Heiko Maas und das Verbot sexistischer Werbung

Justizminister Heiko Maas will ein Verbot sexistischer Werbung, wie die Süddeutsche unter Berufung auf den Spiegel berichtet:

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will nach einem Bericht des Spiegel geschlechterdiskriminierende Werbung in Deutschland unterbinden. Ein entsprechender Entwurf zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb soll in der schwarz-roten Regierung in Kürze beraten werden. Eine Sprecherin des Ministeriums bestätigte, dass der Vorschlag derzeit geprüft werde. Ziel ist es dem Spiegel-Bericht zufolge – auch als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht in Köln – ein „moderneres Geschlechterbild“ in Deutschland zu etablieren. Künftig könnten Plakate oder Anzeigen unzulässig sein, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren. Im Streitfall müsste ein Gericht entscheiden.

Da wird natürlich der konkrete Entwurf bzw das erlassene Gesetz interessant. Und auch die Handhabung durch die Gerichte. Eine Reduzierung auf „Sexualobjekte“ kann man ja so oder so ansehen. Eine schöne Frau oder ein schöner Mann soll ja immer auch einen hohen Partnerwert oder Anziehung für das andere Geschlecht mit dem Produkt verbinden. Sexobjekt dürfte ein Mann oder eine Frau nur sein, wenn das Produkt auf das andere Geschlecht ausgerichtet ist und dort eine eindeutig sexuelle Botschaft gesendet wird, dass sie zur sexuellen Verfügung steht. Mal sehen, wie er das genau ausgestalten will und ob es überhaupt durchgeht.

Interessant ist dabei, dass er es als „Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Silvesternacht“ darstellt und in Deutschland ein „moderneres Geschlechterbild“ etablieren will. Das halte ich für reinen Pseudoaktivismus, denn die wenigsten Werbungen sind überhaupt darauf ausgerichtet, Sexualobjekte darzustellen und ich bezweifele auch, dass diese ursächlich waren. Es wäre interessant für eine Verfassungsklage, wenn er dies als Grund benennt, da es aus meiner Sicht ein untaugliches Mittel ist, diesen Zweck zu erreichen, was man aber sicherlich auch anders sehen kann.

Es gibt auch bereits einiges an Kritik: