Ein interessanter Artikel in der „Psychology Today“ schreibt etwas über Konkurrenz unter Frauen:
A. Die drei Merkmale intrasexueller Konkurrenz unter Frauen
According to Joyce Benenson, a researcher at Emmanuel College in Boston, competition among women has three unique characteristics:
- First, because they have to protect their bodies from physical harm (so as not to interfere with present or future pregnancy and childbirth), women rely on veiled aggression towards other women (behind verbal gymnastics or under cover of the group) rather than physical confrontation.
- Second, high status and very attractive women need less help and protection from other women and are less motivated to invest in other women (who represent potential competition). Thus, a woman who tries to distinguish or promote herself threatens other women and will encounter hostility. According to Benenson, a common way women deal with the threat represented by a remarkably powerful or beautiful woman is by insisting on standards of equality, uniformity, and sharing for all the women in the group and making these attributes the normative requirements of proper femininity.
- Third, in extreme cases women may guard against potential competitors by means of social exclusion. If a new attractive woman shows up in the neighborhood (or school, or club), all the women in attendance may turn their backs on her, compelling her to withdraw from the scene, thus increasing their own chances with the surrounding males.
(Gliederung im Zitat von mir zur besseren Übersicht eingefügt)
1. indirekte Aggression
Die Betonung indirekter Aggression innerhalb der intrasexuellen Konkurrenz unter Frauen hat in der Tat verschiedene Vorteile: Zum einen würde bei direkter Gewalt von Frauen untereinander ein hohes Risiko bestehen, dass eine Schwangerschaft, die bereits besteht, in Mitleidenschaft gezogen wird. Zum anderen würden Entstellungen oder schwere Verletzungen die körperliche Schönheit und damit eines der wesentlichen Auswahlkriterien der Männer gefährden, die im Gegensatz zu Männern nicht durch einen höheren Status durch gewonnene Kämpfe ausgeglichen werden kann, weil das ein wesentlich unwichtigeres Auswahlkriterium der Männer im Gegensatz zu Frauen ist. Hinzu kommt, dass eine Selektion auf Kampfkraft für Frauen eh nachteilig wäre: Sie können der Kampfkraft nach kaum zu Männern aufschließen, die insofern eher den Ausschlag geben würden, so dass die diesbezügliche intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen nicht ungestört wäre und der einfachste Weg hin zur Steigerung der Kampfkraft, eine Erhöhung von Testosteron, geht zudem mit reduzierter Fruchtbarkeit einher.
Indirekte Aggression bietet insofern weitaus effektivere Mittel
2. Trend hin zur Gleichheit
Zu den evolutionären Vorteilen, Gleichheit in einer Gruppe zu fordern habe ich hier bereits etwas geschrieben. Auf diese Gleichheit abzustellen lohnt sich gerade für Frauen, da diese von Statusgewinnen nicht unbedingt in dem Maße auf dem Partnermarkt profitieren können wie Männer. Da zudem die Aggression indirekter ausgetragen wird und weniger gewalttätig können Konflikte auch unterschwelliger am Laufen gehalten werden, ohne das man die befriedende Wirkung einer Hierarchie nutzen muss, die bei gewalttätigen Auseinandersetzungen hohe Kosten verhindert.
Interessant finde ich dabei allerdings gerade diesen Satz:
According to Benenson, a common way women deal with the threat represented by a remarkably powerful or beautiful woman is by insisting on standards of equality, uniformity, and sharing for all the women in the group and making these attributes the normative requirements of proper femininity.
Viele Forderungen des Gleichheitsfeminismus und dessen intersektioneller Erweiterungen in einer Kurzzusammenfassung. Jeder ist schön, Fatshaming und Thinshaming ist schlecht, Slutshaming ist schlecht, prüden-Shaming ist auch irgendwie schlecht, jeder muss selbst sagen, was er sein will und hat die Deutungshoheit und es ist nur eine andere Ausprägungsform von „auch okay“. Es gibt kein „Schlecht“ und kein „Gut“ mehr, kein oben und kein unten, es gibt nur noch das Akzeptieren des anderen, wie er ist.
Demnach wäre Feminismus in vielen dieser Bereiche die Umsetzung typisch weiblicher Konfliktschichtungsstrategien und Konkurrenzvermeidungsstrategien. Es wäre ein naturalistischer Fehlschluss deswegen anzunehmen, das es sich deswegen um eine angemessene und zeitgemäße Strategie handelt. Das bestimmten Frauen diese Strategie aber instinktiv gefällt und sie daher solchen Theorien eher folgen und mittels diesem die Konkurrenz unter Frauen zurückfahren wollen, könnte dennoch damit zusammenhängen. Es passt sogar hinein, dass man in diesem Zusammenhang einen Sündenbock zwischenschaltet, den Mann oder die Männlichkeit, da auf diesem Wege weibliche Konkurrenz noch mehr ausgeblendet wird und als Anforderung des Mannes, gegen die man sich als Gruppe Frau wehren muss, umgedeutet wird. Es mag insofern auch ein Faktor sein, der bei der Entstehung von weiblicher Unterverantwortlichkeit (Female Hypoagency) mit hineinspielt: Handeln, dass einen aus der Gruppe hinaushebt und die Bereitschaft hierfür Risiken einzugehen, stehen dieser Strategie direkt entgegen. Diese würde wohl eher eine Selektion dahingehend bewirken, dass man nicht zu sehr aus der Gruppe hinaussticht.
Gegen diese Prinzipien stehen andere Prinzipien, denn auch wenn es eine gute Strategie sein kann, Gleichheit für die Gruppe zu fordern, steht gleichzeitig dagegen, dass man sich selbst so vorteilhaft wie möglich darstellen will und viele Ressourcen für sich will. Aus dem Zusammenspiel beider Prinzipien ergibt sich dann ein indirekt ausgetragender Konkurrenzkampf, bei dem Frauen ebenso wie Männer Signale eines hohen Status anderen Frauen gegenüber mitteilen, etwa durch körperliche Schönheit, Mode, Schmuck, Zugehörigkeit zu wichtigen Gruppen etc und gleichzeitig Gleicheit betonen. Die Abweichungen von der Gleichheit werden dennoch wahrgenommen, etwa indem man sich als besser ansieht oder aber indem man sich darüber aufregt, dass sie sich für etwas besseres hält.
Eine gleiche Selektion hin zu Gleichheit besteht aus meiner Sicht, wie in dem Artikel zur Gleichheit dargelegt, grundsätzlich bei allen Menschen, weswegen die Theorien zum Kommunismus trotz ihrer fehlenden Umsetzbarkeit für eine moderne, größere Gesellschaft, auch hier viele Anhänger gefunden haben. Allerdings ist es, weil Status ein höheres Gewicht hat, vielleicht anders ausgeprägt.
3. Ausschluß aus der Gruppe
Gruppenbildung bei Männern und Frauen scheint mir unterschiedlich zu sein. Männergruppen können dank Hierarchien heterogener sein, beispielsweise den Gruppentrottel und den Coolen umfassen, wären Frauengruppen häufig homogener sind, wenn die Möglichkeit besteht. Dies ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass für Frauen Gruppenausschluss als Mittel intrasexueller Konkurrenz eher greift als die Hierarchisierung. Allerdings kann auch in heterogenen Frauengruppen eine Betonung von Gleichheit erfolgen, sie birgt nur eher die Gefahr, dass sich die unausgetragenen Streitigkeiten entladen und zu einer Teilung der Gruppe führen, wenn dies möglich ist. Das ist vielleicht auch der Grund, warum „beste Frauenfreundschaften“ eher darauf ausgelegt sind, dass man alle Geheimnisse miteinander teilt und sehr viel über den anderen weiß, weil man sich darüber quasi selbst gegenseitig verwundbar macht und so ein Aufkündigen der Freundschaft kostspieliger macht (sich selbst Kosten aufzuerlegen für den Fall, dass man eine Zusage nicht hält, ist eine klassische Form, die Zusage mittels eines Costly Signals glaubwürdiger zu machen).
B. Studien zur Konkurrenz unter Frauen
Der Artikel verweist zu interessanten Studien zu dem Thema:
A number of recent studies provide further support for the existence of the ‚female competition‘ phenomenon. For example, Jon Maner and James McNulty of Florida State discovered that women’s testosterone levels went up when they (unknowingly) smelled t-shirts of ovulating young women, presumably in preparation for aggressive competition. Canadian researchers Tracy Vaillancourt and Aanchal Sharma, showed how women judge and condemn each other based on appearance. They arranged for female participants to interact with a young research assistant. Some of the participants saw the assistant dressed in revealing clothes while others saw her wearing jeans and a T-shirt. The researchers tracked participants’ responses to the assistant during the meeting and after she left the room. Results: The assistant was unanimously criticized when she wore revealing clothes and largely ignored when she wore regular attire. This study (and others) supports the evolutionary prediction: a more attractive woman (i.e., one who has more of what men like) will receive more hostility and less cooperation from other women because her presence threatens their own access to the evolutionary prize.
Das wäre eine ganz klassische Form der intrasexuellen Konkurrenz: Eine potentiell gefährliche Konkurrentin wird eher ausgebremst. Und das eben auch nach relativ unterbewußten Signalen, wie dem Geruch ovulierender Frauen. Die dazugehörige Studie hatte ich hier besprochen. Die andere Studie zur Aggression gegenüber hübscheren bzw. sexueller gekleideten Frauen hier.
Weiter heißt es dort:
A central arena for competition between females is sexual behavior itself. Studies show that women tend to criticize and reject other women who are viewed by them as sexually promiscuous. The researcher Zhana Vrangalova and her colleagues at Cornell University recently surveyed 750 college students about their sexual behaviors and attitudes. Then, participants read a short description of a hypothetical person (of their own sex) who had either two (nonpermissive) or twenty (permissive) past sexual partners. Participants then rated this potential friend on several friendship-relevant outcomes. Results revealed that female participants, regardless of their own level of permissiveness, overwhelmingly preferred the nonpermissive potential friend. According to the researchers, this is because women want to guard their partners and because they fear socal stigma: if you go around with someone who’s known to be promiscuous (a “slut”), there is danger that the label will latch on to you, too.
