Auf dem Blog „offene Flanke“ wird in dem Artikel „Und ewig währt das Schuldgefühl“ etwas dazu geschrieben, wie er weibliche Wünsche erlebt und wie er diese zu der feministischen Theorie, dass Männer die „Herrscher“ sind im Widerspruch sieht:
Umgekehrt fürchte ich die aggressiven Forderungen von Frauen, ihre Anspruchshaltung und ihre Bereitschaft, bei Nichterfüllung ihrer Standards sofort einen Konflikt vom Zaun zu brechen. Zumindest erlebe ich das als aggressiv und ich wundere mich immer über das Selbstbewusstsein, mit dem manche Frau ihre Forderungen erhebt, als gäbe es da nichts auszuhandeln und als seien ihre Vorstellungen und Standards allgemeingültig und von aller Welt als richtig anerkannt.
Ich denke, dass es viele Beziehungen gibt, in denen die Frauen die Hosen anhaben und die Machtmittel ganz überwiegend bei der Frau liegen. In diesen Beziehungen versuchen die Männer oft alles, um zumindest ihre Ruhe zu haben, die Frau nicht zu erzürnen, die gute Stimmung der Frau ist ein sehr wesentlicher Faktor, für den man auch Nachteile in Kauf nimmt. Natürlich gibt es das auch andersrum, in einer extremen Form auch beim männlichen Haustyrannen, den man besser nicht stört. Aber gerade diese weibliche Macht innerhalb der Beziehung, die kommt aus meiner Sicht in der Debatte gerade auf Seiten der Frauen zu kurz. Die Rolle der Mutter gibt ihr ein hohes Gewicht in der Famile, gerade bei klassischer Arbeitsverteilung, die Rolle als diejenige, die den Haushalt managed ebenso während seine Rolle als Geldverdiener ihn teilweise eher außerhalb der Familie sieht, so dass sie in ihrem „Haupteinflussgebiet“ mehr zu sagen hat. Zudem wirkt sich natürlich auch verschiedene Geschlechterunterschiede aus:
- Die schlechte Laune einer Frau hält oft länger an, zieht dann oft alte Punkte wieder mit herein („vor drei Wochen wolltest du schon nicht, dass meine Mutter zu Besuch kommt“). Hier wirkt sich die höhere Emotionalität oft stark aus und können das Gefühl erzeugen, dass man einen „Ausbruch“ besser vermeidet
- viele Männer wollen zuhause Ausschalten, ihre Ruhe haben, sich von der Arbeit erholen. Sie wollen dementsprechend auch jeden Streit vermeiden
- voller Zugriff auf das gemeinsame Konto macht das Gehalt üblicherweise nicht mehr zu etwas, mit dem man Macht ausüben kann
- Streit bedeutet auch keinen Sex mehr. Es der Frau recht machen kann hingegen Ruhe und Sex bedeuten. Das Sex insoweit eher Frauen Macht verleiht ist aus meiner Sicht ein wichtiger Aspekt
- Der Wunsch, Frauen zu gefallen und ihren Anforderungen zu genügen erscheint mir bei Männern höher zu sein als andersrum
- Allgemein gelten weibliche Wünsche oft als „reiner“ als männliche, vielleicht auch weil diese eher ins sexuelle reinspielen und das Wünsche erfüllen und Forderungen stellen eher in das klassische Werbungsverhalten um die Frau passt.
Auch hier gibt es natürlich starke individuelle Unterschiede, aber es gibt eben auch genug Männer, die „unter dem Pantoffel“ stehen.
Die feministischen Forderungen nimmt er in Abgrenzung wie folgt wahr:
Und dann der Feminismus, der mir also entgegenschleudert, ein Machthaber zu sein. Ich bin trotz meiner Schwäche und meiner Furcht ein Herr, der die Frauen knechtet, und jemand, der von ihrer Unterwerfung profitiert. Auch wenn ich vom Verstand her diese Vorwürfe als absurd entlarven kann, so lösen sie doch ein heftiges schlechtes Gewissen aus. Das ist das gleiche schlechte Gewissen, dass sich unmittelbar zeigt, wenn ich einen Wunsch aufkommen fühle. Gerade erotische Wünsche sorgen für Schuldgefühle und die permanente Frage, ob sich in dem Wunsch und seiner Verwirklichung nicht schon Frauenverachtung und Frauenerniedrigung ausdrücken würde. Mein Verstand sagt deutlich “nein”, aber das Gefühl behauptet hartnäckig, es sei so.
Das erzeugt freilich Abwehr, also panzere ich mich nach außen gegen feministische Anklagen.
Also quasi Schuldgefühle, obwohl man weiß, dass man nichts gemacht hat.
Ich würde die Wirkung des Feminismus nicht so stark sehen, weil ich mich davon vielleicht nicht so beeinflussen lasse. Aber das der Vorwurf, als Teil einer Gruppe Frauen zu unterdrücken, bei einigen Männern eine sehr zwiespaltige Gefühlslage erzeugt kann ich mir vorstellen.