Warum macht das Bundesministerium für Frauen etc bei der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie nichts für getrenntlebende Väter?

Ich habe neulich eine kurze Twitter-Diskussion mit dem „Bundesministerium für Frauen und Gedöns“ gehabt:

Ich glaube, dass das Ministerium dabei gar nicht auf die Idee kommt, dass „mehr Partnerschaftlichkeit“ und „bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ auch gerade getrenntlebende Männer, die nur Umgang mit dem Kind haben betrifft. Wenn man Maßnahmen für Männer einleiten will, dann würden mir spontan einfallen:

  • warum dann daran festhalten, dass den Partner im Trennungsjahr keine Erwerbsobliegenheit über das während der Ehe praktizierte hinaus trifft? Wenn man die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen schließen will, warum erlaubt man dann (überwiegend) Frauen ein zusätzliches Jahr auf Kosten des Mannes auszusetzen?
  • Warum hält man dann am Residenzprinzip fest, nach dem das Kind immer nur bei einem der beiden Eltern seinen Wohnsitz hat, meist der Mutter. Würde dann nicht das Wechselmodell weitaus eher dazu dienen, dass Frauen und Männer „Partnerschaftlich Beruf und Familie“ vereinbaren können?
  • Warum hält man dann daran fest, dass ein Elternteil, bei dem sich das Kind zu 45% aufhält dies nur als „erweiterten Umgang“angerechnet bekommt und nach wie vor den vollen (!) Unterhalt an den anderen zahlen muss?
  • Warum teilt man die (Bar-) Unterhaltspflicht nicht wesentlich früher als erst ab der Volljährigkeit auf, so dass beide belastet davon belastet sind.
  • Warum hält man den bisher für den Familienunterhalt zuständigen (meist der Mann) daran fest, was er unter ganz anderen Bedingungen in der Ehe erworben hat und erlaubt ihm nicht seine Arbeitszeit auch zu reduzieren, etwa um Überstunden und Schichtdienste?

Das Ministerium möchte in bestehende Partnerschaften hineinreden und dort erreichen, dass beide nach Möglichkeit gleichviel Hausarbeit und gleich viel Erwerbsarbeit machen.

Sobald die Eheleute sich trennen hält es aber an Regelungen fest, die genau das Gegenteil davon zur Folge haben und eine Einteilung in einen, der die Kinder betreut und einen der das Geld verdient erzwingen.

 

40 Gedanken zu “Warum macht das Bundesministerium für Frauen etc bei der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie nichts für getrenntlebende Väter?

  1. Ein Ministerium möchte „mehr Partnerschaftlichkeit“ in Beziehungen von Bürgern erreichen.

    Großartig!

    Denn natürlich ist es nicht partnerschaftlich, wenn diese sich die Erzielung des Familieneinkommens aufteilen.

    • Denn natürlich ist es nicht partnerschaftlich, wenn diese sich die Erzielung des Familieneinkommens aufteilen.

      Vielleicht sollten wir anfangen, vom „Bundesministerium für Familienzerstörung“ zu reden.

      Überhaupt ist es ein Jammer, dass der verfassungsrechtlich gebotene Schutz von Ehe und Familie offenbar von diesem Staat nicht mehr ernst genommen wird. Da ist nämlich an sich die heteronormative, patriarchale Kleinfamilie gemeint, welche der Feminismus so dringend überwinden will.

      • Ich glaube es fehlt den feministischen Ministerialräten auch einfach an Lebenspraxis:

        Nehme ich die absehbare Gehaltsentwicklung der nächsten fünf Jahre bei meiner Freundin und mir zur Kenntnis, werde ich aufgrund Studien- und Berufswahl von uns beiden, etwa 700 Euro netto (!) mehr verdienen als sie.

        Was meinen also Frau Ministerin ist sinnvoll? Dass ich in Teilzeit gehe?