Aich diese Studie hatte ich bereits hier besprochen. Slutshaming ist kein Machtmittel des Patriarchats, sondern recht einfach zu erklärende Folge evolutionärer Prozesse und sexueller Selektion, die sich auch im Konkurrenzkampf von Frauen untereinander zeigt.
Und auch andere Vorgänge lassen sich darüber erklären:
This study and others align with the observation that women are often the chief enforcers of strict and sometimes cruel norms of female appearance and sexual behavior. For example, the ritual of female genital mutilation, still practiced in some Muslim countries in Africa, is primarily designed to make the girl into good ‘bride material’ for men. To that end, clitoridectomy reduces her ability to enjoy sex and therefore decreases the likelihood she’ll be tempted to cheat on her husband. Sewing the vaginal opening shut, which is often performed after the genital cutting, reduces the possibility that the girl will have sex before marriage, again benefitting the interests of the future husband. Still, this ceremony is managed, performed and enforced by women (mostly mothers and grandmothers).
Another example: Girls’ foot binding was a custom in China for over a thousand years (until it was outlawed in the early twentieth century). The ancient custom (which involved breaking the toes of the baby, folding them and binding the feet tightly for years) was valued primarily because women with small feet were considered more desirable sexually (in the eyes of men) and because a wife’s tiny, useless feet were evidence of the husband’s wealth (‘I’m so rich my woman doesn’t need to work; indeed she can’t’). In this case too, the main enforcers and managers were mothers and grandmothers.
The evolutionary explanation for these phenomena relies on the assumption that sex with a woman (and thus access to her uterus) is a biologically desirable and scarce resource for men. Among women of childbearing age, reducing the sexual ’supply‘ increases female bargaining power in the relationship economy. Thus, it pays for women to enforce sexual conservatism even at the cost of ostracizing and manipulating other women identified as permissive. Mothers and grandmothers, by the same logic, have a strong incentive to ensure that their daughters (who carry their genes) will become highly attractive to men, even at the price of causing them early suffering and mutilation.
Das sind ähnliche Gedanken, wie ich sie in meinem Artikel zur weiblichen Beschneidung geäußert habe:
Männer wollen mehr schnellen Sex als Frauen. Sex stellt damit ein Machtmittel der Frauen gegenüber den Männern da. Hinzu kommt, dass junge Frauen allgemein als attraktiver gelten als alte Frauen.
Frauen stehen ebenfalls in intrasexueller Konkurrenz um die besten Männer bzw. um Anteile an deren Versorgungsleistungen. Eine Geliebte kann erhebliche Ressourcen entziehen, die eigentlich der Ehefrau zugute kommen könnten oder es kann eine andere Frau Sex anbieten, der die Beziehung insgesamt gefährdet.
Zuviel freier Sex kann allgemein das Risiko erhöhen, dass Männer nicht bereit sind feste Bindungen einzugehen oder stark in diese zu investieren. Anders als bei Männern, die ihre intrasexuellen Kämpfe durch Wettbewerb bzw. direkten körperlichen Kampf austragen, erfolgt der inrasexuelle Konkurrenzkampf bei Frauen eher über die soziale Schiene bzw. verdeckter.
Dies führt dazu, dass Frauen, die ihre Sexualität stark einsetzen, gerade von Frauen geächtet werden. Es erfolgt hier schnell eine Abwertung, ein Mobbing oder gar ein Ausschluß dieser Frauen aus der (Teil-)Gemeinschaft.
Gerade für beschnittene Frauen, die das Costly Signal der sicheren Vaterschaft nutzen (freiwillig oder unfreiwillig) wird die sexuelle Konkurrenz noch größer. Sie können im Gegensatz zu unbeschnittenen Frauen Sex nur zu höheren Kosten anbieten, sind insoweit also nicht konkurrenzfähig. Sie haben damit ein Interesse daran, dass auch die anderen Frauen ihre Sexualität nicht als Waffe gegen sie nutzen können. Sie haben sogar ein Interesse daran, die Sexualität der anderen Frauen weitergehender auszuschalten als bei ihr, sofern es sich nicht um eine Tochter oder andere Verwandte handelt. Letzeres allerdings mit der Einschränkung, dass die nahe Verwandte dennoch vermittelbar bleiben muss und nicht durch die anderen Mitglieder der Gesellschaft als unsichere Kandidatin angesehen wird. Es ist insoweit nachvollziehbar, dass die Beschneidungen durch die Frauen der Gemeinschaft durchgeführt werden.
Die Übertragung auf die „Lotusfüße“ finde ich auch interessant. Sie sind eine kulturelle Überhöhung des Umstandes, dass kleine Frauenfüße durchaus ein Signal für Fruchtbarkeit sein können und insoweit gleichzeitig die Umwandlung der Frau in ein Costly Signal „seht, ich habe eine Frau, die man versorgen können muss“ aber auch das Signal „ich bin eine Frau, die man sich leisten können muss und wird“. Gleichzeitig wird auch eine Frau mit Lotusfüßen es weitaus schwieriger haben, unbeobachtet zu einem Mann zu kommen und kann als Konkurrentin wesentlich leichter überwacht werden.
Das Frauen dies anderen Frauen antun setzt sich dann eben nicht einfach nur aus Unterdrückung, sondern auch aus den zwei Faktoren „Einschränkung der Konkurrenz“ und „Förderung der möglichst günstigen Weitergabe der eigenen Gene in den Kindern auch auf deren Kosten“.
C. Eingehen auf feministische Positionen
Es wird in dem Artikel dann darauf eingegangen, wie die Darstellung in den feministischen Theorien ist:
Feminist psychology, however, argues that competition among females is driven primarily not by biological imperatives but rather by social mechanisms. According to this argument, cutthroat female competition is due mainly to the fact that women, born and raised in male-dominated society, internalize the male perspective (the “male gaze”) and adopt it as their own. The male view of women as primarily sexual objects becomes a self-fulfilling prophecy. As women come to consider being prized by men their ultimate source of strength, worth, achievement and identity, they are compelled to battle other women for the prize.
In this sense, the feminist approach argues in effect that many women are beset by what Karl Marx called, ‚false consciousness.‘ According to Marx, a factory worker who’s convinced that his enemy is another worker looking for a job has false consciousness because he does not understand that the true enemy is the owner of the factory, who sets workers against each other in order to subjugate them both and get rich on the value of their labor. Many women, according to this argument, refuse to see that the real threat to their achievement, power, value, and identity are not other women, but the male establishment that controls their lives.
Das ist eigentlich die oben bereits angesprochene Schuldverlagerung auf dem Mann „Warum streiten wir eigentlich untereinander, wenn wir uns lieber dagegen wehren sollten, dass die Männer uns so falsche Vorstellungen vorgeben, wie wir sein sollen“.
Dieser Gedanke ist denke ich ein typischer, wenn es darum geht, dass man um eine dritte Gruppe von Menschen konkurriert. Er zeigt sich wie oben dargestellt bei Marx, er liegt dem „Politlesbianismus“ zugrunde, also dem Gedanken, dass Frauen zwangsheterosexualisiert sind und dieser Konkurrenz einfach entgehen könnten, indem sie einfach nicht mehr mit Männern schlafen, sondern nur noch mit Frauen, er taucht auch im Maskulismus auf, wenn man bei Konkurrenz zB auf beruflicher Ebene oder der Konkurrenz um Status zu einem „Männerstreik“ gegenüber Frauen aufruft oder wenn man darauf abstellt, dass bestimmte Prozesse Ausbeutungen der Männer durch Frauen sind, denen man sich nur entziehen kann, wenn man sich ganz aus dem Partnermarkt zurückzieht und die Finger von Frauen lässt (von Männern wurde meines Wissens nach ein Politschwulentum noch nicht gefordert, (wenn man nicht Adrians Abwerbungen in diese Richtung deuten will 😉 )
Diese Umdeutung geht aber ziemlich ins Leere, da viele dieser Anforderungen nicht willkürlich von der Gruppe vorgegeben werden, sondern biologischen Gesetzen der Partnerwahl und spieltheoretischen Erwägungen um Costly Signals etc folgen. Die Bedingungen werden dann nicht durch die andere Gruppe vorgegeben sondern sind das Ergebnis eines bestimmten Prozesses um eine knappe Ressource, die man kaum umgehen kann und der immer in einer gewissen Konkurrenz ausgetragen werden wird
*According to Benenson, a common way women deal with the threat represented by a remarkably powerful or beautiful woman is by insisting on standards of equality, uniformity, and sharing for all the women in the group and making these attributes the normative requirements of proper femininity.
Viele Forderungen des Gleichheitsfeminismus und dessen intersektioneller Erweiterungen in einer Kurzzusammenfassung. Jeder ist schön, Fatshaming und Thinshaming ist schlecht, Slutshaming ist schlecht, prüden-Shaming ist auch irgendwie schlecht, jeder muss selbst sagen, was er sein will und hat die Deutungshoheit und es ist nur eine andere Ausprägungsform von “auch okay”. Es gibt kein “Schlecht” und kein “Gut” mehr, kein oben und kein unten, es gibt nur noch das Akzeptieren des anderen, wie er ist.*
Lässt mich spekulieren, ob nicht ein wesentlicher Teil der Evolution der weiblichen Psyche in Anpassung auf Haremserfordernisse erfolgte (enges, SEHR enges Zusammeleben mit anderen Frauen, gegen die man konkurriert, auf deren Kooperation man andererseits noch dringlicher angewiesen ist als Männer in einer Jäger-/Sammlergruppe, da mit „Kollegen/Konkurrenten“ nicht so eng zusammenlebend).
Wenn Frauen über lange Zeiträume hinweg von mächtigen Männern monopolisiert wurden, könnte sich dieser natürliche „Sozialismus“ der Frau entwickelt haben.
Damit nicht nur die hübscheste/jüngste im Harem ihre Kinder (und sich selbst) durchbringt.
