Feministische Theoriewoche II: „Rollenbilder führen zu schwachen Frauen“ vs. „Frauen sind genauso stark wie Männer, sie werden nur unterdrückt“

Dieser Beitrag ist Teil der feministischen Theoriewoche Teil 2: Widersprüche im Feminsmus.

Das heutige Thema ist

„“Die Erziehung der Frauen bewirkt, dass diese schwach sind vs. Frauen werden durch das Patriarchat gehindert, sind sonst aber genau so fähig und es ist reiner Sexismus, sie nicht nach oben zu lassen“ 

Der Feminismus leidet darunter, dass er Theorie eher als Versatzstück sieht und sie beliebig austauscht, solange es eine Unterdrückungsgeschichte rechtfertigt.

Dabei konkurrieren zwei Unterdrückungsgeschichten miteinander:

In der ersten werden bereits Mädchen so erzogen, dass sie später keine Chance haben. Hier wird alles verarbeitet, was Geschlechterunterschiede so hergeben: Mädchen spielen nicht mit dem richtigen Spielzeug, also können sie ihr räumliches Denken nicht trainieren, Jungen aber schon, deswegen sind sie später Physiker und Frauen nicht. Mädchen wird nichts zugetraut, Jungen aber schon, deswegen sind diese mutiger und experimentierfreudiger und entwickeln auch mehr Selbstvertrauen. Mädchen hören alle möglichen Vorurteile und sobald man sie daran erinnert, dass sie Mädchen oder später Frauen sind, fallen sie in sich zusammen und können gar nichts mehr, weil man ihnen beigebracht hat, dass Mädchen nichts können. Ihnen wurde beigebracht, dass Mädchen schlechter sind als Jungs, deshalb können sie als Frauen mit Männern nicht konkurrieren.

In der zweiten Unterdrückungsgeschichte haben wir hochkompetente Frauen, die in allen Bereichen genau so gut wären. Sie wären gute Führungspersönlichkeiten, sie wären in allen Punkten genau so gut wie Männer, aber das Netzwerk der Männer hält sie zurück und bösartige männliche Chefs (weiße heterosexuelle Männer allesamt) bremsen diese hochgradig fähigen Frauen aus, zum Nachteil der eigenen Firma und der Gesellschaft. Jeder Hinweis darauf, dass Frauen schlechter wären verbietet sich in dieser Geschichte. Natürlich würden Frauen gleich gut abschneiden, wenn sie nur die Gelegenheit hätten sich zu beweisen.

Das sich diese Geschichten ausschließen fällt dabei gar nicht auf. Wären die Frauen durch die Erziehung (die üblicherweise Frauen ausüben, aber das wäre ein weiterer Widerspruch) quasi „verkrüppelt“, dann bräuchte es keinen Sexismus, damit Männer die bessere Entscheidung wären. Die Männer wären dann tatsächlich besser. Die Generation derer, die nur mit Puppen, aber nicht mit Bauklötzen spielen durften, hätte bereits deswegen ein schlechteres räumliches Denken. Es wäre kein Sexismus zum Zeitpunkt des Studiums, dass sie keine Physiker werden, es wäre bereits weit vorher geschehen. Es wäre zu erwarten, dass Frauen in bestimmten Bereichen schlechter abschneiden, würden sie es nicht, dann wäre die Theorie, dass die frühe Erziehung ihnen den Weg verbaut widerlegt. Die Erziehung hätte dann keinen Einfluss. Wenn aber Frauen schlechter abschneiden, dann wäre es wiederum auch kein Sexismus, wenn man sie nicht einstellt. Es wäre vielmehr eine nachvollziehbare Entscheidung, dass man keine Person in diesen Positionen haben will, die sich als schlechter ansehen, wenn sie mit „Guten Tag Frau X“ begrüßt werden.

Das die Geschlechterrollen aber keinen Einfluss haben ist wiederum auch nicht denkbar im Feminimus. Man braucht also starke Frauen, die es aber den Geschlechterrollen nach nicht geben darf, denn diese erfordern ein Opfer.

Ist der Widerspruch auflösbar?

Die Kraft von Kultur und Sozialisiation im intersektionalen Feminismus

Ein recht offensichtlicher Fehler in den Theorien ist der Folgende:

In der normalen Theorie:

Der Mensch wird durch das soziale konstruiert. Er nimmt die sozialen Strukturen und Regeln der Gesellschaft auf und verinnerlicht diese. Wenn eine Gesellschaft frauenfeindlich ist, Vergewaltigungen verharmlost oder auf andere Weise Geschlechterrollen anerkennt und fördert oder Frauen nicht hinreichend in Führungspositionen hat, dann werden die Leute Frauenfeindlich und das wiederum führt zu Gewalt gegen Frauen, Vergewaltigung, sexualisierter Gewalt, sprich all den Strukturen, die der Feminismus bekämpft

In Bezug auf ausländische Personen:

Ich lasse kein Argument zu, dass anführt, dass deren Kultur in vielen Punkten genau in den Punkten schlechter aufgestellt ist, die ich sonst verwende um die Schlechtigkeit unserer Gesellschaft aufzuzeigen. Wenn man mir vorhält, dass es eine Vorhersage meiner Theorie ist, dass Länder mit starken Geschlechterrollen, Einschränkung der Sexualität der Frau, Verachtung von Homosexualität etc, übergriffiger sein müssten, dann bestreite ich alle Faktoren, alle Zusammenhänge, die ich sonst bejahe und sehe das als rassistisch an.

Es ist nicht mit Fakten angreifbar, dass der weiße heterosexuelle Mann und die von ihm hervorgerufene Gesellschaft diejenige ist, die in allen Bereichen mindest genau so schlimm ist. Ich ignoriere alle meine diesbezüglichen Grundlagen, ich ignoriere, dass in diesem Land Feminismus einen wesentlich stärkeren Einfluss hatte und man dann annehmen müsste, dass dieser vollkommen ohne Folgen geblieben ist, wichtig ist nur, dass der Weiße Mann der Schlimmste von allen oder zumindest genau so schlimm ist. Nicht und niemand, auch meine eigenen Theorien, können hieran etwas ändern.

Man kann aus der Kultur und den Verhältnissen eines Landes insofern nichts ableiten, Menschen werden dadurch nicht geprägt und nehmen da auch nicht ihr Bild über die Geschlechter her.

Bei Ausführungen dazu, warum der WHM genau so schlimm ist und was man hier ändern muss:

Wir haben hier eben eine Rape Culture in der die Männer geprägt werden und die wir ändern müssen, dazu brauchen wir mehr Frauen in Führungspositionen und in der Politik, wir müssen die Geschlechterrollen aufbrechen etc

Steven Pinker zu Equity Feminismus und Genderfeminismus

Das Buch von Steven Pinker „The Blank Slate“ sei jedem noch einmal ausdrücklich empfohlen. Ich habe ja bereits häufiger daraus zitiert. Gerade bin ich noch einmal auf eine interessante Stelle gestoßen, die sich mit Genderfeminismus und Equityfeminismus auseinandersetzt:

Feminism is often derided because of the arguments of its lunatic fringe — for example, that all intercourse is rape, that all women should be lesbians, or that only 10 percent of the population should be allowed to be male.

Feminists reply that proponents of women’s rights do not speak with one voice, and that feminist thought comprises many positions, which have to be evaluated independently. That is completely legitimate, but it cuts both ways. To criticize a particular feminist proposal is not to attack feminism in general.

