Fan-Baiting

Ein Thread auf Twitter stellt „Fan Baiting“ als Marketing Kampagne dar:

“Fan-baiting” is a form of marketing used by producers, film studios, and actors, with the intent of exciting artificial controversy, garnering publicity, and explaining away the negative reviews of a new and often highly anticipated production. 1/10

Fan-baiting emerged as a marketing strategy in 2016/17, after fans of beloved franchises such as Ghostbusters and Star Wars objected to what they saw as poor writing choices, sloppy scripts, and cheap alterations to plot lines and characters for the sake of shock value. 2/10

Along side these critics, there was a small group of bigoted but vociferous commentators who objected to the inclusion of black and female actors in roles traditionally held by white male actors. Some of these individuals began publicly harassing actors. 3/10

Bigots have always attacked diversity on screen, but in a highly polarized political climate, instances of harassment on garnered disproportionately massive media coverage, which provided production studios with both free publicity and a new defence against actual critics. 4/10

Studios seized the opportunity to discredit criticism of poor writing & acting, insinuating that these, too, were motivated by bigotry. What used to be accepted as standard critiques were increasingly dismissed as part of the ignorant commentary of a “toxic fandom.” 5/10

Soon, it became standard practice before release to issue announcements specifying diverse casting choices, coupled with pre-emptive declarations of solidarity with the cast whom they now counted on to receive disparaging and harassing comments. 6/10

Actors who are women and/or BIPOC became props & shields for craven corporate laziness and opportunism. The studios save money both by avoiding expensive veteran writers as well as by offloading publicity to news outlets and social media covering the artificial controversy. 7/10

“Fan-baiting” works. It brings in a new sympathetic audience whose endorsement is more about taking a public stance against prejudice than any real interest in the art. “Fan-baiting” also permits studios to cultivate public skepticism over the legitimacy of poor reviews. 8/10

“Fan-baiting” also compels reviewers to temper their criticism, for fear of becoming associated with the “toxic fandom” and losing their professional credibly, resulting in telling discrepancies between critic and audience review scores. 9/10

The true nature of “fan-baiting” is never so clear as when a script is well-crafted and audience reviews are accordingly positive, exposing the announcements, declarations of solidarity, & grooming of skepticism for what they really are: cynical corporate marketing tactics. 10/10

Put another way, media corporations have found a way to monetize the racism that they set their actors up to receive. 11/10

Amazon knows exactly what it’s doing. One of the first images released was of Disa. On cue, a couple bigots said the predictable, allowing a giddy Amazon to release its pre-prepared scripted statement denouncing the „pushback“. It’s the new business model.
‘Lord of the Rings’ TV Series Team Responds to Internet Pushback Over Diverse Cast

Fan-baiting isn’t „black people getting cast“. Rather, it’s corporations banking on black people getting harassed to inflate publicity. Hence, diversity casting is in part motivated by the hope that the corporation can maximize harassment and, consequently, $$$.

Racism and sexism are the main issues. A secondary issue – one that is being overlooked – is corporate monetization of bigotry. Even while a studio purports to be „challenging bigotry“ it is also counting on bigots being bigoted, and doing its best to direct them to the actors.
Solution: Media corporations should (a) hire experienced writers and give them the time required to write great characterization and plots for these actors, (unlike Amazon and Disney) and (b) accept critique rather than suggest all critique is motivated by bigotry.

As evidenced by the success and great reviews of HBO’s „House of the Dragon“ in comparison to Amazon’s Rings of Power, both of which feature a diverse cast, the problem is the quality of writing, not the complexions of the actors.

For those of you who like this thread on #fanbaiting, know that it is an example of structural racism: the individuals involved may not be personally racist, but the profit motive of the corporations who employ them orients them to make decisions that harm racialized peoples.
Also ein einfacher Plan:
  • Betone Punkte, die auf Kritik stoßen werden, die man als unmoralisch darstellen kann
  • Rege dich dann über die Kritik auf und erzeuge damit weitere Kritik
  • Erreiche dadurch Aufmerksamkeit, so dass alle dein Produkt wahrnehmen
  • Entwerte die Kritik dadurch, dass sie rassistisch/sexistisch etc ist
  • Zwinge dadurch alle Kritiker sich auf deine Seite zu stellen, weil sie keine Rassisten/Sexisten sein wollen und erreiche dadurch gute Kritiken (trotz schlechten Materials)

Der Ansatz überzeugt mich nicht wirklich.

Zwar ist ein alter Spruch, dass es keine schlechte Presse gibt und Aufmerksamkeit, auch schlechte, insofern einen gewissen Wert hat.
Aber gleichzeitig ist negative Presse vielleicht besser als keine Presse, aber positive Presse ist besser als schlechte Presse. Gerade viele der Formate, bei denen es im Gespräch ist, haben „Fan Baiting“ eigentlich nicht nötig:
Wer zB eine Serie über Tolkin macht, und das mit dem Budget von Amazon, der braucht eine solch schäbige Taktik eigentlich nicht nutzen, er kann auf positive Kritik setzen. Es gibt genug Tolkins Fans, die Videos produzieren werden, die diskutieren werden, die Fanclubs bilden werden und die die Serie 10 mal hintereinander schauen werden, sich die Extra-Fan-DVD Reihe kaufen werden, eine überlebensgroße Statue der Hauptfigur, die Bücher, die Actionfiguren und womit man noch alles in einem solchen Universum Geld verdienen kann.

