Körpersprache und der „Male Gaze“
Ein Konzept, dass gerne in Abgrenzung zum Feminismus gestellt wird ist neben einem „Equivalismus“ der Humanismus.
Die Wikipedia definiert den Humanismus wie folgt:
Humanismus ist eine seit dem 19. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für verschiedene, teils gegensätzliche geistige Strömungen in diversen historischen Ausformungen, unter denen der Renaissance-Humanismus begriffsbildend herausragt. Gemeinsam ist ihnen eine optimistische Einschätzung der Fähigkeit der Menschheit, zu einer besseren Existenzform zu finden.Es wird ein Gesellschafts- und insbesondere Bildungsideal entworfen, dessen Verwirklichung jedem Menschen die bestmögliche Persönlichkeitsentfaltung ermöglichen soll. Damit verbindet sich Kritik an bestehenden Verhältnissen, die aus humanistischer Sicht diesem Ziel entgegenstehen. Hinsichtlich der konkreten Inhalte bestehen zwischen den einzelnen Humanismuskonzepten große Unterschiede, die sich aus der Verschiedenheit der anthropologischen Grundannahmen ergeben. Insbesondere besteht ein Gegensatz zwischen den Modellen, die aus der Tradition des Renaissance-Humanismus hervorgegangen sind, und alternativen Entwürfen der Moderne, die sich in Opposition zum traditionellen Humanismus begreifen und mit ihm wenig gemeinsam haben, aber am Begriff Humanismus als Selbstbezeichnung festhalten.
Da hätten wir also:
Darauf kann man aus meiner Sicht durchaus aufbauen ohne gleichzeitig den Ballast der Vergangenheit zu sehr mitschleppen zu müssen.
Aus meiner Sicht muss man gerade an der ersten Stelle natürlich realistisch bleiben: Der Mensch ist eben nicht beliebig formbar, sondern seine Natur ist teil seines Seins und hat insofern auch Seiten, die – wie unsere Geschichte zeigt – negative Konsequenzen haben kann. Gleichzeitig haben wir auch vieles in uns, was ein harmonisches Miteinander ermöglichst, wir haben es in vielen Bereichen geschafft, unsere Energien in einen positiven Wettbewerb umzuleiten und uns durch die Technik und Wissenschaft von einer Vielzahl von Sorgen befreit. Daran zu arbeiten, dass die Welt eine friedlichere und bessere wird ist ein schöner Ansatz, den man natürlich unterstützen kann, ohne das man dabei blauäugig sein sollte.
Eine Gesellschaft und ein Bildungsideal, welches jedem erlauben sollte, sich zu entfalten, finde ich auch sinnvoll. Gerade Bildung bietet viele Möglichkeiten, das volle Potential aller auszuschöpfen und damit auch ihre Fähigkeiten produktiv zu nutzen. Ein „Sein lassen“ zu ermöglichen, bei dem jeder in den Grenzen, die ihm die Individualität des anderen notgedrungen setzen muss, so sein kann, wie er es will, erscheint mir auch sinnvoll, allerdings bedeutet das eben nicht, dass man Gleichheit erzwingen muss oder das diese Leute dann nicht als „Anders“ wahrgenommen werden dürfen. Das Außergewöhnliche und das Seltene werden eben immer auch als solches angesehen werden und auch das Leute dies so wahrnehmen ist eine Form des „Sein lassens“.
Kritik an bestehenden Verhältnissen ist ebenfalls ein Thema, welches hier schon häufig Thema war, sei es als Religionskritik, oder als Kritik an binären oder essentialistischen Vorstellungen von Geschlechterrollen. Auch Kritikwürdig und humanistischen Zielen entgegenstehend ist aber der Ansatz des Genderfeminismus, Sündenböcke nach Gruppenzugehörigkeit zu ernennen und Gleichmacherei zu fordern, wo Unterschiede ist. Insbesondere sind diese Theorien auch nicht mit einem Bildungsideal vereinbar, welches nicht darauf aufbaut, dass Forschung durch Gefühle ersetzt werden kann.
Was würdet ihr unter einem modernen Humanismus verstehen?