Das ist aus meiner Sicht einer der sehr großen Vorteile, wenn man differenziert und nicht per se davon ausgeht, dass Feminismus per se nur bösartig sein kann. Man schneidet der Gegenseite damit das Argument ab, dass man gegen Frauenrechte ist, denn hierauf kann man eben einfach antworten, dass man einen humanistischen Feminismus durchaus unterstützt, aber eine Ausrichtung des Feminismus, die zu radikal ist und von Männerfeindlichkeit geprägt ist ablehnt.

Anyone familiar with academia knows that it breeds ideological cults that are prone to dogma and resistant to criticism. Many women believe that this has now happened to feminism. In her book Who Stole Feminism? the philosopher Christina Hoff Sommers draws a useful distinction between two schools of thought.

  • Equity feminism opposes sex discrimination and other forms of unfairness to women. It is part of the classical liberal and humanistic tradition that grew out of the Enlightenment, and it guided the first wave of feminism and launched the second wave.
  • Gender feminism holds that women continue to be enslaved by a pervasive system of male dominance, the gender system, in which ―bi-sexual infants are transformed into male and female gender personalities, the one destined to command, the other to obey. It is opposed to the classical liberal tradition and allied instead with Marxism, postmodernism, social constructionism, and radical science. It has became the credo of some women’s studies programs, feminist organizations, and spokespeople for the women’s movement.
  • Equity feminism is a moral doctrine about equal treatment that makes no commitments regarding open empirical issues in psychology or biology.
  • Gender feminism is an empirical doctrine committed to three claims about human nature.
    • The first is that the differences between men and women have nothing to do with biology but are socially constructed in their entirety.
    • The second is that humans possess a single social motive — power — and that social life can be understood only in terms of how it is exercised.
    • The third is that human interactions arise not from the motives of people dealing with each other as individuals but from the motives of groups dealing with other groups — in this case, the male gender dominating the female gender.

In embracing these doctrines, the genderists are handcuffing feminism to railroad tracks on which a train is bearing down.

Die drei Grundannahmen des Feminismus nach Pinker hatte ich bereits hier besprochen.

As we shall see, neuroscience, genetics, psychology, and ethnography are documenting sex differences that almost certainly originate in human biology. And evolutionary psychology is documenting a web of motives other than group-against-group dominance (such as love, sex, family, and beauty) that entangle us in many conflicts and confluences of interest with members of the same sex and of the opposite sex.

Einfache Gruppentheorien bieten in der Tat nicht die notwendige Komplexität um menschliches Verhalten zu verstehen. Sie bieten allerdings eine hervorragende Grundlage für Theorien, die ein einfaches Feindbild und ein Opfer brauchen.

Gender feminists want either to derail the train or to have other women join them in martyrdom, but the other women are not cooperating. Despite their visibility, gender feminists do not speak for all feminists, let alone for all women.

Das ist aus meiner Sicht ein sehr wesentlicher Punkt: Den meisten Frauen sind die genderfeministischen Theorien auch nicht geheuer.

To begin with, research on the biological basis of sex differences has been led by women. Because it is so often said that this research is a plot to keep women down, I will have to name names. Researchers on the biology of sex differences include the neuroscientists Raquel Gur, Melissa Hines, Doreen Kimura, Jerre Levy, Martha McClintock, Sally Shaywitz, and Sandra Witelson and the psychologists Camilla Benbow, Linda Gottfredson, Diane Halpern, Judith Kleinfeld, and Diane McGuinness. Sociobiology and evolutionary psychology, sometimes stereotyped as a ―sexist discipline,‖ is perhaps the most bi-gendered academic field I am familiar with. Its major figures include Laura Betzig, Elizabeth Cashdan, Leda Cosmides, Helena Cronin, Mildred Dickeman, Helen Fisher, Patricia Gowaty, Kristen Hawkes, Sarah Blaffer Hrdy, Magdalena Hurtado, Bobbie Low, Linda Mealey, Felicia Pratto, Marnie Rice, Catherine Salmon, Joan Silk, Meredith Small, Barbara Smuts, Nancy Wilmsen Thornhill, and Margo Wilson.

Auch das ist aus meiner Sicht ein wichtiger Hinweis gegen das feministische Argument der „patriarchischen Wissenschaft“. Die Biologie und auch die evolutionäre Psychologie haben jeweils einen hohen Frauenanteil. Sie sind in der Hinsicht sehr „unpatriarchische Wissenschaften“. Genug Frauen haben in dem Bereich mitgeforscht und ihre Meinung einfließen lassen.

It is not just gender feminism’s collision with science that repels many feminists. Like other inbred ideologies, it has produced strange excrescences, like the offshoot known as difference feminism. Carol Gilligan has become a gender-feminist icon because of her claim that men and women guide their moral reasoning by different principles: men think about rights and justice; women have feelings of compassion, nurturing, and peaceful accommodation. If true, it would disqualify women from becoming constitutional lawyers, Supreme Court justices, and moral philosophers, who make their living by reasoning about rights and justice. But it is not true.

Many studies have tested Gilligan’s hypothesis and found that men and women differ little or not at all in their moral reasoning.14 So difference feminism offers women the worst of both worlds: invidious claims without scientific support. Similarly, the gender-feminist classic called Women’s Ways of Knowing claims that the sexes differ in their styles of reasoning. Men value excellence and mastery in intellectual matters and skeptically evaluate arguments in terms of logic and evidence; women are spiritual, relational, inclusive, and credulous.15 With sisters like these, who needs male chauvinists?

Das wäre dann die Annahme, dass man weiblichen Wesen die Welt genesen soll, während die männliche Art eigentlich nur die Gesellschaft vergiftet. Deswegen wird dort ja auch die Auffassung vertreten, dass der Genderfeminismus nichts gegen Männer hat. Er will ihnen ja auch nur helfen, ihre schlechte, die Welt zerstörende Männlichkeit loszuwerden. Die vielen Unstimmigkeiten in dieser Ansicht scheinen Feministinnen dabei gar nicht aufzufallen: Weder das Fehlen der positiven Seite von Männlichkeit noch die Folgen solcher Theorien werden wirklich durchdacht.

Gender feminism’s disdain for analytical rigor and classical liberal principles has recently been excoriated by equity feminists, among them Jean Bethke Elshtain, Elizabeth Fox-Genovese, Wendy Kaminer, Noretta Koertge, Donna Laframboise, Mary Lefkowitz, Wendy McElroy, Camille Paglia, Daphne Patai, Virginia Postrel, Alice Rossi, Sally Satel, Christina Hoff Sommers, Nadine Strossen, Joan Kennedy Taylor, and Cathy Young.16 Well before them, prominent women writers demurred from gender-feminist ideology, including Joan Didion, Doris Lessing, Iris Murdoch, Cynthia Ozick, and Susan Sontag.17

And ominously for the movement, a younger generation has rejected the gender feminists‘ claims that love, beauty, flirtation, erotica, art, and heterosexuality are pernicious social constructs. The title of the book The New Victorians: A Young Woman’s Challenge to the Old Feminist Order captures the revolt of such writers as Rene Denfeld, Karen Lehrman, Katie Roiphe, and Rebecca Walker, and of the movements called Third Wave, Riot Grrrl Movement, Pro-Sex Feminism, Lipstick Lesbians, Girl Power, and Feminists for Free Expression.

Auch hier halte ich den Hinweis darauf, dass viele Frauen dem Genderfeminismus widersprechen für durchaus wichtig.

The difference between gender feminism and equity feminism accounts for the oft-reported paradox that most women do not consider themselves feminists (about 70 percent in 1997, up from about 60 percent a decade before), yet they agree with every major feminist position.19 The explanation is simple: the word ―feminist‖ is often associated with gender feminism, but the positions in the polls are those of equity feminism.