Natürlich: Das ist Arbeit. Und es steht häufig mit anderen Zielen, die man evtl umsetzen will, im Konflikt. Man will unbedingt einen „strong female Charakter“ haben, der vollkommen unabhängig sein muss, keine Schwächen haben darf, nie die Hilfe eines Mannes brauchen darf und keine Schwächen haben kann. Leider kommt dabei üblicherweise ein schlechter Charakter bei raus, weil er meist unsympathisch und kalt wirkt. Man will schwarze Schauspieler einsetzen, und zwar auf eine Weise, die sie die Guten sein lässt, die Rassismus vollkommen ausblendet und die man nicht begründen muss, auch wenn es nicht in die Welt passt. Und das erzeugt eben gewissen Unstimmigkeiten, gerade bei einer Welt wie Tolkins. Man möchte auch eine woke Message unterbringen und muss diese irgendwie in die Story bekommen. Dann muss man vielleicht auch Produzenten anheuern, die die Message verstehen, selbst wenn sie sonst nicht so gut sind.

Will man das alles, dass kann daraus ein Produkt entstehen, dass den passenden Anhängern woker Theorien gefällt, dass aber erhebliche Schwächen hat. Und dann könnte „Fan Baiting“ eine Flucht nach vorne sein:

Man weiß, dass man kein gutes Produkt hat, aber man weiß, dass man die richtige Botschaft hat. Man findet die Botschaft aber richtig und wichtig und möchte nicht darauf verzichten. Man möchte aber auch nicht derjenige sein, der ein Produkt ruiniert hat: Also nutzt man die Betonung der Message um sich dahinter zu verstecken: Man hat ein tolles Werk geschaffen, aber leiden ziehen es die Rassisten in den Dreck. Was kann man aber für Rassisten? Man hat alles versucht, alle Guten und Gerechten sind der Meinung, dass das Produkt genial ist, aber die Rassisten machen leider alles kaputt.

In der Hinsicht macht die Strategie für mich Sinn. Sie schirmt einen ab und erlaubt einem die Botschaft weiter zu verkünden. Man kann sich in seinen Kreisen für den Kampf gegen die Rassisten als Held feiern lassen. Man nimmt vielleicht auch die Kritik gar nicht mehr wahr, weil man zu sehr von der Rechtschaffenheit überzeugt ist und eine kühle und arrogante Frau als Hauptfigur mit kaum einer Gesichtsregung toll findet.

Es bedient zudem die „intersektionale Revolution“:

Nach Lindsay sind alle Maßnahmen zur Vorbereitung des Systemsturzes darauf ausgerichtet mehr Anhänger intersektionaler Theorien zu erzeugen. Dazu sind Polarisierungen jeder Art gut geeignet, weil dabei eben immer ein paar Leute sich auf die „richtige Seite“ schlagen. Dazu ist auch die Übertreibung in jeder Weise („Alles ist rassistisch/sexistisch/istisch“) hilfreich, weil es eben auch Positionierung verlangt und den „Maßstab“ verlagert: Wenn man sich darum streitet, ob eine sehr kleine unbedeutende Sache rassistisch ist, dann kommt man eher dazu, einen grundlegenden Sexismus zu sehen etc. Es ist dagegen evtl nicht hilfreich zB schwarzen Personen wirklich zu helfen, etwa über bessere Schulen etc. Denn dann gäbe es ja weniger Rassismus und damit eine schwächere Botschaft und es entsteht der Eindruck, dass es nicht „Das System“ ist, sondern Einzelpersonen ihr konkretes Verhalten ändern können und dort Unterstützung brauchen. Es ist hingegen sinnvoll Filme nach Quoten zu besetzen und das sogar mit schlecht geschriebenen aber „der Botschaft“ entsprechenden Rollen. Um so mehr der Film scheitert, weil man die zu woke Figur nicht mag um so eher entstehen Möglichkeiten zB Leute zu beschämen, weil sie sexistisch oder rassistisch sind und von diesen Entschuldigungen zum Wahren Bekenntnis einzufordern.

Als Marketingkampagne für das eigentliche Produkt macht es aus meiner Sicht insofern wenig Sinn. Als Marketingkampagne für eine entsprechende Ideologie durchaus. Und als Absicherungskampagne für die Produzenten könnte es auch klappen.

Dennoch schade um das Potential, welches eine gut geschriebene Ringe der Macht  Serie oder viele andere woke Serien haben könnten.

60 Gedanken zu “Fan-Baiting

  1. Diese Verschwörungstheorie überzeugt mich nicht.

    Vielmehr ist klar: Alles muss divers sein. Was bis zu einem gewissen Grad ok ist. Die „schwarzer Elf/schwarze Zwergin“ Diskussion fand ich z. B. lächerlich.

    Bedauerlicher ist die unterirdische Qualität des Drehbuchs. Eine Ursache ist das erbärmliche „Bad Robot“ – Mystery Box Storycrafting. Eine andere die limitierten Rcchte, die gekauft wurden, Ich weiss auch nicht, wie man so blöd sein kann, die Anhänger des HdR zu kaufen, aber nicht zumindest umfassende Zitatrechte für das Silmarillion.

    Ubd der dritte Grund, warum RdM schlecht ist: Hollywood hat eine veraltete und oberflächliche Ansicht davon, was ein starker Frauencharakter ist. Wie sie Galadriel vernichtet haben, ist wirklich bitter. Von freundlicher, weiser und mächtiger Zauberin zu dummer Teenager-Karen und schwertschwingeneder Mary Sue.

    • Es erklärt zum. wie Leute wie die aktuellen denen das Quellenmaterial nach eigener Aussage am Allerwertesten vorbeigeht so hantieren können wie sie das tun.
      Tiefpunkt dafür war für mich im übrigen The Watch… nach den bis dahin sehr guten Pratchett Vefilmungen eine absolute S**t-Show

    • „Alles muss divers sein. Was bis zu einem gewissen Grad ok ist.“

      Jein. Es ist OK, Schauspieler nicht wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts auszuschließen. Wenn ab und zu eine schwarze Lesbe eine Hauptrolle spielt, soll das so sein.

      Es ist nicht OK, wenn Personen erkennbar nur wegen ihrer Farbe für eine Rolle ausgewählt werden. Das ist zB derzeit in Medien und Werbung gehäuft der Fall: Schwarze Moderatoren oder Models werden weit häufiger in Werbung oder als TV-Moderatoren eingesetzt, als nach ihren Anteil in der Bevölkerung zu erwarten wäre.

