„Maskulisten: Pöbeln für die Männlichkeit“

Die Süddeutsche hatte ja angekündigt, dass sie mit Maskulisten geredet hat. Anscheinend handelte es sich dabei um jemanden aus dem Gelben Forum und (immerhin) um Arne.

Das alles wurde unter der sehr neutralen Überschrift „Pöbeln für die Männlichkeit“ in einen Artikel gegossen.

Der erste Seite ist dabei eine Darstellung eines radikalen Vertreters des Gelben Forums, eines Werner Stahls, der als „Scheidungsopfer“ zum Maskulismus fand. Seine Position:

Stahl ist ein besonders radikaler Vertreter der selbsternannten Männerrechtler. Sie sind überzeugt, dass die „Diktatur des Genderismus“ Männer systematisch unterdrücke. Die Bewegung ist vor knapp 50 Jahren in den USA entstanden, initiiert von Vätern, die sich beim Sorge- und Scheidungsrecht benachteiligt fühlten. In den Siebzigerjahren formierten sich auch in Deutschland Maskulisten. Sie halten Männer für systematisch benachteiligt, bekommen im Gegensatz zu Feministinnen aber kaum öffentliche und mediale Aufmerksamkeit. Deshalb organisieren sie sich vor allem im Internet und tauschen sich in Blogs, Foren und sozialen Netzwerken aus. Insbesondere radikale Männerrechtler verbinden ihre Forderungen häufig mit antifeministischen oder frauenfeindlichen Thesen.

 Dann folgt eine Darstellung von Arne:

Zuerst ist Hoffmann überrascht, dass die SZ ihm zuhören will. Das sei ja „wie Glasnost“, nachdem die Leitmedien jahrzehntelang nur mit Feministinnen gesprochen hätten. Dann erklärt er, worum es ihm geht: „Es gibt zwei Themen, die mir persönlich besonders am Herzen liegen: die Benachteiligung von Jungen in der Schule und Männer als Opfer häuslicher Gewalt.“ Mit seinem Blog Genderama und zahlreichen Büchern mit Titeln wie „Rettet unsere Söhne. Wie den Jungs die Zukunft verbaut wird und was wir dagegen tun können“ will Hoffmann zur Stimme der Männer werden, die für ihre Rechte kämpfen.

Für ihn seien Feministinnen nicht der Feind, er komme sogar selbst aus der Szene: „Ich habe eine Geisteswissenschaft studiert, da ist man fast zwangsläufig Feminist“, sagt er. „Konfliktgeladen“ sei das Verhältnis aber schon. Als Frauen im Zuge der „Aufschrei“-Debatte ihre Erfahrungen mit Sexismus öffentlich machten, sei es ihm und anderen Männerrechtlern „extrem auf die Eier gegangen“, dass es „automatisch zur Seite gewischt wurde“, wenn sie über weiblichen Sexismus gesprochen hätten.

Dann kommt noch Kemper zu Wort, der die übliche Kritik an Arne als rechts darlegt und Arne darf entsprechend darstellen, dass er das nicht so sieht.

Es wird der Streit zwischen gemäßigteren und radikalen Maskulisten dargestellt. Das Ende ist:

Die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit. Das „gelbe Forum“ wirft Hoffmann und anderen Gemäßigten vor, mit ihrer politischen Überzeugung die Ziele der Männerrechtler zu sabotieren: „Ein Linker ist ein geistiger Krüppel und als solcher nicht nur vollständig kampfunfähig, sondern auch bestrebt, diese Kampfunfähigkeit auf andere auszudehnen„, ist dort zu lesen.

Werner Stahl sieht das ähnlich. Hoffmann ist für ihn „genauso schlimm wie die ganzen Feminazis und dieser Fotzenknecht Kemper“. Kurz nachdem er das sagt, steigt er in seinen schwarzen Audi und fährt davon. Neben dem Starnberger Nummernschild steht auf einem roten Aufkleber: „Ich bremse auch für Frauen.“

Immerhin trotz der Überschrift eine Darstellung der auch gemäßigten Szene, sogar eine Verlinkung von Arne.

Auf mehr konnte man wohl auch nicht hoffen. Würde mich interessieren, ob Arne einen Anstieg in den Suchbegriffen bemerkt.

Dann bietet die SZ noch ein Forum, in dem man Diskriminierung von Männern darstellen soll und gefragt wird, ob es eine Männerbewegung braucht. Beide Artikel waren, wenn ich das richtig gesehen habe, nur sehr kurz auf der Startseite der SZ, so dass die Aufmerksamkeit wahrscheinlich geringer ist als bei den Feminismusartikeln.

Könnte sich aber lohnen, da im Forum was anzuführen, es ist zu vermuten, dass es sonst heißt, dass ja keiner was gesagt hat. Wer also einen Account bei der SZ hat…

Ergänzung:

 Arne hatte auch schon was dazu geschrieben

Lucas Schoppe mit einer wunderbaren Erwiderung auf den Artikels

Der FrontberichterstatterFrontberichterstatterFrontberichterstatter schrieb auch einen Brief an die SZ

47 Gedanken zu “„Maskulisten: Pöbeln für die Männlichkeit“

  1. Arne schreibt:

    Was in dem Artikel wohl auch keinen Platz mehr hatte, war mein Hinweis darauf, dass selbst die schlimmsten und radikalsten Exemplare der Männerrechtsbewegung mit den schlimmsten und radikalsten Feministinnen nicht einmal im Ansatz mithalten können: Forderungen nach Massenvergasungen aller Männer und feministische Terrorgruppen wie die Rote Zora haben und hatten im Maskulismus niemals ein Gegenstück. Maskulisten springen nicht einmal bei einem Weihnachtsgottesdienst nackt auf Kirchenaltäre und rufen „Ich bin Gott!“, um daraufhin ihre Ansichten im ZDF ausbreiten zu können. Es verwundert wieder einmal sehr, wie wesentlich radikaleres Verhalten von Feministinnen kaum jemanden in den Leitmedien zu stören scheint, während man bei Maskulisten mit wesentlich strengeren Maßstäben misst.

