Sexuelle Doppelstandards

Ein interessanter Überblick über einen Beitrag von David Buss zu sexuellen Doppelstandards findet sich bei „Skepticblog

U.T. Austin evolutionary psychologist David Buss examined “Sexual Double Standards: The Evolution of Moral Hypocrisy.” Buss began with the well-known double standard in society that “men are socially rewarded and women socially derogated for sexual activity.” Why? Most explanations are typically culturally-determined: local social constructions, gender role expectations, American males have been culturally conditioned, cultural illusions, social learning, sexual script theory. Buss wants to know if there are adaptations that might create a sexual double standard, for example:

  • Mate value assessment adaptations in men: render sexually open women less valuable as Long-Term mates, but not as Short-Term mates.
  • Mate value assessment adaptations in women: render sexually successful men higher in mate value.
  • Intrasexual competition adaptations in women to inflict costs on women who pursue a Short-Term mating strategy, for example, the derogation of competitors (“she’s loose” “she’s a slut”).

Are sexual double standards cross-cultural or only an artifact of modern Western society? Buss presented data from a cross-cultural study across 15 different cultures (n=2,471) that examined the impact of various acts on status and reputation.

Das sind alles Vorhersagen, die gut in die evolutionären Theorien passen.

Sexuell sehr offene Frauen geben unter Berücksichtigung der Zustände, die für unsere Evolution zeitlich relevant waren, ein teures Gut billig weg. Das ist gut für eine Kurzzeitstrategie, kann aber riskant sein bei einer Langzeitstrategie: Die Folgen wären eine geringere potentielle Vatersicherheit, weil sie bereits schwanger von einem anderen sein könnte oder ihre Offenheit auch in einer Paarbindung gegenüber anderen auslebt.

Bei Männern, die bei anderen Frauen erfolgreich sind, greifen einmal die Gedanken der „Sexy Son Hypothese“ und zudem der Gedanke, dass dann diese anderen Frauen eben einen gewissen Wert in ihm erkennen müssen, also evt. Informationen haben, die man selbst nicht hat

Und die Einschränkung der Sexualität anderer Frauen ist in gewisser Weise Mate Guarding und erlaubt zudem auch eher ein Abstellen auf eine Langzeitstrategie und eine Betonung, dass die Vatersicherheit bei einem selbst höher ist.

Die Resultate:

  • Being a virgin and effect on status and reputation: male’s reputation does down, female’s goes up.

Bei Männern bedeutet Jungfrau sein, dass man es nicht geschafft hat eine Frau von sich zu überzeugen, bei Frauen bedeutet es hohe Vatersicherheit (wobei ich das so nicht unterschreiben würde, ab einem gewissen Alter heißt Jungfräulichkeit in unserer Gesellschaft eher so etwas wie „verklemmt“ oder „merkwürdig“ oder wohl am häufigsten „sehr religiös“

  • Being sexually experienced on status and reputation: male’s goes up, female’s varies, but is less positive.

Das es bei Männer mit Status und Reputation nach oben geht leuchtet nach dem oben gesagten ein. Dass es bei Frauen variert hängt wahrscheinlich auch davon ab, wie sehr die jeweilige Gesellschaft weibliche Kurzzeitstrategien zulässt und wie diese ausgeübt werden

  • Reputation as an easily accessible sexual partner: negative for both males and females.

Wenn man es mit „Needy“ oder „hat keine Standards“ übersetzt ist es natürlich auch bei einem Mann schädlich. Das Männer leicht verfügbar sind ist insoweit auch eher etwas, was die meisten Menschen erwarten.

  • Having sex with a date on the first night: tends to be bad for both, but worse for females than males.

Ich vermute mal beim Mann betont es zu sehr eine Kurzzeitstrategie und kann dann eine Abwertung bewirken.

  • Having sex with two people in one night: negative impact of status and reputation for both sexes, but more for women than men; Women view other women more negatively than they view men who have had sex with two people in one night.

Auch hier wird beim Mann wahrscheinlich eine Abwertung der Kurzzeitstrategie dazu kommen. Ein „Der will doch eh nur Sex“ oder „da will ich nicht die nächste in der Reihe sein“

  • Being unfaithful to a Long-Term mate: decreases status for both sexes, but women more than men.

Wäre nach dem oben gesagten als Unterschied auch nachvollziehbar

  • Having an unfaithful mate: loss of status for both sexes, but more status loss for men than for women.

„Der Mann geht fremd“ bedeutet weniger Statusverlust für die Frau, weil eher erwartet wird, dass er entsprechende Abwechselung in sexueller Hinsicht will. Von der Frau wird dies eher nicht vermutet, so dass es direkter gegen ihn als Partner spricht.

In other words, sexual double standards exist and are robust across cultures, and the reputational consequences are ubiquitous but worse for women than for men.

Dass die sexuellen Doppelstandards existieren verwundert nicht, wenn Männer und Frauen insoweit verschieden sind. Es ist dann sogar zu erwarten