      Das ist letztlich Symptom rassischen Denkens bei den Entscheidern, also das Gegenteil dessen was sie vorgeben zu sein. Anzustreben ist Farbenblindheit, aber das ist keine.

    • „Die „schwarzer Elf/schwarze Zwergin“ Diskussion fand ich z. B. lächerlich.“

      Ist sie aber nicht. Hautfarbe hat einen evolutionären Zweck und PoC leben nicht einfach so in diesen geografischen Breiten Mittelerdes.

        • Vermutung: Ein Woker versteht nicht den Unterschied zwischen diesen Gesichtern


          und einem Gesicht mit viel Melanin.

          Die natürliche Farbe eines Zwerges wäre demnach schwarz. „Echte Hautfarbe“ ist nur white-supremacist Biologismus.

        • @adrian

          Tarnung, sexuelle Selektion, die Einlagerung von schwarzen Pigmenten macht anscheinend die Haut auch undurchlässiger, weswegen wir auch dunklere Nippel haben, Gründe in der Zwergen Biologie.

          Dunkelelfen oder drows und Dunkelzwerge (jeweils die böse Variante) gibt es in der Fantasie durchaus. Da hat auch noch niemand angeführt, dass es nicht geht

          • Oh, da ist aber regelmäßig die Begründung mitgeliefert. Und wenn es nur so etwas ist, wie dass ein böser Zauberer oder so etwas sie explizit gezüchtet oder verhext hat.

          • Die Drow und Druegar sind in dieser Diekussion ein wichtiger Punkt.
            Die dunkelhäutigen Elfen und Zwerge der Forgotten Realms sind rein UNTERIRDISCHE Völker. Da hat seit Jahrzehnten niemand ein Problem mit. Und auf einmal ist die falsche Hautfarbe in gemäßigten Klimazonen einer Fantasy-Welt ein Problem.

          • @goi

            „Und auf einmal ist die falsche Hautfarbe in gemäßigten Klimazonen einer Fantasy-Welt ein Problem.“

            Ich glaube ein Volk mit falscher Hautfarbe in einer gemäßigten Klimazone wäre nicht so das Problem, wenn in einem Fantasysetting. Katara am Südpol der Welt in Avatar hatte glaube ich keine entsprechenden Reaktionen (da mag ich mich auch irren). Es ist eher die Mischung die stört, um so mehr weil sie politisch aufgeladen ist

        • Ja, ist klar.
          Aber wenn man Elfen, Zwerge, Zauberer und Drachen ok findet, ist es doch komisch, bei der Hautfarbe auf einmal Realismus zu verlangen.

          Jeder Schauspieler sollte alles spielen können. Das ist doch schauspielern.

          • Die Sache beim Thema „Herr der Ringe“ ist ja, dass Tolkien das Volk der Zwerge recht klar beschrieben hat. Die Zwergin hätte demnach zumindest bärtig und sehr maskulin sein müssen. Das war wohl aber nicht von den Machern erwünscht, denn dann hätte man ja nicht so wunderschön Geschlecht und Hautfarbe herausstellen können. Deshalb wird eben aus der schwarzen Zwergin auch gleich die einzige, die mit gepflegter Haarpracht und viel Blin-Blin heraussticht, was, so habe ich von vielen Fans vernommen, eben nicht zum Naturell der Zwerge in Tolkiens Erzählungen passt.

            Das bringt wohl die Fans eher in Rage, als „Realismus“, welcher natürlich bei Zwergen und Elfen ziemlicher Mumpitz wäre.

            Geholfen hat dabei auch nicht gerade amazons klägliche Nummer mit den „Superfans“, wo man eine Rund von vier, fünf Leuten hatte, die sich in „Dikussionen“ nicht ein einziges Mal über das Basismaterial unterhielten, dafür aber einen schon beinahe buchstäblichen Circle Jerk darüber abhielten, wie toll sie „ihre“ represantation da nun fänden. Das hat ganz klar gezeigt, dass das Casting auch kein Zufall war, sondern gezieltes, agendagetriebenes Reinquetschen von Inhalten, um Leuten zu gefallen, die sich dafür eigentlich gar nicht interessieren, sondern nur wollen, dass überall Figuren enthalten sind, die genauso aussehen, wie sie, dasselbe Geschlecht, dieselbe Sexualität haben, weil sie sich sonst nicht damit identifizieren können. Ach ja – nie zu vergessen – die Rassisten und Sexisten sind aber natürlich trotzdem immer die anderen.

          • Das ganze muss doch aber einigermaßen konsistent sein. Auch und vor allem, damit „Immersion“ funktioniert.
            Wenn z.B. jemand ein Buch über die Arktis schreibt, in dem – ggf. sogar unspezifisch – von einem Bären, einem Wolf und einem Fuchs die Rede ist, und du verfilmst das dann mit einem Malaienbären, einem Timberwolf und einem Rotfuchs, dann wird dir das jeder – inklusive der Wokies – sofort als groben Unfug um die Ohren hauen, Weil es schlicht nicht passt.

            Aber man darf kein Problem damit haben, wenn es in einer Verfilmung im – echten wie auch hypothetischen Mittelalter, haben sie ja beides gekapert, von Schwarzen, Asiaten, Latinos und Transen nur so wimmelt.

        • Das war mein erster Gedanke (auch, wenn es da noch keine Sonne gab), aber Arondir scheint ein Noldorsoldat ohne ungewöhnliche Vorgeschichte zu sein.
          Ob das jetzt wirklich „Fan-Baiting“ ist, wie oben beschrieben, weiß ich auch nicht, aber das Marketing war teilweise echt zum Fremdschämen.
          Also warum böse Absicht vermuten, wenn Doofheit auch reicht? Ich bin hin und hergerissen zwischen Mitgefühl für Darsteller, Kulissenbauern und Kostümdesign sowie den ganzen SFX-Team, die ja richtig amtlich abliefern, und Herablassung gegenüber den Castern und Drehbuchschreibern, um es mal milde zu formulieren.

