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Tag: 15. März 2014
Pickup und ich: Am Boden (Teil 1)
Als es mit meiner damaligen Freundin vorbei war, ging es mir dreckig. Ich habe es zwei Wochen lang anderen Freunden nicht erzählt, weil ich nicht darüber reden wollte. Ich wusste nicht, dass sie ihnen bereits eine kurze Mail geschrieben hatte um sich auch von ihnen zu verabschieden.
Ich hörte das beste Lied, dass es für solche Situationen gibt, auf Endlossschleife und suhlte etwas in Erinnerungen und allgemeinen Herzschmerz.
Irgendwie muss man alle seine Routinen neu erlernen, man erwischt sich noch relativ lange dabei, dass man bei neuen, spannenden oder lustigen Ereignissen gleich denkt, dass man SIE gleich anrufen sollte und ihr davon erzählen sollte, bis man merkt, dass es keine Option mehr ist.
Ich funktionierte etwas vor mich hin, bis ich mir bewusst machte, dass es so nicht weitergehen konnte und ich das Ganze nun ja wohl abhaken musste. Ich fühlte mich irgendwie etwas rostig, was das Flirten anging, also beschloss ich erst einmal alleine in eine Disko zu gehen und mich dort einfach einmal treiben zu lassen.
Ich tanzte wild vor mich hin, tanzte hier an und da an, aber es war Studentennacht und alle anwesenden Frauen waren zehn Jahre jünger als ich. Ich trank erstmal ein paar Bier, zum locker werden. Danach, so dachte ich mir, werde ich eine Frau ansprechen.
Ich schaute mich also um und sah auch tatsächlich ein sehr schönes Mädchen, vielleicht 22 am Rande der Tanzfläche stehen, diese lag tiefer als der Rest der Bar und die einmal um sie herum laufenden 3-4 Stufen bildeten quasi eine Art Zuschauertribüne auf deren obersten Ende sie stand. Sie war aus meiner damaligen Sicht und im Licht der Disko eine glatte 9. Aber ich erinnerte mich an einen Rat eines Mitbewohners im Studium: „Einfach zuerst die Schönste fragen, vielleicht sagt sie ja. Sagt sie nein, dann fragt man eben die zweitschönste“. Im flackernden Licht der Disko erschien sie mir wie der Start in eine herrliche neue Zukunft. „Vielleicht sagt sie ja Ja“. Ich machte mich todesmutig auf den Weg.
Dabei nährte ich mich ihr von unten, blieb eine Stufe unter ihr stehen, so dass sie mich sogar noch etwas überragte, und versuchte aus dieser Nähe Blickkontakt herzustellen. Sie übersah mich vollkommen, wahrscheinlich hoffend, dass ich mich davon machen würde, wenn sie mich ignoriert. Nachdem alle recht passiven Bemühungen nichts brachten tippte ich ihr tatsächlich auf die Schulter. Sie blickte mit leicht besorgten Blick zu mir runter. „Ich finde dich toll. Ich würde dich gerne kennenlernen. Wollen wir ein Bier zusammen trinken?“ rief ich ihr über den Diskolärm zu. Sie verstand es nicht, es war zu laut. Ich wiederholte die Sätze noch einmal in voller Länge, nur etwas lauter und auf Zehenspitzen stehend etwas näher zu ihr hin.
„Ich habe einen Freund“ erwiderte sie und wandte ihren Blick wieder der Tanzfläche zu, weg von mir.
Ich sagte so etwas wie „Okay, danke“ und ging.
Und war wahnsinnig stolz auf mich. Ich hatte sie angesprochen! Sie hatte halt einen Freund. So etwas passiert! Ich fand es gut, dass sie das direkt so gesagt hatte. Sie hatte einen Freund, aber sie hatte es in meinen damaligen Augen recht freundlich gesagt, es war kein großes Ding gewesen. Mir war nichts schlimmes passiert.
Ich hatte selbst gar nicht gemerkt, wie fürchterlich mein Ansprechen gewesen war, wie erkennbar erfolglos, und das es eine recht simple Art war mich loszuwerden.
Ich fühlte mich tatsächlich besser.
(weiter bei Teil 2)