Das ist auch noch einmal ein schönes Argument dafür, warum man deutlich machen sollte, dass man gegen einen vernünftigen Feminismus nichts hätte. Es erlaubt einem genau diese Gruppe derjenigen, die ebenfalls den Genderfeminismus ablehnen, mit einzubeziehen, indem man ihnen verdeutlicht, dass man genau wie sie für eine andere Form des Feminismus ist.

„Abschiedsbrief an den Feminismus“

Rachael Lefler schreibt einen Abschiedsbrief an den Feminismus, was doch ein guter Weg ist das Jahr ausklingen zu lassen:

Da spricht sie einige gute Punkte an, zB den feministischen Mythos, dass Unterschiede = Unterdrückung sind, weil alle Unterschiede soziale Konstruktionen als Ursache haben.

Predominantly, I think that the biggest feminist myth is that women and men are not significantly different in psychological makeup. Therefore, everything, and good Lord I mean everything that women do that men do not do, and vice versa, are criticized as a result of sexist culture, rather than what they usually really amount to, which are biologically-based sex differences. See, biology does not just simply boil down to „some people have penises, some people have vaginas“. It really does impact everything about being human, from hair growth, bone and muscular structure, to yes, behavioral traits. And to me, it’s simply dishonest of feminists to put everything under the umbrella of patriarchy theory, when there are sex-based differences in psychology and behavior. I do not think these differences ought to result necessarily in discrimination, in fact, I think that because of these differences, women and men complement each other and should share in power equally in society.

Der Gedanke, dass Unterschiede im Verhalten und in sonstigen Punkten immer das Ergebnis von Macht und Unterdrückung oder sozialen Strukturen sein muss, ist in der Tat eine sehr simple Sicht der Dinge, die allerdings den Vorteil hat, dass man sich sehr einfach als Opfer generieren kann.
Ihr eigenes „weil sie sich so gut ergänzen sollten sie auch die Macht in der Gesellschaft in gleicher Weise teilen“ ist zwar auch etwas inkonsequent, aber das ist eine andere Sache.

Der zweite Punkt ist das Berufen auf die Lexikondefinition des Feminismus (dazu hatte ich auch bereits einen Artikel):

Basically the line has become something of a cliche response to whenever women, or anyone, criticized feminism. They’ll point to the dictionary definition of feminism and say, hey, if you think men and women deserve equal legal treatment or equal political rights, you’re already a feminist!

To me, this is as dumb as saying „ISIS follows Islam, if you follow Islam, congratulations, you’re already a member of ISIS!“. If feminism were just about gender equality, I think more than 90% of people would be feminists. But feminism describes stances on many political issues. I used to like feminist Jessica Valenti for her book „He’s a Stud, She’s a Slut“, which was about gender-based double standards common in society. But Jessica does NOT think feminism means mere equality, and when you read feminist blogs, or watch feminist Youtube videos, it becomes apparent that that is not what they’re about.

Eine ähnliche Argumentation, die diesen Unterschied hervorhebt, hatte ich hier bereits hier zitiert. Es ist beretis dann, wenn man tatsächlich meint, dass Feminismus für Gleichberechtigung ist (und sonst keine Forderungen hat) ein klassischer „Alle VW Golfs sind Autos, aber nicht alle Autos sind Golfs“-Fehlschluss. Allerdings kommt eben noch hinzu, dass der moderne Feminismus eine Vielzahl weiterer Forderungen und Theorien aufgestellt hat, die über diese Aussagen weit hinaus gehen und eher Gruppendenken, Feindbildaufbau und Verantwortungsverschiebung bewirken als einen Kampf um tatsächliche Gerechtigkeit.

Weiter geht es mit der Darstellung, dass Feminismus eine Ideologie ist, die Andersdenkende ausschließt:

Feminism is an ideology and a worldview. Feminists reject people who don’t agree with the majority on matters such as abortion, taxpayer-funded birth control, patriarchy theory, and people who think like I do about gender being rooted in biological differences between men and women, not the official feminist platform that all gender differences are caused by oppression. Feminism labels women as oppressed, but ignores problems where sexism also negatively impacts men. Somehow, men are just so darn stupid they’re oppressing themselves, apparently. Silly men.

Eigentlich sind in diesem Modell auch die meisten Frauen doof: Sie erkennen nicht, wie schlecht die Welt für sie ist, wie patriarchisch verseucht, wie sehr gegen ihre Rechte. Sie haben den Sexismus zu stark internalisiert. Alle doof, außer Feministinnen.

Und auch gutes zur Legitimation über die Vergangenheit:

I also dislike the way modern feminism considers itself legitimized by legitimate feminist concerns that exist elsewhere either in time or space. Like if you go back in time, or look to very poor war-torn countries, you can find issues where women were legitimately being oppressed. First of all, this has absolutely nothing to do with modern, western feminism. Secondly, I would argue that men in such societies were oppressed just as much, if not more than, women in those societies. I mean, who is oppressed in Afghanistan, the women who wear burqas out of fear of Islamic radicals, or the men who are expected to become directly involved in the military action? I am grateful that previous generations of feminists fought for my rights to do things like wear pants, vote, and go to college. I’m especially grateful that women during WWII proved that women were capable of factory work.

However, I dislike that the mention of all these things we have PREVIOUS generations of feminists to thank for means we have to accept feminism wholesale today. I mean, there was also undeniable harm caused by feminists in history, who have done things like legitimize promiscuity, attack the nuclear family, and shot up the divorce rate. I personally think feminism is one of the main reasons American pop culture went from classy to trashy. So no, I think it is completely ridiculous to insist that I or anyone has to label themselves „feminist“ simply because they affirm a support for gender equality. And I think, in today’s society, to be a true advocate for gender equality might be closer to being an MRA (men’s rights activist). Defining your terms in such a way so that anyone who does not support you looks like an asshole is intellectual dishonesty.

Das Argument kommt in der Tat häufig „wenn du gegen den heutigen Feminismus bist, dann musst du gegen alles sein, was irgendwie mal als feministischer Fortschritt angesehen worden ist“ ist ein reines Scheinargument, denn ich kann natürlich bestimmte Punkte in der Vergangenheit gut finden, aber dennoch die modernen Feminismustheorien, die damit nicht wirklich etwas zu tun haben, schlecht.

Dann kommt sie auf das „Patriarchat“:

Patriarchy is often a word tossed around in feminist circles. The cynical side of me thinks it might be just a term they came up with to silence accusations that they hate men. „No, we don’t hate men, we hate patriarchy.“ Also tied to this view is the idea that non-feminist women are „participating in“ patriarchy, whatever the fuck that means, and so they have a very „with us or against us“ mentality when it comes to women. So much for a movement about, supposedly, women’s liberation. They don’t really WANT your liberation, they want your suffering. They want to jack off to your pain as another poor, pathetic victim of „the patriarchy“.

„Sie wollen nicht deine Befreiung, sie wollen dein Leid“. Das ist eigentlich eine sehr schöne Beschreibung des Feminismus: Man will sich dort darüber aufregen, dass Frauen unterdrückt werden, man braucht die Unterdrückung, weil man mit ihr das Feindbild aufrechthalten kann, den Hass schüren kann. Und sich Rechtfertigen, dass man eben nicht Männer hasse, sondern nur die Unterdrückung, die sie aufrechterhalten. Was natürlich gar nichts mit Hass auf Männer zu tun hat.

Das stellt sie auch noch einmal klar:

All conspiracy theorists do this, and to me, believing patriarchy is behind all the problems facing women and girls is not really all that different from saying our economic collapse can be blamed on the Jews. Both take a group that had nothing to do with anything and uses it as a handy scapegoat.

