Frauen und Komplimente, die nicht stimmen

Lena Dunham ist einiges Leuten vielleicht aufgrund ihrer feministischen Haltung und der Serie Girls bekannt (da hatte ich auch mal was besprochen). Sie war noch nie wirklich attraktiv (jedenfalls nach den üblichen Schönheitsstandards). Sie hat noch einmal erheblich an Gewicht zugelegt und dazu einen Artikel geschrieben, dass sie sich „“happy, joyous, and free,“ damit fühlt. Nun hat sie noch einmal erheblich zugelegt und ist aus meiner Sicht kaum wiederzuerkennen, aber das ist erst einmal allein ihre Sache (wenn auch sicherlich nicht gesund).

Sie hat auf Instagram dieses Foto hier veröffentlicht:

Es ist aus meiner Sicht ein nicht sehr vorteilhaftes Foto und mir geht es auch nicht darum über ihren Körper zu lästern oder etwas in dieser Art, wenn sie dick glücklich ist, dann ist das ihre Sache. Ich bitte daher auch darum, von allen entsprechenden Lästereien abzusehen, einschließlich allen Walwitzen.

Interessant finde ich das Foto eigentlich einzig und allein wegen der Kommentare. Ich zitiere mal:

  • Gorgeous woman ❤️🙌
  • You are so beautiful ❤️
  • You are a beautiful goddess!
  • 😻😻😻
  • Love u Lena 🔥
  • Love the bathing suit! ❤️🔥
  • You are an amazing woman

und so weiter, Seitenlang. ich nehme an, dass sie jemanden hat, der schlechte Kommentare für sie löscht, aber da habe ich auch keine Ahnung.

Das Bild erinnerte mich sogleich an dieses Meme:

Ich vermute mal in der klassischen weiblichen Gruppe erfüllt das Kompliment eine Funktion innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz, vielleicht weil das versichern der Schönheit der anderen erst einmal bedeutet, dass man sie hoch in die Hierarchie stellt oder das man ihr freundlich gesonnen ist und ihre Reputation nicht angreift oder etwas in der Art.

Diese Art von Komplimenten sieht man häufiger, wenn man „Fat Activist Accounts“ anschaut, alles ist voller Lob wie toll sie aussieht und wie mutig sie ist und überhaupt.

Wäre interessant, ob die Leute sie wirklich schön finden, einfach nur schleimen wollen, die Empfängerin zu glauben anfängt, dass sie recht haben oder was da genau an Gruppendynamik entsteht.

(die Beleidigung bei Männern hat aus meiner Sicht die Funktion, dass beide sich versichern, dass sie sich genug mögen, um solche Angriffe hinzunehmen und spassig zu finden)

 

67 Gedanken zu “Frauen und Komplimente, die nicht stimmen

  1. Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, ich fürchte, ich kriege gleich Augenkrebs. Und nein, es ist nicht toll und gut wenn sie fett ist und damit glücklich ist. Ich bin dafür, dass man jegliche Behandlung komm mal die sich aus der Fettleibigkeit ergibt, zukünftig für sie kostenpflichtig macht. Es kann ja nicht sein, dass die Allgemeinheit für ihren selbstschädigende Lebenswandel aufkommen muss.
    Sollte das jemandem bekannt vorkommen, eine zufällige Übereinstimmung mit dem derzeitigen hier angeblich vorherrschenden Konsens bezüglich Impfverweigerern, ist in Wirklichkeit gar nicht zufällig. 😛

    Interessant ist (nicht) wirklich, dass es offenbar keinerlei Kritik gibt und alle nur positiv auf das schäbige Bild reagieren.
    Das mag zum einen daran liegen, dass vielleicht tatsächlich alle negativ Beiträge zeitnah gelöscht werden, ich würde allerdings vermuten, dass es sich hier um eine Blase handelt, in der die dicke lebt. Andererseits ist für mich natürlich auch gut vorstellbar, das Kritiker mittlerweile mundtot gemacht worden sind, weil sie soziale, gegebenenfalls auch berufliche Nachteile fürchten müssen.
    Dass sich wirklich niemand negativ äußert, ist für mich allerdings nicht wirklich vorstellbar. Denn soviel habe ich in den letzten Jahren hier gelernt, irgendeine Frau wird es immer geben, die einen entsprechenden Kommentar postet.

    • „Ich bin dafür, dass man jegliche Behandlung komm mal die sich aus der Fettleibigkeit ergibt, zukünftig für sie kostenpflichtig macht. Es kann ja nicht sein, dass die Allgemeinheit für ihren selbstschädigende Lebenswandel aufkommen muss“

      Solche neoliberalen Positionen, von dir?

      Die Frau ist mit Sicherheit nicht fett, weil sie das will, sie scheitert lediglich (wie Millionen andere) dabei schlank zu bleiben. Es ist auch beileibe nicht einfach, eine Krankheit kausal auf Fettleibigkeit zurückzuführen. Solche Forderungen finde ich sehr gefährlich. Dann lieber einen Gesundheitsaufschlag auf FastFood, der den Krankenkassen zu Gute kommt oder sowas.

      „Sollte das jemandem bekannt vorkommen, eine zufällige Übereinstimmung mit dem derzeitigen hier angeblich vorherrschenden Konsens bezüglich Impfverweigerern, ist in Wirklichkeit gar nicht zufällig.“

      Ich finde auch, man sollte bei experimentalen Impfungen, deren gesundheitsschädliche Folgen noch nicht annähernd absehbar sind, einen ordentlichen Aufschlag verlangen 😉
      Können sich die Studien-Versuchskaninchen ja beim Konzern vergüten lassen, so praktizierte man das zumindest früher, bevor Angst und Gruppendruck zu Notzulassungen geführt haben…

      • Natürlich gibt es solche neoliberalen Forderungen von mir. Die Büchse der Pandora ist doch mittlerweile längst geöffnet, dadurch dass man Druck auf Ungeimpfte ausüben möchte.
        Also warum machen wir nicht bei den Dicken weiter?
        Vielleicht überdenken so ja einige Menschen nun mal ihr Denken und Handeln – wenn sie diesmal auch selbst betroffen sind. 😉

        Und die Dicken sowieso. Krankheit ist in den meisten Fällen nur eine dumme Ausrede. Die Fettleibigkeit ist zwar durchaus krankhaft, rührt aber meist von zu viel essen und zu wenig Bewegung her.

        Weiß ich übrigens aus eigener Erfahrung, weil ich aus gesundheitlichen Gründen so gut wie gar nicht mehr körperlich belastbar bin. Also nehme ich unweigerlich zu, sobald ich zu viel esse.

        Aber, wie insbesondere bei Feministinnen üblich, werden Ausreden gesucht, statt selbst mal Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Kritik ist nicht mehr gestattet und solche Tweets inklusive der Bestätigung durch die feministische Blase bestärken solche Frauen auch noch.

        • „Und die Dicken sowieso. Krankheit ist in den meisten Fällen nur eine dumme Ausrede. Die Fettleibigkeit ist zwar durchaus krankhaft, rührt aber meist von zu viel essen und zu wenig Bewegung her.“

          Es ist m.E. meist keine körperliche Krankheit, sondern eine psychische i.d.R. kombiniert mit Unwissenheit, schlechten Ernährungsgewohnheiten, mangelnden Kochfähigkeiten etc. Ich kenne genug Leute, die gern abnehmen würden und es immer wieder versuchen, es aber nicht schaffen, obwohl der Leidensdruck oft enorm ist.

          Wenn das aus den Krankenkassenleistungen herausfiele, könnten wir die Kassen auch gleich ganz abschaffen. Das Problem anders anzugehen, hätte aber sofort meine Zustimmung, es gäbe durchaus verschiedene Wege zum Erfolg, die man diskutieren könnte.

          „Aber, wie insbesondere bei Feministinnen üblich, werden Ausreden gesucht, statt selbst mal Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen.“

          Das ist eine sehr menschliche Verhaltensweise, auch wenn sie bei Feministinnen extrem ist (gleich danach kommt der Durchschnittslinke, ich war schließlich selbst mal einer). So einfach ist das leider nicht, nicht jeder schafft den Absprung, was dann i.d.R. negative Konsequenzen für die ganze Gesellschaft hat, wenn man die ganz fallen lässt. Im Übrigen sind Männer im Durchschnitt m.W. fetter als Frauen.

