ralph Lauren, Seidenhaarband, Hermès-Sofadecke, Lipgloss, Wäscheparfüm, teures Peeling in weißer Tube, vornehmer, goldener Schmuck, flauschige Ugg-Boots – der Code für das Vanilla Girl. Auf dem Couchtisch Vanilleduftkerzen, es ist aufgeräumt, sauber, auch die Unterwäsche des Vanille-Mädchens ist unschuldig, sie trägt weiße Unterhemden, gerne mit Schleife.

Oder:

To put it simply, the “Vanilla Girl” aesthetic falls into the category of approachable minimalism. As the name suggests, the style is neutral, classic and basic—and not in a bad way. The underlying theme of the aesthetic is rooted in simplicity and realistic luxury. The basis of the “Vanilla Girl” fashion identity is in wearing a full winter white or “vanilla” outfit, adding cozy accessories like leg warmers or white fluffy earmuffs, and keeping hair and makeup relatively natural.

Wenn man die Beschreibung hört, dann kann man sich schon vorstellen, dass das in den intersektionalen Theorien als Affront angesehen wird:

Frauen, die sich in weiß kleiden und sich im wesentlichen für ihr Aussehen und Mode und für Inneneinrichtung interessieren und dort darstellen wollen, dass sie „rein“ sind (weiße Kleidung ist ja eine typische Kleidung der Oberschicht, weil sie nur getragen werden kann, wenn man sich nicht dreckig macht (weiße Berufskleidung gibt es zwar auch, sie dient aber dazu, Verunreinigungen sofort zu erkennen, etwa im Lebensmittelbereich).  Sie wollen eine gewisse Eleganz transportieren, die Zeit sich mit edler Inneinrichtung auszustatten. Die Illusion, dass Geld keine Rolle spielt, der Beruf dürfte auch unwesentlich sein.

Es ist eigentlich klassische intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen: Für den Trend sollte man schön sein, aber das Schönsein steht nicht so aggressiv im Mittelpunkt. Im Gegenteil, die Vanilla Girls wollen ja nur einfach ein ruhiges Leben führen, ihr Haus schön einrichten und gut gekleidet sein. Es steht gerade kein Vergleich mit anderen im Mittelpunkt, es gibt keine Kritik anderer, es werden keine sozialen Ziele verfolgt. Das spielt gleichzeitig die Konkurrenz wieder herunter. Aber sie ist natürlich da, wie immer, wenn sich etwas um schöne Frauen geht, und natürlich kann man Kritik an anderen Lebensstilen hineininterpretieren, denn das Vanilla Girl ist eher der Familienmensch, der das Kinderzimmer besonders schön einrichtet und nicht der Diskomensch oder die „sexuell befreite Frau“. Sie führt im Prinzip idealisiert das Leben, welches man wohl am ehesten mit einer Frau, die sich – sei es aufgrund einer reichen Familie, eines gut verdienenden Ehemannes oder eines Jobs, bei dem sie etwa Geld mit ihrer Prominenz verdient – um Geld keine Sorgen machen muss und ein schönes Heim mit einem festen Partner gestalten möchte, bei dem ihr Wohlsein über Yoga etc auch wichtiger Teil des Lebens ist.

Aber das schlimmste dürfte sein: Es sind vermutlich überwiegend weiße Frauen, die sich dann auch noch weiß anziehen.

Was kommt als Kritik:

Weiter problematisch: der Trend verfolgt vor allem die Ideale dünn, hübsch und weiß zu sein. Bei der Suche nach Make-up-Tutorials für dunkle Hauttypen scheitert man vergeblich.

Das bedeutet, dass dieser Trend eine Gruppe von Menschen ausschließt, was ihn absolut nicht inklusiv macht. Die Ästhetik gibt zudem zu verstehen, dass die finanzielle Lage ein ausschlaggebender Punkt ist. Wer nicht das nötige Kleingeld hat, seinen Kleiderschrank und sein Zuhause dieser Ästhetik anzupassen, kann leider nicht mithalten. Daraus resultiert ein enormer Druck auf junge TikTok-User*innen, diesem inszenierten Ideal nacheifern zu wollen.

Und ein öffentlich-rechtlich gesponserter Instagram Kanal informiert uns:

Und:

Darunter einiges an kritischen Kommentaren zB:

Ich finde die Berichterstattung zu diesem Trend ein bisschen unter eurem Niveau wenn ich ehrlich bin. Menschen, die lediglich einen bestimmten Geschmack haben (was ihnen zusteht) werden hier ins lächerliche gezogen. Da frag ich mich, ob das irgendetwas verbessert? Oder eine konstruktive Diskussion anregt?