The feminists say blaming patriarchy is not blaming men. Seriously? Patriarchy is a word whose etymological roots derive from „father“, and simply describes any society in which men have most of the political power. The thing is, most societies, past and present, were patriarchies, regardless of culture, and I think of this as proof that men are simply more dominant and more predisposed to prefer political leadership than women, who seem across all cultures to prefer domestic and private leadership. This is not because of some lizard people thing, but just because of biology; women have the babies, the babies need to be fed and nurtured and protected at home, men have to go out and be the ones protecting them and getting food for them.

In der Tat ist der Mann oder Männlichkeit im Feminismus häufig schlicht ein Sündenbock zur eigenen Identitätspolitk: Die (befreiten) Frauen bilden die Ingroup des Feminismus, die durch die Outgroup gestützt wird, indem man sie zum Feind erklärt.
Das es viel einfachere Erklärungen gibt, die diesen Hass nicht brauchen, kann in diesem Denken nicht vorkommen, weil das Outgrouping einem ein wunderbares Überlegenheitsgefühl beschert.

Auch interessant, dass sie anführt, dass die Angst vor einer Vergewaltigung als sehr effektives Mittel im Feminismus genutzt wird, insbesondere in der „Rape Culture“Theorie:

I didn’t realize until before this how much of feminism revolves around and depends on us women being perpetually shaking out of the fear of rape. There have been numerous instances that have shown me that this hypersensitivity towards all things dubbed „rapey“ seems like it’s less and less about concern for actual rape victims, especially male rape victims, who are totally ignored by this theory, and seems to have more to do with keeping women terrified of men at all times. If you’re enough of a crybaby, anything can be called „rapey“. Feminists just can’t get enough of talking about rape, as if it’s everywhere. They even make up bullshit statistics that make it seem like a scary-sounding number of women will be raped in their lifetime.

Die Rape Culture und ihre Übertreibung, in der nahezu alles ein Nachweis genau dafür sein kann, ist in der Tat ein gutes Mittel, um Angst vor Männern zu machen. Die Frau im beständigen Spiesrutenlauf durch ihr Leben, dass resultiert in Denkweise wie „Für ganz viele Frauen ist es extrem schlimm einfach schon auf die Straße zu gehen.

Auch ihre Ausführungen zum Gender Pay Gap finde ich gut:

The gender pay gap disappears when you truly are, as feminists claim, looking at women and men who do the same job. The original „women earn 77 cents for every male dollar“ thing was NOT looking at women who do the same job as men and finding they still got paid less because they were women. It just so happens that women take jobs that are primarily indoors, domestic, and care-based like teaching, library science, and nursing, and that men tend to choose more outdoor jobs involving more muscle power usage and bodily risk, for which they get paid more, but also suffer a much higher rate of workplace injury and death.

But how dare a crab fisherman get paid more than a librarian?

Anyway, numerous studies have debunked the „gender pay gap“ argument, so I won’t waste too much time. Even ultra-liberal Huffington Post did an article on it, here. The wage gap is so obviously not a thing. And if it were a thing, wouldn’t the companies hire more women than men in all jobs and discriminate against men, because then they could cut costs if it were really true that society expects women to work for less. Another thing that is inconvenient for feminists is the fact that women make different work-life balance choices, favoring more personal and family time to long work hours. If anyone suffers from sexist expectations, it’s men, who suffer from the sexist expectation that men are work-machines who don’t need family life or rest, because demanding such from bosses makes men seem weak but to women it’s a given that they need these things.

„Wenn irgend jemand von sexistischen Rollenerwartungen betroffen ist, dann Männer, weil sie darunter leiden, dass sie Arbeitsmaschinen sind, die kein Familienleben und keine Pausen brauchen“. Das ist eben das Gegenstück zu „Karriere“ und „höherer Verdienst“. Im Feminismus kommt das vor, aber eben nur als Zeichen, dass Männer sich selbst unterdrücken („deswegen solltest du Feminist werden, wir sind gegen solche Rollebilder“). Allerdings kommt es niemals in einer Betrachtung des Gender Pay Gaps vor. Die feministische Fähigkeit Argumente sauber zu trennen und nebeneinander zu benutzen, ohne sie zu vernetzen ist da aus meiner Sicht häufig schon erstaunlich.

Auch gut finde ich ihre Ausführungen dazu, dass die Gesellschaft nach feministischer Theorie Gewalt gegen Frauen zu wenig beachtet:

Like rape culture, this feminist claim is that society has some kind of hidden prejudice or misogyny that causes people to disrespect female victims of violence or to take them less seriously than male victims of violence. But the media and the way society is set up (with way more shelters for battered women than battered men, for example) point to just the opposite being true. If anything, the fact that people like Anita Sarkeesian go on huge tirades about how violence in women in video games is some kind of big structural problem for society, while for some reason, ignoring that those games are just as, and usually more, violent against men.

In fact, I see the opposite happening, I see men who are attacked by women shamed as „pussies“, in other words, have their masculinity questioned, but women who are attacked by men are „strong survivors“ but also, paradoxically „silenced victims of oppression“, ha, like anyone’s silencing them, they seem to be all you ever read about in the blogosphere and see on news networks. I just watched an hour-long special last night on CNN about the women who are accusing Bill Cosby of rape. Nobody is silencing or marginalizing them, people are, for the most part, congratulating them on having the courage to finally come forward with details that are somewhat embarrassing or even traumatizing to discuss and doing so anyway. But the feminist narrative is that women must always, in all cases, be VICTIMS.

Auch hier wird das Opfer-Narrativ im Feminismus überbedient. Es wird gar nicht wahrgenommen, wie sehr die Gesellschaft für Gewalt gegen Frauen sensibilisiert ist und wie egal ihr Gewalt gegen Männer ist. Frauen dürfen Opfer sein, Männer nicht.

Die Folgen beschreibt sie wie folgt:

So, this leads to them:

  • Ignoring and marginalizing instances of male victimization, even mocking male victims mercilessly (see the below video).
  • Ignoring and marginalizing instances of female perpetration, even to the point of supporting the female perpetrators (also in the below video). And:
  • Supporting sexist attitudes, paradoxically, about women as helpless victims and men as big, strong bullies.

Basically, feminist theory relies on the pattern being men = perpetrators, and women = victims. In cases where this reality is reversed, feminists still need to find a way to blame men or „patriarchy“ for the male victimization, or, more frequently, they tend to ignore that because it’s an exception to the general rule. But it should be obvious that, probably due to biological differences, people in general have more empathy for females than for males, and this empathy-inspiring ability women have is not something, sorry all you feminist sign-holders, that you need feminism for.

In der Tat ist die Fähigkeit, immer innerhalb dieses Musters zu bleiben, im Feminismus sehr ausgeprägt: Wenn eine Frau Vorteile hätte, dann bietet sich die Figur des wohlwollenden Sexismus („benevolent Sexism“) an, mit dem Frauen einen Vorteil nur haben, um sie in die eigentlich nachteilige Rolle (die insgesamt bestehende Nachteiligkeit muss nicht begründet werden) zu drängen.

Zu den feministischen Theorien, dass es keine zwei Geschlechter gibt, sondern unzählige:

The gender theory given by mainstream feminists today is that there is no biological basis for gender; that all of it is culture, and that physical sex does not determine cultural gender. Well, except the problem is, for the vast majority of people, their biological sex also determines a lot of their innate psychological characteristics. I know that there are people with various disorders who do not have a sex, or have an intermediate sex between the two usual sexes. But saying this disproves the concept that sex exists is sort of like saying that because neurological disorders exist, you can’t create an intelligence test, because the person taking it might have a neurological disorder. Not that disordered people are less than human in any way, but talking about them is not a useful way to talk about gender or sex.