          • „Das ist eine sehr menschliche Verhaltensweise, auch wenn sie bei Feministinnen extrem ist (gleich danach kommt der Durchschnittslinke, ich war schließlich selbst mal einer).“
            Waren wir das nicht fast alle einmal?

            „So einfach ist das leider nicht, nicht jeder schafft den Absprung, was dann i.d.R. negative Konsequenzen für die ganze Gesellschaft hat, wenn man die ganz fallen lässt. Im Übrigen sind Männer im Durchschnitt m.W. fetter als Frauen.“
            Da muss ich wirklich sagen, dass der Darwinismus die richtige Antwort ist. Nicht alles, was für das Individuum gut ist, ist auch für die Spezies gut. Wer es nicht schafft seine Fresssucht in den Griff zu bekommen, der hat halt Pech gehabt. Dann rafft ihn halt der Diabetes hinweg. Das Mitgefühl für solche Menschen ist mir nach der 50 Wiederholung der Bodypositivity Scheiße irgendwie abhandengekommen.

          • @PuS

            „Da muss ich wirklich sagen, dass der Darwinismus die richtige Antwort ist. Nicht alles, was für das Individuum gut ist, ist auch für die Spezies gut.“

            Menschen in existentielle Not zu bringen ist nie eine gute Idee. Wer nichts mehr zu verlieren hat, verliert auch jeden Respekt vor dem Eigentum und Leben anderer. In so einer Gesellschaft zu leben, macht normalerweise keinen Spaß, selbst wenn man theoretisch zu den Gewinnern gehört…

            Nein, ich lehne das ab. Zumal es eben ein Einfallstor wäre, die Gängelung immer weiter zu treiben. Am Ende verlierst du bei einem einmaligen Besäufnis deinen Krankenschutz, weil du mal zu schnell geblitzt wurdest etc. wie ich schon sagte: dann können wir gleich einen auf südamerikanische Verhältnisse machen.

          • Zumal es eben ein Einfallstor wäre, die Gängelung immer weiter zu treiben. Am Ende verlierst du bei einem einmaligen Besäufnis deinen Krankenschutz, weil du mal zu schnell geblitzt wurdest etc. wie ich schon sagte: dann können wir gleich einen auf südamerikanische Verhältnisse machen.

            Na endlich fängst du so langsam mal an zu begreifen, wieso ich derzeit eine recht „neoliberale“ Einstellung vertrete. 😉
            Wir sind längst so weit, nur eben nicht bei den Dicken (von denen vermutlich auch nicht wenige für eine Ausgrenzung aus der Solidargemeinschaft stimmen, so lange es nicht sie selbst trifft *g).

      • Ja, seit sie die Fortzahlung für Quarantäne-Opfer ausgesetzt haben, bin ich auch dafür Dicke, HIV Infizierte (soweit die Infektion auf Sex zurückzuführen ist) aber auch Raucher, Bürohengste und Sportmuffel aus der Fortzahlung rauszunehmen. Wenn schon, denn schon. Passivraucher sollten übrigens auch rausgenommen werden, auch wenn sie keinen Lungenkrebs bekommen.

        • Die Kassenzahlungen bestehen bei Quarantäne fort, wenn die entsprechende Person krank ist. Nur die Entschädigung fällt weg, wenn sie gesund ist. Bei einem Single also vermutllich eher kein Problem, das entsprechend zu drehen. Wie das bei Familien ist, weiß ich nicht. Jedenfalls Irrsinn, der haufenweise Probleme machen wird.

        • Wie wäre es, Singles mit zu vielen ONS auch rauszunehmen? Schließlich tragen die maßgeblich zur Verbreitung von STD, ungewollten Schwangerschaften / Abtreibungen usw. bei? 😉

    • Das mit dem „Auge des Betrachters“ meint wohl eher Augenfarbe, Haarfarbe/Stil usw.
      Bei den körperlichen Proportionen dürften es, entgegen der Einschätzung „im Auge des Betrachters“ über die letzten Jahrtausende eigentlich immer global gesehen dieselben Merkmale gewesen sein, welche Mann/Frau als attraktiv empfunden haben. Fettleibigkeit war nie dabei.
      Komplimente von Frauen an Fettbleibige dürften eher als Ego-Booster für die schlankeren Freundinnen gemeint sein, die neben der Dicken noch mal attraktiver wirken. Komplimente von Männern dürften auf den Gedanken, dass sie einfach ins Bett zu bekommen ist, da sie wohl weniger attraktive Männer gewohnt sein müsse, zurückzuführen sein.
      Das Attraktivitätsideal der Rubensfigur aus dem 17. Jahrhundert dürfte eher auf soziale Konditionierung in Zeiten von Hungersnöten als tatsächliche empfundener Attraktivität zurückzuführen sein, falls es nicht sogar einfach nur mal wieder eine der feministischen Erfindungen ist, dass dicke Frauen damals als attraktiv galten.
      In der Antike war das Körperideal jedenfalls auch schlank und fit und auch die Bilder aus dem Mittelalter zeigen selten fettleibige Könige/Königinen, als ob die wussten, dass die Nachwelt von ihnen das „beste Bild“ haben sollte und der Maler wird da sicher auch das ein oder andere Pfund verschwinden lassen haben.

      • Es gibt wohl irgendwo in Afrika Leute, wo die Frauen vor der Hochzeit extra gemästet werden – da habe ich mal so eine Doku gesehen – das scheint da schon dem Schönheitsideal zu entsprechen.
        Allgemein gilt das natürlich nicht, wobei der „Modeltyp“ insbesondere eher Frauen attraktiv gefunden wird, für die Männer kann normalerweise etwas (!) mehr dran sein.

        • Hab mal gegoogelt. Tatsächlich. Mauretanien. Dort scheinbar aber auch auf die Lebensmittelknappheit zurückzuführen. Ich vermute, dass soll der Familie des Ehemanns in einer Region mit einer hohen Kindersterblichkeit signalisieren, dass sie die ersten Monate/Jahre genug Kalorien hat um mehrere gesunde Nachkommen gebären zu können.
          Letzlich wird am Ende schließlich die Familie des Ehemannes sich um die Braut ihr Leben lang kümmern müssen (daher die Mitgift) und da ist es gut, wenn in armen Regionen, in denen Kinder die Zukunft sichern erst einmal ein paar Kilo zuviel drauf sind, auch wenn es kaum einem Gatten gefallen dürfte. Der Kompromiss ist gesicherte mehrfache Nackommenschaft auf Kosten der sexuellen Anziehungskraft.
          Mauretanien leidet immer wieder unter Lebensmittelengpässen. Man kann also davon ausgehen, dass die angemästeten Kilos nach 2-3 Jahren komplett runter sind.
          Kalkuliert man noch das junge Alter der Erstgebärenden und die Fertilitätsrate ein, kommt man zum Schluss, dass die Mauretanierinnen spätestens mit 30 normalgewichtig oder unterernährt sind.

          • Wobei der Effekt, dass Schwarze hierzulande oft mit blassen Schwabbelchen gesehen werden (ist mir erst neulich wieder aufgefallen), schon dafür spricht, dass die irgendwie auf sowas stehen. Vielleicht ist es einfach die Notgeilheit, solche sind halt leichter zu bekommen, aber ich habe selbst in meiner schlimmsten Einsamkeit niemals dicke Frauen gedated, nichts turnt mich mehr ab. Auch der afrikanische Fettsteiß spricht ja dafür, dass es da eine gewisse evolutionäre Fixierung gibt.

          • Anekdote: Mein einer Opa musste sich immer anhören: „Wat hast du dir da für ’ne Dürre angelacht?“ Meine Oma hatte sehr dünne Beine.

            Auf der anderen Seite schrieb Tucholsky (ähnliche Generation) einmal: „Mit der Demokratie ist es wie mit den Frauen. Man wünscht sich eine lange Dünne und bekommt dann eine kleine Dicke.“

            Tscha…

      • Zum Rubenskontext: Das ist (mit hoher Wahrscheinlichkeit) ein Bild der Geliebten von Charles II, Ende 17.Jh

        Auch sonst sind in der Zeit die Frauengestalten nicht gar so fett wie die Rubensmädels.
        Irgendwann muss ich da noch mal einen Katalog zusammenstellen: „Akte zwischen 1675 und 1725“ um Rubens mal korrekt einordnen zu können…

  2. Und wehe, die andere ist nicht im Raum…

    Da geht’s dann los, das slut shaming, und das „Bad mum“ shaming.