        Um diesen simplen Zusammenhang wird jede weltfremde Gleichstellungspolitik nicht herumkommen: Bei nur ganz wenig privilegierten Paaren treffen sich die Partner finanziell auf einem ähnlichen Level. Es ist daher eine rationale und partnerschaftlich gebotene Entscheidung, dass meistens ER den Vollzeitberuf verfolgt. Dann noch zu unterstellen, Männer würden weniger partnerschaftlich zu ihren Liebsten sein, ist ein Schlag ins Gesicht jedes versorgenden Familienvaters!

      • „Bundesministerium für Familienzerstörung“

        Richtig! Eine FAMILIE ist ein verdienender Familienvater und eine Frau, die zu Hause Dienstleistungen erbringt.
        Welcher Mann will das denn „partnerschaftlich“ teilen? Es liegt nicht in unseren Genen, zu putzen und zu kochen. Dafür legen wir uns Frauen zu und ernähren sie von UNSEREM Geld. So muss das sein, so soll das sein.

        • „Richtig! Eine FAMILIE ist ein verdienender Familienvater und eine Frau, die zu Hause Dienstleistungen erbringt.“

          Halte ich für falsch. Natürlich ist es auch eine Familie, wenn die Frau arbeiten geht und der Mann die Kinder betreut. Oder wenn beide arbeiten. Das ist eigentlich recht egal

          „Es liegt nicht in unseren Genen, zu putzen und zu kochen“

          Der Genpool lässt eine große Spannbreite verschiedener Konstellationen zu und natürlich sind putzen und kochen Tätigkeiten, die ein Mann problemlos durchführen kann.

          „Dafür legen wir uns Frauen zu und ernähren sie von UNSEREM Geld. So muss das sein, so soll das sein.“

          Netter Chauviansatz. Ich hingegen bin sehr dafür, dass die Frau auch berufstätig ist

        • Ob das unbedingt so strikte Rollen sein müssen, weiß ich nicht. Aber das Stattfinden einer derartigen Arbeitsteilung ist der Kern von Familie. Dafür gibt es Familie.

          Und wenn man das konsequent so sehen würde, dann müsste man zu dem Schluss kommen, dass jegliche staatliche Förderung von Feminismus und Genderismus eigentlich verfassungswidrig ist.

        • „Es liegt nicht in unseren Genen, zu putzen und zu kochen.“

          Ja, das muss man lernen. Auch jede Frau. Die können das nämlich genausowenig von Natur aus.

          „So muss das sein, so soll das sein.“

          Das ist aber nur eine ganz bestimmte Form von Partnerschaftlichkeit, die bestimmt nicht den Vorstellungen aller Paare von Partnerschaftlichkeit entspricht, die nur eine den beiden Partnern gerecht erscheinende Lastenverteilung der insgesamt zu tragenden Leistung sein kann…..

          Am besten die halten sich aus der Beziehungsgestaltung der Menschen untereinander ganz raus, diese Supernannys.

        • Selten so einen Unsinn gelesen. Bin ich kein Mann, weil ich besser lieber und häufiger koche als meine Frau? Ist meine Frau weniger Frau, bloß weil sie arbeitet? Meine zwei Töchter keine Mädels, weil sie gerne einen Lötkolben in die Hand nehmen?
          Jede Familie wie sie mag, das sollen sie bitte innerfamiliär aushandeln. In einer Familie aber von „seinem“ Geld zu reden, das ist.. nunja. aber hey, jeder wie er mag. Sprich aber bitte nicht von „uns“ wenn du deinen Lebensentwurf meinst. Meiner ist partnerschaftlich.

        • In den Genen der meisten Frauen liegt kochen offenbar auch nicht, können die nachwachsenden Generationen Doppel-X nämlich kaum noch 🙂

          Zumindest nicht nennenswert über Tütensuppen und Fertignahrung hinaus. Bemerken nur viele Männer nicht, weil es da auch nicht besser steht.

