Nach dem „Erfolgserlebnis“ in der Disko blickte ich positiver in die Zukunft. Hatte ich mich nicht neulich noch mit einer Freundin einer Freundin unterhalten, bei der ich den Eindruck hatte, dass sie etwas mit mir flirtet? Die war eigentlich ganz süss gewesen.
Es fügte sich, dass ich sowieso aus anderen Gründen kurz in ihre ursprüngliche Heimatstadt musste, also fragte ich sie über Facebook was man denn da so machen könnte. Es entspann sich ein netter Dialog und wieder lag etwas flirtiges in der Luft. Sie lachte über meine Witze, ich fand alles lief eigentlich ganz gut.
Das sie einen Freund hatte erschien mir dabei kein großes Hindernis, denn ich hatte ihn kennengelernt und er war ein Arschloch der Extraklasse. Eine Befragung der gemeinsamen Freundin ergab auch, dass sie schon länger unzufrieden mit ihm war und ihn ihre meisten Freunde auch nicht mochten. Er war übergenau, pingelig, ein Prinzipienreiter und unglaublich autoritär. Ich hielt das für ein gutes Omen, sie hatte sich eben in ihm vertan und brauchte vielleicht einfach noch etwas, um aus der Beziehung raus zu kommen. Dieses etwas konnte ich sein!
Ich stellte sie etwas aufs Podest, ich machte ihr Komplimente, wir trafen uns auch zum Mittagessen. Am Ende des Mittagessens in einem Restaurant fragte sie „Und? Lädst du mich ein?“ Ich fand es etwas dreist, da es ganz unverbindlich gehalten war, aber ich hielt es auch für richtig und der Sache förderlich, ich wollte ihr ja auch zeigen, dass ich es ernst meinte. Also lud ich sie ein.
Es verging einige Zeit und ich konnte über die gemeinsame Freundin ein gemeinsames Kochen arrangieren, wir hielten etwas Händchen unter dem Tisch. Ich sah uns schon fast zusammen. Ich schlug dann vor, dass wir Abends mal was trinken gehen, sie sagte zu. 3 Stunden vorher sagte sie ab. Danach lief irgendwie alles auf Sparflamme. Ich versuchte sie wieder für mich zu gewinnen, es kam nicht viel von ihr, ich beschloss es sein zu lassen und meldete mich dann auch nicht mehr. Daraufhin zeigte sie wieder etwas Interesse, nur um sich dann wieder zurückzuziehen.
Es war frustrierend.
Just in diesem Moment lass ich in einer Zeitung einen Bericht über Pickup, der die Aussage einer Feministin enthielt, dass es unfair sei, diese Methoden einzusetzen, weil sie funktionieren würden und an die niederen Instinkte der Frauen appelieren würden, die sich deswegen nicht dagegen wehren könne. Ich würde den gleichen Bericht heute gerne noch einmal lesen, eine solche Aussage ist ja doch reichlich ungewöhnlich. Ich hatte mich zu diesem Zeitpunkt schon durch ein paar Beziehungsratgeber gelesen und war darüber auf die Biologie der Geschlechterunterschiede gekommen und auch schon in diversen Foren in Diskussionen dazu verstrickt. Es interessierte mich schon deswegen, was dort denn so raffiniertes gelehrt werden würde, dass es eine Feministin so unfair finden würde.
Da in dem Artikel von Neil Strauss und seinem Buch „The Game“ die Rede war, suchte ich nach Neil Strauss und fand sein „Annihilation Method- Video“, welches ich mir anschaute.
(Siehe Youtube für weitere Teile)
Ich fand viele der dort angesprochenen Theorien sehr interessant. Es erschien mir logisch, dass man ein Gliederung eines Ansprechens vornehmen konnte und der „Neg“ erinnerte mich an etwas, was ich selbst früher einmal gemacht hatte und was damals eigentlich auch ganz gut geklappt hatte, was ich dann aber aufgegeben hatte.
Es erschien mir eine faszinierende neue Welt zu sein, die einen Plan hatte und bei der man viel Gutes mitnehmen konnte. Ich erkannte bereits jetzt, dass einiges bei bisherigen Flirts falsch gelaufen war. Ich konnte einiges von dem, was gut gelaufen war, in die Theorien einordnen.
Kurzum: Es war ein Thema, mit dem ich mich mehr beschäftigen wollte
Nachdem ich also auf einige interessante Thesen gestoßen war wollte ich ausprobieren, ob auch etwas für meine konkrete Situation dabei war: Wie bekam man eine Frau von ihrem nervigen Freund los?
Es dauerte nicht lange, bis ich auf den Boyfriend Destroyer stieß. Ich lass einiges darüber und folgende Taktiken fand ich interessant:
- Rede niemals schlecht über ihn, denn das wird nur dazu führen, dass sie ihn verteidigen will und ihn sich selbst schön redet
- Reframe alles was er macht, so, dass er ein netter Kerl ist, der sich nur Unsicher ist
- Stelle ihn als den perfekten Freund dar, so dass sie ihn mit diesem perfekten Bild vergleichen muss und daher anfängt die Abweichungen wahrzunehmen und zu sagen, was sie stört.
Verdammt, ich hatte versucht schlecht über ihren Freund zu reden. Sie sollte ja einsehen, dass er ein Arschloch war. Ich lass unsere Emails und Facebooknachrichten noch mal und sie verteidigte ihn wirklich danach. Ich hatte ihr seine Schlechtigkeit vor Augen führen wollen, sie retten wollen. Es hatte nicht geklappt.
Also war es Zeit etwas neues zu probieren.
Fortan lobte ich ihren Freund in den Himmel. Es sei doch bestimmt angenehm, jemand zu haben, der in allem so direkt und ehrlich seine Meinung sagen würde. „Naja, mitunter sei das schon mal anstrengend“. Er meine das bestimmt gar nicht so, vielleicht verberge sich hinter seiner harten Maske einfach nur ein sehr unsicherer Kern“ Mhmm so habe sie es noch nicht gesehen. Er würde jedenfalls gut zu ihr passen, er würde doch bestimmt sich sofort um sie kümmern, wenn dies und das sei. „Nein, würde er leider nicht.
Was soll ich sagen, zwei Wochen später hatte sie tatsächlich mit ihm Schluss gemacht.
(weiter bei Teil 3)