    Das ist mir auch aufgefallen. Ich weiß nicht, was „Werner Stahl“ tatsächlich so treibt. Aber nach dem Artikel scheint es nichts wesentlich anderes zu sein, als was deutsche Netzfeministinnen tun. Auch etwa Semikolon hier in dem Blog trollt eigentlich nur unverschämt und beleidigend herum.

    Der Unterschied ist wohl nur, dass „Werner Stahl“ alle naslang der Account zugemacht wird, während Netzfeministinnen dafür Preise und Jobs bekommen.

    • Es verwundert wieder einmal sehr, wie wesentlich radikaleres Verhalten von Feministinnen kaum jemanden in den Leitmedien zu stören scheint, während man bei Maskulisten mit wesentlich strengeren Maßstäben misst

      Das wundert mich gar nicht. denn es ist ja das Kuriosum des „Patriarchats“, das es Frauen nicht gleichwertig zu Männern betrachtet, diese „Minderbewertung“ aber weniger zu einer Unterdrückung, als zu einer beschützenden Toleranz führt. Da man Frauen ja nicht wie Männer ernst nimmt, genießen sie eine ziemliche Narrenfreiheit. Das Beispiel zeigt es wieder schön: Frauen können sich sonst was herausnehmen, lächerlich machen, ganz egal, weil sie ja Frauen sind wird es ihnen nicht angekreidet.
      Unsere moderne westliche Gesellschaft, zeigt jeden Tag wieder zu welchen Auswüchsen es führt, wenn man in seiner männlichen Toleranz Frauen gegenüber zu weit geht, jetzt gesamtgesellschaftlich gesehen.

  2. Nur noch einmal zur Klarstellung: Es ist niemand aus dem gelben Forum. Es ist ein Twitter-Troll mit wechselnden Pseudonymen:

    „Im Internet ist Werner Stahl ein Ei. Genauer gesagt: viele bunte Eier. Wer sich bei Twitter anmeldet, ohne ein eigenes Bild hochzuladen, bekommt einen Eierkopf mit farbigem Hintergrund als Nutzerbild verpasst. “
    […]
    „Werner Stahl schreibt nicht selbst in der Wikimannia mit. Auch das andere Sammelbecken der radikalen Maskulisten beobachtet er nur passiv.“

    Sie hätten wenigstens jemand mit beständigem Nick nehmen können, uns sei es aus dem gelben Forum. Aber sie haben wohl explizit nach jemandem gesucht, die dem Bild, das sie vermitteln wollen, am besten entspricht.

    Ich bin weiterhin auf der Suche nach einem aktuellen Account von „Werner Stahl“. Es wäre schön, wenn er den Kontakt aus seiner Sicht darstellen würde.

    • Ich denke nicht mal, dass es ein „Gespräch“ mit jemandem gegeben hat, der sich Werner Stahl nannte.

      Es dürfte eher eine Kunstfigur sein, die vom Autor des Artikels erfunden wurde, um ein Sammelsurium misogyner Äußerungen (die es sicherlich real gab und gibt) verdichtet und personifiziert darstellen zu können.

      Dies ist ein journalistischer Kniff, um im Gegenzug Arne Hoffmann zwar objektiv darzustellen, aber trotzdem den Maskulismus insgesamt negativ zu konnotieren.

  3. Hm. So wenig das ist, ist das schon erstaunlich viel, bedenkt man, wie hoch der Unfairnessgrad ist, mit dem sonst alles Maskulistische bedacht wird.
    Natürlich – dass auch Radfems in ihrer Ekligkeit so vorgeführt werden, wie dieser, wie es scheint, willkürlich herausgepickte Troll, ist unwahrscheinlich, aber wie gesagt… dass man jemand vernünftiges wie Arne überhaupt zu Wort kommen lässt, ist ja schon mehr, als sonst meist gewährt wird.

  4. Vorsicht vor dem Begriff „gemässigter Muskulist“, der jetzt kursiert….

    Damit es hier zu keiner kulturellen Appropriation und zu Rassismus-Vorwürfen kommt, sollte der Begriff vor allem den ihre Männlichkeitsideale aufrecht haltenden Moslems vorbehalten bleiben!

    Denn der Gebrauch von „gemässigt“ erfolgte während des letzten Jahrzehnts vor allem in Bezug auf Exponten dieses besagten Kulturkreises (nämlich immer, wenn es darum ging, die etwas weniger extremistischen Varianten zu bejubelpersern).

    Also liebe SZ und andere Sprachrohre unser liberalen Gesellschaft: Ihr solltet konsequent sein und Euren Begriff der „Gemässigten“ weiterhin mit Kontinuität und kultursensibel verwenden.
    Man erwartet schon sehnsüchtig solche Artikel, die uns erklären, warum Tarruh Harrasch eigentlich ein harmloses Ritual gemässigter Maskulisten aus einem uns so fern liegenden Kulturkreis ist, den wir für die Bevörderung der Sozialen Gerechtigkeit doch verstehen müssen!
    Und man hätte auch gerne gewusst, inwieweit auch ein Herr Erdogan lediglich einen Kurs des gemässigten Maskulismus fährt. ….!