Die meisten Trends im Internet werden immer eine oder mehrere Gruppen von Menschen ausschließen. Beziehungsweise werden sich Menschen davon ausgeschlossen fühlen. Beige zu tragen und Vanille toll zu finden, finde ich weniger kritisch, als Trends zu massivem Fitnessdrang oder Kalorienzählen etc. Da gibt es echt deutlich bedenklichere Dinge um die wir uns Sorgen machen sollten

und:

Es gibt auch zB blackgirlaesthetic. Der inkludiert mich auch nicht, genau so wie viele weitere Trends. Soll ich mich jetzt ausgeschlossen fühlen?
Man kann auch Probleme sehen, wo keine sind.

 

Ein Trend, der auf die junge normschöne weiße Frau setzt? Darf nicht sein. Es passt nicht in die interesektionale Botschaft, es hat keinen emanzipierenden Inhalt, es ist keine Frau vorhanden, die sich gegen das Patriarchat stellt oder sich zumindest für die Umwelt einsetzt. Es ist zu klassisch weiblich. Und es ist gefährlich, weil es ebenfalls klassische weibliche Fantasien anspricht, die aber mit der aktuellen Botschaft nicht kompatibel ist. Und natürlich zeigt es weiße Frauen, die ein gutes Leben führen ohne Schuldgefühle zu haben.

Bill Burr zum Feminismus – „Nicht Männer sind schuld, sondernFrauen haben die WNBA im Stich gelassen“

Auf Netflix gibt es ein neues Special von Bill Burr, aus dem ich mal eine Passage besprechen möchte:

Aus einem Transcript:

‚Cause they still need men’s help to make it happen. I don’t understand it.
I don’t understand why women just can’t work with each other and make this shit happen.

They keep coming to us, like,

„More men need to care about this issue.“

„Where are the men to stand up
and say something…

yak-yak-yak.“

Why do I have to fuckin‘ say something? This is your fuckin‘ problem. Why are you always dragging us into this shit?

I saw a woman a couple months back, professional soccer player, right? She goes onto ESPN on one of these sports channels and she starts bitching, going like,

„I don’t understand, how come female athletes don’t make as much as male professional athletes?“

Right? And all of these men had to sit there and act like they didn’t know
what the answer was. They had to sit there, like, dumbfounded.

Like, „Oh, I don’t know.“

„Why is that?“

„That is a conundrum. I have no idea.“

Literally, I’m sitting at home screaming at the TV,

„‚Cause you don’t sell any fuckin‘ tickets!“

Nobody is going to women’s soccer games.
You’re playing in a 20,000-seat arena,
1,500 people show up.

That’s not a good night.

The promoter lost his fucking ass on that gig.

I’m not saying no professional female athletes…

Serena Williams, the women in the UFC, you know?

But nobody’s watching your fuckin‘ sport.

And then you’re gonna come and you’re gonna get mad at fuckin‘ men.

They keep doing that shit. Why are you yelling at us? It’s not our fucking job.

It’s not my fuckin‘ job to give a fuck about women’s soccer, okay?

I have men’s sport to pay attention to.

This is… it’s your bullshit, right?

Dude, look at the WNBA.

Dude, nobody in the WNBA got COVID.

Nobody.

They have been playing in front of 300 to 400 people a night for a quarter of a century. Not to mention it’s a male-subsidized league.

We gave ya a fuckin‘ league. None of ya showed up. Where are all the feminists? That place should be packed with feminists.

Faces painted, wearing jerseys, flashin‘ their titties.

Goin‘ fuckin‘ nuts, like the guys d in the upper deck with their big beer titties.

„Am I on the jumbotron? Am I doing it?“

Yeah.

You didn’t.

None of you, none of you went to the fuckin‘ games. None of you. You all, you failed them, not me.

Not men.
Women failed the WNBA.

Ladies, ladies, name your top five
all-time WNBA players of all time.

Come on.

Let’s hear it. Name five WNBA teams. Name the WNBA team in your fuckin‘ city. You can’t do it!

You don’t give a fuck about them. They play night in and night out
in front of nobody. It’s a fuckin‘ tragedy, right?

And then meanwhile, you look at the Kardashians,

they’re making billions.

You look at those Real Housewives shows,

they’re making money hand over fist ‚cause that’s what women are watchin‘.

The money listens.

You don’t wanna watch this shit, you’re watching this shit.

They just shoot it over there, drowning these whores in money and purses and shoes and Botox.

It’s just raining.

It’s raining money.

Yeah. So, the money listens.

You’d rather watch that shit,
Real Housewives,

a bunch of women just tearing each other down.

„Well, maybe that’s why
your husband left you.“

„Maybe that’s why your husband left.
That’s why you can’t have kids, bitch!“

„That’s why your ass is as flat
as your titties, bitch.“ Right?

That’s the message you sent.

„We would rather watch that than see a bunch of women come together as a team and try to achieve a common goal.“

„We would rather watch them
actually fucking destroy each other.“

Yeah.