    Fand ich neulich interessant bei einem Interview, das Arne verlinkt hat. Da sprach eine Feministin darüber, wie sie sich Sorgen macht, dass sie in einer Big Four Beratungs als schlechte Mutter gesehen wird. Und dass sie trotz Arbeit bis 5 befördert werden will, obwohl die Kollegen bis 10 arbeiten.

    Ich kenne keinen Chef, der sich darüber beklagt (oder gar lästert), dass jemand zu viel arbeitet und die Familie vernachlässigt. Höchstens aus einer psychischen Gesundheitssicht,

    Und irgendwelche falschen Komplimente werden zwar von Männern auch gemacht, aber nur aus politischem Kalkül. Es wird „nach oben“ positiv dargestellt, nach unten oder zur Seite nicht. Und manchmal werden auch Dinge nach unten positiv kommuniziert, wenn sie von oben kommen, obwohl man selbst nicht dahinter steht.

    Nur bezieht sich das nicht auf Dinge wie Aussehen. Oder Körperumfang. Solche Themen sind für Männer bei anderen Männern ziemlich irrelevant. Für Frauen sind die viel wichtiger.

  3. Ich denke die Komplimente sind auf eine schräge Art ehrlich gemeint.

    Schaut euch beliebige Artikel über Körper(teile) von Frauen an. Dort steht irgendwo (meistens im Untertitel) der Satz:
    {Weiblicher Körperteil} gibt es in allen möglichen Formen und Größen und alle sind schön.

    Waeum müssen sich diese Menschen immer wieder selber versichern, dass sie schön sind? Warum ist das gleich Hass, wenn man das nicht so sieht?

    Lena Dunham darf rumlaufen wie sie will. Sie darf sich auch für attraktiv halten.
    Aber niemand hat einen Anspruch darauf, dass ich es auch so sehe.

    P.S.: Männer gibt es auch in allen Formen und Größen. Sind sie alle schön?
    Ist das für uns relevant?

    • Warum müssen sich diese Menschen immer wieder selber versichern, dass sie schön sind?

      Weil sie tief in ihrem Innern wissen, dass sie es eben nicht sind.
      Weil sie keine Verantwortung für ihren Zustand übernehmen wollen.
      Weil es sich mit der Lüge leichter lebt als mit der Wahrheit.

      • Das folgt ja schon irgendwie der Logik des Satzes: „Jemand der sagt, ich bin der König, ist kein richtiger König!“.

        Und jaaa, ich denke eine Frau wie Mila Kunis (um mal bei Schauspielern zu bleiben), hat sich wahrscheinlich eher selstn selbst versichern müssen „ach was bin ich schön“…

  4. Vorab: Ich bin der ungeeignetste Schreiber eines solchen Kommentars, denn meine Teilnahme an den sozialen Medien ist 0 – dafür hasse ich sie aber alle gleichermaßen.
    Nehmt diesen bitte also mit einer Schaufel Salz!

    Lena ist „delusional“ und das zeigt sich in solchen Sätzen: „It’s easy to go down the rabbit hole, yelling about how the internet is mean and false and destroying our social fabric yadda yadda yadda, but“
    Es ist nicht „the internet problematisch“ und auch nicht „the social fabric“ gefährdet, sondern es geht um:
    a. die Zerstörung der Grenze zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre,
    b. die Schaffung des Zwangs, die privatesten Gedanken und Gefühle öffentlich zu „teilen“, um diese extern zu validieren.
    c. Damit stärkt man die Macht des Werkzeugs (soziale Medien), indem man darin bestärkt wird, sich noch mehr durch Veröffentlichung der privatesten Gedanken und Gefühle extern validieren zu lassen.

    Soziale Medien verschaffen Aufmerksamkeit und Bestätigung von außen, das ist korrekt, aber das Geschäftsmodell dieser ist, dass die sich dort Veröffentlichenden diese auch brauchen und ständig erneuern müssen. Sonst keine Rezipienten und Fall in die Bedeutungslosigkeit. Und anders herum: Die sozialen Medien machen diese honks zu ihren Werkzeugen.

    Sie schreibt: „this community, right here on the ‘gram, has been so consistently loving, kind and connected for such a long time. You’ve generously allowed me to share my tougher moments and my most sweet ones too“
    Nein Lena, ohne deinen permanenten „Seelenstriptease“, den du „teilst“ würde es erstens deine „community“ nicht geben. Zweitens würde sich ohne deinen Status als „celebrity“ niemand für dein Verhältnis zur eigenen Köper- und Weiblichkeit (und Geistesverfassung) interessieren, du lockst damit drittens diejenigen an, die ein ebenso problematisches Verhältnis zu den genannten haben und viertens ebenfalls nicht bereit sind anzuerkennen, dass sie ein Problem haben.

    Kurz zum Hintergrund in der empirischen Realität: „The U.S. adult obesity rate stands at 42.4 percent, the first time the national rate has passed the 40 percent mark, and further evidence of the country’s obesity crisis.“ Nicht etwa „Übergewicht“, sondern adipös.
    https://www.tfah.org/report-details/state-of-obesity-2020/

    Die Botschaft „stunning and brave!“ ist letztlich die Ermunterung, noch VIEEEEL mehr zu „teilen“.
    Wer ein Spielcasino betritt sollte wissen, es gewinnt letztlich immer die Bank.

          • Das mit Rassen usw ist neu. Ich hab vor einiger Zeit mal einen Vortrag zum Thema gemacht und mir da die CDC Daten der letzten 20 Jahre angeschaut, ich kann mich nicht erinnern da irgendwas aufgeschlüsselt nach Rasse gesehen zu haben.

          • @Andreas

            Die Aufschlüsselung nach „Rassen“ in den USA ist mir schon lange bekannt.

            Was ich jedoch erschreckend finde, ist das hier: „The obesity prevalence was 40.0% among adults aged 20 to 39 years, 44.8% among adults aged 40 to 59 years, and 42.8% among adults aged 60 and older.“
            https://www.cdc.gov/obesity/data/adult.html

            Sie sind nicht als (junge) Erwachsene schlank gewesen und wurden mit zunehmendem Alter dick – das wäre ein Klassiker. Sie sind schon als (junge) Erwachsene fett.

            Noch aussagekräftiger: „Percent of adults aged 20 and over with overweight, including obesity: 73.6% (2017-2018)“
            Die mit normalem (oder Unter-) Gewicht sind in den USA mit 26,4% inzwischen klar in der Minderheit.

            In diesem Kontext muss man m.E. die „body positivity“-Debatte betrachten und den Kampf um „weibliche Schönheit kommt in allen Formen“. Denn wie colttaine richtig bemerkte, es geht nicht um den Kampf gegen „fat shaming“, sondern korrekt formuliert heißt es: „fat women shaming“.

            Wenn Frauen einem schlanken Schönheitsideal weder entsprechen können, noch dem entsprechen wollen, dann muss sich eben das Ideal ändern. Das ist die illusionäre und auch depressive Idee.
            „Depressiv“, weil die Leitvorstellung ist, die Realität lässt sich nicht ändern – also muss sich die Wahrnehmung der Realität ändern.

          • @crumar
            Diese Daten erhebt der CDC schon seit Ewigkeiten, und tatsächlich wird da schon seit Beginn die „Rasse“ mit abgefragt, ich hab eben nochmal nachgeschaut:

            39. What is your race?
            Would you say (110)
            (PLEASE READ)
            a. White ................................ 1
            b. Black ................................ 2
            c. Asian or Pacific Islander ............ 3
            d. Aleutian, Eskimo or American Indian .. 4
            Don’t know/Not sure ............ 7
            Refused ........................ 9 
            

            Klicke, um auf 1984questionnaire.pdf zuzugreifen

            Was ich meinte ist: ich habe mir diese Daten schon langer angesehen, und mir ist nie aufgefallen, das in den Auswertungen irgendwo prominent auf Rasse/Abstammung eingegangen wurde. Ich hab mal kurz die Wayback Maschine angeworfen, deren Daten reichen allerdings nicht so sehr weit in die Vergangenheit, allerdings ist schon in der 2014er Version der Seite zu sehen: nix race, Karte nach Bundestaat, und das wars:

            https://web.archive.org/web/20140912113000/https://www.cdc.gov/obesity/data/prevalence-maps.html

          • @ crumar

            „Wenn Frauen einem schlanken Schönheitsideal weder entsprechen können, noch dem entsprechen wollen, dann muss sich eben das Ideal ändern. Das ist die illusionäre und auch depressive Idee.“

            Ich denke da immer an den Song „Scars to your beautiful“.