      • Die SZ hat ihren Kommentarbereich vor ein paar Jahren dicht gemacht und die Diskussion wird jetzt bei einem externen Dienstleister geführt.

        • Ok.

          Könnte auch von Vorteil sein.

          Eine „briku“ hält tapfer die Fahne des Feminismus – mit Argumenten, die man relativ leicht aushebeln könnte.
          So wettert sie zum Beispiel:
          „Ooch! Was wollen wir dagegen rechnen? Dass die Pharmaforschung seit Jahrzehnten Medikamente entwickelt, die wie selbstverständlich für männliche Menschen ausgelegt sind, obwohl man seit langem weiß, dass der weibliche Organismus ganz anders reagiert? Herzinfarkte bei Frauen von Medizinern nicht erkannt werden, weil die Symptome anders sind als bei Männern, diese Erkenntnis es bisher kaum in die medizinische Lehre gebracht hat? “

          Dass die Pharmaforschung keine weiblichen Probandinnen einsetzt, weil sie den Imageschaden fürchtet, wenn ein Medikamentenversuch schief geht, scheint ihr noch niemand gesagt zu haben.
          Ich selbst hab es seinerzeit aus erster Quelle erfahren, weil bei uns immer gern Studenten als Probanden angeworben wurden.

          Wahrscheinlich würden die Pharmas nicht einmal dann zustimmen, wenn sich briku persönlich als Laborratte zur Verfügung stellen würde.

          Männern dagegen dürfen sogar Pflanzenschutzmittel gespritzt werden, um die Verträglichkeit zu testen. War irgendwann vor 10 Jahren in England aufgedeckt worden, als ein(?) Proband an den Folgen des Versuchs starb.

          Also auch kein „Old Boys Club“ Phänomen.

  5. „antifeministischen oder frauenfeindlichen“

    Wenigstens könnte man annehmen, dass sie tatsächlich mal zwischen den beiden Haltungen differenzieren.

    Allerdings liest es sich mehr wie das übliche Doppelnennen von Bezeichnungen um einen Text intelligenter wirken zu lassen, wenn man keine Inhalte hat.

  6. Noch ein Kommentar des Autors auf Reddit:

    Dazu ein paar Anmerkungen von mir als Autor des Textes: Ich war selbst lange unsicher, ob ich den radikalen Spinnern eine Plattform geben möchte. Ungefilterten Hass abzubilden, finde ich eigentlich nicht gut. Außerdem ist es unfair gegenüber Arne Hoffmann und anderen, gemäßigteren Vertretern der Maskulisten, die dadurch in ein schlechtes Licht gerückt werden.
    Warum ich es trotzdem getan habe? Weil WGvdL, die WikiMANNia und Typen wie mein Protagonist elementare Bestandteile der Szene sind. Wer über „deutsche Maskulisten im Netz“ schreibt, kommt nicht daran vorbei. Mir sind dann nochmal Zweifel gekommen, als Werner Stahl im Nachhinein seinen Namen geändert haben wollte (ursprünglich fand das Treffen mit Klarnamen statt, ich hatte auch Fotos gemacht), letztendlich habe ich mich aber doch dafür entschieden. Viele Frauen (und auch männliche Feministen) bekommen die Wut der Radikalen täglich zu spüren – das wollte ich nicht verschweigen.
    Davon unabhängig habe ich Arne Hoffmann in zwei längere Telefonaten als angenehmen, differenzierten Gesprächspartner erlebt. Ich muss zugeben, dass ich etwas voreingenommen war, weil er in seinem Blog oft polemisch und zugespitzt argumentiert und teilweise auch das Narrativ der „Gutmenschen“ und feministisch dominierten Leitmedien bemüht (was ich angesichts vieler Texte bei FAZ, Welt, Bild, Focus Online etc. nicht ernst nehmen kann). Dieses Vorurteil hat sich nicht bestätigt.
    Ich sehe viele Dinge anders als er, halte ihn aber für einen Menschen, mit dem man sich sachlich auseinandersetzen kann. Das ist, gerade bei einem so emotional aufgeladenen Thema, alles andere als selbstverständlich. Ich könnte mir durchaus vorstellen, ihm und seinen Argumenten in einem weiteren Text mehr Raum zu geben – und ihn dann nicht mit einem Hardliner gegen zu schneiden, der durch Auftreten und Ausdrucksweise jegliche inhaltliche Diskussion im Keim erstickt.

    • „Mir sind dann nochmal Zweifel gekommen, als Werner Stahl im Nachhinein seinen Namen geändert haben wollte (ursprünglich fand das Treffen mit Klarnamen statt, ich hatte auch Fotos gemacht), letztendlich habe ich mich aber doch dafür entschieden.“

      Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, wie der Wunsch nach „Namensänderung“ überhaupt Zweifel sähen kann, jemandem von diesem Schlage darzustellen. Ob anonym oder namentlich erwähnt ist doch diesbezüglich völlig unerheblich…

      Kommt mir so vor, als wäre dieser Einschub nur deshalb gemacht worden, um die reale Existenz des mit Alias versehenen Maskulisten möglichst beiläufig nochmal zu betonen (Treffen, Fotos, Klarnamen).

  7. Auch beobachtet?

    Werner Stahl kommt meist in direkten Zitaten zu Wort.
    Andreas Kemper ebenso.