No, no, no.

And then in the end, you come back
and you fuckin‘ yell at guys.

And it’s like, let me get this straight, I have to buy you a drink, stop the axe murderer from coming through the fuckin‘ window, and I have to watch WNBA games for you?

Like, when are you gonna pick up your end of the couch?

Und ich finde da sind viele sehr interessante Punkte drin.

1. weibliche Unterverantwortlichkeit

Das Thema weibliche Unterverantwortlichkeit und im Gegenzug männliche Hyperverantwortlichkeit hatten wird schon. Es passt hier wieder ganz gut. Bei uns eher Frauenfußball, bei dem sich beschwert wird, dass die Frauen nicht das Gleiche verdienen wie die Männer und das Männer nicht ebenso begeistert Frauenfußball schauen, wenn tatsächlich die meisten Zuschauer Männer sind und Frauen sich eben für andere Sachen interessieren.

Das gleiche findet sich bei mehr weiblichen Politikern für die eine Quote gefordert wird, obwohl Frauen das aktive und passive Wahlrecht haben und die Mehrheit der Wähler stellen und weibliche CEOs obwohl Frauen sich weit weniger darum bemühen für solche Jobs überhaupt in Frage zu kommen.

2. Männer und Frauen haben verschiedene Arten intrasexuelle Konkurrenz auszuleben

Es ist aus evolutionärer Sicht eigentlich wenig überraschend, dass Männer und Frauen intrasexuelle Konkurrenz anders austragen.  Ich hatte schon einen Artikel dazu, dass Gruppensportarten, bei denen man gegeneinander antritt sehr gut als Ersatz für intrasexuelle Kämpfe bei Männern dienen können und alle Elemente dafür vorhanden sind. Es sind eben Stellvertreterkämpfe einer sehr körperlichen Art, aber ohne oder nur mit sehr begrenzter Gewalt. Zudem ermöglichen sie die Identifikation mit einem Team

Frauen hingegen tragen dies anders aus, es geht weniger darum in einem Wettbewerb der bessere zu sein (im Gegenteil, Frauen betonen Gleichheit und finden Frauen, die sich herausheben oft als problematisch). Sie tragen ihre Kämpfe insofern subtiler aus, durch Gerüchte, soziales Ausgrenzen, es geht um starke Gefühle, die subtileren und nicht so betonten Statuspositionen innerhalb der Gruppe.  etc. Da passen dann die Housewifes oder Kim Kardashian eben besser zu. Es bedient etwas, was auch in der evolutionären Vergangenheit wichtig war: Die beobachten, die hoch in der Hierachie des Stammes stehen und schauen, was sich dort verändert, ihnen Nahe sein und die Veränderungen im Machtgefüge etc mitbekommen.

 

Sind Frauen zu attraktiven Frauen weniger nett?

Der gestrige Artikel brachte in den Kommentaren einiges interessantes.

Anne schrieb:

Der Effekt, dass Männer eventuell freundlicher zu attraktiven Frauen sind, wird leicht dadurch kompensiert, dass Frauen zu attraktiven Frauen umso weniger nett sind.

Ich hatte schon Artikel zu dem Thema im Groben:

Hier schrieb ich zu Artikel in Frauenzeitschriften, die das Thema hatten:

Sexuelle Konkurrenz setzt sich im wesentlichen Zusammen aus „Wie erkenne und wie wehre ich Konkurrentinnen ab“ und „wie erhöhe ich meinen Marktwerts/meinen Wert für ihn“ und Aspekten, die man vielleicht als „Mate Guarding“, also Bewachen des Partners, bezeichnen könnte.

Die ersten zwei laden natürlich dazu ein gerade schöne Frauen als Gefahr anzusehen, wobei das natürlich eine gewisse Unsicherheit voraussetzt, was den eigenen Wert im Verhältnis zum Partner betrifft.

Und hier:

Eine meiner Lieblingsgeschichten ist ihr Ausflug auf eine Landwirtschafts-Messe in einem Vorort von Bielefeld. Ja, ich weiß. „Vorort von Bielefeld“ hört sich bereits so an, wie ganz schlechte Horrorfilme beginnen. Irgendwo zwischen der Stadt, die es nach der Überzeugung einiger Verschwörungstheoretiker gar nicht gibt und Bad Salzuflen stand sie in einem winzigen Minikleid vor einem riesigen neuen Mähdrescher, für den sich in drei Tagen genau eine Person interessierte.

