Sexualpartneranzahl und Aussicht auf eine stabile Beziehung

In einem Artikel von Evilmichi zum Thema, ob Männer „Schlampen“ attraktiv finden kam es auch zu der Frage, inwieweit die Anzahl der Leute, mit denen man Sex hatte, die Aussicht auf eine stabile Beziehung reduziert, was ja auch hier schon in den Kommentaren Thema war.

Da muss man natürlich erst einmal definieren, was überhaupt viele sind, was gar nicht so einfach ist.

Ich würde sagen, dass heute die meisten jungen Menschen in ihren jungen Tagen Beziehungen und Sex haben und ich persönlich finde daran nichts verwerfliches. Im Gegenteil: Es ist Ausdruck eines normalen Sozialverhaltens auch seine Sexualität auszuprobieren und zu entdecken.

Mich persönlich würde auch eine Jungfrau für eine Beziehung gar nicht reizen, dazu bin ich aber auch inzwischen zu alt. Ich möchte eine Frau, die weiß, was sie macht und die inzwischen auch weiß, was sie mag. Die ihre Anfängerfehler in Beziehungen gemacht hat, die weiß, dass nicht alles Hollywood ist und eine realistische Vorstellung von der Beziehungswelt hat.

Ein Bekannter meinte mal, dass man viel daraus lernt, wenn man einmal Schluss gemacht hat und einmal Schluss mit einem gemacht wurde, dass es Erfahrungen sind, die einem einiges über Beziehungen und sich selbst beibringen.

Das würde also das „untere Ende“ sexueller Erfahrungen betreffen, also eine geringe Erfahrung in diesem Bereich.

Beim oberen Ende würde ich sagen, dass eine sehr hohe Zahl durchaus Anlass zur Vorsicht sein kann, aber nicht muss.

Es kann ein Zeichen sein, dass die jeweilige Person eben keine festen Bindungen eingehen kann, bei Problemen zu schnell weg läuft oder Partner zu sehr von ihr genervt sind um es lange mit ihr auszuhalten. Es kann sein, dass derjenige den Ego-Push der Bestätigung braucht oder immer wieder etwas neues. Es kann gerade auch bei einem Mann bedeuten, dass er es sehr einfach findet mit Frauen zu schlafen und sich das dann nur sehr schwer abgewöhnen können wird.

Es kann natürlich auch einfach bedeuten, dass derjenige einfach eine wildere Zeit hatte, in der er sich etwas ausgetobt hat.

Interessant wird also letztendlich wohl sein, warum und wie derjenige mit anderen geschlafen hat.

Gute Studien zu der Frage sind schwer zu finden. Hier wird eine Studie der Heritage Foundation, einem konservativen Think Tank, besprochen, die zeigt dass bei mehr Sexpartnern die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die erste Ehe geschieden wird.

Sexpartner Scheidungsrisiko

Sexpartner Scheidungsrisiko

Immerhin scheint es in der 2006-2008 Studie schon wieder zu steigen. Allerdings darf man vermuten, dass Frauen, die als Jungfrauen im Jahr 2008 in eine Ehe gehen aus einem extrem religiösen Hintergrund kommen, der eine Scheidung gar nicht erst zu einer Option macht. Zwischen einem Partner mit geschätzten 52% und 4 Partnern besteht ein nur sehr geringer Unterschied, bei neun Partnern sind wir bei ca 41% (wobei die Spanne mit „5-9“ ja durchaus groß angesetzt ist, ebenso im nachfolgenden „10-20“

Ob man der Studie trauen kann oder mit ihr nur eine konservative Agenda durchgesetzt werden soll wäre eine andere Frage.

Sie beantwortet auch nicht die Frage, ob gerade die Frauen schuld sind oder ihr schlampiges Verhalten: Wenn Frauen, die mit vielen Männern schlafen, zB eher auf den Bad Boy stehen, der eh keine Bindung will, dann kann es die Wahl des Partners sein, die dann auch dazu führt, dass sie häufig geschieden wird und mit einem anderen Partner kann es dann besser laufen, wenn sie ruhiger geworden ist.

Sprich: Die Forschungslage ist aus meiner Sicht noch nicht sehr befriedigend.