            Gesungen von nem recht jungen Ding, da ist es verständlich, dass das gute Gefühl im Bauch beim Vortrag wichtiger erscheint, als die Sinnhaftigkeit der eigentlichen Message.

            „You don’t have to change a thing, the world should change its heart“.

            Man kann Menschen Tipps geben, ihr Selbstwertgefühl zu steigern, damit umgehen zu lernen, auch negative Reaktionen zu erhalten, die nicht selten ungerecht und verletzend sind. Wenn das nicht klappt, wenn ein Mensch das par tout nicht hinbekommt, dann ist faktisch der letzte Ausweg, dass dieser Mensch Änderungen an sich selbst vornimmt, um sich stärker den vorherrschenden Vorstellungen seines Umfeldes anzupassen.

            Aber bloß betroffen zu raunen, die Welt sei halt falsch und müsse sich ändern, ist das psychologisch gesichert fatalste, was man Menschen an die Hand geben kann. Denn die Welt wird sich nicht ändern. Somit bleiben eben nur die zwei genannten Optionen: lerne die Wölfe in deiner Wahrnehmung zu bändigen oder, wenn du das nicht kannst, lerne mit den Wölfen zu heulen. Zu erwarten, dass sich die Wölfe ändern, damit sich das Lämmchen besser fühlt, kann nur zu Frustration und noch mehr Depression führen.

            Es ist in dem Song übrigens auffällig, dass es beständig nur heißt „she… blablabla…“. Der Song würde meines Erachtens nicht funktionieren mit einem Jungen/Mann als zentraler Figur. Denn auf einen Jungen oder erst recht einen Mann bezogen, würde die Unsinnigkeit der Aussage „du bist toll, nur die Welt ist falsch“ umgehend viel deutlicher auffallen – wahrscheinlich nicht zuletzt dem Mädel selbst, die den Song dargeboten hat.

          • @Andreas @Billy

            Ok, so weit zurück (gar bis 1984) habe ich das natürlich nicht verfolgt.
            Aber ich meine, seit 2010ff wurde das regelmäßig nach den verschiedensten Faktoren ausgewertet, darunter „Rasse“ und zwar rückwirkend bis in das Jahr 2000.
            Es kann durchaus sein, die Daten waren da, wurden jedoch vorher nicht ausgewertet.

            Vielen Dank für den Hinweis zu dem Song mit der Zeile im Refrain: „You don’t have to change a thing, the world should change its heart“.
            Die Forderung nach „inklusiveren“ Schönheitsvorstellungen im Video ergeht sicherheitshalber unter Teilnahme einer dicken Frau (!), die ihre Erscheinung durch die Änderung des persönlichen Verhaltens ändern könnte.

            Einer Frau, die an einer Krebserkrankung gelitten und durch die Chemotherapie ihre Haare verloren hat die mangelnde Haarpracht vorzuwerfen wäre hingegen idiotisch.
            Dass man beide gleichermaßen in diesem Song verwurstet, macht aus Fettleibigkeit im Grunde eine schicksalshafte Erkrankung.
            Die man weder verhindern, noch ändern kann.

            Der übliche Kontrast mit den „patriarchalen Schönheitsnormen, denen besonders Frauen niemals genügen können“ darf nicht fehlen: „You know, covergirls eat nothing“.
            Denn wie wir alle wissen, sind die schönsten Frauen sehr, sehr anorektisch, um Männerwünschen zu entsprechen. /sarcasm

            Diese Vorstellung hat einen winzig kleinen Haken: Entweder der feministische Widerstand war besonders effektiv oder das Patriarchat wird immer schwächer, Männerwünsche irrelevant oder alles zusammen, denn wie ich oben bereits schrieb, nähert sich der Anteil Normalgewichtiger in den USA der 25%-Marke.

            Hier kämpft also keine Minderheit um die Anerkennung der „Mehrheitsgesellschaft“, sondern der Aufstand gegen die „unterdrückerischen Schönheitsnormen, unter denen vor allem Frauen so sehr leiden“ hat sich bereits zu Tode gesiegt.
            Man sagt, „die Revolution frisst ihre Kinder“ und wenn ich mir Lena Dunham anschaue, dann ist da was dran. Sie hat sie gegessen und verdaut.

          • Zu Unsinn wie Body Positivity, Fat shaming etc muss man nichts sagen, aber zu der ganzen Problematik Körpergewicht/Abnehmen möchte ich doch noch zwei drei Sätze los werden.

            Leider herrscht in dem ganzen Umfeld eine recht starke Tendenz, die Dinge zu trivialisieren, heraus kommen dann so Glanzleitungen wie das das CICO Modell (calories in/calories out) und die grundlegende „ja reiß dich halt zusammen und iss weniger, dann nimmst du auch ab“ Haltung, die in dieser Absolutheit nicht haltbar sind. Es ist komplizierter, für manche Leute deutlich komplizierter, und ja, das ist einer der Fälle bei denen es für Frauen komplizierter/schwieriger als für Männer ist. Das hat vor allem genetische/evolutionäre Gründe, der normal höhere Körperfettanteil und die Tendenz, bei einem Kaloriendefizit eher den Stoffwechsel runter zu fahren als die Reserven anzugreifen haben sicher mit der Mutterrolle zu tun. Die regelmäßigen Schwankungen im weiblichen Hormonhaushalt machen die Dinge nicht einfacher, dazu kommen noch so Effekte wie der „Verlust“ der Brüste bei zu drastischem Kaloriendefizit (wann und wie das passiert ist noch nicht wirklich geklärt, RCTs gibt es verständlicherweise keine).

            Also ja, selbstverständlich braucht es Selbstdisziplin, Wille .. aber es reicht in vielen Fällen nicht.

          • @Andreas

            Ich schreibe mal im Text.
            „Leider herrscht in dem ganzen Umfeld eine recht starke Tendenz, die Dinge zu trivialisieren, heraus kommen dann so Glanzleitungen wie das das CICO Modell (calories in/calories out) und die grundlegende „ja reiß dich halt zusammen und iss weniger, dann nimmst du auch ab“ Haltung, die in dieser Absolutheit nicht haltbar sind.“

            Ich bin eine Freund vom Gleichgewicht von zu sich genommenen und verbrauchten Kalorien und der Vertreter der These, dass 1 Kilogramm Körperfett ca. 7000 Kalorien über diesem Gleichgewicht entspricht.
            Und ja, das Modell ist trivial, denn es gibt nur zwei Stellgrößen: Zufuhr von Kalorien und Verbrauch von Kalorien. Eine Stellgröße ist Selbstdisziplin bei der Zufuhr und die andere Seite die vornehmlich bei der Bewegung = Verbrauch von Kalorien.

            „Es ist komplizierter, für manche Leute deutlich komplizierter, und ja, das ist einer der Fälle bei denen es für Frauen komplizierter/schwieriger als für Männer ist.“

            Ich finde die Gleichsetzung von „Frau“ und „komplizierter“ und „schwieriger“ in unserer Kultur hingegen so dermaßen stereotypisch verbreitet, dass ich automatisch skeptisch werde, wenn ein Erklärungsansatz auf dieser „immer schon gewussten Tatsache“ aufbaut.

            „Das hat vor allem genetische/evolutionäre Gründe, der normal höhere Körperfettanteil und die Tendenz, bei einem Kaloriendefizit eher den Stoffwechsel runter zu fahren als die Reserven anzugreifen haben sicher mit der Mutterrolle zu tun.“

            Dann haben die Gene von Frauen in Deutschland eine andere Zusammensetzung als die in den USA oder es gab eine andere Evolution. 😉

            Denn in Deutschland sind 24% aller Frauen adipös, das Gewicht ist jedoch stark vom Alter abhängig.
            In der Gruppe der 18-29-jährigen sind es unter 10%, bei den 30-39-jährigen 17%.
            Vergleicht man das mit den Daten der CDC: „The obesity prevalence was 40.0% among adults aged 20 to 39 years“, dann schlüge die „Mutterrolle“ mehr als doppelt so oft auf das Gewicht.

