Was gibt es zu berichten?
Tag: 10. Mai 2017
Was macht intersektionale Identitätstheorien so attraktiv?
Die Theorien sind eben durchaus attraktiv, weil sie Gruppenbildung und Gemeinschaftsgefühl mit einem Sündenbock erlauben, dazu ermöglichen sie starkes Virtue Signalling. Ich würde eher vermuten, dass gerade das Aufbrechen klarer Rollen ein Bedürfnis nach neuen Identitäten geschaffen hat, mit denen man seinen Wert darstellen kann.
Für das geschätzt werden was man ist, nicht für das, was man leistet, kann sehr angenehm sein
Zudem fehlt vielen Frauen vielleicht auch eine passende Rolle.
Wo früher die Hausfrau und Mutter war ist heute die Karrierefrau, die aber auch Kinder hat. Die Welt dort ist kompliziert und stressig, es gibt kein richtig, auf der einen Seite lauert die Rabenmutter auf der anderen Seite die Frau, die beruflich nichts erreicht hat.
Identitätstheorie ist perfekt für alle Aussteiger, Aussenseiter und Sonderlinge, weil genau dieser Umstand sie plötzlich zu etwas besonderen macht.
Sie ist perfekt für alle, die ihren Wert darstellen wollen und zu den Guten gehören wollen. Weil sie Virtue Signalling einfach macht, indem es die Welt ganz klar einteilt.
Im Kapitalismus klappt VirtueSignalling sonst nur über Status, Geld, harte Arbeit. Hier gelingt es durch den Einsatz für andere und den Einsatz gegen das imaginäre Böse. Dieses Böse ist hier ganz klar den Gruppen zu entnehmen und gleichzeitig bietet es auch eine Sühnefunktion: Auch wenn man weiß ist, ist es relativ einfach dennoch zu den Guten zu gehören, indem man sich lossagt und gegen die Bösen kämpft.
Für diesen Zweck ist es also sogar günstig, wenn die Einteilung in Gut und Böse möglichst klar ist.