Ein der merkwürdigeren Ideen im Feminismus ist, dass nichts, dass im Zusammenhang mit Frauen steht, irgendwie schlecht sein kann oder in irgendeiner Form eine Abwertung erfahren kann.
Die Menstruation ist dabei so weiblich, wie etwas nur sein kann, also sind alle Reaktionen darauf, die in irgendeiner Form als Unbehagen verstanden werden können, nach dieser Einstellung sexistisch.
Im Feminismus wird insofern dafür geworben, dass Menstruationsblut etwas ganz normales ist (was es ja auch ist) und demnach in keiner Weise abgewertet werden darf.
Natürlich ist Nasenschlein, Kot und sonstiges Blut auch etwas ganz normales. Dennoch sehen wir es nicht gerne, finden es unrein und wollen nicht gerne damit in Berührung kommen.
Das führt dann zu Auswüchsen wie diesen:
Ich behaupte mal, dass die meisten Frauen das ebenso finden und einen Mann, der blutverschmiert für einen Kuss nach oben kommt nun auch in den seltensten Fällen begeistert küssen würden. Die meisten Frauen würden es wohl eher ekelig finden, wenn er sie überhaupt in dieser Zeit lecken will (wobei es bei einem Tampon aus meiner Sicht sogar relativ unproblematisch ist, aber das ist eine andere Sache)
Ein anderes Beispiel ist dieses hier:
Da hält sie ihre Menstruationstasse blutverschmiert ins Bild und beschwert sich, dass andere Frauen dafür von der Seite verbannt worden sind, dass sie Menstruationsblut gezeigt haben.
Aus ihrem Text dazu in der Übersetzung von hirngefickt:
„Weißt du, wann du das letzte Mal Blut gesehen hast? War es im Fernsehen oder in einem Film oder einem Videospiel? Es war vermutlich erst vor kurzem – das letzte Mal, dass du dem Anblick von Blut ausgesetzt warst. Wie hast du dich gefühlt? Dachtest du, der Regisseur der Serie oder des Films oder der Urheber des Spiels sollte, oh, ich weiß nicht, sich umbringen? Wahrscheinlich nicht. Mein Punkt ist, dass wir ständig Blut sehen. Es taucht regelmäßig auf und es ist ein Anblick, der als gesellschaftlich akzeptabel erachtet wird. Es ist gesellschaftlich akzeptiert, aus einem menschlichen Körper schießendes Blut in den Nachrichten zu zeigen und auch in jedem anderen Medium, das wir nutzen. Es ist allgegenwärtig und wir denken uns fast nichts dabei, außer, dass es oft mit Gewalt assoziiert ist. Und nun? Ich hab gerade in Call of Duty einem Kerl die Birne weggeballert. Ehrlich, so fühle ich mich jedes Mal. Blut und Gewalt und Gemetzel führen nicht automatisch dazu, dass entsprechende Filme für Kinder nicht freigegeben werden, also haben wir Kinder, die sich selbst Eintrittskarten kaufen und Filme anschauen können, die blutige Szenen darstellen, und im Großen und Ganzen ist das okay für uns. Was wir aber nicht tolerieren, ist der Anblick von Blut, das mit einer Vagina assoziiert wird, SELBST, wenn die Vagina dabei nicht gezeigt wird. Das ist ein Problem.
Eine der meistgenannten Rechtfertigungen, die Menschen für ihre Aggression und ihren Unmut genannt haben, ist, dass Menstruationsblut eine Körperflüssigkeit und somit eine intime Sache ist, um die man sich im Verborgenen kümmern sollte.
Das Problem an dieser Aussage ist allerdings, dass Blut nicht zu den Körperflüssigkeiten gehört, die wir – gesellschaftlich gesprochen – als anstößig empfinden. Wie ich bereits sagte: Blut ist omnipräsent in unseren jugendfreien Unterhaltungsmedien. Das gilt nicht für andere Körperflüssigkeiten. (…)
Wenn ich bei einer Party wäre und mir in den Finger schneiden würde, wäre, obwohl mir das Blut vom Finger tropfen würde, niemand zutiefst angeekelt oder würde sich beleidigt fühlen. Natürlich wäre es nicht angenehm, aber jemand würde mir ein Pflaster geben und ich würde nicht darum gebeten werden, zu gehen. Ich würde keine Scham oder Peinlichkeit empfinden. Ich müsste mir keine Sorgen um meinen Ruf machen. Das liegt alles an der kulturellen Akzeptanz von Blut. (…)
Aus meiner Sicht ist das durchaus etwas anderes. Denn zum einen ist Vaginalblut nicht einfach nur Blut. Hinzu kommen Sekrete und Teile der Schleimhaut, eben Teile der Gebärmutter. Zum anderen muss es eben niemand zeigen, es ist vollkommen unnötiges Blut. Selbst wenn in Videospielen dereinst braune Flecken in den Hosen dargestellt werden, weil die Gegner sich virtuell vor Angst in die Hose gemacht hätten, wäre es wohl wenig akzeptiert, wenn jemand Stolz seine kotbeschmierte Hose in den Instagram-Stream hängt.
Und niemand möchte in seiner Timeline unbedingt die Resultate eines feuchten Traum eines pubertierenden Jungen sehen, was auch etwas ganz natürliches ist oder dessen vollgewixte Taschentücher.
Natürlich: Die Menstruation ist etwas ganz normales und als solche muss sich eine Frau nicht für sie schämen. Aber wie bei allen Körperflussigkeiten muss man sie auch nicht in die Kamera halten.
Es gibt gute Gründe dafür, dass wir Körperflüssigkeiten allgemein meiden: Sie sind gute Krankheitsübertrager. Eine gewisse Abscheu davor ist insofern vollkommen normal.
Man kann den Kult um alles weibliche auch übertreiben.