            „Die regelmäßigen Schwankungen im weiblichen Hormonhaushalt machen die Dinge nicht einfacher, dazu kommen noch so Effekte wie der „Verlust“ der Brüste bei zu drastischem Kaloriendefizit (wann und wie das passiert ist noch nicht wirklich geklärt, RCTs gibt es verständlicherweise keine).
            Also ja, selbstverständlich braucht es Selbstdisziplin, Wille .. aber es reicht in vielen Fällen nicht.“

            Selbst wenn man „hormonelle Schwankungen“ als Ursache annimmt, macht auch der Vergleich verschiedener Bevölkerungsgruppen in den USA nach „Race“ es m.E. fraglich, über die gleichen biologischen Ursachen für Übergewicht zu sprechen, wenn sich die Auswirkungen so drastisch unterscheiden.

            Nadja Hermann („Fettlogik überwinden“) hat sich ausgiebig darüber beschwert, wie lax mit ihrer morbiden Adipositas umgegangen worden ist: „Ich wog 150 Kilo bei einer Größe von 175 cm, was als schwere morbide Adipositas gilt. Über ein Jahr war ich phasenweise immobil wegen Knieproblemen. Um wieder gehen zu können, begann ich abzunehmen. Als ich etwa 30 kg abgenommen hatte, war das Feedback recht positiv. Bei knapp über 100 kg begann sich das zu ändern und es kamen negative Reaktionen. Selbst Ärzte und Physiotherapeuten fanden, dass etwa 90 kg, also knapp an der Grenze zur Adipositas, doch ausreichten. Je mehr ich mich dem Normalgewicht näherte, desto mehr Menschen erklärten mir, dass sie mich mit mehr Gewicht attraktiver fänden und ich nicht weiter abnehmen solle. Selbst als ich sagte, dass ich aus medizinischen Gründen abnahm.

            Mich haben diese teils unhöflichen oder beleidigenden Kommentare sehr beschäftigt. Während kein einziger Kommentar kam, als ich mit 150 Kilogramm monatelang immobil war, wurde ich während und nach der Gewichtsabnahme mit aggressiver Sorge um meine Gesundheit überschüttet. Dabei konnte ich endlich schmerzfrei laufen, mein extremer Bluthochdruck war im Idealbereich, Rückenschmerzen und Schnarchen waren verschwunden und ich fühlte mich zum ersten Mal seit Jahren fit.“
            https://www.20min.ch/story/die-kilos-purzeln-dafuer-hagelts-beleidigungen-836978065198

            Kurze Anmerkung: Mit ihrer Körpergröße und 75 Kilogramm Gewicht ist sie bei einem BMI von 24,5.
            Für Frauen der Altersgruppe 35-44 liegt der BMI für Normalgewicht zwischen 21 und 26.
            Was die Ärzte ihr vorgeschlagen haben entspricht einem BMI von 29,4.
            Als „akzeptabel“ wurde damit ein Übergewicht von 15 Kilogramm angenommen.
            Ich lade jeden ein, fünf Stockwerke Berliner Altbau mit 15 Tüten Milch im Arm zu bewältigen; ist gar nicht ohne. Von den 75 Milchtüten gar nicht zu reden, die es für sie vorher waren.

            Mich beunruhigt die „Fettakzeptanz“ in unserer Gesellschaft zunehmend und das warnende Beispiel ist die Entwicklung in den USA. Ich habe keine Lust auf diese Zustände in unserem Land.

          • @crumar

            Ich bin eine Freund vom Gleichgewicht von zu sich genommenen und verbrauchten Kalorien und der Vertreter der These, dass 1 Kilogramm Körperfett ca. 7000 Kalorien über diesem Gleichgewicht entspricht.

            Kann man machen, man kann Hormone, Stoffwechsel und noch ein Dutzend anderer Faktoren ignorieren oder als irrelevant deklarieren, und wenn dann nicht das gewünschte Resultat rauskommt, sind’s die Leute. Ist so ein bisschen wie Neoliberalismus im Gesundheitswesen .. was, du hast keine Millionen/einen dicken Arsch? Selbst Schuld!

            Dann haben die Gene von Frauen in Deutschland eine andere Zusammensetzung als die in den USA oder es gab eine andere Evolution. 😉

            Ach du meinst die sind alle total faul und willensschwach dort drüben? Ich hab nicht behauptet, Gene sind (ausschließlich) verantwortlich für Über-, Unter- oder Normalgewicht, ich hab behauptet es gibt evolutionäre (und damit genetische) Gründe dafür dass Frauen einmal angefutterte Extra-Pfunde unter Umständen schwerer verlieren (als Männer).

            Ich hab Nadja „erzählmirnix“ Hermann’s Bücher gelesen, und auch ein paar Diskussionen mit ihr gehabt, das war allerdings bevor sie komplett nach Wokistan abgedriftet ist. Und ja, sie hat ihren Körper erfolgreich transformiert, alle Achtung. Aber wenn ihre verlorenen Kilos ein Maß für Ihre Kompetenz darstellen sollen, steh ich gar nicht so schlecht da, ich komm zwar nicht auf ihre 70Kg, aber 50 sind es bei mir auch. Außerdem bin ich noch deutlich älter als sie. Macht mich das jetzt zu nem Experten?

            Mich beunruhigt die „Fettakzeptanz“ in unserer Gesellschaft zunehmend und das warnende Beispiel ist die Entwicklung in den USA. Ich habe keine Lust auf diese Zustände in unserem Land.

            Falls dass auf mich gemünzt ist, liegst du komplett falsch. Ich akzeptier da gar nichts. Ich halte bloß triviale Erklärungen für ziemlich komplexe Abläufe für wenig zielführend

          • @Andreas

            Ich finde eine solche Argumentation suspekt: „Kann man machen, man kann Hormone, Stoffwechsel und noch ein Dutzend anderer Faktoren ignorieren oder als irrelevant deklarieren, und wenn dann nicht das gewünschte Resultat rauskommt, sind’s die Leute. Ist so ein bisschen wie Neoliberalismus im Gesundheitswesen .. was, du hast keine Millionen/einen dicken Arsch? Selbst Schuld!“

            Zunächst einmal gab es bei uns (sehr gewerkschaftlich orientiert) früher die Fragestellung: „Verhältnisse oder (individuelles) Verhalten?“ und auffällig, dass der gleiche „Neoliberalismus“, der nicht über „Verhältnisse“ reden will zu einer Diskussion geführt hat, in der es um Biologie, Gene, Hormone, Stoffwechsel gehen soll, die ein (individuelles) Verhalten diktieren.
            Die „Verhältnisse“ sind und bleiben dennoch verschwunden.

            Dein „Selbst Schuld!“ dem Neoliberalismus anzulasten, der die gesellschaftlichen Verhältnisse individualisiert, unterscheidet sich genau wodurch von deinem „Selbst nicht Schuld!“, indem du mit Biologie, Genen, Hormonen, Stoffwechsel, die gesellschaftlichen Verhältnisse individualisierst?
            Meiner Meinung nach gar nicht.

            „Aber wenn ihre verlorenen Kilos ein Maß für Ihre Kompetenz darstellen sollen, steh ich gar nicht so schlecht da, ich komm zwar nicht auf ihre 70Kg, aber 50 sind es bei mir auch. Außerdem bin ich noch deutlich älter als sie. Macht mich das jetzt zu nem Experten?“

            Nein.
            Ich bitte dich nur zu überlegen, wenn ich dich zwingen würde, zwei Säcke Zement 24/7 zu tragen und damit für den frühzeitigen Verschleiß deiner Gesundheit und Arbeitskraft sorge, wäre ich ein widerliches Arschloch.
            Fakt ist, den Zwang gab es nicht und du hast dir das selber angetan.
            Dass es ein Dutzend Faktoren dafür gibt, warum du dir das angetan hast, ändert an dem Fakt nichts, es ist gesundheitsschädlich. Darüber hat sich Nadja berechtigt aufgeregt – das wahrheitsgetreue feedback ihres Umfelds blieb aus.