There are two genders, because in nature there are two sexes. I know this position will be extremely controversial, and I can hear the screeching. But, basically, all other types of genders and sexes are not truly outside this binary, they are instead some combination of male and female characteristics, like someone being transgendered is simply a biological man or woman choosing to identify as culturally the opposite. I have no real problem with that.

Auch hier würde ich zustimmen, dass es zwei Geschlechter gibt, und einige Durchmischungen dieser. Das entwertet das Konzept von Mann und Frau aber nicht, es ist eine sehr sinnvolle Bezeichnung für die allermeisten Fälle, die eine einfache Abgrenzung erlaubt und üblicherweise auch mit biologischen Konzeptionen des Geschlechts übereinstimmt.

What I am more worried about is that people are insisting that gender has no relationship whatsoever with biology, as if there was just some kind of bearded man on a mountaintop handing us down these rules for patriarchal definitions of gender. The truth is, from a very early age, boys and girls exhibit psychological differences, as anyone who has been a parent or teacher of young children will know, and as we grow through puberty these sex differences in our brains become even more distinct. You can’t neatly and cleanly separate mind from body here. Females and males have different levels of certain hormones, different stimuli affect their brain differently, they communicate differently, and they get pleasure from different types of activities. There’s no conspiracy or evil in this, it’s simply the way things are. Quit trying so hard to be special and an exception, and just accept that there are general trends, but you should do whatever feels more natural to you without having to worry that this should change the way you label yourself.

„Hör auf verzweifelt zu versuchen speziell und eine Ausnahme zu sein und akzeptiere, dass es generelle Trends gibt, du aber tun solltest, was sich auch immer für dich natürlich anfühlt, ohne das du dich deswegen sorgen solltest, dass es die Weise verändert, in der du dich einordnest“. Das scheint mir ein vernünftiger Ansatz zu sein: Es gibt aus biologischen Gründen Häufungen, aber eben auch Ausnahmen und jeder ist, wie er ist.

One thing I especially hate is the term „genderfluid“, for Pete’s sake, you aren’t a special „genderfluid“ person if you’re a guy who enjoys embroidery or a woman who enjoys karate. You’re just a guy who likes baking or a girl who enjoys karate. It’s that simple. The term seems to reinforce gender stereotypes, by saying that if a man or woman acts in any kind of non-stereotypical way, they must be acting „as a man“ or „like a woman“ because of some kind of secret super special rare mega ultra gender identity, don’t fucking make me laugh.

 Es gibt sicherlich einige Menschen, die sich in verschiedenen Bereichen biologisch gesehen gerade auf der Kippe zwischen Mann und Frau bewegen und die insoweit schwer in das System fallen. Allerdings wird auch dies eben denke ich durchaus gern übertrieben, was der Ausdruck „genderfluid“ sicherlich erleichtert. In der Tat baut ein solcher Gedanke eher Stereotype aus, indem er nicht einfach auf das Individuum abstellt, sondern alles als zuordenbar ansieht.
Und auch die Ausführungen zu „Geschlecht und Spielzeugen“ sind gut:

Are toys capable of sexism? Does playing with Barbie brainwash girls from infancy to become Stepford Wives? If anyone else said toys were a tool for brainwashing children, they’d be called crazy, but it somehow supposedly makes sense when feminists say toys are amale tool for brainwashing girls? What the hell?

Actually, the reason that companies make toys at all is because research and development teams spent all kinds of time and money testing their products and seeing which types of toys are more likely to be successful. Girls seem to naturally prefer pink and bright/light colors, and nurturing and social play. Girls also seem to prefer magic and fantasy play. Boys seem to enjoy violent, destructive play aimed at completing objectives and strategic planning. Boys like action, and boys like science/technology more than girls.

Almost everyone will be an exception in some way to these general trends, of course. When I was a kid, for example, I found Barbie boring, and loved computer games. However, the general trends are still valid ways for toy companies to predict what will be liked by boys and girls and to plan accordingly. It is exceedingly difficult, given these innate differences, to create a toy that both boys and girls will like equally. And as boys and girls get older, these preferences become increasingly divergent.

Also auch hier eine Verkehrung der Kausalität im Feminismus: Nicht die Spielzeuge verursachen die Unterschiede, sondern die Unterschiede führen zu unterschiedlichen Interessen im Spielzeug. Diese zeigen sich auch in biologischen Sonderfällen, bei Affen und sind zudem evolutionsbiologisch bei den Unterschieden von Männern und Frauen verständlich, denn Spielen ist Vorbereitung auf das Erwachsenenleben.

 

Wie der Genderfeminismus den Männern helfen will

Wenn ich es richtig verstehe, dann ist die Begründung dafür, dass der Genderfeminismus letztendlich auch für Männer gut ist, stark vereinfacht wie folgt:

Männer und Frauen sind gut, weil gleich. Nur leider werden den einen Rechte vorenthalten und den anderen zu viele gegeben, weil sich die Gesetze in diese Richtung entwickelt hat.

Wenn die Männer bereit wären, diese Rechte endlich angemessen zu teilen und ihre Privilegierungen zu hinterfragen sowie Macht abzugeben, dann wären wir alle glücklich und gut.

Leider ist das System so konzipiert, dass dies für alle nicht einfach ist. In der Übergangsphase muss daher darauf geachtet werden, dass die Männer abgeben und die Frauen erhalten.

Das wird letztendlich auch zum besten der Männer sein, denn die für Männer vorgesehenen Rollen sind auch für sie nicht vorteilhaft. Durch Konkurrenzkampf und allerlei andere Maßnahmen, die letztendlich nur der Absicherung der hegemonialen Männlichkeit und damit wenigen Männern dienen, schadet das System ihnen auch, beispielsweise indem es sie zur Absicherung der sonstigen Macht im Berufsleben daran hindert, Vater zu sein.

Dabei bringt es aber nichts, nur diese Symptome zu bekämpfen, weil letztendlich all dies nur Nebenwidersprüche sind, die an der eigentlichen Unterdrückung der Frau hängen, die daher zunächst beseitigt werden muss.

Wie würdet ihr den dortigen Ansatz zusammenfassen?

Transsexualität und Feminismus

Transsexualität und Genderfeminismus hat seit jeher einiges an theoretischen Problemen.

Nach den biologischen Theorien ist Transsexualität recht einfach zu erklären:

Aufgrund bestimmter biologischer Zusammenhänge im Zusammenhang mit pränatalen Testosteron werden insbesondere bezüglich die Bereiche, die geschlechtsbezogene Verhalten im Gehirn regeln so ausgebildet, wie es üblicherweise dem anderen Geschlecht entspricht. Die jeweilige Person will sich daher anders verhalten als ihr Geschlechtsgenossen, fühlt sich daher im eigenen Geschlecht fremd und will eher so sein, wie das andere Geschlecht.

Ich hatte da auch schon einige Artikel zu:

Und auch als feministische Theorie hatte ich es schon mal besprochen

In der genderfeministischen Theorie scheint es mir ein problematisches Konzept zu sein:

1. Transsexuell bei sozialer Entstehung der Geschlechter

Geht man davon aus, dass das Geschlechterverhalten lediglich aufgrund sozialer Vorgänge entsteht, dann müsste eine Theorie dazu entwickelt werden, wie die Transsexuellen aus ihrer Geschlechterrolle ausbrechen können.

Für sie würden ja zunächst die Regeln und die sozialen Zwänge gelten, die an ihrem Körper festgemacht werden. Sie werden also in dieser Weise beeinflusst und hätten erst einmal gar keinen Grund aus dieser auszubrechen.