          Abgesehen davon, dürften die meisten Profiköche Männer sein, bzw. waren es in der Vergangenheit. Und wenn man genug verdient, kann man auch immer essen gehen, eine Putzkraft anstellen und ins Bordell, da sehe ich keinen Vorteil darin, ein Heimchen zu unterhalten, die dann auch noch andere Ansprüche stellt, mal so ganz zynisch ausgedrückt.

          Ich finde jeder sollte ansatzweise kochen können, gerade Männer. Ein Mann sollte nicht schon bei sowas von einer Frau abhängig sein, das erhöht nur unnötig ihren Marktwert und mindert seinen. Ich bringe es meinen Kindern zumindest konsequent bei. Kochen ist eine kulturelle Technik die es wert ist erhalten zu werden und die ganz wesentlich zu einem guten Leben beitragen kann.

        • „Das sehe ich auch so“

          Meine Liebste kocht zwar auf einem ähnlichen Niveau wie ich, aber wenn es um ein 5 Gänge Menü für Gäste geht, kann ich sehr viel besser mit dem Stress umgehen.
          Dafür hat sie im Alltag ein Quäntchen mehr Lust.
          In guten Partnerschaften – also solchen, die nicht nach Ministerienvorgabe laufen – gleicht sich so was aus.

        • Bei der Frage nach einem fairen Deal geht es nicht um Hausarbeit, sondern um die Kinder.
          Hausarbeit muss ich ja als Single auch machen, aber die Gewissheit, die eigenen Kinder von einer damit emotional auch verbundenen Person betreuen, erziehen zu lassen, ist mir dagegen schon mehr Anstrengung wert. Darüber hinaus wurde ja erst letztens – im Zuge der Regelung für Kuckucksväter – bestätigt, dass die Zeit mit Kindern ja auch einen eigenen Wert hat.

          Der Deal heisst also nicht:
          er geht arbeiten (negativ) verdient das Geld (positiv) und sie muss putzenkochenkinderhüten (negativ) und verdient kein Geld (negativ) – wie es die femis seit Marx behaupten, sondern an die letzte Stelle gehört natürlich „hat dafür aber die Zeit mit ihren Kindern“ (positiv).
          Erst dann ist der Deal ausgeglichen und das macht mindestens unterbewusst mMn ne menge aus; auch bei den Frauen weswegen diese sich ja auch immer wieder gern drauf einlassen.

          Bei einer Trennung bekommt er dann in der Regel ihr negatives Päckchen hinzu (putzenkochen) und muss zusätzlich den Ausgleich für die andere negative Seite – maloche – ziehen lassen – seine Kinder.

          WHY the fuck sollte sich jemand dieses Risikos aussetzen, wenn ihn nicht die Hormone zwingen würden?

  2. Man könnte auch Fragen, was gegen die männliche Lohnlücke von 23% bei Teilzeitarbeit von Männern getan wird. Das ist natürlich ein Grund in Vollzeit zu arbeiten.

  3. Der tweet vom BMFSFJ ist genial:

    „Partnerschaftlichkeit ist, wenn Frauen und Männer beide Familie und Beruf vereinbaren können.“

    So wird „Partnerschaftlichkeit“ mMn zum Nebeneinander und genau zum Gegenteil verkehrt. Das Ganze leistet ein fehlendes Wort, hier ergänzt:

    Partnerschaftlichkeit ist, wenn Frauen und Männer beide Familie und Beruf untereinander vereinbaren können.

    Nun fasst man sich bei twitter wegen des limitierten Platzes möglichst kurz, aber das „untereinander“ (oder miteinander) wäre noch gegangen. Es wird wohl bewusst weggelassen worden sein, um genau das auszudrücken, was @chris hier schlussfolgert:

    „Das Ministerium möchte in bestehende Partnerschaften hineinreden und dort erreichen, dass beide nach Möglichkeit gleichviel Hausarbeit und gleich viel Erwerbsarbeit machen.“

    Das ist ein handfester Interessenkonflikt beim BMFSFJ: einmal soll man Familien in ihrer „Partnerschaftlichkeit“ unterstützen, fördern. Auf der anderen Seite ist man als staatliche Institution natürlich den staatlichen Interessen verpflichtet. Und letztere möchten natürlich so viel wie möglich aus den Steuerpflichtigen rauspressen können. Der Beitrag des BMFSFJ dazu: alle sollen arbeiten gehen, wegen „Partnerschaftlichkeit“. Natürlich nicht deshalb, sondern wegen mehr Steuern (und für das BMFSFJ bestimmt besonders wichtig Sozialabgaben).