Wie intensiv Konkurrenzkampf im Harem sein kann, zeigt die Geschichte des Osmanischen Reiches (Harem der Sultane mit Kampf um die Position der Valide Sultan – derjenigen, die einen Erben gebiert, danach Kampf, diesen Erben auf den Thron zu bringen, zuerst einmal am Leben zu halten).
Hypergamie beinhaltet ja auch, dass Frauen interessierter daran sind, Anteilseignerin an einem Hochstatusmann zu sein als Alleineignerin eines Niedrigstatusmannes.
D.h., sie finden sich damit ab, dass sie einen Hochstatusmann nicht allein besitzen können.
So dass es interessant wird, ein Höchstmaß an Gleichheit unter dessen Haremsfrauen anzustreben.
Da der führende, erreichbare „Alphamann“ heute für viele Frauen der Sozialstaat ist, ist das weibliche Elektrat natürlich ein Reservoir für Staatsozialisten/Egalitaristen par excellence (Verteilungsgerechtigkeit als die bei Frauen dominierende Gerechtigkeitsvorstellung versus Leistungsgerechtigkeit, die mir bei Männern häufiger zu sein scheint).
Da Männer von Status und Ressourcenacquisition zur Frauenwerbung sehr viel mehr profitieren als Frauen zur Männeranwerbung (eine häßliche Frau, obendrein alt bleibt eine häßliche Frau, obendrein unfruchtbar > 45 > er steht in der Regel nicht, beim besten Willen nicht, vor VIAGRA, vielleicht ändert diese Pille auch den Partnermarkt für statushohe Frauen).
Umgekehrt: ein hässlicher, alter Sack kann eine junge Frau auch noch mit 60, so er gesund ist, erfolgreich beschlafen, sie kann Kinder von ihm erwarten und für sich und die Kinder GELD – Orgasmus kann sie faken, bei ihr MUSS nichts stehen (höchstens die Haare zu Berge, aber das lässt sich durch GELD wieder glätten und die Frisur sitzt).
Ist für einen jungen Mann (vor Viagra) so nicht möglich. Noch so viel Geld schafft ihm keine Erektion.
Edit:
Elektorat
„Da der führende, erreichbare “Alphamann” heute für viele Frauen der Sozialstaat ist, ist das weibliche Elektrat natürlich ein Reservoir für Staatsozialisten/Egalitaristen par excellence (Verteilungsgerechtigkeit als die bei Frauen dominierende Gerechtigkeitsvorstellung versus Leistungsgerechtigkeit, die mir bei Männern häufiger zu sein scheint).“
John R. Lott: How Dramatically Did Women´s Suffrage Change the Size and Scope of Government?
http://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=160530
* that women’s testosterone levels went up when they (unknowingly) smelled t-shirts of ovulating young women, presumably in preparation for aggressive competition. *
Würde, nebenbei, auch zur „Haremstheorie“ passen.
Testosteron erhöht u.a. die Lust auf Sex, nicht nur den Kampf-/Konkurrenzwillen > verstärktes Umwerben des Haremspaschas („Besteige mich, nicht die andere!“), der ja die Signale der Ovulation der Konkurrentin sicher auch wahrnimmt (u.a. Geruch/Aussehen/Ausstrahlung/Bewegungsmuster – siehe Trinkgeldeinnhamen von Stripperinnen in der Ovulationsphase).
Wenn ich schon nicht ovuliere, kann ich doch wenigstens in den Sexkampfmodus gehen und den Pascha von der gefährlich empfängnis – u. paarungsbereiten Konkurrentin ablenken.
Denn empfängt die ein Kind (und ich nicht), hat sie erst recht einen Trumpf mehr, vor allem wenn es ein „Kronprinz“ ist.
Ist darum ein gutes Mittel, die Schwängerung der Konkurrenz zu verhinder: den Pascha sexuell selbst „ermatten“, so dass keine Lust für die Konkurrentin bleibt – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt!
Du scheinst nur eingeschränkte Kenntnisse des Haremswesens zu haben.
Mitnichten buhlten Dutzende junge und vermehrungsfreudige Frauen um die Aufmerksamkeit des Paschas, wie es hier gern in seichten Blättern kolportiert wird.
Vielmehr gab es auch in den Harems ein Alpha-Weibchen, das dem Pascha nach eigener Wahl eine Frau aus dem Harem zuführte.
Meines Wissens nach hatte der Pascha nicht einmal Zugang zu den Räumlichkeiten des Harems.
Nix also mit Rumvögeln nach Geschmack und Laune 🙂
sehr interessanter artikel, @christian. das ewige mantra (fast) aller jungen frauen, dass sie sich nur für sich schön machen würden, hat für mich schizophrene züge. selbst wenn man ihnen zugesteht, dass sie sich illiusionen, über ihre eigenen motive machen, müssten sie erkennen wie sie und andere frauen auf attraktive, freizügig gekleidet frauen reagieren. ihnen wird ja gerade unterstellt, mit sexueller verfügbarkeit und attraktivität, das gleichheitsdogma verletzend, also mit unlauteren mitteln, um männer zu konkurrieren.
schützt sie durcheinanderdenken vor dieser erkenntnis, oder wissen sie genau was sie tun, und setzen sie bewusst durcheinanderdenken als rechtfertigungsstrategie ein, um der enttarnung zu entgehen? ich meine es ist letzteres und opportunistisches denken beschreibt das verhalten treffend. es geht darum das ziel durchzusetzen, dem müssen sich die argumente unterordnen. das eingeständnis: frauen locken bewusst mit schönheit und sex, könnte unangenehme konsequenzen haben und darf nicht richtig sein.
es hat tragische züge, dass dieses denken weltweit an hochschulen im fachbereich soziologie gelehrt wird. wie konnte es so weit kommen?
*es hat tragische züge, dass dieses denken weltweit an hochschulen im fachbereich soziologie gelehrt wird. wie konnte es so weit kommen?*
Alternativlosigkeit?
Wie Feministinnen schon richtig sagen ist die Alternative „Unterdrückung“, wie sie jedoch gerade _nicht_ in vergangenen, dunklen Zeiten stattgefunden hat.
Denn erst neuzeitlich wurde die klassische Rolle der Frau in Reproduktion und Familie ein gutes Stück obsolet ergo ihr Wert in der sozialen Gemeinschaft sank.
Uterusleerstand, das Problem unserer Zeit.
Gegenreaktion wie bekannt: „Eroberung“ (neuerdings per quotierter Erpressung mit männlicher Erbschuld legitimiert) der Männerdomänen und eine Flucht in die verbleibende Nachfrage nach Frauen: Übersexualisierung, deren allgegenwärtige Thematisierung und Projektion auf Männer.
Gar nicht schön, die Lage des schönen Geschlechts.
*schützt sie durcheinanderdenken vor dieser Erkenntnis, oder wissen sie genau was sie tun, und setzen sie bewusst durcheinanderdenken als rechtfertigungsstrategie ein, um der enttarnung zu entgehen?*
Das glaube ich allerdings nicht. Es ist keine „bewusste“ Strategie der Masse an Frauen, wo es doch Untersuchungen gibt dass Frauen angeblich „ehrlicher“ (oder euphemistischer: „besser“) Lügen können weil ihnen ihre Lügen weniger bewusst werden, so wie ihnen auch ihre sexuelle Erregung falls diese gerade nicht so gut ankäme weniger oder nicht bewusst wird.
„Gar nicht schön, die Lage des schönen Geschlechts.“
Es gibt Untersuchungen über die
Einflüsse, im Sinne von permanenten
Veränderungen im Gehirn, von
Schwangerschaft und Geburt bei
Frauen.
*The only thing that women do that
can grant them some measure of
wisdom is raising good children.
Not just raising children, raising
good children – which requires
work and discipline on the part
of the parents to do what’s in
the long term best interests
of the parents and children.
Old women who haven’t done
those things aren’t any smarter
(read: wiser) than young women,
they just look worse.*
*Visually please men.
And bear children.
Everything else women do is commentary.*
*A woman has only one main purpose in life: to be a wife and a mother … there is no, there was no, and there will not be any other ‘social purpose’ of a woman.*
Alles was heute an den UNIS in den
sogenannten Human „Wissenschaften
geschwurbelt wird, steht dem
diametral entgegen.
Etwas Dümmeres als kinderlosen Frauen
Macht und Einfluss zu geben, kann
Mann kaum machen.
@ Red Pill
*Old women who haven’t done
those things aren’t any smarter
(read: wiser) than young women,
they just look worse.*
Dafür sind sie oft verbitterter und aggressiver, rächen sich für ihre Enttäuschungen.
Am Patriarchat.
@roslin
Da die Welt laut Schopenhauer Wille und Vorstellung ist, ist das Patriarchat real.
Es ist die verbitterte, enttäuschte und obsolete Weiblichkeit.
Also wenn wir das nächste mal „Its patriarchy, stupid!“ o.ä. an den Kopf geworfen bekommen, sagen wir:
Sicher, hast du schon Katzen?
@borat, du glaubst wirklich
*Das glaube ich allerdings nicht. Es ist keine “bewusste” Strategie der Masse an Frauen, …*
dass frau nicht weiß, was sie tut? das ist wenig schmeichelhaft, akzentuiert die verzweifelte lage und weckt in mir den beschützerinstinkt 😉 sie wissen es, es mangelt ihnen aber an phantasie eine neue erfolgsversprechende strategie zu entwickeln und zu verfolgen. so dumm, wie sie sich stellen, sind frauen gar nicht, eben nur opportunistisch.
das gilt natürlich nicht für alle frauen. aber sicher für die mehrheit der feministisch bewegten frauen, insbesondere die, die die diskurshoheit besitzen.
@albert
Ich denke Frau tut es in der Masse bestimmt nicht von einem bewussten Vorsatz ausgehend, der Mensch tut ja im Prinzip alles vom Unbewussten ausgehend gesteuert, das Bewusstsein liefert eher eine plausible Erklärung nach, ist quasi so etwas wie eine „soziale Kontrollinstanz“ mit Vetorecht im Gehirn.
Frau muss es nicht „wissen“ also perfekt bewusst reflektiert haben, doch die meisten Frauen fühlen es, etwas ist nicht ok, denn der Feminismus und unsere Politik baut auf dem gefühlten Unmut einer Masse an Frauen.