Der Mähdrescher, so erklärte ihr ein ortskundiger Maisbauer, wäre fünf Mal so teuer wie alle Maschinen im Umkreis von 100 Kilometern zusammen und daher völlig unerschwinglich für jeden Messebesucher. Verkaufserfolge blieben also aus. Dafür erhielt sie aber eine Lektion von besitzergreifenden Dorfschönheiten, die der plötzlichen Konkurrenz als Messe-Highlight souverän mit Handtaschenklau und zerstochenen Reifen an Kayas Auto begegneten. Eine auf dem Dorf offensichtlich völlig legitime Reaktion darauf, dass die volltrunkenen männlichen Dorfjugendlichen Kaya eindeutig für die schönste Frau der Welt hielten und sie mal mehr, mal weniger subtil für eine Heirat oder zumindest ein verruchtes, sexuelles Abenteuer auf einem der zahlreichen Dixi-Klos gewinnen wollten.

Das geht auch in die Richtung „Konkurrenz abwehren“, vermutlich verbunden mit „die Schlampe macht unsere Männer an“.

Und hier:

First, because they have to protect their bodies from physical harm (so as not to interfere with present or future pregnancy and childbirth), women rely on veiled aggression towards other women (behind verbal gymnastics or under cover of the group) rather than physical confrontation.
Second, high status and very attractive women need less help and protection from other women and are less motivated to invest in other women (who represent potential competition). Thus, a woman who tries to distinguish or promote herself threatens other women and will encounter hostility. According to Benenson, a common way women deal with the threat represented by a remarkably powerful or beautiful woman is by insisting on standards of equality, uniformity, and sharing for all the women in the group and making these attributes the normative requirements of proper femininity.
Third, in extreme cases women may guard against potential competitors by means of social exclusion. If a new attractive woman shows up in the neighborhood (or school, or club), all the women in attendance may turn their backs on her, compelling her to withdraw from the scene, thus increasing their own chances with the surrounding males.

Wer als Frau besondere Ablehnung erfährt wird demnach vermutlich als Gefahr für Partner oder die Chancen in der Partnerwahl wahrgenommen.

Dann kann es durchaus zu Hass kommen.

Ich vermute mal das gilt auch dann, wenn die schöne Frau mit jemanden zusammen kommt, den andere Frauen interessant finden. Dann ist sie vielleicht ein Schlampe, die ihn nicht verdient hat und die ihn nur ausnehmen will oder etwas in der Art.

Siehe auch:

Und hier noch etwas:

According to Baumeister&Twenge [73], females are threatened by promiscuous females because ‘sex is a limited resource that women use to negotiate with men, and scarcity gives women an advantage’ (p. 166). That is, females, not males, suppress the sexuality of other females and they do so by using ‘informal sanctions such as ostracism and derogatory gossip’ (p. 172). In other words, females punish other females who seem to make sex too readily available using indirect aggression [74–77]. There are some studies supporting this line of reasoning. For example, in a study of adolescents, Leenaars et al. [44] found that for girls and not boys, recent sexual behaviour was associated with increased indirect peer victimization—a finding that was, above all, present for older adolescent girls. In another study, Vaillancourt & Sharma [78] found very strong support for women’s intolerance of sexy peers. In their experiment, young women were randomly assigned in dyads to one of two conditions. In the first condition, the dyad’s conversation was interrupted by an attractive female confederate who was dressed in sexy clothing; whereas in the second condition, participants were interrupted by the same confederate who was dressed in a conservative manner (figure 1). Participants were secretly video-recorded (with audio) and their reactions to the presence of the confederate were coded by independent female raters blind to condition. Results of this experiment were striking—with the exception of two women, all of the participants who were coded as engaging in indirect aggression were assigned to the sexy condition.

In a follow-up experiment, Vaillancourt & Sharma [78] demonstrated that the sexy confederate from their first study was perceived as a sexual rival. Indeed, the women in this experiment demonstrated a clear preference to not wanting to introduce the sexy confederate to a boyfriend or to allow him to spend time alonewith her. They also did not want to be friends with the sexy confederate. Bleske & Shackelford [79] also found that women, and not men, were less willing to become friends with a member of the same sex if the person was described as sexually promiscuous, and argued that the reason was owing to the fact that ‘promiscuous women threaten other women’s efforts to attract and retain a desirable long-term mate by triggering men’s desire for sexual variety and casual sex’ (p. 411). Given this established mating preference for males [3], it seems reasonable that it would be in a female’s best interest to avoid girls and women who appear to be sexually available. Associating with such females may (i) lower a person’s own mate value (guilty by association), (ii) result in the poaching of one’s romantic partner [34,73,80] or (iii) induce a feeling of jealousy because they are perceived to be obtaining something that is valued (i.e. the attention of males).

Hier noch ein paar Artikel:

Der Übergang von Alphamännchen, die über Bullymethoden ihre Macht erhalten, zu Koalitionen, die sich soziale Regeln geben.

In dem Interview mit dem Primatologen welches ich neulich schon erwähnte fand ich eine andere Stelle auch noch interessant.