    Arne Hoffmann hingegen wird anders behandelt. Viele seiner getroffenen Aussagen werden vom Journalisten in Form der indirekten Rede wiedergegeben. Nebeneffekt: Diese Sätze werden komplett in der Möglichkeitsform (Konjunktiv) verfasst. Dadurch kann beim Leser sehr leicht (und vor allem unterschwellig, also unbewußt) der Eindruck entstehen, dass Arnes Faktenbenennungen Falschbehauptungen seien.

    Beispiele:

    Andreas Kemper hält diese Distanzierung für unglaubwürdig. „Hoffmann ist nur dann Antirassist, wenn es sich mit Feminismuskritik verbinden lässt“, sagt der Soziologe, der selbst zwei Bücher über die deutsche Männerrechtsbewegung geschrieben hat. Hoffmann habe der rechtskonservativen Jungen Freiheit ein Interview gegeben und bei Eigentümlich frei publiziert, einer Zeitschrift aus dem Umfeld der Neuen Rechten. Ihn scheine es nicht zu stören, dass die Freie Welt seine Texte veröffentlicht. Der Herausgeber der Freien Welt ist der Mann von Beatrix von Storch. „Das ist alles, aber nicht links“, sagt Kemper. …

    … Wenn sich Stahl in Rage redet, werden Frauen zu „Geschlitzten“. Mit „deutlich werden“ meint er Fragen wie: „Wann wurdest du eigentlich das letzte Mal hart rangenommen?“ Seine Tweets wimmeln vor sexuellen Zoten, seine Sätze ebenso. In jeder „Fotze“ schwingt die Wut mit, die Stahl seit zwölf Jahren mit sich herumträgt. Damals ließ sich seine Frau von ihm scheiden, er verlor das Sorgerecht für seine Kinder. Oft sind es solche Erfahrungen, die aus Männern Männerrechtler machen – wobei nicht alle so radikal auftreten wie Stahl.

    Er selbst hält seine sexuellen Anspielungen für harmlos: „Das darf man nicht so ernst nehmen. Wer will denn schon mit so einer Männerhasserin ins Bett?“ Viele derjenigen, die er so beschimpft, sehen das anders. Etliche Frauen ziehen sich aus dem Internet zurück, weil sie in sozialen Netzwerken, in Kommentaren und per Mail angepöbelt und bedroht werden. Stahl fühlt sich nicht dafür verantwortlich. „Die haben doch ganz andere Probleme“, sagt er. „Für die ist das doch nur ein Vorwand, um sich als Opfer aufzuspielen und ein paar Mitleidstränen abzubekommen.“ …

    … Es sei eine Tatsache, dass Jungen mittlerweile deutlich schlechtere Bildungschancen hätten, sagt Hoffmann. Mädchen erhielten die besseren Noten und machten häufiger Abitur, auch der Anteil der Studentinnen sei höher. Die anderen Tatsachen – etwa, dass vier von fünf Professuren mit Männern besetzt sind, dass der Männeranteil in den Aufsichtsräten der 200 größten deutschen Unternehmen ebenfalls bei 80 Prozent liegt – lässt Hoffmann nicht gelten. Er sieht darin kein strukturelles Problem, sondern eine logische Konsequenz der Evolution: „Der Partnermarkt begünstigt gut verdienende Männer.“ …

      • Danke für die Info. Leider vermittelt der Artikel mit der Kunstfigur (?) Werner Stahl ein negatives Bild von Männerrechtlern.

        Es mag radikale in jeglicher Bewegung geben. Doch in der Männerrechtsbewegung kenne ich fast ausschließlich progressive und konservative Männerrechtler. So eine Figur wie Werner Stahl bin ich bisher nicht ein einziges Mal begegnet – weder im echten Leben, noch in der unendlichen Weite des Internets.
        Die krasseste Figur, die mir jetzt einfällt, ist Detlev Braun, wobei ich von ihm nicht weiß, ob er sich als Männerrechtler bezeichnet. Ich selbst nehme ihn jedenfalls nicht als der Männerrechtsbewegung zugehörig war.

  8. Nach der fulminanten Überschrift, die den Ton setzt:

    „Pöbeln für die Männlichkeit“ folgt als Subtext zur Unterschrift:

    „Maskulisten halten sich für benachteiligt. Besonders der radikale Flügel schreckt bei der Hetze gegen Frauen vor nichts zurück.“

    Hier das Insinuierte:
    Maskulisten sind also Männer, die sich einbilden benachteiligt zu sein und hetzten alle gegen Frauen, wobei die besonders extremen völlig hemmungslos sind.

    Da erwartet man natürlich starken Tobak und bekommt, ganz wie angekündigt so ein Prachtexemplar eines Maskulisten serviert: den „Werner Stahl“. Nach der einleitendes Vorstellung eines veritablen Kotzbrockens, die diesen in jeder Weise schlecht aussehen lässt, folgt eine Synonymisierung Maskulist mit Männerrechtler, in der unterbrechenden Überschrift im Text.

    „Männerrechtler halten sich für unterdrückt und unterprivilegiert“

    Die Synonymisierung erfolgt durch die nähere Erläuterung des Überschriftensubtextes, der das für benachteiligt halten (der Maskulisten) konkretisiert, sie würden sich für unterdrückt und unterprivilegiert halten (jetzt als Männerrechtler).