    „Sobald die Eheleute sich trennen hält es aber an Regelungen fest, die genau das Gegenteil davon zur Folge haben und eine Einteilung in einen, der die Kinder betreut und einen der das Geld verdient erzwingen.“

    Das ist merkwürdig, dass hier auf einmal nicht die Gewinnmaximierung in eigener Sache im Vordergrund steht. Muss wohl ideologisch bedingt sein.

    Das Vervormundungsministerium BMFSFJ steht einem angeblich freien und aufgeklärten Staat gar nicht gut zu Gesicht.

  4. Ja, das ist auffällig: Vor der Trennung verwahren sich Feministen dagegen, dass das Kind zur Mutter gehört, dass sie zu Hause bleiben soll, dass er die Brötchen verdient. Sie beschwören den Alptraum zwischen vollgeschissenen Windel und Sandkasten.

    Nach der Trennung ist von denen weit und breit nichts mehr zu sehen. Dann lautet die Politik, dass das Kind Eigentum der Mutter ist und der Vater ausgegrenzt gehört. Er ist dann klassisch allein für’s Zahlen zuständig, eine Beziehung zu seinen Kindern gegen den Willen der Mutter wird aber nicht zugelassen.

    Was für HeuchlerInnen.

  5. „Das Ministerium möchte in bestehende Partnerschaften hineinreden und dort erreichen, dass beide nach Möglichkeit gleichviel Hausarbeit und gleich viel Erwerbsarbeit machen.“

    Überall hat sich durchgesetzt, dass Arbeitsteilung entsprechend Neigungen und Fähigkeiten effektiver ist. Nur in der Familie soll das offenbar nicht gelten. Warum nicht? Weil es „ungerecht“ ist??

  6. Zum Thema Hausarbeit: Es gibt ja diverse zeitbudgetstudien des DESTATIS. Dort entnimmt man, daß Frauen auch als Single deutlich mehr zeit mit Hausarbeit verbringen als Männer, aber der Zuwachs bei Familie bei Frauen sehr klein ist, bei Männern aber sehr deutlich. Insofern kann man Zeit kaum als Indikator für partnerschaftliche Hausarbeit nehmen, allenfalls den Zeitzuwachs.

  7. „warum dann daran festhalten, dass den Partner im Trennungsjahr keine Erwerbsobliegenheit über das während der Ehe praktizierte hinaus trifft?“

    Eine räumliche Trennung der Eltern produziert (mit nur wenigen Ausnahmen) großen Stress und beschwört Ängste herauf für den/beim Nachwuchs.

    Warum hälst Du es für sinnvoll, wenn in dieser Umbruchphase nicht bloß der tägliche Umgang mit dem häufiger abwesenden Elternteil endet, sondern zudem noch die Zeit mit der präsente(re)n Bezugsperson zwangsweise beschnitten würde (wobei Du davon auszugehen scheinst, es gäbe die dann benötigten Jobs überhaupt, was aber unrealistisch ist)?

    „Warum hält man den bisher für den Familienunterhalt zuständigen (meist der Mann) daran fest, was er unter ganz anderen Bedingungen in der Ehe erworben hat und erlaubt ihm nicht seine Arbeitszeit auch zu reduzieren“

    Warum steht hier denn jetzt „auch“?
    Wenn der Andere (meist Frauen) ihre Erwerbsarbeitszeit zu erhöhen hätte, passt das doch nicht mehr. Logisch ist da nur eine entweder/oder-Abwägung zwischen dem ersten und dem letzten Vorschlag möglich?
    Dann entscheid Dich doch mal, Christian.

