„Männer sind Akteure und Täter, Frauen beschützenswerte Opfer“

Neuer Peter benennt noch einmal Grundsätze die aus meiner Sicht immer wieder in stärkerer oder schwächerer Form in der Geschlechterdebatte vorkommen und diese prägen und die zwar schon oft formuliert worden sind, hier aber nocheinmal in einer schönen Klarheit:

Womit wir wieder bei der These wären, dass der Feminismus im Grunde nur uralte Geschlechterrollen zementiert.

  • Männer sind Akteure und Täter
  • Frauen beschützenswerte Opfer.
  • Männer sind das tätige, Frauen das wertvollere Geschlecht.
  • Ein Mann, der beschützt werden muss, ist eine verachtenswerte gesellschaftliche Bürde.

Diese Ansicht zieht sich durch die europäische Kulturgeeschichte wie ein roter Faden. Der Feminismus ist hier nur Brandbeschleuniger, nicht Ursache der Misandrie des Westens.

Biologisch kann man das für den Menschen (und die meisten Säugetiere) auf eine einfache Regel zurückführen:

Eggs are expensive, sperm is cheap

Es ist letztendlich eine Ausprägung des Bateman-Prinzips: (dazu auch)

Als Bateman-Prinzip wird in der Fortpflanzungsbiologie die von A. J. Bateman 1948 aufgestellte Theorie bezeichnet, nach der Männchen um die Gunst der Weibchen konkurrieren und versuchen, so viele Weibchen zu befruchten wie möglich. Als Ursache hierfür sieht er vor allem, dass die Gameten des Männchen – die Spermien – im Vergleich zu den weiblichen Gameten kleiner und zahlreicher sind. Damit erklärt er seinen experimentell ermittelten Befund, dass die Varianz des Paarungs- und Fortpflanzungserfolgs bei Männchen größer als bei Weibchen ist, also die Bandbreite des Fortpflanzungserfolgs innerhalb der Männchen größer ist als bei Weibchen. Somit seien Männchen einem stärkeren Selektionsdruck ausgesetzt.

Einem größeren Selektionsdruck sowohl durch sexuelle Selektion als auch durch intrasexuelle Konkurrenz passt sehr gut zu den oben genannten Grundsätzen, die damit aber nicht „moralisch richtig“ sind, was ein naturalistischer Fehlschluss wäre.

Weil aber dieses Prinzip wirkt, treffen wir entsprechende Regelungen und Vorstellungen immer wieder an. Neuer Peter weißt zurecht darauf hin, dass sie nicht im Feminismus entstanden sind, sondern bereits weit vorher. Sie werden eben auch in konservativen Kreisen sozial ausgebaut, sind insoweit nicht ideologisch gebunden.