          • Der Schauspieler, der Arondir spielt, kommt übrigens aus Puerto Rico. Ist also eher ein Braunelf.

            Warum gab es eigentlich nie solche Diskussionen über die Haar- und Augenfarben von Tyrion Lannister oder Harry Potter (bei letzterem nur die Augen)? Warum nie über die Zähne von Brienne oder Hermine?

          • Ich glaube, die Diskussion über Harrys Augen gab es schon, aber da waren die (a)sozialen Medien noch nicht so dicht vernetzt.
            Und allgemein gibt es schon Diskussionen, warum die bei GoT alls so gute Zähne haben, aber da fühlt sich niemand exkludiert.

          • @GOI
            Gab es schon. Aber die andere Haarfarbe von Tyrion ist weniger „störend“ im Sinne von „Eintauchen in die Geschichte“. Wenn man ihn hingegen mal eben 2 Meter groß gemacht hätte (so wie die „Zwergin“ in The Watch, die auf einmal eine gigantische nonbinäre Fummeltranse auf männlichem Chassis wurde) dann hätte es auch ohne Race-Swapping ordentlich Aufstand gegeben. Oder wenn man aus Brienne ganz im Gegenteil ein zierliches 1.50 Meter großes Püppchen gemacht hätte. Weil in beiden Fällen, auch ohne dass man die genauen Details aus den Büchern kennt, die Geschichte der Figuren keinerlei Sinn mehr ergäbe. Und das gilt auch, wenn man sie ohne Erklärung einfach in Angehörige anderer Ethnien verwandelt.

            Bist du ernsthaft der Ansicht, dass Rassismus dahinter steckt, wenn man einfach gerne die Figuren wenigstens so ähnlich sähe wie vom Autor konzipiert und beschrieben oder sogar historisch belegt? Welchen Mehrwert siehst du denn darin, das einfach zu ignorieren? Und wo, wenn überhaupt, würdest du eine Grenze ziehen? Vllt. bei Anne Boleyn als (tief-)Schwarze? Die BBC tut das jedenfalls nicht.

            Und obwohl z.B. bei der aktuellen Serie House of the Dragon auch so ein derber Klops (eine der valyrischen Familien wird als Schwarze dargestellt, ohne die geringste Erklärung wie es sein kann, dass die aus der selben Stadt wie die anderen stammen, aber alle tiefschwarz mit weißblonden Haaren sind) drin, und die Serie wird von genau den selben Leuten, die die HdR-Parodie kritisieren in höchsten Tönen gelobt. Und dabei ist da auch noch eine blonde Frau in tragender Rolle, ganz wie in The Rings of Prime. Und weißt du woran das liegt? Der Rest ist ganz überwiegend so gut gemacht, dass das Detail die Story nicht ruiniert. Wenn diese Details aber fast die gesamte „Story“ ausmachen und kaum noch eine Figur oder ein Handlungsstrang mit der Vorlage zu tun hat, wird es eben problematisch.

            Ich würde mich auch beklagen wenn irgendein hellhäutiger Schauspieler (ohne „Blackfacing“ oder, wie geistig gesunde Menschen sagen, ohne Theaterschminke) MLK oder Malcolm X spielte. Oder wenn ein typischer Japaner z.B. den Häuptling Sitting Bull spielte.

          • Bei DER Familie gibt es wohl die (Kanon?) Erklärung, dass das Seefahrer sind, die auch Kontakte in der „Südsee“ haben oder hatten. Also mit Menschen in „Äquatornähe“.
            Und möglicherweise wird valyrisches Platinblond irgendwie dominant vererbt. Oder die haben seit Generationen nur nähere Verwandte geheiratet.
            Von Südseeelben oder Südlandzwergen würde ich auch gerne mehr erfahren, aber hey, das ist ja „Wo kommst Du her?“

          • Nee, mit Kanon hat das nicht das Geringste zu tun. Mitglieder dieser Familie sind seit der Ankunft auf diesem Kontinent (als das spielt lediglich um die 100 Jahre her) in Länder mit schwarzer Bevölkerung (Summer Islands) gereist, aber der große Seefahrer war erst der, der in der Verfilmung diese Rolle im Rat spielt. Die einzigen explizit als Schwarzen beschriebenen Figuren in dem gesamten Werk kommen von dort.

            Das hat nicht nur nichts mit dem Buch zu tun sondern es hat ausschließlich den Grund, dass man einen Schwarzen am Hof bzw. im Council „brauchte“ bzw. wollte und es bei den anderen Figuren die in Frage kamen entweder noch lächerlicher gewesen wäre oder aber sie keine Familien hatten, die man praktischerweise auch schwarz machen kann – 10+ zum Preis von einem. Die Wokies reden sich halt wieder einmal damit raus, dass er im Buch nicht explizit als nicht-schwarz beschrieben wurde (im Kontext natürlich immer als genau so aussehend, wie alle anderen aus dieser Region – GRRM hat die Hautfarbe vmtl. einfach nicht explizit erwähnt weil er -anders als diese Leute – nicht davon besessen ist, Hautfarbe zu jedem unpassenden Zeitpunkt in den Vordergrund zu stellen), also ungefähr s redlich wie die Argumentation mit der schwarzen Frau als Jarl in Norwegen. Steht ja auch nirgends geschrieben, dass das zu 100% theoretisch auszuschließen ist.

  2. „know that it is an example of structural racism: the individuals involved may not be personally racist, but the profit motive of the corporations who employ them orients them to make decisions that harm racialized peoples.“

    Im Umkehrschluss: die unterstellte Strategie funktioniert ausschließlich, weil es Leute gibt, die Wörter wie „racialized“ verwenden und sich lautstark über „structural racism“ aufregen und reparations fordern.