Das ist weder dumm, hinterhältig noch sonstwie zu werten, es ist lediglich opportunistisch und egoistisch, leider oft heutzutage ohne Gegenkraft, entfesselt, „befreit“ und damit zerstörerisch.
Es gilt im Prinzip für alle „herausgeforderten“ Frauen, die Frage ist eher wie sehr und wie zerstörerisch es sich zeigt, denn der Mensch ist im Grunde egoistisch angelegt.
Kann sein Egoismus nicht mehr in für die Gemeinschaft produktive Bahnen kanalisiert werden, so befreit sich die Natur von den betroffenen Menschen.
@ Borat
*so befreit sich die Natur von den betroffenen Menschen.*
Und von den befallenen Gesellschaften/Kulturen, die es nicht mehr schaffen, ihre Angelegenheiten überlebensdienlich zu organisieren, auch.
@roslin
Nichts geht ohne Schwund und im römischen Reich gabs noch keine Smartphones, Facebook u.s.w.
Was haben die Frauen da eigentlich die ganze Zeit gemacht?
@ Borat
*Was haben die Frauen da eigentlich die ganze Zeit gemacht?*
Die, auf die es ankam?
Sich in der Sänfte über’s Forum tragen lassen, das gesellschaftliche Leben organisiert (also das Society-Life), intrigiert und esoterische Kulte promoviert.
Darunter dankenswerter das Christentum und die Katholische Kirche.
Gut, das hat auch dazu beigetragen, das Imperium zu stürzen.
Aber, mein Gott, gestorben werden muss so oder so.
So war das Imperium wenigstens christlich – also formal – als es unterging.
Nichts ist perfekt.
Edit:
dankenswerterweise
Die ältesten römischen Kirchen begannen oft als „Hauskirchen“, eingerichtet in den stadtrömischen Villen reicher römischer Witwen.
Vielleicht war Männervergiften auch ein Hobby?
Dann schlug ihnen das Gewissen und sie taten Buße.
vorsatz oder gar heimtücke würde ich auch nicht unterstellen, @borat. aber sie wissen genau, dass sie ihren körper nicht nur wegen des eigenen wohlgefühls, sondern der reaktion der anderen, zu markte tragen. dies zu leugnen ist eine opportunistische, euphemisierende unwahrheit. es wären nun wirklich interessant, wenn unsere frauen sich dazu äußern würden. na, wie wär’s, meine damen?
die natur funktioniert. 40 jahre geburtenquote von rund 1,4 bei gleichbleibender bevölkerung führt zwangsläufig zu einer multikulturellen gesellschaft. das kann jeder sehen und die entwicklung beschleunigt sich, denn es handelt sich um eine exponentielle entwicklung. am anfang kaum wahrnehmbar und dann „with the blinding speed of light“ 😀
Tja, das erklärt einiges.
Das Thema, dass Frauen sich nicht für Männer (dafür braucht’s den Aufwand wirklich nicht), sondern gegen andere Frauen schminken, hatte ich hier mal angesprochen: http://breakpt.blog.de/2012/10/26/zweihundertdreiundsechzig-15108594/
Dort habe ich festgestellt, dass es derartige Konkurrenz kaum innerhalb von „Männerberufen“ gibt.
Was soll das AKA Anne Nühm?
Shere Hite meint übrigens, dass Frauen sich nicht gegen, sondern FÜR andere Frauen schminken.
In diesem Buch:
http://www.amazon.de/Wie-Frauen-sehen-Shere-Hite/dp/361226639X
Und angesichts meiner Beobachtung, dass es eben insbesondere Frauen sind, die Make-up oder einen neuen Haarschnitt (oder ein ganzes Outfit, oder Schuhe, Taschen, Parfum etc. pp.) positiv kommentieren, oder auch nur eifrig Tipps teilen, halte ich das tatsächlich für eine Möglichkeit.
Noch wahrscheinlicher tun die Frauen das aber subjektiv hauptsächlich „für sich selbst“, um sich akzeptabel/präsentabel zu fühlen. Und da kommt es dann wieder drauf an, in welchem Umfeld frau sich bewegt: von einer Mode-Design-Studentin z. B. wird wohl naturgemäß ein ganz anderes Auftreten erwartet als von einer angehenden Ingenieurin.
In manchen Fällen erscheint es wie ein gravierender Nachteil, wenn frau sich nicht schminkt – in anderen kriegt sie eher dann Probleme, wenn sie zu Tussi-haft wirkt. Aber das ist ja nix Neues…
Pingback: Ziel des Feminismus: Möglichst freie weibliche Sexualität, möglichst eingeschränkte männliche Sexualität? | Alles Evolution
„Jeder ist schön“
Die Biologie sagt uns doch, dass Männer _immer schon_ min. 80 % der Frauen begehrenswert fi/anden.
Und PU lehrt, dass das Aussehen von Männern _noch weniger_ wichtig sei als dass der Frauen (vor dem Hintergrund, dass sich dieses Verhältnis bei der Bildbewertung zumindest ziemlich genau umkehrt, d.h. – wie bereits erwähnt, laut okcupid oder so – Frauen rund 80 % der Männer nicht schön finden).
Bei mir ist das übrigens so, dass ich mehr Männer als für mich attraktiv bewerte als Frauen. Genau deshalb nenne ich mich „größtenteils Hetera“, und auch deshalb sind meine sexuellen Erfahrungen mit Frauen so begrenzt.
„Fatshaming und Thinshaming ist schlecht, Slutshaming ist schlecht, prüden-Shaming ist auch irgendwie schlecht, jeder muss selbst sagen, was er sein will und hat die Deutungshoheit und es ist nur eine andere Ausprägungsform von “auch okay”. Es gibt kein “Schlecht” und kein “Gut” mehr, kein oben und kein unten, es gibt nur noch das Akzeptieren des anderen, wie er ist.“
Ich hab irgendwie das Gefühl, Deine „Gegenposition“ dazu noch nicht ganz rausgehört zu haben @Christian.
*hust*
Wegen dem letzten Satz.
Falls Du dazu überhaupt eine eigene Position hast…
„Die Biologie sagt uns doch, dass Männer _immer schon_ min. 80 % der Frauen begehrenswert fi/anden.“
Mit einer Frau schlafen zu wollen, bedeutet nicht, dass sie die Frau ist, mit der man am liebsten schläft. Es kann auch schlicht die beste sein, die man selbst bekommt, auch wenn man viele andere schöner findet
„Und PU lehrt, dass das Aussehen von Männern _noch weniger_ wichtig sei als dass der Frauen (vor dem Hintergrund, dass sich dieses Verhältnis bei der Bildbewertung zumindest ziemlich genau umkehrt, d.h. – wie bereits erwähnt, laut okcupid oder so – Frauen rund 80 % der Männer nicht schön finden).“
In Bildern kann man sozialen Status ja auch schlechter ausdrücken als in einem sozialen Kontakt. Ich bin sicher, dass Frauen bei einer Betrachtung seines Bildes Mick Jagger hässlich finden, es wollen dennoch genug mit ihm schlafen.
„Ich hab irgendwie das Gefühl, Deine “Gegenposition” dazu noch nicht ganz rausgehört zu haben @Christian.“
Es gibt natürlich ein gut oder schlecht bzw. Abstufungen davon. Es gibt Schönheit und sie ist nicht willkürlich
Also hälst Du Fatshaming, Thinshaming, Slutshaming & prüden-Shaming für akzeptabel?
Wäre das nicht ein naturalistischer Fehlschluss?
Und wer hat in Deinem Verständnis die Deutungshoheit?
Jede/r über jede/n? Niemand? „Wissenschaftler“^^?
@muttersheera
Ich halte die Bewegungen, die dieses Anprangern, für vollkommen übertrieben, da sie viele Punkte, die kein „Shaming“ sind als solches bezeichnen. Es ist zB kein Fatshaming dicke Frauen nicht attraktiv zu finden.
„Wäre das nicht ein naturalistischer Fehlschluss?“
Es wäre ein naturalistischer Fehlschluss, wenn ich behaupten würde, dass dicke Leute nicht gut als menschen sind oder aus dem Attraktivitätsmerkmal herleiten würde, dass alle dünn und sportlich sein müssen. Das ist aber nicht der Fall.
„Und wer hat in Deinem Verständnis die Deutungshoheit?
Jede/r über jede/n? Niemand? “Wissenschaftler”^^?“
Die Deutungshoheit hat so gesehen niemand konkretes. Sozusagen die Natur, wobei es natürlich auch da erhebliche Schwankungen gibt: es gibt ja auch Männer, denen kann es gar nicht füllig genug sein. Wie häufig gibt es für vieles jemanden, der es mag, aber eben in verschiedener Anzahl.
Man kann sicherlich wissenschaftlich überprüfen, was schönheit ist, dazu gibt es ja auch gewisse Formeln. Viel daraus herleiten kann man allerdings nicht.
Es bringt allerdings genauso wenig dann forderungen aufzustellen, dass man gefälligst etwas anderes oder gar nichts schön finden sollte.
Attraction is not a choice
„Ich halte die Bewegungen, die dieses Anprangern, für vollkommen übertrieben, da sie viele Punkte, die kein “Shaming” sind als solches bezeichnen. Es ist zB kein Fatshaming dicke Frauen nicht attraktiv zu finden.“
Kann drauf ankommen, wie mensch das mitteilt.
Aber ich bin da auch eher unsensibel, füchte ich.
„Es wäre ein naturalistischer Fehlschluss, wenn ich behaupten würde, dass dicke Leute nicht gut als menschen sind“
Sie also als undiszipliniert oder faul oder sonstwas bezeichnen?
„oder aus dem Attraktivitätsmerkmal herleiten würde, dass alle dünn und sportlich sein müssen. Das ist aber nicht der Fall.“
Naaaaja. Du vermittelst schon den Eindruck, dass nur Frauen mit einem BMI nahe Untergewicht als begehrenswert angesehen würden. Und es geht ja um weit mehr als individuellen Geschmack:
„Aber Moment mal: Seit wann gilt Größe 40 denn als Übergröße? Diese Frage stellen sich nun viele Kundinnen. Muss die Durchschnittsfrau jetzt in der Plus-Size-Abteilung shoppen? Wenn es nach der Fashion-Industrie geht, anscheinend schon. Denn dort beginnt offenbar jenseits der Kleidergröße 38 die XL-Abteilung!
