Sich mal wieder nach einiger Zeit bei einer Frau melden und schauen, ob sie Interesse hat

Auf dem Blog „There will be no miracles“ beschreibt die Bloggerin bei ihr eingehende Nachrichten von Männern (jeweils mit bestimmten Spitznamen versehen), die jeweils versuchen, sich wieder bei ihr ins Gespräch zu bringen. Die dortigen Beispiele finde ich ganz interessant:

Sonntagabend, gegen 18 Uhr. Ich hatte ein wunderbares Wochenende und liege gechillt auf dem Sofa. Ich bin völlig zufrieden mit meiner eigenen Gesellschaft. Die Nachrichten trudeln ein:

Steuerberater: Bin gerade dabei meine Hemden zu bügeln. Lust auf einen Spaziergang?

Ich kann nicht anders: Kann ich dir vielleicht was zum Bügeln von mir vorbei bringen? Ich finde das so toll, dass du das kannst.

Steuerberater: Ich bin mit meinen eigenen schon schwer beschäftigt, da müsste das Angebot schon sehr gut sein.

Ihhhh

So etwas kann klappen, wenn man ansonsten als Mann die Oberhand hat. Hier hat allerdings er sie angeschrieben und nicht sie ihn und er scheint eher interessiert zu sein als sie. Er hat insofern sein Blatt etwas überreizt. Dabei war ihr Einstieg gar nicht so schlecht und bietet viele Anknüpfungspunkte. Denn immerhin hatte sie angeboten, ihm etwas vorbeizubringen. Da hätte er vielleicht schlicht dran anknüpfen können und es weniger sexuell machen können. Schon ein „Nichts macht mich glücklicher als viel und ordentlich zu bügeln, komm vorbei“ (mit einer passenden Betonung auf „bügeln“ wäre zumindest etwas verspielter gewesen. Oder mit Agree and Amplify. „klar, bring ruhig ordentlich was mit. So wie du immer rumläufst kann man dich ja nicht auf die Straße lassen“ oder: „Nicht kochen, nicht bügeln, es ist wirklich kein Wunder, dass du Single bist. Klar, komm vorbei, so kann ich dich ja nicht leben lassen.“ (in spassig-provozierenden Ton gesagt). Was ja nicht bedeutet, dass man dann für sie bügeln muss. Man kann das dann immer noch schlicht ignorieren, „erst mal mit einer Pause anfangen“, die mitgebrachte Wäsche als Shittest behandeln und so etwas sagen wie „Hinreizend naiv! Das es das noch gibt! Du denkst wirklich ich will die Wäsche bügeln. Moment, da glaubst du bestimmt auch das: Zieh mal das Top aus, das muss ich zuerst bügeln etc (in einem spassigen Ton)“ oder einfach sagen, dass du für heute genug gebügelt hast, sie soll sie einfach dort stehen lassen, sie kann sie morgen wieder abholen (doch ganz bestimmt, dann ist alles gebügelt und zusammengelegt), jetzt würde man erst einmal einen Wein trinken etc.
Aber auf zum nächsten:

Der Italiener alias Chippendale schreibt: Da von dir nichts mehr kommt, nehm ich an, dass sich das erledigt hat. Schönen Sonntag noch!!

Ich: Hm? Hatten wir was vor?

Chippen-Italo: Stell dich nicht immer so an, ok. Aber ist schon ok.

Ich: ??? Wir hatten nichts geplant, das weiß ich genau.

Chippen-Italo: Ja, jetzt nicht mehr.

Wtf, dieser Typ besteht nur aus Schale!!

Verbitterte Neediness und Beleidigtsein mag einem selbst das gute Gefühl gegeben haben, dass man sie abgelehnt hat und nicht sie einen, aber bringt einen nichts bei Frauen. Dann lieber in immer größeren Umständen ab und zu mal sich melden und schauen, wie die Stimmung ist.

Aristoteles schickt mir wortlos Bilder von Buchrücken und Buchtiteln. Wirklich ohne ein einziges Wort. Jaaaa, ich weiß du kannst lesen. Zu Sicherheit antworte ich aber nur mit einem motivierendem Emoji.

Netter Versuch Status aufzubauen. Aber auch etwas durchschaubar. Und damit wirkt es, wenn sie nicht irgendeine Verbindung zu den Büchern hat, doch sehr gewollt und offensichtlich. Wenn Bücher das Thema für sie waren, dann würde ich eher fragen, wie das Buch war, über das sie sich zuletzt unterhalten haben, ob sie ein paar neue Empfehlungen hat oder das er gerade in einem Buch etwas gelesen hat, was ihn an ein Treffen erinnert hat, weswegen er sich gerade mal kurz meldet.

Sie führt dann noch an, dass sie über Tinder und Co hunderte von Nachrichten hat und sich in einfachere Zeiten zurücksehnt („eggs are expensive, sperm is cheap“ lässt grüßen). Und meint dann, sie muss Männer aussortieren, eben in zB Friendzone, Fuckzone etc

Einer Frau, mit der man mal etwas hatte oder zumindest mal etwas geflirtet hat, wieder anzuschreiben ist grundsätzlich eine gute Idee. Wo es einmal geklappt hat, da kann es eben leichter auch ein zweites Mal klappen. Vor allem ist es etwas, was einem nicht viel kostet. Selbst ein einfaches „hi, wie geht es?“ kann effektiv sein, wenn sei zufällig in der richtigen Stimmung ist. Interessanter ist vielleicht an irgendetwas anzuknüpfen, was einen dazu bringt, sie anzuschreiben, und sei es ein Ereignis, welches einen dazu gebracht hat, sich mal zu überlegen, wie es ihr so geht.