    Ohne diese wären die paar verbliebenen rassistischen bad actors in aller Augen lediglich Arschlöcher, über die man sich nicht mehr aufregen muss als über Müller-Westernhagens „Dicke“ oder der Ärzte „Männer sind Schweine“ oder Newmans „Short People“

      • Das ist der ontologische Unterschied a la Beauvoir, der da sagt: Diese Leute SIND gar nicht von einer anderen Rasse, denn Rassen gibt es gar nicht, aber sie sind Opfer davon, dass böse Menschen sie aufgrund irrelevanter Merkmale einer Rasse zuordnen und dann unterdrücken.

        Da steckt das gesamte „Weh mir, ich bin unschuldiges Opfer finsterer Mächte“ Narrativ drin.

        Mit „Peoples of different races“ hätte niemand ein Problem.
        Außer denen, die davon leben, dass da Probleme sind; so wie der Autor, der davon lebt, dass er Firmen vorwirft, materielle Vorteile davon zu haben, dass Leute wie der Autor die Probleme anheizen.

  3. Ich glaube auch, dass das Fan-Baiting nicht am Anfang der Überlegung steht, sondern dass darauf zurückgegriffen wird, wenn wie bei Gillette oder Ghostbusters 2016 schnell deutlich wird, dass die Fans auf die Diversity scheißen und einfach noch einen weiteren Baustein im lieb gewordenen Fanuniversum sehen wollen. Im Gegensatz zu z.B. der Prequell-Trilogy oder Matrix 2+3 , Wo die Geschichten zwar konsequent (und für mein empfinden sogar gut) weiterentwickelt wurden, aber die Fans aus verschiedenen Gründen enttäuscht waren, ist den Machern bei den Fan-Baiting Beispielen, im Prinzip das Originalmaterial egal, den Machern sind die Alten Fans egal und die politische Agenda wichtiger war. Die beschriebenen Mechanismen sind ein Versuch den finanziellen Schaden zu begrenzen.
    Das verbesser die Drehbücher und Casting entscheidungen zwar nicht, aber die Macher versuchen die Verantwortung für ihre Schlechten Entscheidungen auf die Fans abzuwälzen. AUf ihren Rassimus und Sexismus. Das ist etwas was sich Lucas und die Wachowskis nie getraut hätten, denn die konnten zu ihren Entschiedungen stehen und mussten damit leben dass einigen z.B. Han Solo und Luke Skywalker in episode 1-3 fehlten

  4. Ich erkenne kein Ziel hinter diesen Vorgehen, sofern es geplant sein soll. Für mich ist deren Vorgehen völlig kontra-intuitiv.

    Sie wollen mit aller Gewalt Diversity/weniger weiße Hetero-Männer und schaffen es dabei nicht eine gute Story zu schreiben. Mehr „Ziele“ sehe ich nicht. Frauen dürfen keine Schwäche haben, außer vielleicht das sie zu lieben und zu süß sind, und die oft deutlichen Charakterfehler dieser weibliche Figuren, wie z.B. Machtmissbrauch und Egoismus, werden nie als ein Problem dargestellt, dass diese Frauen überwinden müssen und daran dann ja wachsen könnten, also eine richtige Charakterentwicklung erleben. Gibt es bei Frauen aber nicht. Die sich einfach perfekt geboren, man muss es ihnen nur noch sagen.
    Mit Nicht-Weißen ist es nicht so eindeutig. Sie sind eher die guten, während die weißen Männer oft schon irrational böse geschrieben werden. Und die Sexualität von Schwulen und Lesben hat i.d.R. keinerlei Bedeutung für die Story.

    Star Wars Rogue One hat auch eine „diversen“ Cast, war aber nicht woke und m.M.n. ein gelungener Film. Es geht also. Aber entweder sind die Verantwortlichen so unfähig oder man will es nicht.

    Ich glaube es gab aber sogar einen Film bei dem sie schon vor der Ausstrahlung klargestellt haben das alle Kritiker Sexisten sind. Ich glaube das war bei Captian Marvel.

    • Ms Marvel z. B. ist extrem woke, aber einfach eine nette Serie. Und niemand kümmert sich drum, dass es woke ist. Einfach weils gelungen ist und nicht mit Absicht Leuten die Wokeness ins Gesicht schmiert, um sie hinterher zu beschimpfen, wenn sie nicht einverstanden sind.

      • Ms Marvel habe ich nicht gesehen. Was ist den woke an der Serie? Wenn in einer Serie die in den heutigen USA spielen soll, Menschen mit allen möglichen Hautfarben vorkommen, dann entspricht das ja der Realität.
        Woke wäre es wenn alle Männer/Jungen Trottel sind oder zu mindestens alle weißen Männer/Jungen und die Frauen alles können und auch die typischen Männerrollen innehaben, wie z.B. Mechaniker-, Physik-, Mathe-, Hacker-, Kampfsport- Ass. Oder wenn die Menschen mit politisch falschen Geschlechter bzw. falscher Hautfarbe als absurde Sexisten oder Rassisten geschrieben sind.
        Oder wenn die typischen feministischen Mythen vom Gender Pay Gap, gläsernen Decken, das Männer nur Männern helfen usw. transportiert werden.

        • Ich hatte den Eindruck, dass MsMarvel weniger woke als vielmehr sensationell schlecht geschrieben ist.

          Also woke insofern, als Frauen irgendwie alles können und keine Entwicklung brauchen.

    • Aus deren Perspektive dürften die Filme so etwas wie gut gemachte Ideologiepornos sein. Vermutlich glauben sie sogar, dass wenn es im Film kommt, es auch irgendwann in der Realität passiert ist/passieren kann. Siehe Black Panther und das „we wuz kings n sheet“-meme. Die glauben wirklich, dass vor Europäern Afrika eine Hochkultur war und die Europäer quasi die afrikanische Raumfahrt im 17. Jahrhundert torpediert haben.

