Familienministerin Anne Spiegel: „Der Mann, der sich komplett um die Kinder kümmert, erfährt auch Diskriminierung“

Ich hatte schon einen Artikel zu Anne Spiegel aber ebenso wie Arne, der aus der Winterpause zurück ist, sind mir in einem Interview zwei Passagen aufgefallen:

Zuerst einmal das Zitat, welches ich auch schon in dem Artikelnamen hatte:

Mein Mann hat schon bei der Geburt unserer ersten Tochter seinen Job aufgegeben. Bei uns ist also ein bisschen sehr umverteilt worden (lacht). Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein Mann, der komplett zu Hause ist und sich um die Kinder kümmert, auch Diskriminierungserfahrungen macht – etwa, wenn ihm im Café überfürsorgliche Mütter zeigen wollen, wie man einem Baby die Flasche gibt.

Das wäre ja durchaus eine positive Sache, sie nimmt wahr, dass Männer auch Probleme haben, und dies durch Frauen, die sie in ihrer Rolle nicht ernst nehmen.
Das ist ja schon einmal eine Erkenntnis, die besser ist als „Mimimi“ was die klassische feministische Antwort wäre, wenn ein Mann über Probleme berichtet.

Allerdings dann:

Eine gleichberechtigte und zukunftsorientierte Partnerschaft bemisst sich daran, dass Männer selbstverständlich die Hälfte der Familien- und Hausarbeit machen.“ Es brauche daher eine neue „Umverteilungsdebatte“, wie Männer mehr im Haushalt helfen und ihre Frauen leichter Karriere machen können.

Ich schrieb dazu auf Twitter:

Es kann natürlich sein, dass sie da Männer als Gruppe meint, also insgesamt müssten mehr Männer die Frauen frei stellen, wenn auch nicht alle Männer die Hälfte der Hausarbeit in dem jeweiligen Haushalt machen müssen.
Aber etwas Selbstreflexion hätte ich hier schon interessant gefunden: Sie ist sozusagen in einer klassischen Karriereposition  und ihr Mann hält ihr den  Rücken frei. Das wird bei anderen Konstellationen eben auch erforderlich sein und dann sollte sie sich schon die Frage stellen, ob Frauen eben im Schnitt im gleichen Maße Karriere machen wollen.

25 Gedanken zu “Familienministerin Anne Spiegel: „Der Mann, der sich komplett um die Kinder kümmert, erfährt auch Diskriminierung“

  1. Esther Vilar sagt, dass Frauen darauf achten, dass ihre Männer nicht zu viel im Haushalt arbeiten, da sie sonst an Männlichkeit einbüßen:

    Der Grund liegt in den Bedingungen für das Entstehen sexuellen Verlangens. Ein Mann, der mit allen Konsequenzen die Rolle der Hausfrau spielt, wäre solchen Frauen einfach nicht geschlechtstypisch genug, das heißt, er würde nicht mehr erotisch auf sie wirken. Denn mit der Rolle der Hausfrau würde er ja nicht nur deren Aktivitäten, sondern auch ihr Verhalten übernehmen. Zunächst würde er sich zwar bei allem noch etwas ungeschickt anstellen – anders als eine Frau – und gerade dadurch maskulin wirken. Ein Mann, der nur zuweilen sein Baby füttert, Geschirr spült, Staub saugt, Mahlzeiten kocht, kann gerade dadurch, daß er es ganz anders macht, für seine Partnerin anziehend sein. Doch als Hausmann hätte er spätestens nach einem Jahr bei all dem eine Routine entwickelt, die auf die meisten Frauen nicht mehr als besonders männlich, sondern als besonders weiblich und daher als besonders unerotisch wirken würde. Jedes Problem bedingt ja von sich aus eine optimale Lösung, und jede manuelle Tätigkeit bedingt bestimmte Bewegungen, die dieser optimalen Lösung entsprechen. Es gibt nur eine Art, einen Säugling richtig zu füttern, Wäsche richtig aufzuhängen, einen Kochlöffel richtig zu halten. Staub richtig zu saugen oder Geschirr richtig zu spülen. Die Art nämlich, wie die Sache am schnellsten und reibungslosesten erledigt wird – im Fall der Hausarbeit ist es die Art, wie geübte Hausfrauen es praktizieren. Früher oder später würde also jeder Hausmann damit anfangen, nicht nur die Arbeit, sondern auch das Benehmen und die Gebärden einer Hausfrau zu übernehmen. Es würde beim Auftragen einer Mahlzeit triumphierend lächeln (die Mahlzeit wäre ja seine Leistung), mit Sorge beobachten, wenn jemand mit schmutzigem Schuhwerk über den Teppich geht (er wäre ja für die Sauberkeit verantwortlich), Fenster aufreißen, wenn zuviel geraucht wird (die frische Luft im Haus wäre sein Ressort), sich bei bestimmten Tätigkeiten eine Schürze umbinden und bei bestimmten anderen fröhlich vor sich hinträllern. Das heißt, er würde Frauen nicht nur nachahmen, er würde auch wie eine Frau werden. Er würde wie eine Frau lächeln, wie eine Frau reagieren und sich nur noch für Themen interessieren, die heutzutage Frauen vorbehalten sind.