    • „Eine räumliche Trennung der Eltern produziert (mit nur wenigen Ausnahmen) großen Stress und beschwört Ängste herauf für den/beim Nachwuchs.“

      Die Regelung gilt auch, wenn die Frau keine Kinder hatte, den ganzen Tag am Pool des Hauses lag und sich von Bediensteten hat bedienen lassen.
      Findest du die Regelung denn auch gerecht, wenn sie keine Kinder hatte oder diese alt genug sind um keine Betreuung zu benötigen und nur nicht Vollzeit gearbeitet hat, weil der Mann eben genug verdiente?

      „Warum hälst Du es für sinnvoll, wenn in dieser Umbruchphase nicht bloß der tägliche Umgang mit dem häufiger abwesenden Elternteil endet, sondern zudem noch die Zeit mit der präsente(re)n Bezugsperson zwangsweise beschnitten würde (wobei Du davon auszugehen scheinst, es gäbe die dann benötigten Jobs überhaupt, was aber unrealistisch ist)?“

      1. Wo sage ich, dass der Umgang mit dem häufiger abwesenden Elternteil enden soll. Natürlich bin ich dafür, dass dieser eher ein großzügigeres Umgangsrecht bekommt, evtl sogar im Wechselmodell
      2. In vielen Familien arbeiten beide Eltern. Ich würde sogar vermuten, dass Kinder die Trennung besser verkraften, wenn der andere Elternteil sich auch ein funktionierendes selbständiges Leben aufbaut. Und natürlich fördern wir da gleich den Gedanken, dass Frauen natürlich selbständig und berufstätig sind.
      Deine Annahme würde im übrigen aber auch allenfalls eine Begrenzung beispielsweise dergestalt, dass bei der Frage, in welchem Maße derjenige arbeiten muss, auch die Belange der Kinder bei der Trennungsbewältigung zu berücksichtigen sind.

      „Warum steht hier denn jetzt „auch“? Wenn der Andere (meist Frauen) ihre Erwerbsarbeitszeit zu erhöhen hätte, passt das doch nicht mehr““

      Weil erstens derjenige, der keinen Unterhalt zahlt, dass durchaus tun kann, beispielsweise mit einem neuen Partner. Und natürlich auch in Hinblick darauf, dass das Ministerium ja allgemein eine bessere Work Life Balance erzielen möchte, also im Vergleich mit dem, was das Ministerium auch ansonsten für relevant hält

      • „Findest du die Regelung denn auch gerecht, wenn sie keine Kinder hatte oder diese alt genug sind um keine Betreuung zu benötigen und nur nicht Vollzeit gearbeitet hat, weil der Mann eben genug verdiente?“

        Wäre es für Deine Position nicht vielleicht sinniger, das Trennungsjahr an sich in Frage zu stellen?

        M.W.n. gibt es das aufgrund der Vorannahme, dass es innerhalb dieses Zeitraums in vielen Fällen wieder zur Versöhnung zwischen den Partnern kommen kann und man also den überflüssigen Bürokratieaufwand klein (^^) halten möchte.

        „Wo sage ich, dass der Umgang mit dem häufiger abwesenden Elternteil enden soll.“

        Der _tägliche_ Umgang, hatte ich geschrieben.

        „Natürlich bin ich dafür, dass dieser eher ein großzügigeres Umgangsrecht bekommt, evtl sogar im Wechselmodell“

        Im Grundsatz sind wir einer Meinung.

        „Und natürlich fördern wir da gleich den Gedanken, dass Frauen natürlich selbständig und berufstätig sind.“

        Es ist halt nur die Frage, wie Du es machen willst.
        Der Anfang von Allem ist für mich das BGE.

        Danach könnte man (insbesondere) Väter (von Minderjährigen) auch gesetzlich zur Reduzierung des Stundenumfangs ihrer Erwerbstätigkeit zugunsten ihrer Kinder zwingen (mit Androhung eines Überstunden-Malus).