      Die erkennen gar nicht, dass die mit ihrem Woken Schwachsinn dem gesamten IP mehr schaden als es deren Ideologie nutzt. Und wenn es keiner sehen will, gehen sie in ihre Bubble heulen und bekommen Bestätigung, dass der Pöbel da draußen einfach noch nicht so weit ist. Das finanzielle Risiko tragen sowieso andere.

      Star Wars dürfte für Disney nach wie vor ein Milliardengrab sein, das immer weiter Verluste produziert. Nur was wollen sie machen? Zugeben, das es der woke Mist sich nicht verkauft? Die Parks nicht laufen? Das Spielzeug Ladenhüter ist? Dazu sind sie ideolgisch viel zu festgefahren. Eher werden sie um Staatshilfen betteln, wie es für Linke üblich ist, als sich der Realität zu stellen.

      • “ Vermutlich glauben sie sogar, dass wenn es im Film kommt, es auch irgendwann in der Realität passiert ist/passieren kann.“

        Wir brauchen wahrscheinlich einfach noch mehr Frauenquoten. Nur so können wir junge Frauen davon überzeugen das es nicht normal ist das jemand anders für einen arbeiten geht.

  5. Das ganze funktioniert natürlich immer nur in eine Richtung. Niemand käme auf die Idee, Othello oder Porgy and Bess von weißen Schauspielern darstellen zu lassen.

    • Der antiweisse Rassismus ist schon so weit fortgeschritten, dass es schon wieder witzig wäre einen weissen Othello zu haben. Wobei alle anderen Akteure dann schwarz sein sollten…..

      • Das würde ich kucken: Othello in den Kongo verlegt mit einem weißen Othello und einem schwarzen Jago.
        Gute Idee.
        Selbst (oder gerade?), wenn der Othello von Denzel mit Whitefacing gespielt würde.

        • Genau so! Eigentlich sind diese „woken“ Versuche armselig. Da werden immer irgendwelche Minderheitenquoten völlig unabhängig von der Geschichte reingedrückt. Aber wenn es den Produzenten wirklich ernst wäre, dann würden sie gezielt nach Gescichten suchen, die ausschließlicg entsprechende Darsteller verlangen.

          Da würde die SciFi und Fantasy so viele Möglichkeiten bieten.

          Warum immer nur Fantasy basierend auf europäischen Mython? Warum nicht eine reine afrikanische Fantasy basierend auf deren Mythenschatz?
          Oder SciFi: War wäre, wenn eine Krankheit alle hellhäutigen Menschen dahingeraft hätte? Wie würde die Welt dann nach z.B. 100 Jahren aussehen?

          Oder, wie oben schon geschrieben, nimmt man ein klassisches Werk (oder Märchen) und besetzt es konsequent nur mit Schwarzen. Schneewittchen z.B.. Warum müssen denn die Haaren schwarz wie Ebenholz sein?

          Oder man dreht einen Film über die Sklaverei in Amerika, besetzt aber die Rollen genau andersherum. Das wäre doch mal provokant.

          • „Warum nicht eine reine afrikanische Fantasy basierend auf deren Mythenschatz?“

            Das wäre auch mein präferierter Ansatz. Schon allein aus Interesse.

            Als die Videospielreihe „God of War“ die angestammte griechische Sagenwelt verlassen hatte und den Protagonisten in die Welt des nördlichen Europas verfrachtete, fühlte sich das einfach angenehm frisch an. Obwohl uns Deutschen die germanischen/nordischen Mythen eigentlich viel näher stehen sollten, merkt man doch, wie viel vertrauter aber auch teils ausgelutschter die Sagen der ollen Griechen für uns sind, einfach, weil sie seit Jahrzehnten in Unterhaltungsmedien tausendfach verwurtstet worden sind. Die nordischen Mythen hingegen wurden da eher oberflächlich durch simples Namedropping abgefrühstückt (mal ein Thor hier, dann ein Loki da). Eine modern inszenierte, zwar erzählerisch frei interpretierte, aber dennoch auf ziemlich detailliertes in die Tiefe Gehen beim Material hindeutendes Darstellen von Hintergründen und Zusammenhängen, war mal echt nicht schlecht.

            Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Afrika nicht auch viele Mythenschätze gibt, die man Unterhaltungsmedial zum Leben erwecken könnte und die der Mehrheit der Menscheit nochmals um ein Vielfaches unbekannter sind, als die germanischen Mythen. Könnte, gut umgesetzt, eine wirklich erfrischende Sache werden.

            Wobei die Aktivisten das ja eben nicht wollen. Die Erfahrung, dass ein Film, der afrikanische Mythen unterhaltsam und mitreißend zum Leben erweckt, in dem natürlich nur afrikanischstämmige Schauspieler auftauchen, am Ende noch ein Kassenhit wird und sich keiner über die ganzen Schwarzen aufregt, wäre für die das Worst-Case-Szenario, weil es ihre Darstellung des ewig rassistischen Weißen nur schwer aufrecht erhaltbar lassen würde. Darum fordern sie ja ständig ihren „Race Swap“ explizit nur bei traditionell weißen Charakteren und das Reinpressen von Schwarzen in erzählerische Umgebungen, wo sie schlicht keinen Sinn ergeben; oder gar historische Persönlichkeiten „raceswappen“, was ich schon als wirklich übergriffige Sauerei empfinde, beachtet man die offen betriebene Agenda dahinter. Diese Arschlöcher sollten sich mal vorstellen, wie sie es fänden, würde man einen Film über Martin Luther King drehen und den Protagonisten von Tom Cruise spielen lassen. Aber ich weiß: DAS IST DANN WAS GAAANZ ANDERES!!! (TM)

            Die brauchen den erwartbaren Shitstorm, um auch weiterhin ihre Narrative befüttern zu können. Und dafür muss man halt gezielt provozieren, um die Reaktion auf die Provokation dann als die Ausgangsprovokation unter öffentlicher Mithilfe willfähriger Journalistendarstellern auszugeben.