Doch die Realität sieht anders aus. Tatsächlich tragen laut ‚Statista‘ über 60 Prozent der deutschen Frauen Kleidergröße 40 oder größer. Die Durchschnitts-Maße liegen laut einer Studie der Hohensteiner Institute bei ca. 100 (Brust), 84 (Taille) und 104 (Hüfte) Zentimetern und nicht etwa bei 90-60-90, dem angeblichen Idealmaß![…] Doch statt die XL-Mode auch an XL-Frauen zu präsentieren, setzen die Unternehmen auf Plus-Size-Models, die allerdings wenig nach Plus Size aussehen. Mango zum Beispiel wählte als Model die 24-jährige Robyn Lawley. Die bildhübsche Australierin arbeitet seit Jahren erfolgreich als Model für Übergrößen und das, obwohl sie kein bisschen dick ist!
Die meisten würden Robyn Lawley sogar als schlank bezeichnen, wenn sie ihr auf der Straße begegnen würden. Mit einer Körpergröße von 1,88 m ist Robyn zwar überdurchschnittlich groß, hat aber mit 82 kg absolutes Normalgewicht und einen BMI von 23,2. Der ideale BMI für Frauen liegt zwischen 19 und 25.[…]
Nun fragen sich Kundinnen, die tatsächlich übergewichtig sind: Warum modelt eine normalgewichtige Frau für Übergrößen? Wäre es nicht sinnvoller, tatsächlich eine füllige Dame zu wählen? Schließlich möchte man als Kunde ja wissen, wie die Kleidung später an einem selbst aussieht und nicht, wie sie an einem Model mit Topfigur sitzt.
Doch die Modewelt tickt anders. Ein Model in Kleidergröße 44 oder höher abzubilden, kommt für die meisten Unternehmen nicht in Frage. Die Fashionbranche hat ihre ganz eigenen Gesetze. Eine Größe 32/34 ist im Modelbusiness erwünscht, ab Größe 38 gilt man bereits als dick. Eine Untersuchung hat ergeben, dass der durchschnittliche BMI bei amerikanischen Top-Models bei gerade einmal 16,3 liegt. Zum Vergleich: 18,5 gilt allgemein als Untergrenze zum Untergewicht. Zahlen, die erschrecken und aufrütteln.
Was ist das für eine verkehrte Welt, in der untergewichtige Frauen als Ideal gesehen und Normalgewichtige als dick bezeichnet werden? Wo normalgewichtige Frauen uns als Übergrößen-Models verkauft werden und Größe 40 unter Plus Size fällt?“
http://www.gofeminin.de/gespraechsstoff/ubergrossen-models-wie-bitte-das-soll-plus-size-sein-s234903.html
Derartige Kritik finde ich (als zierliches Persönchen) durchaus notwendig und berechtigt.
Und Du so?
@muttersheera
„Sie also als undiszipliniert oder faul oder sonstwas bezeichnen?“
Das wäre die Zuordnung von Charaktereigenschaften, bei dem naturalistischen Fehlschluss folgt die Wertung IMHO eher direkter aus dem Umstand, dass sie dick sind.
„Naaaaja. Du vermittelst schon den Eindruck, dass nur Frauen mit einem BMI nahe Untergewicht als begehrenswert angesehen würden. “
Nahe untergewicht? also noch Normalgewicht? viele Frauen, die ich sehr hübsch finde sind sicherlich eher in der Kategorie eines BMI von 18-21, da würde ich zustimmen
Ich vermute mal die meisten Frauen finden ihn auch hübscher als einen dickeren Mann:

„Doch die Realität sieht anders aus. Tatsächlich tragen laut ‘Statista’ über 60 Prozent der deutschen Frauen Kleidergröße 40 oder größer“
Es ist ein Fehlschluss aus dem dem durchschnittlichen Aussehen von Frauen auf das zu schließen, was hübsch sein sollte
„Nun fragen sich Kundinnen, die tatsächlich übergewichtig sind: Warum modelt eine normalgewichtige Frau für Übergrößen? Wäre es nicht sinnvoller, tatsächlich eine füllige Dame zu wählen? Schließlich möchte man als Kunde ja wissen, wie die Kleidung später an einem selbst aussieht und nicht, wie sie an einem Model mit Topfigur sitzt.“
Mag man denken, ist aber falsch:
http://abcnews.go.com/blogs/lifestyle/2010/04/real-women-dont-like-curves-in-ads-study-says/
Some consumers “look at a moderately heavy model and think, ‘That could be me,’ and it lowers their self-esteem,” says Naomi Mandel, marketing associate professor at Arizona State University’s W.P. Carey School of Business who worked on the study with two colleagues from Erasmus University and University of Cologne. The paper, which will be published in the April issue of Journal of Consumer Research, explored the psychological theory of social comparison. In this case, how women of different body mass indexes — thin (BMI below 18.5), normal (BMI of 18.5 to 25) and overweight (BMI of 25 to 30) — reacted to ads with models ranging from very thin to obese.
While normal-weight women fretted that they looked similar to the overweight models, heavier consumers felt worse no matter what the model’s size. They saw themselves as similar to the larger models and vastly different from the skinny ones. Thin consumers, meanwhile, felt better looking at any model since they identified with the slender models while realizing they looked nothing like the fat ones.
Selbe Studie:
http://abcnews.go.com/blogs/lifestyle/2010/04/real-women-dont-like-curves-in-ads-study-says/
…We found that overweight consumers feel worse about themselves when looking at any models (compared to a no-model control ad), because they see the similarities between themselves and the heavy models, and they see the differences between themselves and the thin models — either way, it reminds them of the fact that they’re heavy,” Mandel told ABCNews.com. In the meantime, “underweight consumers feel better about themselves when looking at any models (compared to a no-model control ad), because this reminds them of the fact that they’re thin,” Mandel said. One of the most popular campaigns featuring plus-size or “normal” models is the Dove “Real Women” Campaign. Dove’s ads feature non-traditional women in their underwear or nude in the hopes that female customers will identify with the models. But, according to the study, reminding these women that they are bigger than traditional models just re-enforces a negative self image.
„Die meisten würden Robyn Lawley sogar als schlank bezeichnen, wenn sie ihr auf der Straße begegnen würden. Mit einer Körpergröße von 1,88 m ist Robyn zwar überdurchschnittlich groß, hat aber mit 82 kg absolutes Normalgewicht und einen BMI von 23,2. Der ideale BMI für Frauen liegt zwischen 19 und 25.“
Was hat „Normalgewicht“ mit gutem Aussehen zu tun? Beides kann natürlich an verschiedenen Kriterien festgemacht werden. Ein BMI von 23,2 ist schon nicht wenig auf der Aussehensskala. und das sieht man Robyn Lawley auch durchaus an:
Sie hat den Vorteil einer sehr günstigen Fettverteilung: Großer Busen, großer hintern. Ihr Gesicht ist wirklich schön und da hat sie kaum fett abbekommen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass auch und vielleicht gerade Plus Size Models erheblich gephotoshopped werden.
„Was ist das für eine verkehrte Welt, in der untergewichtige Frauen als Ideal gesehen und Normalgewichtige als dick bezeichnet werden? “
glatte Übertreibung. Im unteren Normalbereich findet sich sehr vieles schönes.
Nathalie Portman: BMI 18,8
Megan Fox: BMI 18,6
Jessica Alba: BMI 19,7
Eva Longoria: BMI 19,5
Alle im Normalbereich, sie gelten alle als sehr schön.
Du so: nix so.
Oder scheutest Du Dich bloß zu schreiben:
Ein Durchschnitts-BMI von 16,3 kann noch gesund aussehen – in jedem Fall sieht das attraktiver aus als einer von 23, wie bei diesen „fetten“ plus-size- oder dove-Models (die lagen meines Erachtens ja auch etwa in diesem Bereich von _Normal_gewicht)…
?
@muttersheera
„in Durchschnitts-BMI von 16,3 kann noch gesund aussehen – in jedem Fall sieht das attraktiver aus als einer von 23, wie bei diesen “fetten” plus-size- oder dove-Models (die lagen meines Erachtens ja auch etwa in diesem Bereich von _Normal_gewicht)…“
Ein BMI von 16,3 wird bei vielen Frauen entschieden zu dünn aussehen, einigen sehr zierlichen Frauen steht es sicherlich auch und für sie ist es keine Gesundheitsbeeinträchtigung.
Allerdings muss man ja gar nicht so tief gehen. 18-21 scheint mir da ein realistischerer Bereich zu sein
„Ein BMI von 16,3 wird bei vielen Frauen entschieden zu dünn aussehen, einigen sehr zierlichen Frauen steht es sicherlich auch und für sie ist es keine Gesundheitsbeeinträchtigung.“
Ich fasse zusammen:
Du bist klammheimlich doch für fat-shaming, aber gegen thin-shaming (ungeachtet der Tatsache, dass die stark untergewichtigen Models höchstwahrscheinlich nicht mehr menstruieren und also zumindest zeitweilig unfruchtbar sein dürften. Ab welchem Übergewichts-Wert wäre dasselbe D.W.n. auch zu erwarten?)
Sollte Dich interessieren:
„Robin Derrick, Creative Director bei der Vogue, sagt: „In den ersten zehn Jahren meiner Karriere musste ich Mädchen immer dünner erscheinen lassen, als sie waren. Seit 10 Jahren muss ich sie nun dicker machen.“ Hardy sieht sich in einer „Zwickmühle“ zwischen dem Wunsch nach Bildern von gesund wirkenden Models und der Aufrechterhaltung des Mythos, das auch extrem schlanke Menschen gesund sind:
Wenn wir über dem Rohmaterial saßen und die Fotos bearbeitet haben, sodass hervorstehende Rippen von glatter Haut verdeckt wurden, Schlüsselbeine nicht mehr wie Kleiderhaken herausstachen, flache Pos runder und Hühnerbrüstchen zu vollen Dekolletés wurden, dachten wir, dass wir das Richtige tun. Wir wussten, dass unsere Leser diese grotesk dünnen Frauen abstoßend finden würden, und wir hielten sie auch für schlechte Vorbilder und fanden es verantwortungslos, sie so zu zeigen, wie sie tatsächlich sind.