        In die Richtung muss die Reise jedenfalls gehen, wenn Alle (die Chance auf) Alles wollen. Der Versuch, heutige und/oder zukünftige Frauengenerationen auf einen ganz speziellen, männlichen Lebensentwurf und Habitus des 20. Jahrhunderts einzuschwören, muss hingegen ganz klar scheitern.

        • „Wäre es für Deine Position nicht vielleicht sinniger, das Trennungsjahr an sich in Frage zu stellen?“

          Beantworte die Frage doch bitte unabhängig davon.

          Aber theoretisch hat das Trennungsjahr nur den Sinn, dass man eine Scheidung nicht übereilt, sondern erst dann einleitet, wenn man sich wirklich sicher ist. Das hat aber nichts damit zu tun ob sie arbeitet oder nicht. Eine arbeitende Frau schadet ja einer Ehe nicht.

          „Der _tägliche_ Umgang, hatte ich geschrieben.“

          Da habe ich auch nichts gegen.

          „Es ist halt nur die Frage, wie Du es machen willst.
          Der Anfang von Allem ist für mich das BGE.“

          Gut, aber man muss realistisch bleiben. Das wird wohl nicht kommen. Also gilt es die Fragen im System zu klären- Und selbst im BGE kann es unterhaltspflichten geben, die nicht mehr bestehen, wenn sie vollzeit arbeitet. Also beantwortet das die Frage nicht

          „Danach könnte man (insbesondere) Väter (von Minderjährigen) auch gesetzlich zur Reduzierung des Stundenumfangs ihrer Erwerbstätigkeit zugunsten ihrer Kinder zwingen (mit Androhung eines Überstunden-Malus).“

          In einer Diktatur vielleicht. Ansonsten erfolgen die meisten Überstunden unbezahlt und sind mit dem Regelgehalt abgedeckt. Sie werden deswegen auch nicht erfasst.

          „In die Richtung muss die Reise jedenfalls gehen, wenn Alle (die Chance auf) Alles wollen“

          Das ist ja das, was der Feminismus nicht versteht. Alle wollen gar nicht alles. Und alles klappt auch nicht unter allen Bedingungen. Viele Frauen beispielsweise wollen gar nicht unbedingt Karriere machen, sondern mehr Zeit mit den Kindern verbringen. Und viele Karrierejobs benötigen viele Stunden, sonst klappt es schlicht nicht.

          „Der Versuch, heutige und/oder zukünftige Frauengenerationen auf einen ganz speziellen, männlichen Lebensentwurf und Habitus des 20. Jahrhunderts einzuschwören, muss hingegen ganz klar scheitern.““

          Deswegen gibt es ja den Gender pay gap. Es ist erfrischend, dass du das scheitern nahezu der gesamten feministischen Frauenpolitik erklärst

        • „Alle wollen gar nicht alles. Und alles klappt auch nicht unter allen Bedingungen.“

          Schilder doch mal, was genau Du vorschlägst
          a) für einen Fall, wo die hauptsächlich für die Kinderbetreuung Zuständige max. Teilzeit beschäftigt ist
          b) für die noch komplizierteren Fälle wie den von Schoppe z.B.

          Sonst wäre ein Weiterdiskutieren für mich recht sinnlos (zumal Du zuletzt Schwierigkeiten zeigtest meine Sätze zu verstehen).

  8. Eins wird bei den anhaltenden wage gap Diskussionen des Gedöns-Ministeriums doch deutlich:
    Frauen leisten signifikant weniger für unseren Staat als Männer.

    Da bestehende Chancengleichheit und sogar Quoten daran nichts zu verändern scheinen, bleibt als letzter Schluss…..
    Zwangsarbeit für Frauen!

    Wer Ironie findet darf sie behalten.

  9. Wie hoch ist der Pay Gap eigentlich beim BMFSFJ? Über alle Beschäftigten?

    Dieser britische Abgeordnete macht es vor (2 min) diesen Wahnsinn vorzuführen:

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