    • Da gibt es auch schon jede Menge Studien zu. Die feministische Vorstellung ist ja das alles was Feministinnen wollen das Männer selbstlos tun sollen, zu besseren Sex führt. Aber da Feministinnen i.d.R. lügen, muss man bei solchen Ergebnissen vorsichtig sein.

      Hier heißt es z. B. das Hausabreiten für Männer zu weniger Sex führen – das gilt für ältere Paare, während es bei jüngeren Paaren umgekehrt ist.

      https://www.dailymail.co.uk/sciencetech/article-2867274/Doing-housework-means-men-sex-Researchers-reveal-chores-seen-feminine-women-off.html

      Ich habe den Artikel nur überflogen.
      Sicherlich ist das eine Einstellungssache. Jüngere Menschen ticken da anders, vor allen weil ja Männer schon seit Jahrzehnten dazu gedrängt und beschämt werden mehr im Haushalt zu helfen.
      Aber ich denke das hängt auch mit dem Lebensstil zusammen. Junge Frauen haben i.d.R. noch keine Kinder und leisten auch mehr Erwerbsarbeit in der Woche als die älteren Frauen mit Kinder. Da ist es natürlich schon ungerecht wenn beide z.B. 35h arbeiten und die Frau dann noch den Großteil der Hausarbeiten übernehmen soll.

        • Du bist einfach zu langmütig. Hebe mal einfach ihre Wohnzimmerdeko hoch und schaue, wie es darunter aussieht. Oder checke, wessen Haare den Waschbeckenabfluss verstopfen.
          Da findest du die Argumentationsgrundlage, sie mit einer alten Zahnbürste nach draußen zu schicken, um die Alufelgen am Auto zu reinigen – auch in den Ritzen. Nur die Vorderräder, damit es gerecht ist.

    • „Ein Mann, der mit allen Konsequenzen die Rolle der Hausfrau spielt, wäre solchen Frauen einfach nicht geschlechtstypisch genug.“

      Deswegen koche ich immer sehr männlich. Mit viel Hitze und großen, scharfen Messern.

  2. Wirklich ein entscheidender Zusatz. Verdient 50% des Geldes, dann machen wir auch 50% Haushalt.

    Dazu kommt noch: Haushalt und Haushalt sind zwei Paar Stiefel. Man muss schon auf einem Nenner sein, wieviel Haushaltsarbeit notwendig ist. Ich hatte schon Beziehungen, da find die Dame, noch während ich am Kochen war, um meine Füße herum das Putzen an. Da war aber was los. Diese Dame trug auch jedes Kleidungsstück nur einmal, bevor sie es wusch. Und verbrauchte 2 Duschgel die Woche. Sie war also 70% ihrer Freizeit am waschen und putzen. Ohne Kinder, wohlgemerkt. Einzige Begründung für den Wasch- und Putzfimmel war „ich mags halt gern sauber“.

    Also ein typisches Beziehungs-Kommunikationsproblem. Eine Erwartungshaltung, bei der die eigene Erwartungshaltung als unverhandelbar betrachtet wird und vom Partner erwartet wird, dies zu 100% mitzutragen.

    • Die Lösung ist doch ganz einfach: Die Regierung legt fest, was Hausarbeit ist, wer sie macht und wieviel Geld es dafür gibt. Nur das ist gerecht und demokratisch!