    So tönt man Begriffe nach Belieben ein. Jemand, der dem Text unbefangen gegenübersteht wird kombinieren:
    Maskulist = Männerrechtler = Hetzer gegen Frauen wegen Minderwertigkeitsgefühlen

    Und jetzt werden die Männerrechtler kurz beschrieben, dann:

    „Insbesondere radikale Männerrechtler verbinden ihre Forderungen häufig mit antifeministischen oder frauenfeindlichen Thesen.“

    Die radikalen Männerrechtler = Maskulisten sind ja die, die bei der „Hetze gegen Frauen vor nichts zurück“schrecken. Absolute Hemmungslosigkeit ist also bei „frauenfeindlichen“ und „antifeministischen“ Thesen zu konstatieren. Beides scheint das Gleiche. Wir wissen, für einen Feministen ist es das auch, der Feminismus ist ihm heilig und ein Infragestellen an sich schon „frauenfeindlich“.

    Nachdem Hurtz dieses Ei gelegt hat, geht es gleich fortissimo mit den „Stahl“-Gewittern des gemeinen Maskulisten weiter, der plötzlich sich über „Kampflesben“ echauffieren darf. Die Konstruiertheit dieser Stelle bringt einen zum Schmunzeln, da einem doch der Gedanek beschleicht, dass so eine die harte Partnerin ist, die unser „Stahl“ vermutlich vermissen dürfte.

    Erlöst wird man von dem abschwellenden Maskulistengesang, den Hurtz schön allmählich ausblendet, durch die Überschrift:

    „Es gibt auch deutlich gemäßigtere Männerrechtler“

    Oh, fein, die werden ihre Hetze jetzt fein artikulieren und nicht mehr mit dem Schaum vor dem Mund….

    Jetzt tritt Arne Hoffmann auf, nicht mit Schaum vor dem Mund, sondern nur verärgert, da wir als erstes von ihm erfahren, dass er sich über die Verwendung des Maskulismus als Schimpfwort ärgert. Man denkt, er muss sich ärgern, weil es sein Spiel als „gemässigterer Maskulist“ erschwert.

    „Er klingt am Telefon wie der Gegenentwurf zu Stahl“ (man ahnt es schon: natürlich wird das wohl nicht so sein), er „wählt seine Worte mit Bedacht“ (ja, wenn man so hasserfüllt ist, muss man schrecklich aufpassen, dass einem nichts rausrutscht), „zitiert Wissenschaftler“ (ach, komm) und „wirkt besonnen und freundlich.“ (wie der böse Wolf).

    „Hoffmann bezeichnet sich selbst als „linksliberalen Männerrechtler““ (sollten die Feministen nicht sehr genau verstehen, dass diese Selbstbezeichnung eine Tarnung ist….) „…. Von den „Feld-, Wald- und Wiesen-Maskulisten“, wie er sie nennt, grenzt sich Hoffmann ab.“ (er trägt Monokel)

    —>

    • „“Zyniker würden vielleicht sagen: Auch Donald Trump und die AfD sind durch Zuspitzung erfolgreich. Aber diese Pöbeleien, das ist nicht meine Sprache.““ (Oh, der sagt vermutlich das gleiche wie die, bloss mit viel gewählteren Worten)

      Dann wird es erstmalig sachlich:

      „Dann erklärt er, worum es ihm geht: „Es gibt zwei Themen, die mir persönlich besonders am Herzen liegen: die Benachteiligung von Jungen in der Schule und Männer als Opfer häuslicher Gewalt.“ Mit seinem Blog Genderama und zahlreichen Büchern mit Titeln wie „Rettet unsere Söhne. Wie den Jungs die Zukunft verbaut wird und was wir dagegen tun können“ will Hoffmann zur Stimme der Männer werden, die für ihre Rechte kämpfen.“

      Mit dem nächsten Absatz wird Hoffmann ausgeblendet, man versteht nicht wirklich, warum die Feministinnen nicht sein „Feind“ sein sollen, das wirkt alles konfus und man denkt sich, dass es so dahergeredet sein mag.

      Das dann folgende „Unsere Bewegung fühlt sich ganz stark ausgegrenzt …“ wird von Hurtz mit dem Verweis auf „dass Wirtschaft, Politik und Gesellschaft in den entscheidenden Funktionen immer noch von Männern dominiert werden“ selbst entkräftigt.

      Und dann kommt das Stilelement mit der indirekten Rede. „Es sei eine Tatsache…“, „Mädchen erhielten …“, wobei dann betont wird, dass Hoffman sich um andere, offenbar relevante da Hurtz selbst darauf hinweisen muss, Tatsachen nicht schert, die Hoffmann mit einem Verweis auf die „Evolution“ wegwischt: „Der Partnermarkt begünstigt gut verdienende Männer.“, was im Kontext unangemessen und übersies sozialdarwinistisch rüberkommt. Passt ja denkt man sich, diese Rechten sind doch so…

      Dann kommt wieder der „Stahl“ zur Geltung. Man fragt sich warum, er hat doch hinlänglich gezeigt, wie übel diese Maskulisten eigentlich sind… Aber es brauch noch mal eine Erläuterung der „gemässigteren Maskulisten“. So wäre es zu verstehen, dass Hurtz den „Stahl“ zu Einstieg einen Ausdruck sagen lässt, den auch Hoffman im (vor)letzten Satz verwendet — „Hausmann“. Den Freibrief zu dem nächsten Stahl-Rant gab Hoffmann übrigens auch noch, als er nicht nur die Hausmänner, sondern auch die Machos sein lassen möchte, als Ausdruck seiner Liberalität.

      Daher folgt dem „Stahl“ auch gleich und unmittelbar die ganze Ladung der „radikalen Männerrechtler“, ein Panoptikum des Grauens. Der Verweis, Hoffman habe ein Flagschiff dieser Extremisten aus der Taufe gehoben kommt (na klar, der Biedermann ist der Brandstifter), abre heute sähe er sich selbst als „Flüchtlingsfreund und Unterstützer von Schwulen, Lesben und Transgender“ (was man natürlich längst nicht mehr glauben kann).