            „Ach du meinst die sind alle total faul und willensschwach dort drüben? Ich hab nicht behauptet, Gene sind (ausschließlich) verantwortlich für Über-, Unter- oder Normalgewicht, ich hab behauptet es gibt evolutionäre (und damit genetische) Gründe dafür dass Frauen einmal angefutterte Extra-Pfunde unter Umständen schwerer verlieren (als Männer).“

            Es gibt dort drüben den Zwang, zwei oder drei Jobs zu haben, um überhaupt über die Runden zu kommen und den dadurch ausgelösten Zeitmangel, seine (und die der Familie) Ernährung jenseits von Fast-Food und convenience-Fraß zu organisieren. Zudem ist das Angebot an frischem Gemüse und Obst eher teuer. Nicht zu vergessen eine exzessive Auto-Kultur und dadurch resultierenden Bewegungsmangel.
            Da reden wir dann über „Verhältnisse“.
            Leider auch über „Verhalten“, denn es ist schwer zu übersehen, „kochen“ zählt inzwischen nicht mehr zu den „weiblichen Kernkompetenzen“ (zumindest nach meinen Freundinnen zu urteilen).
            Das finde ich an den konservativen Traumtänzern auch so amüsant, die eine Frau haben wollen, um eine Familie zu gründen und Kompetenzen erwarten, die nicht mehr existieren.

            „Ich akzeptier da gar nichts. Ich halte bloß triviale Erklärungen für ziemlich komplexe Abläufe für wenig zielführend.“

            Und ich halte „Komplexität“ zu erfinden für wenig zielführend, wenn sich um „konkret“ herumgemogelt wird. Dann ist nämlich „komplex“ das Neue „trivial“.

          • @crumar
            Ich glaub wir reden hier ziemlich aneinander vorbei

            CICO bedeutet in meinem Verständnis: der Mensch wird thermodynamisch betrachtet, eine gewisse Energiemenge (Kalorien) wird aufgenommen (Nahrung), eine gewisse Menge an Energie verbraucht, wobei sich der Verbrauch aufteilt in einen konstanten Grundunteil, der abhängig ist von Geschlecht, Alter, Körpergröße, und einen variablen Teil, der entspricht körperlich verrichteter Arbeit, Sport, Treppensteigen usw. Die Differenz zugeführter und „verbrauchter“ Energie ist die Energiebilanz, fällt diese positiv aus, nimmt man zu, negativ bedeutet abnehmen. Gewichtsmanagement reduziert sich danach auf die super simple Formel: sieh zu das deine Energiebilanz negativ ist, iss weniger, lauf mehr, und du nimmst ab.
            Andere Einflußfaktoren werden prinzipiell als irrelevant betrachtet, gelten im besten Herrmann’schen Sinne als Ausreden, sie hat sich ja in „Fettlogik“ lang und breit drüber ausgelassen.
            Es gibt im Fitnessbereich noch eine andere Spielart von CICO, dort wird ja sehr auf das richtige Verhältnis von Makronährstoffen (insbesondere „genug“ Protein) geachtet, dort ist es dann nicht völlig egal wie bei CICO was man zu sich nimmt, sondern zumindest das Verhältnis sollte stimmen: IIFYM (if it fits your macros). Die Version ist besonders bei Großkonzernen wie Nestle, Coca Cola oder McDonalds sehr beliebt, aus verständlichen Gründen würde ich sagen.

            Natürlich hat das Erreichen und Halten eines gesunden Körpergewichts mit individueller Verantwortung, Willensstärke usw. zu tun, das ist nicht die Frage. CICO reduziert das ganze aber auf diesen einen Aspekt, wenn du nicht abnimmst, ist es persönliches Versagen, individuelle Schuld. Andere Faktoren kann es nicht geben, die thermodynamische Sichtweise auf die Menschmaschine ist völlig ausreichend. Argumente die dagegen sprechen, RCTs die belegen das ein „Energiedefizit“ eben nicht in jedem Falle ausreicht, werden ignoriert.

            Aber ich denk ich beende die Diskussion an der Stelle, ich seh nicht das da irgendwas an Erkenntnis oder Verständnis auf deiner oder meiner Seite rauskommt, das ist also mehr oder weniger verschwendete Zeit, die kann man auch besser rumbringen.

  5. Ich wundere mich auch immer über dieses völlig unehrliche Spiel bei neuer Frisur/neuer Brille usw. und frage mich warum die sich nicht ärgern angelogen zu werden.

    Ich habe allerdings den Eindruck, dass Frauen sich generell schwer tun eine Person in unterschiedlichen Dimensionen unterschiedliche Bewertungen zu geben.
    Entweder jemand ist „gut“, und dann sind auch seine Handlungen alle gut oder umgekehrt. Die Kommentatoren sind Fans von Lena – also wird alles gutgefunden und bestätigt.
    Eine gute Freundin hat sich kürzlich eine völlig unmögliche Frisur gemacht und meine Frau windet sich wie ein Aal dies zuzugeben, weil sie sie eben (wie ich) schätzt.

    Man konnte das meines Erachtens auch gut beobachten, als die Kinder Frage bei Frau Baerbock diskutiert wurde: dass ihre Aussage „die Kinder gingen vor“ – was ja für Eltern und insbesondere Mütter selbstverständlich „gut“ ist gegen Ihre Kanzlereignung spricht ist für die meisten Frauen nicht unter einen Hut zu bringen- und das fordern sie dann auch explizit.
    Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse zum Theme Ambiguitätstoleranz bei der Bewertung von Menschen? Meine Erwartung wäre dass Frau-Frau Bewertungen am wenigsten Ambiguität zulassen.

    • Boah, da bin ich zu nahe am Wasser gebaut.

      Bei so einem Video kommt mir immer der Gedanke, wie gut es uns in vielen Dingen geht und wie man einem solchen kleinen Menschlein helfen kann.

      Und es macht mich wütend, rasend wütend, dass wir hier Quoten für Luxusweibchen diskutieren, gegenderte Gesetzestexte als Symbol veröffentlicht werden und der Feminismus unseren Verstand auffrisst, anstatt wirklich Hilfe zu leisten wo sie nötig ist.

      Schickt doch diese ganzen Luxusgören nach Afrika zur Entwicklungshilfe! Greta und Luisa dürfen sich gerne mal zugenähte Vulven anschauen oder abgefaulte Penisse von misslungenen Beschneidungen, damit sie merken, dass Menschen auch wichtigere persönliche Herausforderungen haben, als Klimawandel oder Systemumbau oder Feminaziismus.

  6. Ich war mein Leben lang eher so dünn und lauchig. Mittlerweile mit Ende 50 kleiner Bauch. Da haut doch letztens eine Kollegin raus: Na, du hast ja auch ganz schön zugelegt.
    Der Witz, die Frau wiegt gefühlt das Doppelte wie ich. Generell mache ich keine Bemerkungen zu irgendwelchen Figuren oder Frisuren. Da wird höchstens mal mit Leuten abgelästert, die man kennt. Ich würde auch zu keiner Frau sagen, sie ist dick, würde mir aber eben auch sonst jegliche Kommentare ersparen.

  7. Frauen kommunizieren generell gerne durch Andeutungen (covert communication, dafür gibt es im Deutschen kein echtes Wort), verschachtelt und nicht direkt, Männer direkt. Deswegen halten uns die Frauen oft auch für primitiv. Es ist nicht so, dass wir diese Art der Kommunikation nicht erlernen könnten, es macht halt nur in einer Gefahrensituation wenig Sinn, wenn man erst den Sinn hinter den Worten erkennen muss. Frauen haben immer schon diesen Luxus gehabt, meist nicht direkt der Gefahr ausgesetzt zu sein. Aber erlernen kann man das auch, wie man an diversen Politikern oder Unternehmern sieht.
    Bei der Andeutungskommunikation spielt die Körpersprache, der Tonfall und die Situation eine entscheidende Rolle und es ist eine Intelligenzleistung notwendig, um den Sinn dahinter zu verstehen. Frauen denken daher über jede Äußerung ziemlich lange nach, wie mir diverse Frauen einmal erzählt haben. Aber dieses Spiel machen sie unter sich aus, wir sind die Affen, die eh nicht schlau sind, jedenfalls in ihren Augen.
    Deswegen haben Frauen auch weniger ein Problem mit Zensur (z.B. auf Youtube), denn sie können eh alles kommunizieren, was sie wollen, ohne es direkt zu sagen und ohne dem Zensor aufzufallen (der vermutlich oft männlich ist).

    • Vor Jahren mal ein Interview mit einem weiblichen Feldwebel der BW gelesen, sie sagte, daß man vielen jungen Rekrutinnen erst mal beibringen müsse, klar zu kommunizieren (ich brauche, ich benötige, ihr sollt, dürft, müsst…).

    • Sehe ich auch so. Und da bei der reinen Textkommunikation (hier: Kommentare bei Instagram) die ganzen anderen Kanäle (Gestik, Mimik, Tonfall) entfallen sind Smileys als notdürftige Ergänzung auch so bedeutsam.