      • Das ist eine Gute Idee fürs Grüne Wahlprogramm, schließlich kann man durch Temperaturbegrenzung bei Kühlschrank und Waschmaschine was für den Umweltschutz tun.
        Oder durch Vorgabe wie oft Gewaschen werden darf, wie lange man Duschen darf + Duschwasser Temperatur viel Wasser und Energie eingespart werden.

        Den Klimawandel mit dem Wohnklimawandel stoppen!
        Das1,5°C Ziel mit 18°C Raumtemperatur im Winter erreichen!
        Wählt Grün und ihr müsst nie mehr Baden!
        Oder so.

  3. „Das Private ist politisch“ – eine der zentralen Aussagen linken Denkens. Linke mögen keine Selbstbestimmung, weil es dazu führen könnte, dass sich Menschen nicht links verhalten.

  4. Ist ja vielleicht auch ein Fortschritt. 2015 forderten sie noch:

    The European Union is being asked to make sure men do at least half of the household chores as part of a “strategy for equality”.

    A committee of the European Parliament in Strasbourg wants the EU to launch a campaign to highlight the “equal division of domestic work”.

    The Committee on Women’s Rights and Gender Equality claims the “unequal division of family responsibilities” needs to be tackled by introducing “measures encouraging men’s participation in domestic labour.”

    https://www.huffingtonpost.co.uk/2015/06/15/housework-european-parliament-chores-ukip_n_7585808.html

    Männer sollen also MINDESTENS die Hälfte der Hausarbeiten übernehmen.

    Währenddessen:

    Wie aus Untersuchungen der OECD hervorgeht, beträgt der Anteil des Mannes am Haushaltseinkommen von Paaren in Deutschland beachtliche 77 Prozent.

    https://www.welt.de/wirtschaft/article163561028/Die-grosse-Illusion-der-Ganztagsschule.html

    Klar, man kann ja über alles reden.
    Verdoppeln Frauen dann ihren Beitrag zu Haushaltseinkommen?

  5. Der Schwulemiker stellt eine interessante Frage:

    • Wie ich sehe, bekommst du so recht keine Antwort. Nur eine von einer aufgebrachten Gattin, die empört ist von dem Gedanken, sie sei dem Wohlergehen ihres Mannes verpflichtet.
      Sie muss Sex nur haben, wenn SIE Lust hat, aber ER muss Putzen, wenn sie das findet.

      Keine Überraschung, also

      • Ich finde es erstaunlich, dass viele die Analogie ofenbar nicht so recht kapieren. Die Empörung ist natürlich da: „Wie kann man das nur vergleichen, das ist ja wohl eine Privatangelegenheit! Selbstbestimmungsrecht der Frau!!!“

        Merkste was?

        • Das ist die kognitive Dissonanz schuld. Jeder denkt bei der Auforderung Spiegels daran, dass das was modernes und fortschrittliches sein muss und dabei aber ist das in Wirklichkeit nur olle Bevormundung von anno dazumal und letzterem will man nicht ins Auge sehen müssen und daher wird das Ganze dann schnell links liegen gelassen.

      • Wife sues ex-husband for lack of sex

        A Frenchman has been sued by his ex-wife for failing to fulfil his marital duties by making love to her during their marriage

        A lack of activity in the bedroom is enough to damage any marriage, but one wife has taken blame to another level by suing her ex-husband for almost £10, 000 because he did not have enough sex with her during their marriage.

        https://www.marieclaire.co.uk/news/frenchman-ordered-to-pay-damages-to-wife-for-lack-of-sex-162177

        Da sollten Männer vielleicht von Frauen lernen (nicht wirklich) und solche Beziehungsfragen von einem Gericht klären lassen und die Frauen auf Schadensersatz verklagen, wenn sie seiner Meinung nach nicht genug Sex miteinander haben.

        „Frauen brauchen Eingriff des Staates, um die eigene Beziehung zu regeln.“

  6. Und ab wann tragen Frauen 50 % der Steuerlast?

    Schlage zur Güte folgendes vor: das Steueraufkommen der Frauen wird ermittelt und dann wird bei den Männern dementsprechend gekürzt, dass diese nicht mehr zahlen als die Frauen…..

    Eingespart werden kann die Differenz ja durch das Streichen so überflüssiger Ministerien wie das für Familien und Firlefanz. Und wer braucht schon Verteidigung in dieser schönen neuen Welt der Geschlechtergerechtigkeit? Sicher auch niemand ….