Nimmt man an, dass sie erkennen, dass die Genderrollen nur sozial ausgerichtet sind, dann wäre auch nicht verständlich, warum sie dann komplett die Regeln für das andere Geschlecht übernehmen. Man müsste dann wohl eher damit rechnen, dass sie eine freie Mischung versuchen und nicht jeweils die vollkommen anderen Geschlechterrollen.

Selbst dann wäre aber noch die Frage, wie sie aus der Geschlechterrolle entkommen, wenn dies den anderen Menschen nicht möglich ist. Es gibt meines Wissens nach keine Anzeichen dafür, dass Transsexuelle in toleranteren Familien aufwachsen oder in besonders toleranten Gegenden. Viele werden vielmehr von ihrem familiären und sonstigen Umfeld entsprechende Beeinträchtigungen erleiden.

Bei Frau zu Mann Transsexuellen könnte man noch verstehen, dass die jeweilige Frau als Mann erscheinen möchte, schließlich erleidet sie nach feministischer Theorie erhebliche Nachteile durch ihr Frau sein. Wie sie aber der Sozialisation entkommt wäre dann schwieriger zu beantworten.

Ganz unverständlich würde es dann bei Mann zu Frau Transsexuellen werden, da diese ja anscheinend einem Geschlecht angehören wollen, welches beständig diskriminiert wird. Warum sie in die „schlechtere Rolle“ wechseln wollen wäre insoweit wenig nachvollziehbar.

Ein Artikel fasst die Problematik noch einmal wie folgt:

A social constructionist/performative idea of gender can just as easily assume that as gender is constructed through the re-iteration of behaviours and the already-gendered body matter, trans people’s gender is as socially constructed as anyone else’s. And hence EXACTLY as real. And EXACTLY as fake.

And indeed, that’d be the way a whole swathe of queer theory reads transness (which is problematic in another way – read Viviane Namaste for a postcolonial trans feminist critique of Judith Butler for not paying sufficient attention to the specific contexts of trans subjectivities).

But this “gender is not real” thing is almost always used to ONLY illuminate the falseness of trans genders. And considering the notion that we are “really” a man or woman despite appearances tends to feed into transphobic discourse, legislation and eventually violence, I think it is worthy of refuting those non-trans normative biases and presumptions.

See some feminist and queer theorists approach trans women by applying different rules—a cis woman’s identification as woman is unquestionable, but a trans woman’s identification as woman is incomprehensible because gender doesn’t exist.

It is apparently not possible to identify as a woman, to live as a woman, if you’re transgendered and meet the feminist standard of anti-humanist anti-essentialist social constructionism.

Because the double-bind here is, either you meet societal expectations of a feminine gender presentation, in order to pass on a day-to-day basis without the massive amounts of harassment from the general public a non-passing trans person. In which case you’re a misogynistic man just acting out the dictates of the Patriarchy onto the entire female gender. There we go, polluting the ontology again.

Or, you do not have a traditionally feminine gender presentation, or you’re too loud, too “aggressive,” in which case, well, evidence that you’re really a man. The defense rests, your Honour.

2.  Privilegien von Transsexuellen

Eine interessante Frage wäre natürlich, wie es sich mit den Privilegien verhält.

a) Frau-Mann-Transsexuelle

Eine Frau zu Mann Transsexuelle, die es schafft als Mann durchzugehen würde insofern in der Wahrnehmung auch von den Privilegien der Männer profitieren.

Hier kann man dann auch, was die Position vielleicht auch so problematisch im Feminismus macht, einen gewissen Verrat sehen. Es wird sozusagen aus der Frauenrolle geflüchtet und sich mit dem Feind identifiziert.

b) Mann zu Frau Transsexuelle

Ein Mann, der es schafft als Frau durchzugehen, würde hingegen alle seine Privilegien ablegen. Warum er so etwas machen sollte, erschließt sich mir nicht.

Ich finde es nach diesen Theorien auch schwer nachvollziehbar, warum es mehr Mann zu Frau Transsexuelle gibt (nach den biologischen Theorien ist das nachvollziehbar, weil die weibliche Konfiguration der Normalzustand wäre).

3. Operation

Auch eine Geschlechtsumwandlung wäre nach sozialen Theorien schwer nachvollziehbar. Da Gender nur ein soziales Konstrukt ist, ist eine Geschlechtsumwandlung unnötig. In einer perfekten feministischen Welt wären Geschlechtsumwandlungen unnötig.

Es wäre vor diesem Hintergrund schwer zu erklären, dass sie überhaupt durchgeführt werden. Gegenwärtig könnte man eine andere Sozialisation anführen, die bleibende Spuren hinterlassen hat, aber auch das ergibt wenig Sinn bei einer reinen sozialen Konstruktion

Gender Studies, Voreingenommenheit und Wissenschaftlichkeit

Leser Peter schreibt in einem Kommentar zum Thema Objektivität in der Wissenschaft:

Absolute Objektivität gibt es nicht, schon klar. Wenn aber eine Geschlechterforschung zentrale Fragen, die es zu beantworten gilt, schon in ihren Glaubensdogmen abschliessend beantwortet, dann befinden wir uns nicht mehr im Bereich der Forschung, sondern (im Fall der GenderStudies) im Bereich der Gesellschaftspolitik. Nicht etwas zu beweisen ist primär ihr Anliegen, sondern etwas zu erreichen. Die “Forschung” hat sodann primär das Ziel, Forschungsergebnisse zu generieren, die dem politischen Ziel dienen und Ergebnisse, die das politische Ziel in Frage stellen, zu ignorieren.

Die Einseitigkeit der GenderStudies, insbesondere ihre Weigerung, kritische Fragestellungen überhaupt zuzulassen, zeigt, dass keinerlei BEMÜHEN vorhanden ist, einen objektiven Standpunkt einzunehmen. Dieser Einwand wird, wie von Joachim vorexerziert, mit der saloppen Feststellung gekontert, dass es (absolute) Objektivität nicht gäbe. Dies ist eine grundsätzliche Absage an wissenschaftliche Methodik.

Die GenderStudies sind bekanntlich von den Analysen Focaults beeinflusst:
Eher ist wohl anzunehmen, dass die Macht Wissen hervorbringt […]; dass Macht und Wissen einander unmittelbar einschließen; dass es keine Machtbeziehung gibt, ohne dass sich ein entsprechendes Wissensfeld konstituiert, und kein Wissen, das nicht gleichzeitig Machtbeziehungen voraussetzt und konstituiert.

Die feministische Schlussfolgerung zu Focaults Ansicht der Verschränkung von Wissen und Macht ist naheliegend: Wer Macht hat, der konstituiert Wissen, wer Wissen konstituiert, der bestimmt, was als wahr und was als falsch zu gelten hat. Genau so operieren Feministen. Nicht das Argument zählt, sondern die Macht, “Wissen” zu generieren und Anschauungen gesellschaftlich zu etablieren. Ein solches “Wissensgenerierung” nenne ich politische Propaganda, die vortäuscht, Wissenschaft zu sein.

In der Tat scheint mir in den Genderwissenschaften ein sehr großer Druck zu herrschen, zu den richtigen Ergebnissen zu kommen, also eine Gleichheit der Geschlechter zu ermitteln und eine Benachteiligung der Frau.

Hingegen müssen andere Wissenschaftler keineswegs bezüglich der Geschlechterfrage und auch nicht bezüglich eine Anlage-Umwelt-Debatte so vorbeeinflusst sein. Wer zB über Transsexualtiät forscht, der will als Mediziner eben neue Methoden finden, die den Wissenstand weiterbringen. Er muss nicht unbedingt eine Ungleichheit von Mann und Frau feststellen.