      In diese Kerbe hauend wird alsgleich Kemperer zitiert: „Andreas Kemper hält diese Distanzierung für unglaubwürdig. „Hoffmann ist nur dann Antirassist, wenn es sich mit Feminismuskritik verbinden lässt“, was ihn überdies noch irgendwie als Rassisten erscheinen lässt.

      Wer dann noch lapidar erfährt, dass Hoffman sich für die Neofaschistenzeitung „Junge Freiheit“ (die Kemperer nur als „rechtskonservativ“ bezeichnen mag) und „Eigentümlich frei“, die jetzt aber der „Neuen Rechten“ angehören darf und überdies noch einer Zeitung des Mannes der Storch (vermutlich am allerschlimmsten), hingegeben hat, dann weiss der Leser dass dies unaussprechlich rechts sein muss: „“Das ist alles, aber nicht links“, sagt Kemper.“

      „Darauf angesprochen gibt Hoffmann zu, dass das Interview in der Jungen Freiheit ein Fehler gewesen sei.“ — was natürlich impliziert, dass er seine Ideen darin (sicherlich rechts) nicht bedauert, nur dass es ihm vorgehalten wird. Damit die Sache full circle kommt, wird daraufhin Hoffmann wieder als verärgert dargestellt: „Hoffmann ärgert sich über Wikimannia und WGvdL. …“ (vergleiche Hoffmann Intro).

      Damit klar wird, woher der Wind weht, werden jetzt noch ein paar schwere Geschütze der Typen, denen Hoffman nur halbherzig und verlogen Paroli bietet aufgefahren, wobei der Autor Hurtz sich nicht zu schade ist, irgendeinen Quark aus einem „Forum“ zu cherrypicken.

      Dann verabschiedet sich Hurtz vom „Stahl“, den er angeblich zu seinem Auto begleitete und als er ihm hinterhersieht, ist das letzte Zitata, wohl das objektiv schlimmste des ganzen Artikels fällig, welches Frauen mit Tieren gleichsetzt: „Ich bremse auch für Frauen.“

      Zumindest diese letzte Szene ist vollkommen unglaubwürdig und daher sicherlich vollkommen konstruiert und erfunden, wie vermutlich der ganze „Stahl“, eigentlich das alter ego von Hoffmann.

      • Alex,

        stimmt.

        Es ist allerdings handwerklich ganz gut gemacht. „Stahl“ alleine wäre zu Vorschlaghammer-mäßig gewesen, Hoffmann alleine hätte den Arbeitsauftrag konterkariert.

        Also werden in der personalisierten Form zwei ineinander eng verwobene („linker“ Hoffmann der in „rechten“ Medien publiziert) Lager beschrieben, die sich eigentlich nur in der Wortwahl unterscheiden.

        Die geneigte Leserin bekommt ihren wohligen Gänsehaut-schauer und kann sich mit gutem Gewissen wieder an die Sisterhood of ovaries kuscheln. Und der „Allie“ hat wieder Stoff um sich distanzieren zu können.

        Und der Autor hat sich für weitere Textaufträge mit subtiler Botschaft empfohlen. Er ist ja auch noch jung.

        Auftrag erfüllt, alle zufrieden 😉

        Wobei, einen groben Schnitzer gibt es schon “Ich bremse auch für Frauen.” – ein eigentlich völlig überflüssiges Element im Text, zu schrill. Da geht ja die eigentlich subtile Botschaft in dem Absatz völlig unter „Neben dem Starnberger Nummernschild… ”

        Starnberg bei München ist keine Gegend, wo viele arme Menschen wohnen 😉

        Und zum schwarzen Audi fehlt die Modellbezeichnung, „steigt er in seinen schwarz-glänzenden Audi A8“ wäre eindrucksvoller gewesen.

        • Wirklich peinlich ist ja, dass es ein feministisches Pendent bremse für Männer gibt.

          Vielleicht – wenn der Text 100%ig bez „Stahl“ erfunden ist – ist auch Starnberg als Anspielung zu sehen, fällt mir Don Alphonso zu sein.

          Solche Szenen kommen auch in verschiedenen Filmen vor, wie mit der Dose und just married. Auch das legt nahe, dass sich die Abschiedszene in der Phantasie abgespielt hat.

  9. Die krankhafte Anbiederung linker Maskulisten an Leitmedien, die sie in jedem Atemzug als Nationalsozialisten bezeichnen hat mittlerweile schon etwas zutiefst tragisches; besser wird es natürlich auch nicht dadurch, dass sich Leute wie Hoffmann jedes mal über den Tisch ziehen lassen.

    Linke Medien wie die Süddeutsche Zeitung werden den Maskulismus (und alle nicht-feministischen Gruppen) bis zum Ende ihrer staatlich finanzierten Daseins als eine Brutstätte der Verlierer, als einen brauen Sumpf und als die Spielwiese sozial gestörter Männer darstellen. Mit solchen Entitäten als Vertreter einer Mänerrechtsbewgung eine sachliche Diskussion führen zu wollen ist unglaublich naiv und insgesamt schädlich. Man muss den gleichen Fehler nicht 20 Jahre lang wiederholen.