    • … den Katastrophenschutz kann man sicher auch einsparen, hat sich ja auch als völlig unnützer Wasserkopf erwiesen, dank der Frau Spiegel, wo wir schon beim Thema sind.

  7. und ergänzen: ….. und der Frage, ob Männer nicht zuwenig im Haushalt helfen.“

    Alles Ablenkungsmanöver, Stühlerücken auf dem Deck der Titanic. Eingerahmt von der Weltuntergangspanik mit dem Virus und dem Klimawandel …..

  8. Willkommen in der neuen Hälftigkeit.
    Wieder eine Intimministerin, die Männchen und Weibchen erklärt, wie sie denn ihr Zusammenleben zu gestalten haben. Auf jeden Fall numerisch. Niemals nach Vorlieben – könnte ja Spaß machen und wäre statistisch gesehen ungleich und damit ungerecht. Auch nicht nach Kompetenzen – auch da könnte ein faktisches Ungleichgewicht entstehen.

    Ich habe in vielen Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Beziehungen in meiner Umgebung am längsten halten und am harmonischten sind, in denen sich die Partner gegenseitig ergänzen, ihre Unterschiedlichkeiten als Benefit sehen und wohlwollend gegenüber dem jeweils anderen sind. Die Kinder haben meiner Meinung nach eine erheblich höhere Chance auf ein real existierendes Elternpaar, wenn die Erwachsenen sich in ihrer Unterschiedlichkeit optimieren und nicht konkurrieren. Wenn es nachts merkwürdige Geräusche gibt, dann schaut der Mann nach. Wenn es bei einem befreundeten Paar kriselt, dann übernimmt halt die Frau die Betreuung der beiden. Aber doch nicht abwechselnd oder paritätisch. Was für kein kranker feministischer Gerechtigkeits- und Hälftigkeits-Bullshit.

    Abermals ruft eine Frauenministerin zur Konkurrenz innerhalb von Paarbeziehungen auf. Und wieder und wieder geht es nur um selektive Aspekte. Es ist doch so eindeutig: Männer sollen Frauen von irgendwas entlasten – Frauen Männer aber nicht. Wo ist denn da eigentlich die feministisch eingeforderte Gerechtigkeit?

  9. Wir sind damals beide voll arbeiten gegangen. Die Tochter groß genug. Sie musste sich natürlich den ganzen Samstag von der harten Büroarbeit erholen, stundenlang Shopping Queen schauen zum Beispiel. Während ich den notwendigen Arbeiten in Haus und Garten nachging. Da sie ja spät gefrühstückt hatte, gab es auch kein Mittagessen. Hab ich dann gemacht, manchmal auch nur für mich und die Tochter, wenn diese mal ihr Zimmer verließ. Sonntag, meist so ab 17 Uhr wurde die Ex dann langsam munter und fing an, wie eine Wilde saugzustauben. Das ist eigentlich die Zeit, wo ich dann gerne einem kreativen Hobby nachgegangen bin. Das konnte sie natürlich überhaupt nicht ab, sie arbeitet und ich mach nichts. Und ist auch regelmäßig ausgeflippt. Müßig zu erwähnen, unter der Woche kam sie von der Arbeit und spielte dann nur noch mit dem Handy. Irgendwann ist sie ausgezogen, weil ich so ein faules Arschloch bin. Weil sie jahrelang in meinem Haus mit ihrer Tochter gewohnt hat, möchte sie jetzt noch sehr viel Geld von mir.

  10. Es geht halt schon mit der Vernebelungstaktik los, unentgeltliche Zusatzarbeit innerhalb einer Beziehung auf „Hausarbeit“ zu reduzieren, worauf leider meist auch die Männer reinfallen. In den Augen von Feministinnen ist Einkaufen-Kochen-Putzen, also die Dinge, die ich seit 40 Jahren nebenbei mache, Schwerstarbeit, nahe an der Sklaverei, während Abflussrohre reinigen, defekte Geräte reparieren, Waschmaschine schleppen, tapezieren, Regale anbringen, Umzüge organisieren, Frauchen umherchauffieren, sich mit Handwerkern und Behörden streiten, Steuererklärung machen, Auto waschen, Computer programmieren, Schnee schippen, Garten umgraben usw spaßiges Hobby von Männern.

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