Inzwischen frage ich mich aber, ob das wirklich richtig war. Denn trotz aller Nachbearbeitung war noch immer offensichtlich, dass die Frauen sehr, sehr dünn sind. Aber sie sahen doch super aus! Sie hatten einen Taillenumfang von 55 cm (daran wurde nie etwas geändert), aber sie hatten trotztdem Brüste und schöne Haut. Sie hatten winzige, zerbrechlich wirkende Knöchel und Handegelenke, aber dennoch seidiges Haar und volle Wangen. Dank Bildbearbeitung sahen unsere Leser niemals die andere, grausame, hungrige Seite des Schlankseins.
Diese untergewichtigen Mädchen sahen in Wirklichkeit alles andere als glamourös aus. Abgemagert bis aufs Skelett, stumpfes, dünnes Haar, Pickel und Augenringe. Doch das alles ließ die moderne Technik auf magische Art verschwinden, bis nur noch ein verspieltes Püppchen mit Rehaugen zu sehen war.
Hardy spricht heute von einer „Vorstellung von Perfektion, die es einfach nicht gibt“ und stellt fest: „Kein Wunder, dass Frauen immer extrem schlank sein wollen, wenn ihnen niemals gezeigt wird, wie hässlich das aussehen kann.““
http://www.huffingtonpost.de/lisa-wade/schockierend-was-wir-auf-modefotos-nicht-zu-sehen-bekommen-_b_4575504.html
Einmal sacken lassen.
Die nächste Runde wird jetzt einfacher.
Ich behaupte einfach mal, Du unterstützt wahrscheinlich eher prüden- als slut-shaming (also es sei denn… aber das lass ich jetzt raus).
Korrekt?
@muttersheera
„Du bist klammheimlich doch für fat-shaming, aber gegen thin-shaming (ungeachtet der Tatsache, dass die stark untergewichtigen Models höchstwahrscheinlich nicht mehr menstruieren und also zumindest zeitweilig unfruchtbar sein dürften. Ab welchem Übergewichts-Wert wäre dasselbe D.W.n. auch zu erwarten?)“
Ich bin gegen die Fat-Acceptance Bewegung, ich glaube die macht einiges falsch. Ich glaube auch, dass die meisten Leute zuviel Fett nicht attraktiv finden, sei es bei Männer oder bei Frauen. Das ist aber kein Fatshaming.
„(ungeachtet der Tatsache, dass die stark untergewichtigen Models höchstwahrscheinlich nicht mehr menstruieren und also zumindest zeitweilig unfruchtbar sein dürften“
Meine Aussage, dass ich gar nicht für stark untergewichtige Models bin ignorierst du dann einfach, weil es besser in deine Argumentation passt?
„„Kein Wunder, dass Frauen immer extrem schlank sein wollen, wenn ihnen niemals gezeigt wird, wie hässlich das aussehen kann.“
Mode-Models sind in der Regel auf intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen geeicht, nicht auf die Vorstellungen der Männer. Insofern sind sie in der Tat häufig dünner als Männer es mögen.
„Ich behaupte einfach mal, Du unterstützt wahrscheinlich eher prüden- als slut-shaming“
Ich unterstütze gar kein Shaming, habe aber in der tat mit Frauen, die ein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität haben, wenig Probleme. Ich mag Frauen, die Sex mögen. Frauen, die einfach nur billig wirken finde ich dabei weniger gut als Frauen, die das ganze mit einer gewissen Klasse verbinden.
Das alles ist aber wie gesagt noch kein Shaming irgendeiner Art.
„Ich bin gegen die Fat-Acceptance Bewegung, ich glaube die macht einiges falsch.“
Wie z. B.?
„Meine Aussage, dass ich gar nicht für stark untergewichtige Models bin ignorierst du dann einfach, weil es besser in deine Argumentation passt?“
Hab ich schon vernommen, konnte mich aber nicht darüber hinwegtrösten, dass Du selbst bei starkem Untergewicht die Ansicht meintest vertreten zu müssen, dass eben dieses starke Untergewicht nicht zwangsläufig eine Gesundheitsbeeinträchtigung darstellen müsse.
Ich weiß jetzt nicht, ab welchem Übergewichts-BMI ein plötzlicher Tod (aufs Fett zurückführbares Organversagen o.ä.) unausweichlich wird, aber in der anderen Richtung ist relativ klar, dass es spätestens bei einem Wert um die 15 ziemlich flott lebensbedrohlich wird/werden muss.
LEBENSBEDROHLICH, hast Du gehört?
Nicht bloß unattraktiv.
„Frauen, die einfach nur billig wirken finde ich dabei weniger gut“
Beispiel?
„Das alles ist aber wie gesagt noch kein Shaming irgendeiner Art.“
Aber auch nur, weil Du Deine Gedanken in Deinem Kopf belässt, würd ich meinen.
(Ich erinnere da die Geschichte mit der Freundin, die abgenommen hatte und wo Du unschlüssig warst, ob und wie Du ihren für Dich unästhetischen Busen zur Sprache bringen solltest. Hattest Du letztlich aber nicht noch nachgeholt, oder? Bist im Grunde halt doch ein ganz braver Junge, der nur das Beste für Alle will)
@muttersheera
„Wie z. B.?“
Ich verweise mal auf ein paar Artikel:
https://allesevolution.wordpress.com/2012/07/18/schonheitsideale-und-die-pro-fett-bewegung/
https://allesevolution.wordpress.com/2014/05/05/thin-privilege-welchen-unterschied-schonheit-macht/
http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2013/12/28/fat-acceptance-oder-fat-resignation/
http://erzaehlmirnix.wordpress.com/2014/01/25/was-die-fatacceptance-bewegung-erzahlt-und-was-nicht/
„Hab ich schon vernommen, konnte mich aber nicht darüber hinwegtrösten, dass Du selbst bei starkem Untergewicht die Ansicht meintest vertreten zu müssen, dass eben dieses starke Untergewicht nicht zwangsläufig eine Gesundheitsbeeinträchtigung darstellen müsse.“
Muss es eben auch nicht. Es sind Werte für einen „Normalkörper“, die nicht ohne weiteres auf jeden Körper anwendbar sein müssen. Alessandra Ambrosio 16.3 hat meiner Kenntnis nach einen BMI of 16.3. Sie ist eben aber auch von Natur aus sehr schmal gebaut.
„Ich weiß jetzt nicht, ab welchem Übergewichts-BMI ein plötzlicher Tod (aufs Fett zurückführbares Organversagen o.ä.) unausweichlich wird, aber in der anderen Richtung ist relativ klar, dass es spätestens bei einem Wert um die 15 ziemlich flott lebensbedrohlich wird/werden muss. LEBENSBEDROHLICH, hast Du gehört? Nicht bloß unattraktiv.“
Ich habe mich erstens nicht für einen BMI von 15 ausgesprochen und zweitens wird es durchaus so sein, dass das für die meisten Personen sehr gefährlich ist und sie nicht in diese Regionen gehen soll. Daraus muss aber nicht folgen, dass dies für alle Leute so ist.
Ich hatte ja auch darauf verwiesen, dass ich andere Werte attraktiver finde und Modemodels meist eher intrasexuelle Konkurrenz unter Frauen bedienen.
„Beispiel?“
Habe ich hier was zu geschrieben
https://allesevolution.wordpress.com/2010/06/16/slut-blaming-manner-die-viel-sex-haben-sind-helden-frauen-die-viel-sex-haben-sind-schlampen/
„Aber auch nur, weil Du Deine Gedanken in Deinem Kopf belässt, würd ich meinen.“
Kann man mehr erwarten? Die Gedanken sind frei.
„Ich erinnere da die Geschichte mit der Freundin, die abgenommen hatte und wo Du unschlüssig warst, ob und wie Du ihren für Dich unästhetischen Busen zur Sprache bringen solltest.“
Das war diese Geschichte hier:
https://allesevolution.wordpress.com/2010/09/14/traumfiguren-und-mannercharakter/
Hihi.
Hab gerad noch mit meinem Liebsten drüber gequatscht.
Er hat bloß eine Frage an Dich, die ich hiermit weitergebe:
wie hoch ist Dein BMI, Christian?
So hoch, dass es dir die Sprache verschlägt.
Hoffentlich.
Wir Maskus sind alle morbid adipös. Ich glaube kaum, dass Christian da eine Ausnahme ist. 😦
@ Sheera
„wie hoch ist Dein BMI, Christian?“
Begreife doch endlich: Frauen werden
dick Männer stattlich! 🙂
Offenbar sind Paare glücklicher wo
der Mann etwas mehr drauf hat als
seine Partnerin.
Vielleicht ist ja nur der Mann
glücklicher.
Andererseits gibt es auf die Länge
keine stabilen Gesellschaften wo
die Männer nicht glücklich sind.
Ich dachte MS ist nicht dick?
Sieht gerade so aus als würde sie den verbreiteten Wellness-Journalismus der Dicksein entstigmatisieren will in dem er „Schlankheitswahn“ stigmatisiert konsumiert.
Ich mag keine dicken Frauen>BMI23.
Die meisten Frauen die ich mit eher niedrigem BMI <22 nackt erlebt haben waren geil, nicht wie irgendwelche Abschreckbilder von dünnen Wracks für die Fatties.
Die etwas dickeren Frauen die ich so nackt erlebt habe waren ..äh.. nicht so geil.
Und Frauen wo ich erlebt habe wie die dicker wurden machten mich ..äh.. "traurig".
Das wundert mich nicht.
In Fettgewebe werden Östrogene erzeugt, die tendenziell die Libido reduzieren.
