„Für Männer nicht wählbar“

Der Interessengemeinschaft Jungen Männer Väter (IG-JMV) ist es gelungen, interessantes  in die Süddeutsche zu bringen:

Unter dem Motto „Es reicht!“ wollen Väter- und Männergruppen vor der Bundestagswahl auf die „Ignoranz“ etablierter Parteien aufmerksam machen. Bis heute seien die Verbände nie vor einen Ausschuss im Bundestag geladen worden. Mit Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) sei keine Zusammenarbeit möglich gewesen, die Bilanz ihrer Familienpolitik sei „erschütternd“, so Riedmeier. Dabei träten die Verbände für zeitgemäße Lösungen und „überfällige Neuerungen“ ein, etwa im Familienrecht. Ein „Hoffnungsschimmer“ immerhin sei Schwesigs Nachfolgerin Katarina Barley (SPD). Diese habe sich offen gezeigt für eine Aufwertung des sogenannten Wechselmodells.

Gemeint ist damit eine Regelung für Scheidungsfamilien, bei der Kinder nach der Trennung ihrer Eltern den Alltag jeweils zur Hälfte bei Mutter und Vater verbringen. Die Unterhaltspflichten nach der Düsseldorfer Tabelle, die bisher üblicherweise gelten und oft für Väter gelten, entfallen bei einer solchen, genau hälftigen Aufteilung. Das Wechselmodell kann bisher von Gerichten nicht angeordnet werden, wenn ein Elternteil widerspricht. Die Väterlobby will das ändern. Es sei ungerecht, dass Väter, die Kinder viel betreuen, zusätzlich Kindesunterhalt zahlen müssten. Die Interessengemeinschaft IG-JMV fordert eine grundsätzliche Neuregelung des Kindesunterhalts. Demnach sollen für Väter wie für Mütter gleiche Rechte und Pflichten gelten. Statt davon auszugehen, dass Scheidungskinder in der Regel bei der Mutter besser aufgehoben seien und Väter für deren Unterhalt aufzukommen hätten, solle das „Rosenheimer Modell“ übernommen werden. Im Prinzip sieht es vor, dass beide Eltern nach der Trennung die Kindern betreuen und auch beide für sie bezahlen. Wer etwas mehr betreut, muss demnach etwas weniger bezahlen. Wer mehr erwirtschaftet, muss entsprechend mehr zahlen. Getrennt erziehende Väter fordern zudem eine Reform des Steuerrechts, das sie diskriminiere. Sie würden vom Finanzamt wie Alleinstehende behandelt, trügen aber die Hauptlast des Kindesunterhalts.

Das ist doch mal eine erstaunlich neutral-postive Berichterstattung.