    Falls man tatsächlich nach effizienten, gewinnbringenden Strategien suchen sollte, dann muss an Bewegungen orientieren, die tatsächlich etwas bewirkt haben. Dabei gibt es im Feminismusbereich wohl vor allem Gamergate, mit einigen Ausnahmen. Dort hat man sich darauf konzentriert z.B. die Geldgeber und Werbepartner z.B. von Gawker/Intel etc. aktiv anzugreifen, die involvierten Journalisten/Akteure in einem Shitstorm zu begraben und in einigen Fällen ihre Entlassungen zu erreichen (Adria Richards etc.). Es ist wichtig dabei zu erkennen, dass linke/feministische Leitmedien, genau wie im Fall von bezahlten Reviewseiten bei Gamergate, reine Propagandaakteure sind, die in gar keinem Fall jemals interesse an Fakten oder einer ehrlichen Diskussion haben können, weil diese Fakten sich nicht vermarkten lassen. Eine Kommunkation und anschliessende Verbesserung der Lage kann in diesem Fall nur durch finanzielle Einbussen und Schäden bei den betroffenen Medienhäusern erreicht werden und nicht über sachliche Inhalte.

    Die Woche über Feminismus bei der süddeutschen Zeitung ist als Lifestyleartikel für Frauen und profeministische Männer zu verstehen, bei der sich Leute wie Kemper etc. vergewissern können, wie sehr sie allen anderen Menschen moralisch und politisch überlegen sind.

    • Ich glaube gar nicht, dass Gamergate wirklich wegen des Angriffs auf die Finanzquellen gewonnen hat. Gamergate war erfolgreich, weil da viele Leute waren, die sich weder einschüchtern noch belehren ließen. Egal wie lange sie es versucht haben. Am Ende sahen die Prediger dagegen aus den Medien einfach nur noch dumm aus.

      • GamerGate hatte einen großen Vorteil: Sie waren im Endeffekt die Käuferschicht für die Spiele selbst. Insofern mochten sie auch durchgängig die Presse gegen sich haben, die Industrie, um die sich im Endeffekt alles drehte, war (auch, wenn sie sich natürlich nicht äußerte, denn warum sollte sie es sich mit irgendwem verderben?) im Endeffekt auf ihrer Seite.
        Diskurs und Markt gingen da unterschiedliche Wege.

        Das ist aber in der „normalen“ Medienlandschaft leider nicht so und auch nicht zu erreichen.

        Wie gesagt – sind wir froh, dass man zumindest den Brocken zugeworfen hat, mit Arne zu sprechen und ihn vielleicht künftig nochmal sprechen will. Das ist nicht viel, aber verhältnismäßig viel.

        • So viel anders läuft es in der „normalen Medienlandschaft“ auch nicht. Das „normale Medium“ macht irgendeinen Artikel „Männer sollten Feministen sein“, darunter finden sich dann ein paar hundert ablehnende Kommentare. Eine Zeitlang ist das toll für diese klassische Medien, weil jeder dieser troll-feministischen Artikel vermutlich massenhaft Klicks, Kommentare und Verweildauer auf der Seite abwirft. Aber gleichzeitig festigen diese Artikel und der Widerspruch auch jedes Mal den Antifeminismus des Publikums.

          Dass Hoffmann in der SZ zu Wort kommen darf, kommt ja nicht daher, dass er vorher so viele vernünftige Positionen entwickelt hätte. Das kommt daher, dass die Schreiber dieser feministischen Artikel zur Kenntnis nehmen müssen, dass die Opposition gegen ihre Bekehrungsversuche breit und massiv ist. So breit, dass man sie nicht einfach ignorieren kann. Deswegen wollen sie mit Leuten aus dem Spektrum reden.

  10. Maskulisten hört sich so nach ranzigem Testostoron an. Sie sind einfach nicht zu ertragen. Und irgendwelche -rechtler haben in privilegierten Zeiten nichts verloren.
    Solche Artikel wie den in der SZ zu lesen ist pure verschwendete Energie, ausser sie bieten etwas wie Rhetorik, Stil und Erzähltechniken. Insofern unerwartet doch hochinteressant.
    Anti-Männer Artikel werden mal, umfassend archiviert, diese Geschichte erzählen können – wie so ein Mist als öffentliche Meinung gelten konnte, because its 2016.

    • @ Leszek

      Gegen Werner Stahl (rostfrei etwa?) und dessen Kampfgenossen Andreas Kemper(eigentlich „schon“ Doktor inzwischen?) kommt der Arne aber trotzdem nicht an. 🙂

      Kemper hat übrigens keine Argumente, darum muss er immer auf die „Junge Freiheit“ zurückgreifen. Wenn ich der Arne wäre, würde ich denen mit Fleiß Interwies geben, statt lange gegebene wegen dem Mediem zu bedauern.

      • „Wenn ich der Arne wäre, würde ich denen mit Fleiß Interwies geben, statt lange gegebene wegen dem Mediem zu bedauern.“

        Ich habe lange schon Beiträge in der „Jungen Freiheit“ gelesen, bevor mich jemand (hier) aufklärte, dass es sich um ein rechtes Blatt handelte.
        Das, was ich gelesen hatte, erschien mir durchdacht und fundiert und weit weniger reißerisch, als die SZ, die schon in der Überschrift dem Leser klar macht, wohin die Reise geht.
        Klar sollte man alle Strömungen des Maskulismus abbilden, aber mein Eindruck war, dass die Männerrechtsbewegung durchaus als sexistisch, rechts und frauenfeindlich dargestellt werden sollte.
        Dieses „nicht alle sind so, aber …“ kennt man ja aus so gut wie jeder radikalen Diskussion.

  11. Ich würde das erst mal positiv sehen. Maskulisten auch mal neutral darzustellen ist ja durchas eine positive Neuerung, die bis vor kurzem noch undenkbar war. Veränderung des gesellschaftlichen Diskurses braucht Zeit.