@ Borat
Es kommt ja eher selten vor, dass ich
für Antworten auf diesem Blog den HP
Rechner zur Hand nehme.
Gehen wir von einem Girl mit einer
Grösse von 1.72 m aus ergibt sich
bei einem BMI von 22 schon ein Gewicht
von 65 kg. Unter der Voraussetzung
eines normal gebauten Chassis bleibt
da genug Masse (Fett) um im Bereich
T und A die entsprechenden Rundungen
zu bilden.
Gehen wir von 25/50/75CS aus, also
25 jährig; 50 kg; Körbchen 75C silikonfrei,
kann so ein Girl halt bei einem
BMI von 20 nur noch eine Grösse
von 1.58 m haben.
Solche Exemplare sind halt in unseren
von Landwalen verwüsteten Gegenden
eher selten, weshalb ja auch Importe
getätigt werden. Bitte immer auf
Fairtrade achten!
Aber nur bei Frauen, die mehr Wert auf die Stattlichkeit der Geldbörse legen.
@ Anonym
„Aber nur bei Frauen, die mehr Wert auf die Stattlichkeit der Geldbörse legen.“
Im Allgemeinen schauen ja Frauen im
Gegensatz zu uns Männer mehr auf
innere Werte, also Status und Charakt€r.
Echt schwer rauszufinden, was genau die Fat-acceptance-Bewegung jetzt so kritikwürdiges „macht“, und vorallem, warum sie nicht als (notwendiges) Gegenstück zur Pro-Ana-Bewegung (der Du wahrscheinlich noch keine Artikel gewidmet hast, oder?), die sich bedingungslos dem Fashion-Schönheitsbild unterwirft, wahrgenommen wird.
„Es sind Werte für einen “Normalkörper”, die nicht ohne weiteres auf jeden Körper anwendbar sein müssen.“
Models haben eben mitnichten einen „Normalkörper“, sondern sind EXTREM GROSS, so dass sie einen so niedrigen BMI nicht bloß leichter erreichen können (Organe wiegen doch prinzipiell ähnlich viel, oder nich?), sondern ihn vielleicht auch eher ohne Gesundheitsbeeinträchtigung zu halten imstande sind als kleinere/normalgroße Frauen.
Bei meiner (ebenso nicht-Standard) Körpergröße (150 cm für die Unwissenden) ist der Korridor demgegenüber insgesamt naturgemäß wirklich winzig: mit 2 kg weniger, also bei ca. 43 kg, beginnt Untergewicht, der erwähnte Durchschnitts-Model-BMI-Wert bedeutete für mich etwa 37 kg Lebendgewicht – und das ist wirklich eine Horror-Vorstellung! – Normalgewicht geht bei mir bis etwa 55 kg, und auch das will ich mir schon nicht mehr vorstellen, wenngleich ich mir sicher bin, dass es weniger gesundheitliche Konsequenzen für mich hätte als das andere Extrem.
„Alessandra Ambrosio 16.3 hat meiner Kenntnis nach einen BMI of 16.3“
Ich las eben auch was von 17-irgendwas. Who knows.
„So hoch, dass es dir die Sprache verschlägt.
Hoffentlich.“
+
„Wir Maskus sind alle morbid adipös. Ich glaube kaum, dass Christian da eine Ausnahme ist.“
Ziemlich genau das nimmt mein Liebster auch an.
Seine gestern bereits gegebene Antwort darauf:
„Dann halt(et) gefälligst die Fresse!“
Kommen wir wieder zu „billig“, dem Beitrag entnahm ich lediglich dieses Beispiel:
„Bei der Bewertung, ob etwas “Slut Shaming” ist, sollte berücksichtigt werden, dass einige Frauen das Äquivalent des oben beschriebenen Ansprechens von 100 Frauen betreiben, indem sie sexuellen Reize darstellen (“schlampige Kleidung”) und dann den mitnehmen, der am Schluss des Abends gerade mit ihnen flirtet (also ähnlich wahllos sind, wie der “100fache Ansprecher”).“
Ist das Dein Ernst?!
„Echt schwer rauszufinden, was genau die Fat-acceptance-Bewegung jetzt so kritikwürdiges “macht”, und vorallem, warum sie nicht als (notwendiges) Gegenstück zur Pro-Ana-Bewegung (der Du wahrscheinlich noch keine Artikel gewidmet hast, oder?), die sich bedingungslos dem Fashion-Schönheitsbild unterwirft, wahrgenommen wird.“
Weil es beide extreme Richtungen sind, die auch beide falsch sind. Warum sollte man das nicht ansprechen und für einen Mittelweg sein?
„Models haben eben mitnichten einen “Normalkörper”, sondern sind EXTREM GROSS, so dass sie einen so niedrigen BMI nicht bloß leichter erreichen können (Organe wiegen doch prinzipiell ähnlich viel, oder nich?), sondern ihn vielleicht auch eher ohne Gesundheitsbeeinträchtigung zu halten imstande sind als kleinere/normalgroße Frauen.“
Das stützt dann doch meine Argumentation. Das ist dir klar oder?
„Seine gestern bereits gegebene Antwort darauf: “Dann halt(et) gefälligst die Fresse!”“
Was hätte das eine mit dem anderen zu tun? Ich könnte ja zB vollkommen akzeptieren, dass ich keinen perfekten Körper habe, auch verstehen, wenn die Frauen lieber mit einem Adonis mit Waschbrettbauch schlafen wollen, was das körperliche angeht und meinerseits auch wenn ich selbst nicht die Erwartungen erfüllen würde anerkennen, dass Frauen, die diese Erfüllen allgemein schöner sind.
Ich kann ja auch darüber diskutieren, wer der bessere Fußballspieler ist ohne selbst ein guter Fußballer zu sein etc.
„Ist das Dein Ernst?!“
Es ging mir da um die Frage der „Leistung“ und den Umstand, dass beides bei Männern und Frauen unterschiedlich bewertet werden kann
Wir Maskus sind alle morbid adipös. Ich glaube kaum, dass Christian da eine Ausnahme ist.
Erstens das. Und ausserdem haben wir eine Heidenangst vor starken Frauen. Alles arme Würstchen, die keine abkriegen! Schlimm, diese Maskulinisten!
„Bei meiner (ebenso nicht-Standard) Körpergröße (150 cm für die Unwissenden) ist der Korridor demgegenüber insgesamt naturgemäß wirklich winzig:“
Wenn Du bei Deiner Grösse 50kg auf die
Wage bringst und das Ganze einigermassen
optimal über die Höhe verteilt ist: W/H,
bist Du wirklich ein handliches Ding.
Falls auch noch ein paar andere Sachen
stimmen, die Du teilweise selber
beeinflussen kannst, werden viele
Männer den Kopf nach Dir umdrehen.
„Weil es beide extreme Richtungen sind, die auch beide falsch sind. Warum sollte man das nicht ansprechen und für einen Mittelweg sein?“
Warum konzentrierst Du Dich dann auf die Kritik des einen Extrems?
„Das stützt dann doch meine Argumentation. Das ist dir klar oder?“
Du sprachst bei untergewichtigen Models, die oft sogar größer sind als Männer, von „Normalkörpern“!
Damn it, Christian, normal in welcher Welt, bitteschön?
Und das, wo Du sonst doch immer an den _Schnitt_ denkst!
„Was hätte das eine mit dem anderen zu tun?“
Kennst Du die Geschichte von Buddha, wo eine Frau zu ihm kam um ihn zu bitten, ihrem Sohn zu sagen, er solle auf Zucker verzichten? Buddha erwiderte bloß: Kommt morgen wieder. Das taten sie, und dann entsprach Buddha dem Wunsch der Mutter. Daraufhin fragte sie ihn, warum sie nochmal wiederkommen mussten. Die Antwort: weil er selbst am gestrigen Tage noch Zucker gegessen hatte und nichts raten wolle, was er selbst nicht umsetzt.
Hat was mit Integrität zu tun.
„Es ging mir da um die Frage der “Leistung” und den Umstand, dass beides bei Männern und Frauen unterschiedlich bewertet werden kann“
Vielleicht wäre es einfacher, wenn Du Beispiele brächtest für Frauen, die nicht billig wirken, sondern „die das ganze mit einer gewissen Klasse verbinden“.
P.S. Für die Doofen: 45 kg (+/- 2, tendenziell abhängig von der Jahreszeit)
@muttersheera
„Warum konzentrierst Du Dich dann auf die Kritik des einen Extrems?“
Ich habe auch was zu Begründungen von starken Untergewicht:
https://allesevolution.wordpress.com/2012/01/30/bewertung-von-schonheit-in-intrasexueller-konkurrenz/
Im übrigen sind die Theorien des Fatshamings eben die gleichen wie bei sonstigen Privilegientheorien
„Du sprachst bei untergewichtigen Models, die oft sogar größer sind als Männer, von “Normalkörpern”!“
Nein, das hast du falsch verstanden, ließ es noch mal. Der BMI bezieht sich auf Normalkörper, den Models eben nicht haben, weswegen er dort nicht passt
„Und das, wo Du sonst doch immer an den _Schnitt_ denkst!“
Ich sprach in diesem Fall recht deutlich von Ausnahmen
„Die Antwort: weil er selbst am gestrigen Tage noch Zucker gegessen hatte und nichts raten wolle, was er selbst nicht umsetzt. Hat was mit Integrität zu tun.“
Ich habe gar nichts geraten. Deswegen muss ich es auch nicht praktizieren. Zudem geht es auch nichts darum, dass man dünn sein muss, das wäre ein naturalistischer Fehlschluss, sondern darum, was als attraktiv wahrgenommen wird. Die Umsetzung würde insofern schon erfolgen, wenn ich auch Frauen zugestehen würde, dass sie sportliche Männer ohne viel Fett körperlich attraktiver finden. Was ich mache
Das ist hier ja wirklich vom Feinsten.