Zumal hier eben der Vorteil ist, dass man die Zusammenhänge mit bestimmten Genen etc gut überprüfen kann. Was bei dem philosophischen Ansatz der Genderwissenschaften in der Regel nicht gemacht wird.

„Das feministische Endspiel“

Susan Walsh teilt in ihrem Beitrag „Feminism’s End Game“ ordentlich aus:

Feminism doesn’t have many moves left on the board. Having achieved gender equity long ago, the ultimate goal is the full realization of female supremacy in society. The strategy has not been wholly ineffective. Half our population is now tainted with the original sin of maleness. Men are presumed guilty of inappropriate aggression and nefarious motives in all corners of society, including education, professional life, social interactions with women, and popular culture. We judge healthy male instincts such as competition and desire as moral failings.

Meanwhile, the championing of female priorities in all areas of life has led to the toxic Cosmopolitan cocktail of twin evils: narcissism and hedonism.

Sie verweist dann darauf, dass schon an den dort graphisch aufgearbeiteten Googleanfragen zum Thema Feminismus deutlich wird, dass es sich seit Jahren auf dem absteigenden Ast befindet. Allerdings ist eine solche Suchanfrage nicht unbedingt so aussagekräftig, vielleicht wird nur nach gezielteren feministischen Themen gesucht.

Ich glaube aber auch, dass der Feminismus in der heutigen theoretischen Form, also insbesondere der Genderfeminismus in den nächsten Jahren einen schweren Stand haben wird. Die großen Kämpfe sind durch, was Akzeptanz kostet, die neuen Pläne der Geschlechtslosigkeit der Menschen zieht glaube ich die allermeisten Menschen nicht an. Sie sehen sich als Männer oder Frauen, wollen nicht geschlechtslos sein und wollen auch nicht, dass die anderen geschlechtslos sind. Männlichkeit ist sexy und Weiblichkeit eben auch. Männer an allem die Schuld zu geben führt dabei nicht weiter, eben so wenig wie ein imaginäres Patriarchat.

Ich hoffe ja, dass der Equityfeminismus deutlich an Zuwachse gewinnt und sich dort eine gemäßigtere, wissenschaftsfreundlichere feministische Denkweise durchsetzt.

Evolution, Evolutionäre Psychologie und das Fehlverständnis dieser im Feminismus

Ein interessanter Artikel betrachtet das Verhältnis von Feminismus und Evolution:

I comment on Eagly and Wood’s biosocial constructionist evolutionary theory (2011; DOI: 10.1007/s11199-011-9949-9). Although this gender feminist theory allows for evolved physical differences between men and women and evolved psychological similarities for men and women, it fails to consider evolutionary accounts of psychological sex differences. I hypothesize that gender feminists’ reluctance to acknowledge that evolution has left different fingerprints on men’s and women’s bodies and brains stems from two common misunderstandings of evolutionary psychology: the myth of immutability and the naturalistic fallacy. I conclude that although evolutionary psychology is eminently compatible with equity feminism, evolutionary psychology and feminist psychology will conflict as long as the latter adheres to gender feminism and its unwillingness to acknowledge the evidence for evolved psychological sex differences. Gender feminism’s dualistic view of evolution hinders the search for and understanding of the proximate and ultimate causes of inequality. Feminist psychology needs to evolve by embracing equity feminism, which has no a priori stance on the origin or existence of differences between the sexes.

Quelle: Evolutionary Psychology is Compatible with Equity Feminism, but Not with Gender Feminism: A Reply to Eagly and Wood (2011)

Der Artikel ist unter dem Link im Volltext vorhanden und insgesamt interessant:

By limiting the realms within which evolution has shaped humans, biosocial constructionist evolutionary theory invokes a variant of Cartesian dualism. Whereas Descartes (1641/1993) advocated a mind/body dualism in which the mind is a non-physical substance, biosocial constructionist evolutionary theory advocates a “minddifferences/ everything-else” dualism (Friedman, Bleske, and Scheyd, 2000).

According to gender feminism and its unwarranted claims about human nature, psychological sex differences are uniquely immune to natural selection. This convoluted conceptualization of evolution misunderstands how adaptations are fashioned and function. An adaptation is an “inherited and reliably developing characteristic that came into existence as a feature of a species through natural selection because it helped to directly or indirectly facilitate reproduction during the period of its evolution” (Buss, Haselton, Shackelford, Bleske, and Wakefield, 1999, p. 535). In domains in which the sexes recurrently faced different adaptive problems, evolution is likely to have fashioned different adaptive solutions. These adaptations often involve the intertwining of physical and psychological traits.

Und das ist in der Tat ein Vorwurf, den sich der Genderfeminismus bzw. der Gleichheitsfeminismus insgesamt machen muss: Warum sollen sich überall am Körper Zeichen einer Differenzierung zwischen Männern und Frauen finden, das Gehirn, das aber auch nur durch Evolution entstanden ist, davon aber ausgenommen sein? Wenn verschiedene Tätigkeiten und Interessen verschiedene Selektionsdrücke auf den Körper ausüben, dann ist zu erwarten, dass auch das Gehirn nach diesen Drücken selektiert wird und sich auch in diesem Bereich jeweils für das betreffende Geschlecht vorteilhafte Mutationen oder Kombinationen von Genen durchsetzen und weitergegeben werden.

Kurth geht dann über zu den Gründen, aus denen heraus der Genderfeminismus so ablehnend ist:

An important question for future research is why gender feminists unnecessarily wed themselves to a dualistic conceptualization of evolution and human nature that is theoretically untenable and empirically unsupported.

Da spricht es jemand mal deutlich aus. Der Blank Slate, also das unbeschriebene Blatt, dass allein durch Kultur befüllt wird, ist heute nicht mehr vertretbar und wird auch nicht durch wissenschaftliche Beweise unterstützt.

I suspect that gender feminists’ reluctance to acknowledge that evolution has left different fingerprints on men’s and women’s bodies and brains stems from two common misunderstandings of evolutionary psychology (Buss, 2012; Confer et al., 2010).

Jetzt also zu den Gründen, aus denen sich dies ergibt. Was natürlich erst einmal voraussetzt, dass man sich überhaupt damit auseinandersetzt, was meist nicht der Fall ist.

The first misunderstanding, the myth of immutability, is evidenced when one erroneously concludes that “if it’s evolutionary, then we can’t change it.” As has been discussed at length elsewhere (Buss, 1996; Buss, 2012; Confer et al., 2010; Geher, 2006), evolutionary psychology does not view human behavior as impervious to change. In fact, evolutionary psychologists have cogently argued that knowledge of the informational inputs to evolved psychological mechanisms is a crucial first step toward changing the behavioral output of these mechanisms (Buss, 1996; Buss, 2012; Confer et al., 2010; DeKay and Buss, 1992; Geher, 2006).

In der Tat ein häufig gehörtes Argument. Ich habe es anlässlich eines Kommentars bereits im ersten Monat dieses Blogs einmal aufgegriffen: „Wahrheit vs. Wollen: Feministische Theorie und die eigene Suppe“, damals in der schönen Form:

Als Historikerin und Feministin bin ich davon einfach nicht zu überzeugen. Und zwar nicht nur wegen meiner intellektuellen Verortung, sondern auch aus strategischen Gründen:

Wenn die ‘Natur’ oder ‘Evolution’ für die Geschlechterdifferenz verantwortlich gemacht wird, bleibt für gesellschaftliche Veränderungen kein Raum. Den braucht es aber dringend, denn so wie es ist, ist nichts gut.