Er führte aus, dass es beim Menschen kein klassisches Alphamännchen gibt, wobei er Alphamännchen für die anderen Primaten so definiert hat, dass es einen Primaten gibt, der allein aufgrund seiner körperlichen Stärke alle anderen unter Kontrolle hält.

Im Gegensatz dazu sei in einer Menschengruppe die Kontrolle nur über Bündnisse von Männern zu erreichen, ein einzelner Mann könne sich im Endeffekt dort nicht durchsetzen, weil ihn die Gruppe der Männer immer absetzen könne.

Jetzt meine ich mich an Ausführungen anderer Primatologen, insbesondere Franz de Waal zu erinnern, dass Schimpansen durchaus gewissen Koalitionen eingehen, ihnen genehme Anführer unterstützen, aber natürlich ist ein Interview auch immer eine Verkürzung gewisser Gedanken, ich kann mir schon vorstellen, dass menschliche Bündnisse wesentlich umfassender und komplexer sein können.

Als wesentlichen Unterschied für diese komplexeren Bündnisse verwies er auf die menschliche Fähigkeit zu sprechen, die wesentlich mehr Planung erlaubt und damit auch einen effektiveren Widerstand gegen einen dominanten Mann. Das macht ja auch durchaus Sinn, man kann sich eben vorher vergewissern, dass man unterstützt wird, wenn einer angegriffen wird und vorher schauen, welche Gruppengröße auf jeder Seite vorhanden ist und man kann auch insbesondere koordinierte Angriffe absprechen, ohne das man diese allein über Verhalten koordiniert. Man kann also zB planen „Wenn er eingeschlafen ist und ich das Signal gebe stürzen wir uns alle auf ihn“ oder „wenn er auf der Jagd ist, dann schnappen wir uns zuerst seinen Verbündeten und wenn er wiederkommt ihn“.

Das alles macht es einem Bully, der allein über körperliche Gewalt agiert, deutlich schwieriger.

Er vertrag die Auffassung, dass damit reaktive Gewalt gegenüber proaktiver Gewalt deutlich zurückgegangen ist, wir uns also besser beherrschen können als etwa ein Schimpanse.

Dazu kurz:

reaktive Aggression

Sie tritt unmittelbar und impulsiv als Konsequenz einer realen oder wahrgenommenen Provokation, Frustration oder Bedrohung auf und ist von starken Ärgergefühlen begleitet. Die Ursachen liegen in einer verzerrten Wahrnehmung (Kind oder Jugendlicher fühlt sich durch fast alles provoziert), in der mangelnden Fähigkeit mit Gefühlen angemessen umzugehen (Kind oder Jugendlicher explodiert leicht vor Wut) und in einem eingeschränkten Verhaltensrepertoire (Kind oder Jugendlicher kennt bei Wut nur eine Reaktion, nämlich aggressives Verhalten).

Proaktive Aggression

Von dieser Form spricht man, wenn ein Kind oder Jugendlicher aggressiv handelt, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, wie Erlangen von Macht über eine andere Person oder Ansehen sowie Anerkennung. Dieses aggressive Verhalten wird von angenehmen Gefühlen, wie Lust und Spaß, begleitet. Die Ursachen liegen im Wunsch nach Anerkennung und Ansehen in der Gruppe, in einer positiven Lernerfahrung (Kind oder Jugendlicher hatte Erfolg mit seinem Verhalten und bekam Anerkennung) und in gruppendynamischen Prozessen (viele Kinder oder Jugendliche in der Klasse sind beteiligt).

Also einmal Gewalt, weil man auf Umstände reagiert, ein anderes Mal Gewalt, weil sie einen an ein Ziel bringt.

Dabei eben auch der Gedanke, dass proaktive Gewalt kontrollierbarer ist und Ziele zudem dann eben auch erst auf anderem Wege erreicht werden können.

Der weitere Gedanke war dann, dass dieser Prozess der Koalitionsbildung im Gegensatz zur Herrschaft des (einzelnen) Stärkeren wesentlicher Bestandteil des menschlichen Zivilisationsprozesses war. Denn wer eine Koalition bildet, der muss der Gruppe eher Regeln geben, die allen gefallen und nicht nur ihm, damit er die passende Unterstützung erhält. Daraus folgen dann eher soziale Normen, die sich insgesamt durchsetzen können, Regeln, die allgemein akzeptiert werden und Willkür zumindest einschränken (zumindest innerhalb der mächtigeren Koalition).

Finde ich eine interessante Herleitung der menschlichen Gesellschaft und einer Form des „Gesellschaftsvertrages“ ausgehend von der kleineren Gruppe:

Thomas Hobbes hatte den Naturzustand der Menschheit 1651 als Krieg aller gegen alle (Bellum omnium contra omnes) geschildert, der nur durch eine ordnende Autorität mit absoluter Macht beendet werden könne. Vernünftige Untertanen sollten demnach in einen Herrschaftsvertrag einwilligen. Dadurch wechseln sie vom Naturzustand in den Gesellschaftszustand (Staat). Sowohl Vertragsabschluss als auch Naturzustand sind nur Vorstellungen, dass es so gewesen sein könnte.