      In vielen Fällen sind solche „Komplimente“ eh nicht auf das komplimentierte bezogen sondern nur ein Tend and befriend -Statement von Frau zu Frau. Nach dem Motto: Ich mache Dir ein Kompliment und signalisiere dir so, dass ich nicht auf bitch-fight aus bin.

    • Ja, ist auch meine Erfahrung mit Frauen.

      Andeutungskommunikation ist m.E. ein wirklich passendes Wort dafür 🙂

      Das Problem ist nicht nur, dass man intelligent sein muss, um sie zu verstehen, sie setzt auch ein Up-to-date-Gruppenverständnis voraus (man muss Normen, Moden, Hackordnung usw. kennen). Andeutungen gegenüber einem Gruppenfremden funktionieren nämlich oft nicht oder werden zumindest sehr leicht mißinterpretiert.

      Frauen merken das, wenn sie zum ersten Mal mit einem Mann zusammen sind, der diesen Unsinn nicht mitspielen kann und will und daher gruppenfremd ist und bleibt. All die Disziplinierungsmaßnahmen, die Frauen sonst untereinander anwenden, fruchten dann plötzlich nicht mehr, was sich (i.d.R. unbemerkt vom Mann) zu einem veritablen Zerwürfnis aufschaukeln kann.

    • „und es ist eine Intelligenzleistung notwendig, um den Sinn dahinter zu verstehen.“

      Das hat m.E. nichts mit Intelligenz zu tun. Man ist ja auch nicht dumm, nur weil man zum ersten Mal eine Fremdsprache hört und die nicht versteht.

  8. „…einschließlich allen Walwitzen.“ XD

    Ich glaube, Freud hätte sein Vergnügen mit dieser Präventivintervention. Wie bist DU nur beim Betachten des Bildes unvermittelt auf den Gedanken gekommen, dass es Initialzündung für Walwitze sein könnte? 😉

    Was das sich gegenseitige Zuschustern nicht selten erkennbar unzutreffender Komplimente angeht: Ich weiß gar nicht, ob man da so tief in die Evolutionspsychologie eintauchen muss. Ich habe viel eher schon lange das Gefühl, dass Frauen da gesellschaftlich so eine Art Komplimentkartell etabliert haben. Eine macht der anderen ein Kompliment, was die andere dann unausgesprochen zu einem Gegenkompliment verpflichtet. Es ist eine nie versiegende Quelle zur Fütterung menschlicher – in diesem Fall speziell weiblicher – Eitelkeit. Mache ich anderen Frauen verlogene Komplimente, machen die das auch und hin und wieder bekomme auch ich mal eines ab. Interessanter finde ich dabei, dass eigentlich alle wissen, dass die Nummer verlogen ist, sich aber dennoch daran ergötzen.

    • „dass Frauen da gesellschaftlich so eine Art Komplimentkartell etabliert haben.“

      Und wo finden wir das inzwischen wieder?
      Unter anderem bei den Journalistenpreisen (aktuell wohl 521 verschiedene in D).

    • „Präventivintervention“

      Also ich habe den herausstechenden Hinweis an sich als Walwitz verstanden, der durch die mahnende Negierung des Walvergleichs überhaupt erst ein Walbild in meinen Kopf gezaubert hat.
      Denn ich wäre gar nicht auf Walfische gekommen bei dem Foto. Die sitzt ja halbwegs aufrecht, womit sich Wale meiner Kenntnis nach noch schwerer tun.

    • What’s the difference between a jellyfish and an actress?
      One’s a spineless, poisonous blob and the other is a form of sea life.

      Quallenwitze waren erlaubt, oder?

  9. Ich schätze diese Versicherungen bei Frauen sind lediglich ein „du wirst deswegen nicht ausgestoßen“-Signal.

    Evolutionär dürfte es bei Frauen ja immer genau darum gegangen sein, innerhalb der Gruppe zu bleiben, daher die ständige emotionale Synchronisation untereinander.

    Vermutlich passiert bei Frauen, die fett werden, folgendes: sie haben das Gefühl gegen eine gesellschaftliche (Attraktivitäts-)norm verstoßen zu haben und versichern sich auf diesem Weg, dass der Verstoß nicht so schlimm ist und sie trotz Verstoß gegen die Regeln willkommen sind.

    Auch denkbar: sie befürchten unten aus der Hackordnung rauszurutschen, diese findet ja oft über den Gockel statt, da eine unattraktive Frau normalerweise keinen mehr abbekommt, steht sie jedenfalls ziemlich weit unten bzw. kann gar nicht mehr konkurrieren, wäre also Außenseiter. Über die Rückversicherung, dass sie noch wahrgenommen wird und Teil der Sippe ist, beruhigt sie sich.

    Ich schätze beide Seiten wissen, dass es gelogen ist und trotzdem fühlen sie sich besser. Es ist eine der Seltsamkeiten bei Frauen, die man als Mann nicht so richtig nachvollziehen kann.

    So wie Frauen unsere Fake-Beleidigungen oder generell das männliche Herumgefrotzel nicht verstehen, welches m.E. insgesamt dazu dient eine entspannte Athmosphäre zu schaffen, in der nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt wird. Vom Gefühl her will man als Mann damit genau das vermeiden, was die Frauen gefangen hält: Dramatisierung und Überinterpretation von Aussagen.

    • Fällt mir gerade ein:
      Die Lüge hat vielleicht sogar eine ganz eigene Funktion der Art: „du bist es mir wert, dass ich für dein Wohlbefinden die Unwahrheit sage (und damit selbst gegen eine Norm verstoße)“.

      Sollte dass der Fall sein, dann sollte man bei Politikerinnen vielleicht generell sehr viel mißtrauischer sein.

      • Vielleicht signalisieren Frauen mit dem nicht-austoßen und stattdessen Komplimentieren der vergleichsweise unattraktiveren weiblichen „Konkurrenz“ auch gegenüber anderen Frauen soziale Verträglichkeit und damit weniger offensichtliche intrasexuelle Konkurenz. Es dient letzlich ihr selbst, indem es ihr Ansehen in der Gruppe verbessert. Das moralische Konzept, dass man auch Außenseiter nett behandeln sollte, ist nicht erst mit Hollywood gekommen. Eine gewisse, wenn auch geheuchelte Emptahie/Fürsorglichkeit, wird auch von Männern als feminin und attrativ wahr genommen, wenn es aufrichtig rüberkommt.
        Fatshaming ist auch gar nicht nötig, da die unattraktivere ganz von selbst im Konkurenzkampf um die Top Männer hinter die attraktivere fällt. Fies ist, dass in dem Fall die offensichtliche positive Intention von einer unterschwellig negativen begleitet wird…wie soll die Dicke denn schlanker werden, wenn sie von überall nur hört, dass sie toll, evtl. sogar noch besser als schlank aussieht.
        Wenn Fatshaming nicht mehr existiert sind auch momentan schlanke Frauen, nicht dem Druck der kontinuierlichen Selbstverbesserung und der intrasexuellen Konkurenz ausgesetzt.
        Logischerweise muss die Konditionierung der Männer auf unattraktive Frauen nachziehen.

        • „Vielleicht signalisieren Frauen mit dem nicht-austoßen und stattdessen Komplimentieren der vergleichsweise unattraktiveren weiblichen „Konkurrenz“ auch gegenüber anderen Frauen soziale Verträglichkeit und damit weniger offensichtliche intrasexuelle Konkurenz.“

          Ja, guter Gedanke, auch das spielt sicher mit da hinein.

          „Logischerweise muss die Konditionierung der Männer auf unattraktive Frauen nachziehen.“

          Spätestens an der Stelle setzt bei den Dicken offensichtlich die Logik ganz aus und sie verwechseln die virtue signalling-Botschaften ihrer Anhängerinnen mit der Realität und glauben, sie könnten selbiges auch von Männern einfordern bzw. der ganzen Gesellschaft.

          Alle zum Schweigen zu bringen, deren Äußerungen irgendjemandes Wohlsein beeinträchtigen könnten, ist ja sehr weiblich und damit eine moderne mediale und politische Pest geworden, die sämtliche politischen Abwägungsprozesse massiv negativ beeinflusst.