            Also ja, die Aktivisten betreiben recht genau das Spiel, welches im Hauptartikel beschrieben wird, viele Filmemacher halte ich hingegen für naive, aber auch sehr selbstgerechte Trottel, die wirklich glauben, mit diesem woken Sondermüll irgendwie auf die Seite des Guten zu kommen und sind davon überzeugt, dass jeder, der das nicht mag, nur ein ganz übler was-auch-immer-„…ist“ ist.

      • Gab’s wohl wirklich mal an einem Theater in den USA: Patrick Steward als Othello und alle anderen wurden von afroamerikanischen Darstellern gespielt. 🙂
        Ob das „für den Gag“ war oder man dachte, die Botschaft so besser unters Volk zu bringen, weiß ich aber nicht.
        Hätte ich aber gerne gesehen. ❤

    • Für Afrika fordert auch niemand Diversität. Und PoC, die in Europa leben, oder für europäische Literaturverfilmung cecastet werden, betreiben auch keine „kulturelle Aneignung“. Warum wohl?

      • Die haben schon ein Cover mit einer Gruppe von ausschließlich schwarzen Frauen als ein Beispiel für gute Diversity bezeichnet, ebenso bei Black Panther.

        Diversity bedeutet für sie nicht Vielfalt, sondern immer nur „weniger weiße Männer“. Afrika ist demnach schon jetzt nahezu 100% divers. Und man sieht wie es dort läuft, wie Diversität zu besseren Ergebnissen führt und alle möglichen Menschen nach Afrika flüchten wollen.

        • Das ist aber nicht neu. Du kannst ja auch als eine einzelne Person maximal divers sein, schlichtweg indem du die Highscore der Unterdrückung gem. intersektionaler feministischer Theorie knackst. Je stärker du von einem weißen Hetero abweicht, desto diverser bist du.
          Macht natürlich wenig Sinn – zumindest wenn du Menschen als Individuum betrachtest.

        • Das stimmt irgendwie, ist aber wohl nur eine Halbwahrheit. Wie ich nachlesen konnte, hat man in Nigeria ganz stumpf verboten Werbung mit Ausländern zu machen, was auch den schwarzen Schauspieler aus dem Nachbarland betrifft.

          Ich bin zwar auch sehr gegen den ganzen woken Unfug, aber das ist halt wieder ein gutes Beispiel dafür, wie man von „rechterer“ Seite aus „nur Nationalismus“ Woki-Rassismus macht, wenn einem das nur in die eigene Agenda passt.

  6. Ich glaube das es dieses Konzept in den Köpfen von PR und Marketing Menschen geben kann, ich glaube aber auch des es gerade bei Serien, aber auch bei Filmen dauerhaft nicht funktionieren kann.

    Die Serie bekommt wegen der Kontroverse „Hass“ ab.
    Die Serie bekommt wegen den „Hassern“ gute Kritik die sie nicht verdient hat.

    Bekommt man aber deswegen mehr Zuschauer?

    Kurzfrisitig sicher, wegen Neugier an der Kontroverse, wer der Kritiker hatte recht usw. werden sicherlich mehr Menschen reinschauen.

    Aber langfristig werden Leute die nicht an dem Genre interessiert sind nicht weiterschauen,.
    Mensche die das Genre mögen werden nicht weiterscahuen wenn sich die schlechte Kritik bewahrheitet und irgendwann sind die Leute so genervt von den ständigen „rassismuss/seximus“ hass“ vorwürfen das sie genau wissen das es nur um PR geht und erst garnicht mehr aus Neugier ob an den vorwürfen was drann ist nicht ins Kino gehen oder die DVD kaufen sondern dann warten bis das mal im werbefinanzierten TV kostenlos läuft.

    • Bekommt man aber deswegen mehr Zuschauer?

      Nein. Aber man ist nicht schuld daran wenig bis keine zu bekommen bzw. kann sich und Idioten das einreden.

      und so lange die Geldgeber das glauben, kann man noch ein paar mehr solcher Projekte fahren – bis man die „fehlgeleiteten „Menschen entweder überzeugt hat (unwahrscheinlich) oder sie richtigen Hass entwickeln (weitaus wahrscheinlicher).

      P.S.: Netflix „Resident Evil“ Fanfiction wurde abgesetzt, und das erste was passierte, ist dass der Hauptdarsteller auf twitter was von Rassisten und Trollen wimmert. Und von den angeblichen Unmengen an Fans die jetzt traurig seien, aber zuvor offenbar nicht Netflix bezahlen wollten um das zu gucken.

      • Falls du damit den Darsteller von der Netflix-Version von Albert Wesker meinst: bei dem enttäuscht mich dieser Spin auch zutiefst. Ich fand den von seiner Ausstrahlung her immer extrem stark, z. B. als der „Hotelier“ in John Wick.

        Aber jeder, der das Quellmaterial kennt, muss doch einsehen, dass die ganze Serie noch weit weniger mit Resident Evil zu tun hatte, als die fürchterlichen Kinofilme mit Milla Jovovich. Und die Figur, die er selber verkörperte, ist wohl in der Netflixfassung teils ein regelrechtes Massaker an dem „wirklichen“ Wesker – und das hat mit dem wieder mal in die scheinbar einzig erlaubte Richtung erfolgten „Race Swap“ mal so rein gar nichts zu tun.

        So viel Scheiße die in den Kinofilmen gekocht haben, aber zumindest die Darstellung inklusive des Castings für Albert Wesker haben sie schon nicht so schlecht hinbekommen.

    • Der Critical Drinker hat auch einen super Vorschlag gemacht, wie man die Serie besser hätte machen können.
      Tolkien hat die Menschen aus Harad und Rhun als dunkelhäutig beschrieben. Saruman und die beiden blauen Zauber sind in den Osten gegangen, um diese Menschen vor dem bösen zu bewahren. Gondor hatte Konflikte mit diesen Völkern. Das ist bei Tolkien alles nur wage beschrieben und gibt einen damit Freiheiten für eine Serie, bei der so gut wie alle Schauspieler die politisch korrekte Hautfarbe haben können und man das weiße Gondor als den Feind darstellen kann.
      Das wäre natürlich aufwendig, aber sehr interessant.

