In dem Artikel „Das größte Hindernis für den Feminismus ist die Kommerzialisierung des weiblichen Körpers“ heißt es zu Fotos auf Facebook:
“I guarantee you,” a 17-year-old girl named Teresa tells Sales, “every girl wishes she could get three hundred likes on her pictures. Because that means you’re the girl everybody wants to fuck. And everybody wants to be the girl everybody wants to fuck.”
Social media is an economy of the self—hence the rise of the “selfie.” Sharing a selfie has become a type of transaction. It is the price girls pay for attention. And attention is incredibly important to the girls Sales interviews.
“I think we have to think about whether that’s a healthy endeavor,” Sales contends in a recent interview with Teen Vogue, “to constantly be subjecting yourself to validation from others for ‘likes.’ Why give up your power to others to validate you?Why ask others, ‘Here I am, tell me how great I am, please? Like me, please?’ You’re giving others the power to say whether or not you are worthwhile, and very often it’s based on what you look like in a picture, because it’s all image-driven. It’s a false valuation of self-worth that I think girls are being drawn into.”
Warum machen Mädchen das? Aus meiner Sicht insbesondere: Weil sie es können. Ihr intrasexueller Wettbewerb aber auch der Wettbewerb über Jungs wird eben weit aus mehr durch das Aussehen bestimmt. Die Jungs wären sicherlich genau so gerne der Junge, den jede ficken will. Nur sind für ihn 300 Likes vollkommen utopisch, wenn er nicht super gut aussieht. Und auch dann macht er sicherlich mehr Punkte, wenn er sich selbst in einer „Coolen Situation“ darstellt. Es dürften weitaus mehr Jungs sterben, weil sie ein cooles Video für ein „virtue Signalling“ erstellen wollten und dabei etwas schief gelaufen ist.
Wir alle wollen unseren Partnerwert als möglichst gut darstellen und dazu müssen wir ihn in Kategorien darstellen, die zählen und (evolutionäres) Gewicht haben.
Dazu ist es natürlich auch ein anderes Sozialgefüge. Wenn ein Mädchen ein Bild hochstellt, dann werden es ein Großteil ihrer Freundinnen liken, einfach weil eine solche Anerkennung eher dazu gehört und wenn es gut aussieht, dann lohnt es sich eben auch für Männer ein gewisses Interesse zu zeigen und damit auch etwas für sich zu werben.
Bei Bildern von Jungs hingegen werden das weitaus weniger männliche Freunde machen, es ist weniger üblich, dass man jedes Bild likt und die Mädchen werden üblicherweise auch zurückhaltender sein, da es eben schnell falsch verstanden wird, weil eben das weibliche Verhalten ansonsten eher passiv ist in der Partnerwahl und daher aktives Zeigen von etwas, was Interesse sein könnte, ein größeres Signal sendet und auch eher als etwas mit Bedeutung gedeutet wird.
Interessant natürlich auch, wie dies wieder in Machttheorien eingebunden wird. In dem Artikel heißt es:
Many young women want to play the game, however. They want to be power players in their society, just like their male counterparts. For this reason, they often see social media as empowering. Framed in the language of “choice,” this argument holds that young women can and should be able to project themselves across a variety of social media platforms in whatever way they please. Their body, their selfie.
Is empowerment power?
It’s unclear whether this kind of digital empowerment is truly effective. Take, for example, the recent debate over the nude selfies Kim Kardashian posted on Instagram. The reality star penned a letter calling her photo an act of empowerment. “I am empowered by my body,” she wrote. “I am empowered by my sexuality. I am empowered by feeling comfortable in my skin. I am empowered by showing the world my flaws and not being afraid of what anyone is going to say about me. And I hope that through this platform I have been given, I can encourage the same empowerment for girls and women all over the world.”
Not everyone agrees. As feminist critic Jill Filipovic points out in an essay for Cosmopolitan, “feeling ‘empowered’ is not the same as real, actual power.” “‘Empowerment’ is an empty catchphrase, a term used to salve over the near-total lack of power held by women and girls.” “‘Empowerment’ is an empty catchphrase, a term used primarily to salve over the near-total lack of power held by women and girls around the world, a kind of head-pat to keep us satisfied with subservience,” Filipovic explains. “‘Empowerment’ is apparently not about equitable allocation of resources, or influence in politics and policy, or really power at all. It’s shorthand for ‘I wanted to do this and it made me feel good.’”
Da zeigen sich aus meiner Sicht die Schwächen von „das Private ist politisch“: Es geht eben eigentlich nicht per se um Macht und schon gar nicht kann man die Frage für alle übereinstimmend lösen. Für Frauen ist Schönheit natürlich auch soziale Macht (wie durchaus auch für Männer, wenn auch dort im anderen Maße), aber zu offenherzige Bilder können einen genau so billig wirken lassen. Likes können ein Zeichen von Beliebtheit sein, aber auch nur ein Zeichen dafür, dass man nach Außen einen gewissen Status zuweist, aber untereinander dann lästert, dass sie selbstverliebt und billig ist.
Hier hatte ich mal in einem anderen Artikel folgendes zitiert:
A woman proud of getting laid is like an alcoholic proud of getting drunk. Where you win is in securing the commitment of a man
Sexuell verfügbar zu sein bedient eben eine Kurzzeitstrategie, also etwas, in das der andere nicht viel investieren muss. Es erzeugt demnach eine gewisse Aufmerksamkeit und Leute sind auch bereit einem etwas Honig dafür um den Mund zu schmieren, damit sie die Vorteile der Kurzzeitstrategie nutzen können und ich kann mir vorstellen, dass sich das gut anfühlt, aber da in dem Bereich viel gelogen wird ist es eben ein sehr kurzfristiger Ego-Aufbau.
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