Was genau das oben angeführte Argument ist, dass es nicht so sein darf, weil man es dann nicht ändern kann. Meiner Meinung nach muss der Haupteinwand gegen das Argument sein, dass man sich die Welt nicht schön denken darf, sondern Fakten hinnehmen muss, wenn sie nun einmal so sind. Allerdings ist es durchaus richtig, dass uns das Wissen um bestimmte biologische Unterschiede auch Handlungsmöglichkeiten geben kann. Wenn wir wissen, wie Menschen auf etwas reagieren, dann kann man Möglichkeiten schaffen, diese Reaktion zu vermeiden oder abzufangen. Es bringt nichts, einfach davon auszugehen, dass man ein bestimmtes Verhalten durch gesellschaftliche Maßnahmen ändern kann. Das wird dann nur dazu führen, dass man sich ärgert, dass es nicht klappt. Wenn Jungen im Schnitt Raufen und Toben („Rough and Tumble Play“) bevorzugen, dann bringt es mehr dieses in vernünftige Bahnen zu lenken als ihnen eine Puppe in die Hand zu drücken und sie auszuschimpfen, wenn sie Toben wollen.

The second pervasive misunderstanding is the naturalistic fallacy, which rears its illogical head when one concludes that “if it’s evolutionary and hence natural, then it’s okay and hence good.” Numerous evolutionary psychologists have unpacked the mistaken inference that if something is the case then it ought to be the case (Buss, 2003; Geher, 2006; Pinker, 2002). Evolutionary psychology does not excuse, justify, or rationalize any human’s thoughts, feelings, or actions (Buss, 1996; Geher, 2006). It merely seeks to discover and detail the design of the information-processing mechanisms that underlie our psychology. If some women have been subjugated because they were regarded as different than (and inferior to) men and some men have excused their misogynistic behavior as being an inevitable consequence of their genes, then a reluctance to embrace a discipline which viewed such pernicious behavior as immutable and excusable would be understandable. But evolutionary psychology is not that discipline (Buss, 1996).

Ich denke, dass diese Unterscheidung vielen schwer fällt. Die Reaktion „Wie kannst du so etwas unmoralisches/nüchternes schreiben“ kommt ja auch hier häufig, wenn man Selektionsdrücke und abstrakte Vorteile bestimmter Verhalten oder Auswahlkriterien anführt. „Es ist nicht gut, also darf es nicht sein“ ist aber ebenfalls kein tragendes Argument, es verkennt eben, dass die Evolution durch Mutation und Selektion arbeitet und das einzig wesentlich ist, welche Gene für langfristig mehr Nachkommen sorgen. Ein unmoralisches Verhalten, dass dauerhaft zu 50 Kindern führt, wird sich gegen ein moralisches Verhalten, das dauerhaft 1 Kind zur Folge hat, durchsetzen, wenn es auf genetischen Grundlagen beruht, einfach, weil die Gene von dauerhaft 50 Kindern sich dann schneller verbreiten. Das bedeutet nicht, dass unmoralisches Verhalten sich immer durchsetzt: Gerade die Spieltheorie hat gezeigt, dass moralisches Verhalten und Kooperation in einer Gemeinschaft Vorteile für den Einzelnen bringen können,  wenn man sie gegen ein Ausnutzen absichert. Zu Bedenken ist dabei auch, dass unsere Moral ebenfalls teilweise Ergebnis unserer Biologie ist: Weil wir aufgrund biologisch-hormoneller Vorgänge Liebe zu unseren Kindern empfinden, gilt es nicht als moralisch unanständig sie gegenüber unbekannten Dritten zu bevorzugen etc. In der Tat ist aber der Vorwurf, dass man etwas als gerecht bewertet, weil es so ist, ein beständiger Vorwurf. Ein Beispiel wäre „Wer meint, dass sich Frauen an die Kindererziehung angepasst haben und Männer an die Jagd, der meint, dass Frauen in die Küche und ins Kinderzimmer gehören, und Männer das Geld verdienen müssen“. Was natürlich nicht der Fall ist, denn zum einen ist es eh nur eine Betrachtung über den Schnitt und zum anderen geht der Mann eben nicht mehr jagen und ist sicherlich nicht für einen Bürojob evolutionär angepasst. Auch die Kinderbetreuungssituation ist eine andere als die in der Steinzeit. Es ist auch keine Wertung dieser Art, wenn man dennoch vertritt, dass viele Frauen eher als die Männer die Kinderbetreuung übernehmen wollen. Denn daraus kann nicht folgen, dass Frauen das immer wollen müssen.

However, evolutionary psychology and feminist psychology will conflict as long as the latter adheres to gender feminism and its unwillingness to acknowledge the evidence (Buss, 2003; Geary, 2010; Mealey, 2000; Pinker, 2002) for evolved psychological sex differences. It is tragically ironic that feminist psychology—a discipline in part dedicated to shedding light on women’s struggles with inequity—struggles to consider any and all insights into the origin of the inequities faced by women. Gender feminism’s dualistic view of evolution hinders the search for and understanding of the proximate and ultimate causes of inequality. Feminist psychology needs to evolve.

Future research might explore whether those who fallaciously believe that evolutionary psychologists view nature as immutable and suitable for justifying the status quo are more likely to endorse gender feminism and its untenable conception of sex differences than to self-identify as equity feminists.

In der Tat macht der Genderfeminismus eher vieles unklarer. Er sieht falsche Gründe für Ungleichheiten und verschenkt damit Energien in Lösungen, die nicht funktionieren können. Es wäre eine Öffnung des Genderfeminismus hin zu moderner Wissenschaft dringend notwendig.

Dazu müssen aber viele ideologische Barrieren im Feminismus abgebaut werden.

Steven Pinker zu Dekonstruktivismus, Gender Studies und Postmodernismus

Weil mich Khaos.Kind bei Onyx fragte, wo eigentlich gesagt wird, dass sich Biologie und (bestimmte Richtungen innerhalb der ) Soziologie widersprechen, habe ich noch mal etwas rumgelesen und dazu unter anderem diese Stelle bei Steven Pinkers „The Blank Slate“ gefunden:

According to the relativistic wisdom prevailing in much of academia today, reality is socially constructed by the use of language, stereotypes, and media images. The idea that people have access to facts about the world is naïve, say the proponents of social constructionism, science studies, cultural studies, critical theory, postmodernism, and deconstructionism. In their view, observations are always infected by theories, and theories are saturated with ideology and political doctrines, so anyone who claims to have the facts or know the truth is just trying to exert power over everyone else. Relativism is entwined with the doctrine of the Blank Slate in two ways. One is that relativists have a penny-pinching theory of psychology in which the mind has no mechanisms designed to grasp reality; all it can do is passively download words, images, and stereotypes from the surrounding culture. The other is the relativists’ attitude toward science. Most scientists regard their work as an extension of our everyday ability to figure out what is out there and how things work. Telescopes and microscopes amplify the visual system; theories formalize our hunches about cause and effect; experiments refine our drive to gather evidence about events we cannot witness directly. Relativist movements agree that science is perception and cognition writ large, but they draw the opposite conclusion: that scientists, like laypeople, are unequipped to grasp an objective reality. Instead, their advocates say, “Western science is only one way of describing reality, nature, and the way things work — a very effective way, certainly, for the production of goods and profits, but unsatisfactory in most other respects. It is an imperialist arrogance which ignores the sciences and insights of most other cultures and times.” Nowhere is this more significant than in the scientific study of politically charged topics such as race, gender, violence, and social organization. Appealing to “facts” or “the truth” in connection with these topics is just a ruse, the relativists say, because there is no “truth” in the sense of an objective yardstick independent of cultural and political presuppositions.