          • Ich glaube nicht mal das dicke Frauen Fatshaming mehrheitlich abschaffen wollen, da die meisten (insbesondere die Adipösen) schon mitbekommen, dass es nicht nur schlecht aussieht, sondern auch ungesund ist. Direkte Beleidigungen sind natürlich was anderes. Die hat keiner gern.
            Tausende Diäten in jeder Frauenzeitschrift. Alles unterschwellige, indirekt Kommunikation von Frauen für Frauen, dass Optik am Ende wichtig ist. So richtig viele Supersize Models gibts in Unterwäschekatalogen noch nicht…auch die Damenunterwäschewerbung wird von Frauen für Frauen gemacht. Es ist auch schon etwas her, dass ich in einer Desouswerbung neben mehreren sich räkelnden Frauen die neuesten Sportwagen, Werkzeuge und Waffen gesehen habe. Und die Frauenzeitungen werden auch nach wie vor gekauft. Von daher scheints wie immer eher an der Kommunikation zu liegen. „Du bist fett, geh zum Sport“ funktioniert augenscheinlich nicht.
            Die meisten Frauen werden mitbekommen, wenn sie suboptimal aussehen (bei mir reicht der Blick am Morgen in den Spiegel) und werten Komplimente dann als nett gemeinten Attentioncoin. Als Mann bekomme man maximal den Spruch „war wohl langer Abend gestern?“…auch indirekt, aber man bekommt schon mit worauf das Gegenüber hinaus will.
            Wenn eine Adipöse Frau, solche Komplimente ernst nimmt, ist das meistens ein Hinweis auf tiefere psychologische Probleme, die sie nicht mehr die Realität objektiv erkennen lassen. Bei Bodybuildern kommen ähnliche Fehlwahrnehmungen vor…die sehen sich auch im Spiegel komplett verzerrt, was natürlich auch auf irgendein psychisches Problem hindeutet. Ist also nicht nur bei Frauen so, aber bei Frauen, wie immer wesentlich, gesellschaftlich relevanteres Problem.

  10. Intrasexuelle Konkurrenz spielt in diesem Falle sicherlich nur insofern eine Rolle, als dass das Mädel halt keine Konkurrenz ist. Deswegen muss Empathie hier auch nicht als Waffe verwendet werden, sondern man kann ihr geben, was sie offensichtlich sehnsüchtigst sucht: Bestätigung, dass sie – troztdem? – schön ist.

    Interessant finde ich die psychologischen Knoten. Man könnte sich ja auch einfach selbst schön finden so wie man ist und dann glücklich sein. So funktioniert aber Schönheit/Attraktivität nicht. Es braucht immer eine Gegenseite, die einen attraktiv findet. Deswegen ja auch Lena’s Exhibitionismus, der sich an das Publikum, das sie schön finden soll, richtet.

    Mann kann sich einfach den „Facts on the Ground“ stellen und sich selbst antstrengen das Beste aus sich selbst und den Fakten zu machen, oder frau kann versuchen die „Facts on the Ground“ – in diesem Falle die Gruppendynamik – zu „manipulieren“, z.B. indem frau Empathie einfordert.

    Im menschlichen Zusammenleben nix Neues …

  11. erzählmirnix hatte dazu doch auch ein paar schöne Comcis… „so mutig von dir so ein Kleid zu tragen… bei deiner Figur“

    Dunham sieht sich selbst mit ihren 35 Jahren immer noch als Mädchen.

  12. Frauen brauchen/wollen heute keine Komplimente mehr, sie haben den Feminismus. Im Feminismus gibt es nur Anklagen, keine schönen Worte, nur Beschimpfungen, kein Lob. Feminismus ist Hass und Hetze, auf was soll hier ein Kompliment gemacht werden.
    Ein Mann begibt sich zudem in ständige Gefahr einer Anklage oder Kampagne gegen ihn, weil es vom Kompliment zur Übergriffigkeit nicht weit ist. „Das Kleid ist aber hübsch“, das wird schnell missverstanden: Will da ein Mann sein Revier abstecken? Zählt mein Charakter nicht? Warum beachtet er meine Haare nicht? Er mag das Kleid nur, weil es meine Knie zeigt, das ist sexistisch. – die Anklagepunkte sind vielfälltig, divers, bunt, unberechenbar.
    Und als Frau? Zwischen Stutenbissigkeit und Scheinheiligkeit existiert ein Kontinuum an Zu- und Abneigungsäußerungen, die je nach Gefühlslage auch äußerst differenziert eingesetzt werden. Je nach Kriegstaktik ääähh Hinterhalt ääähh, Böswilligkeit mehr oder weniger erfolgreich, aber immer in der Absicht maximalen Schaden Wirkung zu erzeugen.
    Was heißt das jetzt bei der abgetakelten Fregatte, ähm, räusper, diesem Prachtweib von Lena Dummhahn? Nichts, denn die Wahrheit spielt keine Rolle, die Absichten auch nicht, denn beides erträgt kein Mensch bei Verstand.

  13. Das Besondere an diesem Bild ist meines Erachtens das jugendliche Aussehen ihres Gesichts. Die Fältchen unter den Augen, die man auf anderen Fotos sieht, sind gut kaschiert. Auch die Frisur kommt sehr mädchenhaft rüber. Auf den ersten (oder flüchtigen) Blick sieht sie aus wie ein Teenager.

  14. Auch bei diese Thema ist meine These, dass Frauen schlicht komplett anders ticken. Wenn man weibliche relationale Gewalt mit männlicher physischer Gewalt vergleicht, fällt vor allem auf, dass Frauen Dritte einbeziehen, also andere für ihre Bestätigung oder Interessen einsetzen.
    Ich gehe davon aus, dass sie ihr Selbstbewusstsein, wenn nicht gar einen großen Teil ihres gesamten Bewusstseins über die Reaktionen anderer Menschen beziehen, während Männer klarer zwischen sich und Umwelt abgrenzen können.

    Anders ist es nicht erklärbar, dass dicke Frauen unvorteilhafte Bilder von sich posten und den höflichen Lügen der Kommentatoren offenbar glauben. Ein fetter Mann wäre doch sofort beleidigt, wenn einer auf ein vergleichbares Bild posten würde „Oh, wie wunderschön“. Denn er weiß, dass er fett ist – so, wie es auch diese Frau weiß. Für ihn ist damit der Fall erledigt – für sie aber nicht. Ihr fetter Körper wird für sie erträglicher, wenn andere ihn mindestens akzeptabel finden. Würden alle ehrlich sein und schreiben: „Sieht aus wie ne Kröte in Geschenkverpackung“ würde sie nur deswegen verzweifeln und von einer Brücke springen. Dabei hat sich nichts geändert. Sie ist so fett wie vorher – nur von Dritten auch so eingeordnet worden.

    Wenn Frauen subjektiv ihre roten Belästigungslinien ziehen, die natürlich niemand außer ihnen selbst sehen kann, dann ist es für sie objektiv eine Übergriffigkeit oder eine Belästigung, wenn jemand die unwissend übertritt. Dieses Überschreiten der Linie soll im Feminismus dann auch entsprechend geahndet werden – nicht weil etwas konkret Belegbares passiert ist, sondern weil dieses Verhalten des anderen bei ihr das Gefühl der Grenzüberschreitung ausgelöst hat. Auf dieser Basis wird das weibliche Urteil über den Überschreiter der unsichtbaren willkürlichen roten Linie gesprochen.

    Es ist Teil der Menschwerdung, dass Kinder irgendwann das Ich von der Umwelt abgrenzen können. Oft passiert das rund ums vierte Lebensjahr. Vielleicht wird dieser Prozess bei den meisten Frauen nie vollständig abgeschlossen.

    • Wir hatten mal wieder Betriebsversammlung. Nachdem letzten schon der Betriebsrat und die IGM Sexismus und Diskriminierung verurteilt hat, musste die Geschäftsführung es auch noch verurteilen heute. Irgendjemand hat nämlich unterstellt das weil sie es bisher nicht gemacht haben, sie auch nichts gegen Sexismus und Diskriminierung haben.

      Es ist alles so bescheuert… heute sind hier im Westen so gut wie alle Menschen gegen Sexismus und Diskriminierung, außer vielleicht einige Feministinnen die führ beide Wörter andere Definitionen verwenden.

      Und heute kam dann auch noch Rassismus ins Spiel. Als Beispiel: zu fragen wo man herkommt.

      Vorher hat man noch die innerbetriebliche Gemeinschaft gepriesen, nur um dann den Keil dazwischen zu schlagen.

      Die Geschäftsführung ist heute schon mal gesprungen. Mal sehen welches Stöckchen sie als nächstes hinhalten.

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