    • Der Autor ist in der Tat sympathisch. Aber leider kämpft er gegen eingezogene feministische decken in seinem Redaktionsteam. Solange hauptsächlich weibliche stimmen in der Öffentlichkeit in punkto gleichberechtigung wahrgenommen werden, so lange wird es differenzierten Journalismus nicht geben.

      Aber ich bin tiefenentspannt. Diese Serie Zeigt einmal mehr: Feminismus IST intellektuell abgebrannt. Ausser einem stupiden reaffirment der eigenen Leute durch Jubelartikel ist da nichts mehr. Die SZ Artikel sind in ihrer flachheit kein Zeichen der Stärke des feminismus, sondern seiner Schwäche.

      Marthadear jammert darüber, dass die „feministische Szene“ diverser ist, als die Empfehlungen von den sz-femis. Das ist genau der Punkt. Jeder sieht es. Wenn man alles bekommt ist es unsympathisch mehr zu fordern.

      • PS: Die Prawda war bis zum Schluss die auflagenstärkste. Bis zum Schluss glaubte keiner an den fall. Und dann wurde die mauer doch ganz plötzlich eingerissen. Plötzlich war sie weg. Tear down…..

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  13. Mit der Selbstdarstellung und den Forderungen des „linken Maskulismus“ tue ich mich ja sehr schwer. Im Prinzip hat Arne Recht, dass die Benachteiligung von Jungen in der Schule und häusliche Gewalt gegen Männer durchaus zutreffende Symptombeschreibungen sind. Aber das wirkliche Problem sind nicht diese Symptome, sondern die Feindlichkeit der Gesellschaft gegenüber dem Männlichen.

    Wegen dieses Generalverdachts gegen Männer trauen sich diese Männer nicht, sich einfach körperlich gegen ihre Frauen durchzusetzen, wie das ihre Vorfahren Jahrtausende lang getan haben.

    Auch die schlechteren Schulleistungen von Jungs sind nicht wirklich ein Problem. Mädchen lernen für den Lehrer und Jungs lernen fürs Leben. Das führt dazu, dass Mädchen in der Schule gut sind und verloren, wenn ihnen keiner mehr sagt, was sie tun sollen und sie auch keiner lobt. Da ziehen dann im Berufsleben die Männer davon und sammeln sich wieder an der Spitze. Man kann nicht das eine als natürlich verteidigen und das andere als Diskriminierung verdammen.

    Ein Problem ist aber, dass die Jungs keine Jungs mehr sein dürfen und erst recht keine maskulinen Männer werden. Das schadet denen, darunter werden sie leiden ohne es zu wissen. Und dieser Aspekt, der Kampf für die Berechtigung von Männlichkeit in allen Facetten, der kommt bei Arne so gar nicht vor. Für Anti-Intellektualismus habe ich keine großen Sympathien, aber Werner Stahl vertritt dieses Anliegen besser. Bei Arne sieht es so aus, als würde er sich entweder nicht trauen oder er hätte halbherzig nach irgendeinem vermeintlich zustimmungsfähigen Anliegen gesucht, was dieser linke Maskulismus vertreten könnte. Und das ist eben nix.

  14. @ Ih

    „Und dieser Aspekt, der Kampf für die Berechtigung von Männlichkeit in allen Facetten, der kommt bei Arne so gar nicht vor.“

    Hast du den Artikel eigentlich gelesen?
    Zitat Arne Hoffmann aus dem Artikel:

    „Mein Ziel ist es, dass alle Geschlechterrollen möglich sind. Männer müssen Machos sein dürfen, aber auch Hausmänner. Das ist mein Verständnis von Liberalität.“

    Und dass Arnes Ansichten ansonsten deinen radikal-maskulistischen Auffassungen nicht entsprechen – das ist gut so.

    • @ Leszek

      „“Mein Ziel ist es, dass alle Geschlechterrollen möglich sind. Männer müssen Machos sein dürfen, aber auch Hausmänner. Das ist mein Verständnis von Liberalität.”“

      Um es frei mit Deinem Freund Kemper zu sagen: Nix als Lippenbekenntnisse.

    • In der Sache würde ich da durchaus mit ihm übereinstimmen. Wenngleich ich den Eindruck habe, dass seine Bemerkungen über „Werner Stahl“ und seinesgleichen ihn da lügen strafen.

      Aber so formuliert ist es eine sehr oberflächliche Problembeschreibung und ein denkbar schwach dargestelltes Anliegen. Wie viele Männer kennst Du, die darunter leiden, keine Hausmänner sein zu dürfen? Und wie viele leiden darunter, zu verängstigt zu sein einer Frau mal ein Kompliment zu machen oder dafür beschämt zu werden nur ihren Arsch geil zu finden?

      Es hört nicht auf damit: Ich habe Hausmänner in meinem Freundeskreis und ich sage Dir: das funktioniert nur, weil die ziemlich maskulin (noch nicht ganz Macho) sind. Die müssen nämlich was kompensieren damit das funktioniert. Den Gegensatz, den Arne da beschreibt, gibt es gar nicht.

      Arne versucht in dem Zitat (wer weiß was er wirklich alles gesagt hat, ich werte diese Unsicherheit im Zweifel für ihn) gewissermaßen die Genderisten beim Wort zu nehmen oder deren Worte gegen sie zu wenden um Anschluss einzufordern. Gegenüber einem akuten Angriff wäre das elegant. Aber ohne solche Not erscheint es defensiv und unsicher.

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