Zunächst einmal zu Robyn Lawley. Da gab es zuletzt Empörung, weil sie „plus size“-Modell bezeichnet wurde und dann von Cosmopolitan ein Bikinifoto veröffentlicht wurde, auf dem sie nun wirklich nicht so aussieht:
http://www.schleckysilberstein.com/2014/01/wenn-medien-den-arsch-offen-haben-die-cosmopolitan-und-ihr-ubergrosen-model/
Nun kann man durch Photoshop und das richtige Inszenieren der Aufnahme natürlich viel machen. Das Foto selbst zeigt jedenfalls eine Frau, die stumpf gesagt „ziemlich geil“ aussieht.
Was an „fat acceptance“ kritisierenswert ist, gab es ja schon vor langer Zeit bei erzählmirnix zu lesen. Da kommt erfreulicherweise hinzu, dass sie selbst laut eigener Aussage ein paar Kilo mehr auf den Rippen hat, schon einmal schlanker war und das sehr schön fand, aber letzten Endes keinen Bock aufs ständige aufs-Essen-achten hatte und dann lieber wieder so wurde. Also eine eigenverantwortliche Wahl.
Passend auch dieses Zitat aus einem Comic unter dem Motto „Was die Fat-Acceptance-Bewegung nicht erzählt“: „Ich stelle es dar, als sei die Alternative zu Adipositas die Anorexie obwohl es einen großen, gesunden Zwischenraum gibt.“
„Ich unterstütze gar kein Shaming, habe aber in der tat mit Frauen, die ein gesundes Verhältnis zu ihrer Sexualität haben, wenig Probleme. Ich mag Frauen, die Sex mögen. Frauen, die einfach nur billig wirken finde ich dabei weniger gut als Frauen, die das ganze mit einer gewissen Klasse verbinden.“
Amen. Das ist ein Credo, das ich sofort unterschreiben würde. Ich glaube, da werden viele Männer zustimmen. Oder sieht das einer der männlichen Kommentatoren anders?
„Eine Frau, die mit sehr attraktiven Männern mit Status schläft, ohne das der Eindruck entsteht, dass diese in ihr nur ein Objekt der sexuellen Befriedigung ohne darüber hinausgehendes Interesse an ihr sehen, wird auch nicht als “billig” wahrgenommen.“
Die Beschimpfung einer solchen Frau als „billig“ kann natürlich trotzdem passieren durch einen Mann, der nicht „zum Zuge gekommen ist“, oder durch eine Frau, die neidisch ist. Man wird nie im Leben etwas erfolgreich machen können, ohne dass jemand anderes das negativ kommentiert. Deswegen kann das auch kein Maßstab für die „Gesundheit“ einer Gesellschaft sein. Aber ansonsten: Volle Zustimmung.
Nun zum BMI bzw. der Figur der Männer, die hier kommentieren. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Laut BMI-Rechner bin ich nicht nur im Normalbereich, sondern laut grafischer Darstellung sogar genau in der Mitte des Normalgewichts – also ideal. Laut angegebenem Spektrum für den BMI wäre ich am unteren Rand – ich bin halt schon über 30 und dann darf man offenbar auch etwas dicker werden.
Dieses Urteil deckt sich erstaunlich gut mit meinem Körpergefühl. Als ich das erste Mal von Untergewicht auf Normalgewicht kam, war das ein unglaublicher Gewinn an Wohlbefinden. Ich war zu der Zeit sehr sportlich. Körperlich war ich sicherlich am Zenit meines bisherigen Lebens.
Noch vor einem Jahr hatte ich etwa 10 kg mehr. Noch nicht richtig dick, aber es fiel eben allen auf, die mich von früher (auch aus den untergewichtigen Zeiten) kannten. Ich fühlte mich oft schlapp und kam mir träge vor. Ich konnte mich auch nicht gut im Spiegel sehen, die Figur war einfach nicht schön.
Jetzt sind die 10 kg wieder herunter und ich bin da, wo ich zu meinen besten Zeiten war. Ich müsste noch etwas trainieren, um die Bauchmuskeln noch etwas straffer und markanter zu bekommen (und da Muskeln mehr wiegen als Fett, würde ich dadurch noch ein ganz klein wenig schlanker werden).
Aber ansonsten ist das einfach nur ein geiles Körpergefühl. Ich fühle mich so richtig wohl in meiner Haut. Wieviel weniger ich auf einmal schwitze (mindestens 50%). Wie die Klamotten sitzen (ich musste auch z.T. neue kaufen, weil vieles zu weit geworden war)! Wie die Gesichtszüge (Wangenknochen!) wieder kantiger geworden sind und mit klarer Kontur! Wie sich die Muskeln abzeichnen, so dass beim Baden das sogar jungen wie älteren Damen auffällt und sie es sehr angetan kommentieren! Wie Männer und Frauen aus meinem Bekanntenkreis, ja sogar mein Hausarzt, feststellen, wie gut ich aussehe!
Und das allein mit 10 Kilo weniger! So ein dramatischer Unterschied!
Wie gesagt, ich weiß aus eigener jahrelanger Erfahrung, wie unangenehm Untergewicht ist. Aber selbst ein paar Kilos zuviel können einem soviel Lebensfreude rauben.
>>“Warum modelt eine normalgewichtige Frau für Übergrößen? Wäre es nicht sinnvoller, tatsächlich eine füllige Dame zu wählen? Schließlich möchte man als Kunde ja wissen, wie die Kleidung später an einem selbst aussieht und nicht, wie sie an einem Model mit Topfigur sitzt.“
Nein, das wäre fatal! Ich meine es ist doch nun wirklich ein alter Hut, dass wir vorwiegend nicht Güter kaufen, sondern nutzenbündel. Ganz verkürzt: ich als frau einen Duft kaufe, kaufe ich „Verführung“ wenn ich eine Creme kaufe, „Schönheit“ und bei Kleidung beides zusammen und noch viel mehr. Wenn ich die Reklame sehe, sehe ich mich darin bzw. mein gewünschtes selbstbild beim dritten. Wenn ich da jetzt ein model mit meiner Attraktivität hätte, würde der kauf nicht stattfinden. Andererseits würde bei vielen fatheschämten auch def blinde fleck kleiner werden.
Werbung und Konsum hat nichts mit Rationalität zu tun. Selbst bei Männern nicht. Oder warum kaufen Männer Porsches wenn es auch ein mini tun würde? Und sag mir bitte nicht die Männer würden sich über porsche Werbung (plot: alter dicker behaarter aber mit Glatze mann fährt auf dem ruhrschnellweg seinen Porsche in einen stau, während roswita gerade furzt.) Würde der Beschreibung der Autofahrten des durchschnittlichen deutschen näher kommen als spektakuläre landschftsfahrten durch Nordamerika mit hoolywood Regisseuren und einem super model auf den Beifahrersitz….
„näher kommen als spektakuläre landschftsfahrten durch Nordamerika mit hoolywood Regisseuren und einem super model auf den Beifahrersitz….“
Deshalb auch die Bezeichnung für diese
Art von Autos: Hühnermagnet
Ich halte Body Mass Index für ziemlichen Schwachsinn.
Hab grade den BMI von Shaquille O Neal ausgerechnet. Der hat einen BMI von 34,7 und ist damit adipös. Komisch dass der immer noch ohne Probleme laufen kann.
Eine bessere Alternative ist das Messen des Bauchumfangs mit dem Maßband.
Laut BMI bin ich zB auch deutlich präadipös (über 27), mit ca. 17 % Körperfettanteil aber im guten Normalbereich.
http://www.ironsport.de/Bauchumfang.htm
https://my.egym.de/cms/blog/a/idealer_koerperfettanteil
Billige Körperfettwaagen sind übrigens Bullshit und gaukeln eine Präzision vor, die nicht eingehalten wird.
@atacama
Das der BMI nur bei relativ normalen Menschen aussagekräftig ist, bei Sportlern aber nicht, ist klar. eines der Probleme, in der Tat
Zitat:
„Gruppenbildung bei Männern und Frauen scheint mir unterschiedlich zu sein. Männergruppen können dank Hierarchien heterogener sein, beispielsweise den Gruppentrottel und den Coolen umfassen, wären Frauengruppen häufig homogener sind, wenn die Möglichkeit besteht. Dies ist vielleicht auch darauf zurückzuführen, dass für Frauen Gruppenausschluss als Mittel intrasexueller Konkurrenz eher greift als die Hierarchisierung. Allerdings kann auch in heterogenen Frauengruppen eine Betonung von Gleichheit erfolgen, sie birgt nur eher die Gefahr, dass sich die unausgetragenen Streitigkeiten entladen und zu einer Teilung der Gruppe führen, wenn dies möglich ist.“
Wunderbares Studienobjekt ist die erste und bisher einzige Frauenfraktion in der deutschen Politik. Ende der 80er beschloss eine Gruppe von Frauen in der GAL (Grün-Alternative Liste, Hamburg) im Alleingang, als reine Frauenriege zu den Senatswahlen anzutreten und „den Mackern“ mal zu zeigen, wie man echte Demokratie lebt und gewaltfreie Politik macht.
So ich mich recht entsinne, entsandte die Frauenfraktion nach der Wahl sechs Vertreterinnen in den Senat, darunter z.B. die Berühmtheiten Krista Sager, oder Adrienne Göhler.
Warum findet man in den Medien und im Internet nahezu nichts über dieses sensationelle Experiment?
Und warum hat es – vom Anspruch her doch total überzeugend – nie Nachahmung erfahren?
Nun, die leuchtenden Vorbilder feministischer Friedfertigkeit haben es gerade noch bis zur konstituierenden Sitzung geschafft, um dann wie ein Rudel hungriger Hyänen übereinander herzufallen. Sechs Alpha-Weibchen versuchten sich in Egalität – und scheiterten so grandios, dass sie sich noch nicht einmal darüber einigen konnten, wer zum Empfang der Post befugt ist.
Die Frauenfraktion trug nach der Wahl ein paar Wochen eine bemerkenswert interessante Schlammschlacht in aller Öffentlichkeit aus und verschwand danach für den Rest der Legislaturperiode von der politischen Bildfläche.
Frauen haben durchaus eine vertikale Hierarchie, aber eben nur mit zwei Ebenen – der Chefin und dem Rest.
Das klappt natürlich nicht bei sechs Chefinnen und keinem Rest 😀
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