Gegen diese Sichtweise wandte sich hundert Jahre später Jean-Jacques Rousseau mit der überaus einflussreichen Vorstellung, dass der Naturzustand im Gegenteil ein paradiesischer Friede sei, der erst durch gesellschaftliche Ungleichheiten zerstört werde. In seinem politisch-theoretischen Hauptwerk Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes (1762) forderte er, die bisherige Unterordnung in Monarchie oder Aristokratie durch den Willen gleichberechtigter Individuen in der Gesellschaft zu ersetzen.

Beim Kontraktualismus wird also angenommen, dass die Individuen sich aufgrund natürlicher Interessen aus freiem Willen zu einer staatlichen Ordnung zusammenschließen. Daraus resultieren wechselseitige Beziehungen sowie eine Selbstverpflichtung, den beschlossenen Vertrag einzuhalten.

Die Idee des Gesellschaftsvertrags ist nach Wolfgang Kersting ein Gedankenexperiment, das sich in einen „argumentationsstrategischen Dreischritt“[2] gliedert: Naturzustand – Gesellschaftsvertrag – Gesellschaftszustand. Das Gedankenexperiment in Hobbes’ suggestiver Formulierung versuche zu zeigen, dass der rechtsfreie Raum eine Gefangenendilemma-Situation mit sich bringe, also die Unmöglichkeit gegenseitigen Vertrauens. Die Anwendung des Rechts erscheint dann als friedenssichernder Ausweg.

Da wäre also der Krieg aller gegen alle, aber in dem Moment, indem er sich von Einzelkämpfen zu Gruppenkämpfen entwickelt müssen die Gruppen gewisse „Verträge“ miteinander schließen.

Was macht die Darstellung als „Schlampe“ für Frauen attraktiv?

Ich hatte hier schon zB den Text des Songs WAP von Cardi B zitiert, der mit 

Hoes In This House
There’s Some Hoes In This House
There’s Some Hoes In This House
There’s Some Hoes In This House

beginnt. Aber auch sonst kann die Darstellung als „Schlampe“ attraktiv sein. Ich brainstorme mal etwas:

Erst einmal ist Sex mit vielen Männern für die Frau evolutionär eine Strategie mit vielen Nachteilen. Denn eine Frau kann immer nur von einem Mann schwanger werden (mit ein paar sehr exotischen Ausnahmen einer Mehrfachbefruchtung), ein Mann hingegen kann theoretisch beliebig viele Frauen schwanger machen. Schläft sie mit vielen Männern, dann besteht das Risiko, dass sie von dem Sperma des „Schlechtesten“ schwanger wird, konzentriert sie sich auf einen, theoretisch den „Besten“, dann wird sie eben sicher von diesem Schwanger. Zudem besteht dann aufgrund der Vatersicherheit ein höheres Interesse dieses Mannes sie und das Kind auch tatsächlich zu unterstützen, was hingegen bei Sex mit einer Vielzahl von Männern evolutionär nicht interessant ist,

Dennoch bietet auch diese Strategie gewisse Vorteile. Zum einen kann man so natürlich auch erst an „bessere Gene“ kommen, nämlich dann, wenn der „bessere Mann“ sich für eine Bindung nicht auf einen selbst einlassen würde, aber aufgrund der oben dargestellten Fortpflanzungskosten durchaus in evolutionär interessanten Zeiten Interesse daran hatte, Sex mit einem zu haben. Schafft man es den Kreis derjenigen, die mit einem schlafen, auf „Höherwertige Männer“ zu beschränken, dann wirken sich die evolutionär negativen Folgen auch weniger aus. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass man es schaffen kann, dass einen diverse Männer zumindest etwas unterstützen, einmal weil sie erneut Sex mit einem haben wollen und zum anderen weil das Kind ihr eigenes sein könnte. 

Es geht also um eine „Streuung“ der Unterstützung statt einer „qualifizierten Unterstützung“.

Daneben kann die Darstellung als Schlampe auch schlicht eine Form von „Werbung“ sein, ohne das man im klassischen Sinne schlampig ist, also mit besonders vielen Männern schlafen will, weil es eben erlaubt Sex als Werbemittel um Männer zu nutzen. Das ist zwar meistens eher eine „billige Strategie“, ähnlich wie ein Mann, der meint, dass er nur einen Wert hat, wenn er Ressourcen bietet und nicht aus seiner Person heraus, aber kann eben auch „höherwertig“ sein, wenn man deutlich macht, dass man sich eine solche Werbung erlauben kann, weil man aufgrund Status in der Gruppe sicher ist und sich hochrangige Männer aussuchen kann.