    • Joah, und zu Critical Drinker möchte ich noch ergänzen, dass zwar die Marketing-Weisheit „ther is no noch thing as ‚bad‘ PR weiterhin gilt – aber halt nur, wenn Dein Produkt gut ist. True Fruits Smoothies können ihre nächste Mischung sogar Hitler nennen; ist trotzdem lecker. „Fan-Baiting“ wirkt aber nicht; sieht man an den Verkaufszahlen. Falls das überhaupt ein Ding ist. Und das bezweifle ich ganz stark.

      Weil wenn Deine Filme nur niemand schaut, weil alle Zuschauer homophobe, misogyne rassistische Arschlöcher sind, dann macht man halt Filme für homophobe, misogyne rassistische Arschlöcher und wird damit fucking reich. Macht aber keiner, weil das halt nicht stimmt. Luc Besson kann das; und seine Protagonistin in Anna ist sowas von einer Mary-Sue, und selbst das stört nicht. Weil er das _kann_.

      Ist ja schön, wenn wir „Fan-Baiting“ als neues Wort für „Deppen“ erfinden, aber ich sehe keinen großen Sinn darin, Dummheit kleinfieselig zu spezifizieren.

  7. > „Als Marketingkampagne für das eigentliche Produkt macht es aus meiner Sicht insofern wenig Sinn.“

    Das Problem ist hier mMn. schon der Begriff „Kampagne“. Kennt man auch aus der linken Ecke, wo Kritik, wenn sie von mehreren Personen kommt (social Media) oft als orchestriert oder eben als rechte Kampagne dargestellt wird. Dabei sind es natürlich Einzelpersonen, die zwar vernetzt sind, aber keinen „Anführer“ haben und sich auch nicht absprechen.

    Im Bereich „Werbung für ein Produkt“ ist es eben etwas, was man zusätzlich macht, nicht anstelle von normaler Werbung. Das ist auch nicht von langer Hand geplant. Man hat einfach gemerkt, daß es funktioniert. Welche Mode, (Pop-)Kultur etc sich durchsetzt ist ja ein ständiges Try And Fail, und jetzt ist die Kultur wohl so weit (wokeísmus + social Media), daß sich solche Polarisation rentiert. Die Schwelle für einen Erfolg ist auch viel geringer als früher: Nicht extra ins Kino, sondern Glotze an und die Show auf dem Streamingkanal schauen, den man eh abonniert hat.
    Ich würde mal behaupten, daß die meisten Rings Of Power Zuschauer von der ganzen Debatte entweder nichts mitbekommen haben, oder es ist ihnen egal.
    Es dient hier generell der Erzeugung von Reichweite und damit auch ggf. ein Neugierig machen. Also tatsächlich ein „es gibt keine schlechte Werbung“.

    > „Als Marketingkampagne für eine entsprechende Ideologie durchaus.“

    Sehe ich das ähnlich wie bei Produktwerbung (oben).
    Ich glaube nicht, daß es einen Masterplan gibt, der vor irgendwelchen Vordenkern erdacht, und nun umgesetzt wird.
    Solche Vorstellungen hat man, wenn man den Gegner gefährlicher und heimtückischer sehen bzw. darstellen will. Ich halte mich hier an Ockhams Rasiermesser: Es sind Individuen, die sich nun so verhalten, weil sich die Rahmenbediengenen der Gesellschaft verändert haben.
    Wenn man durch provokantes Verhalten innerhalb der Gruppe aufsteigt nimmt man dafür gerne in Kauf, daß es zu einer weiteren Polarisierung der Gesellschaft führt.

  8. Vllt ist „Fan-Baiting“ auch eher die Methode, eine semi-logische Erzählung zu kreiern, um Kritik zu defamieren und als strukturellen Rassismus zu rebranden.

    Was dazu kommt, ist, dass sich auch Strategien ändern können. Seit 2015 hat sich auch einiges im Bereich „Shit Storming“ getan und auch dort haben sich Strategien von Konzernen (und NGOs) bewehrt oder eben nicht. Also ist dieser Fan-Baiting-Thread vllt nur eine weitere Evolutionsstufe im Red Queen Race von Marketing-vs-SocialMedia.

  9. In seinem Buch „Kein Applaus für Podmanitzky“ schreibt Ephraim Kishon in einer Kurzgeschichte von einem Theaterleiter, der jeden Aspekt einer Inszenierung strategisch danach bestimmt hat, wie er am Besten die Meinung des bedeutenden Kritikers Kunstetter manipulieren kann. So besetzt er z. B. die Hauptrolle mit einem polnischstämmigen Schauspieler, weil jeder weiß, dass Kunstetter Polen nicht leiden kann, aber natürlich den Eindruck vermeiden muss, er würde seine Kritik von Vorurteilen abhängig machen – also wird Kunstetter keine Wahl haben, als den Hauptdarsteller zu loben.
    So verfährt er mit dem Bühnenbild, der Auswahl des Stücks, der Tontechnik usw. und kann somit fast ins Detail bestimmen, wie die Kritik ausfallen wird.
    Ds Buch kam 1973 heraus, man sieht also, die Idee ist nicht neu.

  10. Wenn man schon so Wert auf Diversität legt: Müsste das MCU-„Wakanda“ nicht demzufolge deutlich vielfältiger dargestellt werden? Wo sind denn all die asiatischen, europäischstämmigen , Latino-, Araber-, Polynesien – Wakander_*InXe? Alle sind gleich, nur manche sind gleicher…;)

    • Nanana, will hier etwa jemand die Wokies davon abhalten ihre heißgeliebten Double Standards zu praktizieren?

      Wie der olle Gandalf schon sagte: „Go back to the shadows!“ 😉

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