Christina Hoff Sommers hat einen interessanten Artikel zum Spielverhalten von Kindern und dem Versuch die Geschlechter dabei auszublenden:
In 2009, David Geary, a University of Missouri psychologist, published the second edition of Male, Female: The Evolution of Human Sex Differences. This thorough, fair-minded, and comprehensive survey of the literature includes more than 50 pages of footnotes citing studies by neuroscientists, endocrinologists, geneticists, anthropologists, and psychologists showing a strong biological basis for many gender differences. And, as Geary recently told me, “One of the largest and most persistent differences between the sexes is children’s play preferences.” The female preference for nurturing play and the male propensity for rough-and-tumble hold cross-culturally and even cross-species. Researchers have found, for example, that female vervet monkeys play with dolls much more than their brothers, who prefer balls and toy cars. Nor can human reality be tossed aside. In all known societies, women tend to be the nurturers and men the warriors. Harvard psychologist Steven Pinker points to the absurdity of ascribing these universal differences to socialization: “It would be an amazing coincidence that in every society the coin flip that assigns each sex to one set of roles would land the same way.”
Bei biologischer Betrachtung verwundert das nicht: Spielen ist Vorbereitung auf die Erwachsenenzeit und es ist gerade bei Säugetieren wie dem Menschen in prähistorischen Zeiten, also denen, die für uns evolutionär interessant sind, kaum zu umgehen, dass Frauen eine Vorliebe für Spiele evolvieren, die sich dann auch mit Kindern beschäftigen und insoweit mit Pflege und Betreuung dieser. Ebenso wenig verwundert es, dass in einer Spezies mit starker intrasexueller Konkurrenz unter Männern Jungs überall auf der Welt solche Kampfsituationen darstellen und spielen wollen. Dafür muss es auch keine direkte evolutionäre Präferenz für eine Spielzeugpistole geben, die natürlich so aufgrund der kürze der Zeit nicht entstanden sein kann, aber eine evolutionäre Präferenz für Spielzeug, mit dem man in der jeweiligen Kultur intrasexuelle kämpferische Konkurrenz unter Männern gewinnen könnte würde die diesbezügliche Vorliebe ebenso erklären. Auch Pinkers Argument ist aus meiner Sicht von hohem Gewicht: Wenn es reiner Zufall wäre, dann überrascht es, dass die gleiche Vorliebe überall auf der Welt zu finden ist.
Of course, we can soften and shape these roles, and that has been, in every epoch, the work of civilization. But civilization won’t work against the grain of human nature, and our futile attempts to make it do so can only damage the children that are the subjects of the experiment. Though few would deny that parents and teachers should expose children to a wide range of toys and play activities, almost any parent will attest that most little girls don’t want to play with dump trucks and few boys show an interest in Hello Kitty tea sets. “Free to Be” purports to be an anthem to freedom; but to “liberate” children from their gender will require unrelenting adult policing, monitoring, correcting, and shaming. Enlightened opinion tells us not to do that with gender non-conforming children; but surely it is just as misguided to do it with kids who conform to the conventions of their sex.
Der fett gedruckte Satz ist aus meiner Sicht wichtig und wird gerne verkannt: Es ist heutzutage akzeptiert, dass man Kindern Auswahl geben soll. Da ist der Genderfeminismus keineswegs der Vorreiter, der er zu sein glaubt. Die meisten Kinder wählen dennoch geschlechtertypisches Spielzeug – das ist aber eine Häufung, die aus biologischer Sicht durchaus zu erwarten ist und nicht per se schlecht ist. In dem Bereich liegt der Fehler des Feminismus, der aus der Häufung eine Unterdrückung herleitet.
Auch der letzte Satz ist wichtig: Natürlich soll man Kinder, die sich nicht nach dem Stereotyp verhalten die Möglichkeit zur Abweichung geben, damit sie frei sind, sich so zu verhalten, wie sie wollen. Das kann man dann aber bei Kindern, die sich nach dem Stereotyp verhalten nicht einfach umkehren und diese dazu zwingen, sich anders zu verhalten, weil es aus der eigenen Überzeugung besser wäre sollte dann auch klar sein.
The writer Andrew Sullivan is right when he describes the sex difference as “so obvious no one really doubted it until very recently, when the blank-slate left emerged, merging self-righteousness with empirical delusion.” That delusion was jumpstarted in 1974 with the advent of “Free To Be… You and Me.” Today, an army of gender scholars and activists is marching in support of the genderless ideal. But these warriors forget that ignoring differences between boys and girls can be just as damaging as creating differences where none exist. “Free to Be” is a cautionary example of how an idealistic social fantasy can turn into a blueprint for repression.
Dieser Aspekt wird häufig übersehen: Befreiung von Regeln, von denen man nicht befreit werden möchte, ist eben ebenfalls Unterdrückung.
Weitere Artikel dazu:
- David zu “geschlechterneutraler Erziehung” und dem biologischen Geschlechterunterschiede
- Hormone und Spielverhalten
- Spielzeug, Geschlecht und Testosteron
- Lebensphasen und Geschlecht
- Egalita Kindergarten und geschlechtsneutrale Erziehung
- Die Grenzen der geschlechterneutralen Erziehung
- Geschlechtsneutrale Erziehung
- Affen und Spielzeuge nach Geschlecht