Und natürlich dann noch die Erklärung auf der rein psychologischen Ebene:

Ein Klima zu verbreiten, in dem man „Schlampe sein kann“ vermindert schlicht intrasexuelle Konkurrenz um „richtiges Verhalten“ und erlaubt einem sich auszuleben. Denn man muss ja nicht die „braveste Frau“ sein, es reicht, wenn man den „Normalen Standard“ bedient. Und wenn der eben niedriger ist, dann fällt das leichter

Miss Germany 2020: Leonie von Hase

Es war hier bereits Thema, dass die Miss Germany Wahl geändert worden ist, es jetzt nur noch weibliche Juroren gab und es zudem mehr auf die Persönlichkeit ankommen sollte.

Gewählt worden ist nunmehr Leonie von Hase aus Schleswig-Holstein

(Links mit der Krone)

Hier noch mal ein Bild von Instagram

Hier die Zweitplazierte Lara Rúnarsson:

 

und die Drittplazierte  Michelle-Anastasia Masalis:

 

Generation Kill „Es ist der Mangel an Pussys der Länder zugrunde richtet“

Ich habe gerade noch einmal in die TV Mini-Serie „Generation Kill“ reingeschaut, die sich mit dem Irakkrieg beschäftigt.

Eine Marine sagte dort etwas, was ich für eine Diskussion ganz interessant finde:

Cpl. Ray Person: Look at this shit, how come we can’t ever invade a cool country, like chicks in bikinis, you know, how come counties like that don’t ever need Marines, I’ll tell you why, it’s lack of pussy that fucks countries up, lack of pussy is the root fucking cause of all global instability, if more hajis were getting quality pussy, there’d be no reason for us to come over and fuck em up like this, cause a nutbusting haji, is a happy haji

Evan ‚Scribe‘ Wright: An interesting theory though.

Cpl. Ray Person: Yeah, yeah, you should quote me on it, you know what, you should definitely quote me on it, this whole thing comes down to pussy! Look, if you take the Republican Guard and comp their asses for a week in Vegas, no fucking war!

Evan ‚Scribe‘ Wright: So the war is not about oil or WMDs.

Cpl. Ray Person: No, in the opinion of this Marine, its about pussy.

Evan ‚Scribe‘ Wright: And its not about Saddam.

Cpl. Ray Person: No, Saddam is just part of the problem, if Saddam invested more in the pussy infrastructure of Iraq than he did in his fucking gay ass army, then this country would be no more fucked up than say, Mexico.

Freiere Länder erlauben in der Tat üblicherweise mehr Fortschritt, und inwieweit man die Sexualität einschränkt könnte ein gewisser Indikator sein. Das mag in historischen Zeiten anders gewesen sein ist aber jetzt mit modernen Verhütungsmitteln eher der Fall.

Kleine Brüste, Intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen und wie man damit umgehen kann

Amy Alkon hatte ich hier schon in anderen Artikeln zitiert. Sie hat eine Kolumne als „Advice Goddess“, in der sie Leuten auf Fragen entsprechende Ratschläge gibt. Diese Frage hier fand ich ganz interessant:

I have a great circle of female friends, but one of „the group“ has a way of making backhanded comments about my appearance that make me feel bad about myself. Her latest topic is my breasts and how much smaller they are than hers. Incredibly, she manages to work this into any conversation — exercising, fashion, shopping, camping. If I confronted her, I know she’d act as though she’s been paying me compliments. („But you’re SO lucky to have small boobs!“) How can I get her to stop?

Ist natürlich in der Tat eine klassische Untergrabung ihrer Position und dazu häufig noch eine Betonung, dass die andere Frau größere Brüste hat. Und eben alles als Scherz getarnt, als wirklicher Vorteil für sie, Rückenschmerzen und so. Hätte sie doch was gesagt, dann hätte man ja aufgehört etc. Plausibel Deniability ist da sehr wichtig.

Die Antwort:

Stopping her would be easier if you two were guys: „I don’t like the way you’re talking about my boobs, Marjorie. Let’s take this outside.“

Ist natürlich auch etwas übertrieben. Als Mann kann man da auch nicht gleich zu Gewalt übergehen, man muss insbesondere auch einen Spruch wegstecken können. Aber man kann es zumindest auf die Weise austragen, und das wesentlich direkter. Und natürlich kann es auch eskalieren.

But while men will sock each other in the bar parking lot (and can sometimes go back in and have a beer), women engage in what anthropologists call „covert aggression“ — attacks that are hard to pinpoint as attacks, like gossip, social exclusion, and stabbing another woman in the self-worth. („Stabracadabra!“ — you’re bleeding out, but nobody but you can tell!)

Verdeckte Aggression ist in der Tat ein gutes Stichwort bei vielen Frauen. Etwas, bei dem man abstreiten kann, dass es Aggression ist. Weil Frauen wissen, dass es zu so etwas dort eher kommt, gibt es auch noch den anderen Fall: Sie sieht verdeckte Aggressionen, wo gar keine sind („Jetzt hat sie schon wieder eine ähnliche Bluse an wie ich, dass macht die mit Absicht“). Und in der Tat werden hier wieder die dort verbreiteten Mittel aufgezählt:

  • Gerüchte und Tratsch
  • Sozialer Ausschluss
  • Herabsetzung des Selbstwertgefühls.

Angriffe, die dann Spuren hinterlassen, bei denen aber niemand wirklich sagen kann, dass die andere die Verursacherin ist.

Psychologist Anne Campbell, like others who study female competition, explains that women seem to have evolved to avoid physical confrontation, which would endanger their ability to have children or fulfill their role as an infant’s principal caregiver. (Ancestral Daddy couldn’t exactly run up to the store for baby formula.) So while guys will engage in put-down fests as a normal part of guy-ness, even women’s verbal aggression is usually sneaky and often comes Halloween-costumed as compliments or concern: „Ooh, honey, do you need some Clearasil for those bumps on your chest?“

In der Tat konnte für Frauen eine Verletzung weitaus bedrohlicher sein als für einen Mann. Einmal konnte es ihre Schönheit stärker beeinträchtigen und damit ihren Status (Narben wirken bei Männern vielleicht noch Sexy, bei Frauen weitaus weniger), zum anderen kann es Kinder im Mutterleib und Kinder, die auf die Betreuung der Mutter uns insbesondere das Stillen angewiesen sind, gefährden.

The tarted-up put-down is a form of psychological manipulation — a sly way of making a woman feel bad about herself so she’ll self-locate lower on the totem pole. And because men have visually driven sexuality, women specialize in knocking other women where it really hurts — their looks. Like those supposedly minuscule boobs of yours. (Right…you’ll have a latte, and she’ll just have another mug of your tears.)

Beleidigungen orientieren sich eben gerne am evolutionären Wert als Partner.  Und Herabsetzungen entsprechend auch. Und auch interner Status bestimmt sich auch bei Frauen schnell nach Schönheit und Selbstvertrauen. Und natürlich auch nach der eigenen Fähigkeit solche Angriffe abzuwehren oder überhaupt gegen sich zu haben. Die Queen Bee wird eben nicht auf diese Weise angegriffen, weil man befürchtet, dass sie ebenfalls die gleichen Waffen einsetzt und im Zweifelsfall mehr soziale Exklusion durchsetzen kann.

The next time that she, say, turns a trip to the mall into a riff — „Har-har…Victoria’s Secret is that they don’t carry your size!“ — pull her aside. (In a group of women, conflict resolution is most successful when it’s as covert as female aggression — as in, not recognizable as fighting back.) By not letting the others hear, you remove the emotionally radioactive element of shaming. This helps keep your defense from being perceived as an attack on her — yes, making you the bad guy.

Simply tell her — calmly but firmly: „These mentions of my boobs are not working for me. You need to stop.“ Be prepared for the antithesis of accountability — a response like „Gawd…chill“ or „I have no idea what you’re talking about.“ But she’ll know exactly what you’re talking about, which is that you’ve just become a poor choice of victim. She may float a remark or two to test your resolve, so be prepared to repeat your warning — calmly but firmly — until she starts acting like just one of the girls instead of yet another breast man.

Würde auch bei Männern gut klappen. Es kann ein großer Vorteil sein, dass außerhalb der Gruppe zu regeln. Denn einmal nimmt es das Element des Angegriffenseins, was auch niedrigen Status ausdrücken kann, zum anderen nimmt es das Element, dass sie vor einer Bühne ihre Unschuld beteuern kann und sich andere auf ihre Seite stellen.
Es bleibt eine sehr persönliche Konfrontation, bei der man sich eben nicht vor die Gruppe retten kann und das ganze wieder zu einer sozialen Sache ausbauen kann. Es wird deutlich, dass man etwas nicht möchte. Und die Wiederholung macht es dann auch deutlich, dass es Konsequenzen haben kann oder wird jedenfalls sehr unangenehm. Es ist dann zumindest klar, dass es eben zwischen den beiden eine offene Aggression ist und keine verdeckte mehr und das verändert die Form des Angriffs.

Natürlich kann die andere es dann trotzdem weiter machen. Dann müsste man irgendwann es doch vor die Gruppe tragen, eben mit der Angabe, dass man ihr wiederholt gesagt hat, dass es einem so  nicht passt.

Dazu passend noch dieser Tweet von Alkon:

Die Arbeit die dort zitiert wird klingt auch interessant. Mal sehen ob ich noch zu einem Artikel dazu komme.